Miteinander allein von ryouChan (Ich und der da drüben) ================================================================================ Kapitel 6: Lieber ein Ende mit Schrecken... ------------------------------------------- Kapitel 6 - Lieber ein Ende mit Schrecken... +~+~+~+~+~+~+~+~+ Axel lief den Gang hinunter. Nachdem er die Nachricht auf seinem Handy gelesen hatte, war er sofort aus dem Saal gestürmt und sah Aysha mit Marluxia um die Ecke biegen. Als er jedoch schließlich an der Ecke ankam, an der sie abgebogen waren, waren sie bereits verschwunden. Jetzt lauschte er an jeder Tür, ob er nicht irgendetwas Verdächtiges hören würde. „Super! Diese Frau ist ja fast noch schlimmer als Ria!“, seufzte er und kratze sich am Kopf. Axel sah den Gang rauf und runter. Die Musik war kaum zu vernehmen. Unter manchen Türen schimmerte Licht hervor, aber bei keiner hatte er Ayshas Stimme vernommen. „Wo ist sie nur hin?“ Langsam setzte sich Axel wieder in Bewegung und lief den Gang hinunter bis er auf einen Anderen traf, der in Richtung des Gartens abbog. In die entgegengesetzte Richtung führte ebenfalls ein Gang in den Ostflügel des Hauses. Axel sah hinunter zum Foyer. Die Butler standen an der Tür und reichten den ersten bereits gehenden Gästen ihre Mäntel und Jacken. „Gegangen sind sie bestimmt nicht. Wohin denn auch, wenn Hanazuka hier wohnt?“, murmelte Axel vor sich hin und blickte abwechselnd die Gänge hinunter, die er gehen konnte. Dann entschied er sich nach rechts zu gehen. Der linke Gang erschien ihm nicht so, dass Hanazuka sich dahin zurück hätte ziehen wollen. Nicht, wenn es sich so nah am Festsaal befand. Als er um die Ecke gebogen und in den hinter einer geöffneten Tür liegenden Ostflügel gegangen war, summte sein Handy in seiner Hosentasche. Abrupt blieb er stehen und griff danach. „Ja?“, fragte er, als er Roxas Nummer auf dem Display erkannte. „Was ist los?“ -Ich hab Ria gefunden. Aber sie…- Kurze Stille. -Sie…Ihr geht es sehr schlecht.- Axel riss die Augen auf, als er ein gequältes Gurgeln durch das Telefon vernahm und hörte, wie Roxas versuchte, Ria zu beruhigen. -Hast du Aysha schon gefunden?-, fragte dieser dann hektisch. –Wenn ja, sollten wir sofort von hier verschwinden.- „Ich bin gerade dabei sie zu suchen“, sagte er und begann den Gang hinunter zu hetzen auf der Suche nach wenigstens einem Hauch Licht. „Wo seid ihr? Sobald ich Aysha habe, komme ich zu euch!“ -Wir sind im zweiten Stock im Westflügel. Vor dem großen Fenster am Ende des Ganges“, sagte Roxas nervös. – Bis gleich!...Ria! Bitte beeil dich, Axel!*krck*- Axel verdrängte Ria für einen Moment und konzentrierte sich darauf Aysha zu finden. Er klappte das Handy zu und steckte es wieder in seine Tasche, als er schon um die nächste Ecke bog. Er blieb plötzlich stehen. Axel hörte Musik an sein Ohr dringen. Am Ende des Ganges waren zwei größere Flügeltüren, die einen Spalt geöffnet waren und heraus drang stark rhythmisierte Musik. Als er ein ihm bekanntes Lachen widerhallen hörte, lief er zur Tür. Er schielte durch den Spalt hindurch und erblickte Marluxias belustigtes Gesicht hinter einer weiblichen Silhouette. „Ich wusste ja gar nicht, dass die Tochter eines Firmendirektors so ein wildes Kätzchen sein kann“, entfuhr es Marluxia odiös. Während seiner Worte ließ er eine seiner Hände über einen der Schenkel zum Brustansatz der Frau herauf fahren. Er grinste sie mit Begeisterung an und seine Augen saugten sich gierig an ihr fest. Marluxia war umringt von Frauen. Rechts und links je eine, die fast an seinen Armen klebten und eine die ihn den Rücken massierte. Sichtlich nicht unattraktive Frauen, aber nur für die Frau vor ihm, die ihr Top abgelegt hatte, hatte er Augen. Sie wand sich schlangenähnlich zur Musik und lachte dabei. Als sie ihre Arme wieder sinken ließ, die ihr Haar gehalten hatten, fielen blonde Wellen über ihr Schultern und den Rücken hinab. Ihr schwarzer, leicht glänzender BH gab einen wunderschönen Kontrast. Doch als Axel die Haare herabgleiten sah, setzte sein Gehirn einen Moment aus und dachte nur ein Wort: Aysha. „Wer hat jemals behauptet, dass ich ein braves Häschen wäre“, säuselte Aysha und beugte sich zu Marluxia vor. Seine Hände ruhten auf ihrer Hüfte, während sie mit ihrem Zeigefinger sein Kinn entlang fuhr. Die Tür knallte. Aysha schielte über ihre Schulter und erblickte einen wutentbrannten Axel, der Marluxia mit schneidender Kälte anblickte. „Was-?!“, fragte dieser. Aysha sah ihn skeptisch an und erhob sich vom Sofa. Sie verschränkte die Arme. „Und jetzt?“, fragte sie den Rothaarigen genervt. Ihr Rock hing über ihrer Hüfte und ließ den Blick auf ihre Strapse zu. Die anderen Mädchen hatten sich beim Knall der Türen zurückgezogen und Marluxia lehnte immer noch mit geöffnetem Hemd in seiner Couch. Axel stürmte herbei und fischte dabei das dunkelrote Top von Aysha vom Boden auf. Kurz vor ihr blieb er stehen und sah zu ihr herab. Aysha sah mit festem Blick in seine Augen, doch immer noch misstrauisch. Dann schloss Axel die Augen und im nächsten Moment krachte es und eine Staubwolke flog auf. Das Sofa war genau zwischen Marluxias Beinen zerborsten und Marluxia saß ungläubig auf dem Boden, die Augen weit aufgerissen. Axel sah finster zu ihm hinunter. „Sei froh, dass du sie nicht noch mehr berührt hast.“ Eiseskälte schnitt durch die Luft. Die Vorhänge wiegten sich leicht im Windhauch. Axel packte Aysha am Arm und zog sie hinter sich her. „HEY! Das tut weh!“ Ria schnappte nach Luft. Es fühlte sich an, als würde sich ihr gesamter Hals zusammenziehen und ihr das Atmen verwehren. Sie fuhr mit ihrer Hand an ihren Hals. Es schmerzte. Und ihre Lunge fühlte sich an wie Blei. In ihrem Kopf war Chaos. Sie konnte nicht klar denken und geriet immer mehr in Panik. „Ria. Ganz ruhig! Komm her“, sagte eine Stimme. Sie wusste, wer es war, aber sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Nicht mal seinen Namen konnte sie denken. Roxas zog sie näher an sich. Rias Hand zerknautschte sein Hemd. Er ließ sie sich gegen ihn lehnen und stellte ihr Beine auf, so, dass sich ihre Brustmuskulatur entspannen konnte. Denk immer daran. Wenn jemand Schwierigkeiten hat zu atmen, musst du ihn in eine embryonalstellungsähnliche Position bringen. Die Worte hallten in seinem Kopf. „Du musst ganz ruhig bleiben. Du hast eine Atemdepression. Beruhige dich. Dann wird es besser. Mach dir keine Sorgen. Ich werde aufpassen“, flüsterte er in Rias Ohr, während er ihr durchs Haar fuhr. Auch wenn Ria nur knapp Luft bekam und schnell und flach nach dieser japste, spürte sie, wie sich ihre Brust langsam entspannte. Die Luft sog sich immer mehr in ihren Körper und sie begann sich langsam zu beruhigen. Doch waberten schwarze Schleier vor ihren Augen. „Axel wird auch gleich hier sein. Bleib ganz ruhig“, hauchte Roxas. Seine Stimme klang kläglich. So wie Ria sich fühlte. Dann zuckte sie zusammen. Etwas warmes lief ihre Wange hinunter. Ria fuhr mit ihrer Hand vom Hals zu ihrem Gesicht. Eine Träne. Ihre konnte sie nicht zurückhalten. Aber diese gehörte nicht ihr. Sie sah auf zu Roxas. Seine blauen Augen wirkten nicht mehr so strahlend wie sie es immer waren, seitdem sie ihn kannte. Sie fuhr mit ihren Fingern über seine Wange, bevor sie das Bewusstsein verlor. „Kannst du jetzt mal aufhören, mich durch das ganze Haus zu ziehen!“, schrie Aysha den Rotschopf vor sich an. „Du weißt schon, dass ich hier noch halbnackt rumlaufe, ja?!“ Axel bog um eine Ecke, die zu einer kleinen Fensternische führte und mit mattem Mondschein beleuchtet wurde. Er schwang Aysha gegen die Wand. Sie stöhnte auf, als sie gegen diese stieß und schrie auf. „Aua! Das tat w-!“ Eine Faust krachte direkt neben ihrem Gesicht gegen die Wand. Aysha zuckte bei dem Aufschlag zusammen. Sie sah auf zu dem Jungen, der sie gegen die Wand drückte. Seine Augen waren erst geschlossen, aber dann sahen sie sie finster an und fixierten ihre. Dann drückte er ihr das Top in die Hände. „Das nächste Mal hältst du dich von diesem… Mistkerl fern oder ich… weiß nicht mehr, was ich tun werde“, knurrte er nur leise. Beide sahen sich in die Augen und Aysha fühlte eine Spannung durch ihren Körper fahren, die sie sich nicht erklären konnte. Ihre Lippen waren nur wenige Millimeter voneinander getrennt. Aber Axel schloss seine Augen und wandte sich von ihr ab. Aysha sah ihn verwundert an, während er mit verschränkten Armen ihr den Rücken zukehrte. Einen Moment herrschte Stille. Dann sah Aysha auf den Stoff in ihren Händen und entwirrte ihn. Nachdem sie ihr Top übergestreift hatte, sah sie wieder zu den feuerroten Haaren, die im Mondlicht eher magentafarben glänzten. Axel rührte sich kein Stück. Sie wollte ihre Hand nach ihm ausstrecken, doch bevor sie überhaupt die Hand richtig gehoben hatte, drehte sich Axel um. „Können wir gehen. Ich glaube, deiner Freundin geht es nicht so gut wie dir“, entfuhr es ihm säuerlich. Axel sah sie nicht einmal an. Auf irgendeine Art und Weise –und Aysha konnte sich nicht erklären warum- versetzte ihr das einen Stich. Aber als sie einen Moment über Axels Worte nachgedacht hatte, sofern ihr das mit dem Wirrwarr in ihrem Kopf möglich war, verzog sie ihr Gesicht zu einer entsetzten Grimasse. Sie griff nach seinem Arm und zog ihn herum. „Was ist mit Ria?! Was ist passier?“, fragte Aysha verwirrt. Durch ihre Worte schien Axel seinen Zorn zu verdrängen und griff nach ihren Armen. „Mach dir keine Sorgen. Roxas ist bei ihr, aber wir sollten uns beeilen und weg von hier“, erwiderte er beruhigend. „Wo sind sie?“ „Im Westflügel.“ Und schon liefen beide den Gang hinunter. Als Marluxia sich aufrichtete, hörte er ein Kichern hinter sich. „Da scheint aber jemand ziemlich randaliert zu haben. Was hast du denn nur wieder angestellt?“, fragte eine klare Stimme, die der junge Mann nur zu gut kannte. Marluxia drehte sich um und grinste die blonde Frau, die hinter dem zertrümmerten Sofa stand an. „Meinst du wirklich, dass du dir solche Worte erlauben kannst, Larxene? Ich denke nicht, dass du in der Position bist, dich über mich lustig zu machen“, fuhr er sich belustigt an. Larxene warf ihm nur einen vernichtenden Blick zu. „Vielleicht hättest du dich zurückhalten sollen und dich nicht gleich an das Goldlöckchen der Gruppe heranmachen sollen“, erwiderte sie giftig. „Vielleicht würde dann dein Sofa noch leben.“ Marluxia lachte auf. „Als ob mich so ein Sofa interessieren würde. Du bist doch nur eifersüchtig, dass dich heute keiner flachlegen will.“ Larxenes Gesicht färbte sich mit jeder Sekunde dunkler. Ihr Blick wurde wütender. „Darum ging es jetzt überhaupt nicht und das weißt du!“, schrie sie ihn wutentbrannt an. Marluxia musste nur umso mehr kichern. „Du lässt dich wirklich leicht aus der Fassung bringen“, belustigte er sich. „DU MIESER! Du warst es, der hier den Rotschopf auf die Palme gebracht hat, weil er seine Gelüste nicht bändigen konnte! Wenn jetzt der Plan aufgeflogen wäre-!“ Doch Larxene hielt inne. Marluxias Blick hatte sich drastisch verfinstert und wies sie in ihre Schranken. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Teil des Plans war“, schnitt seine ruhige Stimme durch die Luft. „Ich habe es zumindest geschafft, meinem Ziel die Drogen zu verpassen im Gegensatz zu dir.“ Larxenes Augen waren geweitet, aber sie erwiderte nichts. „Du hast mehr als nur einmal versagt. Würde es nach mir gehen, wärst du schon längst nicht mehr hier. Du kannst froh sein, dass der Chef gerade fröhlicher gestimmt ist, weil sein Spielzeug ihn so wunderbar unterhält.“ Marluxia lief zu ihr hinüber und fasste ihr Kinn. Unsanft drehte er ihr Gesicht zu sich. „Glaub nicht, dass du dich noch irgendwie bei ihm beliebt machen könntest. Und als Spielzeug eignest du dich erst recht nicht. Also lass es lieber über andere zu spotten und verzieh dich in deine Ecke!“ Er stieß sie von sich und setzte sich auf einen leeren Sessel. Dann winkte er eines der Mädchen von zuvor zu sich und ließ sich die Schultern massieren. Larxene kochte vor Wut. So sehr, dass ihr schon Tränen in die Augen stiegen, aber sie wandte sich nur von dem Rosahaarigen ab und starrte zur Tür. Roxas fuhr über die glatten Haare der Mädchens vor sich. Sie atmete immer noch unregelmäßig, aber ruhiger und schlief in seinen Armen. Er blickte auf, als er plötzlich Schritte näher kommen hörte. Sein Blick fiel ans Ende des Ganges, um dessen Ecke gerade ihm zwei vertraute Personen bogen. „Axel, Aysha“, flüsterte er, als sich die Zwei ihm näherten. „Roxas! Wie geht es Ria? Ist alles in Ordnung? Was ist passiert?!“, japste Aysha hervor und warf sich gleich neben ihm auf die Knie, um Ria besser ansehen zu können. Ihr blondes Haare fiel in Wellen hinter ihr her und streift auch Roxas Wange, als Aysha Rias Gesicht zwischen ihre Hände nahm. Roxas lächelte. „Zum Glück seid ihr endlich hier. Ria hat sich schon beruhigt, aber ich weiß nicht was passiert ist“, sagte er dann ernster. Axel hockte sich Roxas gegenüber und streckte seine Arme nach Ria aus. „Es ist wohl besser, wenn ich sie nehme“, sagte er und fuhr bereits mit seinen Armen unter Rias Körper. Er nahm sie vorsichtig aus Roxas Armen und erhob sich. Ria keuchte auf. „Pass auf, Axel. Sie hat eine Atemdepression. Du musst ihren Oberkörper gebeugt halten“, sagte Roxas und sprang auf. „Ich kann sie auch-“ „Du bist doch nervlich viel zu am Ende, um sie überhaupt anzuheben. Ich werde sie tragen“, unterbrach ihn der Größere. Aysha legte Roxas eine Hand auf die Schulter. „Ich glaube auch, dass das das Beste wäre, Roxas“, sagte sie und lächelte ihn an. „Dann sollten wir jetzt gehen“, sagte Axel darauf. Roxas und Aysha sahen ihn an. „Wo sollen wir hin?“, fragte Aysha. „Nur weg von hier“, nuschelte Roxas und sah zu Boden. „Ich will bloß, dass Ria so weit wie möglich von hier wegkommt.“ Axel überlegte kurz, aber eigentlich war ihm das schon seit dem Anruf von Roxas klar. „Wir gehen zu mir. Es ist nicht so weit weg, aber wie du vorhin erwähntest, Aysha, habt ihr Rias Brüder erzählt, ihr würdet bei Freunden übernachten. Also ist es das Beste, wenn wir zu mir gehen, außer bei dir haben wir mehr Platz, Roxas?“ Axel sah den Kleineren an. Dieser blickte auf, sah aber Axel nicht an. Es wirkte, als wäre er abwesend. „Ja. Gehen wir zu dir“, sagte er leblos. Axel wandte sich ab und lief den Gang hinunter. Roxas folgte ihm wie ein Lebloser, seine Augen nur auf Ria gerichtet. Aysha blickte den beiden nach. Bevor sie jedoch hinterher lief, fiel ihr etwas ein. „Wo ist Demyx geblieben?“, fragte sie sich selbst und sah sich um, doch konnte keine Anzeichen für ihn entdecken. Dann beschloss sie lieber den anderen Jungen zu folgen. Er wird schon wieder auftauchen, dachte sie sich nur. Als die Schritte verklungen waren, öffnete sich eine Tür. Zexion trat heraus und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Er setzte ein Grinsen auf und schloss seinen Hosenstall. Er sah nochmals kurz in den Raum hinter sich und schloss dann die Tür. Er lief den Gang hinunter bis er zum Foyer gelangte. Dort angekommen hielt er inne und beobachtet vom Geländer aus, wie eine kleine Gruppe ihre Jacken und Mäntel entgegennahm und durch die große Tür verschwand. „Wie schade, dass du schon gehst… Aber ich hatte meinen Spaß für heute“, grinste Zexion in sich hinein und lief weiter Richtung Ostflügel. Er bog in einen Gang, an dessen Ende sich Flügeltüren befanden und trat auf den Schein zu, der daraus erstrahlte. Aus dem Raum erklangen erregte Stimmen. Es klang wie ein Streit. Zexion trat in die geöffnete Tür. „Willst du es nicht kapieren oder provozierst du mich immer mit Absicht!“, schrie Marluxia. „Dann führ dich hier nicht auf, als seist du der Boss! Von dir habe ich mir nichts sagen zu lassen! Egal, wie viel ich schon verbockt habe!“, schrie Larxene zurück. Aus Zexions Gesicht verschwand das Lächeln. „Oh ja. Und wie viel du schon verbockt hast“, sagte er ruhig. Die beiden Streitenden zuckten beim Klang seiner Stimme zusammen und wandten sich ihm zu. Zexion schritt in den Raum und machte es sich auf einem Sessel bequem. „Chef“, sagte Marluxia wesentlich fröhlicher gestimmt als zuvor. „Boss“, kam es dagegen nur kleinlaut von Larxene. Zexion seufzte nur und legte eines seiner Beine über das andere. Er ließ sich in den Sessel sinken und stütze seinen Kopf ab. Er fühlte sich erfrischt, aber auch erschöpft. „Was hat dich dieses Mal aufgebracht?“, fragte er gelangweilt und sah zu der Blonden. Doch bevor sie etwas sagen konnte, bemerkte Zexion das Sofa und seufzte erneut. „Verstehe. Du warst ganz schön wild heute, Marluxia. Selbst das Sofa hat es nicht überlebt. Selbst wenn es dir gehört, solltest du dir einen sauberen Stil zulegen.“ „Chef. Das war nicht ich. Der Rotschopf hat sich eingemischt, als ich gerade meinem Zielobjekt die Probe verpasst hatte“, erwiderte Marluxia gelassen mit einem Grinsen. „Leider konnte ich die Auswirkungen der Droge nicht mehr voll auskosten.“ Larxene sah ihn urteilend von der Seite an, aber sie wagte es nicht etwas zu sagen. „Hmm. Zumindest hatte ich die Möglichkeit mein Versuchskaninchen zu beobachten“, erwiderte Zexion und das Grinsen trat wieder auf sein Gesicht. Seine Gegenüber bemerkten dies und Marluxia schritt hinüber zu dem Blauhaarigen. „Ist der erwünschte Zustand eingetreten?“, fragte dieser verschmitzt. Zexion sah ihn aus den Augenwinkeln an und grinste nur breiter. „Es ist wirklich unglaublich, wie sehr es dafür sorgt alles auszublenden. Das wird sich bestimmt gut verkaufen“, stellte der Kleinere fest. „Entschuldige, Boss“, schaltete sich Larxene ein. Zexion sah zu ihr hinüber. Sein Lächeln milderte sich. „Mit Verlaub, aber ich verstehe immer noch nicht, warum ihr ausgerechnet diesen Musiker benutzen wollt. Was kann er denn schon bieten?“ „Immerhin konnte er schon einiges mehr leisten als du, Larxene. Er hat es zumindest geschafft, jemanden unter Drogen zusetzen im Vergleich zu anderen Personen hier im Raum.“ Zexion beobachtete ihre Reaktion mit Schlitzaugen. Larxene dagegen schluckte nur. „Sicherlich“, begann er erneut und richtete sich weiter auf im Sessel. „Sicherlich gibt es Bessere, aber er hat eine gewisse Beliebtheit an der Schule und bei Jugendlichen, die kein anderer hat. Das können wir uns zu nutzen machen. Außerdem würde ich ohne ihn nicht so viel Spaß mit Yuki haben können.“ Das Grinsen kehrte abermals auf Zexions Gesicht zurück, während er aus dem Fenster sah und an etwas dachte. „Ich verstehe trotzdem nicht, warum sowohl dieses Mädchen, als auch der Musiker wichtig sind. Warum reicht einer von beiden nicht?“, nuschelte Larxene in sich hinein. Zexions Grinsen wurde finsterer. „Weil ich dieses Mädchen leiden sehen will. Und dazu brauche ich auch den Musiker. Außerdem brauche ich Abwechslung“, sagte er mit bösartiger Stimme. Marluxia sah zu ihn hinunter, Larxene wirkte entsetzt. „Was hat dir dieses Mädchen getan, dass du so bösartig zu ihr sein musst?“, fragte Marluxia tonlos. Der Gesichtsausdruck des Blauhaarigen glättete sich. Dann sah er zu dem Langhaarigen auf. „Ich denke nicht, dass ich dir Rechenschaft schuldig bin, Marluxia. Das ist meine Sache. Mal davon abgesehen, ist sie einfach das perfekteste Versuchsobjekt, dass mir vor die Füße laufen konnte“, erwiderte Zexion scharf. „Aber das ist jetzt erst mal egal. Was wichtiger ist, dass Motoshi auf unserer Seite ist.“ Er sah wieder aus dem Fenster. „Alles weitere ist vorläufig unwichtig.“ „Und was ist mit dem Blonden, Chef? Wie es aussieht, scheint er ein Auge auf Ria geworfen zu haben. Meint ihr, dass das zum Problem werden könnte?“, fragte Marluxia. Zexion seufzte auf, als ein paar Blüten vor dem Fenster vorbeiflogen. „Ich glaube nicht, dass er uns Probleme machen wird. Das habe ich geklärt. Ich habe ihm unmissverständlich klargemacht, wer hier die Oberhand hat. Und er will bestimmt nicht riskieren, dass ihn Yuki hasst.“ Zexion fuhr sich über die Lippe. „Dabei ist es so ein angenehmes Gefühl von ihr gehasst zu werden“, murmelte er gedankenverloren vor sich hin. „Boss?“, fragte Larxene vorsichtig. „Hass ist so viel intensiver als Liebe sein kann. Vielleicht wird sie das auch bald verstehen.“ Er hatte ihr nicht geantwortet. Seine Augen wirkten, als würden er sich wo anders befinden. Larxene schluckte. „Boss!“ Zexions Augen erfassten sie, ohne dass er seinen Kopf bewegte. „Auf jeden Fall ist es erst mal wichtiger keinen Aufstand anzufachen. Wir müssen die Kontrolle bewahren. Wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln.“ Zexions Augen wanderten zurück zum Fenster. „Behalt Yukis Brüder im Auge, Larxene“, wies er die Blonde an, welche bei ihren Namen zusammenzuckte. „Sehr wohl, Boss“, erwiderte sie, verbeugte sich knapp und verließ den Raum. „Du traust ihr nicht über den Weg, oder?“, fragte Marluxia, nachdem Larxenes Schritte nicht mehr zu vernehmen waren. „Jemand, der sich freiwillig unserer Vereinigung anbietet, kann ich nicht vertrauen.“ Zexion erhob sich aus seinem Sessel. „Jetzt bin ich aber müde. Ich geh schlafen. Kümmere du dich bitte um Motoshi. Er sollte sanft aufwachen.“ „Wie du willst, Chef“, erwiderte Marluxia und beide verließen den Raum. Axel bog um eine Ecke in eine Straße mit einem großen Wohnhaus mit mehreren Mietwohnungen, dass parallel zu einigen Geschäften stand. Ihm folgten Aysha und Roxas. Sie gingen den Eingang des Wohnhauses hinein und stiegen ein paar Treppen hinauf in den 3. Stock. Als sie vor der letzten Tür stehen blieben, drehte sich Axel zu den beiden hinter sich um. „Roxas. Kannst du mal bitte aus meiner Hosentasche den Schlüssel holen?“, fragte Axel. Doch bevor der abwesende Roxas überhaupt reagieren konnte, hatte Aysha schon den Schlüssel in der Hosentasche gegriffen. Sie zog ihn hervor und hielt ihn vor Axels Nase. Dieser sah sie nur verdutzt an. Seine Wangen wurden leicht rot, während Aysha ihn etwas verwirrt ansah. „Ist was?“, fragte sie. „Nein, nein. Schon gut. Kannst du aufschließen? Ich komm nicht ran“, erwiderte Axel und drehte seinen Kopf stur zur Tür. Aysha nickte und drehte kurz darauf den Schlüssel bereits um. Sie öffnete die Tür weit genug, damit Axel hindurchgehen konnte. Als Roxas die Tür hinter ihnen schloss, schaltete Aysha das Licht ein. Ein schmaler, länglicher Flur zog sich einige Meter zur Rechten. Die Wand gegenüber der Eingangstür führte den Flur entlang, allerdings nur zur Hälfte. Die andere Hälfte fehlte und ließ den Blick auf das Wohnzimmer und eine kleine Küche mit Tresen zu. Zur linken Seite befand sich eine Tür, die anscheinend ins Bad führte. Axel fummelte sich aus seinen Schuhen und ging zum Ende des offenen Flurs. Dort blieb er stehen und drehte sich noch einmal zu den anderen Zwei um. „Hausschuhe stehen da gleich vor euch, wenn ihr welche wollt. Die Küche ist gleich hier. Ich bringe Ria in mein Zimmer.“ Und schon war er um die Ecke verschwunden. Aysha zog sich ebenfalls die Schuhe aus und tapste den Flur hinunter. Vor dem Tresen befanden sich einige Barhocker. Sie setzte sich auf einen, während Roxas sich aus seinen eigenen Schuhen fuhr. Aysha beugte sich über den Tresen, als Roxas auf sie zukam. Abrupt sprang sie auf und lief um den Tresen herum. „Wie wäre es mit Tee?“, fragte sie ihn und griff nach dem Wasserkocher. Sie hielt ihn unter den Wasserstrahl, als Roxas sich nach kurzen Zögern auf einen Hocker setzte. „Ja. Ich glaube, dass wäre jetzt gut“, antwortete er und Aysha holte aus dem Regal über der Spüle zwei Tassen. „Für mich bitte auch eine. Der Tee steht im Schrank neben den Tassen“, sagte Axel, der gerade die Tür zu seinem Schlafzimmer schloss. Aysha und Roxas drehten sich ihm zu. „Wie geht es Ria?“, fragte Aysha ihn, als er neben Roxas Hocker vorm Tresen stehen blieb. „Besser. Ihre Atmung ist ruhiger geworden. Sie schläft. Sie wirkt ziemlich erschöpft“, entgegnete Axel und sah Aysha zu, wie sie die Teebeutel in die Tassen warf. „Woher wusstest du eigentlich, dass sie eine Atemdepression hatte?“, fragte Axel. Roxas ließ den Kopf hängen. „Mein Vater wa-… ist Arzt. Seine Patienten hyperventilierten öfter.“ „Wie ist das passiert?“, wandte sich Axel nach einem Moment Stille an Roxas. Dieser sah ihn wehleidig an und vergrub dann sein Gesicht in seinen Armen, die auf dem Tresen lagen. „Ich hab keine Ahnung. Ich weiß nicht, was passiert ist. Aber es muss schlimm gewesen sein. Sie hat furchtbar geweint und ihre Atmung wurde immer flacher und hektischer bis sie hyperventilierte. Ich bin froh, dass sie sich beruhigt hat“, murmelte Roxas unter seinen Armen hervor. Aysha goss das Wasser in die Tassen und stellte sie vor die beiden Jungen. Alle dreien schwiegen und ließen sich den Abend nochmals durch den Kopf gehen. „Ich frage mich“, begann Aysha und die beiden Jungen sahen zu ihr auf, auch wenn Roxas seinen Kopf nicht von seinen Armen hob, „ich frage mich, wo Demyx nur abgeblieben ist. Hat Yamagata nicht gesagt, er wäre bei Ria?“ Axel setzte die Tasse ab, die er gerade angesetzt hatte und sah sie irritiert an. „Du hast Recht. Aber wenn Demyx bei ihr war, wieso war sie dann allein, als Roxas auf sie traf?“, fragte Axel. „Und warum hat sie geweint?“, fügte Roxas hinzu. „Ich dachte, Demyx und sie wären so enge. Da stellt sich wirklich die Frage, warum sie geweint hat.“ Axel sah überlegend zur Decke, während er den Tee in seiner Tasse herum schwappen ließ. „Wer sagt denn, dass Demyx Schuld hat an Rias Tränen?“, warf Aysha dem Rothaarigen vor. „Vielleicht hat ja auch Yamagata damit zu tun.“ Die beiden Jungen sahen sie an. Axel schlürfte den Tee aus der Tasse. Auch Roxas trank einen Schluck. „Naja. Wir werden es wohl nicht erfahren, bevor sie aufwacht und es uns selber sagt.“ Axel stellte seine Tasse ab, streckte sich und gähnte herzhaft. „Wir haben es jetzt 2 Uhr. Zum Glück müssen wir heute nicht mehr in die Schule. Wir sollten schlafen gehen. Ihr Mädels könnt in meinem Zimmer schlafen. Roxas, wir teilen uns die Couch.“ Roxas nickte und Aysha nippte an ihrer Tasse. Sie hatte Axel keinen Moment aus den Augen gelassen. Er streifte sein Hemd ab und warf es über einen der Barhocker. „Ich möchte nach Ria sehen“, sagte Roxas, als er seine leere Tasse auf dem Tresen abstellte. Er erhob sich vom Hocker und wollte zur Tür laufen, als ihm Axel eine Hand auf die Schulter legte. „Mach dir keine Vorwürfe. Du hast ihr schon geholfen sich zu beruhigen. Du hast dir nichts vorzuwerfen“, sagte er und lächelte den Blonden an. Dieser lächelte nur schwach zurück und lief zur Zimmertür, die sich rechts der Couch befand. „Ich werde duschen gehen. Du willst vielleicht auch nach Ria sehen“, wandte sich Axel an Aysha. Diese richtete sich nur auf und sprang hinterm Tresen hervor. „Nein! Ich will auch duschen gehen. Ich fühl mich total moderig! Kannst du mir zeigen, wie die Dusche bei dir funktioniert?“, erwiderte sie hastig. Axel sah sie skeptisch an. Er hatte nicht vergessen, wie sie sich Marluxia über gegeben hatte. Dann lief er Richtung Bad und winkte sie hinter sich her. Aysha folgte ihm mit freudigem Lachen. Roxas schloss hinter sich die Tür. Der Raum war dunkel und wurde nur vom Mondlicht erhellt, dass durch die großen Fenster fiel, die auf einen Balkon führten. Das Bett stand direkt vor diesen Fenstern, von denen eines angelehnt Luft in den Raum ließ. Roxas erkannte eine Silhouette darin liegen. Er ging langsam hinüber zum Bett und kniete sich davor, damit er Ria ansehen konnte. Ihr Brustkorb hob und senkte sich ruhig. Roxas atmete schwer aus, aber fühlte sich erleichtert als er den sanften Ausdruck auf dem schlafenden Gesicht erblickte. „Tut mir leid, dass ich dir nicht vorher helfen konnte“, lächelte er. „Aber… ich bin froh, dass es dir besser geht.“ Er strich ihr eine Strähne fort, die ihr ins Gesicht gefallen war, als sie sich auf die Seite zu ihm gedreht hatte. Eine letzte Träne lief über ihr Wange. Roxas legte seinen Kopf auf seine Arme auf der Kante des Bettes und betrachtete Ria. „Ich hätte es mir nie verzeihen können…“ „Also hier in dem Regal sind Handtücher. Und bei der Dusche musst du erst hier das aufdrehen und dann ein paar Minuten warten“, erklärte Axel, als Aysha und er in das Bad getreten waren. Aysha sah sich um. Für ein Bad eines Mannes war es ausgesprochen dekoriert. Ein paar Blumen hier, ein paar Steine da. „Alles okay?“, fragte Axel. Aysha sah zu ihm. Er sah sie verwirrt an, da sie sich so umgeschaut hatte. „Du hast ein schönes Bad“, grinste Aysha ihn an. „Es ist ziemlich hell eingerichtet. Also, ich meine…“ „Schon klar“, erwiderte Axel und lächelte zurück. Ayshas Körper zitterte bei dem Lächeln. Es war, als söge er sie an sich, wie ein Magnet einen anderen. Ihr ganzer Körper kribbelte vor Spannung und sie hatte das Gefühl, als würde sich alles nur auf ihn fixieren. Die Umgebung schien zu verschwinden. Ihre Lippen schienen wie mit Elektrizität geladen. Aus Axels Gesicht verschwand das Lächeln und er sah sie verwundert an. Sie wirkte wie in Trance. Er wollte etwas sagen, doch bevor er den Mund geöffnet hatte, bewegte Aysha sich auf ihn zu. Doch sie stolperte über einen Badvorlager und landete genau in seinen Armen und stieß ihn dabei gegen die Wand. „Hey! Alles okay mit dir?“, fragte er besorgt. Aysha griff sich in seinem Shirt fest. Sie schwankte. „Axel“, flüsterte sie und er senkte seinen Kopf um sie besser zu verstehen. „Halt still.“ Ihre Lippen legten sich auf seine und Axels Augen wurden größer. Aysha drückte sich immer näher an ihn, sodass eines ihrer Beine zwischen seine fuhr. Mit der einen Hand glitt sie den Stoff des Shirts entlang und schob den Saum nach oben. Als ihre kalten Finger seine Haut berührten, zuckte er zusammen. Seine Hände schnellten zu ihren Schultern und er drückte sie von sich. „Aysha! Was-“, begann er, aber fand keine Worte. Er wurde nur noch verwirrter. Ayshas Wangen waren rosig und ihre Lippen glänzten. Axel schluckte. Das blonde Haar fiel ihr über den Rücken und eine einzelne Strähne zierte ihr Dekolleté. Sie grinst ihn an und drückte sich näher an ihn. „Axel. Lass uns ein bisschen Spaß haben“, sagte sie und schob ihr Bein weiter nach oben, sodass Axel nochmals zuckte. Ihre Hand fuhr um seine Hüfte und ihre Finger wollten sich unter den Jeansstoff schieben, als er sie davon abhielt. „Aysha. Ich denke nicht, dass das ein guter Zeitpunkt ist“, entgegnete er auf ihren vorwurfsvollen Blick. „Aber ich will“, maulte sie und sah ihn wütend an. „Das glaub ich dir gerne. Ich kann es fühlen“, erwiderte er und schob sein Bein etwas höher. Aysha stöhnte auf. Dann wurde ihr aber ganz flau im Magen. Sie schlug sich eine Hand vor den Mund und sah ihn entsetzt an. Axel erwiderte ihren Blick zur schief. „Aysha?“ Dann stieß sie ihn von sich und stürmte zum Klo. Im nächsten Moment hatte sie das Gefühl ihre gesamten Innereien würden sich nach außen stülpen. Sie fühlte sich furchtbar. Axel hockte sich neben sie und griff nach ihren Haaren, um sie zusammenzuhalten. „Wie es aussieht, hast du wohl zu viel getrunken“, sagte er skeptisch und zog eine Augenbraue nach oben. Aysha griff nach dem Klopapier und sah ihn finster an. „Ich hab höchstens 9 Gläser getrunken! Normalerweise trinke ich 12 und merke grad mal ansatzweise was! Das war so gut wie gar ni-“, fauchte sie, doch konnte ihren Satz nicht beenden, da sie wieder würgen musste. Sie spuckte Magensäure aus ihrem Mund. „Wuäh! Ist das widerlich!“, murrte sie und legte ihre Wange auf den kühlen Rand. „Mir ging es noch nie so dreckig.“ „Ich dachte, du hättest schon öfter was getrunken. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass du zum ersten Mal kotzen musstest.“ Axel sah sie zweifelnd an. „Na klar! Aber ich hab mich noch nie so zerkaut und wieder ausgespukt gefühlt! Das lag bestimmt an dem komischen Zeug, dass mir Marluxia verpasst hat“, erwiderte sie und spuckte erneut. Mit dem Papier wischte sie sich den Mund ab, während Axel ihr Haar mit einem Gummi zusammenband. „Was hat dir den angedreht?“, fragte er. „Keine Ahnung, was das für ein Zeug war. Irgend so ein süßes Saftlikörzeugs!“ Aysha stand auf und betätigte die Spülung. Axel öffnete bereits das Fenster. „Tut mir Leid, wenn ich so…‘auswerfend‘ war“, sagte sie beschämt. „Das war wirklich ein mieser Zeitpunkt.“ Doch Axel winkte ab, wurde jedoch leicht rot. „Lass mal. Wir sollten lieber schlafen gehen. Hier. Die kannst du benutzen, falls du einen anderen Geschmack im Mund haben willst“, erwiderte er und hielt ihr eine Zahnbürste entgegen. „Ich werd die Couch schlaffertig machen.“ Und schon war er aus dem Bad verschwunden. Aysha seufzte. „Na das hast du ja super angestellt, Aysha. Was sollte das denn? Wolltest du nicht erst Axel und deine beste Freundin noch miteinander verkuppeln?“, schollt sie ihr Spiegelbild und raufte sich das Haar. Dann lies sie den Wasserhahn an und strich sich Zahnpasta auf. „Du hast echt nerven, dich an ihn ranzumachen. Warum hab ich das bloß getan?“ Dann schob sie sich wütend die Zahnbürste in den Mund. Nachdem sie fertig war, legte sie die Bürste auf dem Waschbecken ab und verließ das Bad. Axel hatte bereits die Couch ausgezogen und breitete gerade Decken aus, als Aysha in die Wohnküche trat. „Roxas ist noch nicht wieder rausgekommen. Würdest du ihn nach draußen schicken, wenn du reingehst? Ich hab ein Shirt und ‘ne Shorts aufs Bett gelegt“, sagte er und deutete auf die Tür zu seinem Zimmer. Aysha nickte nur. Sie ging hinüber zur Tür und drückte die Klinge runter, aber öffnete nicht die Tür. Sie hielt einen Moment inne. Dann wandte sie sich zu Axel um. Dieser sah überrascht zu ihr auf. „Entschuldige“, murmelte sie und lief rot im Gesicht an. „Ich…also das vorhin…“ Doch Axel lächelte nur und Aysha öffnete die Tür und verschwand ins Zimmer. Dort erblickte sie den blondhaarige Jungen, der neben dem Bett hockte und eingeschlafen zu seien schien. Er hielt Rias Hand, oder besser ihrer beiden Finger waren ineinander verhakt. Roxas Gesicht wirkte erschöpft, während auf Rias Lippen ein Lächeln lag. Aysha schlich schnell um das Bett herum und zog sich um. Dann huschte sie wieder zur Tür und schloss diese hinter sich. Als Axel sie erblickte, sah er sie verwundert an. „Was ist los?“ „Wie es scheint, ist Roxas neben Ria eingeschlafen. Ich wollte ihn nicht wecken. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, wenn ich an Roxas Stelle auf der Couch schlafe?“, erwiderte Aysha seine Frage. Axel schien genau zu überlegen, was er antwortete, aber entspannte sich dann. „So lange du nicht wieder…“ Axel kratzte sich an der Wange. „Nein, nein!“, widersprach Aysha hastig. „Ich glaube, ich bin zu müde, um noch überhaupt irgendwas anzustellen.“ Sie gähnte. Axel grinste nur und winkte sie dann zu sich. „Hauptsache alle schlafen gut. Leg dich schon hin.“ Aysha erwiderte das mit einem Lächeln und keine paar Minuten später und gelöschtem Licht schwebten auch diese zwei im Land der Träume. +~+~+~+~+~+~+~+~+ Okay. Hinkte jez vlt ein bisschen. Hoffe, es ist trotzdem spannend genug.OO Aber solche Kaps müssen auch mal sein=) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)