Pain to the love von RoxasKH2 ================================================================================ Kapitel 2: Kennenlernen ----------------------- 3 Jahre zuvor Es war ein schöner Tag. Die Sonne schien vom Himmel und erhellte das grüne Gras und ihr Licht brach sich an der Oberfläche des kleinen Baches, der ein wenig entfernt lag und dieses Licht beschien die am Bach liegenden Felsen in allen Farben des Regenbogens. Fujino atmete tief ein. Wind drückte das Gras der Wiese vor ihr nach unten und lies die Blätter in den Bäumen rascheln. Die Haarsträhnen, die sie nicht zu einem Zopf zusammengebunden hatte wehten ihr aus dem Gesicht. Fujino drehte sich um, um vollen Blick auf die hinter ihr liegenden Berge zuhaben, die vor ihr flach abfielen. Dort unten lag das Haus, in dem sie lebte, während sie hier war. Sie war sehr weit den Berg hochgelaufen, daher war das kleine Haus in der Ferne nur noch schwer zu erkennen. Sie war lange nicht mehr hier gewesen, daher war es schwer für sie gewesen einen Weg nach oben zu finden, der nicht im tiefen Wasser des Baches endete bis sie schließlich eine Stelle am Bach fand, an der die Steine so lagen, dass man ihn trockenen Fußes überqueren konnte. Danach hatte Fujino nur noch ein Ziel gehabt. Möglichst weit hoch auf den Berg zu kommen, denn sie liebte die Höhe. Sie seufzte kurz. Zum Glück war der Himmel heute klar und die Luft gänzlich ohne Nebel. Am Morgen, als Fujino aufgewacht war, hatte sie voller Erwartungen die Vorhänge nach Draußen geöffnet und war bestürzt über die dicken Nebelschwaden gewesen, die am Berghang lagen und eine weite Sicht unmöglich machten. Sie war erfreut gewesen, als diese sich im Laufe des Morgens verzogen hatten. Jetzt war sie auf dem Weg zu einem Hang der ein wenig höher lag, der von dieser Seite des Berges einfach zu erreichen war und von dem aus man ungehindert bis an den Horizont und in die Tiefe gucken konnte. An sehr klaren Tagen war das Meer zu sehen, dass weit entfernt von hier lag, doch Fujino war sich sicher am Horizont schon einmal einen dünnen blauen Streifen gesehen zu haben. Möglicherweise hatte sie es sich nur eingebildet. Fujino war an einer Stelle angekommen an der viele Felsen lagen, von denen einige ähnlich wie eine Treppe nach oben angeordnet waren. Von hier aus würde es leichter sein nach oben zu gelangen. Bis zum Gipfel wäre es noch ein langer weg, doch das war nicht Fujinos Ziel. Sie lief jetzt schneller auf den Felsen nach oben, sorgfältig darauf bedacht nicht zu stolpern, denn würde sie hier fallen würde niemand sie finden, da sich nur selten jemand anders außer ihr nach oben verirrte. Sie konnte vor sich schon den alten, blattlosen Baum erkennen, der an dem Hang stand. Er hatte nie so lange sie sich erinnern konnte Blätter getragen. Er war immer kahl gewesen. Manchmal lehnte sie sich an den Baum und starrte lange in die Ferne. Einmal war sie eingeschlafen und erst tief in der Nacht wieder aufgewacht als es schon dunkel war und es nicht mehr möglich gewesen wäre sicher nach unten zu gelangen. Sie war einfach dort sitzen geblieben und hatte gewartet bis die ersten Strahlen der Sonne den Berghang beleuchteten und sie sicher nach unten gelangen konnte. Noch ein paar Schritte dann wäre sie angekommen. Jetzt sah sie vor sich den Hang in dem der Berg steil abfiel und von dem aus alles, das in der Umgebung lag erkennbar war. Links schlossen in weiter Ferne diese Berge, an denen weiter unten das kleine Haus lag in dem sie lebte an ein großes Gebirge an, deren Gipfel hoch oben im Nebel verschwanden und nicht mehr erkennbar waren. Vorne lagen auf halben Weg zum Horizont eine kleine Stadt und viele Grüne und Gelbe Felder. In weiter Ferne war auch ein Wald zu erkennen, dessen Ende sich jenseits des Horizonts verlor. Rechts waren nur weitere Felder und Wiesen und in weiter Ferne an der Stelle an der Fujino des Meer erahnen konnte türmten sich heue unheilvoll graue Wolken auf, die Von dem Wind sicher in ihre Richtung geweht wurden. Sie schloss die Augen und seufzte, denn das hieß, dass es wohl oder übel bald regnen würde. Fujino wollte sich grade auf den Boden setzen als sie bemerkte, wie hinter ihr jemand schwer ausatmete. Überrascht fuhr sie herum. An den alten Baum gelehnt saß ein Mädchen, etwa ein Jahr älter als sie, mit orangefarbenden, kurzen Haaren die unregelmäßig nach unten fielen und von denen einige auf ihrem Kopf zu einen groben Knoten zusammengebunden waren. Sie schien nicht von hier zu kommen, wo tagsüber meist die Sonne schien, denn ihre Haut war fast weiß und obwohl es angenehm warm war trug sie einen langen schwarzen Mantel, der den Rest ihres Körpers komplett bedeckte. Hätte Fujino dieses Mädchen in einer großen Stadt getroffen, hätte sie sie sicher als unscheinbar beschrieben, doch in dieser Umgebung fiel dieses Mädchen auf, wie schwarzer Sand auf weißem Papier. Das Mädchen hatte den Kopf gesenkt und schien das Gras vor ihren Füßen zu betrachten. Sie schien Fujino überhaupt nicht bemerkt zu haben. Wie lange mochte sie hier schon sitzen? Fujino überlegte was sie tun sollte und ging in die Knie um das Gesicht des Mädchens besser erkennen zu können. Um ihre Stirn hatte sie ein einfaches schwarzes Band gebunden und sie hatte Piercings an ungewöhnlichen Stellen. Fujino war schon viel an verschiedenen Leuten aufgefallen, aber so etwas hatte sie noch nie gesehen. Es machte fast den Eindruck als wäre dieses Mädchen einfach hier ausgesetzt worden, denn wäre sie den selben Weg hochgekommen, den Fujino ging, hätte sie an ihrem Haus vorbei laufen müssen und das hätte Fujino bemerkt. Zumindest im Laufe des vergangenen Tages. Dabei musste Fujino wieder daran denken, das sich durch nichts darauf schließen ließ, wie lange dieses Mädchen hier schon saß. Sie machte nicht den Eindruck einer Person, die auf andere angewiesen war. Fujino sprach selten, nicht weil sie zu schüchtern war sondern sie hatte dazu einfach nicht das Selbstbewusstsein. Sie mochte ihre Stimme und sie hatte sie noch nie gemocht. Sie überlegte, ob sie einfach zu den Mädchen hingehen sollte, um sie auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen, doch so würde sie trotzdem nicht erfahren, wer das Mädchen war und was sie hier tat. Vielleicht war sie erschöpft. Sie schien nicht aus der Richtung gekommen zu sein, in der das kleine Haus lag. Fujino hob den Blick ein wenig an und sah auf der anderen Seite des Hanges, neben dem Baum an den das Mädchen saß einen kleinen Pfad, der Auf die andere Seite des Berges führte. War das Mädchen von dort gekommen? Sie konnte es sich nur sehr schwer vorstellen, dass jemand sich diese Mühe machen sollte. Auf der anderen Seite dieser Berge lag eine große Stadt, doch diesen Weg zu Fuß zu laufen würde Tage dauern. Einmal war sie diesem Weg gefolgt, so lange bis sie auf einen Abhang gestoßen war, an den der Weg weiter führte und an den das weitergehen gefährlich enden könnte. Langsam stand Fujino wieder auf und machte ein paare Schritte auf das Mädchen zu. Keine Reaktion. Vorsichtig ging Fujino noch ein paare Schritte auf das Mädchen zu, so dass sie jetzt direkt vor ihr stand. Sie reagierte immer noch nicht. Also war es nicht so, dass sie Fujinos Anwesenheit nicht bemerkt hätte, sie ignorierte sie einfach. Sie ging wieder langsam in die Knie und überlegte kurz, was sie jetzt tun sollte. Sie hob die Hand um das Mädchen endgültig darauf aufmerksam zu machen, dass sie hier nicht alleine war. In dem Moment in den Fujino das Mädchen an der Schulter berührte zuckte der Kopf des Mädchens schlagartig hoch und sie starrte Fujino in die Augen. Erschrocken fiel Fujino nach hinten und schnitt sich an den kleinen Steinen die auf den Boden lagen die Handfläche auf als sie sich mit den Händen abstützen wollte. Das Mädchen war aufgestanden und stand so jetzt über ihr und sah auf sie herab. Fujino blickte ihr ins Gesicht, das jetzt zur Hälfte mit dem Kragen des Mantels verdeckt war. Als ihre Blicke sich trafen stellten fröstelte es ihr Eiskalt über den Rücken. Dieses Mädchen hatte etwas Furchteinflößendes in ihren Augen. Das Mädchen strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, öffnete ihren Mantel ein wenig und ging in die Knie um auf einer Augenhöhe mit Fujino zu sein. Dabei starrte sie ihr die ganze Zeit in die Augen. Langsam sog das Mädchen Luft ein und öffnete den Mund. „Wer bist du?“ fragte es. Fujino überlegte kurz. Was sollte das? Fujino sah das Mädchen schockiert an, das sich in diesen Augenblick so benahm, als wäre Fujino diejenige gewesen, die schweigend am Baum gesessen hatte. Sie ordnete ihre Gedanken um wieder klarer im Kopf zu werden. „Fujino Shion.“ stammelte sie. Und warf den Mädchen kurz einen fragenden Blick entgegen. Dann sah sie schnell zur Seite. Sie hörte die Stimme des Mädchens. „Bist du von hier? Es hat lange gedauert bis ich hier angekommen bin.“ Fujino sah wieder zu den Mädchen, dass einfach nicht damit aufhörte sie anzustarren. „Ich bin müde und wie es aussieht wird es bald anfangen zu regnen und ich möchte nicht im freien schlafen, wenn es regnet. Weißt du wo ich Unterkunft finde?“ Das ganze kam Fujino wie eine Befragung vor, denn das Mädchen starrte sie unentwegt an und ihre Stimme war eiskalt, als hätte sie nie gelernt freundlich zusprechen. Fujino wusste, dass es längst Abend sein würde, bis man die Stadt erreicht hätte die am Ende des Berges lag. Und von der Stadt auf der anderen Seite schien das Mädchen grade zu kommen. „Du…“ „Ich?“ entgegnete das Mädchen. „…kannst bei mir übernachten.“ „Wunderbar!“ sagte das Mädchen, doch es schwang keine Freude mit. „Wo.“ Stumm zeigte Fujino den Hang hinab auf das kleine Haus in dem sie lebte. „So weit weg? Na gut, wenn es sein muss. Dann komm!“ sagte sie und streckte Fujino eine Hand entgegen, damit sie aufstehen konnte. Fujino ergriff sie und war überrascht wie warm die Haut dieses kalten Mädchens war. „Geh vor.“ wies das Mädchen sie an. Fujino ging vor, denselben weg zurück, den sie vorhin hochgekommen war. Was war hier los? Fujino begriff es nicht. Was wäre passiert wenn sie den Mädchen Unterkunft verweigert hätte? Nach einiger Zeit hörte sie von hinten das Mädchen etwas sagen:“Ach übrigens, ich heiße Chiku Shodo.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)