Familienbande von oOLunaOo ================================================================================ Kapitel 3: Die Jahre vergehen ----------------------------- Kapitel 3: Die Jahre vergehen Mittlerweile waren schon sechs Jahre vergangen, in denen der Krieg weiterhin Einzug ins Land hielt und weitere Teile Englands zu Grunde richtete. Den Bauern Londons ging es immer noch nicht wesentlich besser, doch sie versuchten, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Inmitten von diesem ganzen Elend wuchsen die Zwillinge Jane und Alec wohl behütet bei ihren Eltern auf. Das dachten sie zumindest, denn die beiden wussten nicht, dass George nicht ihr leiblicher Vater war. Emma hatte es ihnen niemals erzählt, doch sie wusste, dass sie es ihnen irgendwann sagen musste. Die beiden Kinder waren mittlerweile sechs Jahre alt und beschäftigten sich vor allem mit sich selbst. Die Kinder aus der Stadt grenzten sie aus, da sie ihnen irgendwie unheimlich waren. Doch es gab auch solche, die sich immer wieder über sie lustig machten, provozierten oder sie beleidigten. Vor allem Emma bereitete es die meisten Sorgen, da sie einfach nicht verstehen konnte, wieso die beiden bei anderen ihres Alters so verhasst waren. Doch George winkte immer nur ab und behauptete, dass die anderen nur neidisch waren, da Jane offenbar die Schönheit ihrer Mutter geerbt hatte und auch Alec mehr als nur anschaulich war. Tatsächlich sahen beide so gut aus, dass es mehr als nur auffällig war. Jane war sogar noch schöner als ihre Mutter und sah ihr zum Verwechseln ähnlich. Die blonden Haare, die sie offenbar von Caius geerbt hatte, fielen ihr bis auf die Schultern, ihre Haut wirkte ein wenig blasser als die eines normalen Menschen, doch die tiefen dunkelgrünen Augen glichen das wieder aus. Alec hatte dagegen die braunen Haare seiner Mutter und braune Augen, von denen Emma allerdings nicht wusste, woher er sie hatte. Sie ahnte nicht, dass er die Augenfarbe von Caius hatte, als dieser noch ein Mensch gewesen war. Auch seine Haut war blasser als normalerweise und obwohl er und Jane zweieiige Zwillinge waren, ähnelten sie sich wie ein Ei dem anderen. An einem sonnigen Arbeitstag, der sich schon langsam dem Ende neigte, machten sich die Geschwister langsam auf den Weg nach Hause. Schweigend liefen sie nebeneinander her, doch Jane schaute immer wieder zu ihrem Bruder hinüber, der sich seinen linken Oberarm hielt, der höllisch schmerzte. Sein rechtes Auge begann anzuschwellen und an seiner Nase klebte getrocknetes Blut. "Wieso hast du das gemacht, Alec?", fragte sie irgendwann leise. "Weil ich nicht zulasse, dass dir jemand wehtut...", antwortete er leise. "Aber jetzt bist du verletzt...", flüsterte sie. "Das ist egal, Hauptsache es geht dir gut. Mach dir um mich keine Gedanken, Mama kümmert sich schon um mich", meinte er lächelnd. "Aber es ist noch so weit bis nach Hause und du hast doch Schmerzen", sagte Jane wieder. "Ich ertrage das schon. Und jetzt komm, wir müssen uns beeilen. Mama wartet bestimmt schon auf uns." Mit diesen Worten nahm er ihre Hand und ging voraus. Eine halbe Stunde später kamen sie endlich zu Hause an. Leise traten sie in das Haus. George arbeitete offenbar noch draußen, denn sie fanden nur ihre Mutter vor, die an der Feuerstelle stand und in dem eisernen Kessel herumrührte. "Wir sind wieder da", verkündete Alec, als er sah, dass Emma sie noch nicht bemerkt hatte. Sie drehte sich um und lächelte, doch das Lächeln verschwand sofort wieder, als ihr Blick auf ihren Sohn fiel. "Um Gottes Willen, Alec! Was ist denn passiert?", fragte sie erschrocken, während sie die Suppenkelle fallen ließ und auf ihn zuging. "Hast du dich etwa schon wieder mit den Jungen aus der Stadt geprügelt?" "Sie haben Jane wehgetan", rechtfertigte sich Alec. "Was ist passiert?", fragte Emma dann an ihre Tochter gewandt. "Alec und ich sind nur durch die Stadt gelaufen, doch plötzlich haben sie uns den Weg zugestellt. Alec hat sie höflich gebeten uns durchzulassen, aber sie sind gleich auf uns losgegangen und haben mich herumgeschubst", erzählte Jane und zeigte ihrer Mutter ihre aufgestürzten Hände. Emma spürte einen schmerzhaften Stich im Herzen, als sie sah, wie die Zwillinge zugerichtet waren. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr einige Tränen über die Wangen liefen. "Mama, was hast du denn?", fragte Alec besorgt. "Es ist nichts, mein Schatz. Na, komm, ich kümmere mich um deine Wunden." Mit diesen Worten stand Emma auf, um eine Schüssel mit heißem Wasser zu holen, damit sie seine Verletzungen auswaschen konnte. Immer noch liefen ihr Tränen über die Wangen, da sie anfing zu verstehen, wieso Alec und Jane so verhasst waren. Sie waren anders als die anderen Kinder aus der Stadt. Sie wirkten manchmal so geheimnisvoll wie Caius und wahrscheinlich waren sie den anderen deswegen unheimlich. Plötzlich fasste sie einen Entschluss. Sie musste ihnen endlich sagen, dass George nicht ihr richtiger Vater war, ohne dass dieser es mitbekommen würde. Schnell schaute sie aus dem Fenster und stellte fest, dass er immer noch arbeitete und wahrscheinlich auch noch einiges zu tun hatte. Erleichtert darüber, nahm sie die Schüssel und ging zurück zu den Zwillingen. Kurz darauf kümmerte sie sich um Alecs Wunden, wobei er immer wieder die Luft einsog, als das Wasser zu sehr brannte. "Geht es?", fragte Jane, die immer noch Alecs Hand umklammerte und es deswegen immer mitbekam, wenn er sich anspannte. "Mach dir keine Sorgen", antwortete er lächelnd und streichelte ihr kurz sanft durch die Haare. "Sagt mal, ihr beiden...", ergriff Emma in diesem Moment das Wort. "Was denn?", fragten die Zwillinge gleichzeitig. "Kann ich euch etwas anvertrauen?", fragte sie, während sie eine weitere Wunde von Alec auswusch. "Aber sicher, was hast du denn?", fragte Jane zurück. "Habt ihr euch schon einmal gefragt, wieso die anderen Kinder nicht mit euch spielen wollen?", stellte Emma die Gegenfrage. "Schon des Öfteren...", antwortete Alec. "Ich kann euch auch erklären, woran das liegt...", erwiderte seine Mutter, "es liegt daran, dass ihr so wie euer Vater seid." "Aber Papa wird doch auch immer von den anderen Händlern gegrüßt...", entgegnete Jane. "Nein, meine Süße...du hast mich falsch verstanden. Euer richtiger Papa ist jemand anderes", erklärte Emma, bevor sie schwieg und abwartete, was sie sagten. "Wie meinst du das?", fragte Alec verwirrt. Emma seufzte, sie hatte es schon geahnt, dass sie so reagierten. "Bevor ihr auf die Welt gekommen seid, war euer Vater im Auftrag des Königs unterwegs. In dieser Zeit kam ein Fremder zu mir, der auf der Durchreise war und den ich bei mir aufgenommen habe. Es dauerte nicht lange, bis wir uns ineinander verliebten...doch er musste schon kurze Zeit später wieder gehen und nicht lange danach habt ihr euch angekündigt", erzählte sie. "Und dieser Fremde ist unser richtiger Papa?", fragte Jane immer noch skeptisch. "Ja, genau. Sein Name ist Caius und er stammt aus der Stadt Volterra in Italien", redete Emma weiter. "Können wir ihn denn einmal sehen?", fragte jetzt Alec. "Sicher, Papa muss bald wieder weg, da wird er sicherlich wiederkommen. Ich habe ihn auch schon sehr lange nicht mehr gesehen. Seit ihr auf der Welt seid, war er nicht mehr hier, weil die Ernte jedes Jahr so schlecht war, dass Papa keine Aufträge mehr vom König erhalten hat...aber jetzt könnt ihr ihn bald kennenlernen", lächelte Emma, "aber ihr müsst mir noch etwas versprechen." "Was denn?", fragten sie wieder wie aus einem Munde. "Ihr dürft Papa nichts von dem sagen, was ich euch gerade erzählt habe. Er weiß nämlich nichts davon", sagte Emma eindringlich. "Wir versprechen es", versicherten ihr die Zwillinge. "Gut, dann lasst uns jetzt das Essen fertig machen. Ihr könnt schon einmal den Tisch decken." Emma stand auf und ging zurück zur Feuerstelle, während die Zwillinge anfingen den Tisch zu decken. Währenddessen wartete Caius in Volterra ungeduldig darauf, dass Felix aus England zurückkam, da er wieder einmal die Lage dort herausfinden sollte. Ungeduldig lief er auf und ab und ließ dabei die Tür nicht aus den Augen. Er wollte schon fast die Hoffnung aufgeben, dass er heute noch zurückkommen würde, als sich die große Flügeltür endlich öffnete und der schwarzhaarige Vampir den Raum betrat. Schnell kam er auf seinen Meister zu und verbeugte sich leicht vor ihm. "Verzeiht mir, Meister. Ich musste den passenden Augenblick abwarten, um mich auf den Heimweg machen zu können. Dennoch komme ich mit erfreulichen Neuigkeiten zurück. George, der Mann eurer geliebten Emma, wird endlich wieder im Auftrag des Königs unterwegs sein. Er wird schon übermorgen aufbrechen. Ihr könnt also ruhigen Gewissens zu ihr und Euren Kindern zurückkehren", berichtete Felix. Caius' Miene hellte sich auf. "Ich danke dir, Felix. Das sind in der Tat erfreuliche Neuigkeiten. Du kannst gehen. Ich werde es dich wissen lassen, wenn ich deine Dienste wieder benötige." "Wie Ihr wünscht, Meister." Mit diesen Worten verabschiedete sich Felix und verschwand dann. "Du wirst dich also wieder auf den Weg machen", sagte Aro, der alles beobachtet hatte. "Ja, ich kann es kaum erwarten, die drei endlich zu sehen. Ich bin gespannt, wie sich die Zwillinge entwickelt haben", antwortete der Blonde. "Erlaubst du mir, dich zu begleiten?", fragte sein Bruder dann. "Du willst mitkommen?", gab Caius überrascht zurück. "Ja, ich würde meinen Neffen und meine Nichte auch gerne kennenlernen", erwiderte Aro. Caius überlegte kurz, bevor er zustimmend nickte. "Sicher, warum nicht. Emma wird sich sicher freuen, dich kennenzulernen", stimmte er zu. Dann wandte er sich an Marcus, der sich wie immer aus allem heraushielt. "Was ist mit dir? Kommst du auch mit?" Gelangweilt richtete der Angesprochene seinen Blick auf seinen Bruder, bevor er langsam den Kopf schüttelte. "Nein, es reicht, wenn Aro dich begleitet. Ich werde hier die Stellung halten", antwortete er. "Also gut, wie du willst", erwiderte Caius, der sich das schon gedacht hatte. Dann wandte er sich noch einmal an Aro. "Morgen bei Tagesanbruch gehen wir los." Der Schwarzhaarige nickte daraufhin zustimmend. Eine Woche später kamen die beiden Brüder an ihrem Ziel an. Wie Felix es vorausgesagt hatte, hatte sich George bereits vor einigen Tagen auf den Weg gemacht. Emma arbeitete auf dem Feld, während die Zwillinge in einiger Entfernung von ihr spielten. Langsam gingen Aro und Caius näher an sie heran. "Das ist deine Emma?", fragte der Schwarzhaarige, man konnte ihm seine Überraschung deutlich anhören. Er musste zugeben, dass er in dieser Zeit selten eine so schöne Sterbliche gesehen hatte. "Ja, das ist sie", antwortete Caius lächelnd. Erst jetzt hob Emma den Blick und als sie ihn sah, blieb sie wie angewurzelt stehen. Doch dann strahlte sie übers ganze Gesicht. Sie warf die Sichel, mit der sie gerade gearbeitet hatte, achtlos zur Seite und rannte auf ihn zu. "Caius!", rief sie überglücklich und warf sich in seine Arme. "Emma...verzeiht mir, dass ich Euch so lange warten ließ", sagte er leise und drückte sie nah an sich. "Ich verzeihe Euch, ich weiß, dass Ihr nicht kommen konntet. Aber ich bin so glücklich, Euch endlich wiederzusehen", murmelte sie. "Ihr sprecht mir aus der Seele...", erwiderte Caius. "Wer begleitet Euch?", fragte Emma dann, als ihr Blick auf Aro fiel. "Entschuldigt meine Unhöflichkeit. Ich grüße Euch, schöne Frau. Mein Name ist Aro, ich bin Caius' Bruder. Vielleicht hat er Euch schon von mir erzählt", stellte Aro sich vor. "Ich grüße Euch ebenfalls, mein Herr", erwiderte Emma höflich und knickste, "ich habe schon von Euch gehört. Es freut mich, dass Ihr die Zeit gefunden habt, Euren Bruder zu begleiten." In diesem Moment kamen auch die Zwillinge her, die jetzt erst bemerkt hatten, dass ihre Mutter mit zwei fremden Männern sprach. Als sich Emma wieder von Caius löste, spürte sie, wie etwas am Rock ihres Kleides zog. Sofort drehte sie sich um und erblickte Alec direkt hinter sich, der sie gezogen hatte und mit der anderen Hand die von Jane umklammerte. "Oh, da seid ihr ja. Schaut mal, wer da ist", sagte ihre Mutter lächelnd und trat einen Schritt zurück, damit sie vor ihr standen. Sie sagten nichts, stumm schauten sie ein bisschen ängstlich zu Aro und Caius auf. Caius sah sich seine beiden Kinder genau an. Vor allem an Jane blieb sein Blick hängen. Sie sah ihrer Mutter so unglaublich ähnlich, dass es schon beinahe unheimlich war. Er lächelte, bevor er sich runterkniete, sodass er auf Augenhöhe mit den beiden war. "Na, ihr beiden? Wie geht es euch? Ich weiß, wir sehen uns heute zum ersten Mal, aber vielleicht wisst ihr ja trotzdem wer ich bin", sagte er und lächelte sie sanft an. "Bist du unser richtiger Papa?", fragte Jane leise. Caius lachte leise. "Ja, der bin ich. Es tut mir leid, dass ich erst jetzt zu euch kommen kann", antwortete er. "Das macht nichts...", erwiderte Alec. Jetzt kamen sie näher zu ihm, bis sie sich schließlich doch an ihn schmiegten. Er zog sie näher zu sich und drückte sie an sich. "Wirst du jetzt bei uns bleiben?", fragte Jane immer noch leise. "Zumindest eine Weile", versprach Caius und strich ihr sanft durch die blonden Haare. "Wollen wir nicht hineingehen? Es ist bald Zeit zum Mittagessen", mischte sich Emma wieder ein. "Ja, wir haben Hunger", antwortete Alec. "Na, dann sollten wir uns beeilen", meinte Emma lachend. Sie ging hinüber und hob die Sichel auf, bevor sie vorausging; die Zwillinge und die beiden Vampire folgten ihr. In der Nacht lagen Caius und Aro wie immer wach und unterhielten sich leise. "Es wundert mich, dass du dich ihr gegenüber so gut beherrschen kannst", meinte Aro leise. "Ja, ehrlich gesagt hätte ich das nicht gedacht. Aber ich denke nicht einmal daran, wenn ich bei ihr bin", antwortete Caius. "Das ist wirklich bewundernswert. Und ich muss sagen, dass du eine gute Wahl getroffen hast. Emma ist wirklich von außergewöhnlicher Schönheit. Von deinen Kindern ganz zu schweigen. Sie scheinen viel von ihrem Papa zu haben", lächelte Aro. "Ja, das ist mir auch aufgefallen. Ich bin nur froh, dass sie keine Halbvampire sind", erwiderte Caius. "Ja, das versteh ich", antwortete Aro. "Papa...?", wurden sie von einer Stimme unterbrochen. Sofort drehte Caius sich um und erblickte Jane hinter sich. "Jane...was ist denn los?", fragte er leise. "Ich habe schlecht geträumt...darf ich zu dir kommen...?", fragte Jane schüchtern zurück. "Sicher, komm ruhig her", sagte Caius lächelnd. Sofort krabbelte sie zu ihm und kuschelte sich an ihn. Er zog sie an sich und streichelte ihr zärtlich durch die Haare. Irgendwie fühlte es sich komisch an, dass jemand ihn Papa nannte, doch er fühlte sich auch wohl dabei. Er beobachtete Jane, die sich ganz eng an ihn geschmiegt hatte. Ihr Kopf lag auf seiner Brust, ihre kleinen Hände krallten sich leicht in seinen schwarzen Umhang. "Ist es so besser?", fragte Caius leise. "Viel besser", murmelte Jane, die schon wieder die Augen geschlossen hatte. "Gut, dann schlaf weiter. Es ist schon spät und du bist sicher müde", meinte er dann. "Ja...gute Nacht, Papa", flüsterte sie, kuschelte sich näher an ihn und war schließlich wieder eingeschlafen. Aro, der alles beobachtet hatte, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Nein, wie süß. Der große Volturi-Herrscher wird von einem kleinen Mädchen Papa genannt." "Ach, halt doch den Mund...", erwiderte Caius, während er Jane beobachtete, die jetzt friedlich in seinen Armen schlief. "Fühlt es sich nicht komisch an?", fragte Aro dann. "Doch, irgendwie schon... immerhin wird nicht jeder Vampir Papa genannt", antwortete der Blonde. "Ja, das ist wahr. Aber vor allem deine kleine Tochter scheint an dir zu hängen. Offenbar hat sie dich sofort ins Herz geschlossen. Die Kleine ist aber auch zu süß", meinte Aro lächelnd. "Ja, das ist sie... und sie sieht ihrer Mutter so ähnlich..." Caius klang nachdenklich, während er Jane näher zog und ihr wieder liebevoll durch die Haare streichelte. Dann herrschte Schweigen, bis Aro wieder die Stimme erhob. "Es wird bald hell und Emma wird sicherlich früh aufstehen. Wir sollten uns auch ein bisschen ausruhen, damit es den Anschein erweckt, dass wir geschlafen haben", meinte er. "Ja, du hast Recht. Wahrscheinlich wird es uns auch gut tun, wenn wir uns ausruhen", stimmte Caius seinem Bruder zu. Aro nickte daraufhin nur und schloss die Augen. Caius zog Jane näher zu sich und tat es ihm gleich. Am nächsten Morgen standen alle sehr früh auf, da wieder jede Menge Arbeit auf den Feldern anstand. Auch die beiden Vampire erklärten sich dazu bereit, Emma und den Zwillingen zu helfen. Gegen Mittag brachen sie ihre Arbeit ab, um etwas zu essen, doch als sie im Haus angekommen waren, stellte Emma fest, dass sie nicht mehr genug Zutaten für eine Suppe hatte. "Jane, Alec, kommt doch einmal bitte her", rief sie ihre Kinder zu sich. Sofort kamen sie zu ihr und schauten sie fragend an. "Was ist denn, Mama?", fragten sie gleichzeitig. "Wir haben nicht mehr genug Zutaten für eine Suppe. Würdet ihr bitte in die Stadt zum Gemüsehändler gehen und etwas besorgen?" Die Zwillinge nickten zustimmend. Daraufhin schickte Emma sie mit einem Korb und mit dem wenigen Geld, dass sie hatten, los, bevor sie sich an Caius wandte. "Würdet Ihr mir einen Gefallen tun?", fragte sie. "Sicher, was kann ich für Euch tun?", wollte er ohne zu zögern wissen. "Es geht um Alec und Jane... die beiden werden in der Stadt nicht gerade gerne gesehen, vor allem bei den Kindern sind sie sehr verhasst und es kommt nicht selten vor, dass sie verletzt zurückkommen... würdet Ihr ihnen bitte folgen und auf sie aufpassen?" Bittend schaute sie ihn an. "Seid unbesorgt. Ich werde darauf achten, dass ihnen nichts geschieht", versicherte Caius, ehe er sich Aro zuwandte, der alles beobachtet hatte. "Begleitest du mich?" "Selbstverständlich", antwortete er sofort. "Gut, wir sind bald wieder da", sagte er dann, bevor er sie kurz küsste und sich dann mit Aro auf den Weg machte. Alec und Jane waren mittlerweile schon in der Stadt angekommen. Zielstrebig liefen sie die Hauptstraße entlang. "Weißt du denn überhaupt, was wir brauchen?", fragte Jane nach einer Weile, in der sie schweigend nebeneinander hergelaufen waren. "Ja, Mama hat es mir extra noch gesagt, bevor wir losgegangen sind", antwortete Alec lächelnd. "Gut, dann lass uns das schnell erledigen. Ich fühle mich hier nicht wohl...", murmelte Jane. "Ich weiß, ich mich auch nicht. Aber du brauchst keine Angst zu haben, ich bin ja bei dir." Mit diesen Worten nahm Alec seine kleine Schwester an der Hand und zog sie schnell weiter; auch er wollte so schnell wie möglich wieder nach Hause. Sie waren fast an ihrem Ziel angekommen, als ihnen plötzlich der Weg verstellt wurde. "Na, wo wollt ihr denn hin?" Sofort schauten die Zwillinge auf und entdeckten einige Jungs aus der Stadt vor sich, darunter der Sohn des Bäckers, der die Gruppe anführte. "Wir sind auf dem Weg zum Einkaufen. Wärt ihr nun so freundlich uns durchzulassen?" Alec bemühte sich ruhig zu bleiben. "Wieso denn? Wir würden uns gerne noch mit dir unterhalten, Alec", meinte der Sohn des Schneiders. "Lasst uns durch, wir wollen nicht mit euch reden", mischte sich Jane jetzt ein. "Wer hat das kleine Miststück gefragt?", fragte der Bäckersjunge. "Hör auf, so mit ihr zu reden", sagte Alec bedrohlich leise und schob Jane hinter sich, sodass sie nicht an sie herankommen würden. "Wieso sollte ich? Willst du mich etwa wieder verhauen? Hat dir die Prügel letztens nicht gereicht?", spottete sein Gegenüber. "Ich warne dich...wenn du Jane zu nahe kommst, wirst du mich kennenlernen." Alecs Stimme klang immer bedrohlicher. "Oh, er will mir drohen. Das können wir ihm auf keinen Fall durchgehen lassen, Jungs", meinte der andere Junge. Seine Freunde nickten zustimmend und ehe Alec reagieren konnte, hatten sie ihn schon an beiden Armen gepackt. Er wehrte sich und wollte sich befreien, doch sie hielten ihn einfach zu fest. "Jetzt werde ich dir zeigen, was mit denen passiert, die mir drohen." Er hatte es kaum gesagt, als er auch schon ausholte und ihn hart im Gesicht traf. Alec keuchte schmerzerfüllt auf; er spürte, wie ihm das Blut aus der Nase strömte und über's Kinn lief, bevor es in dicken Tropfen auf die verdreckte Straße tropfte. Jane hatte die Szene entsetzt beobachtet, doch jetzt fasste sie sich wieder und beschloss, ihrem Bruder zu helfen. Schnell lief sie auf den Sohn des Schneiders zu, der einer derjenigen war, die Alec festhielten. "Lasst ihn sofort in Ruhe!", schrie sie ihn weinend an und versuchte verzweifelt, ihn von ihrem Bruder wegzuzerren. Er schüttelte sie jedoch unsanft ab, sodass sie auf den Boden fiel und ihre kleinen Hände wieder aufgestürzt waren. Währeddessen schlug der Sohn des Bäckers weiterhin auf Alec ein und sie musste es hilflos mit ansehen. Zur gleichen Zeit liefen Aro und Caius so schnell sie konnten die Hauptstraße entlang. Der Blonde hatte ein ungutes Gefühl, er wollte die beiden so schnell wie möglich finden. "Da vorne sind sie", sagte Aro plötzlich. Sofort schaute Caius in die angegebene Richtung. "Verdammt, sie haben Alec. Komm, wir müssen uns beeilen." Die beiden Erwachsenen beschleunigten ihre Schritte. Sie wollten gerade eingreifen, als sie wie angewurzelt stehen blieben. Jane hatte sich wieder aufgerichtet, ihre brennenden Hände ignorierend. Wütend schaute sie den Bäckersjungen an. "Hast du nicht gehört? Du sollst aufhören, ihm wehzutun!" In diesem Moment sank er auf den Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Erschrocken ließen seine Freunde von Alec ab. Auch Jane war erschrocken, da sie nicht wusste, was gerade passiert war. Schnell huschten ihre Augen zu ihrem Bruder. Kaum war der Blickkontakt gebrochen, hörten die Schmerzen des Bäckersjungen auf. Schwer atmend blieb er auf dem Boden sitzen. "Du verdammtes Miststück, wie hast du das gemacht?", fuhr er sie an. "I-ich weiß es nicht", antwortete Jane leise. "Kommt, gehen wir", sagte er dann zu seinen Freunden. Doch bevor sie endgültig verschwanden, drehte er sich noch einmal zu ihr um. "Verdammte Hexe!" Damit verschwanden sie um die nächste Ecke. Jane blieb zitternd auf dem Boden sitzen, während sich Alec neben sie kniete. Aro und Caius standen immer noch einige Meter von ihnen entfernt und hatten alles beobachtet. "Hast du das gerade gesehen...?", fragte der Blonde leicht fassungslos. "Ich habe es gesehen und fand es ehrlich gesagt erstaunlich. Die beiden sind keine Vampire, aber dennoch scheint Jane eine besondere Gabe zu haben, zumindest ansatzweise. Ich frage mich, ob dein Sohn wohl auch eine schwache Form einer Fähigkeit besitzt", überlegte Aro nachdenklich. "Ich frage mich eher, wieso sie so eine Begabung hat...", erwiderte Caius. "Ihr Vater ist ein Vampir, das scheinen deine guten Gene zu sein, die du ihr mitgegeben hast." Aro konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, worauf Caius nur die Augen verdrehte. "Komm, gehen wir zu ihnen", meinte der Blonde und ging auch schon los, sein Bruder folgte ihm. Bei den Zwillingen angekommen, ging Caius neben ihnen in die Knie und legte Alec vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Sofort zuckte er erschrocken zusammen und drehte sich um. "Papa..." Er war überrascht und gleichzeitig erleichtert. "Alec, ist alles in Ordnung? Haben sie dich schwer verletzt?", fragte Caius besorgt. "Du hast es gesehen?", stellte Alec die Gegenfrage. "Ja, eure Mutter hat mich gebeten, euch zu folgen, um auf euch aufzupassen. Aro und ich wollten gerade eingreifen, aber da hat Jane sie ja vertrieben", erklärte er. "Ich verstehe...mir geht es den Umständen entsprechend gut", beantwortete sein Sohn jetzt seine Frage von vorhin, warf dabei aber einen besorgten Blick zu Jane; die letzten Worte des Bäckersjungen hatten sie sehr getroffen. "Jane..." Sanft strich Caius ihr durch die Haare. Erst jetzt drehte sie sich um und sah ihn aus tränenüberfüllten Augen an, bevor sie sich in seine Arme warf und bittere Tränen weinte. "Papa...", schluchzte sie leise und krallte ihre kleinen Finger in seinen Umhang. Caius hielt sie fest und streichelte sie weiterhin beruhigend. Eine ganze Weile klammerte sie sich an ihm fest und weinte vor sich hin, während er nicht aufhörte, sie zu beruhigen. Doch schließlich beruhigte sie sich wieder, nur noch ein leises Schniefen war zu hören. Als Caius das bemerkte, wandte er sich Aro zu, der sie die ganze Zeit beobachtet hatte. "Aro...würdest du die beiden bitte nach Hause bringen? Ich werde die Einkäufe erledigen." Langsam richtete er sich wieder auf, während er Jane vorsichtig hochhob. Sein Bruder nickte zustimmend. "Selbstverständlich." Als Caius ihm daraufhin Jane übergab, nahm er sie ebenso vorsichtig auf den Arm wie sein Bruder und winkte Alec zu sich, der zu ihm kam und ihm die Hand gab. Jane, die sich bei ihrem Onkel ebenso wohl fühlte, wie bei ihrem Vater, kuschelte sich sofort schutzsuchend an Aro, während ihr Bruder seine Hand umklammerte; beide wollten einfach nur noch nach Hause. "Wir sehen uns später", sagte Aro noch, worauf Caius zustimmend nickte. Dann trennten sich ihre Wege - während Caius den Weg zum Gemüsehändler fortsetzte, machte sich Aro auf den Rückweg zu Emma. Am Abend, nach dem Essen, fiel Caius auf, dass Jane nicht mehr im Haus war. "Wo ist Jane?", fragte er daher an Emma gewandt. "Sie ist draußen. Etwas scheint sie zu bedrücken, wenn ich doch nur wüsste, was es ist." Sie klang besorgt. "Vielleicht sollte ich einmal mit ihr sprechen", überlegte der Blonde, wurde aber von Aro unterbrochen. "Lass mich mit ihr reden, Caius. Ich würde meine Nichte gerne noch etwas näher kennenlernen." Caius überlegte erst, doch dann nickte er und lächelte. Er war sich sicher, dass Aro sie aufmuntern konnte. "Gut, dann rede mit ihr." Sein Bruder nickte und ging nach draußen. Er fand Jane auf der weiten Wiese vor dem Haus, wo sie zwischen den unzähligen Grashalmen saß und traurig eine Blume zwischen ihren Fingern hin und herdrehte. Langsam trat Aro näher zu ihr, bis er direkt hinter ihr stand. "Jane, da bist du ja. Wir haben uns schon gefragt, wo du bist", sagte er leise. Erschrocken zuckte sie zusammen und drehte sich um. "Onkel Aro...", erwiderte sie leise und wischte sich schnell über die Augen, um die Spur ihrer Tränen zu verwischen, doch es kamen sofort wieder neue nach. "Darf ich mich zu dir setzen?", fragte er dann. Jane nickte leicht, worauf ihr Onkel sich neben ihr niederließ. "Warum weinst du denn?", fragte er sanft und strich ihr kurz zärtlich durch die Haare. Jane antwortete nicht und schaute stumm auf die Blume in ihrer Hand. "Jane, du kannst es mir ruhig sagen. Es ist besser, wenn man jemandem von seinem Schmerz erzählt", versuchte Aro es noch einmal. Wieder antwortete sie nicht sofort, doch dann hob sie den Blick und schaute zu ihm auf. "Nimmst du mich in den Arm, Onkel Aro?", fragte sie leise. "Sicher, komm her." Er zog sie an sich und streichelte sie wieder. Sie kuschelte sich an ihn, verbarg ihr Gesicht an seiner Brust und weinte wieder. "Sag mir doch, was du hast..." Aro drückte sie näher an seinen kalten Körper, es tat ihm weh, dieses kleine Mädchen so am Boden zu sehen. "Hast du nicht gehört, was der Sohn des Bäckers zu mir gesagt hat, bevor er gegangen ist?", schluchzte Jane. "Nein, ich habe es nicht gehört. Was hat er zu dir gesagt...?", fragte Aro leise. "Er hat mich als Hexe beschimpft. Es tat so weh, als er das gesagt hat...ich wollte ihm doch nicht wehtun...ich wollte nur, dass sie Alec endlich in Ruhe lassen...ich weiß nicht einmal, wie ich das gemacht habe...", erzählte Jane ihm unter Tränen. Aro schwieg einen Moment. "Mach dir keine Gedanken darüber, Jane. Du bist ganz sicher keine Hexe. Du hast nur sehr viel von deinem Papa. Du bist etwas ganz Besonderes", sagte er schließlich. Sofort hob Jane überrascht den Blick. "Etwas Besonderes?", wiederholte sie seine Worte. "Ja, eines Tages wirst du es vielleicht verstehen", meinte Aro lächelnd. Auch sie lächelte wieder. "Ich hab dich lieb, Onkel Aro...", murmelte sie dann und schmiegte sich näher an ihn. "Ich dich auch, Jane", erwiderte er und strich ihr auch noch die restlichen Tränen liebevoll aus den Augen. "Werden du und Papa noch lange hier bleiben?", fragte sie dann. "Noch eine Weile, aber wir müssen bald wieder nach Hause", antwortete Aro seufzend. "Wo ist denn dein Zuhause? Ist es weit von hier?", fragte Jane. "Ja, es ist weit. Wir kommen aus Volterra in Italien", erzählte er. "Ja, das hat uns Mama schon gesagt. Wie ist es denn dort?" Jane wurde immer neugieriger. "Dort scheint jeden Tag die Sonne und in der Stadt ist immer sehr viel los. Am schönsten sind natürlich die Abendveranstaltungen, wenn alle vornehme Anzüge und Ballkleider tragen. Du müsstest diese Farben sehen, Jane. Alle, die du dir vorstellen kannst", redete Aro weiter. Jane hörte ihm gebannt zu. "Das klingt schon fast wie aus einem Märchen. Wohnst du mit Papa ganz alleine dort?", fragte sie weiter. "Nein, wir haben noch einen Bruder. Er ist zu Hause geblieben und passt auf alles auf. Und dann gibt es noch Demetri und Felix. Sie sind ein bisschen älter als Alec und du, aber ihr würdet euch bestimmt gut mit ihnen verstehen", redete Aro weiter. "Ihr seid ja ganz schön viele, das ist bestimmt immer lustig, oder?", fragte Jane. "Ja, es wird nie langweilig", stimmt Aro lächelnd zu. Einen Moment herrschte Stille, bevor Jane wieder die Stimme erhob, die sich mittlerweile ein Stück von Aro gelöst hatte und in den Himmel schaute. "Sieh mal, wie viele Sterne heute zu sehen sind." "Magst du die Sterne, Jane?", fragte er leise. "Ja, ich liebe es, hier auf der Wiese zu liegen und sie zu beobachten", antwortete sie lächelnd, "komm, lass sie uns zusammen beobachten." "Warum nicht", stimmte ihr Onkel zu. Jane rutschte daraufhin von seinem Schoß und legte sich neben ihn ins Gras. "Komm, leg dich zu mir. So kann man viel besser in den Himmel schauen." Aro kam ihrer Aufforderung nach und legte sich neben sie ins weiche Gras. Jane kuschelte sich sofort wieder an ihn. Gemeinsam sahen sie hinauf zu den Sternen. Die funkelnden Gebilde am tiefschwarzen Firmament schienen in diesem Moment nur für sie zu leuchten. Aro spürte, dass Jane neben ihm wieder ganz ruhig war. Er war erleichtert, dass er sie beruhigen konnte. "Sind sie nicht wunderschön, Onkel Aro?", fragte Jane in diesem Moment leise. "Ja, das sind sie", antwortete er ebenso leise. In einiger Entfernung standen Emma und Caius in der Tür des Bauernhauses und beobachteten die beiden. "Scheint so, als ob er sie wieder beruhigen konnte", stellte Caius fest, während er Emma an sich zog. "Ja, zum Glück. Ich hasse es, wenn sie so aufgelöst und traurig ist", antwortete sie und schmiegte sich an ihn. "Ja, ich verstehe Euch. Aber kommt, lasst uns wieder hineingehen, Jane ist bei ihm in den besten Händen", meinte der Blonde dann und löste sich von ihr. Emma nickte zustimmend, bevor sie wieder ins Haus ging und er ihr folgte. Zwei Wochen später mussten sich Caius und Aro auf den Rückweg nach Volterra machen. Es fiel ihnen schwer zu gehen, doch sie wussten genau, dass George bald wieder hier sein würde. Nun standen sie vor dem kleinen Haus und wollten sich von Emma und den Zwillingen verabschieden. "Wir müssen uns langsam auf den Weg machen, wir haben einen langen Weg vor uns", sagte Aro. "Ja, ich weiß...seid vorsichtig...", erwiderte Emma leise, schon wieder standen ihr die Tränen in den Augen. Caius trat auf sie zu und zog sie wieder in seine Arme. "Weint nicht, Emma...ich werde so schnell wie möglich wiederkommen", versprach er ihr und küsste sie sanft. Sie erwiderte den Kuss, konnte aber nicht verhindern, dass ihr doch einige Tränen über die Wangen liefen, worauf er sie zärtlich wegstrich. "Ich werde wieder auf Euch warten, so wie ich die letzten sechs Jahre auf Euch gewartet habe", erwiderte Emma, als er sich wieder von ihr löste. "Ich verspreche Euch, dass es dieses Mal nicht so lange dauern wird", sagte er leise und zog sie näher an sich. Einen Moment herrschte Stille, bevor Caius plötzlich spürte, wie etwas an seinem Umhang zog. Er hob den Blick und entdeckte Jane und Alec direkt neben sich, die mit glasigen Augen zu ihm hochschauten. Er löste sich von Emma und kniete sich zu seinen beiden Kindern hinunter. "Schaut doch nicht so traurig, ihr beiden. Es gibt keinen Grund traurig zu sein", sagte er sanft lächelnd. "Wirst du wirklich bald wieder da sein?", fragte Jane leise, auch ihr liefen einige Tränen über die Wangen. "Ja, ich verspreche es", antwortete Caius, während er auch ihr die Tränen zärtlich aus den Augen strich. Ein letztes Mal drückte er die beiden an sich, bevor er sich wieder aufrichtete und Aro zuwandte, von dem sich Emma und die Zwillinge bereits verabschiedet hatten. "Wir sollten uns auf den Weg machen. Marcus wartet bestimmt schon auf uns", meinte er dann, worauf sein Bruder zustimmend nickte. Dann trat er wieder auf Emma zu und küsste sie noch einmal sanft. "Lebt wohl, Emma. Ich liebe Euch", sagte er leise. "Ich liebe Euch auch und werde auf Euch warten", erwiderte sie. Er nickte, bevor er sie noch einmal zärtlich auf die Stirn küsste und sich dann zusammen mit Aro auf den Heimweg nach Volterra machte. Emma und die Zwillinge sahen ihnen nach, bis sie nicht mehr zu sehen waren. ________________________________________________________________________________________________________ So, das war das dritte Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen und würde mich wie immer über Kommentare freuen... Hoffe, euch gefällt die FF auch weiterhin :) Bis zum nächsten Kapitel. oOLunaOo Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)