Blonde Engel von Rajani (...und plötzlich verschwunden...) ================================================================================ Kapitel 7: Ein heikles Durcheinander… ------------------------------------- ich hoffe das kappi hält, was der titel verspricht ^^ ich wünsch euch viel spaß beim lesen ^^ Yuuris Handy klingelte unaufhörlich, doch sie stand unter der Dusche und versuchte jetzt endlich einen klaren Kopf zu bekommen. Die Zurechtweisung durch Kai hatte sie völlig verwirrt und sie suchte im kalten Wasser Ruhe. Warum hab ich mich überhaupt von ihm zurechtweisen lassen?? Ich bin die Ermittlerin und es ist mein Job, diesen Fall zu klären! … Nur ein Satz hat gereicht… Wieso hat er so eine Wirkung auf mich? Das ist fast unheimlich! … Blödsinn, ich weiß, dass es an ihm liegt… Sie drehte sich wütend der Badtür zu. „Gib Ruhe, du scheiß Handy!“, brüllte sie und stellte die Dusche ab. Aufgebracht kam sie heraus, wickelte sich in ein Handtuch und ging ins Zimmer. Sie hob das Telefon vom Boden auf. Takeshi hatte die ganze Zeit versucht sie anzurufen, doch sie wollte nicht reden. Sie schickte ihm eine SMS, dass er sie morgen wieder anrufen sollte und schaltete das Handy aus. Ruhe!! Das ist jetzt alles, was ich will… Sie zog sich rasch was Leichtes an und das nicht zu spät, denn kurz darauf stand Kai in der Tür. „Soll das heute Nacht so weiter gehen mit dem Handy? Das ist ja nervtötend!“ Yuuri sagte nichts dazu. „Hör mal, ich mag dich ja, aber das geht dann doch zu weit!“, fügte Kai hinzu. „Was?!“ Yuuri schaute ihn entsetzt an. Was bitte hat er gerade gesagt!? „Das geht zu weit! Kann dieses Ding nicht einmal ausbleiben? Das wird doch wohl gehen?!“ „Es ist aus! Kann ich jetzt wieder allein sein? Ich bin müde!“, entgegnete sie forsch. Aber seine Worte gingen ihr nicht aus dem Kopf, auch nachdem er ihr Zimmer bereits verlassen hatte. Sie verschwand nachdenklich unter der Decke ihres Futons, schlief aber, müde wie sie war, rasch ein… Sie stand in der Empfangshalle und sah sich suchend um. Dann entdeckte sie ihn. „Hier! Hier bin ich! Huhu!“ Er lächelte, kam schnell auf sie zu und umarmte sie, wobei seine Tasche zu Boden fiel. Er drückte sie fest an sich und sie atmete den Duft seiner frisch gewaschenen Haare. „Schön, dich wieder zu sehen.“, sagte er. „Ich hab dich vermisst…“, flüsterte sie und gab ihm einen Kuss. „Und ich hab eine Überraschung für dich.“ „Ja? Sag, was?“, fragte er aufgeregt. Yuuri strich durch seine dunkelblonden Haare und sah in seine blauen Augen. „Nicht hier. Das sag ich dir bei mir zu Hause.“, sagte sie lachend. Er schmollte, folgte ihr aber zu ihrem Auto. Wenn er da war, dann fuhr er den Wagen. Als sie ankamen, stellte er seine Tasche in eine Ecke des Wohnzimmers und küsste sie. Yuuri drückte sich näher an ihn, doch plötzlich schob er sie wieder von sich weg. „Was ist?“, fragte sie irritiert. „Hast du Rotwein da?“, fragte er. „...Nein…“, antwortete sie perplex. „Dann hol ich schnell welchen. Warte auf mich!“, sagte er und gab ihr einen Kuss. Yuuri nickte und er verließ ihre Wohnung um eine Flasche Wein für sie beide zu kaufen. Sie wartete. Sie wartete und wartete, doch er kam nicht zurück. An sein Handy ging er auch nicht. Dann rief sie die Polizei an und berichtete unter Tränen, was passiert war. Doch sie begannen erst am Morgen, ihn zu suchen… Yuuri saß kerzengerade im Bett und spürte, wie ihr die Tränen heiß über das Gesicht rollten. Sie schniefte leise und legte ihre Arme um den Oberkörper. Die Tränen rannen nun hemmungslos und sie schluchzte. Der Morgen war schön und die Sonne kitzelte Yuuri in der Nase. Sie stand auf und ging ins Bad. Den Blick in den Spiegel hätte sie am liebsten nicht gemacht, denn dass sie geweint hatte war unübersehbar. Sie senkte den Blick und öffnete den Wasserhahn, um sich zu erfrischen und ihrem verweinten Gesicht einen besseren Ausdruck zu verleihen. Danach nahm sie einen Block und einen Stift und ging hinaus in den Hotelgarten, der sich ziemlich mittig zwischen den einzelnen Ferienhäusern befand, verbunden mit ihnen durch Kieswege. Sie setzte sich auf eine der Bänke an der Seite des Hauptweges und genoss die Ruhe. Sie schloss die Augen und nickte sofort weg, so müde war sie noch. Gegen Mittag wachte sie wieder auf. Eigentlich hatte sie auf einen Anruf von Takeshi gewartet, doch noch hatte ihr Handy nicht geklingelt. Es wurde Nachmittag und die Kieswege zur reinsten Autobahn. Gerade als Takeshi anrief, herrschte im Garten das reinste Chaos. „Was? … Takeshi, ich… Warte, ich sorg‘ mal für Ruhe, das gibt’s doch nicht…“, sagte sie und hielt die Hand vor ihr Handy. „Verdammt nochmal, Ruhe jetzt!“, schrie sie und alle um sie herum verstummten und sahen sie perplex an. „Es geht doch! … So jetzt nochmal. Was war los, Takeshi?“ „Er hat wieder einen Unschuldigen getötet, der mit den anderen Opfern nichts zu tun gehabt hat. Jedenfalls ist er genauso zugerichtet, wie der Friedhofsaufseher.“, berichtete Takeshi. Yuuri seufzte. „Das darf doch nicht wahr sein… wie weit soll das denn noch gehen? Wo habt ihr ihn gefunden, Takeshi?“, fragte sie. „Naja sagen wir mal so: Genauso zugerichtet war er nicht. Er hat noch gelebt, als Sorata ihn gefunden hat.“, berichtete Takeshi weiter. „Was?! Das ist ja wunderbar! Hat er was sagen können?“ „Laut Sorata ja. Er sagte, er würde mit dir darüber reden wollen. Ist er schon da?“ „Nein, jedenfalls sehe ich ihn noch nicht. Lebt er noch?“ Takeshi schwieg einen Moment. „Nein… leider nicht. Sorata wird es dir erzählen. Ich weiß nicht viel davon.“, sagte er. „Das solltest du aber! Sorata hat die Pflicht, dich auch über alles in Kenntnis zu setzen! Ich werde mit ihm reden! Das kann so nicht weitergehen!“, sagte Yuuri energisch. Takeshi schwieg darüber. Er wusste selbst, welche Pflichten Sorata ihm gegenüber hatte, aber er traute sich nicht, etwas dazu zu sagen. Sorata war eben ein älterer Kollege und Takeshi hatte aus Respekt nie gewagt, nur ein Wort gegen ihn zu erheben. Yuuri wusste das auch, weshalb sie das übernahm. „Hey, Takeshi. Du musst ihm auch mal sagen, dass du wissen willst, was er weiß. Dass du das auch wissen musst.“ „Ich weiß, aber…“ „Schon gut. Ich hab verstanden. Mach du deinen Teil der Arbeit. Ich weiß, dass du das kannst und du machst das auch sehr gut. Lass dich nicht beirren und mach weiter. Ich werde mich um die Blumen kümmern, das wollte ich schon die ganze Zeit tun.“, sagte Yuuri, verabschiedete sich und legte auf. Ich hab ja meinen Laptop noch gar nicht geholt. Jetzt liegt er doch noch zu Hause… Sie schrieb Sorata rasch eine SMS, nach der er einen Moment warten sollte, wenn sie noch nicht zurück sein sollte. Sie ging sofort, um ihren Laptop aus ihrer Wohnung zu holen. Sie war nach ungefähr einer Stunde wieder zurück, doch Sorata war immer noch nicht da. Sie ließ sich auf der Bank nieder und begann, erst ihre Berichte zu schreiben, bevor sie sich den Blumen zuwandte, die sie überall bei den Gräbern gefunden hatten. Und sie schaffte es tatsächlich eine grobe Zusammenfassung fertigzustellen, als Sorata endlich auftauchte. „Wo warst du denn? Takeshi hat mich vor über eine Stunde schon angerufen und mir gesagt, dass du kommst.“, sagte sie mit einem Grinsen. Sorata verstand, blieb aber neben ihrem Tisch, der neben der Bank war, stehen. „Und? Welche Infos hast du für mich?“, fragte Yuuri. Doch bevor Sorata antworten konnte, war von Kai ein lautes „Nein!“ zu hören und er kam durch den Garten bis zum Tisch getigert, gefolgt von einem rothaarigen jungen Mann. „Aber Kai! Was hast du denn dagegen?“, fragte er und Kai knurrte nur. „Kai, ich lie-“ „Verdammt nochmal, halt endlich deine Klappe! Ich will nichts davon hören!“ „Kai, ich liebe dich!“, sagte Tala hastig. Sag nicht wieder nein!! „Ich bin nicht schwul! Kapier das endlich!“, fauchte Kai und sein Blick wanderte ungewollt zu Yuuri, die von der Bank zu ihm aufsah, ihren Laptop auf dem Schoß, und ihn durchdringend fixierte. „Nur zu… Macht weiter und stört meine Arbeit. Ihr werdet sehen, was ihr davon habt.“, sagte sie ruhig aber ein bissiger Unterton war allemal zu hören. Huu… Als hätte ich ihr irgendwas getan! Möchte mal wissen, was sie bloß gegen mich hat…, dachte Kai. Tala war gerade dabei Luft zu holen, um Kai doch noch umzustimmen, doch da flog ihm Kais Hand ins Gesicht. „Ich will verdammt nochmal kein einziges Wort mehr davon hören, Tala! Verzieh dich endlich!“, zischte er und schubste Tala von sich weg. Sorata pfiff leise, was ihm einen missbilligenden Blick von Yuuri einbrachte. Nicht übel, der Junge. Genauso sollte ich Yuuri-chan beschützen! Ich werde jeden, der sie auch nur anschaut, fertig machen! Kai verschwand wütend in sein Zimmer, während Tala traurig dastand und ihm nachsah. Das tut weh... Das verzeih ich dir nie, Kai! Das Bryan Tala mitleidig beobachtete entging zwar Tala, Garland jedoch nicht. „Nun geh schon zu ihm.“, flüsterte er Bryan ins Ohr. Bryan schaute ihn stutzig an. „Und was ist mit uns?“ Yuuri erachtete es nicht für wichtig ihnen weiter zuzuhören und zuzusehen und bat Sorata, nun endlich zu berichten, was er wusste. „Äh, Moment. Kann ich kurz telefonieren?“, fragte er, als genau in dem Moment sein Handy klingelte. Seufzend nickte sie und wandte sich dann doch den beiden Jungs zu. Der mit den kurzen Haaren ging auf den armen Tropf neben ihr zu. „Tala? Kann ich dir helfen?“, fragte er. „Nein!“, fauchte Tala und schob Bryans Hand von seiner Schulter. Garland schüttelte den Kopf. So ein Idiot. Er sollte Bryans Hilfe und Liebe annehmen, ansonsten wird’s ihm echt mies gehen. Bryan sah ihn mitleidig an. Tala… Du hast doch gehört, was Kai gesagt hat. Du hast bei ihm keine Chance… Er will dich nicht… Aber ich kenn da jemanden, der dich mehr liebt als er… Auf Garlands Hinweis hin, legte Bryan Tala einen Arm um die Schultern. „Kann ich dir wirklich nicht helfen?“, fragte er nochmal. „Nein!“, schrie Tala und schubste Bryan weg, den Garland hastig auffangen musste. Mann, Tala! War das jetzt nötig? Naja, du wirst sehen, was du davon hast, seine Hilfe ausgeschlagen zu haben! Garland hiefte Bryan wieder hoch. Yuuri schaute zur anderen Seite des Gartens. In einer Ecke stand Sorata und telefonierte immer noch. Was Yuuri irritierte war, dass er die Hand sehr dicht an den Hörer hielt, als wollte er vermeiden, dass ihn irgendwer belauschte. Sorata benimmt sich irgendwie eigenartig. Das macht er doch sonst nie! Wiederum kam Yuuri nicht weiter zum Nachdenken, denn Tyson und Hilary beanspruchten nun ihre Aufmerksamkeit. Hilary lief hysterisch herumzickend vorweg und Tyson hinterher. „Meine Güte! Ich hab doch gesagt, es tut mir Leid!“, jammerte Tyson. „Du hast schon wieder unseren Jahrestag vergessen! Schon wieder!! Irgendwann reicht es mir!“, fauchte Hilary. Yuuri seufzte kopfschüttelnd. Von der anderen Seite kamen jetzt Max und Ray in ihr Blickfeld. Den beiden schien es gut zu gehen, genauso wie Mystel und Brooklyn, die nach ihnen rauskamen. Von allen vieren war leises Gemurmel und Lachen zu hören, das Yuuri als Turtelei auslegte. Jetzt fangen die an, hier rumzukuscheln!! Es ist ja schön, dass es den beiden wieder besser geht, aber das kann ich nun wieder nicht ertragen! … Mann, wann wird Sorata denn endlich mal fertig? Mit wem telefoniert er denn so lange? Er hat doch gar keine Freundin! Endlich legte Sorata auf und kam zurück. Yuuri verkniff sich ihre Fragen an ihn und wollte nur wissen, welche neuen Infos er denn nun hatte. „Also hör zu. Als wir ihn gefunden haben- Takeshi hat’s dir schon gesagt oder?“ Yuuri nickte. „Okay, also als wir ihn gefunden haben, hat er noch gelebt. Gerade noch so. Er sagte, der „Engel der Nacht“ habe eine recht jugendliche Stimme.“, berichtete Sorata. „Was? Und was soll ich damit anfangen? Ich kann nur einen fragen und der wird das nicht so einschätzen können. Außerdem kann ich mich darauf nicht verlassen, So.“, sagte sie. „Ich hab mir schon gedacht, dass du das sagen wirst.“ Sorata setzte sich neben sie. „Wie geht’s dir überhaupt? Ich hoffe, du überarbeitest dich nicht wieder.“, sagte er und klang dabei etwas besorgt. „So… Danke, dass du dich um mich sorgst, aber mein Zimmernachbar sorgt schon dafür, dass ich schlafe. Es passt ihm nämlich nicht, wenn ich nachts arbeite.“, erklärte sie. Sorata lächelte, dann fiel sein Blick auf einen Strauß roter Rosen, der gerade in den Garten gebracht wurde. Yuuris Blick hingegen fiel auf Kai, der in den Garten zurückkam. Auch er schaute zu ihr und in ihre Augen, dann aber zu Sorata, der mit dem Rosenstrauß auf Yuuri zukam. Was soll das denn werden? Will er ihr etwa einen Antrag oder sowas machen? Sorata ließ den Strauß hinter seinem Rücken verschwinden und sah Yuuri lächelnd an. Doch sagen konnte er nichts, denn Talas Rufe unterbrachen ihn und hätten ihn übertönt. „Kai!“ „Oh Gott! Bryan, jetzt halt ihn doch mal zurück!“, maulte Kai. Bryan schnappte sich Tala und brachte ihn unter heftigem Widerstand Talas aus dem Garten. Kai seufzte erleichtert, während Tala noch immer laut fluchend zu hören war. Yuuris Augen wanderten zwischen den dreien hin und her, bis Sorata ihren Kopf anhhielt, indem er ihr Kinn festhielt. Sie wollte sich losreißen, doch er war stärker. Was soll das? „Achte nicht auf die… Ich will dir was sagen.“, meinte Sorata und sah fest in Yuuris blaue Augen. „Dann sag es mir. Ich hör dir zu, das weißt du.“, antwortete sie. Ihr Unbehagen wuchs, als er sie dann doch endlich losließ, sie aber dafür die Blicke aller Umstehenden auf sich ruhen spürte. Was ist denn jetzt los? Was schauen die mich alle so an? Hab ich irgendwo was? „Yuuri…“ „Ja? Nun sag schon.“ „Yuuri, ich hab mich in dich verliebt und möchte, dass du meine Frau wirst.“, sagte Sorata und hielt ihr den Rosenstrauß vor die Nase. Da kannst du nicht nein sagen. Sie schauen dir alle zu. Und sie wollen sicher, dass du ja sagst. „Das ist doch wohl nicht dein Ernst, Sorata!“ Er ließ den Strauß sinken. „Doch, das ist es. Du musst nichts mehr machen, es ist alles vorbereitet, du musst nur noch ja sagen, Yu-chan.“ Yuuri starrte ihn ungläubig an. Wie bitte? Es ist alles vorbereitet? Nur noch ja sagen? Du spinnst doch total! Ich will nicht heiraten! Sie klappte ihren Laptop zu und ging an Sorata vorbei. „Yuuri! Ich will eine Antwort!“, rief er ihr nach. Sie blieb abrupt stehen und wandte sich ihm zu. „Du willst eine Antwort? Meine Antwort ist nein!“, faucht sie. „Wa- Yuuri, das kannst du nicht machen!“, sagte Sorata und folgte ihr. Kai beobachtete die beiden. Das ging ja so ziemlich in die Hose… Da bleibt jemand noch Single… „Oh doch! Das kann ich, Sorata Moun! Wir sind im Dienst und ich bin keineswegs bereit deinen Namen zu tragen! Sorata, ich will nicht heiraten!“, sagte sie und ging. „Oh…“, seufzte eines der Mädchen im Garten. „Ich will kein Wort hören!“, fauchte Yuuri und schaute an Sorata vorbei, dann rannte sie ins Hotel zurück, wo das Team G-Revolution wohnte. Sorata folgte ihr. Verdammter Idiot! Ich und ihn heiraten! Das kann er vergessen! … Ich kann nicht. Ich könnte nicht… das tut zu sehr weh! Yuuri wollte gerade in ihr Zimmer gehen, als Sorata sie ungestüm zurückzog und gegen die Wand drückte. „Das kannst du nicht machen, Yu! Ich liebe dich!“, sagte er und kam ihr näher, als sie wollte. Den Strauß roter Rosen hatte er wohl im Garten in irgendeine Ecke geworfen. „Aber ich nicht! Sorata, versteh das bitte!“ „Nein, das verstehe ich nicht! Hat der dir etwa den Kopf verdreht?!“, fauchte Sorata und deutete auf die Zimmertür neben ihrer. Yuuri schüttelte den Kopf. „Nein… Sag mal, was soll das? Du bist Polizist, du weißt, was du da machst! Und du weißt, dass es nicht richtig ist!“, sagte Yuuri, konnte aber ihre Angst nicht verbergen. Sorata… Was machst du denn? Du setzt deinen Job auf’s Spiel! „Yu… Ich weiß, was ich tue und noch mache ich nichts falsch. Ich will einfach nur, dass du mich heiratest. Mehr verlange ich nicht von dir.“, sagte Sorata leise und kam ihrem Ohr immer näher. „Du machst es falsch! Du machst alles falsch! Und jetzt lass mich los!“, fauchte sie und wehrte sich. „Also gut. Ich gebe dir noch Zeit. Überleg es dir gut.“, meinte Sorata, ließ sie los und ging. Am Treppenabsatz nach unten sah er Kai böse an, der ihm gerade entgegen kam. Das überhaupt jemand hochkam, war anscheinend kein Wunder, denn Yuuri war lauter geworden. Sorata befürchtete beinahe, dass sie so laut geworden war, dass man es draußen sogar gehört haben könnte. Als Sorata endlich gegangen war, kam Kai auf den Flur. Kaum, dass er Yuuri gesehen hatte, ging er rasch auf sie zu. Sie war gerade zu Boden gesunken, hockte nun dort und schluckte schwer. Was hat er getan? Ich dachte, er wäre Polizist? So geht man doch nicht mit seinen Kollegen um. Schon gar nicht mit einer Frau! „Ist alles in Ordnung?“, fragte er vorsichtig. Sie ignorierte ihn. Was sollte das? Sorata benimmt sich doch sonst nicht so… Verdammt, er hat mir Angst gemacht! Ich will nicht! Ich kann ihn nicht heiraten! Kai berührte ihre Schulter und erst in dem Moment sah sie erschrocken zu ihm auf. „Alles okay?“, fragte er nochmal. „…Ja… Ja geht schon.“, murmelte sie und stand auf. „Wirklich?“, hakte er nach. Sie schwieg. „Hat er dir was getan?“, fragte Kai weiter. „Nein, hat er nicht. Es ist alles in Ordnung.“, sagte sie und schob Kai ein Stück weg. Er jedoch öffnete ihr die Tür. Sie schaute ihn an. „Wo sind eigentlich die-“, begann sie, doch Kai antwortete schon. „Im Müll. Ich hab sie weggeworfen. Das du sie nicht behalten würdest wollen, war mir schon klar. Ist doch so?“ „Ja… Behalten will ich die nicht. Kann ich jetzt allein sein?“ „Sicher?“ „Ja doch!“ Yuuri klang schon wieder aufgebracht. „Wie du meinst… Wenn du doch was brauchst, du weißt, ich-“, doch Yuuri unterbrach ihn. „Ich weiß und jetzt möchte ich bitte allein sein!“, sagte sie und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Kai stand verdutzt da und schaute die Tür an. Was soll das? Wieso weicht sie aus? Dass er sie liebt und sie heiraten will, ist doch kein Verbrechen. Aber sie damit zu bedrängen… Sie nimmt aber auch keine Hilfe an! Und ich kann nicht einfach so reingehen und sie mit meiner Hilfe bestürzen. Seufzend wandte sich Kai zum Gehen, als Yuuri langsam die Tür wieder öffnete. Kai schaute zurück und zu ihr, wie sie am Rahmen lehnte und zu ihm sah. „Wie wolltest du mir denn helfen? Du verstehst mich doch überhaupt nicht!“, meinte sie ruhig. „Vielleicht kann ich das nicht, aber ich kann da sein und zuhören.“, antwortete Kai und kam einen Schritt zurück. „Das wird nichts bringen, weil ich ungern über mich rede. Und schon gar nicht darüber.“ Kai lehnte sich gegen die Wand. „Du musst ja nicht reden.“, meinte er. Yuuri schaute ihn fragend an. „Und was hab ich dann davon? Und vor allem du? Was bringt es dir, wenn es mir schon nichts bringt?“, fragte sie. „Mir bringt es schon was. Ich weiß, dass ich versucht habe zu helfen. Und das genügt für’s erste.“ Kais Antwort verblüffte sie. „Ich versuche doch auch zu helfen… Aber zufrieden bin ich erst, wenn es mir gelungen ist, die Situation zu verbessern.“ Kai lachte. „Du meinst, wenn der Fall endlich gelöst und alle erleichtert sind. Sicher, aber so wie du in letzter Zeit da ran gegangen bist, war es nicht so besonders. Du hast sie wirklich hart rangenommen.“ „Das ist mein Job. Ich will das alles so schnell wie möglich beenden. Das Problem ist nur, dass der Kerl so gerissen ist, dass er uns immer wieder entwischt! Ich hab das Gefühl, dass ich am Ende noch den Lockvogel spielen muss!“ Kai sah sie beinahe entsetzt an. „Mach das bloß nicht! Ich würde mir nur Vorwürfe machen, wenn du es machst und dann etwas passiert! Nur weil ich dich dann nicht aufgehalten hätte, obwohl ich es wusste!“ Yuuri zwang sich nun, ihn anzusehen. Macht er sich etwa Sorgen um mich? Was soll das? Was rede ich überhaupt mit ihm? Er erinnert mich viel zu sehr an ihn. Andererseits beruhigt er mich auch. Ich will nicht sagen, dass er meine Gefühle kontrollieren könnte, aber er weiß, wie er mit mir umgehen kann. Scheinbar kennt er sogar die Grenzen… Verdammt! Das kannte er auch alles!! Sie holte tief Luft, was sich anhörte, als wäre sie den Tränen nahe. Kai drehte sich weiter zu ihr um und hob vorsichtig ihr Kinn an. „Ist alles okay?“ Sie senkte jedoch sofort den Blick, als sie auf seinen traf, wehrte sich aber nicht gegen ihn. „Du hast doch irgendwas!“ Yuuri schüttelte den Kopf und er ließ sie los. „Nichts. Du erinnerst mich nur an jemanden, der mir sehr wichtig ist.“, meinte sie und ging in ihr Zimmer. Als sie nicht zurückkam ging auch Kai in sein Zimmer. Ich erinnere sie an jemanden, der ihr sehr wichtig ist? Soll das heißen, sie hat einen Freund? … Was soll das bedeuten? Ich versteh nicht, wie sie das meint. Kai überlegte noch den ganzen Tag, was Yuuri gemeint hatte, als sie ihm dies gesagt hatte. hoffe es gefiel und bis zum nächsten kappi ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)