Invisible Enemy von _kuromoko-chan_ (Shep-Whump) ================================================================================ Kapitel 2: Nichts als Probleme ------------------------------ Juhu, eine Review :D Hab schon gedacht da kommt nichts mehr. Danke für dein ob! :D Na dann wünsche ich viel Freude mit dem 2. Kapitel! ********************************** „Ich habe ihm doch gesagt, dass ich noch nicht fertig mit ihm bin! Warum hört er eigentlich nie auf mich?!“ Carson schimpfte und fluchte wie ein Rohrspatz, während er mit ein paar Gehilfen die Gänge Atlantis heruntereilte. Er hatte unverzüglich nach dem eingegangenen Notruf von Dr. Weir alles Wichtige zusammengepackt und hatte keine Sekunde verloren, sich in die angegebene Richtung zu begeben. John und Ronon waren ziemlich weit von der Krankenstation oder von einem Transporter entfernt, was dem Arzt Zeit gab, sich nach Strich und Faden über den Colonel auszulassen. Doch all sein Ärger und Zorn verblasste, als er seinen Patienten erblickte. Zwei müde, leere Augen starrten ihn aus einem aschfahlen, Schweiß überströmten Gesicht an, als er um die letzte Ecke bog. Außer dem kränklichen Gesichtsausdruck und der gekrümmten Haltung, die Johns Schmerzen erahnen ließen, konnte er jedoch keine Verletzungen erkennen. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Ebenso wenig wie der glasige Blick des Soldaten. Während er eilig alles neben Sheppard parat stellte, warf er einen fragenden Blick zu Ronon, der allerdings nur mit den Schultern zuckte. Mehr, als er schon Dr. Weir gesagt hatte, konnte er dem Arzt auch nicht sagen. “Ich brauch seine RR und seine BZ Werte. Und messen Sie seinen Puls“ ordnete er seinen Gehilfen an. Dann wandte sich Carson wieder dem Soldaten zu. „Mein Sohn, wie geht es Ihnen?“ Erleichtert konnte er feststellen, dass John so etwas wie ein Lächeln versuchte. Wenn auch ein recht misslungenes. “Bin in Ordnung“ nuschelte er. Nachdem ihm der leitende Arzt von Atlantis allerdings einen dermaßen vernichtenden Blick zugeworfen hatte, dass er am liebsten im Boden versunken wäre, besann er sich eines Besseren. „Wie’n Hackbraten“ murmelte er schließlich. Für einen langen Moment schloss er die Augen, sodass Carson schon die Befürchtung hatte, er wäre bewusstlos geworden, doch wenig später quälte John sich dazu, die inzwischen tonnenschweren Lider wieder zu öffnen. “Wie finden Sie das? Meines Wissens halte ich meinen Kopf gerade nicht unter meinem Arm und hab trotzdem zugegeben, dass ich nicht in Ordnung bin...“ gluckste er schwach. “Aye, aber ich finde das momentan eher beunruhigend, als dass ich mich drüber freuen könnte“ gestand Dr. Beckett und zog eine Ampulle Morphium auf. „Was schmerzt Ihnen alles?“ Dem Arzt war nicht entgangen, dass Sheppard das Sprechen immer schwerer fiel. Ihm würde wahrscheinlich nicht mehr viel Zeit bleiben, wenn er noch etwas aus dem Soldaten rauskriegen wollte. „Alles...“ echote Sheppard noch, bevor sein Kopf endgültig auf die Seite fiel und ihn eine einladende Schwärze empfing, in die er sich erleichtert fallen ließ. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das war alles, was Sheppards Erinnerungen zuließen. Und nun lag er hier. John war sich immer noch nicht sicher, wo genau dieses ’hier’ war. Die benebelnde Dunkelheit hielt ihn immer noch in ihrem Bann und lähmte seine steifen Glieder. Doch je mehr er versuchte, sich zu konzentrieren, desto schneller verschwand diese Dunkelheit. Und mit ihr leider auch die lähmende Wirkung, die den Großteil der Schmerzen schluckte. Sheppard stöhnte leise auf. „Hey!“ „Was ist, Dr. McKay?“ “Er hat sich bewegt! Ich hab’s genau gesehen! Er ist wach!“ “Was? Das ist unmöglich!“ „Ich weiß, was ich gesehen habe“ schnaubte der Wissenschaftler genervt. „Rodney, schlafende Menschen bewegen sich eben manchmal im Schlaf.“ „Aber er hat auch eine Art Grunzen von sich gegeben.“ „Das machen Sie auch, wenn Sie schlafen.“ „Sehr witzig! Sie glauben doch...“ Die angesetzte Schimpftirade von Rodney wurde von einem missbilligendem Schnauben unterbrochen. Verwundert starrten Johns Team und Dr. Beckett auf das Krankenbett vor ihnen. Was sie sahen, löste Freude und Besorgnis gleichermaßen aus. Er war wach. „C-Colonel Sheppard?“ „Ca’son?“ krächzte der Angesprochene schwach. Seine Stimme gehorchte ihm noch nicht wirklich. Müden, verschwommenen Blickes starrte er seine Freunde an. „Oh mein Gott Sheppard! Sie haben uns riesige Sorgen bereitet! Was haben Sie sich dabei nur gedacht?!“ Rodney kam nicht umhin, seinen Vorgesetzten anzufahren. Trotz der großen Erleichterung, die er verspürte, konnte er auf seinen speziellen McKay-Charme nicht verzichten. „Sorgen?“ John blinzelte verwirrt. „Sie haben noch zwei weitere Anfälle gehabt, bevor Dr. Beckett Sie endgültig ruhig stellen konnte“ erklärte Teyla. Auch ihr war die Erleichterung anzusehen. Allerdings war sie sich nicht wirklich sicher, ob John verstand, was sie ihm erzählte. Sein verschwommener Blick ließ anderes vermuten. „Wie fühlen Sie sich?“ Wie er sich fühlte? Ganz sicher war er nicht, aber irgendwie... gut. Überrascht musste er feststellen, dass der stechende Schmerz verschwunden war. Einfach so. Warum war ihm momentan egal. Hauptsache weg. „In Ordnung“ sagte er schließlich. Dr. Becketts hochgezogene Augenbraue verriet Unglauben, sagen tat er jedoch nichts dazu. „Nun, sie sollten sich jetzt noch ein wenig ausruhen. Ihre Freunde werden später noch mal zu Ihnen kommen.“ entschied Carson schließlich und schob unter großem Protest Johns Team aus der Krankenstation. Als sie endlich außer Hörweite des Colonels waren, versuchte er den zeternden McKay zu beruhigen. „Rodney, hören Sie mir zu! So sehr Sie sich über das Erwachen von ihm freuen, so sehr bereitet es mir Sorgen. Irgendwas stimmt an der ganzen Sache nicht.“ Er hielt kurz inne und schien zu überlegen. Schließlich bat er, die verwirrten Blicke des Teams ignorierend, über Funk Dr. Weir sich zu ihnen zu begeben. Wenig später hatte er alle um sich versammelt. „Er ist aufgewacht? Aber das ist doch gut!“ „Nein, ist es nicht! Hören Sie: Davon mal abgesehen, dass wir immer noch keine Ahnung haben, was diese Anfälle auslöst, haben wir noch ein ganz anderes Problem.“ „Und zwar?“ „Ich habe Colonel Sheppard nach dem vierten Anfall in ein künstliches Koma gelegt.“ „Und weiter?“ „Es erfordert eine bestimmte Medikamentengabe, damit der Patient danach wieder aufwacht. Von uns hat ihm keiner solche Medikamente verabreicht.“ „Das heißt?“ Carson zog hörbar die Luft ein. Sein unsicherer Blick gefiel Elisabeth gar nicht. „Das heißt, dass wir aller Wahrscheinlichkeit einen ungebetenen Gast auf Atlantis haben. Einen ungebetenen Gast, den keiner von uns sehen kann. Oder noch nicht gesehen hat“ fügte er hinzu. „Invisible Enemy“ rutschte es Rodney an Anlehnung der gleichnamigen Folge der britischen Science-Fiction-Fernsehserie Doctor Who heraus, über die er erst kürzlich mit dem Colonel diskutiert hatte. „Wenn das stimmen sollte, erklärt das aber noch lange nicht die Anfälle...“ „Das bereitet mir auch noch große Sorgen. Sämtliche Tests fielen negativ aus. Ich habe ihn von Kopf bis Fuß und wieder zurück untersucht. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter.“ Carson klang verzweifelt. Der Arzt war mit seinem Latein am Ende. Mitleidig und besorgt betrachteten die Anderen den geknickten Schotten. Wenn schon er keinen Rat mehr wusste, hatten sie wirklich ein großes Problem. Ein sehr großes. Eine lange Pause entstand. „Computertomographie haben Sie schon ausprobiert?“ versuchte Dr. Weir das unheimliche Schweigen zu durchbrechen. Carson nickte nur. Eine erneute Pause entstand. Diesmal wurde sie jedoch nicht von Dr. Weir beendet. Eine Krankenschwester rannte aufgeregt auf Carson zu. Ihr Blick verriet nichts Gutes. „Dr. Beckett! Sie müssen schnell kommen!“ “Nicht noch mehr Hiobs-Botschaften“ murmelte der Arzt, bevor er sich seiner Kollegin zuwandte. „Was ist?“ „Colonel Sheppard“ rief sie ihm nur noch zu, bevor sie wieder in Richtung Krankenstation verschwand. Besorgt folgte ihr der Rest. Noch bevor sie ankamen, konnten sie laute, verzweifelte Schreie hören. Und Kampfgeräusche. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ John war nach dem kurzen Gespräch mit Carson wieder eingenickt. Nach einiger Zeit des vor sich Hindämmerns drangen erneut Stimmen in sein Bewusstsein. Laute, hässliche Stimmen. Noch bevor er seine Augen öffnete, begann sein Hirn auf Hochtouren zu arbeiten. Das durfte nicht wahr sein. Das konnte nicht sein. Erschrocken riss er die Augen auf. Und doch. Sie waren da. Überall. Auf der ganzen Krankenstation verteilt. Entsetzt starrte Sheppard die Wraith an, die um ihn herum standen. Sie hatten ihn an irgendeine grässliche Apparatur angeschlossen, die rhythmisch vor sich hinpiepte. Und eine durchsichtige Flüssigkeit tröpfelte in seine Venen. Was für hirnkranke Untersuche hatten sie mit ihm vor? Warum waren sie auf Atlantis? Wo waren die Anderen? Noch während seine Gedanken rasten, realisierte er, wie eine gesichtlose Drohne sich aus der Gruppe löste und auf ihn zuschritt. Er musste sich wehren. Mit einem kräftigen Ruck riss er die Schläuche, die aus seiner Hand ragten, hinaus. Eine Aktion, die der Drohne und den umstehenden Wraith scheinbar gar nicht gefiel, da sie nun allesamt auf ihn zustürmten. Mit Missmut beobachtete er eines der Biester, wie es sich aus der Station flüchtete. Er musste es verdammt noch mal aufhalten, bevor es Verstärkung rufen konnte. Doch noch bevor er aus dem Bett aufspringen konnte, drückten viele, starke Arme ihn wieder in die Matratze. Verbissen versuchte er sich zu wehren, schlug um sich und schrie die grünen Monster wütend an. Zwei gingen getroffen zu Boden, zwei andere verstärkten ihren Griff. John hatte nicht vor, aufzugeben. Er steigerte seine Bemühungen. Mit einem gezielten Tritt schaltete er einen Dritten aus, mit einem kräftigen Ruck gelang es ihm, aus dem Griff des Vierten zu entfliehen und stieß ihn zu Boden. Noch bevor sich einer der Vier wieder aufrappeln konnte, setzte er dem Entflohen nach. Doch dieser kam ihm zu seiner Verwunderung auch schon wieder entgegen und blickte ihn erschrocken an. John zögerte nicht lange und holte zum Schlag aus. Doch bevor er seinen Angriff ausführen konnte, spürte er, wie eine Hand seinen Arm festhielt. Wütend drehte er sich um und schüttelte den Wraith wieder ab. Zu seinem Leidwesen erkannte er jedoch, dass sich zum Flüchtigen fünf weitere Wraith gesellte hatten. Er begann hektisch nach einer Waffe zu suchen, konnte aber keine geeignete finden. Am Rande bemerkte er, dass einer der Wraith scheinbar versuchte, mit ihm zu kommunizieren. Allerdings konnte er kein einziges Wort verstehen. Noch bevor er sich noch weitere Gedanken darüber machen konnte, feuerte einer der Aliens mit einem Stunner auf ihm. Getroffen ging er zu Boden und es wurde schwarz um ihn herum. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ “Was war das denn bitte jetzt?“ „Ich habe keine Ahnung, Rodney“ gestand Dr. Beckett. Nachdenklich ließ er seinen Blick über Colonel Sheppard gleiten. Nachdem er ihm ein starkes Beruhigungsmittel verabreicht hatte, war er sich einigermaßen sicher, dass John nicht noch mal so ausrasten würde, wenn die Wirkung des Stunners nachließ. Momentan lag er wieder in seinem Bett, abermals angeschlossen an ein EKG und eine Infusion. Sein Brustkorb hob und senkte sich in gleichmäßigen, ruhigen Abständen. Nichts ließ außer den noch leicht benommenen, aber sonst nicht weiter verletzten Stationsärzten darauf schließen, dass der Soldat noch Minuten vorher Amok gelaufen war. Seine Opfer hatten ihn als verstört, wütend beschrieben. Er wusste anscheinend nicht wirklich, was um ihn herum passierte. Fieberhalluzinationen waren auszuschließen, da der Colonel kein Fieber hatte. Aber was war es dann? „Was werden Sie jetzt tun, Doktor?“ „Ehrlich gesagt, Teyla, bin ich da nicht so sicher... Ich werde jetzt wohl am Besten noch einmal Blut abnehmen und es auf Halluzinogene untersuchen und seine Hirnströme nachmessen... wobei da wahrscheinlich nichts mehr zu messen ist, wenn es davon ausging“ resigniert bereitete er die Blutabnahme vor. „Sie können solange gerne bei ihm bleiben, wenn Sie das möchten.“ „Würden wir gerne, aber meines Erachtens ist es sinnvoller, wenn wir noch mal auf P3X-195 zurückkehren und das Gerät ausbauen, damit ich es hier näher untersuchen kann.“ „Eine gute Idee, Rodney. Ronon, Teyla, Sie werden ihn begleiten. Dr. Beckett“ Elisabeth warf ihm einen nicht deutbaren Blick zu. „tun Sie, was Sie können. Melden Sie sich bei mir, falls es Neuigkeiten gibt. Ich bin in meinem Büro.“ „Aye“ Mit einem Kopfnicken und einem letzten, ernsten Blick verabschiedete sie sich von Carson und verschwand zusammen mit Ronon, Teyla und Rodney in Richtung Kontrollzentrum. Dem Arzt waren ihre besorgten Blicke nicht verborgen geblieben. Er wollte sich nicht vorstellen, welche Qualen und Ängste Johns Team gerade durchlitt. Niemand, nicht mal er, wusste, wie es mit dem Colonel jetzt weitergehen sollte. Niemand. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, Ende des 2. Kapitels. Kommentare sind weiterhin erwünscht! :D Lieben Gruß _kuromoko-chan_ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)