Abgekarterte Spiele von abgemeldet ("Gets down to what it's all about, doesn't it? Making the wrong move at the right time.") ================================================================================ Kapitel 33: Hitzewelle oder Konfrontation Teil 2 ------------------------------------------------ Ich schlucke etwas unsicher. "Ganz toll, Kaiba. Genau so eine Frage kann ich gerade echt nicht gebrauchen!" denke ich bei mir und suche fieberhaft nach einer plausibelen Antwort. Warum verhalte ich mich auch so bescheuert? Kein Wunder, dass er mich so etwas fragt. Ich schaffe es ja noch nicht mal ihm länger als fünf Sekunden in die Augen zu sehen. "Naja..." setze ich an und stelle fest, dass gerade der letzte Rest Farbe aus seinem Gesicht verschwindet. "Geht´s dir nicht gut, K-Seto?" frage ich als er sogar den Eindruck macht zu taumeln. Er schüttelt energisch den Kopf und richtet sich auch wieder zu voller Größe auf. Doch auch Mokuba sieht ihn besorgt an. "Es ist alles bestens." meint er, aber ich sehe ihm an, dass er lügt. Was er allerdings plötzlich hat, ist mir ein Rätsel. Doch was es auch ist, es bringt ihn scheinbar von seiner Frage an mich ab. Zumindest hoffe ich das sehr. Denn ich weiß nach wie vor nicht, wie ich mein Verhalten erklären soll. Aber das Glück ist mir nicht hold. Kaiba hat sich scheinbar wieder gefangen und sieht mich erwartungsvoll an. Ich zucke mit den Schultern. "Hey, ich wurde eben noch überfallen und mit einer Waffe bedroht!" meine ich dann und bin froh, dass meine Stimme nicht so unsicher klingt wie ich mich fühle. "Da ist es doch kein Wunder, dass ich etwas durch den Wind bin. Passiert mir nämlich nicht gerade jeden Tag. Und überhaupt... es kann ja nicht jeder solch eine Selbstbeherrschung an den Tag legen wie du, Kaiba." Mein Tonfall ist schärfer als ich es beabsichtigt hatte und er letzte Satz rutscht mir auch ungewollt heraus. Seine Wirkung verfehlt er allerdings nicht. Er sieht es direkt wieder als Angriff und auch wenn ich das keineswegs beabsichtigt hatte, bin ich irgendwie erleichtert. Das ist schließlich gewohntes Gelände, vertrautes Gebiet. Er zieht die rechte Braue in die Höhe und schenkt mir einen sarkastischen Blick. "Ach? Ich dachte, in Amerika ist so etwas an der Tagesordnung?" meint er spöttisch. "Und ich hätte auch gedacht, dass du ein Mindestmaß an Selbstbeherrschung aufzubringen vermagst, doch in der Hinsicht hat sich wohl nichts geändert." Er verschränkt die Arme vor der Brust und grinst. "Bei dir hat sich allerdings auch keine so große Entwicklung eingestellt." kontere ich auch schon und mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich spüre wie eine Hitzwelle durch meinen Körper geht und obgleich ich diese Art von Konversation mit ihm gewohnt bin, ist es doch heute etwas anderes. Ich schaffe es zwar ihn anzusehen, aber seine Augen... oh Mann. Der Blick geht mir durch und durch, aber keineswegs auf altbekannte Art. Vielmehr muss ich an Lucy´s Augen denken, die ähnlich aussehen, wenn sie kurz vor dem Höhepunkt steht und sich im nächsten Moment auch schon an mich klammert. Wie Kaiba´s Augen in diesem Moment wohl aussehen? Ob seine Züge weicher werden, wenn er über die Kippe springt? Ich schlucke hart und höre gar nicht was er als Nächstes sagt, denn ich spüre wie mein Blut sich in der Mitte meines Körpers zusammeln beginnt. "Scheiße!" durchzuckt es meinen Verstand und ich habe nicht die geringste Ahnung was ich dagegen machen soll. Ich beuge mich leicht nach vorne, aber ich spüre bereits, wie meine Anzugshose zu spannen beginnt und Mokuba wirft mir einen fragenden Blick zu. "Bauchschmerzen." erkläre ich mit schiefem Grinsen. "Ich glaube, ich muss mich mal übergeben." Kaiba mustert mich einen Moment, dann verändert er seine Haltung und sieht mich besorgt an. Ich sehe wie er den Mund öffnet, um etwas zu sagen, aber da bin ich schon auf den Beinen und haste in Richtung des Badezimmeres. Als die Tür hinter mir ins Schloss fällt atme ich erleichtert auf. Fuck, so was kann auch nur mir passieren. Gerade bin ich noch in einem Wortgefecht mit meinem Erzfeind und jetzt habe ich einen Ständer. Etwas unschlüssig stehe ich da und überlege was ich jetzt tun soll. Dann schalte ich das kalte Wasser an und schon als es meine Hände berührt habe ich den Eindruck, dass die Hitze in meinem Körper nachlässt. Als mein Blick den Spiegel streift, lächele ich mich gequält an. Das ist doch verrückt! Ich bin weder schwul noch mag ich diesen Kerl, aber seine Wirkung auf mich ist wirklich eindeutig. Herrje, wenn er das gesehen hätte. Er hätte sich doch ausrechnen können, was das zu bedeuten hat. Ich öffne meine Hose und vernehme im gleichen Moment auch schon Mokuba´s besorgte Stimme: "Joey? Können wir irgendwas für dich tun?" Ich seufze kurz. Etwas tun? Gute Frage. Die Antwort, die mir auf der Zunge liegt, ist mehr als verrückt und bei dem Gedanken muss ich sogar kurz grinsen. "Ähm... nein, ich brauch nur einen Moment." erwidere ich mit gepresster Stimme während vor meinem inneren Augen Kaiba aufsteigt. Ich schlucke hart und bemühe mich meine Gedanken auf etwas anderes zu konzentrieren. Zum Beispiel auf den Überfall, die Waffe in meinem Rücken. Die letzte Jahresbilanz, die mich so viele Nerven gekostet hat. Und siehe da, es zeigt Wirkung. Dem Himmel sei Dank!! Die Erleichterung, die mich überkommt, ist unbezahlbar. Nur der Gedanke, dass ich das Bad auch wieder verlassen muss, trübt meine plötzliche Glücksseligkeit. Warum muss es auch ausgerechnet Kaiba sein? Das ist doch wirklich ein ganz übeler Scherz. "Na hör mal, Joey, was ist daran denn so schlimm? Ok, hättest du dich in jemanden wie Jack Black verliebt, naja, dann hätte ich an deinem Geschmack zweifeln müssen, aber Kaiba ist doch echt mal ne Sahneschnitte. Also mich dürfte der jederzeit rannehmen!" Danke, das muss mir jetzt natürlich auch wieder in den Sinn kommen und ich sehe Lucy´s Zwinkern auch schon wieder vor mir. Natürlich musste sie auch noch ihre Theorie, dass ich der weibliche Part in dieser Kombi sein würde, noch vertiefen. Dabei habe ich festgestellt, dass Worte wie "rannehmen" in Verbindung mit Kaiba eine zwiegespaltene Wirkung auf mich haben. "Joey?" vernehme ich nun den kühlen Tonfall meines Lieblingsfeindes und zucke zusammen. "Brauchst du vielleicht etwas?" Der Kerl hat sich den passenden Moment ausgesucht, um nett zu mir zu sein. Was ich brauche, ist eine kalte Dusche. Aber ich kann hier ja wohl schlecht unter die Dusche steigen, das wäre mehr als absonderlich. "Ich bin gleich wieder auf den Beinen." erkläre ich verlegen. "Gebt mir noch einen Moment." Ich klatsche mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht und atme tief durch. Doch es braucht ein paar Minuten bis ich in der Lage bin, die Tür wieder zu öffnen. Mokuba und Kaiba sehen mich sofort an und beide machen einen besorgten Eindruck. Ich lächele unsicher. "Hab´ scheinbar was falsches gegessen." erkläre ich und Mokuba nickt. "Das amerikanische Essen ist auch..." hebt Kaiba an und verzieht seinen schönen Mund. Ich nicke zustimmend. "Gewohnungsbedürftig, ich weiß." beende ich seinen Satz und zu meiner Überraschung erwidert er nichts darauf. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, dass er auch irgendwie neben sich steht. Was er mir vorhin unterstellt hat, nun, es trifft auch auf ihn zu. Er benimmt sich auch keineswegs wie sonst und ich frage mich insgeheim ob das mit Bakura zusammenhängt. Doch darüber will ich gar nicht weiter nachdenken. Fehlt noch zu meinem Glück, dass ich auf Bakura eifersüchtig werde! "Bist du das nicht schon bereits?" Ich ignoriere die kleine Stimme und versuche mich wieder auf den eigentlichen Grund zu besinnen warum wir hier sind. "Ich nehme an, dass ich Roland bei uns unterbringen soll?" frage ich Kaiba und bin fast stolz auf mich, dass meine Stimme wieder halbwegs nach mir klingt. Er nickt. "Das wäre natürlich sehr praktisch." erwidert er und wirft Mokuba einen kurzen Blick zu. "Roland wir dir auch ein paar Dinge bezüglich deines Vermögens erläutern." erklärt er seinem Bruder und wendet sich dann wieder mir zu. Wieder treffen sich unsere Blicke und sofort durchzuckt mich wieder dieses Gefühl. Direkt unheimlich. Ich komme mir vor wie ein Teenie, dem es beim Anblick seines Schwarms den Atem verschlägt. "Roland wird deinem Vater und dir alles Notwendige ebenfalls erläutern." höre ich ihn sagen und nicke. Einen Moment mustert er mich und ich befürchte schon, dass ihm seine ursprüngliche Frage wieder einfallen wird als die Tür sich öffnet und Bakura eintritt. Die Miene des Weißhaarigen ist ernst und es ist eindeutig, dass irgendetwas passiert sein muss. Sowohl Mokuba als auch Kaiba richten den Blick auf Bakura und erst jetzt bemerke ich, dass Alister hinter ihm steht. "Was ist los?" fragt Kaiba, doch Bakura antwortet erst als der Rothaarige die Tür hinter ihm geschlossen hat. "Ich schätze, ich weiß, wer versucht hat, Joey und Mokuba zu entführen." meint er seelenruhig und ich reiße die Augen auf. "Was?" frage ich ungläubig. "Wer? Wie..." "Bandit Keith." verkündet Bakura mit einer schier unerschütterlichen Gelassenheit und ich starre ihn an. "Wie kommst du auf den?" will ich wissen. Der Weißhaarige deutet mit dem Kopf auf Alister. Der Rothaarige räuspert sich. "Ich habe eben eine Nachricht von Valon bekommen. Er meinte, er wollte uns warnen." berichtet Alister in ruhigem, gleichgültigen Tonfall. "Er hat scheinbar mitangehört wie jemand über die geplante Entführung geredet hat und dabei fiel Keith´s Name." Ich brauche einen Moment, um diese Information zu verarbeiten. Dann blicke ich zu Kaiba. Seine Miene ist mal wieder eine regungslose Maske, aber ich sehe ihm deutlich an, dass es in seinem Kopf arbeitet. Die Frage, die er im nächsten Moment stellt, überrascht mich allerdings. "Woher wusste Valon, dass du bei uns bist?" fragt er scharf und ich sehe wie Alister leicht zusammen zuckt. Der Rothaarige schluckt verlegen. "Ich habe es ihm geschrieben." gibt er dann kleinlaut von sich und Kaiba mustert ihn argwöhnisch. "Wieso?" kommt auch schon die nächste kühle Frage und erneut schluckt der Rothaarige. "Naja, wir... wir haben gechattet und er wollte wissen wo ich bin und..." Er wirft Bakura einen unsicheren Blick zu und der Weißhaarige seufzt. "Valon hilft mir hin und wieder ein wenig aus. Keine Sorge, er wird nichts über deinen Aufenthaltsort verlauten lassen. Er weiß was sonst passiert." erklärt der Dieb und Kaiba sieht ihn einen Moment schweigend an. "Ich will es für ihn und auch dich hoffen." erwidert er schießlich. "Was weiß Valon sonst noch? Hast du ihm auch von Siegfried erzählt?" Der Rothaarige schüttelt den Kopf. "Ich habe ihm nur gesagt, dass Bakura und ich im Augenblick für dich arbeiten." sagt er und Kaiba nickt. "Es werden keine weiteren Informationen nach draußen gehen. Das gilt für jeden. Keine Ausnahmen." erklärt er schließlich entschieden und seuftz. "Könnte es denn Keith gewesen sein?" will Mokuba von mir wissen. Ich überlege kurz. Es ist eine Weile her, dass ich den Typen gesehen habe, aber möglich wäre es. Ich hatte auch den Eindruck, die Stimme zu kennen. "Möglich, von der Statur her, ja... Ich bin allerdings nicht sicher." antworte ich etwas unsicher. "Keith´s Aufenthaltsort ist sicher unbekannt." höre ich Kaiba sagen und habe den Eindruck, dass er nur laut überlegt. "Aber er muss den Autrag schließlich von jemandem bekommen haben... Der Kerl würde für Geld alles tun und er ist Amerikaner, also keine so unlogische Wahl. Zudem kennt er sowohl Mokuba als auch dich, er hätte euch nicht mit jemand anderem verwechselt." Ich nicke zustimmend. "Wenn er es tatsächlich war, war dieser Überfall wohl durchdacht und das man keinen "Fremden" angeworben hat, spricht für sich." überlegt er weiter und erneut begegnen sich unsere Blicke. "Denkst du, du könntest Nachforschungen über seinen Verbleib anstellen lassen? Roland könnte dir behilflich sein. Dann hätten wir immerhin eine zweite Spur." meint er und ich nicke. "Klar, das lässt sich machen. Die Idee ist gut. Für den Fall, dass aus Siegfried nichts rauszukriegen ist, können wir uns Keith vorknöpfen." entgegne ich und Kaiba nickt. "So habe ich mir das gedacht." stimmt er zu. "Vielleicht wäre es auch nicht schlecht, wenn Mokuba und du für eine Weile die Stadt verlassen. Du hast doch bestimmt noch eine andere Wohnung oder ein Haus... " überlegt er weiter und für einen kurzen Moment durchzuckt mich der Gedanke, dass wir hier tatsächlich gerade eine normale Unterhaltung führen. Ein Dialog ohne Anspielungen, Sarkasmus oder Kosenamen. Ich spüre wie meine Wangen wieder zu glühen beginnen, ignoriere aber das warme Gefühl und konzentriere mich auf Kaiba´s Worte. "Wir haben ein Sommerhaus." sage ich. "Außerhalb der Stadt, dort könnten wir hin. Die Schule lassen wir wohl erst einmal ausfallen. Das erscheint mir zu gefährlich." Kaiba nickt. "Man wird es sicher wieder versuchen." meint er ernst und sein Blick streift Mokuba. "Ich bin froh, wenn Roland bei dir ist." höre ich ihn dann sagen und mit einem Mal wirkt er wieder wie der große Bruder, nichts weiter und ich muss wieder an Mokuba´s Worte denken, dass er eigentlich ein gutes Herz habe. Ob ich diese Seite jemals näher kennenlernen werde? "Am Besten ihr fahrt zurück in die Wohnung." sagt Kaiba nach einer Weile. Ich nicke. "Ich rufe Victor an, damit er uns abholt." erkläre ich und ziehe mein Handy aus der Tasche. "Aber Seto... ich will noch nicht gehen... kannst du nicht mitkommen?" fragt Mokuba. Der ältere Kaiba zögert. "Ich muss noch ein paar Kleinigkeiten erledigen, aber ich werde noch einmal vorbei kommen ehe wir abfliegen." sagt er schließlich und lächelt seinen Bruder an. "Versprochen, Mokuba." Sein Wort scheint dem Kleinen zu genügen, denn seine Züge hellen sich sofort wieder auf. Ich telefoniere kurz mit Victor und er erklärt mir, dass er sich umgehend auf den Weg zu uns macht. Als ich das Gespräch beendet habe, sieht Kaiba mich an. "Ich werde mir ein neues Handy zum telefonieren besorgen, ich gebe euch später die Nummer, damit ihr mich erreichen könnt." erklärt er und erneut habe ich den Eindruck, dass er eigentlich gern noch mehr sagen will. Als wir das Hotel eine halbe Stunde später verlassen, ist mir mulmig zumute und Mokuba scheint keineswegs zu entgehen, dass ich mich anders verhalte als sonst. Wir sitzen noch in der Limousine als er mich plötzlich fragt: "Warum warst du heute so anders, Joey?" Er wirft mir einen durchdringenden Blick zu, der sehr nah an den von Kaiba herankommt und ich schlucke. "Und sag jetzt nicht, dass es was mit dem Überfall zu tun hatte. Es liegt an meinem Bruder, oder?" bohrt der Kleine nach. Ich nicke unwillkürlich und er seufzt. "Ist es, weil ich mir gewünscht habe, dass ihr besser miteinander auskommt?" fragt er weiter. "Ich weiß, du magst ihn nicht und er war ja auch bisher nie nett zu dir, ich meine... ich kann verstehen, dass du ihn nicht einfach als Freund sehen kannst..." "Das ist es nicht, Mokuba." unterbreche ich ihn und er sieht mich fragend an. "Es ist..." Ich schüttele leicht den Kopf. "Es ist einfach kompliziert." Habe ich das nicht auch Lucy so gesagt? Mokuba´s Miene ist ernst. "Ich weiß, dass das alles nicht so leicht ist. Für Seto genauso wenig wie für dich." höre ich ihn im nächsten Augenblick auch schon sagen. "Seto war vorhin auch irgendwie komisch. Ich dachte, ihr beide könntet irgendwie..." Er zuckt mit den Schultern, aber ich verstehe was er meint. Er würde sich einfach wünschen, dass sein Bruder und ich uns verstehen und nicht ständig diese merkwürdige Anspannung zwischen uns herrschen würde. Sie ist ja nicht zu übersehen. Etwas an seinem Blick verleitet mich dazu, die nächsten Worte zu sagen. "Ja, es ist nicht so, dass ich keine freundschaftliche Ebene mit deinem Bruder finden will, im Gegenteil. Ich würde mir wünschen, dass er mich..." Ich beende den Satz nicht, aber der Kleine scheint auch so zu verstehen und ich bereue sofort, dass ich überhaupt etwas gesagt habe und dann auch noch das! "Du wünschst dir, dass Seto dich mag?" hakt Mokuba allerdings schon nach und klingt sichtlich erstaunt. Ich zucke verlegen mit den Schultern. "Ich meinte, dass wir besser mit einander auskommen, würde ich mir wünschen und..." Wieder breche ich ab und weiche auch seinem Blick aus. Ab und an hat Mokuba so eine seltsame Art mich anzusehen, dass ich fast das Gefühl habe, dass er in mir zu lesen versteht. Einen Moment betrachtet er mich und ich befürchte, ich wechsele schon wieder die Farbe. "Magst du Seto denn?"höre ich ihn da auch schon fragen und mein Magen zieht sich schlagartig zusammen. Ich befürchte, mein Kopf gleicht einer Tomate und Mokuba entgeht das keineswegs. Ich sehe, dass seine Augen größer werden und ein kleines, verschmitztes Lächeln in seinem Gesicht erscheint. "Du magst ihn." stellt er trocken fest und ich bin nicht in der Lage zu widersprechen. "Naja, er ist... also... wenn er sich nicht gerade wie ein Oberarsch aufführt..." Ich zucke verlegen mit den Schultern und der Kleine grinst mich an. "Weißt du, ich glaube er mag dich eigentlich auch." sagt er schließlich und es scheint ihm ernst damit zu sein. "Es hat mich immer schon gewundert, warum er sich bei dir nie zurückhalten konnte, ich glaube, ihr zwei seid euch da doch recht ähnlich. Ihr seid beide Dickschädel und schenkt euch nichts. Aber wenn ihr euch einfach mal so nehmen würdet wie ihr seid..." Ich huste auf und beuge mich schlagartig etwas nach vorne als hätte ich mich verschluckt. Da ist es wieder... dieses Wort, in Verbindung mit Kaiba. Nehmen. Oh Gott. "Joey?" Mokuba sieht mich verwirrt an. "Sag jetzt nicht, dass dich das so schockt." Ich winke ab. "Ähm... nein, nein... es ist nur... Ach, ich weiß auch nicht. Ich glaube, ich stammele heute nur noch unsinniges Zeug. Meine Fähigkeit mich zu artiklieren leidet eindeutig unter meinem Zustand." Ich lache kurz auf, dann werde ich mir bewusst, dass ich mehr gesagt habe als ich wollte und natürlich greift Mokuba besagten Punkt auch sofort auf. "Welcher Zustand?" will er wissen und seine Augen bohren sich geradezu in mich. Tja, gute Frage... Der Zustand in dem man sich befindet, wenn man erkannt hat, dass man sich in Seto Kaiba verliebt hat. Aber das kann ich seinem Bruder ja schlecht sagen. "Nun, wenn du es ihm schon nicht sagen kannst, dann solltest du es Kaiba sagen... Der Zustand wird nämlich anhalten und ich befürchte, es wird sogar noch schlimmer werden." höre ich diese miese Stimme in meinem Kopf sagen und verziehe den Mund als hätte ich etwas eckliges gegessen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)