Make love, not war! von -Nami (Next Generation) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog  -  Nachkriegszeit „Und der Vorhang geht auf. Die Welt geht nicht unter, nimmt nur ihren Lauf. Die Karten werden neu gemischt. Ich bin wieder munter, ich bin wieder drauf. Und der Vorhang geht auf!" von Anajo Dunkelheit auf der einen Seite. Flackerndes Licht auf der anderen. Menschen und auch einige magische Wesen tanzten um das Lagerfeuer. Die Nacht war klar, wie die Freude. Im Himmel waren silber schimmernde Sterne zu sehen. „Möchtest du ein Butterbier?“, fragte ein älterer Mann eine junge Frau. „Wie könnte ich in diesem Augenblick Nein sagen?“ Ihr Gesicht strahlte. Sie lachte und nahm dankbar das Glas an. Tanzende Flecken huschten über ihre Gesichter. Knisternde Laute umhüllten sie. Musik herrschte. Sie sangen, dass es endgültig vorbei sei, dass nun Frieden herrsche, dass der Krieg ein Ende hat, denn Voldemord war tot. Endlich! Und Harry Potter, ein heranwachsender Jugendlicher wurde als Held gefeiert. In jeder Ecke waren große, geräumige Zelte platziert. An anderen Stellen waren Zauberer oder Hexen, die Getränke und Essen verkauften. In der Ferne sahen sie die Konturen von riesigen Gebäuden, die sich zum Himmel streckten. Die Stadt leuchtete. Und überall wurde gefeiert. Und wie auch jetzt ließen sie Feuerwerkskörper in die Luft fliegen, tranken Butterbier oder Feuerwhisky. Die Kinder aßen Schokofrösche und tanzten mit den Glühwürmchen. Lachen vermischte sich mit den Gesang des Friedens. Es war das Ende vom Anfang. ~*~*~ „Du wirst genau das tun, was ich dir sage und wage es nicht zu widersprechen.“ Draco folgte seiner Mutter mit eiligen Schritten. Sein Gesicht wirkte abwesend. „Ja, Mutter.“ „Merlin, weiß warum Potter für dich ein gutes Wort gelegt hat.“ Angespannt lief Narzissa Malfoy den Gang entlang. „Du solltest froh sein, dass du nicht mit deinem Vater in Askaban gelandet bist.“ Seine Miene wurde grimmiger. „Ich weiß, Mutter.“ Vor einer Tür blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um. „Ja, und deshalb wirst du Astoria Greengrass heiraten.“ Schweigend sah er sie an. „Ich weiß, ich verlange viel von dir, aber wir haben keine Wahl und Astoria wird dich einigermaßen zufrieden stellen.“ Mit einem warnenden Blick musterte sie ihren Sohn. „Ich warne dich. Draco, mach kein Ärger. Eine bessere findest du in diesen Zeiten nicht!“ „Ja.“ Seufzend ging sie zur Seite und ließ ihn die Tür aufmachen. „Dann erfülle deine Pflicht!“ Besorgt sah sie ihn nach. Ihr Sohn, der auf seine Zukünftige zuging, die in der nähe eines Fensters stehend wartete. Und seiner Zukunft entgegenblickte. Sie dagegen, wollte nicht an morgen denken, nur an das Wohlbefinden ihres Sohnes Draco. Ob reich oder arm, sie blieb seine Mutter und musste ihn vor Gefahr schützen. ~*~*~ Mit einem Butterbier lehnte er sich an die Wand. Hinter ihm hörte er Musik, Fröhlichkeit und Lachen. Etwas, dass er nicht mehr hören konnte. Denn sein Bruder Fred war tot. Er würde  nie wieder so viel Spaß haben können, ihn nie wieder sehen. Verzweiflung schlich sich in sein Herz. George schloss die Augen und versuchte an nichts zu denken, denn alles, was er sah, erinnerte ihn an Fred, seinem Zwillingsbruder. Er hatte alles genommen und nun ließ er ihn allein auf dieser Welt. „George? Bist du hier?“ Geräusche von Absätzen nähern sich. Angelina Johnson. Als sie ihn entdeckte, lächelte sie. „Deine Mutter hat mich geschickt. Es gibt Abendessen.“ Ohne Gefühle. Ganz leer. So wirkte er auf sie. „Ich komm gleich.“ Er hob die Flasche und hoffte, sie würde gehen. Natürlich tat sie das nicht. Sie hatte ein unglaubliches Temperament. Man könnte sie als eine Wildkatze bezeichnen. „Gut!“ Sie nickte kräftig und nahm seine Hand. „Bis deine Flasche leer ist, können wir ja ein Sparziergang machen oder?“ Ein künstliches Lächeln schlich sich in ihr Gesicht, dass ihren Ärger vertuschte. „Lass mich! Angi!!“ Widerwillig ging er mit ihr Hand in Hand den Pfad entlang. „George?“ Ein brummendes Geräusch entfuhr ihm. „Ich werde es nur einmal sagen und darum hör gut zu!“ Sie musterte ihn. Er war leicht angetrunken, aber im Geiste noch ganz bei sich. „Keiner gibt dir die Schuld und keiner verlangt etwas von dir.“ Entschlossen sah sie in die Ferne. „Du brauchst keinen Neuanfang zu starten! Das wird keiner tun. Wir werden einfach weiter unseren Weg gehen und du solltest das selbe tun.“ Als sie schwieg, sah er sie an. „Angi, ich weiß und mir geht’s ehrlich gut. Sag den anderen, dass sie sich nicht Sorgen machen müssen.“ Er löste sich von ihr und ging weiter. Sie verdrehte die Augen und biss sich auf die Lippen, um keinen Kommentar darüber verlauten zu lassen. Dann atmete sie kurz ein und aus und ging ein Schritt auf ihn zu. Angelina lächelte und nahm wieder seine Hand. „Wenn das so ist, können wir doch gleich damit anfangen.“  Sie beugte sich über ihn und gab ihn einen kurzen Kuss. Verwundert sah er sie an. Doch sie grinste nur. „Das Essen wartet.“ Sie zog ihn mit sich und fühlte einen kleinen heimlichen Triumph, als er verdattert hinter her stolperte. ~*~*~ „Harry!! Harry!!“  Wie ein Wirbelwind stürmte Ginny auf die Terrasse, wo sich gerade ihr Bruder Ron und ihre neue Schwägerin Hermine und Harry ihr Ehemann befand. Lächelnd ging sie auf Harry zu. Geheimnisvoll zog sie ihn zur Seite, wo sie ungestört reden können. Verwirrt sah sie Harry an. „Ginny? Wo geh'n wir den hin?“, verwirrt sah er sie an. Das Glitzern in ihren Augen konnte er nicht deuten. Sie war für ihn schon immer ein Mysterium gewesen. „Na ja ich dachte, wir sollten besser ungestört sein, bevor ihr die erzähle, dass wir Nachwuchs bekommen.“ Verdutzt sah er sie an. Sein Mund klappte auf. Er konnte es nicht fassen. Gerade vor wenigen Minuten hatte er mit den anderen geredet, wie sehr er sich doch wünschte, dass Sirius und Remus hier wären. Dass sie sehen könnten, wie er jetzt nach dem Krieg gegen Voldemord lebte. Er hätte gern Zeit gehabt die beiden besten Freunden seines Vaters näher kennen zu lernen. Er fühlte Trauer. Er hatte so viele Freunde verloren. Und jetzt erzählte ihm Ginny, dass sie SCHWANGER sei! Freude blühte auf. „Schwanger?“, presste er hervor. Lächelnd schmiegte sie sich an ihn. „Du wirst Vater, Harry. Hast du damit ein Problem?“ Er lachte hilflos. „Ob ich damit ein Problem hab? Nein.“ Er zog sie fest an sich. „Nein, ganz und gar nicht!“ Er lachte fröhlich und hob sie hoch. Er wirbelte sie einmal um den Kreis und ließ sie wieder runter. Sanft strich er ihren Rücken runter. Ginny legte den Kopf schief. „Wenn es ein Junge wird, soll er Daniel Harry Potter heißen!“ Harry zuckte zusammen. „Daniel? Auf keinen Fall! Wenn schon dann Drake oder -“ Mit ihren Lippen verschloss sie seinen Mund und unterbrach ihn damit. Absichtlich. Damit er nicht auf dumme Gedanken kam. Dass später ihr ältester Sohn James Sirius Potter heißen würde, war  für beide eigentlich sonnenklar. ~*~*~ Ein kleiner Junge, nicht älter als 12 Jahre, lief durch den Wald einen Pfad entlang bis er ein riesiges Gebäude erreichte. Es wirkte wie ein Schloss. Davis war der Name, erinnerte sich der Junge. Dort würde er vielleicht eine Chance bekommen. Sie waren seine letzte Hoffnung. Es war Sommer und doch schneite es hier. Der Wind jaulte und peitschte ihn zur Seite. Zitternd lief er weiter. Schnee fiel vom Himmel und es wurde immer mehr. Warum wohnten sie an einem Ort, wo es das ganze Jahr schneite? Er wusste es nicht, aber das war ihm auch egal. Er suchte einen Ort, wo er bleiben könnt, ohne sich von den Männern zu fürchten, die ihn sein Leben lang schikaniert hatten. Zu ihnen wollte er nicht zurück. Nein, bei ihnen lauerte Gefahr! Besonders jetzt, wo die Auoren sie suchten. Als er vor dem Eingang stehen blieb, blickte er zum Himmel. Würde ihm Merlin eine Chance geben? Er hoffte es so sehr. „Wenn du weiter in der Kälte stehst, erfrierst du!“, antwortete die Stimme, die vom Wald kam. Der Junge drehte sich um. „Sind sie Mr. Davis?“  Der Mann musterte ihn, wie ein Eindringling, der sein Schatz stehlen möchte. „Wer will das wissen? Hat dich jemand geschickt.“ Der Junge kam zögernd auf ihm zu. „Ich bin Luke! Sam sagt, sie würden..“ „Du bist also der Junge den er mir geschickt hat.“ Seine Miene verfinsterte sich. „Zieh Leine Kleiner! Ich brauche keinen Nichtsnutz, der mir nur Ärger macht.“, spottete er und lief an ihn vorbei. „Ich will dich in meinem Grundstück nie wieder sehen.“ Sein Gesicht erstarrte. Nein, dass konnte doch nicht sein. Wo sollte er den sonst hin? „Ich bitte sie! Ich mache ihn keinen Ärger versprochen.“ Die ersten Tränen liefen hinunter. Die ersten Tränen seit Jahren. „Verschwinde Junge! Du gehörst nicht hier her!“ Mit diesen Worten ließ er ihn allein. Ganz alleine. Einen kleinen Jungen ohne Eltern, ohne Freunde, ohne Hoffnung. Er gehörte nirgendwohin. Es war anscheinend sein Schicksal alleine zu bleiben und im Elend zu baden. ~*~*~ „Wir müssen von hier verschwinden! Wenn sie uns hier entdecken, sind wir erledigt!“, sprach der eine von ihnen. In einer geheimen Hölle verborgen von anderen, planten sie einen Pakt der Rache. „Jeder von ihnen rechnet damit, dass wir etwas tun. Doch wir werden vorerst nichts tun. Wir werden so tun, als hätten wir nicht zu ihm gehört. Die Auoren kennen nicht all unsere Namen. Jeder von euch hält sich an dem Plan.“ Der Mann mit den dunklen durchdringenden Augen sah sie an. „Ihr habt den Schwur geleistet vergisst das nicht!“, erinnerte einer die Zweifelten. „Wir haben noch ein paar Überraschungen auf Lager und das Ministerium können wir in kurzer Zeit wieder unter Kontrolle bekommen. Aber vorerst, werden wir uns zurück ziehen bis ich euch ein Zeichen gebe und diesen Wicht erledigen, der uns im Stich gelassen und uns verraten hat.“ Gemurmel entstand. „Was ist mit Potter?“, fragte der Blonde. „Den lassen wir erst mal in Ruhe. Der bekommt schon seine Strafe genauso wie die Malfoys!“ Jeder blickte den anderen mit einem abwesenden, arroganten Ausdruck an. Einer leckte sich über die Lippen und zog seinen Zauberstab raus. „Dann sollten wir uns an dem Plan halten.“ Der neue Anführer der Todesser nickte und verschwand ebenso wie die anderen an einem anderen Ort und warteten auf ihre Rache. Sie wollten ihre Pflicht erfüllen, die ihnen zugetragen wurde. Von keinem andern als Salzar Slytherin. Denn irgendwo da draußen würde wieder ein Erbe geboren werden, der ihnen helfen wird, dass zu ende zu führen, welches sie schon vor Jahrzehnten angefangen hatten. Kapitel 1: Kapitel eins. ------------------------ Kapitel eins: 20 Jahre später... Der Klatscher traf sie so unvorbereitet, dass sie vom Besen fiel. Sie hätte ihn sehen sollen, doch ihre Gedanken waren diesmal nicht beim Quiddtitch. Jemand schrie ihren Namen, doch der Schock traf sie so plötzlich, dass sie nicht reagierte. Sie spürte, wie der starke Septemberwind mächtiger wurde und sie herumwirbelte. Nur noch ein paar Meter und sie würde auf den harten Boden fallen. Roxanne füllte sich ganz leicht. So leicht. Sie schloss ihre Augen und wartete ab. Sie war Treiberin. Eigentlich war es ihre Aufgabe, die Klatscher abzuwehren, doch stattdessen wurde sie selbst von einen getroffen. Verdammt! Und das genau heute. James hatte sich vor ein paar Tagen mit Scorpius in die Haare bekommen und ein Art Freundschaftsspiel gefordert. Und alle hatten auf sie gesetzt. Die beste Quidditchspielerin Hogwarts’ sollte es den Schlangen mal wieder richtig zeigen. Jedoch war heute irgendwie nicht ihr Tag. Sie spürte, wie jemand sie auffing. Scorpius Malfoy blickte auf sie hinunter. So schöne blaue Augen, dachte sie. Kein Wunder, dass er Frauenschwarm Nummer eins war. „Alles in Ordnung?“ Ihre Stimme versagte. Roxanne nickte nur. Ein Schwindelgefühl traf sie, sodass sie kein Wort heraus bekam. Ihre Augen schlossen sich. Er flog sie hinab und die anderen Taten es ihm gleich. „Roxy? Alles okay?“ Das war Albus. Sie seufzte und schlug die Augen wieder auf. Schüttelte den Kopf. Es tat so weh. Er platzte und stand kurz vor einer Explosion. In ihrem Kopf rauschte es. Sie ließ sich auf dem nassen Rasen nieder und schaute sich nach ihrem Besen um. Währenddessen blickten einige auf sie besorgt hinab. „Ich versteh das nicht. Du hattest doch noch Zeit genug gehabt, den Klatscher auszuweichen.“ Typisch James Potter. Er machte sich nur Gedanken um das Spiel und nicht um seine Mitmenschen. Sie schaute zu ihm auf und sah, dass er die Stirn runzelte. Er war besessen - Eindeutig! Keiner war so verrückt nach Quidditch. Zwar liebte sie Quidditch ebenfalls, aber das machte sie noch lange nicht zu einer Besessenen. „Danke, mir geht’s auch gut!“ Sie wollte sich aufrichten, was ihr leider nicht gelang. „Von mir aus können wir weiter machen.“, rief sie die anderen zu. Sie wollte mutig und sicher klingen, als wäre das, was passiert war eine Kleinigkeit. Allerdings klang sie nicht nur unsicher sondern man sah ihr an, dass ihre Kraft nach las. Die Stärke, die man in ihrem Gesicht sehen konnte, war verschwunden. Und etwas wie Verletzlichkeit traf ein. Etwas, dass man bei Roxanne Weasley selten sah. Miranda Wood, die Tochter eines Muggels und Oliver Wood, hob spöttisch eine Augenbraue . Die Zähne zusammen gebissen, sah sie dann zum Himmel hoch. „Von mir aus gern!“, antwortete diese. Total quidditchverliebt wie ihr Vater. Roxanne wollte sich aufrichten, aber dann fing diese Alarmglocke an. Eine Alarmglocke in ihrem Kopf, die sie schon ihr Leben lang hatte. Sie zuckte zusammen. Stöhnend legte sie ihre Hand auf ihrem Kopf. Es hörte nicht auf, dachte sie. Quälend schloss sie die Augen. Die Schmerzen nahmen mehr zu. Am Anfang hatte sie diesen durch den Schock nicht gespürt, aber nun spürte sie den gewaltigen Schmerz, der sie zu ersticken versuchte. Roxanne merkte nicht, wie einige besorgt sich neben ihr knieten und ihr beruhigend den Rücken streichelten. Sie hörte nicht mal die Worte, die aus ihren Mündern kamen. Sie spürte nur den gewaltigen Schmerz in ihrem Kopf. Und dann wurde sie in einer Welt voller Dunkelheit gebracht. ~*~*~ Die große Halle leuchtete. Die Tischen wurden herbstlich geschmückt. In jeder Ecke waren kleine Pflanzen. Wenn man hoch sah, sah man schwebende Kerzen und einen wunderschönen Sternenhimmel, der einen träumen ließ. Vier Tische, die für die vier Häuser standen, waren ebenfalls zu sehen. Es war schon Abend und alle Hogwartsschüler machen sich auf den Weg in die große Halle. Doch bevor man zu Abend essen konnte, hatte Professor McGonagall eine Rede angekündigt. „Habt ihr schon das Neuste gehört?“ Hugo schlenderte neben Lily und Louis in die große Halle. Lily zuckte die Schultern und wirkte uninteressiert. „Roxanne ist im Krankenflügel gelandet.“ Louis hob ungläubig die Augenbrauen. „Das Schuljahr hat nicht mal richtig angefangen und die verbringt schon die Tage im Krankenflügel? Was sagt denn Fred dazu?“ Hugo zuckte die Schultern. „Nicht viel. James meint, dass ein Klatscher sie bei diesem Quidditchspiel, auf das sie alle scharf waren, getroffen hat.“ Lily blickte schockiert zu Hugo. Natürlich wusste jeder, dass Roxanne eine spitzen Spielerin war und dass sie nicht so leicht unter zu kriegen war. Aber das ein Klatscher sie so umgehauen hat, war schon eine Überraschung. Eine sehr große. So etwas war total untypisch für Roxanne, die stets mutig und entschlossen wirkte. Hugo zuckte die Achseln und ging gelassen auf den Tisch der Gryffindors zu. „James war stinksauer. Anscheinend hat sie eine Gehirnerschütterung oder wie man das nennt. Und Roxy muss erst mal das Bett hüten und darf ein paar Monate kein Quidditch spielen.“ Louis verstand sofort und war irgendwie baff. „Soll das heißen ...?“ Noch bevor er den Satz beenden konnte, nickte Hugo und meinte: „Ja. Wie es aussieht muss James einen Ersatz für Roxy aufbringen. Und zwar einen ganz guten, wenn er die Quidditchmeisterschaft gewinnen will. Slytherin und Ravenclaw sind dieses Jahr besonders stark.“ Lily sah von einem zum anderen und ahnte nichts Gutes, als sie ihre Gesichter genau betrachtete. „Oh, das ist nicht gut. Die Zusammenstellung der Teams war schon für James stressig genug. Und wenn die anderen hören, dass Roxys Platz für paar Monate frei ist, werden sie sich um den Platz streiten.“ Louis nickte und seufzte leise. „Nur um ein Mitglied des Teams zu werden.“ Dann sah er Hugo an. „Woher weißt du überhaupt das alles? Hast du wieder Spion gespielt oder was?“ Mit einem misstrauischen Blick musterte er seinen besten Freund. Dieser grinste aber nur lausbübisch und zuckte mit den Schultern. „Und wenn schon?“ Hugo grinste noch breiter. Allerdings würde er niemals einen von beiden sagen, dass er von Roxannes Sturz gehört hatte und sie gleich im Krankenflügel besucht hatte, nur um sicherzustellen, dass es ihr wirklich gut ginge. Roxanne und er verstanden sich wirklich gut. Und das nicht nur weil sie verwandt waren. Während Lily und Louis für ihn nur seine besten Freunde waren, war Roxanne für ihn wie eine Schwester. „Liebe Schüler und Schülerinnen von Hogwarts“, begann Professor McGonagall, die seine Gedankengänge unterbrochen hatte. Und schon setzten sich alle auf ihre Plätze und lauschten der Rektorin. Diese trat vor dem Pult und blickte sich um, um die ganze Aufmerksamkeit der Schüler zu bekommen. In ihrer rechten Hand hielt sie ein Blatt, dass einem Pergament ähnelte. „Ich habe vor kurzem die Bestätigung des neuen Schulsystems erhalten, dass ich mir vom Ministerium genehmigen lassen musste. Aber bevor ich damit fortfahre und dies erläutere: Es ist mir eine Ehre in diesem Schuljahr als allererste dieses Projekt durchzuführen, denn dieses Jahr wird auch mein letztes sein. Und ich hoffe von ganzen Herzen, dass es das größte wird.“ Ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht. „Professor Longbottom wird ab nächstem Schuljahr meinem Platz als Direktor von Hogwarts weiterführen. Und ich bin sehr glücklich über diese Entscheidung, denn ich bin mir ganz sicher, dass Professor Longbottom seine Arbeit sehr gut erledigen wird.“ Sie räusperte sich und blickte wieder in der Menge, jedoch mit ernstem Gesicht. „Die Prüfungen finden wie folgt statt; wenn einige gehofft hatten, dass diese abgeschafft werden, haben sie zu früh gehofft.“ Johlen, Buhrufe und Verärgerung hörte man. „Neben den Prüfungen gibt es eine SOZ-Prüfung. Eine Sozialkompetenzprüfung, die soziale Eigenschaften jedes einzelnen prüft. Man muss mit einem aus dem gegnerischem Haus für das restliche Schuljahr zusammenarbeiten und im Fach eurer Wahl diese Prüfung halten. Sowie der sprechende Hut euch in die entsprechenden Häuser eingeteilt hat, so wird der zitternder Ring euren Partner des gegnerischen Hauses auswählen. Nachdem ihr euren Partner habt müsst ihr euch einigen in welchen Fach ihr euch prüfen wollt. Und dann bekommt ihr von euren Hauslehrern eure Themen zugeteilt. Am Ende des Jahres beurteilen drei Professoren eure soziale Eigenschaften, eure Teamfähigkeit, eure Kenntnisse. Diese Prüfung könnt ihr leider mit keiner anderen Prüfung ausgleichen.“ Ein kurzes Schweigen. „Neben der SOZ-Prüfung könnt ihr entweder im Quidditchteam spielen oder sich in den Clubs, die angeboten werden, eintragen. Zum einen gibt es den Duellierclub. Da die Erstklässler leider unerfahren sind, dürfen sie sich in diesem Club nicht eintragen.“ Schadenfreude huschte über einige Gesichter während die Erstklässler finster zu der Direktorin blickten. „Dann gäbe es den Besenrennen-Club bei den einige bestimmt eine sehr hohe Anzahl an Geschwindigkeit erreichen werden. Den Zauberschachclub bei den man einige spannende Strategien bewundern kann. Und den Muggelclub bei den man verschiedene typische Muggelkulturen kennen lernt. Rein muggelstämmige Schüler dürfen nicht teilnehmen. Es wäre sonst für die anderen Spieler unfair. Jedoch können diese Erfahrungen und Kenntnisse über das Muggelleben berichten. Dann gäbe es noch den AZ-Wettbewerb an dem jeder Schüler teilnehmen muss. Es sind Theorie und Praxisfragen, die das Allgemeinbilden prüft.“ Eine kleine Pause. „Nun fragt ihr euch bestimmt, warum wir euch diese Clubs anbieten. Für euer späteres Berufsleben wäre dies nämlich sehr nützlich. Am Ende des Schuljahres bekommt jeder ein Dokument als Nachweis dieser Tätigkeit und kann in der Berufswelt damit punkten. Jeder der in einer der Clubs einen hohen Rang errungen hat, kann auch für sein Haus punkten. Außerdem werden die Sieger der einzelnen Clubs gegen einander im Finale spielen. Der Sieger wird zum König bzw. zur Königin von Hogwarts gekrönt.“ Murmeln und Aufregung mischte sich mit Ehrgeiz. „Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr euch gern an mich oder Professor Bell, Professor Roosevelt, Professor Flint, sowie Professor Jefferson wenden. Und nun lasst es euch schmecken.“ Einen Augenblick später waren köstliche Speisen und Getränke auf allen vier Tischen zu sehen. Applaus ertönte und das Spiel begann, denn wer wollte nicht König von Hogwarts werden? ~*~*~ „So, so. Weasley trägt sich also für Zauberschach ein. Ich wusste schon, dass du dir das duellieren nicht zu traust.“ Rose wirbelte herum. Sie hatte sich gerade für Zauberschach eingetragen. Überall, in allen Gängen, Fluren und sogar in den Häusern gab es magische Listen in den man sich eintragen konnte. Später würden Vertrauensschüler und Schulsprecher diese einsammeln, sortieren je nach Club und es an Professor McGonagall weiterleiten. Rose spielte Quidditch, aber sie konnte nicht wiederstehen auch noch Zauberschach zu spielen. Ihr Dad sagte immer:"Beim Zauberschach geht es nur um den richtigen Zug!" Es würde ganz bestimmt Spaß machen auch mit anderen, die das Spiel beherrschten, zu spielen. Eine neue Herausforderung für sie. Aber wie immer störte sie Malfoy, wenn sie in Gedanken war oder vor sich hin träumte. Der Kerl suchte sich wirklich die besten Zeitpunkte aus! Und dann sah sie in das arroganteste, überheblichste Gesicht, dass sie je gesehen hatte. Wie sehr hatte sie die Ferien genossen ohne an seine Sticheleien zu denken! Hugo meinte schon, sie würde bald einen Herzinfarkt bekommen, wenn sie sich von Scorpius Malfoy weiter ärgern lassen würde. Allerdings würde dies dieses Jahr aufhören. Sie würde ihn ignorieren und versuchen sich nicht ärgern zu lassen. Sie würde ganz ruhig bleiben, wenn sie ihn sah. Das hatte sie sich zumindest vorgenommen, als das neue Schuljahr angefangen hatte. Ihr Blick huschte von Scorpius zu Albus. Ihr freundlicher, liebenswürdiger Cousin, der sich nie in Scorpius und ihren Angelegenheiten einmischte, grinste sie frech an. Obwohl sie glaubte, dass es eher Schadenfreude war als Zurückhaltung, wenn es um seinem besten Freund und ihr ginge. Meistens lachte er über ihre Streitereien, weil sie einfach idiotisch und kindisch waren. Und sie wollte nicht kindisch sein und sich wegen jeder Kleinigkeit aufregen, die Malfoy tat. Es war eine Frage der Reife. Und wie reif sie war! Rose würde es ihm mal richtig zeigen. Sie grinste keck und lächelte ihren Cousin an. „Hey Al. Meldest du dich auch für Zauberschach an? “ Sie sah wie Scorpius die Stirn runzelte. Hah!, dachte sie und spürte eine gewaltige Energie in ihrem Inneren brodeln. Zuversichtlich hoffte sie auf Sieg. Versuch es nur und ich leg dich um, bevor du Quidditch sagen kannst, dachte sie. „Willst wohl Onkel Ron alle Ehre machen oder was? Nee, Zauberschach ist nichts für mich. Ich würde als totaler Verlierer da stehen. Ich glaub, ich mach dieses Besenrennen mit. Soll ja auch gut für mein Image sein.“ Albus grinste schief. Rose rollte nur mit den Augen. „Typisch. Denkst nur an deine Karriere. Hör bloß auf mit Image - hier in Hogwarts hast du schon ein grässliches. Das langt wohl. Du kennst ja Dad; wenn er erfährt, dass ich da nicht mit mache, dreht er am Rad ab.“ Plötzlich schaltete sich Scorpius wieder ein. „Ach, ist jemand Daddy's Liebling?“ Sich zusammenreißend lächelte sie Albus an und ignorierte Malfoys Stichelei und schaute nicht einmal in seine Richtung. „Also bis später. Ich muss noch wohin.“, sagte sie abrupt. „Moment mal.. warte, Weasley!“ Rose grinste von einem Ohr zum anderen. Malfoy stotterte. 1:0 für Sie. Und sie war noch lange nicht fertig mit ihm. Es wird ihm wahnsinnig machen, das wusste sie. Einen Malfoy ignorierte man einfach nicht. Er würde sich wünschen, sich niemals mit ihr angelegt zu haben. Zufrieden lief sie den Gang entlang. Es herrscht Krieg und sie würde alle Waffen gegen ihn nutzen um nur einmal ihm gegenüber einen Rang höher zu stehen. ~*~*~ „Was ist, Molly?“ Rita sah sie an und blätterte gelangweilt in einer Zeitschrift, die sich der „Hogwarts-Prophet“ nannte; ein extra Tagesprophet der sich rund um Hogwarts beschäftigte. Allerdings kam er nur einmal pro Woche. Dort standen Themen wie Liebeskummer, Muggelmode, der neue Besen "Galaxy", der anscheinend besser war, als der Nimbus 2000 und Feuerblitz. Die besten Ferienerlebnisse, sowohl Roxanne Weasleys Unfall mit dem Klatscher. Und der übliche Klatsch und Tratsch Molly Weasley und Rita Nelson befanden sich in der Großen Halle. Es war schon Abend und fast kein Schüler war zu sehen. „Nichts. Ich denk nur nach“, antwortete diese leise. Rita hob eine Augenbraue und musterte ihre Freundin, die für ihren Geschmack zu nachdenklich war. So abweisend. Musternd bemerkte sie, dass sie gezielt in eine Richtung blickte. Auf dem Tisch der Slytherins saßen die Scamander-Zwillinge und Ryo Nott. Die drei schienen sich ganz gut zu amüsieren und spielten mit den Zauberkarten. Sie war Muggel konnte dies mit dem Muggelspiel „Mau mau“ identifizieren. Eigentlich nichts Besonders, wäre da nicht Mollys Blick. „Sag bloß du stehst auf einer von den Dreien?“, fragte sie ungläubig. Molly zuckte zusammen und sah sie erschrocken an. „NEIN! Wie kommst du auf diesen Unsinn?“, stotterte sie. Rita grinste vergnügt und blätterte weiter. Molly wirkte nicht nur abweisend sondern auch total durch den Wind. Eindeutig schwerer Fall von Wolke Sieben. Am besten sie würde sie ausfragen. „Ach nein?“, tat sie desinteressiert und hob ganz leicht den Kopf um ihren Gesichtsausdruck zu beurteilen. Molly nickte kräftig. „Auf keinen Fall. Ryo ist mir zu wortkarg, Lorcan zu unfreundlich und Lysander ... Hm, irgendwie wirkt er zu naiv. Der glaubt wohl den ganzen Quatsch den sein Bruder von sich ablässt.“ Rita grinste breit. „Trotzdem sind sie echt heiß.“ Heiß war milde ausgedrückt. Attraktiv jeder auf seine Art. Während der eine tolle Haare hatte, hatte der andere wunderschöne Augen. Lorcan hatte die tollen blonden Haare seiner Mutter, während Lysander das dunkle Haar seines Vaters geerbt bekommen hatte. Trotz Zwillinge sahen sie sich nicht sehr ähnlich, aber beide sorgten dafür, dass es auch so blieb. Sie hassten es verwechselt zu werden. Oder man sah mehr oder wenig exotisch aus. Das exotische betraf Ryo. Er wurde von den Notts adoptiert. Es gab viele Spekulationen über seine Herkunft . Angeblich soll er blaues Blut in sich tragen. Aus diesem Grund soll Theodor und Elisabeth Nott, einer der stolzen, adligen Reinblüterfamilien ihn aufgenommen haben. Mehr wusste man leider nicht. „Wenn man von heißen Jungs spricht.“ Molly schluckte und spielte nervös mit ihren Händen. „James und ich gehen endlich aus.“ „Was?“, fragte Rita baff. Deshalb war sie die ganze Zeit so neben sich, so konfus. James und Molly spielten schon das ganze Jahr miteinander, wie einen Ball den man sich immer hin und her warf und man abwartete, bis er herunterfiel. Wenn man spielen genau definieren wollte: Rita hatte noch nie zwei dümmere Menschen gekannt, die so viel Zeit brauchten, um sich endlich näher zu kommen, obwohl klar war, dass von beiden Seiten Interesse bestand. Beim Merlin! Hatte es doch jetzt endlich geklappt. Vor Freude sprang Rita auf. „Is' nicht war?“ Molly nickte und wurde bleich wie eine Leiche. „Ich weiß nicht was ich anziehen soll. Was soll ich nur tun, wenn es plötzlich nicht klappt?“ Rita klappte der Mund auf. Merlin!!!! Darüber hat die die ganze Zeit nach gedacht, dachte sie. Ich fasse es nicht. „Jetzt weiß ich warum du nicht in Gryffindor gelandet bist! Bei deinem Pessimismus“, seufzte Rita und erhob sich. „Komm wir finden schon etwas. Ich kann dir auch etwas von mir notfalls leihen.“ Molly erhob sich und biss sich unsicher auf die Lippe. „In Ordnung, aber meine Haare werde ich nicht färben“, sagte sie diesmal etwas entschlossener. „Ok. Das werden wir schon hinbekommen.“ Molly seufzte erleichtert. Auf Rita war verlass. Mit James auszugehen war zwar ein großer Schritt, aber sie musste es tun. Sie brauchte die Gewissheit. Sie wollte nicht, dass er Recht behalten würde. Das war eigentlich der Grund, warum es nun endlich ein ersten Schritt gab; er war Schuld. Er brachte sie aus dem Konzept und machte sie wütend, wie ein kleines Mädchen, die sich wegen einer Kleinigkeit aufregte. Er war der Junge, der Dinge fertig brachte, die sie nicht geglaubt hatte. Er brachte sie zum Fluchen. Molly Weasley hatte noch nie geflucht und das musste, was heißen. Lorcan Scamander. Sie wollte nur ein einziges Mal aus seinem Mund das Wort Bitte hören. Letztes Schuljahr hatte sie sich wegen dieses Wort mit ihm in die Haare gekriegt, aber ihm war das egal, gleichgültig. Er sagte, dass es Jahre dauern würde, bis Molly mit James endlich ausgehen würde, hatte gelacht und war gegangen. Wütend blickte sie zu ihm. Doch er sah es nicht. Ihm würde sie es schon zeigen. Aber viel lieber hoffte sie, dass sie und James endlich ein Paar wurden. In den Ferien hatte er immer diese Andeutungen abgelassen und sie war errötet, wie ein kleines Mädchen. Vor Aufregung lächelnd lief sie Rita nach, denn nächstes Hogsmeade-Wochenende war es endlich so weit. ~*~*~ „Du bist wahnsinnig!", sagte er lachend, als er sich von ihr in einem leeren Klassenzimmer entführen ließ. Albus blickte auf den Blondschopf, die anfing seine Krawatte zu lösen und sein Hemd hochzuschieben. Claire grinste ihn an und schubste ihn Richtung Tisch. Was jetzt kommen würde, war klar. Albus konnte es immer noch nicht glauben. Claire verführte ihn nicht nur - sie machte ihn süchtig. In den Ferien hatten sie sich überhaupt nicht gesehen. Es war Monate her seit er das letzte Mal mit ihr geschlafen hatte. Aber endlich war es wieder so weit. Claire war nicht nur Verführung pur. Sie war göttlich. Sie war wild, gerissen und bildhübsch. Bei ihr gab es keine Regeln. Nur reines Vergnügen ohne Verbundenheit. Manchmal fragte er sich, ob er der einzige war, den sie verführte. Bestimmt nicht. Er kannte viele, die scharf auf sie waren. Allerdings war Claire wählerisch und sehr launisch. Eine richtige Zicke. Einige nannten sie auch eine Hure, eine Schlampe, eine Diva, aber sie tat es mit einem Augenverdrehen und einer Handbewegung ab und meinte: „Eine Schlampe ist man nur, wenn sie sich selbst erniedrigt. Ich denke dabei nur an meinem Spaß und meine Freiheit." Ihm störte es überhaupt nicht, dass man so über sie sprach. Solange es ihr nichts ausmachte. Er mochte Claire wirklich - nicht nur wegen dem Sex. Sie war auch Scorpius' beste Freundin. Scorpius hatte ihm erzählt, dass sie sich seit ihren Kindertagen kannten. Außerdem hatte sie diese Eigenschaft; den Moment den man hat zu genießen. Wenn man ihr Lachen nicht vergaß, dass unvergesslich und ansteckend war. Nichtsdestotrotz war sie auch etwas merkwürdig. Früher in den ersten Schuljahren war sie nicht so. Zurückhaltend war sie fast jeden außer Scorpius aus den Weg gegangen. Und ganz unerwartet ein Tag auf den anderen fand bei ihr eine Verwandlung statt. Albus wusste zwar nicht, was er davon halten sollte. Jedoch gefiel es ihm, wie es jetzt zwischen ihnen war. Claire lachte vergnügt und presste sich an ihn. „Merlin, hab ich das vermisst!", murmelte sie zu sich selbst. Erschöpft und befriedigt vom Akt lehnte sie sich an ihn. Er schlang die Arme um sie und tätschelte sanft ihren Allerwertesten. Ihr Gesicht strahlte und ihre Augen funkelten ihn an. „Das Lächeln kenne ich, Claire. Was hast du denn jetzt wieder vor?" „Nichts ungefährliches zumindest." Ihre Hände vergruben sich in seinen dunkelbraunen Haaren. „Angst, Potter?" Er lachte höhnisch. Dabei streichelten seine Hände ihren fast nackten Körper. „Wann hatte ich mal Angst? Man nennt mich nicht umsonst den furchtlosen Krieger Potter." Claire lächelte keck und strich sich ihr langes blondes Haar zurück. „Ach, so nennt man dich schon? Wie kreativ." Ein Hauch Ironie kam aus ihrem Mund. „Ich weiß, dass du die Karte des Rumtreibers hast. Wir könnten für den restlichen Abend verschwinden. Im Raum der Wünsche." Sprachlos sah er sie an. „Woher?" Und schon hatte sie ihn aus der Fassung gebracht. Das war ein Weib! Sie schmunzelte unschuldig. „Du vergisst, dass ich und Scorpius uns schon fast eine Ewigkeit kennen." Albus runzelte die Stirn. „Dann wusstest du von all den Dingen, die Scorp angestellt hat?" Sie verdrehte seufzend die Augen. „Natürlich wusste ich davon. Ich weiß auch, dass dein großer Bruder einen unsichtbaren Mantel besitzt." Dabei betonte sie großer Bruder und zeigte ihm mit dieser Geste, was sie von James hielt. Dann herrschte Schweigen. Jetzt war er nicht nur geschockt sondern auch überwältigt. „Fred plaudert zu viel, wenn du mich fragst. Ich habe gesehen, wie sie an einem speziellen Trank rumgebastelt haben und James dabei erwischt, wie er seinen Mantel gerade überziehen wollte", fuhr sie erklärend fort. Doch dann runzelte sie erstaunt die Stirn. „Sag mal, denkst du, dass Fred geschummelt hat? Ich kann mir nicht vorstellen, weshalb McGonagall ihn zum Schulsprecher ernannt hat. Zum Glück ist da noch Dominique und Mary Davis. Ohne die beiden würde wohl alles in einem Chaos enden." Von einem Thema wechselte sie zum anderen. Anscheinend war es für sie keine große Sache, dass er und James so was besaßen. Wo trieb sich das Mädel denn herum? Diese Frage ging ihm nicht aus dem Kopf. Was tat sie noch alles, wenn sie nicht in seiner Nähe war? Albus wusste es nicht. Aber die Neugier schien in seinem Kopf hängen zu bleiben. Er hört zu und nickte nur. Albus war perplex und konnte nicht antworten. Er regte sich erst, als sie sich von ihm löste. „Wo gehst du hin?" Misstrauisch musterte er sie. Claire zog sich in aller Ruhe an. Er tat es ihr gleich, weil er immer noch keine Antwort bekam. Erst als sie ihr Haar geordnet hat und ihre Kleidung saß, drehte sie sich zu ihm um. „Wie schon gesagt, mein Angebot steht noch. Also?", fragte sie grinsend und entlockte ihm damit ein Lächeln. „Ich kann nicht. Scorp und ich haben einiges nachzuholen." Ihre Miene verfinsterte sich. Jetzt kam die Zicke zum vorschein. „Ich dachte, wir haben auch was nachzuholen!! Typisch, da macht man ihnen ein wundervolles, großartiges Angebot und dann schlagen sie es einfach aus." Knurrend verschränkte sie die Arme und funkelte ihn böse an. „Morgen ist auch ein Tag, Claire!", versuchte er sie zu beruhigen. Wenn sie einmal aufgeregt war, konnte man sie schwer besänftigen. Es sei denn man brachte sie zum Schweigen. Albus kannte sie schon zu gut. Also ging er auf sie zu und gab ihr ein leidenschaftlichen Kuss, den sie natürlich erwiederte. Albus hörte ihren keuchenden Atem und blickte auf sie hinunter. Sie war einen Kopf kleiner als er. Schmaler und wenn er sie in seinen Armen hielt, wirkte sie auf einer seltsamen Art zerbrechlich, grazil und zierlich. Ihre Augen schauten ihn nicht mehr zornig an. „In Ordnung. Dann werde ich mal gehen." Sie lächelte verführerisch und strich mit ihrer Hand über seine Wange. „Du weißt wie du mich erreichen kannst, Süßer." „Nenn mich nicht Süßer!", sagte er drohend und sie verdrehte die Augen. Dabei wusste sie, dass er das hasste. „Ja, ja. Also dann." Sie war gerade dabei sich umzudrehen und das leere Klassenzimmer zu verlassen, als er sie festhielt. „Warte. Claire, hast du Lust nächstes Hogsmeade-Wochenende mit mir mit zu kommen?" Er grinste und malte sich schon aus, was sie alles dort machen könnten. Und der Abend wäre das beste natürlich. Der helle Wahnsinn wäre es! Ihre Miene wirkte überrascht. „Wir sind noch nie nach Hogsmeade zusammen gegangen. Warum jetz?" Albus zuckte die Schultern zusammen und machte ein Schritt auf sie zu. Selbstverständlich spürte sie die Anziehungskraft, die schon fast ein Jahr über sie herrschte. „Ich dachte, dass das mal fällig wär." Kurz und knapp sollte das eigentlich geschehen. Albus war sehr verwundert. Bei Claire gab es im Grunde nur "Ja" oder "Nein". Das sie überhaupt fragte, war sehr verwunderlich für ihn. Allerdings warum wollte er die Dinge mit ihr erweitern. Ein Hogsmeade-Date war schon Richtung Beziehung und für Claire war dieses Wort schon ein Fremdwort. Das gab es bei ihr nicht im Vokabular. „Tut mir leid, ich geh schon mit Byron." Sie lächelte süß. „Vielleicht ein andermal." Er starrte sie an. Und plötzlich fühlte er keinen Boden unter den Füßen. Das war das erste Mal, dass sie einen Jungennamen ihm gegenüber erwähnt hatte. Byron war ein top Quidditchspieler und im Grunde völlig in Ordnung. Charmant und gut aussehend. Und noch dazu Freds und James' bester Freund. Noch dazu ein Gryffindor, während sie Slytherins waren. Er setzte zu einer Antwort an, doch ihm fehlten die Worte. Belustigt zerzauste sie ihm das Haar. „Wir sehen uns." Mit diesen Worten ging sie und ließ ihn stehen. Und schlagartig ging ihm durch den Kopf, dass sie nur mit ihm spielte. Und auf einmal pochte sein Herz schmerzlich auf. ~*~*~ „Sie wissen, warum ich sie hierher gerufen habe?" Professor McGonagall sah von dem Stapel Blätter hoch und lächelete sanft. Professor Jefferson erwiederte ihren Blick und stand vor ihrem Pult. Das Schulleiter-Büro hatte sich wenig verändert. McGonagall wollte es so hergerichtet haben, wie Dumbeldore es vor dem Krieg hinterlassen hatte. Natürlich gab es Ecken, die verändert wurden. Allerdings sah man kaum große Veränderung. „Sie wollen, dass ich den Quidditchschiedsrichter spiele, richtig? Aber ich hab Ihnen schon vorher gesagt, dass ich das nicht kann. Ich habe keine Kenntnisse über Quidditch. Wie soll ich also den Schiedsrichter spielen? Ich hab ihnen gesagt, dass ich noch nie Quidditch gespielt habe und noch nie an so einem Spiel dabei war!" Minerva sah ihn an und schwieg für einen kurzen Augenblick. „Sie können es lernen. Professoren bringen Schülern nicht nur Wissen und Anstand bei, sondern lernen dabei auch selbst etwas. Ich weiß, dass Sie sich nur entlossen haben, Professor zu werden, weil Sie Dinge quälen, über die Sie noch nicht gesprochen haben. Ich möchte, dass Sie sich mehr mit den Schülern befassen. Glauben Sie mir, damit würden Sie nicht nur das Quidditchproblem lösen. Schauen Sie sich doch bei den Trainingsstunden der einzelnen Häuser zu. Und bitte nennen Sie mich Minerva." Er schnaubte genervt. „Ich hab Ihnen meine Geschichte erzählt, aber das heißt noch lange nicht, dass Sie mich bemitleiden sollen!" Lucas Jefferson holte tief Luft und versuchte, sich zu beherrschen. „Es tut mir leid, wenn Ihnen mein Ton nicht gefallen hat." Doch Minevra lächelte nur. „Ich wollte Sie nicht bemitleiden. Ich versuche nur, Ihnen bei dem Problem "Quidditch" zu helfen." Er schwieg und sie wusste, dass er mit seinem Stolz kämpfte. Professor Jefferson war ein schwerer Fall, aber ein guter Lehrer. Er hatte große Probleme mit Mitmenschen, aber er war auch sehr klug. Minerva war sich ganz sicher, dass man von ihm sehr viel lernen konnte. Besonders ihre Schüler. „Nun gut. Ich werde es versuchen", sagte er und wartete ab. Er wusste, dass es nicht alles war. Minerva stand auf und reichte ihm das Pegament, dass sie vor kurzem in der Halle gehalten hatte. „Lesen Sie es durch", forderte sie ihn auf. Ein kurzes Zögern seinerseits. In wenigen Sekunden hatte er alles durch gelesen und runzelte die Stirn. „Was soll das heißen? Ich verstehe nicht ganz." Minerva seufzte traurig. „Genau das was dort steht. Ich habe vorhin in der Halle versucht zu erklären, wie das Projekt funktioniert. Nur ist es ein Probedurchlauf von einem Jahr. Hätten wir mehr Zeit zur Verfügung, könnten wir einige gute Ergebnisse dem Ministerium nachweisen. Aus diesem Grund muss dieses Projekt ein Erfolg werden. Das ist die einzige Chance." Professor Jefferson schaute sie verwirrt an. „Ich verstehe immer noch nicht, was sie damit bezwecken, Minerva." Verzweifelt ging sie im Raum auf und ab. „Was ich damit bezwecke?" Sie hielt inne und sah ihn ernst an. „Ich will, dass es keine Feindschaft zwischen den Häusern mehr gibt. Nachdem Krieg hat sich das Ministerium um die Politik und um die Todesser gekümmert, aber nicht um den Ursprung des Problems. Lucas, schauen Sie mal. Durch die Häuserteilung fing damals alles an. Der Hass zwischen Löwen und Schlangen hat sich nicht verändert. Und seit Jahren versuchen wir alles mögliche, um dies zu beheben. Und dieses Projekt ist die letzte Chance etwas zu bewegen." Diesmal schaute er erstaunt. „Und Sie meinen, ich kann Ihnen dabei helfen?" Sie nickte und als sie sah, dass er lächelte, wusste sie, dass es Hoffnung gab. Und mit seiner Hilfe würde es ihnen ganz bestimmt gelingen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)