Pommes mit Schokosoße von -Neya- (Von Alltagsdepressionen und Wohlfühl-Ignoranz) ================================================================================ Prolog: Kriegsrat ----------------- Autor: -Neya- Fandom: Original Genres: Humor, Shonen-ai, Romantik, Drama Kapitel: Prolog Schreibstil: Präsens Zeit: ca. 1,5 Std. Musik: Becca - I'm alive Kommentar: Joa, das ist ehrlich gesagt mal ein Selbstversuch von mir eine Geschichte mit einem bereits bestehendem Pärchen und ihren alltäglichen Problemen zu schreiben. Mal schauen, was daraus wird... ^^° Pommes mit Schokosoße Von Alltagsdepressionen und Wohlfühl-Ignoranz Prolog: Kriegsrat »Willst du auch 'nen Kaffee?« »Hm... nein, keine Zeit. Ich trink eh schon zu viel.« »Willst du etwas Salat mitnehmen?« »Nee, lass mal. Ich hol mir was... bis später.« Geräuschvoll fällt die Wohnungstür ins Schloss und ein resignierter Seufzer dringt über Olivers Lippen, während er mit den zwei dampfenden Tassen Kaffee zurück in die Küche trottet. »Dann eben nicht...«, murmelt er leise und kippt die schwarze Brühe in den Ausguss. Wozu ist er heute Morgen eigentlich früher aufgestanden? Um Kaffee zu kochen, den eh niemand trinkt und um Salat zu schnibbeln, der morgen eh nur wieder in der Biotonne landet? Der heutige Tag scheint wieder sehr vielversprechend zu werden. Trotz der Tatsache, dass es bereits Donnerstag ist, würde er ihn gefühlstechnisch eher als einen verhassten Montag einstufen. Lustlos tappst Oliver zurück ins Schlafzimmer und zieht ein zerknittertes Shirt und eine schon recht lädierte Jeans aus einem der vollgepfropften Fächer. Mehr schlecht als recht schlüpft er in seine Klamotten und sammelt nebenher sein Handy sowie seine Arbeitsweste ein, stopft alles weniger liebevoll in seinen Rucksack und marschiert ins Badezimmer. Ein kurzer Blick in den Spiegel und seine Mundwinkel verziehen sich zu einem schiefen Grinsen, frei nach dem Motto: Smile – tomorrow will be worse! ~*~*~ »Kannst du dir das vorstellen? Mein Kerl, der sich freiwillig hinstellt und Abendessen macht? Ich dachte, ich guck nicht recht! Den Tag müsste ich mir eigentlich im Kalender markieren, passiert ja doch nicht so oft.« Mit einem eher wehleidigem Lächeln lehnt Oliver seinen Kopf gegen die kühle Metalltür. Er würde wahrscheinlich die letzte Beichte ablegen, wenn er Benjamin in der Küche sehen würde. Das könnte nur den Weltuntergang bedeutet, wenn er sich dort mal freiwillig aufhält um ausgerechnet für ihn zu kochen. »Wenigstens hast du noch solche Erfolgserlebnisse...« »Du bist viel zu nachsichtig, tret ihm in den Arsch!« »Das sagt sich so leicht. Dafür müsste der “Arsch“ erstmal zu Hause sein, damit ich ihn treten kann. Das ist schon genau so eine Seltenheit wie... naja, auch egal.« Seufzend fährt Oliver sich durch die langen Haare und schließt die Augen. Wieso hat er jetzt so plötzlich den Satz abgebrochen? Aus Angst über seine eigenen Worte? Die Tatsache, dass im Bett schon seit geraumer Zeit nicht mehr viel läuft ist schon ziemlich deprimierend. Normalerweise ist er bei diesem Thema nicht so rede-faul, aber was soll er da jetzt noch groß zu Kathy sagen? Entweder ist er selbst so kaputt und demoliert wenn er nach Hause kommt und ist froh, wenn er sich nicht bewegen muss oder Benjamin brütet wieder über seinen Notizzetteln für seine Weiterbildung und kommt erst dann ins Bett, wenn Oliver bereits eingeschlafen ist. »Wie lang seid ihr schon zusammen?«, fragt sie interessiert und sieht mit großen Augen zu Oliver auf. Wenn es etwas gibt, das noch größer ist als Benjamins Ich-AG-Einstellung in letzter Zeit, dann ist es Kathys Mitteilungs- und Zuhörbedürfnis wenn es um Beziehungsprobleme geht. »Schon 4 Jahre... eigentlich dachte ich, dass sich durch den Umzug alles ein wenig vereinfacht, aber so langsam glaube ich, dass das vielleicht doch keine so gute Idee war.« »Naja, ist schon 'ne lange Zeit. Vielleicht ist die Luft einfach raus, das kommt vor.« Ein unangenehmes Stechen zieht sich durch Olivers Innerstes und er trommelt angespannt mit den Fingernägeln gegen die Metalltür. »Nein, es ist nur- … Er hat ja vorher auch schon viel gearbeitet, aber wenigstens am Wochenende hatte man mal Zeit, aber seit er diesen Fortbildungsscheiß angefangen hat ist er nur noch beschäftigt und genervt. Da wird man blöde angeblubbert und kriegt nicht mal mehr eine vernünftige Antwort von ihm. Einerseits macht er einen auf Erwachsen aber verhält sich wie ein bockiges Kind wenn es nicht so klappt wie er will.« »Sprechen wir von Benni oder von dir?«, fragt Kathy belustigt, woraufhin Oliver einen Flunsch zieht und Kathy den Mittelfinger präsentiert. »Es gab Zeiten, da mochte ich dich«, erwidert er und erntet ein Augenzwinkern, gefolgt von einem Luftkuss. »Hasö, Kopf hoch. In deinem Fall gibt es nur noch zwei Möglichkeiten. Es dabei belassen und es hinzunehmen – mit der Wahrscheinlichkeit, dass dann bald Schicht im Schacht ist – ODER du versuchst mal auf die aggressive Art seine Aufmerksamkeit zu bekommen.« Oliver legt die Stirn kraus und beißt sich auf die Zunge. Schicht im Schacht, die Luft ist raus? Aber nur über seine Leiche! Er hat damals schon einen wahren Eiertanz aufgeführt, bis er Benjamin endlich aufgefallen war, da wird er jetzt garantiert nicht klein bei geben. »Wenn dir was brauchbares einfällt, dann schreib's auf... ich kann jeden Strohhalm gebrauchen.« Kathy nimmt einen letzten Zug von ihrer Kippe und drückt sie an der Wand aus. »Wir beide!« Mit diesen Worten umklammert sie seine Schultern und drückt ihn gegen die Tür. Perplex starrt Oliver auf die kleine Frau hinab, die ihm gerade mal bis zum Kinn reicht und hebt fragend eine Augenbraue. »Wir beide müssen dringend mal einen Trinken gehen und uns mal so richtig auskotzen.« Eine vorwitzige braune Strähne tanzt vor ihrem Gesicht und ein leicht blumiger Geruch steigt ihm in die Nase. »Lieber heute als Morgen«, stimmt Oliver zu und zuckt sogleich zusammen, als ein schrilles Klingelgeräusch durch die geöffneten Fenster dringt. Mit den Augen rollend greift er nach seinem Schlüsselbund und schließt die Lagertür auf, vor der sie beide gerade eine kurze Raucherpause gemacht haben. Abermals ertönt ein lautes Schrillen und Oliver stürmt durch das überfüllte Lager. »Ja doch!«, schreit er und hastet durch die nächste Tür in Richtung Verkaufsraum. Wenn er Kilometergeld kriegen würde, dann könnte er sich nach ein paar Monaten wirklich zur Ruhe setzen. Aber eines steht für ihn fest – heute Abend ist Benjamin fällig! tbc... Note: Ich hoffe der Einstieg hat wem gefallen. ^^ Fragen und Kritik jeder Zeit gern gesehen, ich beiße nicht! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)