Lost wihout you von Varlet ================================================================================ Kapitel 4: Bitte ---------------- Nachdem Mana Atemu endlich zeigte, was sie alles konnte, musste der Pharao kichern. Egal was das Mädchen tat, sie brachte ihn immer und immer wieder zum Lachen. Und lachen tat in diesem Fall wirklich gut. Als Pharao hatte man es ja nie leicht, das musste der junge König erkennen, weswegen er sich sicher war, dass die Tatsache, sie am Hofe zu haben, das einzig Richtige war. „Hab ich was falsch gemacht?“, wollte das Mädchen von Atemu wissen. Mit großen Augen blickte sie diesen an. Mana wartete nur noch darauf, dass er mit ihr darüber reden würde und möglicherweise würde sie es das nächste Mal besser machen. Wobei, besser machen war wohl das falsche Wort. Sie würde sich auf jeden Fall wieder Mühe geben es besser zu machen, ob es klappen würde, war wieder eine andere Sache. „Nein nein“, er schüttelte den Kopf und schmunzelte nun, versuchend das Lachen zu verstecken. „Was ist es dann?“ Damit brachte der Magierlehrling auch ihren Meister zum Lachen. Das war total typisch Mana, brachte einen zum Lachen und wusste nicht einmal warum. „Jetzt sagt doch schon!“ „Tut mir Leid, Mana“, fing Atemu ruhig an. „Es ist nur…“, nun musste er nur noch die richtigen Worte finden um das Mädchen soweit zu besänftigen, dass sie sich nicht beleidigt fühlte. „Ich höre?“ „Mana“, wies Mahado sie an. „Du sollst den Pharao nicht immer unterbrechen. Wie oft muss ich dir das noch sagen?“, wollte der Magier wissen. „Oh, Verzeihung“, verbeugte sich Mana und sah Atemu weiter an. „Manchmal vergesse ich das einfach“, gestand sie schließlich. „Das muss dir nicht Leid tun. Ich bin froh, dass du mich immer noch wie einen normalen Menschen behandelst und nicht so sehr wie einen Pharao“, lächelte der Junge. „Gut“, nickte sie. „Und jetzt will ich wissen, warum ihr Beide so gelacht habt.“ „Du lässt wohl nie locker. Das solltest du nie verlernen“, nickte Atemu. „Es ist so, ich habe gelacht, weil du mir immer den Tag versüßt und mir jedes Mal eine Freude machst, wenn du mir vorführst, was du gelernt hast“, erklärte er. „Das versteh ich. Aber bei Meister Mahado sieht das nie so lustig aus, dass ich lachen müsste“, sprach Mana und hob dabei den Zeigefinger an ihre Lippen hoch. „Das ist auch nicht meine Absicht“, sprach Mahado und blickte das Mädchen an. „Ach so“, murmelte sie leise. „Solange ihr euch damit nicht über mich lustig macht, ist das in Ordnung“, fügte sie an. „Mach dir darüber keine Sorgen“, lächelte Atemu. „Verzeiht, wenn ich einfach so störe“, kam es von der anderen Seite des königlichen Palastes. Isis war nun in ihrem langen Gewand eingetreten und schaute zu den drei anderen Personen. „Sprecht nur, Isis“, nickte der Pharao. „Was hast du auf dem Herzen?“ „Es geht um das geplante Fest“, fing die junge Priesterin an. „Es gibt wieder ein Fest?“, rief Mana dazwischen. Sofort hatte sie ihre Augen leicht weit aufgerissen und blickte die kleine Menge an. Immer wenn es Feste gab, war ihre Freude kaum zu unterdrücken, was meistens daran lag, dass sie zusammen mit Mahado für den Spaß in Form von Magie sorgen durfte. „Das ist wunderbar“, lächelte sie anschließend. „Aber sagt, wann genau wird das Fest stattfinden?“ „Mana?“, räusperte sich Mahado zögerlich. „Ja?“ „Du sollst doch nicht immer dazwischen reden“, wies er das Mädchen an. „Aaahhh…“, sofort legte sie ihre beiden Hände gekreuzt auf den Mund. Schluckend schaute sie abwechselnd Atemu, Mahado und Isis an. „Tut mir Leid, war mein Fehler“, fügte sie hinzu. „Mana…du bringst mich noch ins Grab“, wisperte der Magier und hielt sich die Hand vor sein Gesicht. „Tut mir Leid“, das Mädchen begann nun damit ihren Hinterkopf zu kratzen. „Ich kann nicht anders.“ Erneut kicherte Atemu leicht, fing sie aber anschließend wieder und blickte Mana an. „Um auf deine Frage zurück zu kommen, wir haben ein Fest geplant, welches in fünf Tagen stattfinden soll.“ „In fünf Tagen schon?“, sie lächelte. „Dann müssen Meister Mahado und ich ja noch ein wenig üben.“ Ein weiteres Mal schaute sie ihren Kindheitsfreund an. „Wir dürfen doch wieder was vorführen, oder?“ „Aber natürlich“, nickte Atemu. „Darauf möchte ich nicht verzichten. Aber nun, Isis, was wolltet Ihr mir wegen dem Fest erzählen?“ „Wir sind immer noch auf der Suche nach geeigneten Tänzerinnen“, fing die junge Frau an. „Unser Problem ist, dass die zu letzt ausgesuchten Mädchen wegen Krankheit ausfallen.“ „Krankheit?“, wollte der Pharao hellhörig wissen. Von seinem Thron hatte er sich nun erhoben und schaute die Priesterin weiter an. „Es ist keine schlimme Krankheit, sie fühlen sich nicht gut und müssen sich erstmals ausruhen. Aus dem Grund wird es für die Frauen nicht möglich sein in fünf Tagen für Euch zu tanzen. Ich würde gerne Eure Erlaubnis haben um in die Stadt zu gehen und für das Fest neue Tänzerinnen suchen. Momentan haben wir wieder Markttage, ich bin mir sicher, dass zur Belustigung der Gäste und Einkäufer einige Frauen tanzen werden.“ „Isis, seid Ihr Euch sicher, dass ihr das in der gegebenen Zeit schaffen werdet?“, wollte er wissen. „Wenn ich ehrlich bin, nein, aber ich werde daran arbeiten, dass das Fest zu Eurer höchsten Zufriedenheit ablaufen wird. Sollte ich heute nicht fündig werden, werde ich in anderen Dörfern nachfragen und wenn dies auch nicht zufriedenstellend wird, werde ich einen anderen Weg finden“, sprach die junge Frau. „Ihr könnt Euch auf mich verlassen.“ „Gut, sagt mir aber rechtzeitig Bescheid, solltet Ihr das alles nicht schaffen. Ich bin mir sicher, wir können das Fest auch noch fünf oder zehn Tage später feiern“, entgegnete Atemu ruhig. Der Pharao setzte sich wieder zurück in seinen Thron und nickte noch einmal bestätigend. „Sehr wohl“, verbeugte sich Isis. „Ich werde Euch heute noch meine Ergebnisse mitteilen“, fügte die Frau an. „Wenn Ihr mich nun bitte entschuldigen würdet, ich werde in das Dorf gehen.“ „Gewiss“, sprach Atemu. „Isis, wartet, ich komme mit“, rief Mana. Schnurrstracks lief sie der jungen Priesterin nach und ließ die beiden Männer im Raum stehen. „Ich dachte, sie wollte mit mir üben“, murmelte Mahado wenig verwundert. „Wie immer Mana“, kicherte der Pharao. Das war wieder einmal eine typische Handlung von dem Mädchen. Sie wollte das Eine, dann wollte sie das Andere und dann machte sie doch wieder das, was anders war. Isis blickte aus dem Augenwinkel zu dem Mädchen. Sie lächelte leicht und ging den Weg weiter zu ihren Räumlichkeiten. Dort blickte sie nun gänzlich auf das Mädchen herab. „Mana!“, fing die Priesterin an. „Kann ich dir helfen?“, wollte sie schließlich wissen. „Eh…ja“, nickte das Mädchen ruhig. Zögerlich ließ sie die beiden Fingerspitzen ihrer Zeigefinger gegeneinander stoßen. Man merkte ihr an, dass sie ein wenig verschüchtert war. Aber konnte Mana schüchtern wirken? Isis selbst konnte dies nur schwer glauben. So aufgedreht wie Mana immer war, dachte keiner daran, dass sie auch eine andere Art und Seite hatte, eine Seite, die einem jungen Mädchen glich. „Ach Mana“, lächelte die Schwarzhaarige. „Du kannst es mir wirklich erzählen.“ „Ich würde gerne von Euch lernen“, sprach das Mädchen. „Von mir lernen?“ „Ja, Ihr wisst genau, wie Ihr Euch hier im Palast und draußen verhalten müsst. Das will ich auch können und den Pharao und Mahado nicht immer zum Lachen bringen. Ich will eine richtige Frau werden.“ Flehend blickte sie die Ältere an. „Aber Mana“, lächelte Isis. „Du bist doch noch ein junges Mädchen und wenn die Zeit reif ist, wirst du es von alleine können“, fügte sie hinzu. „Ich möchte aber nicht solange warten. Ich will, dass Meister Mahado sieht, dass ich auch anders sein kann. Bitte Isis!! Ich brauche Eure Hilfe, alleine schaffe ich es nicht. Egal wie sehr ich mich anstrenge, ich fall wieder in mein altes Muster zurück“, murmelte Mana. Bereits mehrere Versuche, erfolglose Versuche hatte Mana hinter sich. Jedes Mal hielt ihre Änderung nur wenige Tage, meistens aber auch nur wenige Stunden an. Jedes Mal fiel sie wieder zurück und konnte ihre Art nicht mehr unterdrücken. Dabei wollte sie unbedingt das richtige Benehmen lernen, nur so konnte sie die Aufmerksamkeit von Atemu auf sich ziehen, die sie wollte. Begonnen hatte es damit, dass Mana versuchte Isis mehrfach nachzuahmen, aber es klappte nie. Jedes Mal wusste sie nicht mehr, wie die Schwarzhaarige in der Situation reagieren würde, in welcher sie dann war. Es war einfach nur zum Haare raufen. Aber jetzt stand die Hohepriesterin vor ihr und es gab kein Entkommen vor ihrem Wunsch. „Du meinst es wirklich ernst“, stellte die Schwarzhaarige fest. „Natürlich“, nickte Mana. „Bitte, tut Ihr es?“, wollte sie dann wissen. „Ich bin mir sicher, dass das alles auch Meister Mahado positiv auffallen wird.“ „Das wird es ihm sicherlich. Deine Veränderungen wären nicht gerade versteckt“, warf Isis ein. „Ich meinte eigentlich auf Euch bezogen“, schmunzelte das Mädchen. „Was?“, entgleist schaute die Hohepriesterin zu der Anderen. „Ich hab doch bemerkt, dass Ihr sehr gut mit Meister Mahado aus kommt. Ich bin mir sicher, dass er Euch damit noch mehr bemerken wird“, kicherte Mana leicht. „Mana! Das reicht jetzt“, wies Isis das Mädchen an. Doch Mana kicherte weiter. „Tut mir Leid, aber das konnte ich mir nicht verkneifen. Verzeiht Isis. Es ist nur, Ihr und Meister Mahado seht so toll zusammen aus“, sprach sie. „Mana!“, die Röte um Isis‘ Nasenspitze nahm nun zu. „Jetzt hör doch auf damit“, wisperte sie. „Verzeihung“, murmelte Mana. „Also gut, ich werd dir zeigen, wie man sich richtig benimmt. Aber ich möchte nicht mehr, dass du weiter darauf rumreitest.“ „Danke danke“, lächelte das Mädchen und umarmte Isis vor Freude. „Ich verspreche Euch, Ihr werdet das nicht bereuen“, fügte sie hinzu. „Das will ich doch hoffen“, nickte Isis. Weiterhin blickte sie auf das Mädchen herab. „Dann geh dich ein wenig frisch machen und wir treffen uns in einer Stunde draußen.“ „Ich werde nicht zu spät kommen“, sprach Mana und lief los zu ihrem Zimmer. Isis blieb zurück. Sie legte ihre Hand an den Kopf und fuhr sich durch die Haare. Was hatte sie sich da nur eingefangen? Mana wollte doch tatsächlich lernen, was es hieß eine richtige Frau zu sein. Und wozu sollte das noch führen? Isis schüttelte leicht den Kopf als sie in ihr Gemach eintrat. Doch dann hatte sie wieder Hoffnung, Hoffnung, dass es Mana wirklich ernst meinte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)