Beyblade Metal Fusion von _Nira_ (Generation Fight X) ================================================================================ Kapitel 4: Begegnungen ---------------------- Kapitel 4: Begegnungen Es vergingen ein paar Tage. Ashley fühlte sich wirklich pudelwohl bei Ginga und seinen Freunden und – wenn es nach ihr ginge – würde sie noch ewig hier bleiben. Das Training machte Spaß und sie konnte sich endlich mal wieder nach Herzenslust austoben, ohne gleich von Kayla ausgebremst zu werden, die es ihr mit ihrer kühlen Art schwierig machte, etwas Leben in ihre gemeinsamen Reisen zu bringen. Kayla verhielt sich eher distanziert zu der Gruppe, allerdings hatte Ginga sie mit seiner Art ziemlich beeindruckt und unbewusst ließ er auch die Hoffnung in Kayla aufkeimen, eines Tages wieder ganz die Alte zu werden. An diesem Abend saß Ashley zusammen mit Ginga, Benkei, Kenta und Madoka im Wohnzimmer und spielten ein Kartenspiel. „Ich hab gleich keine Lust mehr! Warum soll ich denn schon wieder vier ziehen?!“ fragte Benkei verständnislos. Ashley lachte. „So geht das nun mal… Wobei… wir sind jetzt schon seit zwei Stunden dabei und so langsam mag ich auch nicht mehr“ meinte sie daraufhin. „Machen wir diese Runde noch fertig und dann hören wir auf“ sagte Ginga entschieden. Ein paar Züge später war das Spiel entschieden. „Hat jemand Kayla gesehen?“ fragte Ashley nach einer Weile interessiert. „Nein. Kyoya ist aber auch schon seit einiger Zeit nicht mehr aufgetaucht“ sagte Benkei nur. Ashley überlegte kurz, aber ihr fiel spontan nichts ein, wo Kayla stecken konnte. Immerhin war sie heute Nachmittag noch da gewesen und wenn sie hätte gehen wollen, hätte sie auch Bescheid gesagt. „Lasst uns erst mal was essen“ schlug Ginga schließlich vor. „Ja, gute Idee“ grinste Ashley. Kayla streckte sich herzhaft und atmete tief durch. Endlich mal wieder duschen. Man, war das schön gewesen. In den letzten Tagen hatte diese kurze Katzenwäsche jedes Mal nicht gereicht um sie sauber zu kriegen, da war eine richtige Dusche mit fließendem warmen Wasser wie der Segen auf Erden gewesen. Ihre langen gold/braunen Haare waren noch etwas feucht vom Wasser und sie hatte sich ein Handtuch über die Schultern gelegt, damit ihr T-Shirt nicht nass wurde. Es war schön zu wissen, hier im Hauptgebäude der Dark Nebula, ein eigenes Zimmer mit integriertem Bad zu haben. Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und ihr Blick blieb an ihrem hellblau/weißen Beyblade hängen, der auf ihrem Nachttisch lag. Kayla lächelte leicht, setzte sich auf ihr Bett und nahm ihren Beyblade in die Hand. Storm Falcon glänzte leicht rötlich im Licht der untergehenden Sonne, welches durch das Fenster neben ihr schien. Kayla fühlte sich müde. Das Training hatte sie geschafft. Es war noch viel zu früh, um sich jetzt ins Bett zu legen, aber ein paar Minuten vor sich hin dösen, würde ihr keiner übel nehmen. Sie schnaufte, nahm das Handtuch von ihren Schultern, stand auf und hängte es im Bad über die Dusche. Dann prüfte sie ihre Haare und stellte fest, dass sie nicht mehr allzu nass waren und sie sich damit getrost auf ihr Kissen legen konnte. >Nur ein paar Minuten< dachte sie ruhig, schloss die Augen und schlief ein. Es vergingen ein paar Stunden. Draußen war es schon stockfinster. Ashley verabschiedete sich kurzfristig zu einem Spaziergang. „Willst du damit nicht lieber bis morgen warten? Es ist schon spät“ sagte Madoka leicht besorgt. Ashley lächelte nur und beruhigte sie. „Mach dir keine Gedanken. Ich komm schon wieder!“ „Wenn du meinst“ meinte Madoka nur, aber sehr überzeugt klang sie nicht. „Bis später!“ verabschiedete sich die Blonde und ging. Gedankenversunken lief sie am Fluss entlang und war glücklich darüber, dass sie vorerst noch eine Weile hier war. Ashley grinste vor sich hin und ließ ihren Blick schweifen. Plötzlich sah sie jemanden, der an einem steilen kurzen Hang im Gras saß und nachdenklich das glitzernde Wasser ansah. Ashley blieb stehen und stutzte. „Kayla!“ rief sie. Die Braunhaarige schreckte hoch und drehte sich um. Dann erkannte sie ihre beste Freundin, die nun auf sie zukam, über die Brüstung sprang und sich neben ihr auf den Rasen niederließ. „Hallo. Alles klar bei dir?“ fragte Ashley sofort fröhlich grinsend, bis sie den bedrückten Gesichtsaudruck von Kayla bemerkte. „Hey, was ist denn los?“ hakte sie nun besorgt nach. „Nichts, ist schon in Ordnung“ erwiderte Kayla nur und lächelte gezwungen zurück. „Ich sehe doch, dass irgendetwas nicht stimmt. Willst du vielleicht darüber reden?“ schlug Ashley nun vor. Kayla winkte ab. „Es ist schon okay. Ich komm klar“ lehnte sie ihre Hilfe ab. Ashley versuchte das Thema zu wechseln. „Ich hab da ein bisschen was in Erfahrung gebracht – wegen Ryuga“ sagte sie nun. Innerlich explodierten Kaylas Empfindungen, aber nach außen hin blieb sie ruhig und souverän. „Was denn?“ fragte sie nach. „Es gibt da noch so einen Typen, der eine Organisation namens Dark Nebula gegründet hat und zu der auch Ryuga gehört…“ begann Ashley und zögerte. „Weiter?“ hakte Kayla nach. „Ich… bin der Meinung, dass wir vielleicht aufhören sollten, nach ihm zu suchen. Vielleicht geraten wir da in irgendwelche krummen Machenschaften und dann wird es für uns wirklich gefährlich!“ sagte Ashley und warf Kayla einen besorgten Blick zu. >Wenn du wüsstest…< dachte die Braunhaarige nur. Ashley hatte ja keine Ahnung, in wie weit Kayla schon darin verwickelt war und dass sie mittlerweile schon gar nicht mehr nach Ryuga suchte, weil sie ihn bereits gefunden hatte. „Ich bitte dich, wir sollten das wirklich lassen“ versuchte Ashley es erneut. Kayla seufzte leise und sah wieder zum Fluss. Die Blonde gab nicht auf. „Ist es immer noch wegen damals? Kannst du immer noch nicht akzeptieren, dass er weg ist und nie wieder zu uns zurückkommt? Wir waren alle gute Freunde, aber die Zeiten sind vorbei! Hör endlich auf der Vergangenheit nachzutrauern und schau in die Zukunft!“ sagte die Blonde fest. Einen Moment lang herrschte Schweigen. „Ich will ihm einfach nur helfen“ sagte Kayla leise. „Das können wir nicht – es sei denn, wir finden jemanden, der stärker als Ryuga ist und L-Drago besiegen kann!“ widersprach Ashley ihr. Kayla holte Storm Falcon hervor und besah den hellblau/weißen Bey eine Weile. Ashley legte ihre Hand auf Kaylas Unterarm und sah sie flehend an. „Du bist nicht alleine. Ich bin immer für dich da, egal was passiert oder wie du dich entscheidest. Aber, Kayla… bitte denk mal darüber nach“ sagte Ashley leise. Kayla sah sie an und in ihrem Blick war keinerlei Gefühlsregung zu erkennen. Es tat Ashley so leid, dass Kayla sich nicht mehr so gehen lassen konnte, wie damals. „Ich will, dass du wieder die Alte wirst“ sagte die Blonde und ein wenig Verzweiflung schwang in ihrer Stimmung mit. Damit stand Ashley auf und ging. Kayla blieb sitzen, starrte zum Fluss und umklammerte Storm Falcon, der sich in ihrer rechten Hand befand. Sie seufzte schwer, legte sich auf den Rücken und sah zum Sternenhimmel. Ashleys Worte hätten sie niemals so zum Nachdenken gebracht, wenn vor ein paar Stunden nicht etwas Entscheidendes passiert wäre… ~ Flashback ~ Langsam öffnete Kayla wieder ihre Augen. Sie hörte Schritte und Stimmen im Gang. Ihr Blick schweifte zum Fenster. Draußen war es bereits dunkel. Etwas erschrocken setzte sie sich auf. >Ich bin wohl doch eingeschlafen< dachte Kayla leicht verwirrt. Sie sah zu ihrem Beyblade, der auf ihrem kleinen Tisch neben ihrem Bett lag, und nahm ihn in die Hand. Sie besah ihn noch mal kurz, dann steckte sie ihn weg. Kayla stand auf und ging zur Tür, doch kurz bevor sie die Klinke berührte, hielt sie plötzlich inne. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich auf einmal in ihr aus. Es war eine seltsame Kälte, die sie nicht mehr loslassen wollte. Kayla schüttelte kurz den Kopf, um nicht mehr daran zu denken und öffnete die Tür. Draußen schlenderte der kleine Yu mit den Armen hinter dem Kopf verschränkt herum, aber er war nicht allein. „Hehe. Ich finde es immer klasse, wie du deine Gegner fertig machst, Ryuga. Du bist so cool!“ schwärmte der Kleine. Kayla stockte, als sich Ryuga zu ihr umdrehte. Die beiden starrten sich eine Weile an. „Was machst du denn hier?“ fragte er lauernd. „Das ist eine längere Geschichte“ erwiderte Kayla ruhig. In ihrem Inneren zog sich alles schmerzhaft zusammen, als sie diesen kalten verachtenden Blick auffing. Yu sah die beiden abwechselnd verwundert an. „Ihr kennt euch?“ hakte er nach. „Ich wundere mich nur, was sie hier macht. Ich dachte, ich hätte mich damals klar genug ausgedrückt“ sagte Ryuga. „Was sie hier macht? Sie ist auch bei der Dark Nebula, sonst würde sie hier ganz bestimmt nicht stehen“ meinte Yu. „Ich frage mich eher, was du hier noch machst, Kleiner. Ich dachte Doji hätte dich rausgeschmissen, nachdem ich dich so haushoch besiegt habe“ sagte Kayla. „Nenn mich nicht Kleiner! Das war nicht mein ganzes Können! Und an deiner Stelle würde ich die Klappe nicht so weit aufreißen, denn gegen L-Drago hast selbst du nicht den Hauch einer Chance!“ wetterte Yu zurück. „Noch nicht“ widersprach Kayla fest. „Willst du es mir nicht beweisen, Kayla? Die Trainingshalle ist frei, wie wäre es also mit einem kleinen Match?“ fragte Ryuga provozierend. „Darauf lass ich mich nicht ein“ erwiderte Kayla fest. „Ach, du kneifst? Das sieht dir aber gar nicht ähnlich“ meinte Ryuga. Kayla schwieg einen Moment. Sie hatte schon ihre Gründe, jetzt nicht zu kämpfen, obwohl sie schon gerne L-Drago in seine Schranken weisen wollte. Sie wusste, dass es noch zu früh war. „Ich hab meine Gründe“ sagte sie deshalb einfach nur. „Hehe. Vor Ryuga kneifen sie immer alle“ lachte Yu frech. „Um ehrlich zu sein… mein dritter Special Move ist noch nicht ganz ausgereift und deshalb werde ich vorerst nicht gegen dich kämpfen, Ryuga“ meinte Kayla schließlich. Yu fiel die Kinnlade herunter. Er hatte zwei von ihren starken Attacken gesehen und er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass da noch mehr ging – obwohl er selbst schließlich auch mit Flame Libra drei Special Moves beherrschte. „Diesem Kampf kannst du nicht ewig ausweichen“ sagte Ryuga schließlich. „Ich hatte es nicht vor“ erwiderte Kayla äußerlich gelassen. Yu schnaufte genervt. „Ich geh jetzt“ beschloss er und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Wenn es hier nicht zum Kampf kommt, ist das ja langweilig“ Damit lief der Kleine den Gang entlang und verschwand schließlich. Ryuga lachte gehässig. „Ich versteh den Witz nicht“ sagte Kayla. „Werde ruhig stärker und wenn du eines Tages gegen mich antrittst, wirst du merken, was dir das gebracht hat – nämlich gar nichts!“ erwiderte Ryuga und lachte. „Das werden wir noch sehen“ meinte Kayla entschlossen. >Ich weiß, dass ich L-Drago schlagen kann – aber das geht nur mit dem Special Move, den ich im Moment erlerne! Solange der nicht so weit ist, wäre es ein Fehler gegen Ryuga anzutreten< „Deine Stärke wird nicht nur Dark Nebula von Nutzen sein, sondern auch mir – beziehungsweise L-Drago“ meinte Ryuga nun. „Was soll das heißen?“ fragte Kayla nach und sie ahnte nichts Gutes dabei. „Das wirst du schon sehen, wenn es soweit ist“ erwiderte Ryuga, drehte sich um und verschwand mit einem größenwahninnigen Lachen im Korridor. Kayla schluckte schwer, drehte sich zu Seite, ging einen Schritt nach vorne und öffnete die Tür zu ihrem Zimmer. Sie lehnte sich gegen die Tür und sank kraftlos daran herunter. Ihr Atem ging hektisch und sie versuchte sich beruhigen. Diese seltsame dunkle Aura, die sie gespürt hatte, hatte ihr die Luft abgeschnürt, obwohl sie es eigentlich kaum bemerkt hatte. >Wenn das wirklich L-Dragos Kraft war, dann wird der Kampf gegen Ryuga doch heftiger, als ich dachte< stellte Kayla fest und lehnte ihren Hinterkopf gegen die Tür. Ihre Hände zitterten immer noch, trotz ihrer guten Selbstbeherrschung. „Ich brauch frische Luft“ murmelte sie, stand auf und ging raus. ~ Flashback End ~ Kayla seufzte schwer und umklammerte ihren Bey fester, als sie an den Sternenhimmel sah. „Ich lass Ryuga das nicht durchgehen“ murmelte sie leise und hielt Storm Falcon hoch. „Wir werden das schaffen.“ Falcon glänzte im Vollmondlicht etwas. Kayla lächelte. Wenigstens auf ihren Beyblade konnte sie sich verlassen – genauso wie auf Ashley. In Kaylas Kämpfen, stand die Blonde ihr immer mental bei und deshalb konnte sie praktisch nicht verlieren. >Danke Ashley. Deine Worte haben mir den Mut gegeben, den schwersten Kampf, der vor mir liegt, zu kämpfen< dachte sie lächelnd und stand auf. „Zeit ins Bett zu gehen“ sagte sie sich und ging wieder zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)