Beyblade Metal Fusion von _Nira_ (Generation Fight X) ================================================================================ Kapitel 12: Gegen Dark Nebula ----------------------------- Kapitel 12: Gegen Dark Nebula Als Kyoya am nächsten Morgen aufwachte, war ihm angenehm leicht ums Herz. Die ersten Sonnenstrahlen erhellten das Appartementzimmer. Schläfrig seufzte er und zog Ashley ein Stück zu sich, die schlafend halb auf ihm lag. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und lächelte. Er wusste nicht, was gestern Abend über ihn gekommen war, doch irgendwie hatte es sich im Endeffekt ergeben, dass er mit ihr geschlafen hatte. Sie hatten zwar beide keine Erfahrung in dieser Sache, aber trotzdem hatten sie sich ein schönes erstes Mal gemacht. Ashley grummelte leise, dann öffnete sie verschlafen die Augen und sah direkt in die Strahlendblauen von Kyoya. „Morgen“ nuschelte sie verschlafen. „Morgen. Gut geschlafen?“ fragte er nach. Ashley nickte, legte sich von der Seite auf den Rücken und streckte sich. „Wie ein Stein“ antwortete sie und atmete tief durch. „Wenn es nach mir ginge, dürften diese Qualifikationsturniere nie aufhören“ murmelte Kyoya plötzlich. Ashley sah ihn an. „Mir geht’s genauso. In drei Wochen fängt das Turnier an. Ich wünschte, es wäre noch etwas Zeit“ meinte sie und kuschelte sich wieder an ihn. Kyoya seufzte und drückte sie an sich. Eine Weile herrschte Schweigen. „Kyoya?“ „Hm?“ Ashley rutschte ein Stück hoch und sah ihn an. „Wenn wir zusammenbleiben wollen, dann müssen wir das auch zwangsläufig irgendwann den anderen sagen. Über kurz oder lang kommt es sowieso raus“ meinte sie schließlich nachdenklich. Dabei dachte sie an Leute wie Kayla, die so was auf Anhieb bemerkten. Immerhin war sie ja schon dahinter gekommen und hatte Ashley danach ausgefragt – allerdings hatte die Blonde ihm das bisher gekonnt verschwiegen. Kyoya sah sie einen Moment lang nachdenklich an. Ashley wollte gerade noch etwas sagen, doch als er ihr den Zeigefinger auf die Lippen legte und ihr anschließend einen feurigen Zungenkuss aufdrückte, hatte sie schon wieder vergessen, was sie eigentlich sagen wollte. Nach einer kleinen Ewigkeit löste er sich wieder von ihr und sah sie an. Sanft strich er ihr über die Wange. „Darüber machen wir uns Gedanken, wenn es so weit ist, okay?“ Ashley nickte. „Okay.“ Eine Weile blieben die beiden noch liegen, dann stand Ashley auf, sammelte ihre Klamotten ein und verschwand im Bad. Ein paar Minuten später kam sie fertig angezogen wieder raus und sah Kyoya vorwurfsvoll an, der schon seine Hose anhatte und nach seinem T-Shirt suchte. „Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?!“ fragte sie ihn angesäuert. Kyoya sah sie verwundert an, bevor er begriff, was sie meinte. An Ashleys rechter Halsseite prangte ein nicht gerader kleiner Knutschfleck, der ziemlich gerötet und teilweise blutig war. Kyoya konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Reviermarkierung“ sagte er einfach nur. Ashleys rechte Augenbraue zuckte nach oben. Sie bückte sich, hob sein schwarzes T-Shirt, welches vor ihren Füßen lag, auf und warf es ihm ins Gesicht. „Ich geb dir gleich mal Reviermarkierung!“ wetterte sie zurück. Kyoya konnte sich das Grinsen nun wirklich nicht mehr verkneifen. Ashley sah einfach zu süß aus, wenn sie sich so aufregte. Die Blonde ging zu ihrem Rucksack, welcher auf dem Stuhl neben dem kleinen Tisch stand und kramte eine Weile darin herum, bis sie fand, wonach sie suchte. „Warum hat du denn Pflaster dabei?“ fragte Kyoya schließlich verwundert, als Ashley einen der Streifen auspackte. „Man weiß ja nie was so passiert und da ich von Natur aus ein kleiner Tollpatsch bin, gehört das bei mir praktisch zur Standardausrüstung“ erwiderte sie. Ashley verschwand mit dem Pflaster in der Hand wieder im Bad, machte sich ihre Haare auf die linke Seite und klebte das Pflaster auf die gereizte Stelle. Dann machte sie die Haare wieder nach vorne und begutachtete die Stelle. Zufrieden lächelte sie ihr Spiegelbild an. „So sieht’s keiner“ stellte sie fest. Gut, Kayla würde das bestimmt bemerken, aber Ashley hatte natürlich mal wieder keine Ahnung, wo ihre beste Freundin steckte. Und vielleicht war es auch ganz gut, wenn sie ihr in den nächsten Tagen nicht über den Weg laufen würde – mindestens mal, bis dieses „Monstrum“ an ihrem Hals einigermaßen abgeheilt war. Sie ging wieder zurück ins Zimmer und setzte sich neben Kyoya aufs Bett. Er sah sie an und lächelte. „Was machen wir heute?“ fragte sie interessiert. Kyoya küsste sie kurz. „Das ist mir egal“ erwiderte er nur, legte ihr die linke Hand an die Stelle, an der sie das Pflaster trug, küsste sie sanft an der linken Halsseite. Ashley merkte sofort, was er vorhatte. „Vergiss-“ setzte sie an, versuchte ihn von sich wegzuschieben, doch blöderweise schob sie nur sich selbst ein Stück damit zurück und rutschte von der Bettkante. Mit einem dumpfen Knall kam sie auf dem Boden auf. „Ach, verdammt!“ fluchte sie und setzte sich aufrecht hin. Sie rieb sich das schmerzende Steißbein. Kyoya sah sie ziemlich verdattert an. „Das mit deiner Tollpatschigkeit hat wirklich gestimmt. Es ist ja immerhin nicht das erste Mal, dass vom Bett fällst“ sagte er. Ashley schnaufte. „Ich wollte nur nicht noch ein Pflaster opfern!“ Kyoya lachte und auch die Blonde konnte sich nicht wirklich halten und lachte prompt mit. Nach einer Weile hatte Ashley sich wieder beruhigt und setzte sich neben Kyoya. „Ich wollte Madoka einen Besuch abstatten. Wir sind ja nicht mehr sehr weit weg, aber das nächste Turnier findet weiter weg statt. Wäre es für dich okay, wenn ich zu ihr gehen würde? Mir fehlen ja nicht mehr sehr viele Punkte und deshalb kann ich mir das durchaus leisten“ erklärte sie. Kyoya sah sie einen Moment verwundert an, dann lächelte er. „Du fragst mich deswegen um Erlaubnis?“ „Ich hau ja nicht sang- und klanglos ab. Du solltest schon Bescheid wissen, bevor ich irgendwas über deinen Kopf hinweg entscheide, was dir vielleicht gar nicht passt“ sagte sie grinsend. Kyoya küsste sie kurz. „Ich hab nichts dagegen. Du kannst ruhig gehen“ meinte er. Ashley lächelte auch. „Ich lass dich nicht zu lange alleine“ versicherte sie ihm. Es war schon spät am Nachmittag, als Kayla sich auf dem Weg zu ihrem Zimmer befand. Sie wollte sich jetzt, nach dem zweistündigen Training, endlich etwas ausruhen. Die letzten Tage hatten sie generell ziemlich geschafft. Ihr hingen die langen Reisen zwischen den Qualifikationsturnieren noch in den Knochen und das hatte sich heute auch beim Training gezeigt – normalerweise hielt sie nämlich länger durch. Sie bog gerade in den Korridor ein, in dem auch ihr Zimmer war, als ihr plötzlich Yu aufgeregt entgegenkam. „Kayla! Ich hab dich gesucht“ meinte er und blieb vor ihr stehen. „Was gibt’s?“ fragte sie. „Doji will dich sehen“ erwiderte er. „Jetzt?“ hakte Kayla nach. Yu nickte eifrig. Die Braunhaarige konnte sich ein leicht genervtes Seufzen nicht verkneifen. „Gut, danke für die Info“ sagte sie deshalb, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand im Gang. Keine zwei Minuten später stand sie vor der Bürotür und klopfte an. Nachdem sie hereingebeten wurde, öffnete sie die Tür, sah nach vorne und erschrak. Vor dem Schreibtisch stand Tsubasa und er sah sie mindestens genauso erstaunt an, wie sie ihn. „Ah, Kayla. Meine Nachricht hat dich erreicht“ sagte Doji zufrieden und wandte sich an Tsubasa. „Ich denke, das wäre geklärt. Du kannst gehen.“ Tsubasa nickte nur, drehte sich um und lief auf Kayla zu. „Ich erkläre es dir später“ raunte sie ihm leise entgegen, als er mit ihr auf einer Höhe war. Tsubasa blieb kurz stehen. „Auf die Erklärung bin ich gespannt“ erwiderte er und verließ das Büro. Die Tür fiel ins Schloss und einen Moment lang herrschte Stille. Kayla versuchte erst mal, das Ganze zu vergessen, denn jetzt hatte sie andere Probleme. Sie ging nach vorne und blieb vor dem großen Pult stehen. „Du wolltest mich sehen?“ fragte sie nach. „Nach deinem Kampf mit Ginga und auch dem letzten Match mit Tsubasa, die dir ja scheinbar sehr leicht aus der Hand gegangen sind, hab ich beschlossen jetzt einmal dein volles Potential auszureizen“ erklärte er. Kayla zog eine Augenbraue hoch. „Ach, auf einmal. Die ganze Zeit war es dir doch auch egal. Außerdem, hab ich gesagt, dass ich mein volles Potential für Battle Blader brauchen werde“ erwiderte Kayla. „Im Regelfall weiß ich, was meine Blader können und was nicht. Das ist bei dir nicht so und deshalb habe ich jetzt einen Gegner für dich herausgesucht, der stark genug sein müsste, um deine wahren Kräfte sehen zu können – und ich spreche nicht von Ryuga“ sagte Doji. Kayla überlegte einen Moment. Wenn er nicht von Ryuga sprach, von wem denn dann? Sie kannte keinen anderen Blader, der in der Lage war ihr das Wasser zur reichen. Sie hatte sogar schon Yu besiegt und Tsubasa erst kürzlich in einem Turnier. „Wen willst du Falcon denn dieses Mal vor den Schnabel laufen lassen? Dieser Blader würde mich wirklich interessieren“ meinte sie schließlich. „Gut, wenn du so an diesem Kampf interessiert bist, dann mach dich auf den Weg in die Trainingshalle“ sagte Doji nur. Kayla machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Büro. Auf dem Weg zur Trainingshalle fragte sie sich wirklich, wer dieser seltsame Blader sein konnte. Ihr fiel auf Anhieb niemand ein, der ihr wirklich gefährlich werden – von Ryuga mal abgesehen, aber den hatte Doji von vornherein ausgeschlossen. >Ich werde es sowieso gleich sehen. Und, wer auch immer es ist, Falcon und ich werden ihn schon schlagen< dachte sie sich. Kurze Zeit später stand sie vor der Arena und wartete nun auf ihren Gegner. Doji hatte es sich oben auf dem Balkon, auf dem man die gesamte Halle überblicken konnte, bequem gemacht und war nun selbst gespannt auf dieses Match. Kayla machte Falcon schon mal startklar und als sie nach vorne sah, stand dort ihr Gegner. Sie kannte ihn wirklich nicht. Der Kerl hatte rotbraune Haare mit einer blonden Strähne vorne, die ihm tief ins Gesicht hingen und so seine Augen verdeckten. Er war ziemlich schlank und hochgewachsen und sein seltsames Wanken machte ihn auch nicht unbedingt sympathischer. Trotzdem sagte Kaylas Instinkt ihr, dass sie diesen Kerl nicht unterschätzen und lieber mit Vorsicht an die Sache herangehen sollte. „Darf ich fragen, mit wem ich es hier zu tun hab?“ fragte Kayla schließlich ernst. „Kayla, das ist Reiji. Wenn du es schaffst, ihn zu besiegen, – wobei ich, zu deinem Leidwesen, nicht davon ausgehe – bist du unangefochten die Nummer Zwei bei Dark Nebula“ erklärte Doji. Kayla sah zu ihm hoch. „Ich dachte, das wäre ich jetzt schon!“ sagte sie. „Nein, da muss ich dir leider widersprechen“ erwiderte Doji. „Mein Rang ist mir eigentlich ziemlich egal. Es geht mir jetzt nur darum, dass du mir einen Blader vorenthalten hast, der neben Ryuga, stärker als ich sein soll“ meinte Kayla. „Du wirst schon noch erkennen, worin Reijis wahre Stärke liegt“ sagte Doji. Für Kayla wurde die ganze Sache immer eigenartiger. Und so langsam schlich sich ihr der Verdacht auf, dass sie es hier wirklich nicht mit einem Amateur zu tun hatte. Reiji ließ auch seinen Bey nun im Starter einrasten. Kayla erkannte sofort die fünfzehn Klingen an der Fusionsscheibe. „Mal schauen, ob du immer noch so eine große Klappe hast, wenn ich Poison Serpent auf dich loslasse“ sagte Reiji plötzlich. Seine Stimme klang wirklich wie das Zischen einer Schlange. Doch, damit machte er Kayla keine Angst. „Das wollen wir erst mal sehen“ konterte sie ruhig. „3…“ „2…“ sagte Reiji. „1… Let it rip!“ rief Kayla. Falcon legte einen kraftvollen Start hin und kam gut in der Arena auf. Er zog seine Runden um Serpent, der sich – als Abwehrtyp – in der Mitte platziert hatte. In just diesem Moment kam auch Ryuga dazu, der neben Doji auf dem Balkon auftauchte. „Willkommen zurück, Ryuga“ begrüßte Doji ihn. „Wie war das Turnier?“ „Zufriedenstellend“ erwiderte Ryuga nur und sah nach unten in die Arena. Ein fieses Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er Kaylas Gegner sah. „Auf den Ausgang bin ich gespannt“ sagte er schließlich. Kayla ließ Storm Falcon angreifen. Doch schon nach dem dritten Kontakt mit Serpent, merkte sie, dass etwas nicht stimmte. Der Bey schlug nicht zurück und schien eine ziemlich starke Abwehr zu haben, aber das war nicht das, was Kayla so beunruhigte. „Falcon!“ rief sie und ihr Bey ließ von Serpent ab. Wieder zog er seine Runden. „Die fünfzehn Klingen an der Fusionsscheibe… Du benutzt Speerfeuer“ stellte Kayla fest. Reiji sah auf und schenkte ihr einen erstaunten Blick. „Das hast du nach dem dritten Kontakt erkannt?“ fragte er nach. „Ich hatte schon so eine Ahnung, als ich den Bey gesehen hab. Die Klingen wirken wie Gift. Jeder Zusammenstoß verursacht zwar nur minimale Schäden an Falcon, aber auf die Dauer bringt das meinen Bey aus dem Gleichgewicht“ erklärte Kayla. Reiji lachte fies. „Es ist ja schön für dich, dass du das weißt, aber wie willst du mich jetzt angreifen?“ fragte er nach. „Auf die Frage hab auch eine Antwort!“ erwiderte Kayla lächelnd. „Falcon, los!“ Ihr weiß/hellblauer Bey schoss über den Arenarand hinaus nach oben in die Luft und traf Serpent hart bei der Landung. Falcon kam sicher wieder auf und wollte das Spielchen gerade noch einmal wiederholen, doch Serpent hinderte ihn daran. Heftig schrammte er an Falcon. Kayla knurrte. „Falcon, weg da!“ rief sie ihm zu. Er ließ sich zurückfallen und zog wieder seine Runden. Reiji lachte wieder. „Sollte ich wissen, worüber du lachst?“ fragte Kayla eher uninteressiert. „Es wird Spaß machen, dir deinen Willen zu brechen“ sagte er. „Wenn ich deinen Bey in Stücke reiße und dieser Glanz aus deinen Augen verschwindet… Oh ja, das wird wunderbar!“ Kayla sah übermäßig konzentriert in die Arena und dachte intensiv über ihren nächsten Zug nach. „Hm? Was hast du gesagt?“ fragte sie schließlich nach. „Was?!“ platzte es Reiji heraus. „Tut mir leid, ich hab nicht zugehört. Ich kann mich nicht auf dein Gequatsche konzentrieren – immerhin bin ich mitten im Kampf und da sollte man unnötige einfach ausblenden können!“ erwiderte sie banal. „Also, weiter geht’s! Falcon, Lightning Thunder Storm!“ Der Bey wurde von einem weißen Kraftfeld umhüllt und knallte mit aller Kraft gegen Serpent, der daraufhin zurückflog und ein Loch in die Arena schlug. Kayla ließ ihren Falken das Spiel noch zwei Mal wiederholen, dann verschwand das Kraftfeld um ihn herum und er platzierte sich in der Mitte. Serpent schwankte etwas, doch er fing sich durch sein gutes Gleichgewicht sehr schnell wieder. Kayla lächelte verschlagen. „Serpent, los!“ befahl Reiji und seine Schlange stürzte sich auf den Falken. Kayla ließ ihren Bey locker ausweichen und jagte im Gegenzug der Schlange hinterher. Falcon sprang kurz über den Rand der Arena, knallte beim Aufkommen gegen Serpent und drängte ihn in die Mitte zurück. Der Falke war aber noch nicht fertig. Er stürzte sich wieder auf die Schlange und hielt sie dabei mit seinen Krallen so fest, dass sie ihn nicht beißen konnte. Mit den Flügeln drosch er auf das Reptil ein und bohrte seinen Schnabel in die empfindliche Unterseite der Schlange. „Ja, bleib dran!“ rief Kayla dem Vogel zu. „Serpent!“ rief Reiji. Die Schlange fauchte den Falken bedrohlich an und schlug ihn schließlich mit ihrem kräftigen Schwanz weg. Falcon wurde zurückgeworfen und kreiselte am Rand. Reiji konnte das nicht verstehen. Kayla ging dem sonst so wirksamen Speerfeuer von Serpent gekonnt aus dem Weg und schaffte es trotzdem so heftige Gegenangriffe zu starten, ohne dabei ernsthaften Schaden zu nehmen. „Ist das wirklich alles, was du drauf hast?“ fragte Kayla schließlich. „Wie kann das sein? Du müsstest vor Angst zittern! Ich versteh das nicht!“ erwiderte Reiji verwirrt. Kayla schloss gelassen die Augen. „Wie willst du jemanden wie mir schon Angst machen?“ fragte sie herablassend. Sie schlug die Augen wieder auf und sah ihn direkt an. „Ich bin schon durch die Hölle gegangen! Also, erzähl du mir nichts von Angst!“ Dieses helle rötliche Funkeln in ihren blauen Augen war für alle Beteiligten völliges Neuland. Kayla war normalerweise nicht diejenige, die sich leicht aus der Ruhe bringen ließ, doch dieses Gefasel von Reiji brachte sie einfach zur Weißglut. Reiji lachte wieder. „Dann wollen wir mal sehen, ob ich deine Meinung nicht noch ändern kann“ sagte er. Serpent baute sich bedrohlich vor Falcon auf und preschte laut fauchend nach vorne. „Falcon!“ rief Kayla. Der Falke wich aus und wollte gerade einen Gegenangriff starten, doch Serpent kam ihm zuvor und biss sich in der Schulter des Vogels fest. Falcon schrie auf und versuchte sich loszureißen. Kayla knirschte mit den Zähnen. „Los, Falcon!“ rief sie abermals. Ihr Falke riss sich los und kratzte mit seinen Krallen über Serpents Stirn. Damit drängte er ihn erfolgreich zurück. „Und mit dir wollte Doji mein wahres Potential ausreizen? Ich brauch ja nicht mal meinen dritten Special Move, um dich zu besiegen!“ sagte Kayla schließlich. Falcon schoss in die Höhe um zu seinem Special Move anzusetzen. Reiji lachte überheblich. „Dark Move!“ sagte er plötzlich und riss Kayla damit völlig aus dem Konzept. „Serpent, Venum Strike!“ „Thunder Dive! Halt voll drauf!“ befahl sie ihrem Falken. Die fünfzehn Schlangen stürzten sich auf den Vogel, doch dieser wurde von einem gleißenden weißen Licht umhüllt und hielt furchtlos im Sturzflug auf diese zu. Es gab eine Explosion, als die beiden Attacken aufeinanderprallten. Die zwei Beys knallten mit voller Wucht in die Arena und wirbelten eine dicke Staubwolke auf. Eine Weile sah man gar nichts, denn der Staub war ziemlich dicht. Doch, als er sich gelegt hatte, war klar, wer als Sieger aus diesem Kampf hervorgegangen war. Kayla lächelte zufrieden, als sie sah, dass Falcon noch kreiselte und Serpent regungslos neben ihm lag. Ryuga drehte sich um und ging. „Das darf doch nicht wahr sein!“ rief Doji aus. Kayla wandte sich ihm zu. Sie hatte bisher noch nicht bemerkt, dass Ryuga auch anwesend war und den ganzen Kampf mitverfolgt hatte. „Da musst du schon schwerere Geschütze, als diesen Amateur gegen mich auffahren, um mir eine Niederlage abzuringen“ sagte sie daraufhin nur gelassen. Sie streckte den Arm nach vorne und Falcon flog ihr in die offene Handfläche. Reiji war völlig fassungslos über diese Niederlage. Kayla hatte nicht lange gefackelt und ihn eiskalt besiegt – ohne ihre stärkste Attacke zu benutzen! „Typen wie du gehören nicht in den Beybladesport. Wenn du nur daran interessiert bist, anderer Leute Beys zu zerstören, bist du in meinen Augen kein echter Blader“ meinte Kayla ernst. Immer noch völlig neben sich sammelte Reiji seinen Bey ein und verließ die Arena. Kayla blieb noch einen Moment stehen und besah Falcon. Er hatte glücklicherweise nicht sehr viel abbekommen und war noch richtig gut in Schuss. Sie drehte sich um und setzte zum Gehen an, als plötzlich jemand in die Hände klatschte und sie damit zum Stehenbleiben bewegte. Kayla drehte sich halb um und erkannte Ryuga, der vor der Arena stehen blieb. „Ich bin beeindruckt. Es gibt nicht viele Blader, die einen Dark Move so präzise kontern können“ sagte er. „Ausweichen hat bei so einer Attacke ja auch keinen Sinn“ erwiderte sie und drehte sich nun komplett um. Ryuga holte L-Drago hervor. „Ich bin gespannt auf deinen dritten Special Move!“ meinte er fies lächelnd. Ungeachtet dessen, dass Kayla gerade einen nicht einfachen Kampf hinter sich hatte und auch von dem Training davor ziemlich ausgelaugt war, lief sie zur Arena zurück und blieb davor stehen. Falcon rastete im Starter ein. Sie sollte eigentlich nicht kämpfen, auch weil sie insgeheim Angst davor hatte, doch ihr Kampfgeist war vom Match gegen Reiji noch so angefacht, dass ihre Vernunft nur noch eine untergeordnete Rolle spielte. Ryuga machte auch L-Drago startklar. „3… 2… 1… Let it rip!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)