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Smooth Criminal (ALTE VERSION)

Projekt N-A-O ' s geschichte
von

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Prolog

Ein Traum…. Nur ein Traum sollte es sein…. Eine friedliche Welt.

Russland, das Land der kalten Winter und des Wodkas. Von hier ging die Gefahr aus, die die Leute meines Landes dazu trieben, gefährliche genetische Experimente zu machen.

Einst war ich ein normaler Wolf… ich weiß, dass dies so ist, weil ich es gelesen habe… erinnern tue ich mich jedoch nicht an die Zeit vor dem Tag X…. dem Tag als sie mich mit nahmen.

So, wie ich das verstanden habe, wollten sie so viele genetische Variation wie möglich für ihre Experimente und ich passte voll in ihre Zielgruppe.

Dazu muss man wissen, dass der damalige russische Präsident damit begann aufzurüsten und sich Spannungen sowohl zwischen Russland und den USA als auch Russland und Deutschland entstanden. Aus Angst, in einer Kriegssituation zu unterliegen, wurden von der Regierung Wissenschaftler bezahlt, aus Zivilisten perfekte Kampftruppen zu erschaffen.

Das Ziel war es einen Krieger zu schaffen, der absolut folgsam ist, Verletzungen übersteht, immun gegen Gifte ist und effizient tötet.

Die Experimente waren eine einzige Katstrophe… kaum aus zu malen, wie viele dadurch umkamen… nur ich nicht….

Sie kreuzten meine Gene mit denen von 6 wilden Wölfen, die penibel nach ihren spezifischen Fähigkeiten ausgewählt wurden.

Ich überlebte diesen furchtbaren Eingriff in meine DNA… jedoch war das Ergebnis nicht, was die Wissenschaftler wollten.

Ich hatte mich zwar körperlich furchtbar verändert, mein vorher graues Fell war nun braun und hatte einige überaus merkwürdige Zeichnungen, wechselte zudem plötzlich von Nacht zu Tag die Farbe… aber was brachte das den Wissenschaftlern, wenn mein Charakter immer noch derselbe war…

Ich erinnere mich dunkel, wie sie vor mir standen, sie nannten mich unvollkommen, schwach… unnütz. Sie wollten mich gerade ‚aussortieren‘ als einer von ihnen dazwischen ging. Sein Name war Iwan Nowak. Angeblich ein Pole… gelogen, wie seine Kollegen bald rausfinden sollten.

Er überzeugte seine Kollegen davon, dass es bereits an ein Wunder grenzte, dass ich die genetischen Veränderungen überlebt hätte und, dass sie dies zu ihrem Vorteil nutzen sollten.

So steckten sie mich erneut in einen Tank…

Ich habe nicht ganz verstanden, wie sie es schafften, aber sie fanden in meinem Gehirn die gewünschten Charaktereigenschaften und extrahierten sie. Sie lagerten sie vorerst in einer Art künstlichen Gehirn zwischen und bearbeiteten meine Erinnerungen.

Das war auch der Moment indem ich mein altes Leben hinter mir lassen musste… keine Erinnerungen an Freunde und Familie mehr… eine völlig neue Identität.

Ab und an wurde ich wach, hörte die Wissenschaftler reden, sie hörten auch sehr oft Musik bei der Arbeit. Klassik… ein Lied hatten sie oft laufen, weil es wohl Iwan, der das Team anführte recht gut gefiel… ein Orgelstück… düster aber kraftvoll… und da waren diese 10 Noten… sie stachen immer sehr aus dem Lied hervor… ich erinnere mich genau an sie…

Auch hörte ich sie über mich reden… da fielen Sätze wie ‚Unglaublich, dass sie trotz all dieser OPs überhaupt noch ein aktives Gehirn hat‘ und ‚Dieses Projekt wird uns weltberühmt machen‘

Projekt… mehr war ich für die nicht…

Allerdings merkte ich mir, wo sie all die Informationen über mich aufschrieben… eine dicke Mappe mit der Aufschrift „Projekt N-A-O“. Das stand für Neuronal-Anatomische-Optimierung.

Dann kam er… der Tag an dem die veränderten Charaktereigenschaften dem Projekt zugeführt werden sollten… hier beginnt das ganze Drama…

Eine Geschichte voller Mord, Leid und Folter… und einem gewissen schwarzen Humor.
 

Ende Prolog.

Kein Anfang ohne Ende

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Neues Heim = Neue Probleme

„He! …. He!... Aufstehen!.... Komm schon, das ist kein geeigneter Ort zum schlafen!“ Wer war das? Wer sprach dort?

Sie öffnete langsam die Augen und sah in das schwarze Gesicht eines Labradormischlings. „Wer… bist du?“ fragte sie. „Mein Name ist Benjamin…. Komm schon, steh auf.“ Er packte sie an der Hüfte und zog sie hoch.
 

„Weißt du deinen Namen?“ fragte er sie. „Namen? Ich habe einen Namen?“ – „Okay… das war eine klare Antwort…“ er zog sie einen Hügel hinauf. Hinter seiner Schulter konnte sie ein brennendes Gebäude entdecken.

„Was ist hier passiert?“ er setzte sie ab. „Nun… das kannst du nicht wissen… aber … in gewisser Weise bist du dafür verantwortlich.“ Sie stutzte.

„Lass mich das erklären… du … bist ein Experiment… Projekt-“- „N-A-O… nicht wahr?“ unterbrach sie ihn. „Du weißt es also?“ – „Ich hörte sie reden… ich erinnere mich an deine Stimme… Benjamin… du warst immer sehr nett.“ Benjamin lachte. „Danke für die Blumen.“ Grinste er. „Also… Nao… so nanntest du dich in deiner anderen Gestalt… was weißt du alles?“ – „Nao… das find ich irgendwie komisch… sagen wir der Vollständigkeit lieber Naoko. Das klingt für mich besser. So kannst du mich auch von meinem zweiten Ich besser unterscheiden. Ich weiß, warum ihr mich erschaffen habt, ich weiß, dass ich eine zweigespaltete Persönlichkeit bin… hm… mehr weiß ich nicht…“

Benjamin seufzte erleichtert. „Das spart uns eine Menge Zeit… hör mir zu… du kannst nicht hier bleiben. Sie werden kommen und wenn sie dich hier finden bist du so gut wie tot. Ein derart ‚misslungenes‘ Experiment darf nicht frei laufen gelassen werden. Sie wissen noch nichts von dir, wenn sie dich hier nicht finden, bist du sicher.“

Naoko sah zu Boden. „Und… wo soll ich hin?“ – „Wo willst du gerne hin? Ich kann dir jedes Flugzeug, jedes Schiff besorgen… ich will nicht, dass sie dich töten.“ Naoko lachte kurz. „Weil du dein Experiment nicht verlieren willst, verstehe…“

„Nein… weil keiner je das Recht hatet dir das an zu tun… also… in welchem Land wolltest du schon immer sein? Denk mal nach!“

„Welches Land… ich fand Japan immer schon sehr ansprechend…“ Benjamin lächelte. „Japan also… nun dann brauchen wir zu deinem sowieso schon japanischen Vornamen nur noch einen Nachnamen… was hältst du von… Naoko Hara?“ Naoko grinste. „Ja das finde ich schön.“

Benjamin richtete sich auf und kramte etwas aus seinem Kittel hervor. Es war die Mappe, in die Iwan alle Informationen über sein Projekt-N-A-O geschrieben hatte.

„Hier, nimm‘ das an dich, studiere es… Eines muss ich dir sagen: Deine andere Persönlichkeit ist nicht in der Lage das zu lesen… und du solltest ihr auch nicht die Möglichkeit geben heraus zu finden, dass sie zwei Persönlichkeiten hat… das könnte sie ausnutzen.“ Naoko nahm die Mappe. „Ausnutzen? Warum?“ Benjamin kniete sich wieder zu Naoko herunter. „Nun ja… Nao ist anders als du… sie wird dir eine Menge Schwierigkeiten machen… trotzdem musst du irgendeine Möglichkeit finden, sie einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Ich habe hier einen kleinen Helfer, der dich auf deinem Weg begleiten wird. Snatcher!“ rief er und der Rabe kam zurück.

„Das ist Snatcher. Er ist sozusagen eingeweiht und wird dich sowohl in deiner jetzigen Form als auch als Nao unterstützen und auf dich aufpassen.“ Der Rabe hüpfte von Benjamins Schulter herüber zu Naoko. „Halloho!“ krächzte er ihr ins Ohr. „Hallo, Snatcher. Ist ja ein toller Name!“ grinste Naoko den Raben an.

„Ich … habe ihn für diesen Tag vorbereitet… er ist sozusagen –mein- Projekt. Über die kleine Anzeige an seiner Brust kannst du sowohl seine Stimmung, seinen Gesundheitszustand als auch seine Bedürfnisse ablesen… steht auch alles in der Mappe.“ Naoko lächelte Benjamin an „Na du hast dir ja ordentlich Mühe gegeben.“ Dieser wurde leicht rot. „Ähm… naja… man tut, was man kann. ^_^“ Jedenfalls bist du fürs erste gerüstet… Ach ja… da wäre noch etwas was ich überprüfen wollte.“

Mit diesen Worten hob Benjamin Naoko’s Kittel an um sozusagen ‚Unter die Haube zu gucken‘…. Was allerdings ein bisschen unüberlegt war. „HEY! Was soll denn das du Spanner!“ *PAMM* schon hatte er eine sitzen. Während sich der Rabe halb tot lachte versuchte sich Benjamin zu erklären.

„Oje… das tut mir leid! Das war etwas unüberlegt… ich wollte bloß nach sehen ob du verletzt bist.“ – „Hm… verletzt? Nein mir geht es prima…“ Naoko sah Benjamin fragend an… ihr ging es wirklich prima… kein Grund zu klagen.

„Dann ist es also wahr… wenn du und Nao tauschen, so scheint sich auch der Körper zu resetten… Jede von euch beiden hat ihren eigenen Körper… naja okay da wirst du noch mehr in der Mappe lesen können. Wir sollten jetzt lieber gehen.“ Benjamin stand auf. Man konnte bereits Sirenen am Horizont hören.

Er half Naoko auf und gemeinsam gingen sie zu einem Hotel. Er checkte für sie ein und ließ sie dann dort mit Snatcher allein.
 

Naoko ließ sich auf das Bett fallen, starrte an die Decke und seufzte vor sich hin. „Dich bedrückt etwas… Ich spüre das.“ Krächzte Snatcher, der sich auf einer Stuhllehne nieder gelassen hatte.

„Ach… wirklich? Ist ja auch nicht offensichtlich…“ Snatcher flog zu Naoko und landete auf ihrem Bauch. „Erzähl mir, was dich beunruhigt. Ich möchte es gerne hören.“

Was auch immer es war, was dieser Rabe an sich hatte… irgendetwas verleitete Naoko es ihm zu erzählen. „Weißt du… ich bin als Waffe konstruiert worden… aber alles in mir sträubt sich dagegen… was, wenn jemand mein Geheimnis lüftet… so etwas wie mich findet man nicht häufig… und schlussendlich ende ich als Trophäe irgendeines Sammlers seltener Kreaturen… Oder werde von irgendwem gefangen genommen und in einem Zoo ausgestellt… oder was weiß ich nicht alles.“ Der Rabe legte kurz den Kopf zur Seite und wieder zu rück. „Das wird nicht passieren. Du bist zu stark.“ – „Zu stark?? Ich kann doch gar nichts… ich weiß nicht welche Kräfte ich habe und ich weiß vor allem nicht, wie ich sie gebrauchen muss… ich bin nicht stark….“

„Dann werden ich und Nao für dich stark sein.“ Krächzte Snatcher und hüpfte auf Naoko‘s Kopf. Er klopfte ihr mit dem Schnabel sanft gegen die Stirn. „Mach dir keine Sorgen. Du bist nicht allein.“ Er flog wieder auf die Stuhllehne zurück.

„Nicht allein…. Vielleicht hast du recht…“ mit diesen Worten schlief Naoko ein.
 

Am nächsten Morgen kam Benjamin früh vorbei um Naoko ab zu holen. Er hatte Sachen zum anziehen dabei. Naoko konnte schlecht in einem blutverschmierten, angesengten Kittel durch die Gegend rennen.

Auch, wenn ihr seine Auswahl so gar nicht zusagte.

„Ein Kleid? Röcke?? So einen Stuss trag ich nicht!“ Benjamin sah sie etwas verdutzt an. „Ja aber… du bist doch ein Mädchen…“ – „Das sagt doch gar nichts aus! Trotzdem… ich trage keine Röcke… Hosen sind das einzig wahre… „

Mit diesen Worten drehte sie sich weg. Benjamin war leicht angefressen, immerhin hatte er den halben gestrigen Abend mit der Suche verbracht. „Ich habe aber leider nichts anderes… also so oder nackt… mir soll‘s egal sein.“ Und mit diesen Worten verließ er das Zimmer.

Wütend blickte Naoko ihm nach…

„Ich mag das schwarze.“ Krächzte Snatcher und hüpfte auf ein schwarzes Kleid. „Lass mal sehen… naja… immerhin ist es schön lang… ach was soll’s.“ sie schnappte sich das Kleid, ging damit ins Bad und kam gute 10 Minuten später wieder raus.

„Was hat das so lange gedauert? Und was war das für ein furchtbarer Krach?“ fragte Snatcher. „Ich hab nie in meinem Leben ein Kleid getragen… ich erinnere mich ja an nichts… selbst wenn ich jemals eins an hatte… und ich krieg ums verrecken diesen blöden Reißverschluss nicht zu… ich hab versucht ihn an der Wand fest zu kleben und ihn durch runter rutschen nach oben zu ziehen… Kleiner Tipp: Mach das nie wenn der Boden so rutschig ist.“

Es klopfte. „Bist du endlich fertig?“ fragte Benjamin von draußen. „Nein! Deine ach so tollen Kleider sind leider etwas kompliziert an zu ziehen!“ keifte Naoko gegen die Tür. „Soll ich dir helfen?“ man hörte seinen schelmischen Unterton. Mit einem breiten Grinsen stand er an der Tür und lauschte bis plötzlich etwas Großes gegen die Tür geworfen wurde und Benjamin vor Schreck rücklings auf den Po fiel. » Das heißt wohl nein«
 

Drinnen kämpfte Naoko weiter mit dem Reißverschluss, der sich mittlerweile in ihrem Fell verfangen hatte. „Man! Ich geb’s auf…“ sie setzte sich auf das Bett und stützte die Arme auf die Knie. Snatcher hatte sich das ganze laut lachend angesehen. Nun flog r los, landete auf Naoko’s Rücken, nahm den Reißverschluss in den Schnabel, zog ihn kurz runter um das Fell wieder raus zu bekommen und dann in einem Ruck bis nach oben.

Er flog wieder auf die Stuhllehne zurück und guckte Naoko triumphierend an. Die war zwar erst ziemlich perplex, gönnte dem Raben diesen Triumph aber nicht wirklich und machte sich mit dem sarkastischen Kommentar „Du hättest mir ja ruhig früher helfen können…“ Luft.
 

Benjamin stand neben der Tür auf dem Gang und wartete, als sich die Tür öffnete und Naoko heraus kam. „Steht dir, das Kleid. Du solltest sowas öfter tragen.“ Lächelte er sie an. „Jaja… vergiss es… ich kann so viel Beinfreiheit nicht aus stehen… also, wie geht’s weiter?“ Benjamin musste auf den Kommentar grinsen, denn er sah einen leichten Rotschimmer auf Naoko’s Wangen. „Naja, wir fliegen nach Japan. Der Flieger ist gebucht und ich habe sogar schon ein Haus für dich gefunden. In der Nähe der Präfektur Kanagawa, aber nicht in der Stadt selbst. Es liegt abgeschieden in den Bergen, kaum jemand weiß, dass es dieses Haus überhaupt gibt. Perfekt um sich dort zu verstecken. Zudem befinden sich in der Nähe eine Quelle und ein Wasserfall. Die Gegend soll sehr schön sein.“ Er kramte ein paar Fotos hervor und gab sie Naoko. Ein schnuckeliges Haus. Nicht übergroß und mit viel Natur drum herum. „Der einzige kleine Nachteil daran ist eben der lange Weg in die Stadt. Aaaaber dafür habe ich auch bereits mehrere Lösungen gefunden.“ Triumphierend stützte Benjamin die Hände in die Hüfte.
 

Die beiden waren gemeinsam vor die Tür gegangen. Benjamin zeigte auf etwas, als Naoko der Richtung folgte klappte ihr der Kiefer runter. „Boah! Du sprichst doch nicht etwa von dem Auto da?!“ platzte es aus ihr heraus. „Nicht nur das.“ Grinste Benjamin. „Da ich weiß, dass Nao mit Sicherheit eher einen anderen Geschmack hat als du habe ich dazu noch dieses hübsche Motorrad besorgen können.“ Er zeigte auf eine schwarze Suzuki Hayabusa 1300.

„Sag mal… du bist gar kein Wissenschaftler oder? Wie könntest du dir je sowas leisten?“ drängte Naoko auf Benjamin zu und hielt ihm ‚drohend‘ den Finger unter die Nase.

„Thehe, ich weiß nicht was du meinst.“ Grinste Benjamin darauf unschuldig. „ Was denkst du denn was wir ein Gehalt gekriegt haben? Unsere Arbeit war streng geheim, da mussten die uns schon was bieten, dass wir nicht irgendwo Bestechungsgeld annehmen.“ „Hm…“ Naoko sah ihn skeptisch an.“Na, für den Moment will ich dir das mal glauben.“ Sagte sie und drehte sich, die Arme verschränkend, wieder weg.

„Da gibt es nur ein Problem…“ – „Dass da wäre?“ „Ich kann nicht autofahren?“ grinste Naoko verlegen zu Benjamin zurück.

„Ach, wenn‘s nur das ist“ Benjamin hatte schon mit sonst was gerechnet. „Auf unserem Flug hast du genug Zeit dir mal die Mappe durch zu gucken. Da wirst du sicher fündig um das Problem zu lösen.“ Zwinkerte er ihr zu.

In dem Moment fuhr ein LKW heran um die beiden Fahrzeuge ab zu holen.

„Ach ja, bevor ich es vergesse.“ Sagte Benjamin und kramte eine kleine Kamera heraus. „Sag mal ‚Cheese‘!“ Er drückte allerdings so doof ab, dass Naoko eher erstaunt in die Kamera guckte während ihr Snatcher Hasenohren zeigte.

„He! Was soll das?“ raunzte Naoko etwas überfahren.

Benjamin lachte. „Naja, wir haben noch etwas Zeit, was hältst du von einem kleinen Stadtbummel? Ich seh‘ ja, wie unwohl du dich in dem Kleid fühlst. Ich habe genug Geld dabei um-“- „Auf, gehen wir!“ unterbrach ihn Naoko gleich und stiefelte drauf los… natürlich in die falsche Richtung.
 

Nachdem Benjamin die Richtung korrigiert hatte traten sie ihren kleinen Stadtbummel an. Benjamin bezahlte Naoko neben ‚passenderen‘ Klamotten auch noch ein Handy, den Vertrag dazu würde es in Japan geben.

Die Drei hatten eine Menge Spaß. Snatcher war der Liebling der Leute. Um sich nicht zu verdächtig zu machen, sprach er zwar nur so Sätze wie „Hallo! Wie geht’s?“ oder ähnlich einfachen Kram und Naoko hatte ihm ein Tuch ausgesucht, um die kleine Anzeige auf seiner Brust zu verdecken.
 

Schließlich mussten sie los zum Flughafen. Snatcher war überaus niedergeschlagen, nicht in der Kabine mitfliegen zu dürfen sondern in den Frachtraum musste.

Langsam bewegte sich das Flugzeug auf die Startbahn zu. Naoko überkam plötzlich der Wunsch, nicht zu fliegen… hier zu bleiben… sie wusste nicht, wen sie alles zurück ließ, wer vielleicht immer noch auf ein Lebenszeichen von ihr wartete.

Als sie die Traurigkeit beinahe übermannte spürte sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter.

„Mach dir keine Sorgen. Das ist kein Abschied für immer. Nur so lange, bis du auch hier wieder sicher leben kannst. Ich werde deine Familie suchen und sie beruhigen.“ Lächelte sie Benjamin sanft an. Aber zu spät, die Tränen kullerten Naoko bereits über das Gesicht. Er nahm sie in den Arm und redete ihr tröstend zu.

Das Flugzeug hob ab. Ein neuer Anfang, in einem neuen Land…. Er war nun zum greifen nah.

Nach einiger Zeit hatte sich Naoko wieder zusammen gerissen. „Hier.“ Benjamin hielt ihr die Mappe hin. Naoko zögerte noch einen Moment. „Du, Benjamin…“ – „Hm?“ – „Ist… außer dir überhaupt jemand lebend aus dem Labor hinaus gekommen?“ Benjamin sah nach vorne. „Ganz genau weiß ich das nicht… aber ich weiß von denjenigen, die ebenfalls mit deinem Projekt betraut waren, hat es wohl außer mir keiner geschafft. Mir wurden zumindest heute früh erzählt, dass sie die Leichen meiner Kollegen in all dem Schutt gefunden haben… außer…“ er hielt inne. „Außer…?“ Er drehte sich wieder zu Naoko und lächelte sie an. „Nicht so wichtig. Ich denke einfach, derjenige ist verbrannt, sodass man ihn nicht mehr finden konnte… Ich kann es mir jedenfalls nicht anders vorstellen. So gesehen sind außer mir alle tot, die von dir etwas wussten. Was genau wir gemacht haben stand unter absoluter Schweigepflicht. Niemand, nicht mal diejenigen, die uns für die Forschungen bezahlten, dürften wissen was wir machten. Darauf wurde immer sehr penibel geachtet. Und dadurch, dass das gesamte Gebäude zerstört ist, existiert als einziges Überbleibsel der Forschung nur noch diese Mappe… naja und du selbst.“ – „Verstehe… im Grunde weiß also niemand von mir… das ist gut.“ Naoko nahm die Mappe und schlug sie auf. Dort waren keinerlei Informationen über ihr vorheriges Ich eingetragen. Nur ein Foto, wie sie einmal aussah. „Ich hab ne Brille getragen? Wow… diese Optimierungen wären ne prima Möglichkeit um im Optikergewerbe ne Menge Kohle zu machen.“ Lachte Naoko und Benjamin stimmte mit ein.

„Aber sag mal… hier steht ich sei immun gegen alle Arten von Giften… wie ist das möglich?“ – „Oh je… willst du das jetzt ernsthaft erklärt haben? Um es mal für Laien verständlich zu machen: Dein Körper wandelt diese Gifte sofort in ungefährliche Stoffe um.“ – „Aha… hä? Hier steht ich bin in der Lage spielend ein Gewicht von 130 kg zu heben… das ist doch wohl ein Witz oder?“ Naoko blickte Benjamin verdutzt an.

„Nein, nein. Das ist kein Witz. Allerdings scheint bei dir deine Psyche die Kräfte zu blockieren… du bist grundsätzlich durchaus dazu in der Lage. Auch die ganzen anderen Fähigkeiten sind dir eigen… viele müssen allerdings noch antrainiert werden. Zum Beispiel diese hier, die hast du von einem der Wölfe übernommen.“ Er zeigte auf eine Zeile in den Texten. „Wie jetzt… Farbe wechseln? Ich hab doch nicht die Farbe gewechselt seit gestern oder?“ Naoko guckte an sich herunter. „Doch, du hast es nur nicht mit bekommen. Du wechselst dienen Farbton zwischen Tag und Nacht. Wenn die Sonne untergeht wirst du schwarz, geht sie wieder auf bist du braun. Du bist wohl gestern eingeschlafen bevor die Sonne wirklich weg war und heute erst aufgewacht als sie schon wieder da war.“ – „Und wozu soll das bitte gut sein?“ Naoko war nicht sehr überzeugt von dem, was ihr Benjamin da weiß zu machen wollte. „ Dem Wolf, oder besser, der Wölfin der du das zu verdanken hast, half das bei der Jagd. Tagsüber passte sie sich der hellen Umgebung besser an und Nachts mit ihrem dunklen Fell ebenfalls. Wir haben es so belassen, da es ja für einen Soldat nicht schaden kann ‚eins mit der Umgebung zu werden‘.“ Naoko sah man an, dass sie Benjamin nicht glaubte. Aber sie beließ es dabei und las weiter.

„Aha! Hier habe ich etwas gefunden, was definitiv nicht sein kann!“ platzte sie plötzlich triumphierend hervor. „Ach ja? Dann lass mal hören.“ Grinste Benjamin siegessicher.

„Hier!“ sagte Naoko und hielt Benjamin die Liste entgegen. Benjamin las laut vor: „Ist in der Lage Blitze von bis zu 150 000 Ampere zu erzeugen… ich erinnere mich daran… das war nicht witzig.“ Benjamin wurde ernst. Naoko war überrascht. „Wieso? Was ist denn passiert?“ Benjamin zog einen seiner Ärmel hoch und entblößte eine übergroße Narbe, die Blitzförmig von seinem Unterarm, bis zu seiner Schulter führte. „An dem Tag wollten wir eigentlich bloß deine Reflexe testen… irgendetwas war dabei aber wohl falsch eingestellt, dein Überlebensinstinkt wurde aktiviert.“ – „Überlebensinstinkt…?“ – „Ja, der ist dafür da, dass ein Soldat sich auch aus den verzwicktesten Situationen noch irgendwie befreien kann… du verlierst dabei die aktive Kontrolle, dein Körper agiert automatisiert und sämtliche Fähigkeiten stehen uneingeschränkt zur Verfügung…. Tja… da hast du einfach mal einen Blitz in unsere Reihen abgefeuert… ich stand dabei leider mitten in der Schusslinie, ein Kollege ist dabei draufgegangen… er hatte die Hand auf meiner Schulter. Der Blitz fuhr in meinen Unterarm, wanderte zur Schulter, durch meinen Kollegen und ab in den Boden. Ein zufällig angebrachtes Messgerät zeigte eine Amperezahl von 147589 Ampere… das steht dem Blitz eines Gewitters in nichts nach… ich hatte immenses Glück dabei nicht auch draufgegangen zu sein…“
 

Einen Moment lang überlagerte Schweigen die Situation.

„Es… tut mir Leid…“ sagte Naoko dann ruhig. Benjamin krempelte den Ärmel wieder runter und legte einen Arm auf Naoko‘s Schultern, die durch den plötzlichen nahen Kontakt leicht errötete. „Mach dir keine Gedanken. Du bist die letzte, die sich dafür entschuldigen muss. Ließ mal weiter, da gibt es noch so einige lustige Anekdoten zu erzählen.“ Grinste er sie an und ließ sie wieder los.

Den halben Flug war Naoko mit dieser Mappe beschäftigt… unglaublich, was sie so alles können sollte. 80 km/h auf Kurzstrecke laufen, Zielgenauigkeit eines Adlers, sich so leise bewegen, dass die Lautstärke der Schritte unter 0dB fällt, Krallen so scharf und stabil wie Diamanten… am besten gefiel ihr allerdings die Fähigkeit, ein Gebiet ohne es zu sehen sofort zu erfassen Die hatte sie wohl von einem blinden Wolf bekommen. Es machte ihr Spaß mit geschlossenen Augen durch den Flieger zu spazieren und die Stewardessen zu ärgern. Sie wusste genau wo sie sich befanden, tat aber so als könnte sie sie nicht sehen und wich erst im allerletzen Moment aus. Benjamin hatte seine liebe Mühe den Spieldrang Naoko’s zu unterbinden. Schließlich wurde Naoko müde… kein Wunder auf einem so langen Flug. Draußen konnte man langsam die Sonne verschwinden sehen.

Um Naoko zu beweisen, dass sie wirklich die Farbe wechselte, versuchte er sie mit allen Mitteln wach zu halten.
 

„Komm schon, Naoko… es wird auch nicht mehr lange dauern.“ Grinste er die überaus müde drein schauende Naoko an. „Da wird gar nichts passieren sag ich dir…“ – „Wenn du dir da so sicher bist, können wir ja eine Wette draus machen.“ Naoko sah Benjamin fragend an. „Eine Wette…? Ach ja um was denn?“ – „Pass auf, wenn ich mich irre und du wirklich nicht die Farbe wechselst sorg ich dafür, dass du einen persönlichen Butler in dein Haus kriegst.“ – „Einverstanden!“ Benjamin sah Naoko verdutzt an. „Ja aber… willst du denn nicht wissen, was ich krieg, wenn ich gewinne?“ – „Nö… weil du nicht gewinnen wirst… Fabre wechseln… sowas ist unmöglich.“ Benjamin musste wieder grinsen. „Na dann, schauen wir doch mal. Lange wird es jetzt nicht mehr dauern.“

Langsam versank die Sonne am Horizont und schwupp… „Das… ist doch nicht möglich…“ Das Victoryzeichen machend triumphierte Benjamin. „Gewonnen!“ Naoko hatte tatsächlich die Farben gewechselt, sie war fassungslos. „Das heißt ich darf mir was wünschen.“ Freute sich Benjamin.

Naoko war niedergeschlagen… sie hasste es so zu verlieren und sich dabei auch noch zu blamieren. „Na gut… was willst du denn?“ sagte sie, den Blick nach draußen gewandt.

„Hm… schwierig… ich würde dich ja zwingen das Kleid nochmal an zu ziehen.“ Grinste er. „ aber ich weiß ja, dass du das überhaupt nicht mögen würdest.“ Naoko blitzte ihn böse an. „Du hast das doch nicht etwa mitgenommen?“ Oh je, ertappt. Benjamin versuchte sich raus zu reden. „Hähä, ach was so ein Unsinn! Sieh mal da kann man Wolken sehen. Wie spät ist es eigentlich?“ Naoko knurrte in sich herein, beließ es jetzt aber dabei. „Okay, ich weiß was.“ Sie drehte sich zu Benjamin. „Ich hab die ultimative Idee.“ – „Ah so… dann raus damit?!“ – „ Also…“ er wurde leicht rot und deutete auf seine Wange. „Ein Kuss!“

Naoko hatte zunächst nicht ganz realisiert, was er grade gesagt hatte, als die Erkenntnis dann doch noch kam stieg ihr augenblicklich das Blut in den Kopf, rot wie ein Feuermelder wurde sie. „Wa-Wa-Wa-Was? Ei-Ei-Ein Kuss?“ stotterte sie und drückte sich in entgegengesetzter Richtung an die Wand.

„Klar! Ein Deal ist ein Deal!“ kicherte Benjamin. Naoko’s Herz schlug so stark, sie dachte schon man würde es sehen können. »Panik! Ich kann ihn doch nicht einfach so… eigentlich kenne ich ihn doch überhaupt nicht… was weiß ich denn schon von ihm… ist es hier so heiß oder liegt das an mir???« während sie so darüber schwitzte bemerkte Benjamin, wie sehr er sie damit verunsichert hatte und musste unweigerlich laut lachen.

Von seinem Lachen aus dem narkoseähnlichen Zustand gerissen sah Naoko verdutzt zu Benjamin.

Dieser kam ihr nun ‚bedrohlich‘ nah, Naoko’s Herz schien gleich zu zerspringen.

Er stoppte kurz vor ihrem Gesicht, sie konnte seinen Atem auf ihrer Haut spüren.

Er nahm seine Hand langsam zu ihrem Gesicht hoch und… schnippste ihr kurz auf die Stirn. „Du bist ja sowas von niedlich!“ grinste er sie an. Naoko war total fertig und sank zurück auf ihren Sitz. „Wir sind quit! Dich so aus der Fassung zu bringen, das ist mehr als genug Belohnung.“ Lachte Benjamin laut.

Kurze Zeit später kassierte er eine dicke Beule. „Mach das ja nicht nochmal! Ich dachte ich sterbe an ‘nem Herzinfarkt!“ keifte Naoko durchs halbe Flugzeug und war plötzlich der Mittelpunkt des Geschehens.

Sie entschuldigte sich vielmals und setzte sich wieder hin. »Mein Gott wie peinlich!« dachte sie noch.
 

Der Rest des Fluges war weitestgehend unspektakulär, Naoko schlief die meiste Zeit und Benjamin las ein Buch.
 

Endlich angekommen in Japan ging es weiter mit einem Mietwagen. Naoko war noch ziemlich müde und schlief die meiste Zeit der Fahrt obwohl Snatcher die ganze Zeit wie ein Wasserfall darüber meckerte, wie langweilig es in dem Frachtraum gewesen war.
 

Es wurde langsam hell als sie das Haus schließlich erreichten. Der Weg dahin war nicht geteert es holperte also ziemlich wovon Naoko auch wieder wach wurde.

Naoko konnte kaum fassen, dass das da jetzt –ihr- Haus war. Sie stieg langsam aus und sah es sich an. Die aufgehende Sonne malte Schatten überall drauf.

„Hm.. das Auto und das Motorrad werden erst später geliefert…“ sagte Benjamin während er zu Naoko herüber ging. „Und? Gefällt’s dir?“ Naoko senkte kurz den Kopf. „Was denn? Gefällt es dir etwa nicht?“ Naoko sah schnell wieder auf mit einem breiten Lächeln „Das fragst du noch? Ich find es toll!“ sie lief los um sich das Haus näher an zu schauen, Snatcher hinterher. Etwas überrumpelt von so einem Elan blieb Benjamin lächelnd zurück.

Glücklich, wie ein kleines Kind rannte Naoko ums Haus herum, sah sich den Garten an, rannte in den kleinen Wald wo sie die kleine Quelle und den Wasserfall fand, von denen Benjamin bereits geredet hatte, ja sie kletterte sogar auf einen der Bäume um sich einen besseren Überblick zu schaffen.

Snatcher landete neben ihr auf einem Ast. „Hach,… von so etwas habe ich immer geträumt… diese Stille… die Natur… keine große Stadt… als wäre ein Traum wahr geworden… und doch ist es nur ein Traum…“ – „Warum?“ – „Ich muss mich damit abfinden, ich werde nie zurück kehren können… egal, was Benjamin sagt… ich werde nie erfahren können, wer meine Familie ist…ich würde sie unnötig in Gefahr bringen…“ – „Dann suchst du dir eben eine neue Familie.“ –„Wie?“ Naoko sah Snatcher fragend an. „Ich bin gern dein Bruder.“ Lächelte Snatcher. Naoko musste lachen. Sie fand es süß, wie der kleine Rabe versuchte sie auf zu muntern.

„Na, dann kann mir ja nichts mehr passieren.“
 

Die beiden gingen zum Haus zurück. Benjamin hatte bereits die Türen und Fenster geöffnet und winkte ihnen bereits zu. „Da seid ihr ja, ihr Rumtreiber. Ich hab uns was zu essen gemacht.“ Snatcher flog gleich vor. Er hatte einen riesen Kohldampf, da er den Flug über gefastet hatte.

Benjamin hatte sich die Mühe gemacht und Kare Raisu (Curry-Reis) gekocht. Naoko liebte dieses Essen.
 

Nach dem Essen setzten sich die Drei etwas in den Garten.

„Benjamin?“ brach Naoko plötzlich das Schweigen. „Hm?“ – „du sagtest mir, ich solle Nao von mir in Kenntnis setzen… ihr aber nicht sagen dürfe, dass sie eine zweigespaltene Persönlichkeit ist… wie soll ich das machen?“ – „Gut dass du mich darauf bringst.“ sagte Benjamin und ging ins Haus. Er kam mit einer Tüte zurück.

Er kramte darin und gab Naoko ein gerahmtes Bild in die Hand. „Das bin ich… als du mich so doof erwischt hast…“ grummelte Naoko. „Exakt. Die Fotos hatten noch einen anderen Hintergrund. Die Idee kam mir als ich darauf gewartet hab, dass du mit dem Kleid zu Potte kommst. Du brauchst ihr gar nicht zu erzählen, dass du sie bist. Du sagst ihr, du seist ihre Schwester.“

Zwei fragende Gesichter blickten ihn an. „Hä? Wie soll das bitte gehen? Ich habe doch gar nicht die Möglichkeit mit ihr zu reden.“ Fragte Naoko.

„Das brauchst du auch gar nicht. Wir werden ihr im Haus Nachrichten verteilen. Dass du sie aufgenommen hast, als du erfahren hast was passiert sei und dass du selbst gerade nicht da sein kannst, weil nach dir gefahndet wird oder was auch immer.“

„Das wird nie und nimmer funktionieren…“ zweifelte Naoko. „Ach was! Für Beweise habe ich hier einige Bilder bearbeitet.“ Er zeigte Naoko Fotos auf der sie als Kind mit ihrem zweiten Ich zu sehen war. „Wie hast du das denn hingekriegt… und vor allem wann?“ – „Tja, ich bin von der schnellen Truppe.“ Grinste Benjamin. „Jaja… und Schweine können fliegen… ich weiß genau, dass du mich die ganze Zeit verarscht also rück raus mit der Sprache: Wer bist du wirklich?“

Benjamin blickte ertappt zur Seite. „Hm… na gut… jetzt wo wir nicht mehr in Deutschland sind…“ er setzte sich wieder neben Naoko.

„Du hattest Recht, ich bin kein… ‚gewöhnlicher‘ Wissenschaftler. Mein Vater ist der Chef bei der Kriminalpolizei. Unsere Familie hat Geld wie Heu. Ich wurde damals in Iwan’s Labor geschleust um dessen Machenschaften auf zu decken… tja….“ – „Daher also das Geld für die ganzen Anschaffungen. Wissen deine Leute davon?“ Benjamin grinste verlegen „Nicht von allem. Sagen wir, sie wissen, dass ich jemandem die Möglichkeit geben will unter zu tauchen, daher sind die meisten Sachen hier von ihnen finanziert worden. Sie wissen allerdings nicht wer du bist.“

Naoko lehnte sich zurück und legte den Kopf in den Nacken. „Na, wenn das alles ist…“ – „Noch nicht ganz.“ Naoko blickte wieder zu Benjamin. „Benjamin ist nur mein Deckname… ich konnte schlecht mit meinem echten Namen dort antanzen.“ Naoko stutze leicht. „So.. und wie heißt du wirklich?“ – „Du musst mir aber versprechen es keinem zu erzählen.“ Zwinkerte er ihr zu. „Äh… o-okay…“ Er kam näher und flüsterte es ihr zu. „Tom Richard Wagner…“ Naoko lachte kurz. „Ehrlich? Klingt ja lustig.“ – „He, das ist nicht lustig…“ – „Doch! Ich denke ich nenne dich jetzt immer Herr Wagner. Als Rache für die Sache im Flugzeug.“

„Was für eine Sache?“ wollte Snatcher wissen. „Gar nichts. Hör mal… kannst du mich da nicht lieber Tommy nennen oder meinetwegen auch Richy… nur das ‚Wagner‘ … das muss aus dem Spiel bleiben… das meine ich ernst!“

Naoko war verdutzt wie wichtig Tim das Ganze war.

„Hm na gut, dann eben Tommy.“ lachte Naoko laut hals. ‚Tommy‘ sah auf die Uhr. „Hm… ich muss dich jetzt leider erst mal mit Snatcher hier allein lassen…“ Naoko war überrascht. „Du bleibst nicht hier? Aber ich kenne mich doch hier absolut nicht aus…“ – „Dafür hast du Snatcher. Du solltest dir vielleicht mal seinen Teil in der Mappe noch durchlesen. Ich muss zurück nach Deutschland… die schöpfen sonst Verdacht. Ich werde dich aber so bald wie möglich wieder besuchen. Und denk daran was ich dir gesagt habe: Tu als wärest du ihre Schwester!“ mit diesen Worten verschwand er schnell um die Ecke des Hauses. Naoko lief ihm noch nach, hörte aber nur noch, wie die Autotür zu fiel und Tom mit dem Wagen fort fuhr.
 

„Na schönen Schrank auch… lässt mich hier sitzen…“ Naoko ging ins Haus und suchte nach einem Zettel. Immerhin wusste sie nicht, unter welchen Umständen sie mit Nao den Platz tauschte, also könnte es nicht schaden ihr jetzt schon einmal etwas zu hinterlassen.

Sie legte den Zettel gut sichtbar auf die Anrichte.

Es war etwas still geworden und Naoko dachte sich, etwas Musik könnte ja nicht schaden. Sie machte also das Radio an, dass ihr dank viel zu laut aufgedrehter Lautstärke erst mal beinahe das Trommelfell platzen ließ. Sie schaltete ein bisschen durch die Sender und hielt bei einem Klassiksender inne. Das Lied dort kannte sie doch… ein –Orgelstück-.
 

Kurz darauf verlor sie auch schon das Bewusstsein…
 

Ende Kapitel 2

Ein Job für Nao

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die Polizei von Tokyo

*klick*

..und so steckten sie noch bis zu ihrer Rettung in ihrem Auto fest.

Uns erreicht soeben eine Eilmeldung. Es sieht so aus als hätte man den bekannten Geschäftsmann Uita Yasuko tot aufgefunden.

Nach unseren jetzigen Informationen wurde er wohl durch einen Kopfschuss getötet. Die 25 jährige Yuriko Mina gilt als dringend tatverdächtig.

Zu weiteren Meldungen…

*klick*
 

Am Tatort:

„Was sagen die Spuren auf dem Buch?“ – „Ebenfalls Fräulein Mina’s Fingerabdrücke…“

Inspektor Nantaro Shinmei ging um die Leiche herum. „Ganz schön hinterhältig… Ihn erst zu verführen und dann einfach zu erschießen…“ sagte er mehr zu sich selbst.

„Haben sie denn einen Verdacht was das Motiv war?“ fragte einer der Spurensicherer. „Einen Verdacht? Naja… ich denke, es hatte etwas mit diesem Buch zu tun… Wir werden es ja gleich erfahren, Fräulein Mina ist bereits auf dem Weg hierher.“ Er besah sich die Leiche noch einmal genauer.

„Nehmen sie auf jeden Fall noch eine Probe von dem Bereich hier unten. Es könnten sich Speichelspuren feststellen lassen.“

Einer der Polizisten betrat den Tatort. „Inspektor? Das Überwachungsvideo ist leer… irgendjemand hat es gelöscht.“ -

„Gelöscht? Ich verstehe… Fingerabdrücke?“ – „Keine, Sir. Auch bei den Geräten sind nur die Fingerabdrücke des Wachpersonals zu finden… kein Zeichen für Fremdeinwirkung.“ Shinmei sah nachdenklich auf den Boden.
 

„Inspektor?“ riss ihn einer der Beamten aus seinen Gedanken. „Fräulein Mina wäre nun hier.“

Lauthals machte sie sich bereits im Flur bemerkbar. „Gut, gut,.. dann wollen wir mal das Alibi prüfen.“ Mina betrat den Raum „Oh mein Gott!! Hätten sie ihn nicht wenigstens zudecken können? Das ist ja furchtbar!“ keifte sie.

„Fräulein Mina, nehme ich an?“ fragte Inspektor Shinmei ruhig. Er kannte diese hysterischen Weiber bereits.

„Natürlich, was denken sie denn? Mein Gott das ist ja schlimmer als ein Autounfall… ich kann einfach nicht weg sehen…“ Shinmei nahm Mina vorsichtig an den Schultern und drehte sie zu sich. „Dann lassen sie mich ihnen etwas helfen. Also… wenn sie mir jetzt bitte sagen könnten, wo sie gestern zwischen 19 und 23 Uhr waren?“ er holte sein Notizbuch aus der Brusttasche.

„Was weiß ich? Ich war zu Hause, ich hatte Feierabend.“ - „Gibt es dafür Zeugen?“ Mina sah ihn fragend an. „Zeugen? Mein Mann war nicht zu Hause, er ist noch auf Geschäftsreise… sonst ist niemand bei mir zuhause gewesen… hören sie ich habe ihn nicht getötet das müssen sie mir glauben!“ Shinmei schrieb in sein Notizbuch ohne dabei auf zu sehen.

„Jaja… wie sie meinen. Wir brauchen noch eine Speichelprobe von ihnen, wenn sie also bitte kurz zu dem Herrn da gehen würden?“ er schob Mina in die Richtung eines der Beamten.
 

Irgendetwas störte Shinmei an der Sache. Er wusste nur nicht was.

Gedankenverloren ging er in Richtung Fenster. „Nanu..?“ es lag etwas auf der Fensterbank. Eine schwarze Feder mit etwas daran befestigt. Shinmei öffnete das Fenster und nahm den Gegenstand. Es war eine Art Schlüsselanhänger.

„Ein ‚N‘… wozu soll das gut sein?“ er übergab den Anhänger mitsamt der Feder einem Beamten der Spurensicherung und sah sich weiter um.
 

Im Verlauf des Tages kamen die Ergebnisse des DNA-Tests. „Inspektor Shinmei?“ einer der Beamten kam aufgeregt mit einem Zettel angerannt.

„Das Ergebnis ist da.“ Er übergab Shinmei den Zettel. Dieser las sich durch, was darauf stand und stutzte. „Keine Übereinstimmung? Ich verstehe langsam… Ich denke ich weiß jetzt, was das Motiv war.“
 

*klick*

…das Projekt seihe zu wichtig als dass es hätte abgebrochen werden können.

Im Fall „Uita Yasuko“ gibt es neue Erkenntnisse. Das Motiv war vermutlich Eifersucht auf eine andere Liebschaft des Geschäftsmannes. Die Polizei geht von folgendem Tathergang aus: Yuriko Mina wollte sich mit ihrem Chef in seinem Büro treffen um sich mit ihm über etwas zu unterhalten. Dabei erwischte sie ihn bei einer Liaison mit einer anderen Frau. Frau Mina verlor vor Eifersucht die Kontrolle und schoss auf die beiden, traf aber nur ihren Chef. Sie versuchte es noch wie einen Selbstmord aussehen zu lassen, was die Polizei allerdings durchschaute.

Die Gerichtsverhandlung zu dem Fall findet nächste Woche statt.

Nun zum Wetter…

*klick*
 

Polizeiwache Tokyo:

Inspektor Shinmei saß in seinem Büro. Der Fall war zwar abgeschlossen, aber trotzdem beschäftigte ihn noch etwas: Warum fanden sich bei den gelöschten Überwachungsvideos keine Fingerabdrücke von Fräulein Mina? Was hatte das aufgeschlagene Buch zu bedeuten? Warum fand sich die besagte Liebhaberin nirgendwo? Und vor allem: Was hatte es mit diesem Anhänger auf sich?
 

Er legte verzweifelt seinen Kopf in den Nacken und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Egal wie er es drehte: Irgendetwas stimmte an der Sache nicht.
 

Es klopfte. „Herein?“ es war Kommissar Shinichi Matsuyama.“Ich bringe ihnen ihren Kaffee, Inspektor. Haben sie derweil etwas Neues heraus gefunden?“ er stellte die Tasse auf den Tisch, die natürlich nur ein Vorwand war, um sich die neusten Informationen ab zu holen, und lenkte seinen Blick auf den auf dem Tisch liegenden Anhänger.

„Nein… keine Fingerabdrücke… kein Gar nichts… alles was ich jetzt weiß ist, dass diese Feder von einem Raben ist… aber das bringt mich auch keinen Schritt weiter.“ Er nahm die Tasse und nippte daran.

„Könnte es denn vielleicht sein, dass Frau Mina gar nicht die Täterin ist?“ fragte Matsuyama. „Ich würde es nicht ausschließen… allerdings hätten wir dann nicht so viele Fingerabdrücke von ihr gefunden. Sie muss also zwangsläufig dort gewesen sein. Da beißt die Maus keinen Faden ab…“ er seufzte und lehnte sich im Stuhl zurück.

„Haben sie denn schon Neuigkeiten über die beiden Ertrunkenen in der Tokyo Bay?“ Shinmei kramte ein Blatt Papier aus seinem Schreibtisch. „Naja… der Tod war ertrinken… zudem waren die beiden hoch zugedröhnt mit allerlei Drogen. Es ist also von einem ‚tragischen‘ Unfall aus zu gehen…“ er sah skeptisch auf das Papier.

„Aber irgendetwas stört sie auch hier, nicht wahr?“ bemerkte Matsuyama. „Wie kommen sie darauf?“ sagte Shinmei kühl und packte das Papier wieder weg.

„Haben sie nichts zu tun, Matsuyama?“ der Angesprochene grinste verlegen. „Natürlich Inspektor, entschuldigen sie vielmals!“ er verbeugte sich 3, 4 mal und verließ das Zimmer.
 

»Was mache ich mir vor… dieser Anhänger… den haben meine Leute da auch gefunden… es handelt sich hier um einen Serienkiller… Nur welches Motiv hat er? Das schlimmste ist, ich muss warten bis er erneut mordet… vorher habe ich keine Chance Beweise für meine Theorie zu finden… zwei gleiche Anhänger ohne jegliche Fingerabdrücke werden da niemals reichen… Vielleicht handelt es sich ja auch um Fräulein Mina… wer weiß. Ich interpretiere da wieder zu viel herein….«
 

*klick*

Heute fand das seit einer Woche heiß erwartete Gerichtsverfahren zum Fall ‚Uita Yasuko‘ statt. Die Richter erklärten Frau Mina für schuldig und verurteilten sie zu 25 Jahren Haft. Sie habe bis zum Schluss ihre Unschuld beteuert, konnte aber auch keine Beweise oder Zeugen liefern, die das hätten untermauern können.

Damit wird der Fall zu den Akten gelegt.
 

Damit reißt die Mordwelle der Stadt allerdings nicht ab. Zwei weitere Fälle haben sich innerhalb kürzester Zeit ereignet. Die Polizei gibt an, dass sie an den Fällen dran wären, es wäre aber sehr schwierig etwas Genaueres zu sagen, da weder Fellrückstände noch irgendwelche Fingerabdrücke eines möglichen Täters zu finden gewesen seien.

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… „Trottel…“
 

Polizeiwache Tokyo.

Nervös wippte Inspektor Shinmei mit dem Fuß. An jedem Tatort wurde dieser Anhänger gefunden… wer steckte bloß dahinter.

Er befand sich unter Zugzwang. Je länger er brauchte um den Täter zu schnappen, desto mehr Opfer würden folgen.

Er verglich noch einmal die beiden neuen Tatorte miteinander.

Der eine befand sich in Beika, ein 61 jähriger Mann, geköpft. Der andere wurde an der Tokyo Bay angespült. Er war Sportler, Tennisspieler, 31. Er wurde bevor er in die Bucht geworfen wurde stranguliert. Der Tod war ertrinken.

„Was könnte die beiden Fälle verbinden… außer dem Anhänger?“ fragte sich Shinmei leise.

Es gab eine Gemeinsamkeit: Bei beiden Fällen gab es keine Trauernden. Zwar waren einige bestürzt über das, was passiert war, aber es gab niemanden der wirklich tot traurig darüber war, dass die Person nicht mehr da war.

Shinmei war ratlos und je länger er darüber nach dachte desto mehr Fragen kamen ihm in den Sinn.
 

Die nächsten zwei Wochen konnte man fast täglich von neuen Mordfällen lesen. Die Polizei stand dem machtlos gegenüber. Ganz egal, wie sie sich auch anstrengten, der Täter hinterließ keine einzige Spur.

Auf dem Präsidium sprach man bereits von dem ‚unsichtbaren Täter‘ oder ‚der, der nie gesehen wurde‘.
 

Es war Mittag und Shinmei verhörte gerade einen Bekannten eines Mordopfers.

„Also sie haben den Toten gekannt… inwiefern?“ – „Nun er war mein Chef… er war nie sehr freundlich zu uns, hat uns den Lohn gekürzt wann er wollte und die Arbeitsbedingungen waren furchtbar…“ Shinmei sah auf. „Warum haben sie nicht gekündigt?“ – „Das konnte ich nicht… er hatte jeden von uns in einen ausweglosen Arbeitsvertrag eingewickelt. Von Kündigungsrecht keine Spur. Wir wollten uns damit an die Polizei wenden aber er erpresste uns mit allerlei privatem Schnickschnack…“

Shinmei überlegte kurz. Wieder so ein Fall… keiner trauerte dem verstorbenen nach… im Gegenteil. Viele waren sogar froh die Person los geworden zu sein. „Dann hätte also so ziemlich jeder von ihnen ein Motiv, nicht wahr?“ – „Ach Unsinn… keiner von uns hätte sich gewagt ihn anzugreifen. Er war viel zu stark für uns… der Typ konnte Karate, wussten sie das? Ich kann ja kaum glauben, dass es überhaupt jemand schaffen konnte ihn zu töten.“

Wieder kein Anhaltspunkt… auch die nächsten Verhöre brachten ihn nicht weiter. Doch dann kam einer, der sich tatsächlich verplapperte.

„Was haben sie gerade gesagt? Der Auftrag??“ fuhr der Kater den Zeugen an. „I-I-Ich hab gar nicht gesagt!!“ zitterte dieser. „Doch haben sie, sie sagten ‚Ich kann es kaum glauben, dass der Auftrag so gut gelaufen ist‘!! Was steckt dahinter?? Los sagen sie!!“ Shinmei haute wütend auf den Tisch. Der Zeuge war so verängstigt, dass er tatsächlich auspackte.

„Okay, Okay…. Es war ein Auftragskiller… sie ist ein Profi wurde uns versichert und zu einer großen Geldmenge hat sie uns versichert, dass unser Chef bald aus dem Weg wäre… bitte bringen sie mich nicht ins Gefängnis… unser Chef war ein böser Mensch…“ – „Das rechtfertigt aber immer noch keinen Mord! Wer war noch dabei als sie diesen Auftrag abgeschlossen haben??“ – „Naja, meine zwei Kollegen… wir… hatten zusammengelegt. Uns hatte jemand einen Zettel zukommen lassen, als wenn sie uns belauscht hätten mit den Worten ‚Wir können euch helfen.‘ und dass wir in den Park gehen sollten. Dort sagte uns jemand, wie wir zu ihr Kontakt aufnehmen könnten… und wie viel Geld wir bräuchten.“

Shinmei traute seinen Ohren kaum. „Haben sie diese Person denn gesehen?“ – „Nein… es war zu dunkel. Sie wollte wohl kein Risiko eingehen. Bitte… sie wird mich umbringen wenn sie raus bekommt, dass ich geplappert habe…“ Shinmei dachte nach. Es handelte sich also um eine Auftragskillerin. Das erklärte einiges… allerdings bedeutete das auch, das Morden würde nicht enden bis sie diese Auftragskillerin gefunden hatten.

Der Zeuge kam noch einmal davon. Sie stellten ihm Polizeischutz zur Verfügung, da ja der Verdacht nahe lag, dass er von der Auftragskillerin aufgesucht werden könnte.

Doch die Gelegenheit bekam sie nicht mehr… der Zeuge beging schließlich vor lauter Paranoia Selbstmord.
 

Shinmei begab sich zu der Adresse, wo sich der Zeuge und die Auftragskillerin getroffen haben sollen. Doch auch hier landete er in eine Sackgasse. Das Gebäude war bereits abgerissen worden. Er hatte es also mit einem Profi zu tun.

Er würde sich an seine Kollegen und Vorgesetzten wenden müssen. Dieser Fall dürfte unter keinen Umständen unterschätzt werden.
 

„Wer auch immer du bist… ich kriege dich!“
 

Kapitel 4 Ende

Das Böse in mir

Nao war in den letzten Wochen überaus aktiv gewesen. Sie hatte zudem auch immer die Nachrichten verfolgt und sich eins ins Fäustchen gelacht, dass die Polizei keine Ahnung hatte, wie sie ihr auf die Schliche kommen könnte.
 

Es war später Nachmittag und Nao lümmelte sich auf dem Sofa ihrer Schwester herum. Wann würde die wohl mal wieder auftauchen? Fragte sie sich oft. Andererseits war es ihr auch ganz recht das schöne Haus für sich zu haben.

Snatcher hatte sich draußen auf einen der Kirschbäume gesetzt und sah in den Wald. Er konnte Nao nicht davon abhalten, was sie tat und er half ihr sogar dabei… war das wirklich wofür er ausgebildet worden war?
 

Nao schaltete durch die Kanäle… nichts Gutes lief gerade. Plötzlich hörte sie ein komisches Geräusch. Es klang wie ein … Rattern. Kaum zu beschreiben… und irgendwie eine Melodie dazu. Sie folgte dem Geräusch bis hin zu einem Schrank. Sie öffnete eine der Schubladen und es war ein Handy.

„Komisch… das Lied kenn ich doch…“ dachte sie noch und *Rumms* lag sie auch schon auf dem Boden.
 

-------------------------Wechsel-------------------------------------

Snatcher war aufgeschreckt von dem Geräusch ins Haus geflogen und sah Naoko am Boden liegen mit dem immer noch klingelnden Handy neben sich.

Er sah auf das Display und drückte mit dem Schnabel auf ‚Annahme‘. „Hey, hallo!“ sprach er in das Telefon. „Snatcher? Bist du das? Wo ist Nao?“ klang es aus dem Handy. Es war Tom.

„Nao ist im Moment nicht zu erreichen… Gott sei Dank möchte ich sagen.“ Naoko wurde langsam wach. Sie hielt sich den Kopf und sah zu Snatcher, wie er am Handy saß und telefonierte.

„Snatcher… was ist passiert?“ Snatcher sah zu ihr. „Willst du mit Naoko sprechen?“ fragte er in das Handy und erntete ein ‚Ja‘. Naoko nahm das Handy.

„Ja, wer ist denn da?“ – „Na wen erwartest du denn, Dusselchen?“ – „Ben- äh ich meine Tom… wow… hab ich irgendwas verpasst? Ich kann mich noch erinnern, dass du weg gefahren bist…“ – „Dann hab ich ja richtig gedacht… Hör zu Naoko, ich bin auf dem Weg zu dir. Es ist was passiert und wir müssen reden.“ Er klang sehr ernst. „Okay… wann bist du denn etwa hier?“ – „In etwa einer Stunde. Wir sind gerade gelandet.“ Naoko hielt kurz inne. „Es war Nao nicht wahr? Wie lange war ich… weg?“ – „Nun, wenn du gerade erst wieder getauscht hast dann gute 3 Wochen.“ – „3 Wochen?! Wow… irgendwie find ich das gar nicht witzig.“ – „Du wirst dich sicher noch mehr freuen, wenn wir uns gleich unterhalten … aber eine Bitte: guck keine Nachrichten oder so bis ich da bin, okay?“ Naoko war etwas verdutzt aber sie sagte zu.

Die beiden verabschiedeten sich und Naoko erhob sich erst einmal vom Boden. Es war alles ziemlich ordentlich dafür, dass sie von Nao ein absolutes Chaos erwartet hätte. Sie schaltete den Fernseher ab und guckte an sich runter. Was hatte sie denn da an? Hose mit Tarnmuster? Ein Top bei dem man freien Ausschnittblick hatte? Nao’s und ihr Kleidungsgeschmack war doch recht unterschiedlich. Sie entschloss sich um zu ziehen.

Nachdem sie das getan hatte ging sie einmal zu Nao’s Zimmer. Die Neugierde war groß, einfach mal zu sehen, was ihr zweites Ich so hatte. Auch hier herrschte größte Ordnung. Naoko sah in die Schränke und stellte fest: Nao hatte einen wirklich gänzlich anderen Klamottengeschmack… das einzige was annähernd gleich war, war ihr Farbengeschmack: Schwarz.

Sie hängte also die Klamotten von Nao in deren Schrank und verließ das Zimmer.

Snatcher hatte die ganze Zeit unten gewartet. Er war froh, jetzt wieder Naoko vor sich zu haben. Er folgte ihr mit dem Blick und Naoko fühlte sich dadurch plötzlich sehr beobachtet. Sie drehte sich zu dem Raben. „Was denn? Hab ich was im Gesicht? Oder klebt mir was am Po?“ – „Nein, nein!“ lachte Snatcher. „Ich bin bloß froh, dass du wieder du bist. Nao ist mir doch etwas zu… gewagt“ – „Gewagt? Inwiefern?“ – „Naja… schau doch mal unter das Sofa.“ Naoko sah Snatcher verdutzt an, kniete sich dann aber hinter das Sofa und versuchte unter das Sofa zu sehen. „Man, ist das dunkel hier unten…“ sie kroch leicht unter das Sofa und sah etwas da liegen. Sie streckte sich danach, kam aber dank ihrer kurzen Arme nicht dran. Also hieß es: Nachschieben.
 

Bei der ganzen Sucherei merkte sie nicht wie Tom um die Ecke kam und jetzt in der Terrassentür stand. Er signalisierte Snatcher, dass er still sein solle. Er wollte Naoko etwas erschrecken. Von der war nun nur noch der Po und die Beine zu sehen. „Ich komm einfach nicht dran… ngh…. Ich… ich hab es!“ sagte sie freudig worauf hin Tom lautstark sagte: „Man da hat man ja einen tollen Blick!“ Naoko erschrak sich tierisch und stieß mit dem Rücken oben an das Sofa. Mit einem Mordstempo befreite sie sich wieder aus der misslichen Lage, stand auf, streckte den Arm, in dem sie das gefundene Objekt hielt aus, zeigte damit auf Tom und keifte „Wie kannst du mich nur so erschrecken??? Huh…?“ Sie bemerkte Tom’s überaus rotes Gesicht und folgte seinem Blick auf das ‚Objekt‘. Es handelte sich um eines von Nao’s ‚Spielzeugen‘. Naoko lief puterrot an und schmiss das ‚Spielzeug‘ nach draußen. „Irgh… „ sagte sie angewidert und wischte sich die Hand an der Hose ab. „Denk jetzt bloß nichts falsches von mir… das ist nicht meins!“ sagte sie verlegen und ging zur Spüle um sich die Hand zu waschen.

„Ach, reden wir nicht weiter darüber!“ sagte Tom, ebenfalls etwas peinlich berührt. „Also.. erzähl mal… wie fühlst du dich?“ fragte er und setzte sich auf das Sofa. „Na wie schon? Verwirrt… besorgt… leicht angewidert?“ Tom lachte. „Na gut… also Naoko… ich will nicht lange um den heißen Brei herum reden… Nao hat sich eine überaus spezielle Beschäftigung gesucht…“

„Oje… ist sie etwa Prostituierte geworden?“ Tom kippte leicht vom Sofa. „Nein, nein! Das nun nicht!“ grinste er. „Nein… sie… hat sich wohl dazu entschlossen für Geld zu töten.“
 

Naoko hielt in ihrer Bewegung inne.

„Ich weiß… es ist… schwer das zu akzeptieren… aber-“ – „Schwer zu akzeptieren… ja… Mein Leben wird immer besser…“ Naoko blickte zu Boden. „Jetzt bin ich also eine gesuchte Mörderin…“ Tom sprang auf. „Nein, Naoko! Nao ist das, nicht du!“ – „Ich bin Nao, du Vollidiot!!“ brüllte sie ihn an.

„Auch, wenn sie nicht wie ich ist… diese Charaktereigenschaften kommen alle von mir… auch wenn sie bei mir nicht so ausgeprägt sind… wie kann ich da behaupten sie wäre nicht ich…“ Naoko sank zusammen und kniete nun auf dem Boden.

„Sie ist nicht du… Jeder hat diese Charaktereigenschaften in sich… sogar ich habe sie. Unser Charakter hängt davon ab, was stark ausgebildet ist und was nicht. Ihr zwei seid nicht eine Person!“ Tom ging auf Naoko zu und wollte ihr aufhelfen.

„Hör zu, Naoko… ich weiß, du würdest so etwas niemals tun… und du weißt es ebenso. Es gibt also keinen Grund jetzt so zu verzweifeln.“

Der Versuch Naoko zu trösten ging ziemlich nach hinten los. Sie schluchzte und Tränen liefen ihr über die Nase und tropften auf den Boden.

Tom sah sie kurz an und kniete sich schließlich zu ihr. Er nahm sie vorsichtig in den Arm und drückte sie an sich.

„Ganz egal, was Nao macht… du hast nicht schuld… an gar nichts. Gib mir die Schuld… oder Iwan… aber nicht dir… du kannst rein gar nichts dafür…“ sagte er ruhig.

„Und weißt du was? Ich bin mir sicher, du schaffst das damit klar zu kommen.“ – „Wie… wie kannst du dir da so sicher sein?“ schluchzte Naoko.

„Ganz einfach, ich kenne dich mittlerweile doch recht gut. Du hast so ein großes Durchhaltevermögen… und eine sehr witzige, sarkastische Art mit Problemen umzugehen. Du schaffst das schon. Und ich und Snatcher helfen dir natürlich.“ Er lächelte sie an und Naoko beruhigte sich langsam wieder.
 

Die beiden standen wieder auf und setzten sich aufs Sofa.

„Also gut… muss ich mich dann damit abfinden, dass demnächst die Polizei hier vorbeikommt?“ – „Nein… Nao hat es wohl geschafft keine Spuren zu hinterlassen, die auf sie schließen könnten. Du solltest aber auf jeden Fall dabei bleiben, dass sie deine Schwester ist, solltest du mal in ein Verhör geraten oder ähnliches. Ein Glück funktionieren Lügentests bei dir nicht… Das macht die Sache bedeutend einfacher.“

„Aber wie könnte ich denen zum Beispiel beweisen, dass ich es nicht selber war… so oder so habe ich doch kein Alibi.“ – „Das kannst du mir überlassen. Ich habe schon mit meinen Kollegen darüber gesprochen. Solltest du wirklich einmal verhört werden rufst du mich vorher an und wir sprechen dein Alibi ab.“

Naoko seufzte. „Aber wäre es nicht ehrlicher denen die Wahrheit zu sagen?“ – „Nichts da… ich sehe nicht ein, dass du ins Gefängnis gehst für etwas, das du nicht getan hast. Wir müssen Nao wohl oder übel den Rücken stärken… auch wenn das nicht gerade Gesetzesfreundlich ist. Wir ersparen dem Gericht somit auch einen äußerst komplizierten Präzedenzfall.“ Grinste Tom sie an.

„Na, wenn du meinst… meinetwegen. Aber könnten die nicht über DNA-Spuren auf mich kommen?“ – „Nein, eure DNA weicht voneinander ab, da Nao ja sozusagen ihr eigenes Körpersystem hat. Deshalb verliert ihr auch immer das Bewusstsein, wenn ihr wechselt. Euer Körper arrangiert sich völlig neu. Der Vorgang ist im wachen Zustand überaus schmerzhaft… also sagen wir mal… so ist es besser.“

Naoko sah zu Boden. „Du, Tom… was passiert eigentlich, wenn eine von uns stirbt?“ – „Nun ja… das ist ganz pfiffig geregelt… stirbt sie, bleibst du am Leben und du bist sie los… stirbst du, sterbt ihr beide.“ – „Pfiffig?“ Naoko sah ihn skeptisch an. „Naja… irgendwie musste ich es doch beschreiben.“ Grinste Tom.
 

Es war mittlerweile dunkel draußen und die beiden entschlossen sich das Thema am morgigen Tag fortzusetzen.

Naoko kochte etwas zu essen worüber Snatcher sehr erfreut war. Als er den beiden von Nao’s katastrophalen Kochkünsten berichtete brachen sie alle in großes Gelächter aus.

Schließlich gingen sie schlafen. Tom schließ auf dem Sofa, da er zum einen Naoko nicht zu nahe treten wollte und zum anderen vermeiden wollte, dass Nao irgendwie skeptisch würde, wer denn da so frech in ihrem Bett geschlafen hätte.
 

Am nächsten Morgen war Naoko sehr früh wach. Sie machte Frühstück während Tom noch schlief.

Snatcher hüpfte ebenfalls schon fröhlich durch das Haus. Er setzte sich neben Naoko auf den Tresen und guckte ihr beim Essen machen zu.

„Man könnte meinen, ihr zwei seid ein Ehepaar.“ Sagte er leise um Tom nicht zu wecken. „Bitte? Nie im Leben…“ Naoko lief rot an. „Ich mein, ich kenn ihn doch kaum.“ Flüsterte sie zu Snatcher. „Aber er kennt dich. Immerhin hatte er drei Jahre Gelegenheit dich zu studieren. Von oben bis unten.“ Naoko’s Gesicht ähnelte nun eher einer Tomate. Stimmte eigentlich, in dem Tank war sie ja wie sie sich erinnern konnte immer nackt gewesen. »Dieser Perversling!« dachte sie und ging mit der Pfanne in der Hand zu dem immer noch schlafenden Tom und ließ Snatcher fragend zurück.

Sie holte tief Luft. „HEY , AUFSTEHEN! ODER WILLST DU DEN GANZEN TAG SCHLAFEN???“ Tom fiel vor Schreck vom Sofa und Snatcher vom Tresen.

„Was- Was ist denn? Mord? Totschlag? Vergewaltigung???“ stammelte der immer noch schlaftrunkene Tom. „Na, was wohl du Spanner!“ tönte es von oben. Tom sah rauf. „Was? Was ist denn? Ich versteh nicht ganz…?“ Tom war ein bisschen überfahren.

„3 Jahre spannen und du verstehst nicht?!“ keifte Naoko. Tom wusste immer noch nicht worum es ging, wie auch.

„Warum um alles in der Welt bist du so sauer? Hab ich dir was getan?“ keifte er zurück und erntete prompt zwei Spiegeleier im Gesicht.

Snatcher lachte sich halb krank und Naoko ging mit den Worten „Dann denk mal schön nach du Spanner!“ wieder zu den anderen Töpfen.

Tom nahm sich ein Ei von den Augen und guckte ihr fragend nach. Das Ei schmeckte trotzdem. Snatcher kam schließlich zu ihm geflogen und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Tom verstand nun, kicherte kurz und stand auf, das zweite Ei ebenfalls essend.
 

„Ach, Naoko… das hat doch nichts mit spannen zu tun.“ – „Ach nein? Und wie würdest du es nennen? Immerhin hattet ihr die ganze Zeit über uneingeschränkten Einblick.“ – „Naja, uneingeschränkten Einblick hatte bloß Iwan…“ grinste Tom. „Wir anderen dürften bloß an den Geräten rumfummeln und nicht an dir.“

Naoko’s Kopf war wieder knallrot angelaufen… ob vor Wut oder vor Peinlichkeit konnte man kaum noch sagen.

„Und übrigens: Was bringt es denn, wenn du nicht mal bei Bewusstsein bist… sieh es einfach als eine Beziehung wie zu deinem Frauenarzt. Der hat doch schließlich auch uneingeschränkten Einblick…“ Tom wusste, dass ihm jeden Moment ein Küchenutensil um die Ohren fliegen könnte. Aber zum Glück beruhigte sich Naoko wieder.

„Na gut… belassen wir es für heute dabei… wir haben ja schließlich noch einige andere wichtige Themen zu besprechen…“
 

Die drei frühstückten und setzten sich anschließend etwas in den Garten. Snatcher flog ein bisschen herum.

„Also… ich hab da noch ein paar Fragen…“ begann Naoko „Okay… ich bin ganz Ohr.“ – „Da ja meine ‚Schwester‘ wie wir gestern beide sehen konnten wohl ziemlich sexuell aktiv zu sein scheint stellt sich mir die Frage: Was ist, wenn eine von uns schwanger wird?“ – „Naja… da sich der Körper ziemlich resettet, wenn ihr zwei die Plätze tauscht verschwindet das Kind, solltet ihr vor Ablauf der Schwangerschaft wieder tauschen. Eine Art unfreiwillige Abtreibung.“ – „Also, wenn Nao jetzt zum Beispiel schwanger wäre und auch schon einen beträchtlichen Bauch hätte und dann wieder zu mir tauscht und ich dann wieder zu ihr tausche… dann ist der Bauch weg?“ – „Jepp. Ich weiß, nicht unbedingt Kinderfreundlich.“ – „Hm… na mir soll’s recht sein… besser als wenn ich nachher die unbefleckte Empfängnis probe… Dann noch etwas: gibt es schon irgendwelche Erkenntnisse darüber, was diesen Wechsel auslöst?“ – „Nein… ich wünschte es wäre so… dann könnten wir das Ganze besser kontrollieren. Dummerweise kam ich beim Labor zu spät um es mit zu kriegen und Snatcher war nicht in deiner Nähe als es die letzten Male passierte. Es scheint aber wohl etwas zu sein, dass du öfter machst als sie, wenn man die Zeit der Aktivität von euch beiden mal vergleicht.“ Naoko sah zu Boden. „Also könnte es theoretisch alles sein… Eine Handbewegung… ein Wort, dass ich spreche… etwas , das ich höre… oder sehe…“ – „Genau…“
 

Die beiden saßen einen Moment lang still da.

„Ach ja… einem Moment mal. Wo hast du die Mappe?“ Naoko sah Tom kurz fragend an, ging dann aber kurz ins Haus und holte die Mappe.

„Da du ja schon kurz nach meiner Abreise getauscht hast gehe ich nicht davon aus, dass du alles lesen konntest?“ fragte Tom und nahm die Mappe von Naoko an. „Nein.. wie denn auch.“

Sei setzte sich wieder neben ihn. „Da Nao sich eine doch recht gefährliche Arbeit ausgesucht hat sollten wir lieber mal nach ihren Schwächen gucken… die größte dürfte wohl sein, dass ihr zwei tauscht… sollte sie in einer gefährlichen Situation mit dir den Platz tauschen haben wir ein Problem… ich muss mir mal kurz etwas durchlesen… viele Tests haben wir mit deinem Charakterwechsel nicht machen können. Aber vielleicht ist ja irgendetwas zu finden, was den Wechsel verhindert, sollte eine Notsituation eintreten.“
 

Naoko verstand, was Tom meinte und lies ihn in Ruhe lesen.

Es dauerte einige Momente bis er etwas gefunden hatte. Man konnte die Verwandlung tatsächlich aufhalten. Mit einem speziellen Impulsgerät hatten sie es im Labor geschafft die künstlich eingeleitete Verwandlung zu verhindern. Ob dies nun auch bei dieser Art von Verwandlung packte war fraglich.

Dennoch war es einen Versuch wert und Tom rief gleich bei seinem Vater an, dass man ihm ein solches Impulsgerät schicken sollte.
 

„Also so, wie ich das hier verstehe konnte dabei die Verwandlung einmal aufgehalten werden. Kam der Verwandlungsimpuls dann noch einmal fand die Verwandlung ganz normal statt. Das ist zwar keine Garantie, dass eine schlechte Situation vermieden wird, aber wer weiß vielleicht kann ich das Gerät ja ausbauen und es so programmieren, dass die Verwandlung gar nicht mehr stattfindet… damit würden sich all unsere Probleme lösen.“ Naoko sah ihn skeptisch an. Sollte sie Antwort wirklich so simpel sein? Naja… sie hatte jedenfalls nichts dagegen einzuwenden.
 

„Mal sehen, hier steht noch mehr über Schwächen.“ Tom hatte die Mappe wieder ausgeschlagen und eine kurze Liste mit Schwächen gefunden.

„Tja… da haben wir also noch ein paar Probleme… 3 Schwachpunkte…“ Naoko rutschte etwas näher und sah in die Mappe. „Drei? Naja gegen die ganzen Fähigkeiten ist das doch gar nicht so viel oder?“ sie sah Tom fragend an. „Naja die hängen leider bis auf einen von ihren Fähigkeiten ab… zum einen: Sollte sie es tatsächlich schaffen mit den Blitzen klar zu kommen ist sie danach für gut eine halbe Stunde außer Gefecht gesetzt. Klar… die ganze Energie, die dabei frei wird muss erst mal wieder aufgefüllt werden… sie ist dann zwar noch bei Bewusstsein aber ihr ganzer Körper ist gelähmt.“ – „Okay… nachvollziehbar… und was noch?“ – „Naja… sie… oder besser gesagt ihr seid zwar immun gegen alle Arten von Giften, dafür wirken Betäubungsmittel umso besser. Sie töten euch nicht aber sie können euch für viele Stunden ausknocken.“ – „Autsch…“ – Ja… da müssen wir drauf achten. Nao darf solche Mittel nicht verwenden.“ – „Und was ist der dritte Schwachpunkt?“ – „Es ist ganz interessant… Da wir wussten, dass Nao eine Gefahr darstellen würde mussten wir ihr irgendetwas einbauen, dass uns die Möglichkeit geben würde sie ruhig zu stellen, sollte es nötig sein. Es ist ein Akkupressurpunkt. Man muss ihn allerdings exakt treffen und mindestens 5 Sekunden gedrückt halten.“ – „Und wo soll der sein?“ – „Naja… nach dem was hier steht ist er an der Unterseite des Schwanzes, nah am Körper… wir können’s ja mal ausprobieren!“ grinste er und fing gleich eine. Mit rot pochender Wange sah er weiter in die Mappe. „Nun ja… wenn man den Punkt wie beschrieben drückt verliert ihr für 10 Minuten das Bewusstsein. Das reicht um Nao zu entwaffnen und sie, wenn nötig, zu fesseln.“
 

„Also mal sehen… wenn wir das mal gegeneinander setzen… wir haben also die Fähigkeiten Giften zu widerstehen, ein Gewicht von 130 kg zu heben, Blitze von bis zu 150 000 Ampere zu erzeugen,80 km/h auf Kurzstrecke zu laufen, uns so leise bewegen, dass die Lautstärke unserer Schritte unter 0dB fällt, einen Raum ohne ihn zu sehen zu erfassen und haben Adleraugen und Krallen so hart und scharf wie Diamanten. Dagegen setzen wir die Lähmung nach einem Blitz, die Empfindlichkeit gegenüber Betäubungsmittel und den Akkupressurpunkt unter dem Schwanz… ich sehe immer noch einen Vorteil der Fähigkeiten gegenüber der Schwächen. Solange niemand etwas davon weiß und nicht durch Zufall auf diesen Punkt drückt… du sagtest ja er muss relativ präzise drücken… den Zufall können wir mehr oder minder ausschließen. Nao ist nicht in der Lage diese Blitze von sich aus einzusetzen also ist diese Schwäche wohl auch weniger wichtig… was ich ihr allerdings mitteilen muss ist, dass sie sich vor Betäubungsmitteln in Acht nehmen soll.“ – „Ja so sehe ich es auch… trotzdem… unterschätzen sollten wir die Problematik nicht.“
 

Stille brach über die Situation herein. Nur das Vogelgezwitscher und das Rauschen der Bäume waren zu hören.

„Du, Tom.“ Brach Naoko das Schweigen. „Wie lange bleibst du dieses Mal eigentlich hier?“ Tom sah sie an. „Naja, offiziell eine Woche. Also jetzt mit heute noch 6 Tage.“ – „Verstehe… das ist schön.“ Lächelte Naoko. „Ach ja? Dann magst du mich also doch!“ grinste Tom worauf Naoko leicht rot anlief. „Ich mach doch nur Spaß, sei nicht böse.“ Beschwichtigte Tom sie vorsichtig.

„Zudem könnte ich so mal endlich raus finden, was diese Verwandlung auslöst… wie können ja mal ein bisschen rum probieren… es muss ja irgendetwas sein, was du gemacht hast als du allein warst… also gehen wir einfach mal alle Möglichkeiten durch… lachen, kichern, bestimmte Wortlaute.“ – „Findest du das nicht ein bisschen gefährlich?“ – „Wieso? Wenn du dich verwandelst weiß ich doch dann was es ist und ich kann es sicherlich hinkriegen, dass es sich wiederholt und dann du wieder da bist.“ Lächelte er sie an.
 

Gesagt getan, die folgenden 5 Tage wurden alle möglichen Wortlaute, Aktionen und Möglichkeiten ausprobiert… doch nichts brachte die Verwandlung zustande. Immerhin kam am 6. Tag das Armband an.
 

„Musst du wirklich schon wieder weg?“ fragte Naoko traurig. „Ja… aber ich komme dich so bald wie möglich wieder besuchen, versprochen. Denk an das Armband, es könnte die ne Menge Ärger ersparen…. Oh, und schreib noch den Zettel für Nao.“ Sagte Tom und war auch schon in den Wagen gestiegen. Er winkte Naoko noch einmal grinsend zu und startete den Motor.
 

Nachdem er gefahren war ging Naoko wieder ins Haus. Es war so unglaublich still ohne den quirligen Tom.

Sie legte das Armband auf die Anrichte und ging zur Küche um sich Papier und Stift zu holen.

„Wie schreibe ich das jetzt am besten…“ fraget sie laut. Da kam Snatcher neben sie geflogen. „Schreib‘ doch, dass du in den Nachrichten von diesen ganzen Morden gehört hast und du dir Sorgen gemacht hast.“ – „Ja, das ist eine prima Idee, Snatcher.“
 

Und so schrieb sie:
 

Liebe Schwester,

es tut mir Leid, dass ich dir nicht eher schreibe. Ich würde dir das alles viel lieber persönlich sagen, doch die Umstände erlauben es mir nicht.

Ich habe im Fernsehen viel über eine Auftragskillerin gehört, die zudem mit einem Anhänger mit Rabenfedern auf sich hindeutet. Ich mache mir große Sorgen, dass es sich dabei um dich handelt.

Am liebsten würde ich dich darum bitten, damit aufzuhören… aber ich weiß dass ich dich schlecht davon abhalten kann.

Ich war hier und wollte dich dazu sprechen, fand dich aber nur bewusstlos auf dem Küchenboden.

Da es dir jetzt besser geht und man immer noch hinter mir her ist, musste ich dich wieder verlassen

Ich möchte dir aber einige Sachen zu Herzen legen: Ich kenne deine Fähigkeiten und auch deine Schwächen.

Es ist nun so, dass ich mir große Sorgen um dich mache... daher sage ich dir das folgende: Du bist sehr stark und sehr schnell, du kannst unglaublich leise schleichen, deinem Blick entgeht nichts, kannst einen Raum ohne Augen sehen und nur Diamanten sind härter als deine Krallen…

Dagegen stehen aber deine Schwächen und darauf musst du aufpassen, denn sie könnten die, auch wenn du noch so stark bist zum Verhängnis werden.

Versuche niemals große Energien in die aufzubauen, sie könnten dich töten. Und vor allen Dingen: Halte dich von Betäubungsmitteln fern. Du magst zwar immun gegen Gifte sein aber dein Körper verträgt kein Betäubungsmittel. Es wirkt viel stärker bei dir als bei anderen.

Und lass niemanden einfach so deinen Schwanz berühren… das schickt sich nicht.

Da ist noch etwas: Ein Armband, es schützt dich vor Ohnmachtsattacken, wie die die du jetzt erlitten hast. Trage es immer!

Ich sage dir das nicht, weil ich es gut finde, was du machst… aber ich mache mir Sorgen um dich, liebe Schwester. Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert.

Sei also vorsichtig,
 

Deine Schwester Naoko.
 

„Klingt doch ganz gut oder?“ sagte Naoko und sah Snatcher dabei an. „Klar! So kann man es lassen.“ Snatcher streckte sich. „Ich glaub ich flieg nochmal ne Runde… kommst du hier alleine klar?“ – „Natürlich! Mach du nur. Ich wollte eh ein bisschen aufräumen.“

Snatcher verließ das Haus und drehte eine schöne Runde über dem Wald.

Naoko machte erst mal das Radio an. Diese Stille war kaum aus zu halten. „Oh, Klassik… naja… ach ja das Armband.“ Sie war schon auf dem Weg zur Anrichte und stand davor… als sie plötzlich das Bewusstsein verlor.
 

Kapitel 5 Ende

Worst Case

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Das Imperium schlägt zurück

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Familienbande

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Gläubiger

(Wow mal ein Kapitel ohne Adult-Inhalt. XD noch 3 Kapitel)
 

Es war einer dieser faulen Tage an dem kein Auftrag anstand. Akio war wie immer an seinen Computern, Nao döste mit Snatcher im Garten, Logan saß auf der Terrasse und las ein Buch und Ben saß vor dem Fernseher und sah sich Pferderennen an.
 

Die Ereignisse von vor 3 Wochen waren sowohl von Logan als auch von Nao geheim gehalten worden, so wusste niemand, dass Logan in Wahrheit der Bruder der damaligen Naoko war.
 

Plötzlich stand Logan auf und legte das Buch beiseite. „Ich werde mal gucken fahren, ob in unserem Postfach irgendetwas Neues angekommen ist.“ – „Bring mal nen neuen Kasten Bier mit!“ ertönte es von drinnen.
 

„Hol dir selber einen! Ich bin schließlich nicht das Zimmermädchen.“ Raunzte Logan in seinem gewohnt tiefen Ton. Er sah zu Nao, die entweder nicht zugehört hatte oder eingeschlafen war, dann zu Snatcher, der seinen Blick erwiderte und ihm zunickte, dann ging er.
 

Nao war nicht etwa eingeschlafen, sie hatte auch zugehört, nur interessierte es sie nicht. Sie hatte in letzter Zeit viel nachgedacht. Über dies und jenes. In erster Linie darüber, was sie mit all dem hier erreichen wollte. Sie hatte sich das Auftragskillerdasein ausgesucht, da sie genetisch dafür konzipiert wurde. Aber war das der richtige Weg?? Immerhin schadete sie Vielen damit, auch wenn sie anderen damit half. Anfangs blieben nie Familien zurück, die um die Verstorbenen trauerten. Doch das ließ sich natürlich mit steigender Fall-zahl nicht vermeiden.
 

Ihr taten nicht die Hinterbliebenen Ehepartner leid… es waren die Kinder…. Sie konnte Kinder nie leiden, aber ihnen Leid an zu tun widersprach ihren Prinzipien. Waren sie alt genug um sich wehren zu können war es ihr egal, aber Kinder, die ihre Eltern noch brauchten, gingen nie spurlos an ihr vorbei.
 

Nao’s Gedanken kreisten darum, ob nicht so ein Kind eines Tages zu ihrem Verhängnis werden könnte. Dass sie im Bestreben ein Kind zu retten, ihr eigenes Leben, ihre eigene Freiheit aufgeben könnte? Nein… da würde sie wohl in Konflikt mit ihrem Überlebensinstinkt kommen.

Wie furchtbar kompliziert das alles war.
 

„AAARGH! Du verdammtes Pferd!!! RENN!! Du Scheiß-Vieh!!!“ ertönte es plötzlich lautstark aus dem Haus, was Nao aus ihren Gedanken riss. Ben stand wild umher fuchtelnd vor dem Fernseher und gestikulierte aufgeregt, während er den unschuldigen Fernseher zusammenbrüllte.

Nao war ziemlich angesäuert. Wenn Ben noch einen Fernseher kaputt machen würde, wie damals bei dem Volleyballspiel, würde sie ihm wohl zur Strafe ein Ohr abbeißen müssen… oder besser gleich die Zunge. Obwohl er dann natürlich keine Aufträge mehr reinholen könnte.
 

Nao hatte sich über die Zeit an die drei Kerle gewöhnt, die ständig um sie rum waren, Snatcher mit eingenommen, Akio ausgenommen, da sie diesen nur ab und an beim Essen antraf. Ansonsten war er immer an seinen Rechnern.

Sie tolerierte mehr, als sie gedacht hätte. Warum auch nicht? Wie gesagt, Akio war eh nie zu sehen, Snatcher saß meist auf seinem Lieblingsast oder machte Rundflüge und Logan hatte es sich abgewöhnt sie dauernd zu beschatten und las meist in irgendwelchen Büchern oder erledigte Papierkram.

Nur Ben war nicht so angenehm. Er war laut, nervig und provozierend. Genau das, was Nao am liebsten killte, nur leider brauchte sie ihn, mehr oder weniger.
 

Nao stand nun an der Terrassentür und beobachtete Ben wie er wild umhersprang und schließlich mit einem lauten „Neeeeeein!!!“ zu Boden ging.
 

„Du strapazierst ganz schön meine Nerven, Ben!“ sagte Nao ruhig aber mit bestimmten Ton. Der Angesprochene zuckte voller Schreck zusammen, er hatte Nao nicht kommen hören.

„Nao! Hui… was für ein Schreck… tut mir Leid… ich… habe nur dieses Rennen hier gesehen….“ – „Ich warne dich, Ben! Wenn ich raus bekomme, dass du meine Gewinne verzockst hast du nichts mehr zu lachen. Dann nutzt du mir nämlich nichts mehr.“
 

Ben schluckte kurz, stand dann aber auch und hob beschwichtigend die Arme. „Mach dir keine Sorgen, Boss. Ich spiele nur mit meinem Taschengeld, dass ich von dir bekomme. Nicht mehr!“ – „Den Beweis würde ich gerne sehen.“ – „Frag‘ Akio. Er verwaltet deine Finanzen und kann dir sagen, ob ich da dran war oder nicht.“
 

Nao ging sogleich die Treppe runter zu Akio ins Zimmer und holte sich die nötige Information. Ben hatte nicht gelogen, er selbst hatte zwar nichts mehr aber Nao’s Geld war unangetastet.
 

Nachdem sie sich die benötigte Information geholt hatte kam sie wieder hoch. „Siehst du? Ich mache so etwas nicht mehr.“ Nao sah ihn fragend an. „Nicht mehr? Aha, also bist du ein Spielsüchtiger?“ – „Nein! Nein, ich bin nicht spielsüchtig… naja… okay… nicht mehr! Ich war es mal, aber das ist vorbei… ich spiele nur noch zum Spaß. Das Taschengeld, dass du uns überschreibst ist doch für Spaß da, hab ich recht?“ Nao zuckte mit mit einer Augenbraue und ging ohne ein weiteres Wort nach draußen.

Wieder ein Grund ihm zu misstrauen. Was verbarg dieser Hund noch?
 

In dem Moment kam Logan wieder mit Post unter dem Arm. Das meiste davon behielt er. Er gab Nao eine Zeitung und einen Klamottenkatalog und Snatcher warf er eine Zeitschrift einer Tierschutzorganisation rauf.

„He, Ben! Hier ist etwas, das an dich addressiert ist.“ Rief er ins Haus.

Es kam erst keine Antwort.

Dann kam Ben langsam um die Ecke. „An…mich?“ fragte er vorsichtig.

„Ja an dich…Hier.“ Logan reichte ihm den Brief.
 

Ben öffnete ihn langsam und las ihn sich durch während seine Augen sich immer mehr weiteten.

Den anderen war das nicht verborgen geblieben und so warteten sie auf eine Reaktion von Ben.
 

„Und? Ein Liebesbrief?“ scherzte Logan und blätterte durch die anderen Briefe. „Schön wär’s… aber es scheint mir eher etwas… schlecht zu sein…“ er wendete sich ab und ging zurück ins Haus.

Die anderen sahen ihm nach, beschäftigten sich dann aber nicht weiter damit. Wäre es etwas gewesen, dass auch sie beträfe hätte Logan das bereits gemerkt.
 

Der Rest des Tages gestaltete sich weitestgehend ungewöhnlich. Ben war unglaublich still, was sogar Nao langsam nervös machte.

Beim Abendessen hielt sie es dann nicht mehr aus.

„Okay, Ben. Was ist los? So ruhig wie du dich verhallst darf man ja wohl vom Untergang der Welt ausgehen.“ – „Wenn’s nur so wäre…“ sagte Ben unglaublich ruhig und in einem leicht bedrückten Tonfall.

„Ben… du machst mir Angst…“ sagte Snatcher schließlich.

„Macht euch mal keine Sorgen. Ich werde das regeln.“ Mit diesen Worten verließ er die anderen und ging in sein Zimmer.
 

Der nächste Morgen.

Nao war schon früh auf und Logan kam kurz darauf die Treppe hoch. Akio folgte eine gute Stunde später.
 

Doch dann vergingen die Stunden und von Ben war keine Spur vorhanden. Es war zwar nicht ungewöhnlich, dass Ben mal etwas später rauf kam, vor allem wenn er am Vorabend ordentlich einen gebechert hatte.

Aber das war dieses mal nicht der Fall. Zudem machte es Logan Sorgen, wenn er auf Ben’s gestrige Reaktion zurück blickte.

Also ging er, als Ben gegen 13 Uhr immer noch nicht aufgetaucht war zu dessen Zimmer.
 

Schon kurze Zeit später kam er wieder rauf.

„Er ist weg…“ Die anderen sahen Logan erschrocken an. „Was??“ fragte Nao schließlich empört und stürmte in Ben’s Zimmer. ER hatte viel zurück gelassen, aber seine Klamotten waren weg und am Spiegel klebte ein Zettel.
 

Es tut mir Leid,

aber um euch davor zu bewahren meine Probleme aus zu fressen habe ich mich dazu entschlossen, zu verschwinden.

Ihr kommt auch gut ohne mich klar.
 

Ben
 

„Was soll das bitte bedeuten? ‚Seine Probleme ausfressen‘?“ keifte Nao und riss den Zettel auseinander.

„Akio, Logan, Snatcher! Ihr macht euch sofort auf die Suche nach diesem Ausreißer… einfach abhauen soweit kommt es noch.“
 

Die drei Jungs waren gerade eine viertel Stunde weg… da klingelte es.

Nao öffnete vorsichtig die Tür. Es war ungewöhnlich, dass sich jemand die Mühe machte den ganzen Weg bis zum Haus hoch kam.

Aber da war niemand. Nao wollte gerade die Türe wieder schließen, als sie ein lautes Lachen hörte. Kein Lachen eines Erwachsenen…

Nao schwante übles. Sie sah nach unten und da lag es… ein Baby… in einem kleinen Weidenkörbchen und lachte sie an.
 

Nao bekam so einen Schreck, dass sie panisch die Tür zuknallte und sich schützend davor stellte, als wollte dieser kleine Welpe gleich die Tür eintreten.
 

Nach einiger Zeit öffnete sie die Tür wieder einen Spalt. Der kleine Wurm war hellauf begeistert von Nao’s Faxen und strahlte über beide Ohren.

»Verdammt… was soll der Scheiß?? Das kann unmöglich sein, dass hier jemand ein Baby einfach vor die Tür legt…. Das muss ein Trick sein… dieses Baby ist bestimmt in Wahrheit irgend so ein Spion…« dachte Nao während der Welpe fröhlich vor sich hin sabberte.

Nao machte schließlich hastig die Türe auf. „Okay! Wo ist die Kamera? Das kann doch hier bloß ein schlechter Scherz sein?“ und wieder lachte der kleine Sonnenschein, was für ein fröhliches Gemüht.

Da sie keine Antwort bekam fing sie an auf dem kleinen rum zu drücken und fühlte ob etwas in dem Korb versteckt war. Der Kleine lachte lauthals, da Nao’s Suchaktion ihn scheinbar sehr kitzelte.

Da war nichts in dem Korb außer einem Brief. Er war an Ben adressiert. Da der aber nicht da war und Nao es ohnehin nicht sein lassen konnte, öffnete sie den Brief.
 

Liebes Arschloch!

Da du mich ja damals einfach so allein gelassen hast, als ich dir von meiner Schwangerschaft erzählt habe und mich völlig allein hast zurück gelassen, habe ich mich darum gekümmert, dass wir geschieden wurden. Das Sorgerecht für deinen Sohn hast du dabei bekommen. Da du diesem aber wohl nie im Leben nachgegangen wärest habe ich dich ausfindig gemacht und werde ihn jetzt bei dir lassen.

Viel Spaß! Er heißt übrigens Christopher.
 

»Wow… das ist nicht gut…« dachte sich Nao und sah den kleinen Sonnenkäfer an. Er schien sie echt zu mögen, denn er war völlig fasziniert und sah Nao ganz gebannt an.

Nao hingegen gefiel das gar nicht. Sie war hier allein mit einem Welpen und hatte keine Ahnung, was sie jetzt machen sollte. Zudem war laut dem Brief dieses Kind nun an Ben gebunden, also würde es wohl auch da bleiben, käme Ben zurück.
 

Sie entschloss sich den kleinen Chris erst einmal mit nach drinnen zu nehmen, draußen war der Wind zu stark und ein krankes Kind war schließlich noch schlimmer als ein gesundes.

Drinnen angekommen begann dieser kleine Wurm wie wild zu schnabbulieren und zu ‚erzählen‘. Nao holte sich ihr Handy und rief erst mal Logan an und erzählte ihm von ihrer Entdeckung.

„Hey, Logan. Ich bin’s. Ich habe da eine überaus miese Neuigkeit für dich und die anderen… Ja.. wir haben Zuwachs bekommen… ein Welpe…. So ein Blödsinn du Honk! Nicht von mir!... ja, da kannst du auch beruhigt sein…. Er ist wohl Ben’s Sohn und seine Mutter dachte sich, sie müsste ihn ihm aufs Auge drücken…. Ja… nein, nein. Ich habe ihn jetzt erst einmal mit rein genommen… ja… ich soll WAS? Was bist du denn für ein Perverser?? …. Das will ich auch meinen… okay, ich warte sogar sehr gerne… ja… bis gleich“

Nao setzte sich aufs Sofa und sah zu dem Welpen in seinem Korb. Er spielte mit seinem Plüschtier und warf es schließlich Nao entgegen. „Na, das war aber mal ein schwacher Wurf.“ Sagte Nao und hob das Spielzeug auf.

„Wenn du glaubst, du genießt hier Welpenschutz bist du schief gewickelt, du Wurm…Da.“ Sie hielt ihm das Plüschtier hin und er nahm es schnell an sich und lutschte daran rum.

Nao wollte gerade wieder aufs Sofa zurück als der Kleine scheinbar nach ihr rief. Sie drehte sich um und sah wie Chris seine Arme ausstreckte als wollte er sagen ‚Ich möchte auf den Arm‘.

„Oh nein! Hey, zum mitschreiben: ich mag Kinder nicht… das ist gar nichts gegen dich persönlich, Kleiner. Ich will nur vermeiden, dass du hier gleich auf den Boden knallst… oder aus dem Fenster fliegst.“

Der Kleine forderte weiter.

„Och komm schon… bitte lass‘ das… gleich kommt ein netter Riesenwolf, mit dem kannst du spielen.“ Und wieder dieser Forderlaut.

Nao seufzte. „Na gut… aber mecker mich bloß nicht zu, wenn es unbequem für dich ist.“ Sagte sie und hob den Kleinen aus seinem Körbchen. Der freute sich riesig und lachte laut.

„Okay…. Wie mach ich das jetzt am besten… ah ich weiß!“ Nao legte sich langsam auf den Rücken aufs Sofa und ließ den kleinen Chris auf ihrem Bauch liegen. Der freute sich natürlich und entdeckte sehr schnell welche Unterhaltungskraft Nao’s Busen hatte.

„Man ihr Kerle seid auch alle gleich… hey du kleiner Boxer: Lass das oder du wanderst zurück ins Körbchen.“ Drohte Nao und schaltete den Fernseher an.

Es dauerte noch einen Moment dann wurde Chris auf einmal ruhiger und war schließlich eingeschlafen. Nao sah sich den kleinen Sonnenkäfer an. »Naja… wenn sie schlafen sind sie immer süß…« dachte sie und konzentrierte sich wieder aufs Fernsehen.
 

Es verging etwa eine Stunde als Logan plötzlich rein kam. Er meldete sich aber nicht, sah erst mal über die Sofalehne. Das war auch gar keine schlechte Idee, da Nao nun ebenfalls eingeschlafen war.

Logan konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Dieses Bild der knallharten Auftragsmörderin mit einem knuffigen Baby auf dem Bauch, beide schlafend war einfach zu niedlich.

Er stellte leise die Taschen, die er mit hatte in der Küche ab und setzte sich in einen der Sessel um zu warten bis einer von beiden wach werden würde.
 

Es verging eine weitere Stunde bis Chris langsam unruhig wurde und damit Nao weckte. Chris fing leise an zu quängeln.

„Was… oh, Logan… du bist ja da…“ – „Japp, ich nehm dir den Kleinen mal ab. Er hat scheinbar die Windeln voll.“ Nao schnüffelte kurz. „Uuuh.. yo… entweder das oder ich brauch demnächst auch ne Windel…“ Logan lachte und nahm den Kleinen auf den Arm. Er hatte auf einem der Küchentresen einen improvisierten Wickeltisch gebaut und begann nun den Kleinen zu wickeln. Nao beobachtete alles vom Sofa aus.

„Wow… ich habe dich echt unterschätzt, Logan. Wo hast du das gelernt?“ – „Naja unser Onkel hatte damals noch sehr kleine Kinder, da habe ich öfter mal Babygesittet.“ – „Verstehe…. Du bist echt das perfekte Mädchen für alles.“ Logan schenkte ihr nur einen kurzen Blick und wendete sich wieder der Windel zu.

„Hab ich da einen Nerv getroffen?“ grinste Nao. „Als ich dich das erste Mal getroffen habe hielt ich dich für so einen wahnsinnigen Guerillakämpfer, der gerne alles und jeden killt und bloß einen guten Anführer braucht… jetzt sehe ich in dir eher einen Hausmann…“ Logan hielt inne.
 

„Och komm schon, Logan… ich hab doch Recht. Ich meine, du bist eher ein Familienpapa als ein Kämpfer… ich habe dich zwar diesen Jungen killen lassen aber… sagen wir es so: Du bist der Typ der Leben erhält und nicht auslöscht. Das ist nichts schlechtes, will ich nicht gesagt haben. Ich frage mich nur, ob du an der Seite einer Auftragsmörderin wirklich am richtigen Platz bist… du gehörst eher zu einer Familie.“
 

Logan schwieg noch einen Moment dann lächelte er Nao an. „Aber das habe ich doch hier. Akio ist der Papa, du bist die Mama, Ben und der kleine Pupser hier sind die Babies und ich bin das Kindermädchen. Die perfekte Kleinstadtfamilie.“

Nao sah Logan einen Moment verdutzt an als beide in großes Gelächter ausbrachen.
 

Logan kümmerte sich noch um Chris und setzte sich dann mit ihm auf dem Arm auf den Sessel.

„Es ist nicht zu leugnen, dass er Merkmale von Ben hat. Fast das gleiche Braun.“ – „Und die gleiche Vorliebe für Busen… der ist noch so klein aber schon so pervers wie der Papa… was machen wir mit dem Winzling? Hier bleiben kann er nicht…“ – „Warum nicht? Er ist doch so knuffig.“
 

Peinliches Schweigen.
 

„Entschuldige… wenn ich diese kleinen Pfötchen sehe vergesse ich mich gerne mal…“ entschuldigte sich Logan.

„Kein… Problem… uah… das war irgendwie unheimlich… aber mal im Ernst, der kleine Scheißer kann nicht hier bleiben. Akio wird sich nicht drum kümmern und wir anderen sind dauernd auf Achse. Der Kleine wird wohl oder übel ins Heim gehen…“ – „Was, wenn Ben das anders sieht? Er hat schließlich jetzt das Sorgerecht...“ – „Das ist nicht mein Problem… Wenn Ben den Kleinen versorgen will wird das nicht hier sein. Der mag zwar ein Sonnenscheinchen sein, aber früher oder später wird auch der rumheulen… und ich sage dir, weinende Babies machen mich wahnsinnig!“ – „Das müssen wir mit Ben besprechen…wo steckt eigentlich Snatcher? Der war gar nicht mit dabei als wir unterwegs waren… ist zwar mit los geflogen aber dann war er weg…“ – „Keine Ahnung… vielleicht hat er sich irgendwo in den Wald verzogen, er wird nicht weit weg sein.“
 

Es war bereits Abend als plötzlich jemand an die offene Terrassentüre klopfte. Es war Ben, der reumütig zurück kam. „Ben! Sieh an! Hast du dich doch noch entschieden uns Gesellschaft zu leisten.“ Fauchte Nao sarkastisch. Sie war stock sauer, versuchte sich aber zusammen zu nehmen, da sie den Säugling nicht zum brüllen bringen wollte.
 

„Ja… es… es tut mir sehr leid… Snatcher hat mich gefunden und zurück beordert…ich will nicht, dass ihr meinetwegen Schwierigkeiten bekommt.“ – „Zu spät!“ rief Logan aus der Küche und kam mit dem Baby auf dem Arm zu Ben rüber.

Dieser starrte das Kind an und sah erschrocken zu Nao. „Ähm… ist das…“ – „Ein Baby… DEIN Baby…“ antwortete Nao zickig. „Aber wie… ich war doch bloß einige Stunden weg… und wie geht das ohne, dass wir zwei je miteinander-“ – „BEN! Dieses Kind gehört zu dir! Nicht zu mir! Seine Mutter hat es hier vor der Tür abgelegt… laut den Papieren die dabei lagen hast du jetzt das Sorgerecht für ihn.“ Keifte Nao und flappte Ben die Papiere entgegen.

Der sah sich die Blätter ungläubig an.

„Oh… Sofia… ich wusste doch, da war noch etwas…“ sagte er schließlich mit dem blanken Schimmer der Erkenntnis auf seinem Gesicht. „Tut mir leid Leute…ich werde sehen was ich mit dem Kleinen mache…“ Logan gab ihm Chris auf den Arm, welcher darauf gleich los schnabulierte.

Für einen Moment schien Ben sich ganz den Freuden eines Vaters hin zu geben. Er wusste nicht einmal, dass er einen Sohn hatte. Nur was sollte er jetzt mit dem Kleinen machen? Er konnte ihn nicht versorgen und er konnte unmöglich verlangen, dass die anderen das taten. Aber ihn weg geben? Das konnte er auch irgendwie nicht.
 

Es wurde spät und schließlich gingen alle zu Bett. Ben nahm Chris mit in sein Zimmer.

Aber… fehlte da nicht jemand?
 

Es war der nächste Morgen. Nao kam die Treppe runter und erschreckte sich erst mal vor Ben, der mit dicken Augenringen vor ihr stand und ihr Chris hin hielt. „Bitte… mach etwas… dass er ruhig ist.“ Stammelte er. Nao grinste worauf auch Chris aufhörte zu quengeln und lachte. „Du weißt einfach nicht, wie man richtig mit solchen Dingern umgeht.“ Sagte Nao und nahm Chris auf den Arm. Der Kleine wurde sofort viel ruhiger und schnabulierte wieder fröhlich vor sich hin.

„Na prima… dann dürft ihr euch jetzt den Tag um ihn kümmern… ich geh dann mal den Rest des Tages verschlafen…“ sagte Ben und war auch schon im Keller verschwunden.
 

„Na herrlich… lass mich doch hier stehen…“ sagte Nao und setzte sich aufs Sofa. Sie schaltete den Fernseher ein und legte sich, wie schon am Vortag auf den Rücken, Chris dabei auf dem Bauch. Dieser schien das als Einschlafritual angenommen zu haben und ratzte sofort weg. Nao musste einfach lächeln als sie den kleinen Kerl so schlafen sah, nicht bemerkend, dass Logan sie die ganze Zeit beobachtet hatte.

Im Augenwinkel sah sie ihn dann schließlich vor sich hin kichern. „Was ist bitte so lustig?“ flüsterte sie um Chris nicht zu wecken. „Gar nichts… nur, dass bei dir wohl tatsächlich Mutterinstinkte vorhanden sind. Finde ich lustig, Iwan hatte damals darauf bestanden, dass solche… ‚Schwächen‘ wie er meinte, entfernt werden sollten.“ Antwortete Logan leise und ging zur Küche.
 

„Sag mal… abgesehen davon, dass Ben schläft… irgendwas fehlt doch…“ bemerkte er schließlich. „Ja klar… wo sind Snatcher und Akio?“ – „Keine Ahnung… ich habe beide seit gestern Morgen nicht mehr gesehen…“ antwortete Nao. „Hm komisch… wenn sie bis heute Mittag nicht zurück sind werde ich mal gucken ob ich sie über die Sender erreiche…“ sagte Logan.
 

Es wurde Mittag… und kein Zeichen weder von Snatcher, noch von Akio. Logan hatte Chris in Nao’s Zimmer hoch gebracht und ihn dort zu Bett gelegt. Der Kleine schlief tief und fest und er sollte durch das Gewusel im Erdgeschoss nicht geweckt werden.

Logan versuchte über die Peilsender heraus zu finden wo sich Snatcher und Akio befinden konnten. Snatcher war zur Überraschung beider scheinbar gerade auf dem Weg zum Haus, Akio war nicht zu finden.

So entschieden sich Nao und Logan zu warten, bis Snatcher bei ihnen wäre.
 

Es dauerte noch eine halbe Stunde, dann kam Snatcher plötzlich um die Ecke geflogen und landete, völlig erschöpft auf dem Sofa.

Er war total außer Atem.
 

„Snatcher! Was ist passiert?“ Dieser musste erst einmal kurz pausieren. Er hatte keine Kraft mehr zum reden.

Nach weiteren 10 Minuten kam er langsam wieder zu Kraft.
 

„Na komm schon… was ist passiert?“ – „Sie haben… Akio… geschnappt… entführt…wollen Lösegeld… und Ben….“ – „Was??“ Nao konnte nicht fassen, was sie da hörte.

„Von wem?“ fragte Logan schließlich. „Mafioso.. keine Ahnung wer die genau waren. Sie haben Akio aufgegriffen. Sie wussten scheinbar Bescheid, dass Akio und Ben zusammen arbeiten… ich habe sie verfolgt und belauscht… morgen wird einer von denen hier auftauchen und euch die Bedingungen stellen für seine Freilassung… sie wollen nen riesen Batzen Geld… und Ben… dann wollen sie Akio gehen lassen.“ – „Na großartig…“
 

Nao blieb noch einen Moment lang ruhig. „Die wissen nicht mit wem sie sich hier anlegen…“ sagte sie schließlich. „Auch wenn ich nicht der fürsorgliche Typ bin… die können mir nicht einfach meine Arbeitskräfte klauen… und dann auch noch geld erpressen soweit kommt es noch… denen werde ich die Hölle heiß machen…“ knurrte Nao wütend.
 

Die drei fingen an Pläne zu schmieden, bis es Abend wurde.

Mafia oder nicht… diese Typen würden sich warm anziehen müssen.

Lösegeld

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Unfaires Spiel

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kein Ende ohne Anfang

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Epilog

Eine Jahr ist vergangen seit Nao den Premierminister getötet hat. Sein Platz wurde von einem von Keiji’s Leuten ersetzt.
 

Nao ließ Keiji seine Stellung, sie war nicht daran interessiert sich Tag um Tag darum zu kümmern die Stadt am Laufen zu erhalten. Für sie war wichtig, dass ihr niemand mehr in ihre Arbeit eingreifen würde.

Sie führte ihren Auftragskiller-Job weiter.
 

Ben, Akio und Logan arbeiteten weiter für Nao, Chris wurde schließlich von Jordan adoptiert. Sie und Ben heirateten und Jordan arbeitet ebenfalls für Nao, trotz einiger anfänglicher Bedenken.
 

Shinmei ist immer noch hinter Nao her, was sie aber wenig stört, da er der einzige ist.
 

Tom ist wieder nach Deutschland zurück um endlich eine Formel zu finden, Nao und Naoko körperlich zu trennen, bisher mit eher mäßigem Erfolg.
 

Da Iwan entkommen konnte erwartet Nao jederzeit, dass er wieder zuschlägt. Bisher ist er allerdings nicht wieder aufgetaucht.
 

Doch sollte er es irgendwann wagen, Nao noch einmal unter die Augen zu treten, wird sie bereit sein.
 

ENDE



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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Angi-chan-
2013-11-07T14:25:23+00:00 07.11.2013 15:25
Interessantes Finale!
An sich hat mir die Geschichte sehr gefallen. Die Charaktere waren sehr interessant gestaltet und du hast das Geschehen sehr detailliert beschrieben.
Zu meiner kleinen privaten Meinung: Naoko ist mir zu selten vorgekommen und auch Snatcher hat am Schluss eine zu kleine Rolle gespielt... aber das ist sicherlich Geschmackssache ^^
So oder so - ein tolles Fanfic ;)
Von:  temeraire
2013-06-13T13:54:21+00:00 13.06.2013 15:54
Klasse geschrieben und leicht zu lesen.
ich wunschte es kommen noch weitere
Von:  temeraire
2013-06-13T13:54:21+00:00 13.06.2013 15:54
Klasse geschrieben und leicht zu lesen.
ich wunschte es kommen noch weitere
Von:  _Saphira
2011-11-04T07:26:41+00:00 04.11.2011 08:26
So. endlich fertig gelesen.
Deine Story gefällt mir. Jetzt versteht man deine Nao etwas besser. Wird es eine Fortsetzung geben? Interessiert mich stark ob Tom was findet um Nao und Naoko zu trennen. Alles in allem ne tolle Story. ^^
LG
Von:  Makuta
2011-07-17T04:36:06+00:00 17.07.2011 06:36
Super Geschichte hat echt Spaß gemacht sie zu lesen ^^
Von: abgemeldet
2011-05-12T07:40:42+00:00 12.05.2011 09:40
Vorweg, ich Liebe Logan >D
Ders so toll XD
Das Hausmütterchen >DDDDDD
Und zweitens du bist doof D:
Du kannst doch nicht einfach da aufhören wo's interessant wird >D
Ich will wissen wer das ist >D
Aber über die Pflanzen Namen musste ich echt schmunzeln >D
Einbisschen Homo schadet nie 8>
*rofl*
Den Spruch das Nao, Ben's Zuhälterin ist, fand ich zu göttlich >D
SCHREIB ALSO SCHNELL ZUENDE >D
*poke*
Von:  Amatao_Fullmoonangel
2011-02-10T01:48:16+00:00 10.02.2011 02:48
Ich gehe doch recht der Annahme, dass das Musikstück ,welches Iwan immer gehört hatte, Auslöser für die Verwandung ist?

Sag am bsten nix xD (man will ja nix verraten^^)
Von:  Amatao_Fullmoonangel
2011-02-10T01:19:59+00:00 10.02.2011 02:19
Man bin ich froh, dass ich die ersten Kapis gelesen hab, wo noch kein Adult drauf war xD
Ich in total gespannt gewesen wie du weitermachst, udn jetz weiß ich es ja.
Schon geil wie nao das alles schaft...
Sie ist wie ein Schatten^^

Ich werd alle Kapis lesen, die ich lesen kann^^
Von:  Amali
2011-02-04T18:42:27+00:00 04.02.2011 19:42
Ich musste doch weiterlesen xDD

Das Kapitel war wieder schön und vorallem lustig xD
Hin und wieder haben sich allerdings kleine Fehler bei dir eingeschlichen, Kommas z.B. vergessen oder Tippfehler. ^^

Aber die Person, dessen Leiche nicht gefunden wurde, ist doch nicht etwa Iwan???!!
Das wäre aber irgendwie ZU offentsichtlich ôo
Naja lass ich mich einfach überraschen ^^

Mach weiter so ;)
Von:  Amatao_Fullmoonangel
2011-02-04T13:11:45+00:00 04.02.2011 14:11
Spannend bis ins lezte xD
Der Prolog macht auf jedenfall neugierig^^

Selbe Frage wie die anderen beiden^^


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