Love? rather Sex von Jyll (Reita ?x? Ruki) ================================================================================ Kapitel 8: Well, you don't know what we could find -------------------------------------------------- Tja, er war wirklich weg. Der Himmel war noch genauso blau, aber Ruki war weg. Reita stand in den ersten Sonnenstrahlen zwischen den zwei Reihen der hellen Häuser. Die Hände hatte er in den Taschen seines grauen Sweaters vergraben und sah nun die Fassade hoch. Inzwischen taute die Morgensonne den Asphalt auf und erwärmte die Luft wieder soweit, dass Reitas Lunge nicht mehr brannte. Das Rennen hatte ihn wieder wach werden lassen, nach den zwei,drei hastigen Stunden Schlaf und der eiligen Dusche. Jetzt atmete er zwar schwerer, aber er fühlte sich besser. Er erkannte den Block, obwohl es so dunkel gewesen war und jetzt alles anders aussah. Der Stadtteil befand sich in einem ganz anderen Gebiet, als der von Reita. Und obwohl auch er um einigermassen saubere Mehrfamilienhäuser wohnte, war dieses Quartier hier doch ein Tick gepflegter. Diskret in einer anständigen Form, anders als bei Reita. Der Stricher hatte den Abend zuvor gewartet. Er hatte lange gewartet. Er hatte gedacht, naja, er hatte gedacht, vielleicht wolle Ruki ihn ja wieder testen...er würde erst sehr spät auftauchen. Noch später als das letzte Mal. Also hatte er gewartet. Aber kein einziges Auto war nach so später, dass sie bereits wieder früh war, Stunde mehr in der Gasse. Keines das Reita kannte und keines, das er nicht kannte. Gott, hatte er gefroren in dieser Nacht. Und jetzt, wo die Nacht vorbei war und der Morgen einen neuen Tag ankündigte, stand Reita vor Rukis Haus. Er trug ausnahmsweise noch immer sein Nasenband und war unsicher was er tun sollte. Frauen mit kleinen Kindern und Kinderwägen kamen aus einigen Türen und fröhlich laut liefen sie in Richtung des Spielplatzes am Ende der Strasse. Ihm war unwohl, er fiel auf. Nervös wischte er an seiner Nase und mit zusammengezogenen Schultern sprintete er über die Strasse, bevor das nächste Auto kam. Hier war es. Es stand wirklich ein Umzugswagen vor dem Haus und einige Kartons waren bereit zum Einladen. Sogar ein Japaner, der wohl die Ladung sicherte, rumorte im Schlund des grossen Lasters, dessen hinterer Teil aufgerissen war wie ein riesiger Mund wobei die Klappe die heraushängende Zunge war und Reita hämisch auslachte. Reitas Herz klopfte unruhig und er beobachtete den Mann erst einige Sekunden, sah sich dann um, bevor er durch die, von einem Stopper aufgehaltene, Eingangstür hindurch schlüpfte und rasch die nötigen Stufen hinauf hetzte. Immer zwei Tritte auf einmal nehmend. Erst beim dritten Stockwerk war er sich sicher, da er eine der kitschigen Fussmatten wiedererkannte. Der Blonde lief daran vorbei und hielt schliesslich vor der Tür, die Keine hatte. Hier vergass er für einen Augenblick seine eigentliche Stimmung und musste grinsen. Genau wie er selbst, Ruki hatte keine Fussmatte. Keine Matte, die sagte: >Bitte tritt doch ein, hier wohnt eine glückliche Familie, die gerne saubere Fussböden hat<. Das Schmunzeln erstarb wieder. Reita seufzte leise. In dieser Sekunde könnte Ruki aus der Tür kommen und ihn hier stehen sehen. Oder in dieser Sekunde...oder in dieser... Besser er verschwand schnell wieder. Reita sah sich kurz um, bückte sich dann und wollte die Schrift unter der Klingel entziffern. Vorgestern oder auch Gestern war es ihm gar nicht in den Sinn gekommen, dies zu tun, doch jetzt... Das kleine Schild war leer. Weiss. Es stand kein Name drauf. Weder ein 'Ruki', noch Rukis voller oder wohl eher richtiger Name. Reita starrte eine Zeit lang einfach nur darauf und schluckte schliesslich enttäuscht. Warum war er überhaupt hierher gekommen? Er benahm sich lächerlich. Das hatte doch alles keinen Sinn. Der Blonde lief wieder nach unten, wandte rasch den Blick ab vom Umzugswagen. Ruki würde wirklich weg ziehen. Er sollte ihn also vergessen. Die Liaison hatte eine schöne Zeit gedauert, aber nun war sie vorbei. Es war eben nicht für die Ewigkeit bestimmt gewesen. Ruki sass im Auto. Unleidig schlürfte er an seinem Getränk. Diese Colasucht würde er wohl nie bekämpfen, schon gar nicht, wenn er sich wach halten musste und dann noch so missstimmt war. Es war erst der dritte Tag! Grummelnd versank er tiefer in dem Autositz. Es war sein Neues und es stand am gleichen Ort wie zuvor das Ersatzauto. Und das erst am dritten Tag! Dabei hatte er es doch länger aushalten wollen. Ruki kaute verärgert auf dem Strohhalm. Und Reita war nicht mal da! Obwohl es schon an der Zeit wäre für den Stricher, genau so an seiner Wand zu stehen wie die rote Schrift. So wie jeden Abend. Der Kleine spähte durch die Scheibe, konnte aber immer noch kein bekanntes Gesicht entdecken und stellte den Pappbecher beiseite, damit der Inhalt ein bisschen länger reichte. In der Suche nach Ablenkung fiel sein Blick auf die Zigarettenpackung, liegend über der Klimaanlage. Es war Reitas. Die hatte der Stricher vor drei Tagen bei ihm liegen gelassen. Ruki grabschte danach, schüttelte sie und öffnete den Deckel. Sie war halbvoll. Ruki rauchte nicht oder nicht mehr. Die Marke war ihm bekannt, seiner Lunge aber noch nicht. Frustriert zog er sich eine raus und liess das dazugehörige Feuerzeug klicken. Wieder starrte er an die Wand, wo er hoffte, Reitas Schatten zu entdecken, doch sie blieb leer. Das Fenster surrte leise runter um Asche auf den Bordstein schnippen zu können. Ungewohnt. Ein bisschen zu stark, aber eben passend zu Reita. Was wenn der Stricher sich einen neuen Platz gesucht hatte? Was wenn er aufgehört hatte? Der Geldscheck ermöglichte ihm sicher ein paar freie Tage...vielleicht war Ruki einfach zu früh. Aber was wenn Die Beifahrertür wurde aufgerissen, eine grosse Gestalt sprang rein und schlug die Türe hinter sich laut zu. Ruki fiel vor Schreck fast die Zigarette aus den Fingern. Es war Reita! Reita der plötzlich auf dem Beifahrersitz sass. Reita der sein weisses Nasenband trug und dem die blonden Strähnen ins Gesicht fielen. Reita, der ihn durchdringend ansah. Ruki schluckte leicht und wandte den Blick ab. Damit hatte er nicht gerechnet. Er tat so als würde er unbeirrt Asche wegkippen und nahm nochmals einen tiefen, zu tiefen Zug. "Ich dachte du ziehst weg?" Der Hohn in Reitas Stimme war unmöglich zu überhören. Reita tat es auch bestimmt absichtlich. Was Ruki nicht heraushörte, war der Anflug von ärgerlicher Verletztheit. Der stechende Blick, der immer noch auf Ruki lag, liess ihn noch unwohler fühlen als eh schon. Ruki gab sich die grösste Mühe unbeeindruckt zu erwidern, doch Reita musste ihn bereits schon zu gut kennen, als das es ihm nicht auffallen würde. Der Kleinere öffnete den Mund, aber es kam nur ein Krächzen raus. "Tja..." Eine Weile war es wieder still, Reita musterte ihre nächste Umgebung und griff schliesslich nach den Zigaretten. "Meine Glimmstängel...du rauchst doch gar nicht.", stellte er dann fest und seine Augen schweiften zu dem restlichen gedrehten Tabak in Rukis Händen. Ruki konnte ihn jetzt wieder ansehen, er schien etwas von seinem Selbstvertrauen zurück gewonnen zu haben. "Ja, aber du." Ihm fiel ein, dass er den Stricher schon lange nicht mehr rauchen gesehen hatte. Am Anfang...ja, da hatte Reita immer ne Kippe zwischen den Lippen gehabt, wenn er ihn abholte. "...sie ist noch halbvoll...hast du...?", hakte Ruki dann nach und furchte die Stirn. "...ich hab aufgehört...", vollendete Reita den Satz. Das hatte aber verdammt lange gebraucht, dass Ruki das aufgefallen war. Die Lippen des Strichers umspielte etwas wie ein spottendes Grinsen. Fast bitter. "Raucher zu küssen ist nicht sehr appetitlich...", fügte Reita dann noch undeutig hinzu und legte die Packung zurück. Verunsichert schweifte Rukis Blick umher und er drückte die Glut aus, bevor er sie weg schnipste. "Ziehst du weg?" Reita sah ihn nichtmal an, aber die Stimme sagte genug aus. Er wollte die Wahrheit wissen. "Nein." Ruki atmete etwas zittrig ein, aber lächelte dann. "Nein. Ich bin erst gerade her gezogen und hab nicht vor wieder zu gehen." Die Antwort war so simpel. So simpel und erleichternd. Auch Reita schien befreit und lächelte. "Fahr los." Ruki hatte keine Ahnung, ob das eine Bitte war oder ein Befehl aber er tat es dennoch, es war ihm nämlich völlig egal. Zugegeben, hatte er ein bisschen ein schlechtes Gewissen, Reita angelogen zu haben. Aber der Stricher war nicht so dumm, dass ihm nicht klar war, wieso Ruki es getan hatte. "Jetzt biegst du rechts ab." Ruki drehte verwundert den Kopf zu ihm, tat aber, was der Andere ihm sagte und so wurde sein Auto durch die Stadt gelotst. "Halt! Wir sind da." Ruki bremste scharf ab und parkierte im ersten freien Feld. "Da? Wo da?", fragte er, während er den Gurt löste, genau wie Reita und diesem beim Aussteigen folgte. Das Viertel befand sich in einem dunkleren Teil der Stadt. Viele Häuser, wenige Gestalten um diese Zeit, aber irgendwie düster still. Und dann sagte Reita das, was Ruki schon tief im Innern geahnt hatte, sein Herz aber trotzdem zusammen zucken liess. "Wir sind bei mir." Der Stricher lächelte leicht, als Ruki sich abermals um die Schultern umsah. Sodann nahm Reita ihn sanft an der Hand und führte ihn hinein. Diesmal liefen sie die Treppen hinauf. Ruki starrte auf seine Füsse, damit er nicht stolperte, da das Licht ausgefallen war und spürte seinen Körper summen. Reitas Hand war ganz warm. Sie hielten vor einer Tür, die aussah wie alle anderen. Aber keine Fussmatte. Nichtmal eine braune Aller-Welts-Matte. Ruki musste ein wenig grinsen. Noch etwas, was sie gemeinsam hatten. Die Beleuchtung war auch in der Wohnung nicht sehr hell, dafür war es relativ sauber und ordentlich. Was auch nicht schwer war bei so wenig Gegenständen... Ruki blickte sich flüchtig um in der spärlich möbilierten Wohnung. "Du wohnst schon länger hier als ich, aber hast fast noch weniger Einrichtung!" Grinsend drehte sich der Kleine wieder zu ihm um und Reita lachte leicht. Reita näherte sich dem Kleineren, schlang seine Arme um die schmalen Hüften und zog ihn ganz dicht an sich. Ruki hielt den Atem an und sah ihn etwas erschreckt an. Gleichzeitig war er aufgeregt. "Ruki~" Der Grössere hob ihn hoch, ihre Körper pressten sich aneinander und Ruki krallte sich an ihm fest. "Ruki...ich möchte, dass du mit mir schläfst ohne dafür zu zahlen." Die dunklen Augen des Kleineren waren weit geöffnet und starrten in seine eigenen. "Ich will, dass du mir kein Geld dafür gibst." Sprachlos glitten Rukis Finger zu Reitas Nasenband, gruben sich darin und sein geöffneter Mund wanderte nach unten. Rukis Kopf beugte sich zu Reitas Lippen, der Moment blieb stehen, Ruki küsste ihn stürmisch. Hingebungsvoll vertieften sie ihn gemeinsam. Ihren ersten geteilten Kuss. Das bisschen Rauch war bereits nicht mehr zu schmecken, sondern Reita kostete nur noch von Ruki. Gott, war es an der Zeit gewesen! Zwischen ihnen entspann eine Hitze die von diesem leidenschaftlichen Kuss nur noch genährt wurde. Zum ersten Mal spürte Ruki wie weich die Kissen des Strichers doch waren, die sich fast etwas ungeübt, ganz anders als beim Sex, gegen seine bewegten. Sie waren sich nicht gewohnt, jemanden zu küssen. Und doch...hatten sie es beide schon lange geplant. Nur hatte sich keiner getraut. Der Moment war nie richtig gewesen. Doch jetzt war er es. Reita trug Ruki , ohne den Kuss zu unterbrechen, in sein Schlafzimmer mit der dunklen Bettwäsche, das noch nie jemand besucht hatte. So lange hatten sie noch nie Pause gehabt, seit sie sich kannten und sie würden nun ihre Wiedervereinigung auf ganz spezielle Art und Weise feiern. Sie würden so zarten und liebevollen Sex haben, wie sie ihn noch nie geteilt hatten. Und sie würden mehr Küsse teilen. Mehr von diesen ehrlichen Geständnissen. Als Reita am nächsten Morgen aufwachte, war das ganze Bett in strahlendes Sonnenlicht getaucht und liess Rukis blondes Haar golden glänzen. Der Kleinere lag in seinen Armen und schlief noch. Es war auch noch sehr früh. Verdammt früh. Früher als an ihrem ersten Morgen. Da war selbst Ruki noch nicht wach. Reita lächelte und schob das Nasenband wieder zurecht. Es war in der Nacht verrutscht, verdeckte seine Nase aber noch. Trotzdem würde Ruki nichts zahlen für diese Nacht. Sie hatten nicht als Stricher und Freier zusammen geschlafen. Glücklich liess Reita das Lächeln auf seinen Lippen und verbreiterte es sogar noch, als Ruki sein Gesicht an Reitas Brust rieb und so langsam aufwachte, ihn blinzelnd anfing wahrzunehmen. "Guten Morgen~" Die Begrüssung des Grösseren wurde durch einen kurzen, innigen Kuss erwidert. "Wie spät ist es?", murmelte Ruki, sich verschlafen zurücksinken lassend. "Genau richtig!", grinste Reita, schälte sich aus der Decke, wobei er Ruki sanft von sich runter schob und stand auf. Ruki war dösig und noch halb im Traum. Die Nacht hatte sich wunderbar angefühlt und es war falsch Reitas Wärme jetzt schon wieder gehen zu lassen. "Heut ist Samstag. Da musst doch auch du nicht arbeiten.", versicherte sich Reita und Ruki sah nur noch konfuser drein. Reita lachte hell, so dass der Blonde wohlig erschauerte. Der Grössere hatte sich bereits lockere, dunkle Hosen von gestern und ein Shirt übergezogen. "Komm jetzt, du Schlafmütze! Du schuldest mir noch ein Frühstück!" Ruki rappelte sich auf, kleidete sich rasch an und kämmte seine Haare mit gespreizten Fingern. Es war egal, dass Reita ihn sah, wie er morgens eben aussah. Abermals schlossen sich ihre Hände zusammen und Rukis Herz taumelte vor Glück und angespannter Erwartung. Sie schlenderten die Strasse zu zweit entlang, es war völlig ruhig um diese Zeit, es musste erst vier oder fünf Uhr sein. Nur eine Ecke weiter zog ihn Reita zu einem kleinen Laden, der soeben seine Rollen vor den Fenstern und der Glastür aufzog und ein verführerischer Duft auf die morgendliche Strasse entschweben liess. Eine Bäckerei! Rukis Mund glitt auf und Reita schmunzelte zufrieden. Die kleine Glocke ertönte, so wie der Grössere die Tür aufdrückte und Ruki gleich zur Auslage eilte, wo die ersten warmen Brötchen warteten. "Hallo Aki!", rief der Bäcker, der soeben neben seine lächelnde Frau hinter dem Glastresen getreten war und Ruki sah verwundert auf. Ruki stockte in seiner Euphorie und drehte langsam den Kopf herum. Reita grinste breit und erwiderte den Gruss. Anschliessend legte sich sein Blick in Rukis. "Mein richtiger Name...ist Suzuki Akira." Ruki war sprachlos für den ersten Moment, dann hatte er die Distanz zwischen ihnen auch schon überwunden. Reita liess es geschehen, dass Ruki an das Stück Stoff griff, es behutsam löste und wegzog. "Freut mich dich kennen zu lernen.", sagte Ruki leise aber doch bedeutsam. "Ich heisse Matsumoto Takanori." Und dieser Kuss war ihr erster Kuss als Paar Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)