Due mondi [Tsuna X Reader] von gluecklich (Ein langer Weg) ================================================================================ Kapitel 6: Verhör ----------------- Es ist eine wirklich missliche Lage, in der du hier steckst. »VOOOI! Was zur Hölle war das, hä?« Er spricht vom Blickwechsel zwischen dir und Tsuna, bevor er und seine Leute gegangen sind. Das weißt du, aber du musst so tun, als sei das nicht der Fall. »Da war überhaupt nichts, Idiot!«, fauchst du zurück und bist selbst ein bisschen überrascht, wie gut das klappt. Aber egal, wie überzeugend dein Schauspiel ist, Squalo ist sowas völlig egal. Bedrohlich nähert sich sein Gesicht deinem, du ziehst den Kopf ein und er senkt die Stimme. »Vooooi. Ich weiß, was ich gesehen hab, du kleines Miststück. Und zu deinem Pech kann Luss auch nicht seine verfickte Klappe halten, also bist du besser dran, wenn du einfach gestehst, capisce?« Ein frustrierter Laut kommt über deine Lippen, als du die Zähne aufeinander presst und den Kopf zur Seite drehst. Wenigstens hat Bel sein Versprechen gehalten und nicht auch noch geplappert. Aber das bringt dir nun auch nichts mehr. »Wir haben uns vorher schon getroffen…«, murmelst du, und wirst dir gleich darauf des Wortlauts bewusst. »Also, gesehen. Zufällig. Als ich draußen war.« »Ihr habt euch ja wohl mehr als nur gesehen«, brummt Squalo. Du kannst spüren, wie sein Blick dich durchbohrt, obwohl du ihn nicht einmal ansiehst, und drückst dich fester an die Wand in deinem Rücken, schielst verkrampft zu Squalos rechter Hand, die sich – wie die linke auch – neben dir abstützt und dir den Fluchtweg versperrt. »VOOOI! Rück endlich mit der Sprache raus!« Du fährst zusammen und kneifst die Augen zu, dann atmest du leise durch und fixierst weiter seinen schwarzen Handschuh. »Er hatte sich verlaufen«, sagst du leise. »Und ich hab ihm geholfen, zurückzufinden… Aber ich wusste nicht, wer er war. Hätte ich gewusst, dass er das ist, hätte ich die Finger davon gelassen…« Es ist still. Vorsichtig hebst du den Blick wieder und siehst in Squalos Augen, der dich nur mit einem irritierten Stirnrunzeln betrachtet. »Du hast ihm den Weg gezeigt«, stellt er fest. »Das ist alles?« Selbstverständlich wirst du genau in diesem Augenblick knallrot und hast Lust, Squalo geradewegs ins Gesicht zu kotzen. »N-Na ja… Ja«, sagst du vorsichtig. »Wir… Wir haben uns eben unterhalten und so, und… Sonst nichts.« Theoretisch ist diese Version nur die Wahrheit, doch du denkst trotzdem, dass hier der ausschlaggebende Faktor fehlt, dass du ihn eben unglaublich nett und liebenswürdig fandest. »Also warst du freundlich zu Sawada, ohne es zu wissen, und deshalb musste er dich schräg anglotzen«, fasst Squalo zusammen und du nickst etwas widerwillig. Daraufhin stößt er sich von der Wand ab und verdreht die Augen. »Voooi! Und ich hab mir schon sonst was ausgemalt…« Du verziehst das Gesicht. »Ich würde euch nie absichtlich betrügen«, sagst du leise, während Squalo sich wegdreht. Er stoppt in der Bewegung, zieht eine Braue hoch und sieht dich fragend an. »Voooi! Betrügen?« Du verfluchst deine roten Wangen – und dann lacht er. »Kind, du hast doch nur mit der Kackbratze geredet. Solang du nicht vorhast, ihn zu heiraten, geht mir das doch am Arsch vorbei.« Oh. Gut, damit hast du irgendwie nicht gerechnet. Squalo dreht sich ganz weg und winkt halbherzig über die Schulter, dann schlendert er einfach weg, als sei nichts gewesen. Du lehnst noch immer stumm an der Wand und hörst deinem eigenen Herzschlag zu – und schreckst auf, als die Tür neben dir aufgeht. Belphegor steckt seinen Kopf rein und du brauchst keine zwei Sekunden, um zu verstehen, dass der kleine Bastard gelauscht hat. Er sieht dich ein paar Momente lang stumm an, und dann grinst er. »Weißt du«, sagt er, »Squalo und der Regentrottel von der Vongola fangen gerade selbst eine kleine Romanze an. Da kann er dich nicht groß vorführen, so sieht’s aus.« Zuerst willst du ihm dankbar für diese Bemerkung sein, aber dann fällt dir wieder ein, dass er wohl einfach die ganze Zeit vor der Tür stand, ohne dir zu helfen, und du drückst dich von der Wand ab und gehst auf ihn zu, um ihm deinen Zeigefinger in die Brust zu stoßen. »Weißt du«, beginnst du mit (zugegebenermaßen gespielt) empörtem Gesichtsausdruck, »dass ich dir deine Krone metertief in den Arsch schiebe, wenn du mich nochmal so im Stich lässt?« »Mmh, das macht dem Prinzen nicht besonders viel Angst«, sagt er, schnipst deine Hand weg und klopft dir auf die Schulter. »Weil du dann sowieso tot sein wirst. Cheers.« Mit dieser eigenwilligen Verabschiedung schiebt er sich an dir vorbei und durchquert den Raum in Richtung Esszimmer. Du siehst ihm nach, erst ist dir schlecht, dann seufzt du, und dann äffst du ihn leise nach. Deine Familie ist ein Haufen Arschlöcher. Aber irgendwie sind sie den Stress doch immer wieder wert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)