Due mondi [Tsuna X Reader] von gluecklich (Ein langer Weg) ================================================================================ Kapitel 8: Bande ---------------- Du weißt nicht genau, wie du dich fühlst. Enttäuscht? Desillusioniert? Vielleicht sogar irgendwo verletzt? Du bist nicht sicher. Du weißt nur, dass es dich mit einem Mal sehr müde gemacht hat. Deine Kollegen sind schon nach Hause gegangen, die Vongolas sind dort angekommen, wo sie hinwollten, also ist die Gefahr gebannt und sie haben sich ohne dich auf den Rückweg gemacht. Und bis vor ein paar Minuten hast du immer noch in der Straße gestanden und die eher zermatschte Leiche des Kerls angestarrt, der dafür gesorgt hat, dass Tsuna dich so sieht, wie du meistens bist. Blutig und brutal. Die Varia hat versucht, ihn und seine Freunde umzubringen, wahrscheinlich vertraut er euch noch nicht wirklich. Und nur, dass du ihm den Weg zu seinem Mittagessen gezeigt hast, wird das nicht wiedergutmachen können. Und somit bist du jetzt wahrscheinlich unten durch. Seufzend stapfst du durch die Seitenstraßen der Stadt, nimmst wie immer ein paar Umwege, um in deiner blutbefleckten Uniform so wenigen Zivilisten wie möglich zu begegnen. Die Kameradenschweine, die sich deine Kollegen schimpfen, sind sicherlich längst mit eurem Fahrer zurück nach Palermo gefahren, und du kannst jetzt sehen, wie du nach Hause kommst. Eigentlich ist es kein großes Problem, du müsstest bloß anrufen und Bescheid sagen, dass du auch noch ein Taxi brauchst, aber im Moment hast du überhaupt keine Lust, das zu tun. Du willst nicht reden, schon gar nicht mit irgendwem aus der Varia. Aber es wird wohl immer mindestens einen geben, der diesen Wunsch völlig missachtet. Mit den Händen in den Hosentaschen schlurfst du durch eine völlig leere Gasse, die somit ungefähr genauso aussieht wie das Innere deines Kopfes, und willst gerade damit weitermachen, die blöden Vongola-Kinder zu verfluchen, als du hinter dir ein Geräusch hörst. Alarmiert wirbelst du herum, bereit, deine Waffe zu ziehen – Und erblickst Lussuria. Du scheinst lustig auszusehen, denn er kichert, als du ihn aus gigantischen Augen anstierst und perplex den Mund auf- und wieder zumachst. »L-Luss?«, bringst du heraus. »Was machst du denn hier?« »Ich hab gehört, die anderen kommen schon zurück und haben dich gar nicht dabei«, erklärt er, kommt auf dich zu und verwuschelt, wie üblich, deine blutverklebten Haare. »Da musste ich doch nach meiner Kleinen sehen! Nicht, dass dir was passiert ist – das könnte ich nicht verantworten, das weißt du!« Ein gequältes Grinsen huscht über deine Lippen. »Ja, das weiß ich.« »Haben dich die Kinder entdeckt, hm?« Zuerst willst du ihm einen überraschten Blick zuwerfen, doch eigentlich hättest du dir das ja schon denken können. Lussuria weiß immer, was mit dir los ist. »Ja. Der letzte Idiot ist ihnen direkt vor die Nase gelaufen, bevor ich ihn erledigen konnte.« »Herrjeee… Und? Hat er sich gefreut, dich wiederzusehen?« Lussuria legt einen Arm um deine Schultern und bringt dich dazu, weiterzulaufen, während du einfach dankbar bist, dass er nicht auch noch fragt, wen genau du nun denkst, zu mögen. Es ist so schon schlimm genug. Du verziehst das Gesicht. »Na ja, nicht direkt«, sagst du leise. »Er … wusste letzte Woche ja noch gar nicht, dass ich in der Varia bin, und… und dass ich Menschen töte und sowas.« »Mein Gott!« Diese Möglichkeit schien Lussuria noch gar nicht gekommen zu sein, und er legt die freie Hand an seine Wange und sieht dich mitleidig an. »Und nun hat der arme Kerl sich erschrocken?« »Ja, irgendwie schon«, gestehst du, mit Blick zu Boden. »Oooh, mein armes kleines Mädchen!«, trällert Luss so herzhaft, dass dir fast die Tränen kommen, drückt dich enger an ihn und beschleunigt euren Schritt. »Los, ich fahr dich jetzt nach Hause, dann mach ich dir die beste Lasagne, die du jemals essen wirst, und dann besorgen wir dir ein Eis! Mama lässt dich all deine Sorgen vergessen!« Widersprechen darfst du sowieso nicht. Und während du dich in Lussurias gigantischen, pinken Hummer bugsieren lässt, der euch sicher nach Hause bringen wird, denkst du, dass du das auch gar nicht willst. Deine Eltern waren treue Varia-Mitglieder, noch zu Tyrs Zeiten. Du wurdest direkt in diese Organisation geboren, ohne dass sich jemand daran störte (heute wiederum bist du der Grund, weshalb Xanxus schwangere Frauen sofort konsequent aus der Varia herauswirft, aber das ist etwas anderes). Als deine Eltern jedoch bei einer Mission ums Leben kamen, warst du erst drei Jahre alt und alles andere als selbst lebensfähig. Während alle anderen die einzige Möglichkeit darin sahen, dich einfach zu töten, war es Lussuria – der damals selbst noch nur ein Teenager war – der dich retten wollte, und mit viel Zeterei schließlich bei Tyr durchsetzen konnte, dass er sich um dich kümmern würde. Und genau das hat er auch getan. Lussuria ist deine Mutter. Er weiß immer, was gerade mit dir passiert, und er wird immer wissen, was du brauchst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)