Due mondi [Tsuna X Reader] von gluecklich (Ein langer Weg) ================================================================================ Kapitel 36: Flucht ------------------ Du hast Bel zum Abschied umarmt. Er hat die Umarmung zwar nicht erwidert, aber das macht nichts. Du kennst ihn ja lang genug, um zu wissen, dass sowas bei ihm einfach nicht funktioniert. Dir war nur wichtig, ihm zu zeigen, dass es bei dir durchaus funktioniert, und dass du ihm dankbar bist für alles, was er für dich tut, und dass du sein Versprechen nicht vergessen hast. Du hast absolut keine Ahnung, was du mit dir anstellen sollst, wenn du nicht bei der Varia bist. Es ist ja nicht so, dass du jemals in deinem Leben etwas anderes gelernt hättest. Du hast nicht einmal herausragende Schulbildung – nur das Wichtigste eben. Du kannst Lesen, Schreiben und Rechnen, hast ein paar Bücher gelesen und weißt dank der ganzen Auftragsmord-Sache ziemlich gut, wie der menschliche Körper funktioniert (und wie man ihn dazu bringt, nicht mehr zu funktionieren), und das ist so ziemlich alles. Du kannst nichts außer Töten. Aber du bist erst sechzehn. Und abgesehen von so manch anderem hat man dir in der Varia auch beigebracht, dich selbst nie aufzugeben. Nun, man hat dir dort auch beigebracht, vor Herausforderungen nicht wegzulaufen. Ginge es nach Varia-Prinzipien, würdest du dich dem ganzen Scheiß stellen und deinen Mann stehen. Du würdest Xanxus die Meinung geigen, dass er sich aus deinen Angelegenheiten raushalten soll, und dann würdest du Tsuna sagen, dass du ihn liebst und er dich gefälligst auch zu lieben hat, und dann würdest du ihn küssen. Ironischerweise würde das Vorgehen nach Varia-Prinzipien wohl auch dafür sorgen, dass du aus der Varia fliegst. Abgesehen von der Varia an sich jedoch hast du auch bedeutend viel Zeit mit Prince the Ripper verbracht. Und Belphegor würde es nie zugeben, aber er ist ein Feigling. Du weißt das ganz gut. Wenn er sich der Herausforderung gewachsen sieht, tritt er mutig und stark auf, aber sobald er merkt, dass etwas schiefgehen könnte, dass er seinem Gegenüber möglicherweise nicht gewachsen ist, zieht er sich irgendeine fadenscheinige Ausrede aus der Nase und haut ab. Das ist nicht besonders ehrenvoll, gerade für einen Varia-Offizier. Aber Bel hat es dir gestern ja selbst gesagt: Er ist ein Wegläufer und für ihn ist es gut ausgegangen. Das begann, als er sich von seiner eigentlichen Herkunft losriss, vor seiner Familie abhaute und zur Varia kam. Und er hat Recht, es ist verdammt gut für ihn ausgegangen. Nun hoffst du nur noch, dass es für dich genauso gut ausgeht. Als du das Grundstück der Vongola schleichend verlässt, ist dir noch leicht unwohl, aber du bist guter Dinge. Als du schnellen Schrittes durch die Alleen in Richtung Stadt läufst, bist du euphorisch. Vielleicht weißt du noch nichts mit dir anzufangen, aber irgendwann wird dir sicher noch etwas einfallen. Das hier muss der richtige Weg sein. Als du im Zug die Stadt verlässt, bist du dir sicher, dass du das Richtige getan hast. Als du abends wieder aussteigst und dir nicht ganz sicher bist, wo du nun gelandet bist, würdest du auf diese Überzeugung nicht mehr wetten. Als du im nächstbesten Hotel eincheckst, bist du nur noch müde und hungrig und wünschst dir ein Abendessen von und mit Lussuria. Als du dich ins Bett fallen lässt, bist du sicher, dass du das Falsche tust. Und genauso sicher bist du dir, dass es kein Zurück mehr gibt. Als du im Morgengrauen einschläfst, sind die Tränen auf deinen Wangen noch nicht ganz getrocknet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)