Due mondi [Tsuna X Reader] von gluecklich (Ein langer Weg) ================================================================================ Kapitel 37: Fehler ------------------ Es war ein Fehler. Es war ein Fehler und du willst zurück. Mittlerweile hast du nachgeschaut, wo genau du überhaupt gelandet bist, und du musstest ernüchtert feststellen, dass du gar nicht so weit gekommen bist, wie du eigentlich gedacht hast. Klar, du bist eine ganze Weile lang gefahren, aber entweder fuhr der Zug langsamer als es wirkte, oder Japan ist größer als du dachtest. Wahrscheinlich letzteres. Es wird noch ein bisschen dauern, bis du ans Meer kommst und dir eine Fähre suchen musst. Ab dann wird es erst recht schwer sein, je wieder zurückzukommen, aber du willst gar nicht mehr, dass das passiert. Du bist immer noch in diesem Hotel, und du bist erst seit anderthalb Tagen weg von der Varia und der Vongola, und du willst nicht mehr. Du hast darüber geschlafen, du hast darüber geweint, du hast darüber nachgedacht. Ein voreiliger, pubertärer Entschluss. Ein dämlicher Einfall einer Verknallten. Ein Fehler. Ein Fehler. Du willst nicht weg von der Varia, du willst nicht weg von deiner Mutter und deinem besten Freund, du willst nicht einmal weg von der blutigen Arbeit zwischen Munition und Leichen. Es ist nicht nur alles, was du je gelernt hast, es ist auch alles, was dir je wirklich Spaß gemacht hat. Du hattest die schönste Zeit deines bisherigen Lebens bei diesen Leuten. Du willst nicht weg von ihnen. Und du willst auch nicht weg von Tsuna. Du willst nicht einfach feige abhauen. Du willst es wenigstens einmal versucht haben, und wenn es dann nicht klappt, dann wirst du traurig sein, aber du wirst wenigstens wissen, dass du die Chance, die du hattest, genutzt hast. Du willst dir das Leben nicht durch die Lappen gehen lassen, doch du hast das Gefühl, dass es genau das ist, was du hier gerade tust. Und gleichzeitig hast du das Gefühl, dass es kein Zurück mehr gibt. Bis du wieder zurück bei den anderen bist, werden drei Tage vergangen sein. Sie werden bemerkt haben, dass du nicht da bist. Sie werden Fragen stellen, die sie sich selbst beantworten können werden. Sie werden wissen, was in dir vorgegangen ist und vielleicht immer noch in dir vorgeht. Es wird nicht mehr so sein wie vorher. Es wird nicht gehen. Du willst zurück, aber du kannst nicht. Es war ein Fehler, und nun weißt du nicht, wie du weitermachen sollst. Es klopft an der Tür. Verwirrt siehst du auf. Die Tränen sind versiegt, aber du sitzt noch immer aufgelöst und ratlos auf dem Hotelbett und suhlst dich in deinem Elend, und aus heiterem Himmel klopft es an der Tür. Du erwartest niemanden, der Zimmerservice war heute früh schon da, Essen gibt es unten. Du hast das Zimmer bezahlt, es war alles in Ordnung. Na ja, vielleicht hat sich jemand im Zimmer geirrt… »J-Ja?«, rufst du vorsichtig, in der Hoffnung, dass dieser Jemand merkt, dass es nicht die Stimme ist, die er sucht, und einfach wieder geht. Die Tür öffnet und schließt sich wieder. Jemand ist eingetreten. Jemand ist eingetreten und betrachtet dich mit einem entschuldigenden Lächeln, und du starrst zu ihm hoch, als sei er der Messias, auf den du dein Leben lang gewartet hast. »Tsuna«, bringst du heraus, ohne es so wirklich zu merken. »Hallo«, sagt er leise, sein Lächeln scheint kurz zu flackern, aber letztendlich bleibt es doch auf seinen Lippen. Er hat die Hände vor seinem Körper gefaltet und steht etwas verloren in deinem Hotelzimmer, und du kannst ihn bloß aus deinen verquollenen, roten Augen anstarren und weißt nicht, was mit dir passiert. Einerseits willst du aufspringen und ihn umarmen und ihm alles sagen und erklären. Und dann willst du ihm sagen, dass er dich mitnehmen soll, zurück, oder woandershin, ganz egal, Hauptsache, er ist dabei. Aber das geht nicht. Das geht nicht. »W-Wie… Wie hast du mich gefunden?«, krächzt du stattdessen. Tsuna gluckst leise und wirkt fast verlegen, als er mit den Schultern zuckt. »Ich bin Vongola-Boss«, sagt er sanft. »Wenn ich jemanden finden möchte, dann finde ich ihn auch…« »Oh«, machst du und senkst den Blick. Klingt logisch. Du hast dir keine große Mühe gegeben, deine Spuren zu verwischen, und du hast es mit den besten Mafiosi des Landes zu tun. »Natürlich.« »Darf ich mich setzen?«, fragt Tsuna und weist auf den freien Platz neben dir auf dem Bett. »Ich glaube, wir… Wir sollten mal miteinander reden.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)