Due mondi [Tsuna X Reader] von gluecklich (Ein langer Weg) ================================================================================ Kapitel 60: Eine Ahnung ----------------------- Eine ganze Weile lang debattierst du innerlich, was nun eintreten wird. Wirst du in der Varia bleiben dürfen und dich dafür von Tsuna verabschieden müssen? Oder wirst du den Kontakt zu ihm halten können, weil man dich vor die Tür setzt? Irgendwie wirkt keines von beidem erstrebenswert, und dass du auch noch jede Menge Zeit hast, darüber nachzudenken, verbessert deine Laune nicht unbedingt. Tsuna ist noch immer zu mitgenommen, um mit dir zu reden – tatsächlich schläft er gut eine Stunde lang auf dem Sitz neben dir. Der Fahrer spricht auch nicht und selbst Gokudera hält größtenteils den Mund. Aber das macht nichts, mit ihm hättest du nicht reden wollen. Ohnehin ist das Auto so groß, dass du über den Fahrtlärm hinweg hättest rufen müssen, damit ihr euch überhaupt hört. Was du jedoch tatsächlich hörst, ist, dass sein Handy klingelt. Er meldet sich mit einem aggressiven »Ja?« und seufzt dann – »Hallo, Lussuria.« Du setzt dich in deinem Sitz auf, als hätte dich was gestochen, Tsuna schreckt neben dir auf und du starrst Gokudera durch das weiträumige Auto hinweg an, während er missmutig ins Telefon spricht. »Ja«, hörst du ihn steif sagen. Du bereitest dich darauf vor, Lussurias hohe, flötende Stimme ebenfalls zu hören, wie er nach dir fragt, wie er nach Tsuna fragt, wie er nebenbei Triviales aus dem Hauptquartier erzählt und dann vielleicht darum bittet, mit dir sprechen zu können. »Drei Stunden«, sagt Gokudera. Du runzelst die Stirn. »Ja. Bis dann.« Du presst die Lippen aufeinander und sinkst in deinem Sitz zusammen, als hätte man die Luft aus dir herausgelassen. Kein lauter Singsang am anderen Ende. Keine quietsch-fidele Freude darüber, dass du auf dem Weg nach Hause bist, oder darüber, dass du gemeinsam mit Tsuna überlebt hast. Kein Wunsch danach, mit dir zu sprechen. Du beobachtest, wie Gokudera auflegt und das Handy zurück in seine Hosentasche schiebt. Tsuna reibt sich die Augen und schweigt. Gokudera sieht genervt aus und schweigt. Du blickst deine Knie an und schweigst. Stille. Nie ein gutes Zeichen. Der Inbegriff eines schlechten Omens, wenn man zur Varia gehört. Dort aufgewachsen ist. Sich an sprechende, brüllende, schreiende Leute gewöhnt hat. Wenn es still ist, dann stimmt irgendetwas nicht. Wenn sich niemand lauthals aufregt, dann ist die Situation verdammt ernst. Wenn niemand spricht, ist die Kacke am Dampfen. Mit plötzlicher, überwältigender Übelkeit blickst du wieder aus dem Fenster. Du musst schwer schlucken, um den Kloß in deinem Hals loszuwerden. Lussuria. Ein stiller Lussuria. Eine Mutter, die am Telefon leise spricht, und nicht nach dir verlangt. Vielleicht ist es nur eine Überreaktion deines müden Verstandes – aber du glaubst, du hast eine Vorahnung. Eine Ahnung, dass deine Rückkehr zur Varia verheerend ausgehen wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)