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Plötzlich Piratin

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ewig hats gedauert, und jetzt hab ich es tatsächlich geschafft das Kapitel fertig zu bekommen.
Eigendlich sollte dieses und das nächste Kapitel eins werden, aber ich fürchte das würde zulang werden. Nun, ich hoffe es gefällt euch, wenn nicht, lasst es mich wissen und wenn doch, freu ich mich auch über rückmeldung^^
in sofern, viel spass beim lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Also, als erstes möchte ich mich für 13 Favos bei euch bedanken, Kinder damit macht ihr mich echt glücklich^^
Vielen Herzlichen Dank, ich habe dazu auch ein FA gezeichnet und hochgeladen, weiss aber noch nicht ob das schon freigeschaltet ist wenn das Kapitel raus kommt, das ist ja immer sone sache XD
ansonsten könnt ihr es vorübergehend als FF Cover "bewundern"
und jetzt vel spaß mit dem nächsten Kapitel^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Lang lang ist her und man mag es kaum glauben aber mich gibt es immer noch....
Vorne weg eine kleine Erklärung, ich habe diese FF angefangen bevor die Namen Wire und Heat bekannt waren, darum muss ich Jack jetzt umbenennen....
In den Vorangegangenen Kapiteln werde ich das auch noch verbessern, außerdem hat Juris Hintergrund eine kleine Überholung erfahren, also falls dem einen oder anderen etwas auffällt, es könnte auch daran liegen (muss aber nicht)
In dem Sinne viel Spaß beim Lesen, ich gebe keine Garantier darauf das das nächste Kapitel Zeitnah erscheint aber ich werd's wenigstens versuchen... Komplett anzeigen

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Prolog: The Nightmare Returnes

The Nightmare Returns
 

Es war eine kalte Nacht. Alle hatten ihre Türen und Fenster fest geschlossen und niemand war im Dorf zu sehen. Das einzige Geräusch, war das rauschen der Wellen. Eine einzige Person war drausen zu sehen, ein Mädchen von ungefähr 17 Jahren. Sie hatte lange schwarze Haare, die ihr über den Rücken bis zur Hüfte fielen und ihr Gesicht umramhten und ebenso schwarze Augen. Ihre Haut war dunkel und ihre Kleidung ganz in Blau. Das eizige auffällige an ihr wa erstens, dass sie überhaupt drausen war und zweitens, dass sie ein Top sowie eine kurze Hose und einen Wickelrock trug. Kleidung die für eine so kalte Nacht viel zu dünn war. Sie hatte eine Gänsehaut aber ihr Gesicht zeigte keine Regung. Sie schien gar nicht richtig anwesend zu sein. Von einer Klippe aus, die in der nähe des Dorfes war, starrte sie auf das Meer. Sie Reagierte auch nicht, als Schiffe auftauchten und klar wurde, dass sie Kurs auf die Insel nahmen. Erst als sie die Piratenflagge erkennen konnte, kam Bewegung in sie. Ihr Gesicht glich einer von Angst verzerten Maske als sie zurück ins Dorf rannte.

Okay, ich bitte noch um eine Kleinigkeiten vorneweg, sagt mir bitte dringend bescheid wenn ich bei der Story unlogisch werde, die original Charas OoC werden oder Juri zur Sue mutiert. Wenn euch sonst etwas nicht gefällt, bin ich auch für Kritik offen (solange sie begründet ist). Jetzt noch viel Spaß beim lesen.
 

Killer seufzte innerlich. Es war höchst selten, aber wenn es mal vorkam, dass Kid einen Kater hatte, dann war es eine Strafe für alle, die mit ihm zu tun hatten. Und einen ganzen Tag mussten sie hier noch aushalten, bevor der Lockport sich wieder neu aufgeladen hatte. Lautes Geschrei riss ihn aus seinen Gedanken. In nächster Nähe hörte er ein halb unterdrücktes Knurren. Ein Blick zu Kid bestätigte seine Vermutung, der Lärm schien ihm gar nicht zu gefallen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis Kid ausrasten würde. Zumindest wenn nicht bald wieder Ruhe einkehren würde. Als hätte, wer auch immer da draußen vor der Kneipe für Krawall sorgte, beschlossen, den Käpt‘n der Kidpiraten herauszufordern, und wurde noch um einges lauter. Damit brachte dieser das Fass zum überlaufen.

Kid stand geräuschvoll auf, sein Stuhl fiel dadurch zu Boden und sein Gesicht verhieß nichts Gutes. er marschierte auf die Tür zu und die Anderen aus der Mannschaft folgten ihm.

Als sie alle auf den Platz vor der Kneipe getreten waren, verschlug es ihnen fast die Sprache. "Das Bild hat irgendwie was", murmelte Kid und betrachtete die Szene noch einmal genauer. Ein Kreis von Schaulustigen hatte sich um den kleinen Platz gebildet, in dem sich ein paar Männer und zwei Mädchen befanden. Die Jüngere von den beiden, eine hübsche Brünette von höchstens 15 Jahren, kauerte am Rand und weinte während sie das geschehen beobachtete. Kid rümpfte die Nase, sie war unverletzt und sah auch ansonsten nicht nach übermäßigen Misshandlungen aus also hatte sie aus seiner Sicht keinen Grund, sich die Seele aus dem Leib zu weinen. Die Andere war gut zwei Jahre älter, schwarzhaarig und dunkelhäutig. Sie schien was auszuhalten, denn es waren drei Männer nötig, um sie festzuhalten und sie wehrte sich immer noch. Vor ihr hatte sich ein bulliger Typ aufgebaut. Er sah sehr wütend aus. Einer der Männer, der das Mädchen festhielt, rief diesem zu: "Nicht so fest, Käpt‘n! Du verschandelst ihr das Gesicht, dann können wir sie nicht mehr verkaufen!"

"Sklavenhandel?", fragte Killer. "Ist ja erbärmlich."

"Was meinst du, was passiert, wenn sie sich frei bewegen kann?", fragte Kid. Das schien ihn wirklich zu interessieren.

"Na dann wird sie eben nicht verkauft sondern auf der Stelle umgebracht!", meinte der Käpt‘n und zog einen langen Dolch aus dem Gürtel.

"So macht das doch keinen Spaß", stellte Kid gespielt gelangweilt fest. Da in dem Moment außer dem Schluchzen der Brünette und seiner Stimme nichts zu hören gewesen war, fuhren alle zu ihm herum. "Ernsthaft, das ist langweilig." Er grinste. Seine Leute wussten sofort, dass er etwas vor hatte und hielten sich bereit. "Riskier hier nicht so eine dicke Lippe, Junge!", wies der Andere ihn zurecht, und traf damit genau den falschen Ton.

Kid streckte die Hand aus, "Repel!" Den anderen Piraten riss es die Waffen aus den Gürteln und Händen. Sie flogen auf die drei zu, die das Mädchen festhielten. Einer lief sofort weg, der zweite ließ sich zu Boden fallen und riss sie dabei mit zu Boden. Der dritte wurde getroffen und fiel schreien um.

"Du wagst es!", zischte der andere Kapitän.

"Nein, das war kein Wagnis", gab Kid spöttisch lächelnd zurück. Ohne einen Befehl ihres Käpt‘ns abzuwarten, stürzten die anderen Piraten auf Kid zu, doch den ließ das kalt. seine Männer erledigten die gesamte Mannschaft ohne weitere Probleme.

Das Mädchen befreite sich von dem Piraten, der sie mit runter gerissen hatte. Er starrte sie wütend an. Sie wollte wohl nicht warten, bis er sie angriff sondern übernahm das selber und schaltete ihn mit einem Schlag in den Magen aus. Dann wandte sie sich dem Kapitän zu. Sie schwankte leicht hielt sich aber aufrecht. "Ich bin gespannt ob sie uns 'ne gute Show liefert." Kid grinste. "Darauf hattest du es die ganze Zeit abgesehen, oder?", fragte Killer, sah sich aber lieber den Kampf an. Er merkte, dass sie eine gute Technik beherrschte, aber sie war etwas langsam. Für den anderen Kapitän reichte es aber. Er hob ein Schwert auf, das am Boden lag und griff sie an. Sie wich aus und attackierte ihn ihrerseits, der Tritt traf ihn direkt auf die Brust und schleuderte ihn zurück. Sie folgte ihm nicht und so konnte er wieder auf die Füße kommen. Dann griff sie sofort an, sie schlug ihm in den Magen und als er sich vor Schmerz krümmte, riss sie das Knie hoch und traf ihn im Gesicht. Er wurde wieder zurück geschleudert und blieb reglos liegen.

Sie trat einige Schritte zurück und atmete tief durch bevor sie sich umdrehte, ein paar Schritte ging und zusammenbrach. Kid war enttäuscht, er hatte gehofft, dass sie etwas mehr drauf hatte. Trotzdem ging er die paar Schritte bis zu ihr hin und schob fast schon behutsam den Fuß unter ihren Körper um sie umzudrehen. Sie war trotz der dunklen Haut blass und sah halb verhungert aus. "Was hast du vor?", fragte Killer seinen Käpt‘n. "Wir nehmen sie mit. Kann nicht schaden, wenn sie unbequem wird, kann man sie ja wieder los werden." Er beugte sich zu ihr runter und hob sie hoch. Obwohl er sie nicht gerade sanft über seine Schulter legte, gab sie nur ein leises Stöhnen von sich. Ohne auf die Menge zu achten, gingen Kid, gefolgt von seine Männern, zum Schiff zurück.

Die Mannschaft blieb für den Rest des Tages an Bord. Killer beobachtete was im Hafen vor sich ging und bemerkte so auch, dass einige beinah Sklaven in die Kneipe gebracht wurden. Die Brünette fiel einer der Gestalten um den Hals und schien mit Händen und Füßen auf ihn einredete. Die Sklavenhändler waren weggeschafft worden, er wusste nicht wohin und es war ihm auch egal.

Am späten Nachmittag kam der Mann, mit den die Brünette geredet hatte, zum Schiff. Er blieb unsicher unten am Steg stehen und starrte hinauf. Kid, der gerade an Deck gekommen, kam zu Killer an die Reling. Er betrachtete das Dorf bis er den Mann unten bemerkte. Er verzog den Mund zu einem spöttischen lächeln. "Was willst du?", fragte er unfreundlich. "Es geht um Juri, das Mädchen." Er schien sich nicht sicher zu sein, ob er wirklich mit ihnen reden sollte, dann gab er sich aber sichtlich einen Ruck. "Sie hat meine Tochter vor etwas schrecklichem bewahrt und ich möchte ihr gerne danken", sagte er dann und sah mit einem undefinierbaren Blick zu ihnen auf. "Na dann, wollen wir mal sehen, was wir über sie erfahren können", murmelte Kid. Er sprang an Land und wandte sich dem Mann zu. "So, Juri also." Der Mann zuckte leicht unter dem kühlen Blick zusammen und schluckte schwer. Bevor er sich in einer langen Rede über das Mädchen beginen konnte, fiel Kid ihm ins Wort und fragte ihn über sie aus. Sie war wirklich siebzehn Jahre alt und erst seit einem Jahr in dem Dorf. Sie war dort durch eine Empfehlung einer Verwandten eines Großhändlers aufgenommen worden, die in ihrem Heimatdorf gelebt hatte. Über ihre Familie war so gut wie nichts bekannt, nur, dass sie nach dem Tod ihres Großvater wohl alleine da stand. Außerdem war sie nie von jemandem im Dorf ernst genommen worden, da sie sehr selten sprach und eigentlich immer nur abwesend war, dadurch war sie zur Außenseiterin geworden. So richtig aufgefallen war sie erst, als sie das Dorf vor dem Piratenüberfall gewarnt hatte. "Ich werd ihr sagen, dass du da warst." gab Kid zurück und wandte sich ab. "Wie ... aber könnt ihr sie nicht wieder freilassen? Sie hat doch genug durchgemacht", meinte der Mann zaghaft. "Mir kommen gleich die Tränen", meinte Kid ironisch. "Nein, sie bleibt erst einmal bei uns." und damit ließ er ihn endgültig stehen. Der Mann widersprach nicht mehr, nach einem Moment zögern ging er wieder zurück. Nur ein Heuchler, dachte Killer abfällig, wenn es dem ernst gewesen wäre, ihr zu helfen, dann hätte er nicht so schnell klein bei gegeben. Auch er drehte dem Dorf den Rücken zu und folgte seinem Käpt‘n unter Deck.

unangenehmes Erwachen

Das hat jetzt lange gedauert u.u sorry dafür ich werd mich bemühen die kapitel ab jetzt etwas schneller hoch zu laden
 


 

Juri schlug die Augen auf.

Sie begriff nicht sofort wo sie war, aber dann fiel ihr alles wieder ein.

Der Überfall auf das Dorf, die Zeit in der Zelle des Sklavenschiffs, wie sie und Linda an Land gebracht worden waren und wie einer der Piraten sich an Linda vergreifen wollte. Sie hatte versucht ihr zu helfen und war dafür geschlagen worden bis dieser rothaarige Kerl eingegriffen hatte.

An den Kampf selbst erinnerte sie sich nur Bruchstückhaft.

Bis jetzt hatte sie ruhig da gelegen, aber an diesem Punkt angelangt erwachte ihr Mistrauen gegenüber dem fremden Schiff.

Sie stand langsam auf, ihr war schlecht vor Hunger und der Durst verursachte ihr fürchterliche Kopfschmerzen.

Trotzdem sah sie sich erst einmal um. Die Kajüte in der sie geschlafen hatte war sehr schmal, eine Koje füllte sie einmal in der Länge aus.

Am Kopfende stand ein Schreibtisch und am Fußende eine Kommode. Mehr war nicht im Raum und mehr hätte auch nicht mehr hinein gepasst.

Schwankend wandte sie sich der Tür zu, die in der Wand gegenüber der Koje war.

Sie verließ die Kajüte und versuchte den Weg auf Deck zu finden. Immer

wieder wurde sie von Schwindelanfällen geplagt und so dauerte es etwas bis sie es geschafft hatte.

Reflexartig schoss ihr Blick hoch zum Mast, wo eine Piratenflagge im Wind wehte. Sie brauchte einen Moment, bis sie begriff dass es eine Andere Flagge war, als die der Piraten, die sie Entführt hatten.

`Verfluchter Mist`, fuhr es ihr durch den Kopf.

"Ach ne, ist Dornröschen auch noch aufgewacht?" fragte eine spöttische

Stimme hinter ihr.

Sie drehte sich schnell um, bereute dass allerdings sofort, als ihr ein stechender Schmerz im Kopf ins Gedächtnis rief, das sie schon lange nichts mehr getrunken hatte.

Trotzdem erkannte sie den rothaarigen Kerl, der ihr, im Prinzip, geholfen hatte.

Er war ihr auf Anhieb unsympathisch. Schon allein wie er sie ansah, so von oben herab. Sie war zwar nicht viel kleiner als er, aber es war ihr trotzdem unangenehm.

`Aber warum zur Hölle hat er mich mit genommen?` fragte sie sich. Und warum musste ich schon wieder dieses grandiose Glück haben bei Piraten zu Lande?

Es gab nur sehr wenig, das Juri so sehr hasste wie Piraten.

Der Mann legte ihr eine Hand unters Kinn und zog ihr Gesicht so hoch, dass er sie in Ruhe betrachten konnte.

"Siehst immer noch ziemlich krank aus." stellte er fest.

"Wie charmant." presste sie zwischen zusammen gebissenen Zähnen heraus.

Er drückte ihren Unterkiefer zusammen, bis es wehtat, dann lies er sie wieder los.

"Du solltest lieber zusehen, dass du wieder auf die Beine kommst, jemanden der ständig schlapp macht, können wir hier nicht gebrauchen."

Sie wollte etwas Unfreundliches erwidern, kam aber nicht dazu. Eine Hand wurde ihr auf die Schulter gelegt.

Reflexartig zuckte sie zurück, doch ihr geschwächter Körper machte die schnelle Bewegung nicht ganz mit, beinahe verlor sie das Gleichgewicht.

Der Rothaarige grinste spöttisch und lies sie stehen.

Er drehte sich aber noch einmal zu ihr um.

"Im Übrigen, hübsche Aussicht."

Juri begriff nicht sofort was er meinte, dann sah sie langsam an sich herunter.

Sie trug nur ein Höschen und ein viel zu großes Hemd, dass ihr zwar bis auf die Oberschenkel herab reichte, dafür aber einen sehr tiefen Ausschnitt an ihrem eher zierlichen Frauenkörper hatte.

Einen Augenblick starrte sie dem Rothaarigen nur entsetzt und ungläubig

hinter her.

Ein Räuspern holte sie in die Gegenwart zurück.

Der Mann, der ihr die Hand auf die Schulter gelegt hatte, stand immer noch hinter ihr. Er trug eine Maske und hatte lange blonde Haare.

"Du hast zwei Tage durch geschlafen, also übertreib es nicht gleich." Sagte er.

Sie wollte ärgerlich etwas erwidern, kam aber nicht dazu. Zwei Tage?

Kein Wunder das sie sich so mies fühlte. Auch der Masken-Mann schien nicht an einer Unterhaltung interessiert und lies sie stehen. Im Vorbeigehen sagte er noch: " Du solltest wieder rein gehen, hier wird keiner den Babysitter für dich spielen."

Schon allein aus Protest gegen diesen letzten Satz blieb sie noch eine Weile an Deck. Das Schiff war auf hoher See, eine Flucht im Moment also unmöglich.

Ihr Beine begannen zu zittern, und drohten unter ihrem Gewicht nach zu geben, das veranlasste sie dazu doch wieder rein zu gehen. Sie musste sowieso erst einmal wieder zu Kräften kommen bevor sie richtig über eine Flucht nachdenken konnte. Vor allem musste sie ihre Kopfschmerzen wieder loswerden.

Als sie wieder drinnen war, fiel ihr auf, dass sie nicht mehr wusste, wie sie zu ihrem Zimmer kommen konnte.

`Scheiße!` Dachte sie, `aber ich geh nicht brav fragen. Ganz bestimmt nicht.`

Nach ein paar Schritten waren ihre Kräfte endgültig erschöpft und sie sackte an die Wand gelehnt zu Boden.

"Alles in Ordnung?" fragte eine ihr unbekannte Stimme. Dieses Mal drehet sie sich beherrscht langsam um, und zuckte dann doch zurück, als sie die Person sah, die sie angesprochen hatte. Der Mann hatte aber auch eine erschreckende Ähnlichkeit mit einem Zombie. Sie starrte ihn nur an, bis er den unförmigen Kopf schief legte. Das sah noch merkwürdiger aus mit der langen schmutzig-hellblauen und verfilzten Haarmähne.

Sie versuchte zu überlegen, wie sie jetzt am besten reagieren sollte, war aber zu langsam. Der Zombie-Typ hob sie einfach hoch und trug sie den Gang entlang.

Vor einer Tür blieb er stehen und öffnete sie. Da war ihr Minizimmer wieder.

Der Mann setzte sie vorsichtig auf dem Bett ab.

Er deutete auf den Tisch, auf dem jetzt ein Teller Suppe, so wie ein Krug Wasser standen.

"Du solltest langsam essen, hat der Arzt gesagt, das ist besser für deinen Körper." Dann ging er wieder.

Als erstes war Juri von sich selbst schockiert, das sie sich nicht gewehrt hatte, dann wunderte sie sich über die Hilfe, der Masken-Typ hatte immerhin gesagt hier würde keiner den Babysitter für sie spielen, und dann siegte erst einmal der Hunger. Sie machte sich über die Suppe her, es war schwierig nicht sofort alles herunter zu schlingen.

Und als sie sich gestärkt hatte vielen ihr fast sofort die Augen zu.

An Bord

Tut mir furchtbar leid, das es jetzt doch so lange gedauert hat >_< aber leider ist es jetzt doch nix mit mehr zeit und so und ich kann leider nicht sagen ob ich es regelmässigschaffen werde etwas hochzuladen, was dan auch qualität hat.

so, aber jetzt ist ja erstmal wieder was da^^

ich wünsche viel vergnügen mit dem Kapi und bitte um rückmeldung^^
 

Zwei Wochen später.

Juri hatte sich gut erholt aber an die Gesellschaft der Piraten hatte sie sich nicht gewöhnt.

Nun saß sie, wie meistens, vom Rest der Mannschaft getrennt an Deck und starrte in den Himmel.

Das Ganze war aber auch eine verfahrene Situation. Und dabei hatte sie nur ein normales Leben führen wollen,

Sie schüttelte den Kopf und seufzte. Was konnte sie tun?

Sie wollte weg, ja, aber sie konnte ja schlecht auf offener See von Bord springen, schon gar nicht auf der Grand Line.

„Hey, willst du wirklich die ganze Zeit da hocken? Nach zwei Wochen müsste das doch langweilig werden!“

Juri sah kurz zu den vier Piraten herüber. Natürlich war ihr langweilig, zwei Wochen über nahezu unmöglichen Fluchtplänen zu brüten war eigentlich keine ihrer Lieblings Beschäftigungen.

Der blonde Navigator mit dem Iro und der Sonnenbrille sah sie an, zumindest sah es so aus, aber durch die Brille konnte man das nicht so genau erkennen.

Er lächelte triumphierend, Juri ärgerte sich sofort über sich selbst. Wieso hatte sie zugelassen dass einer von denen sie wieder auf die Piraten aufmerksam werden ließ?

„Jetzt komm schon rüber, hier frisst dich keiner auf.“ Louis war nicht gewillt jetzt einfach locker zu lassen, wenn sie sie schon einmal wahrnahm.

Juri rang mit sich, sie wollte sich um keinen Preis mit den Piraten einlassen, aber sie war es auch Leid dauernd alleine zu sein.

Jack, der Zombie Typ, stand auf.

„Ich muss in die Kombüse, das Abendessen kocht sich nicht alleine.“ Stellte er fest.

„Kann ich dir helfen?“ Juri biss sich auf die Lippe, die Frage war ausgesprochen bevor sie richtig darüber nachgedacht hatte, aber jetzt war es zu spät und als sie Kid an Deck kommen sah bereute sich es auch schon nicht mehr.

Kid zeigte ihr nur zu gerne wie überlegen er ihr war und sie hasste ihn dafür, hasste ihn dafür dass er sie immer daran erinnerte wie schwach sie noch war, wie hilflos.

Es gab wirklich nichts was sie so sehr hasste wie Hilflosigkeit, nicht einmal Piraten oder die Marine.

Und sie hatte von keiner von beiden Parteien jemals etwas Gutes erfahren.

Ihre Blicke trafen sich und Juri verspannte sich wieder.

Ohne eine Antwort von Jack ab zu warten ging sie zur Tür.

Dieser folgte ihr wortlos bis zur Kombüse.

Schweigend begann er die benötigten Zutaten und Küchengeräte heraus zu suchen.

Juri war sich nicht ganz sicher ob sie diese Schweigsamkeit störte oder nicht.

Sie selber war eigentlich jemand der gerne redete aber sie wollte Jack auch nicht verärgern, er war bisher der einzige hier den sie mochte.

Und es war allemal besser zu schweigen als wirklich allein zu sein.

Immer noch ohne etwas zu sagen drückte er ihr ein Messer, zwei Zwiebeln und ein Schneidebrett in die Hand.

Juri setzte sich genauso stumm an den Tisch und begann die Zwiebeln zu zerkleinern.

So arbeiteten sie eine ganze Weile schweigend neben einander her.

Bis Juri die Stille doch zu drückend wurde.

„Warum ist ausgerechnet er euer Käpt’n?“ Fragte sie, das hatte sie auch noch nicht verstanden, er schien zu seinen Kammeraden nicht unbedingt netter zu sein als zu ihr. Trotzdem gehorchten sie ihm bedingungslos.

„Er ist ein guter Käpt’n.“ erklärte Jack einsilbig.

„Das glaub ich nicht.“ Kam es prompt von Juri.

Jack lächelte, was bei ihm äußerst seltsam aussah.

„Du kennst ihn nicht richtig.“, erklärte er weiter, mit stoischer Gelassenheit.

„Er mag barsch sein und gerne zeigen dass er der Boss ist, aber er hat uns bis hier hin geführt und keiner von uns hatte es je zu bereuen, in seine Bande eingetreten zu sein.“

Juri musterte Jack genau. Es stimmte, keiner aus der Bande war der Typ dafür für einen Kapitän zu arbeiten für den er nicht arbeiten wollte. Aber sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen das Eustes Käpt’n Kid in irgendeiner Form wirklich der Mensch sein konnte dem man mehr oder weniger seine Zukunft anvertrauen konnte. Und genau das hatten alle fünf getan, sie waren Piraten geworden, wurden gesucht. Es war ihr einfach unbegreiflich.

Jack lächelte immer noch, sagte aber nichts mehr.

Ein scharfer Schmerz im Finger holte sie wieder in die Gegenwart zurück.

„Verdammt!“ fluchte sie leise und steckte den linken Zeigfinger in den Mund, aus dem Blut quoll.

Juri hatte nicht richtig aufgepasst und sich geschnitten. Jack musterte sie nach wie vor ruhig bevor er sie in das Behandlungszimmer schickte, damit sie sich den Finger bepflastern konnte.

Leise über sich selber murrend verschwand Juri aus der Kombüse. Sie hatte eigentlich helfen und sich keine neuen Probleme machen wollen.
 

Luzifer, der Schiffsarzt befand sich nicht im Raum, aber die einfachen Sachen, wie Pflaster, einfache salben oder Kopfschmerztabletten waren in einem kleinen Schrank neben der Tür untergebracht.

Juri hatte das sehr schnell erfahren, während ihrer Anfangszeit auf dem Schiff.

Zwar war ihre Schwäche nichts gewesen, was man mit Medikamenten behandeln konnte aber die Basics hatte Luzifer ihr, wenn auch etwas mürrisch, erklärt.

Auf ihre Frage hatte er nur etwas mürrisch gebrummt dass er nicht wegen jedem Splitter in der Hand ein großes Trara haben wollte.
 

Juri suchte sich ein passendes Pflaster raus und sah sich dann interessiert um.

Sie war das erste Mal alleine im Behandlungszimmer und ihr kam die Idee das sich hier vielleicht etwas finden lassen würde was bei einer möglichen Flucht helfen konnte.

Schlaftabletten oder etwas in der Art.

Sie horchte noch einmal an der Tür um sicher zu gehen das niemand kam dann begann sie vorsichtig die vielen Schränke zu durch suchen die an den Wänden verteilt waren.

Nach einer viertel Stunde fand sie tatsächlich ein Schlafmittel. Einen Moment zögerte sie noch es an sich zu nehmen, aber als sie Schritte auf dem Flur hörte entschied sie sich schnell und griff zu.

Sie hatte gerade noch Zeit den Schrank wieder zu schließen und sich einige Schritte davon zu entfernen, bevor der Schiffsarzt eintrat und sie erstaunt musterte.

Einen Augenblick jagten Juris Gedanken wirr durch ihren Kopf und sie war nicht in der Lage angemessen auf die Situation zu reagieren.

„Was hast du hier zu suchen?“ brummte Luzifer und bedachte sie mit einem misstrauischen Blick.

„Äh, ich… ich hab mir in den Finger geschnitten und mir deshalb ein Pflaster geholt.“ Juri war erleichtert dass ihr dieser Umstand jetzt wieder eingefallen war, es gab ihr einen Teil ihrer Sicherheit zurück, das sie ihm hatte antworten können.

Trotzdem musterte der Arzt sie immer noch wenig freundlich.

„Ist noch nicht verboten oder?“ fragte Juri deshalb gereizt bevor sie, nach dem er immer noch nicht antwortete, aus dem Zimmer rauschte.
 

Als erstes brachte sie das Fläschchen in ihr Zimmer und versteckte es in der untersten Kommodenschublade in der hintersten Ecke. Nicht das das viel gebracht hätte, die Kommode war vollkommen leer aber es war besser so als das Fläschchen offen auf den Tisch zu stellen, damit es jeder sah.

Erst jetzt beeilte sie sich zurück in die Kombüse zu gehen.

Jack bedache sie mit einem kurzen Blick sagte aber nichts dazu dass sie so lange weg gewesen war sondern winkte Juri an den Herd da sie die Pfanne übernehmen sollte.
 

Das Abendessen verlief wie gewohnt die Unterhaltung bestand hauptsächlich aus derben Witzen und ebenso derben Kommentaren der Zuhörer.

Und Juri saß schweigend dabei. Sie hörte den Männern nicht zu, sie mochte die Witze nicht, verstand sie zum Großteil nicht einmal, und wenn man genau sein wollte, dann wollte Juri sie gar nicht verstehen.

Auch Kid, Killer und Louis nahmen nicht an der allgemeinen Unterhaltung teil. Wahrscheinlich unterhielten sie sich über das nächste Ziel.

Von diesem Gespräch hätte Juri nur zu gerne etwas mehr gehört, aber die beiden saßen zu weit von ihr entfernt als das sie etwas hätte verstehen können.

Durch Ermangelung einer anderen Beschäftigung dachte sie über ihr kurzes Gespräch mit Jack nach. Dabei begann sie unbewusst Kid zu mustern.

Er wirkte jetzt sehr ernst, als würde er alles für und wider des nächsten Ziels abwägen und überlegen wie sich die Mannschaft am besten verhalten sollte.

Sonst war er immer zu einem dreisten Spruch aufgelegt, mit dem er vor allem sie gerne ärgerte oder er war schlecht gelaunt.

Juri war so sehr in ihre Betrachtungen und Gedanken vertieft, das sie gar nicht bemerkte wie der Käpt‘n sich ihr zu wandte.

Ein spöttisches Grinsen zog sich über sein Gesicht als er sie ansah.

„Was ist?“ Fragte er laut, sofort verstummten alle und sahen zu Juri herüber.

Diese spürte wie ihr das Blut in den Kopf schoss, was sollte sie jetzt bloß antworten?

„Kann die doch egal sein.“ sagte sie nach einer Weile schnippisch und versuchte ihn zu ignorieren.

Kids Grinsen wurde nur noch breiter.

„So? Es kann mir egal sein wenn du die Augen nicht von mir lassen kannst?“ fragte er sie mit einem so anzüglichen Unterton, das Juri schon wieder das Blut in den Kopf schoss.

Was bildete der sich eigentlich ein?

„Mir wird schlecht.“ Brummte sie ärgerlich und stapfte wütend aus dem Raum.
 

Erst ging sie in ihr Zimmer, aber in dem kleinen Raum hielt es das wütende Mädchen nicht lange aus und so huschte sie leise an Deck um noch etwas frische Luft schnappen und sich zu beruhigen.

Noch ziemlich lange hörte sie die Männer zusammen sitzen und sich gegenseitig ihre Frauengeschichten zu erzählen.

Shoppingtour?

Drei Stürme!Drei Gott verdammte Stürme mussten sie innerhalb von nicht einmal 48 Stunden überstehen. Gut, Juri wusste das sie auf der Grande Line waren und das man hier mit allem rechnen musste. Sie war hier immerhin aufgewachsen, wenn auch ganz am Anfang, wo man die wirklichen Gefahren gerade mal erahnen konnte. Dennoch, das war heftig gewesen.Vorher hätte es noch ungefähr zwei Tage gedauert bis sie die nächste Insel erreicht hätten, wie weit sie jetzt vom Kurs abgetrieben waren konnte niemand sagen.

Juri begann wieder zu trainieren, das hatte sie lange nicht gemacht und musste feststellen das ihre Disziplin, besonders was ihre Meditationsübungen betraf, erheblich nachgelassen hatte. Zwar war Meditieren nie wirklich ihr Hobby gewesen, doch hatte sie sich ihrem Großvater zu liebe immer Mühe gegeben, auch beim Kenpotraining. Später war sie ihm dankbar gewesen, wegen der guten Lehren.

Kid hatte sich über sie lustig gemacht, wenn sie sich im Seiza an Deck niedergelassen, und versucht hatte sich zu konzentrieren. Der verdammte Mistkerl, wenn er seine Teufelskräfte nicht hätte könnte sie es bestimmt mit ihm aufnehmen! Na ja, zumindest wenn sie wieder mehr trainiert haben würde, jetzt im Moment wäre sie ihm wohl doch unterlegen.

Wieder einmal ließ sie sich mit untergeschlagenen Beinen an Deck nieder und versuchte alles um sich herum auszublenden und sich nur auf ihre eigene Atmung zu konzentrieren. Es viel ihr heute überraschend leicht was vielleicht daran lag das sie zum ersten mal seit Tagen wieder ruhigen Seegang hatten. Das Geräusch von Wasser hatte sie schon immer beeinflusst, beruhigt oder aufgewühlt. Wenn sie ehrlich war konnte sie sich kaum etwas schöneres vorstellen als auf einem Schiff zu leben, von schwimmen und tauchen mal abgesehen. Nur leider hing sie hier auf dem absolut falschen Schiff fest. Sie atmete noch einmal tief durch und tauchte nun vollends ab, weder die Rufe der Piraten noch das Pfeifen des Windes oder das Rauschen der Wellen erreichte sie noch.

Wie lange sie so da gesessen hatte wusste sie nicht aber als sie die Augen wieder öffnete sah sie sich Kid gegenüber. Er war ihr gegenüber in die Hocke gegangen, so das er zwar etwas zu ihr runter gekommen war, aber immer noch auf sie herabschauen konnte.

„Was?“ fragte Juri dem entsprechend gereizt.

„Ich wollte nur wissen ob du's merkst.“ stellte er gleichmütig und grinsend fest.

Juri knurrte verärgert.

„Meditationsübungen sind kein Haki.“ brummte sie unwirsch. „Das macht man für eine bessere Konzentration, nicht um Andere spüren oder ihre Angriffe vorhersagen zu können.“

„Aha.“ am liebsten hätte sie ihm für die geringschätzige Erwiderung ins Gesicht geschlagen, was wusste er den schon davon? Noch vor zwei Jahren hatte es ihr das Leben gerettet das sie sich so gut konzentrieren und dementsprechend schnell reagieren konnte. Aber Kid das erklären zu wollen wäre wohl vergebene Liebesmühe gewesen.

Sie wollte an ihm vorbei gehen und mit ihren Dehnübungen weiter machen, doch der Käpt'n packte sie am Arm und lies etwas um ihr Handgelenk zu schnappen, bevor sie auch nur mit einem Finger zucken konnte.

Entgeistert betrachtete sie ihren linken Arm, um dessen Handgelenk jetzt ein Eisenring lag, der mit einem Schloss versehen war.

„Was soll die Scheiße?“ fragte sie aufgebracht und funkelte ihn wütend an.

„Sicherheitsmaßnahmen.“ erklärte er ohne mit der Wimper zu zucken.

„Sonst gehst du uns noch verloren.“ fügte er aber gleich darauf wieder grinsend hinzu. Juri holte schon Luft für eine ihrer Meinung nach angemessenen Erwiderung, als Louis ihr von hinten einen Arm um die Schulter legte. Sie erstarrte sofort.

„Weißt du der Käpt'n hat da was vergessen zu erwähnen,“ erklärte er amüsiert. Sie schnaubte immer noch wütend und befreite sich von seinem Arm, was er mit einem gespielt enttäuschten Laut quittierte.

„Die nächste Insel ist in Sicht.“ klärte schließlich Killer sie auf. Er hatte sich etwas abseits gehalten und die ganze Szene beobachtet.

„Drei Tage später als geplant, aber immerhin sind wir angekommen bevor der Proviant ausging.“ stellte Louis fest und lehnte sich lässig an die Reling.

„Schön,“ gab sie bissig zurück „und was soll jetzt der Mist?“ sie wedelte mit dem Handgelenk um das der Eisenring lag.

„Du würdest uns doch nur abhauen, wenn wir dich auf der Insel frei rum laufen lassen würden.“ erklärte Kid gelangweilt. Volltreffer, damit hatte er natürlich recht. Juri gab sich mühe nicht mit den Zähnen zu knirschen und dadurch ihren Ärger zu zeigen. Es schien ihr aber nur halb zu gelingen, denn Kid grinste triumphierend zu ihr runter.

„Und,“ setzte er wieder an und Juri war sich sicher das sie nicht wissen wollte wie der Satz weiter ging, „ich hab heute absolut keine Lust auf Hasenjagt zu gehen.“

Juri konnte nicht verhindern das ihr die Gesichtszüge entgleisten. Der Satz klang zweideutig und verursachte ihr Übelkeit. Und das obwohl sie sich ziemlich sicher war das Kid die Finger von ihr lassen würde. Sie war jetzt fast drei Wochen an Bord in denen sie keine andere Insel angelaufen hatten und er hatte sie trotzdem noch nicht angerührt. Wenn er es also so nötig hatte würde er sich sicher nicht ein Mädchen nehmen das sich bis zum letzten wehren würde, oder bei welcher er zumindest davon ausgehen müsste das es so war, wenn er auch Andere, viel leichter, haben konnte. Und das war in fast allen Hafenstädten so, selbst in dem kleinen Dorf in dem sie aufgewachsen war hatte es Prostituierte gegeben, wenn auch nicht viele, weil dort nicht viele Reisende vorbei kamen.

„Bei der Gelegenheit können wir dich auch endlich vernünftig einkleiden.“ stellte er gerade wie beiläufig fest.

„Wenn wir schon nen Mädel an Bord haben sollte sie wenigstens auch so aussehen. Männersachen stehen dir echt nicht.“

Juri wusste einen Augenblick nicht wie sie reagieren sollte.

„Jetzt sag nicht ich soll in deiner Begleitung shoppen gehen.“ brachte sie schließlich sowohl aufgebracht, als auch entgeistert heraus. Die Vorstellung war alles andere als angenehm.

Sie bekam keine Antwort.

„Das ist ja wohl ein ganz schlechter Scherz! Ihr denk doch wohl nicht das ich mir das antue!“ jetzt platzte ihr der Kragen. Sie bemerkte noch wie Killer sich aus dem Staub machte und Louis seinem Käpt'n aufmerksame Blicke zuwarf aber es kümmerte sie nicht.

„Nen mir nur einen einzigen Grund warum ich das tun sollte! Da ...“ weiter kam sie nicht, Kids Hand schoss vor, er wollte sie packen, doch Juri wich aus. Sie schwieg jetzt und beobachtet ihn aufmerksam aus der Distanz. Kid streckte die Hand aus, im nächsten Moment ruckte ihr linker Arm nach vorne und riss ihren Körper mit. Er setzte seine Teufelskräfte ein.

Mit rechts packte er ihr Handgelenk mit dem Eisenring, mit links griff er nach ihrer Kehle. Sie lenkte seinen Arm ab, kam aber nicht mehr dazu etwas zu tun, da er sie nun mit rechts von sich schleuderte.

Sie kam hart auf den Planken des Decks auf und keuchte vor Schmerz. Langsam, aber ohne einen Laut von sich zu geben richtete sie sich wieder auf. Kid kam gefährlich langsam, und mit undefinierbaren Blick auf sie zu.

Juri schluckte. Trotzig reckte sie das Kinn und sah ihn an als er dicht vor ihr stehen blieb.

„Ich diskutiere heute nicht, verstanden?“ zischte er ihr zu und packte ihr Kinn als sie nicht antwortet.

„Ob du verstanden hast will ich wissen.“

Der Druck auf ihrem Unterkieferknochen schmerzte. Das er so viel Kraft in einer Hand hatte. Einen Augenblick presste sie noch wütend die Lippen auf einander, dann fauchte sie ein „Verstanden“ zu ihm hoch und gab sich weiterhin alle Mühe ihn mit Blicken zu erdolchen, leider erfolglos.
 

Eine Stunde später befand sie sich mit Kid in einer Einkaufspassage und sah sich nach Kleiderläden um. Die Vorstellung das sie nur Klamotten kriegen würde, die ihm auch gefielen machte sie nicht unbedingt glücklich. Aber was sollte sie machen, beim Thema Einkaufen gehen hatte sie bereits den Kürzeren gezogen und sie konnte sich nur zu gut vorstellen das die Diskussion über einzelne oder mehrere Kleidungstücke ähnlich enden würden.

Schicksals ergeben seufzte sie und betrat den ersten Laden vor dem Kid schon genervt wartete. Erst einmal Gute Mine zum Bösen Spiel machen.

Juri war angenehm überrascht als sie sich umsah. Es schien ein ganz normaler Klamottenladen zu sein, keine provokant knappen Klamotten im Angebot, es sah alles ganz gewöhnlich aus.

Sie warf eine misstrauischen Blick über die Schulter auf den rothaarigen Piraten, doch der grinste nur.

„Was hast du jetzt wieder zu meckern?“ fragte er spöttisch.

Sie schnitt ihm eine Grimasse.

„Du überlässt mir die Auswahl?“ frage sie dann mit hochgezogener Augenbrauen.

„Solltest du vorhaben die wie eine Nonne auszustaffieren, sags gleich, dann übernehme ich die Auswahl.“ Er grinste anzüglich.

Sie wollte gerade zu einer Antwort ansetzen als sie von einer milden Stimme unterbrochen wurde: „Kann ich ihnen helfen?“

Eine junge Frau mit Bonbon-rosa Haaren, die sie in einer wilden Hochsteckfrisur trug, stand hinter ihnen und lächelte sie freundlich an.

Wahrscheinlich einer Verkäuferin.

Juri wollte schon danken abwehren als Kid wieder das Wort ergriff: „Sie muss einmal Komplett eingekleidet werden.“ sagte er bestimmt und erstickte damit jeden Prostest seitens Juri im Keim.

Die Verkäuferin nickte immer noch lächelnd und zog Juri gleich in Richtung der Unterwäscheabteilung. Das Mädchen schnappte entgeistert nach Luft und schaffte es gerade noch so abzubremsen. Die junge Frau sah sie verblüfft an als sie sich umsah und bemerkte das Kid ihnen folgte.

Nein, das wollte sie definitiv nicht! Kid würde nicht zu sehen wenn sie Unterwäsche aussuchte!

„Mach dir mal keine Gedanken Kindchen dein Freund findet uns schon.“ lachte die Verkäuferin belustigt.

Für einen Moment verschlug es Juri tatsächlich die Sprache.

„Er ist nicht mein Freund!“ donnerte sie dann los.
 

Es dauerte Stunden bis Juri tatsächlich alles hatte was sie brauchte, Unterwäsche, Socken, Hosen, Röcke, T-Shirts, Tops, Pullover, Jacken.

Wie sie es letzten Endes sogar geschafft hatte Kid aus der Unterwäscheabteilung heraus zu halten wusste sie nicht mehr aber es hatte geklappt. Die Verkäuferin war definitiv amüsiert gewesen und hatte sich partout nicht ausreden lassen das Kid und Juri ein Paar wären so das Juri irgendwann resigniert aufgegeben hatte.

Obwohl es nicht sonderlich schwierig gewesen war die restlichen Klamotten zusammen zu bekommen war Juri jetzt mit den Nerven am Ende. Und jetzt mussten noch Schuhe gekauft werden, sie wusste einfach nicht mehr wie sie das noch überleben sollte.

Ihr erster Weg, nach dem Juri auch mit Schuhen für alle Witterungen ausgestattet war, führte sie zurück zum Schiff wo sie mit Jack und Monsuter zusammen stießen, die den Proviant wieder aufgefüllt hatten. Juri verschwand schnell unter Deck in ihrem Zimmer und räumte die neuen Klamotten ein. Nur die Sachen die sich jetzt anziehen wollte behielt sie draußen, eine Schwarze Shorts und ein dunkelgrünes Cut-off-Top mit Rollkragen.

Als sie alles eingeräumt hatte verschwand sie im Badezimmer um zu duschen.

Danach ging sie wieder an Deck. Kaum angekommen richteten sich erst einmal alle Blicke auf sie. Juri fing Kids Blick auf und konnte sich vorstellen das er einige Bemerkungen über „die Shopping-Tour“ gemacht hatte.

Mein Gott, sie würde diesen Tag nie wieder vergessen könne, sie war definitiv traumatisiert.

„Ist irgendwas?“ fragte sie patzig als alle sie nur anstarrten und keiner irgendwas sagte oder sich abwandte. „Man möchte ja meine ihr hättet noch nie ein Mädchen gesehen.“ spottete sie.

„Nur nicht nett werden,“ gab Louis belustigt zurück. „Wurde aber tatsächlich Zeit das du richtige Klamotten bekommst, jetzt sieht man ja erst was wir an dir haben.“

„Juri pfiff spöttisch durch die Zähne. „Weißt du, mir ist es herzlich egal ob du das siehst oder nicht.“

Louis lachte laut auf aber Juri drängte sich an ihm und den Anderen vorbei und brachte so viel Abstand zwischen sich und die Piraten wie Kid zuließ. Sie hatte immer noch den Eisenring ums Handgelenk und der Rotschopf ließ sie immer noch nicht wirklich aus den Augen.

Jack war der einzige der noch fehlte aber er kam kurz drauf auch an Deck. Als er Juri sah schenkte er ihr sein merkwürdiges Lächeln, was sie automatisch dazu brachte es zu erwidern.

„Dann können wir ja los.“ stellte Kid fest. „Monsuter, du hast heute die Schiffswache.“

Der Angesprochene brummte etwas und machte es sich auf Deck bequem. Der Rest der Mannschaft machte sich wieder auf den Weg an Land. Juri betrachtete das Geschehen etwas verblüfft und blieb wo sie war, bis Kid sich wieder zu ihr umdrehte. Kommentarlos zog er sie mit Hilfe des Eisenrings na seine Seite.

„Landgang, Schätzchen. Da willst du doch nicht fehlen.“ stellte er spöttisch fest.

„Auf deine Gesellschaft könnte ich für den Rest meines Lebens verzichten.“ gab sie ärgerlich zurück, war aber insgesamt zu müde zum streiten.

Irgendeiner aus der Mannschaft hatte sich vorher umgesehen und führte sie alle direkt zu einer Bar. Dort setzten sich die Männer an einen Tisch, für einen Augenblick war Juri unbewacht, was sie nutzte um sich auf einen Barhocker am Tresen zu setzen.

Sie musste sich zwingen sich nicht um zudrehen um nach Kids Reaktion zu sehen, sie meinte seinen Blick im Rücken spüren zu können. Vielleicht bildete sie sich das aber auch nur ein. Jedenfalls ließ er sie sitzen wo sie war.

Juri bestellte sich etwas zu trinken und überlegte wie sie eine Flucht jetzt angehen musste. Ein wirkliches Problem war der Eisenring. Und da Kid sie nicht im Schlaf überwachen konnten musste sie damit rechnen das sie solange sie auf dieser Insel waren in ihr Zimmer eingeschlossen werden würde. Sie wusste durchaus wie man ein Türschloss mit einer Haarnadel öffnen konnte und hatte dem entsprechend ein Päckchen davon in dem Geschäft mitgehen lassen. Klauen war zwar nicht ihre Art aber sie wollte keine Verdacht erregen. Schön, jetzt musste sie sich nur noch was einfallen lassen wie sie an der Nachtwache vorbei kommen würde.

Ihre Überlegungen wurden unterbrochen als sich jemand neben sie setzte. Flüchtig sah Juri auf und erkannte das es sich um einen jungen Mann handelte, bestimmt nicht mehr als drei vier Jahre älter als sie. Er schenkte ihr ein freundliches lächeln, welches sie leicht zögernd erwiderte.

Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander und Juri versuchte weiter zu überlegen.

„Bist du alleine hier?“ fragte der junge Mann schließlich.

„Kann man so sagen.“ antwortete sie unbestimmt. Als sie sich ihm diesmal ganz zuwandte bemerkte sie aus den Augenwinkeln das Kid alles andere als zufrieden zu ihr rüber sah. Sollte er doch, sie hatte ihn nicht gebeten sie mit zu nehmen.

Erinnerungen

„'Könnte man so sagen'?“ fragte der junge Mann leise lachend.

„Wie darf man den das verstehen?“

Juri zögerte. Eigentlich war sie nicht weiter an einem Flirt interessiert aber andererseits war es vielleicht ganz nett mal wieder mit einem ganz normalen Menschen zu reden.

„Ich wurde einfach mit geschleppt.“ erklärte sie, immer noch unbestimmt.

„Da hab ich Glück gehabt, hätte man dich nicht mit geschleppt wäre ich heute nicht in den Genuss deiner Bekanntschaft gekommen.“ er zwinkerte ihr, für ihren Geschmack viel zu vertraulich, zu. Sie lächelte zurückhaltend und überlegte sich jetzt doch wie sie ihn wieder loswerden konnte.

„Darf ich erfahren wie du heißt?“ fragte er und bestellte für sie beide neue Getränke. Juri ließ es zu, sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Sie hatte seit sie dreizehn war bei ihrer Pflegemutter in der Bar geholfen und das in einer Hafenstadt. Mit Anmachen kannte sie sich aus, da musste er sich schon etwas anderes einfallen lassen.

Auch diesen Gedanken schien er auch selber gerade gekommen zu sein, denn er lachte leicht verlegen.

„Ich heiße Alan.“ stellte er sich vor. Juri konnte nicht verhindern dass sie lächelte. Der Typ hieß also genau wie ihr kleiner Pflegebruder, er war aber nicht halb so süß. Bei dem Gedanken daran wie der Kurze, zehn Jahre war er jetzt alt, darauf reagiert hätte, hätte er gewusst das sie ihn süß nannte musste sie unweigerlich anfangen zu lachen. Alan sah sie irritiert an und auch von anderen Gästen erntete sie interessierte oder verwunderte Blicke.

Als sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte wandte sie sich wieder dem jungen Mann neben sich zu und entschuldigte sich immer noch grinsend: „Sorry, aber ich musste gerade an meinen kleinen Bruder denken, du heißt genau wie er.“ erklärte sie, das sie den Kleinen süßer fand musste er ja nicht wissen.

„Du hast Geschwister?“ versuchte er erneut ein Gespräch anzufangen. Sie lächelte, mal sehen, vielleicht konnte man sich ja doch ganz nett mit ihm unterhalten.

„Ja, drei Stück, zwei Kleinere und einen großen Bruder.“ erzählte sie. Das alle drei nur Pflegegeschwister waren musste er auch nicht wissen. Außerdem machte sich ein großer Bruder, der jederzeit herein kommen konnte wesentlich besser als ein Pflegebruder, der gar nicht auf der Insel war. Aber das wollte sie nicht weiter ausführen.

„Ich hab leider gar keine Geschwister.“ plauderte er munter weiter.

Insgesamt konnte man sich tatsächlich ganz gut mit ihm unterhalten, solange sie dafür sorgte das es sich um unverfängliche Themen handelte. Schon lange hatte sie nicht mehr so lachen können. Seit zwei Jahren um genau zu sein. Ein wenig wehmütig dachte sie an die Zeiten zurück, als sie noch mit ihrem späteren Pflegebruder Ray und ihren drei anderen besten Freunden als Chaosquintett durch das Dorf gestreunt waren. Kaum ein Tag an dem sie nicht etwas angestellt hatten. Und meistens war es Makoto gewesen der die Einfälle hatte, oder sie, einer von ihnen hatte die Idee die sie später unweigerlich in Schwierigkeiten gebracht hätte, wenn Shiro, der Übervorsichtige und Ray der Vernünftige nicht gewesen wären. Vicky hatte sich meistens aus den Diskussionen heraus gehalten aber am Ende bei allem mit gemacht. Die schöne unbeschwerte Kindheit, es war schon viel zu lange her, lag sie doch in einer Zeit, in der ihre Mutter und ihre Großeltern noch lebten.

„Alles in Ordnung?“ fragend sah Alan sie an.

Juri hob überrascht den Kopf. „Ja ja, alles okay, ich hab nur kurz daran gedacht wie ich mich mit meinem besten Freund angefreundet hab.“ eigentlich hatte sie so was gar nicht erzählen wollen, aber die Rechtfertigung war raus bevor sie darüber nachgedacht hatte und die Erinnerung ließ sie sofort wieder Schmunzeln.
 

„So was würdest du dich nicht trauen!“ rief ein blauhaariger Junge von vielleicht fünf Jahren zu einem knapp vierjährigen Mädchen herunter. Er war auf einen kleinen, aber kräftigen Baum geklettert und sah auf sie herab, was sie mit einem schmollen quittierte.

„Du bist doch dumm!“ rief sie zu ihm hoch „da kannst du dir ganz schlimm wehtun!“

„Du hast doch bloß Schiss!“ antwortete er prompt. Sie streckte ihm die Zunge raus.

„Mako, sie hat recht und jetzt komm da runter bevor dich jemand sieht, Erwachsene verstehen da keinen Spaß.“ warf ein drittes Kind ein, ein Junge, etwas älter als der auf dem Baum, mit goldblonden Haaren, er war am Fuß verletzt und humpelte an Krücken zu dem Mädchen. Es war ganz eindeutig das der Baum noch nicht das Endziel von Mako war. Der Baum stand hart am Ufer eines kleinen Flusses und genau an dieser Stelle stand eine Alte Mühle, mit Wasserrad. Und genau das schien das Ziel des Jungen zu sein, denn jetzt streckte er sich und pachte den Stützbalken der seitlich an das Rad gelehnt war und über den man bequem hochklettern konnte. Die beiden am Boden sahen gespannt zu wie der Fünfjährige sich hoch hangelte.

„Makoto ist so ein Blödmann. Meine Mama hat mir erklärt das ich nicht auf dem Rad spielen soll, weil es Morsch ist und jederzeit zusammenbrechen kann.“ erklärte das Mädchen mit den schwarzen Haaren immer noch schmollend.

„Ray, sag ihm doch auch mal das er ein Idiot ist, mir glaubt er das ja nicht.“

Der Angesprochene, Ray, musste lachen. „Ihr redet heute das erste mal so richtig mit einander.“ stellte er fest.

„Und ich mag ihn nicht.“ brummte sie ärgerlich.

„Weißt du Juri, ich glaub er mag dich auch nicht.“ antwortet Ray ehrlich.

„Das war jetzt aber nicht nett.“ stellte Juri, das Mädchen fest. „Aber mir ist eh egal ob Makoto mich mag, Hauptsache du findest mich nicht blöd.“

„Ne, blöd finde ich dich nicht.“ wieder lachte Ray unbefangen, was aber kurz darauf durch lautes Knirschen und das Bersten von Holz unterbrochen wurde. Beide sahen sofort wieder zu dem alten Wasserrad.

Makoto hatte es geschafft oben drauf zu klettern, aber da hatte ihn sein Glück verlassen, das Holz hatte unter seinem Gewicht nachgegeben und nun krachte er mit viel Schwung auf die unteren Bretter, die ihm ebenfalls nicht stand hielten und fiel ins Wasser. Die dieser Stelle gab es eine Menge Strudel und Ray schrie sofort erschrocken auf: „Heiliger Strohsack, Mako kann nicht schwimmen.“

„Er ist doch schon Fünf.“ meinte Juri entgeistert. Sie konnte schon lange schwimmen. Aber als Makoto nicht wieder auftauchte und Ray besorgt zum Ufer humpelte hielt sie nichts mehr auf Abstand. Sie eilte zum Ufer und sprang nach einem Moment zögern hinein. Obwohl sie recht gut unter Wasser sehen konnte und auch recht lange die Luft anhalten konnte dauerte es eine ganze Weile bis sie Makoto entdeckte. Juri hatte sich noch nie gegen eine solche Strömung behaupten müssen. Sie kämpfte sich durch die Strudel zu idem Jungen durch und zog ihn nach oben. Während sie sich von der Strömung mit treiben lies hatte sie das gefühl ihr ginge die Luft aus und es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis sie endlich die heftigen Strudel hinter sich hatte und sie es wieder an die Oberfläche schaffte. Keuchend und prustend versuchte sie Makoto zu Ufer zu bugsierend was ihr nach einigen großen Schlucken Wasser und einigen malen unfreiwilligen Untertauchens auch gelang.

Ray humpelte so schnell wie er konnte zu ihnen und half ihr Makoto wieder an Land zu ziehen. Juri war erschöpft wie noch nie in ihrem Leben, jetzt wusste sie warum ihre Oma ihr immer verboten hatte dort zu schwimmen wo es Strudel gab.
 

„Ich glaube das ich ihn damals aus dem Fluss gezogen hab hat er mir ewig nicht verziehen.“ Juri lächelte versonnen und nahm eine Schluck aus ihrem Glas, es war nicht ihr erstes Glas aber sie war auch recht trinkfest, nicht unbedingt wenn sie raue Mengen Alkohol zu sich nahm aber solange sie einigermaßen Maß hielt war das kein Problem.

„Nicht verziehen?“ fragte Alan ungläubig. „Aber er hat danach bestimmt keine solchen Dummheiten gemacht oder?“

„Keine?“ fragte sie amüsiert, „Wir haben damals doch gerade erst angefangen, dem Balancieren auf dem alten Wasserrad haben wir noch so einiges folgen lassen.“

„Ist ja wahnsinnig spannen. Kommst du jetzt freiwillig mit oder muss ich dich an die Hand nehmen?“

Juri musste sich nicht umsehen um zu wissen wer sich da in das Gespräch einmischte.

Verärgert sah sie Kid an und fragte mit bissigem Unterton: „Darf ich erst noch austrinken?“

Alan sah verwirrt zwischen ihnen hin und her.

„Piraten, ja?“ fragte er schließlich.

„Hab doch gesagt ich bin mitgeschleppt worden.“ meinte Juri leicht hin und nahm einen Schluck von ihrem Getränk.

„Beeil sich.“ zischte Kid und funkelte sie an.

Juri genoss es ihn einmal wütend zu machen, auch wenn sie sich sicher war das sie dabei war eine Grenze zu überschreiten, das schien es ihr in dem Moment wert zu sein. Seelenruhig nahm sie noch einen Schluck und musterte gelangweilt die Flaschen die in dem Regal hinter der Bar standen.

„Also einer dieser verrückten Piraten die nach dem One Piece suchen.“ stellte Alan gerade fest, er schien keine Angst vor Kid zu haben.

„Irgendwas dagegen?“ fragte Kid knurrend zurück. Juri sah auf, die Sache schien brenzlich zu werden.

„Nein, nein, absolut nicht.“ wehrte Alan spöttisch ab.

„Die meisten Piraten suchen nach dem One Piece, was ist daran so amüsant?“ Juri sah den jungen Mann leicht verwirrt an. Sie wäre nie auf die Idee gekommen zur See zu fahren und diesen legendären Schatz zu suchen, auch als sie noch keine Piraten gehasst hatte aber dass konnte doch jeder halten wie er wollte, Alans Spott verwirrte sie etwas.

„Es ist doch einfach nur albern etwas hinter her zu jagen, das es gar nicht gibt.“

Juri sah rasch zu Kid rüber, an seiner Schläfe konnte sie eine Wutader sehen, die bedrohlich anschwoll.

„Und du warst damals dabei, auf der Oro Jackson, das du so genau weißt das es das One Piece nicht gibt?“ fragte sie schnell in ebenfalls spöttischen Ton.

„Glaubst du diese Ammenmärchen?“ fragte er zurück und lehnte sich zu ihr rüber. Damit überschritt er wieder eine Grenze und Juri sah ihn dementsprechend kühl an, doch bevor sie etwas erwiderte konnte handelte Kid.

Er packte den jungen Mann an der Kehle und hob ihn ohne Schwierigkeiten hoch.

„Wollen doch mal sehen ob du noch immer lachen kannst Bürschchen.“ knurrte er. „Wer macht denn schon den ersten Schritt in ein Abenteuer hinein, wenn er schon weiß wie es ausgeht?“

Ob wohl der Ton der Frage ein ganz anderer war konnte Juri nicht verhindern das sie geschockt war über die Übereinstimmung, Kid hatte gerade den selben Wortlaut benutzt wie ihre Großmutter. Sie schluckte schwer und stellte das Glas zurück auf die Bar, während sie den rothaarigen Piratenkapitän anstarrte als hätte sie einen Geist gesehen. Als Jack sie am Arm nahm und nach draußen führte folgte sie ohne zu murren.

Als sie wieder an der frischen Luft war wurde auch ihr Kopf wieder klarer, es hatte aufgefrischt, ein kühler Wind wehte und Juri fröstelte. Ihre Heimat war zwar eine ganz gewöhnliche Insel gewesen, aber Kälte hatte sie noch nie wirklich gut vertragen. Sie schlang die Arme um den Oberkörper und versuchte noch einmal zu verstehen das Eustes Caiptain Kid gerade dasselbe gesagt hatte wie ihre Großmutter, sogar im selben Zusammenhang.
 

„In der Bar waren gestern wieder Piraten.“ erzählte Ray gerade als Vicky und Juri wieder an Land ankamen.

„Sie wollen weiter über die Grande Line um das One Piece zu finden.“

„Das One Piece gibt es doch gar nicht!“ rief Makoto dazwischen. Juri schnaubte leise.

„Hunderte von Piraten glauben aber daran das es diesen Schatz gibt.“ widersprach sie grummelnd.

„Dann sind sie alle Idioten oder Verrückt, denn es gibt ihn nicht.“ beharrte Makoto auf seiner Ansicht.

„Woher weißt du das so genau? Warst du damals auf der Oro Jackson dabei?“ fragte Juris Großmutter gelassen. Die alte Frau saß auf einem Stein am Wasser und sortierte Muscheln die die Mädchen vom Tauchen mitbrachten. Auch jetzt liefen sie als erstes zu ihr und legten ihr wieder welche auf den Schoss.

„Aber keiner weiß ob es das One Piece wirklich gibt.“ meinte Makoto leicht schmollend.

„Man muss nicht genau wissen, wenn man an etwas glaubt.“ erwiderte die Mizuhara Mizuka immer noch mit derselben stoischen Gelassenheit.

„Hä?“ verwirrt sahen die fünf Kinder die alte Frau an.

„Wie meinst du das Oma?“ fragte Jur und setzte sich zu Füssen ihrer Großmutter in den nassen Sand.

„Wer macht denn schon den ersten Schritt in ein Abenteuer hinein, wenn er schon weiß wie es ausgeht?“
 

Juri atmete noch einmal tief durch und starrte in den Himmel. Es war dunkel geworden und die Sterne waren bereits zu sehen. Sterne, Shiro hatte sie geliebt, jeden einzelnen hatte er benennen können. Ob er immer noch hin und wieder Zeit hatte sich die Sterne anzusehen? Sie wünschte es ihm, aber wirklich glauben tat sie es nicht. Ihre Augen wurden feucht. 'Mein Gott, ich hab heute eindeutig zu viel getrunken und mich zu sehr mit der Vergangenheit beschäftigt.' dachte sie und rieb sich heftig die Augen, als ein Schrei die Stille zerriss. Schockiert fuhr sie herum und starrte auf die Tür durch die sie gerade gegangen waren. Jack stand neben ihr und hielt sie fest als sie Anstalten machte wieder zurück zu gehen.

„Das solltest du dir nicht ansehen.“ meinte er ruhig.

„Alan...?“ murmelte sie schwach. „Das war er, oder?“ Schreckens bleich wandte sie sich Jack zu und starrte ihn an.

„Von deinem Gesprächspartner ist jetzt nicht mehr alt zu viel übrig.“ Killer hatte gemeinsam mit den andren die Bar verlassen und ging an ihr vorbei als sei nichts gewesen. Instinktiv wanderte Juris Blick weiter bis zu Kid der las letzter das Haus verließ und ihren Blick unverwandt erwiderte. Juri musste keine Fragen mehr stellen, ihr brauchte keiner mehr erzählen was passiert war. Beinahe apathisch ließ sie sich von Kid mitziehen.

Dieser eine Schrei hatte geschafft was der Überfall auf das Dorf in dem sie zwei Jahre gelebt hatte nicht ganz geschafft hatte: Er hatte eine ihrer schmerzhaftesten Erinnerungen aufgewühlt.

Auf dem Weg zurück nahm sie nicht war, keine Häuser kein Licht, nicht ihre Begleiter und auch nicht was sie sagten, kein Geräusch im Hafen und auf den Straßen.

Vor ihrem geistigen Auge spielte sich immer wieder das gleiche Szenario ab, brennende Häuser, Schmerzens- und Todesschreie, Gestalten die mehr oder weniger Kopflos zwischen den Häusern herum rannten. Grölen und Lachen und die eigene Angst, Angst die ihr bis heute die Kehle zuschnürte, sie würgen ließ und gegen die sie nichts tun konnte.

Zerbrechlich?

Bis zum nächsten Mittag blieben sie auf dieser Insel, dann hatte der Lock Port sich wieder aufgeladen. Juri verließ ihr Kajüte nur zum Frühstück und verzog siech dann schnell wieder. Sie hatte kaum geschlafen und wollte das auch jetzt nicht nachholen. Im Moment hatte sie viel zu viel Angst vor den Alpträumen.

Früher hatte sie die auch gehabt, aber damals war sie nicht alleine gewesen, wenn sie nachts schreiend und weinen aufgewacht war, hatte ihr Pflegemutter sich zu ihr gesetzt, sie in den Arm genommen und ihr gut zugeredet, ihre Pflegegeschwister waren da gewesen, ihr Großvater, alle hatten sie verstanden was los war, denn sie fühlten den gleichen Schmerz.

Aber diesmal war niemand da, der sie tröstete. Niemand dem sie vertrauen konnte.

Das Mittagessen ließ sie ausfallen. Sie war gerade dabei zu überlegen ob sie zum Abendessen gehen sollte als Heat ihr Zimmer betrat und sie besorgt musterte. Er sagte kein Wort aber Juri meinte zu verstehen das er auf ihre Anwesenheit bei Tisch bestehen würde. Sie seufzte leicht resigniert. Juri wusste das sie essen musste, ihr Körper brauchte die Nahrung um nicht schlapp zu machen und sie wollte definitiv noch nicht aufgeben. Aber es war ihr schon am Morgen schwer gefallen Kid zu begegnen, sie wollte ihm so fern wie nur irgend möglich bleiben.

Schließlich raffte sie sich auf und verließ ihr Zimmer, gefolgt vom Smutje.

„Ach, beehrt uns Fräulein von und zu doch wieder?“ begrüßte sie Kid. Er hatte ganz offenkundig schlechte Laune. Juri setzte sich stumm ihm gegenüber auf ihren Platz und wartete.

„Hat es dir die Sprache verschlagen?“ blaffte Kid sie an.

Das Mädchen atmete tief ein.

„Warum?“

Alle sahen sie verblüfft an. Ob das nun an ihrer unzusammenhängenden Frage oder ihrer brüchigen Stimme lag konnte sie nicht sagen.

„Warum hast du das Gestern getan?“ fragte sie jetzt genauer nach, den Blick unverwandt und starr auf den Piratenkapitän gerichtet.

„Du willst wissen warum der Kerl sterben musste?“ erkundigte sich Kid gleichgültig. „Geht dir das so nah? Hast ihn am Ende richtig gern gehabt?“

Juri kaute auf ihrer Lippe herum.

„Warum?“ fragte sie dann stur noch einmal. Kid knurrte etwas unverständliches.

„Niemand macht sich über mich lustig.“ stellt er dann kalt fest. „Es ist besser du merkst dir das.“ Er stand auf und rauschte aus der Kombüse.

„Das ist doch kein Grund.“ hauchte sie kaum hörbar.

„Wenn man zu oft über dich lacht reagierst du entsprechend, er hat seine Gründe warum das bei ihm so heftig ausfällt.“ Killer hatte sich ihr zugewandt, obwohl sie sein Gesicht wie immer nicht sehen konnte, manchmal hatte sie sich schon gefragt wie er es fertig brachte zu essen ohne das jemand, oder zumindest ohne das sie, sein Gesicht sehen konnte, schien er sie durchdringend zu mustern.

Doch Juri reagierte nicht darauf, sie wandte sich dem Essen zu, das Heat mit stoischer Gelassenheit austeilte und versuchte zu überlegen wie man jemanden derartig verspotten und hänseln musste das dieser jemand darauf so drastisch reagierte wie Kid. Sie kam zu keinem Ergebnis. Als sie aufgegessen hatte verschwand sie wieder in ihrem Zimmer und schmiss sich aufs Bett. Später würde sie einmal an Deck gehen, vielleicht halfen ihr ein paar Trainingseinheiten um ruhiger zu werden.
 

Juri rannte. Blut lief an ihrem Arm herunter, doch den Schmerz konnte sie gerade nicht wahrnehmen, zu viele Gedanken jagten durch ihren Kopf. Warum? Warum passierte das? Noch vor ein paar Stunden war alles gut gewesen, sie hatte mit Makotot und Ray bei ihrem Großvater im Dojo gesessen und Meditiert, ihre Großmutter hatte ihnen was zu trinken gebracht und dann…

Dann hatte der Lärm angefangen. Laut, bedrohlich und viel zu nah. Nur Augenblicke später war Kirika, Juris Mutter in die Trainingshalle gestürmt, ohne die Schuhe auszuziehen und völlig außer Atem.

„Piraten!“ hatte sie gekeucht, war zu Hintertür gestürmt und hatte diese aufgerissen. Makoto war zur Eingangstür gegangen und starrte in die Vorhalle, Juri und Ray waren ihm gefolgt, obgleich Mizuka sie zur Hintertür rief. Der Anblick, der sich ihnen durch die verglaste Eingangstür und den Fenstern geboten hatte, war schockierend gewesen, über den Hausdächern war Rauch empor gestiegen, in das Schrein hatte sich Feuerprasseln gemischt und Menschen waren durch die Gassen gerannt, weg vom Hafen, weg vom Feuer, weg von den Angreifern.

„Jetzt kommt endlich!“hatte Mizuka den Kindern noch einmal zugerufen, hatte dann nach dem Arm ihrer Enkelin gegriffen und sie zur Hintertür gezogen. Die Jungen waren zögerlich gefolgt.

„Hört zu“, Junji, der Großvater, hatte sich zu ihnen runter gebeugt. „Ihr müsst zum Gutshof laufen, sagt ihnen was passiert ist und sagt ihnen das sie sich mit euch im Wald verstecken sollen, keiner kennt den Wald so gut wie ihr, ich habt die besten Chancen.“

„Und was ist mit euch?“ hatte Juri erschrocken gefragt, die Geräusche waren immer bedrohlicher zu ihnen herein gedrungen und Juri hatte ihre Familie nicht hier wissen wollen während sie selber fort lief, sie hatte sie bei sich haben wollen aber ihre Mutter hatte nur wissend den Kopf geschüttelt.

„Liebling, wir müssen hier tun was wir tun können um den Schaden gering zu halten.“

„Ihr werdet Kämpfen und wir sollen weglaufen?“ hatte Makoto aufgebracht gefragt.

„Genau so ist es“, wurde ihm von Junji bestätigt, doch noch bevor Makoto den Mund wieder hatte aufmachen können um zu protestieren fuhr der alte Mann fort: „Und da gibt es keine Diskussion drüber. Ihr seid für euer Alter stark, aber lange noch nicht stark genug für einen solchen Kampf.“

Juri und Makotot hatten Protestieren wollen aber sie wurden unterbrochen als einige bewaffnete Männer in die Halle stürmten. Dann war alles sehr schnell gegangen, Schüsse, Geschrei, Mizuka schubste die Kinder nach draußen, ein Wurfdolch zischte durch die Luft und traf Juris Arm eine Kugel streifte Ray Bein und schon liefen die drei Kinder.

Der Mizuhara-Dojo lag seitlich am Rande des Dorfes, ein Gewundener Pfad führte hinauf auf die Klippen, wo das alte Gutshaus stand. Und dort liefen die drei jetzt hin, zum Gutsherrn und seiner Familie, Vicky und Shiro würden dort sein, sie würden sich mit den beiden, ihren Eltern und den Bediensteten im Wald verstecken und sicherlich würden Die Mizuharas und die wenigen anderen Kämpfer im Dorf die Piraten vertreiben, anders konnte es nicht ablaufen.

Da war sich Juri sicher.

Und dennoch schnürte Angst ihr die Kehle zu, denn was war wenn sie sich irrte?
 

Mit einem Schrei fuhr Juri aus dem Schlaf.

Schwer atmend saß sie auf der Decke, ihr Herz raste und in ihrem Kopf drehte sich alles für einen Moment.

Zitternd ließ sie sich wieder auf die Matratze sinken.

Nur ein Traum, es war nur ein Traum gewesen, sagte sie sich in Gedanken und versuchte ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen.

Deswegen hatte sie nicht schlafen wollen, weil sie dann wieder von früher träumen würde.

Von diesem Tag.

Eine Weile lag sie so da, zitterte und fühlte sich unsäglich unwohl, dann richtete sie sich ruckartig auf und ging zur Tür.

Die Tür war abgeschlossen. Einen Moment lang musste sich Juri zur Ruhe zwingen, sie hatte ja mehr oder weniger damit gerechnet, es war ja auch schon dunkel draußen, wie späte genau es war konnte sie nicht nachsehen.

Sie atmete tief durch, dann fischte sie die Haarnadeln aus der Kommode und knackte das Schloss.

Einer plötzlichen Eingebung folgend versuchte sie das gleiche mit dem Eisenring um ihr Handgelenk, aber das funktionierte wiederum nicht.

Im Dunkeln huschte sie in die Kombüse um sich ein Glas Wasser zu holen.

Sie wollte niemanden wecken um dann erklären zu müssen wie sie aus dem Zimmer gekommen war also konzentrierte sie sich drauf sich schnell und leise zu bewegen und kein unnötiges Geräusch zu machen.

Sich zu konzentrieren tat gut, das lenkte sie von ihrem Albtraum ab bis sie sich, hoffentlich, ruhiger damit auseinander setzen konnte.

Nur noch ein wenig zitternd öffnete sie die Kombüsentür und trat ein.

Ohne Licht konnte sie kaum etwas erkennen aber sie wollte immer noch alles vermeiden was auf sie Aufmerksam machen könnte, also tastete sie sich an der Wand entlang zu den Schränken, um sich ein Glas zu holen, und dann weiter um das Glas mit Wasser zu füllen.

Sie trat an eines der Bullaugen, doch sehen konnte sie so gut wie nichts, nur das Meer auf dem sich das Mondlicht brach.

Es sah wunder schön aus.

Vorsichtig trank Juri einen Schluck.

Auch damals als das Dorf überfallen worden war hatte das Meer eine Rolle gespielt, die Fünf Kinder waren über die Klippen gesprungen und hatten sich in einer der Unterwasserhöhlen versteckt.

Ray, Makoto und Juri hatten den Gutshof damals gar nicht mehr erreicht, auf halbem Weg waren ihnen Shiro und Vicky entgegen gekommen, verfolgt von maskierten die auf sie schossen. Sie hatten zusammen versucht in den Wald zu fliehen aber auch dort hatte man sich ihnen in den Weg gestellt, da war nur noch die Flucht über die Klippen geblieben.

Juri schluckte verbittert bei der Erinnerung und zwang sich dann dazu weiter zu trinken.

Es war kein normaler Überfall auf das Dorf gewesen, es war gerade zu ein Vernichtungsfeldzug gewesen, ein Massaker das kaum einer überlebt hatte.

Makotot war zur Waise geworden, Ray hatte seinen Vater verloren und seine Mutter und seine Geschwister hatte man nur gerade so retten könne, sie waren im Keller des Brennenden Hauses eingeschlossen gewesen, und auch Vicky und Shiro hatten alles verloren. Juri hatte wochenlang um das Überleben ihres Großvaters zittern müssen, ihre Mutter und Großmutter hatten es nicht geschafft.

Überhaupt hatten nur wenige Menschen überlebt, zehn Erwachsenen, die Hälfte nur weil sie nicht im Dorf gewesen war, und die anderen nur weil man nicht überprüft hatte ob sie wirklich gestorben waren wie bei Rays Mutter. Aussenden den Fünf Freunden und Rays Geschwistern hatten keine Kinder überlebt.

Juri erschauerte ein weiteres Mal bei der Erinnerung wie das Dorf ausgesehen hatte als sie zurück gekommen waren, die verbrannten Häuser und Leichen, überall wo das Feuer nicht gewütet hatte Blut und Trümmer.

Es war schrecklich gewesen.

Dazu die ganze Ungewissheit am Anfang und immer wieder Schock und Schmerz wenn man einen der Toten noch identifizieren konnte.

Juri hatte schon als Kind nicht oft geweint, und seit diesem Tag gar nicht mehr aber gerade in den Stunden hatte sie damit nicht aufhören können.

Schritte schreckten sie auf.

Schritte, die auf die Kombüse zu kamen. Zwar eher gemütlich und langsam aber trotzdem sah Juri sich hektisch nach einem Versteck um.

Wäre sie doch nur sofort in ihr Zimmer zurück gegangen!

Aber nein, sie musste sich ja noch das Meer ansehen.

Unschlüssig ging sie ein paar Schritte in den Raum, als die Schritte vor der Tür verstummten.

Juri biss sich auf die Unterlippe und tat dann das wahrscheinlich klischeehafteteste was sie hatte tun können, sie krabbelte unter den Tisch und hoffte das man sie durch die Stuhlbeine nicht erkennen konnte.

„Die Sache an Land hat Juri ziemlich mitgenommen.“

Juri konnte Heat an seiner Stimme erkennen.

Das Licht ging an und Sie konnte erkennen das es drei Personen waren die eingetreten waren, Kid und Killer konnte sie an ihren Hosen erkennen und Heat hatte sie ja schon gehört.

„Sie muss eben lernen das die Welt auch grausam sein kann.“ antwortete Kid. Er klang seltsam verbissen.

Heat seufzte.

„Ich hätte nicht gedacht das sie so zerbrechlich ist.“ stellte er fest.

Juri krallte die Hände um das Glas, war sie tatsächlich so neben der Spur gewesen?

Das war gar nicht gut.

„Zerbrechlich.“ schnaubte Kid.

„Sie ist nicht wirklich zerbrechlich.“ mischte sich Killer ein. „Sie ist taff, aber es gibt einiges was sie noch akzeptieren lernen muss.“

„Akzeptieren?“ fragte Kid, er stand inzwischen an dem Bullauge an dem sie selber eben noch gestanden hatte.

Killer lehnte an der Anrichte und Heat war an der Tür stehen geblieben.

„Natürlich tut sie um einiges taffer als sie ist, aber wenn ich an ihre Reaktion denke, dann würde ich auf ein Trauma tippen.“

„Trauma?“ echote Kid nachdenklich. „Denkst du wegen diesen Typen die sie und die andere aus ihrem Dorf verkaufen wollten?“

„Möglich wäre es.“ stimmte Killer ebenfalls nachdenklich zu. „Aber wenn ich ehrlich bin glaube ich das nicht.“

Kid schnaubte.

„Heat, finde mal heraus was mit der Kleinen los ist, du verstehst dich am besten mit ihr.“ ordnete er dann an.

„Ich kann es versuchen aber ich bezweifle das sie mir etwas erzählen wird.“ meinte der Smutje.

Kid schnaubte ein weiteres mal, dieses mal eindeutig verärgert.

„Vielleicht solltest du mal mit ihr reden Käpten.“ schlug Killer betont monoton vor.

„Wie so sollte ich?“ schnappte dieser zurück.

„Na ja, ihr seid euch immerhin ähnlich.“ erwiderte Killer gelassen, aber Juri meinte einen Amüsierten Unterton hören zu können.

Gott sei Dank schnappte Kid im gleichen Moment scharf nach Luft wie Juri, sonst hätten die drei sie jetzt vielleicht hören können.

„Ähnlich?“ fragte er gefährlich ruhig.

Wenn Juri gekonnt hätte, hätte sie sich jetzt sicherlich schnellst möglich aus seiner Nähe verzogen, doch Killer stand immer noch vor der Anrichte und war, so weit Juri da durch die Stuhlbeine beurteilen konnte, völlig entspannt.

„So vom Sturkopf her zum Beispiel.“ erklärte er als wenn er in der Schule eine simple Matheaufgabe erläutern müsste.

Juri klammerte die Hand fester um ihr Glas um es nicht fallen zu lassen, dabei lauschte sie aufmerksam um Kids Antwort auf keinen Fall zu verpassen.

Doch Kid enttäuschte sie, er gab nur ein undefinierbares Brummen von sich und marschierte dann wieder zur Tür.

„Heat, ich verlass mich auf dich.“ war das letzte was er sagte bevor er die Kombüsentür zuknallte.

„Sie wird nicht mit mir reden.“ meinte Heat noch einmal, und immer noch die Ruhe selbst.

„Dich scheint sie ja wenigstes zu mögen.“ warf Killer ein.

„Sie ist sehr einsam.“ meinte Heat.

„Und du magst sie auch.“ stellte Killer ungerührt fest.

„Eigentlich würde sie zu uns passen, sie ist nicht so unschuldig wie sie scheint.“ sinnierte Heat weiter, scheinbar ohne auf Killer ein zu gehen.

„Würde sie das?“ fragte Killer nur, watete einen Moment al hoffe er noch auf eine Antwort und verließ dann selber die Kombüse.

Auch Heat ging seufzend durch die Tür die Killer offen gelassen hatte, löschte das Licht und schloss die Tür.

Jur zögerte, reflexartig trank sie das Glas aus, dann zählte sie langsam bis zweihundert um die Wahrscheinlichkeit zu verringern das sie einem der drei doch noch begegnete u d krabbelte dann endlich unter dem Tisch hervor.

So schnell wie es möglich war, wenn man nebenbei noch leise und umsichtig sein wollte, huschte Juri zurück in ihr Zimmer.

Dort verschloss sie die Tür mit Hilfe der Haarnadel wieder und setzte sich dann verwirrt auf ihr Bett.

Im ersten Moment war sie einfach nur irritiert das Kid etwas über sie erfahren wollte, dann begann sie sich darüber zu ärgern das er sogar Heat auf sie angesetzt hatte.

Das durfte doch nicht war sein, jetzt ließ er sie sogar aushorchen!

Der Typ war so ein Mistkerl!

Verärgert ließ sie sich bäuchlings auf ihre Matratze fallen, nur um sich sofort wieder auf zu richten. Die Schalle ihres Gürtels hatte sie schmerzhaft daran erinnert das sie sich seit gestern Abend nicht mehr umgezogen hatte.

Als sie sich auf das Bett hatte fallen lassen hatte sich das Metallstück schmerzhaft in ihren Bauch gedrückt.

Unwillig stand sie wieder auf und trat an die Kommode.

Sie hatte keine Lust jetzt lange nach einem der Schlafanzüge zu suchen die Kid ihr gekauft hatte, außerdem wollte sie jetzt für nichts in der Welt sein Entgegenkommen nutze, also zog sie nur ein recht großes T-Shirt aus einer der Schubladen und zog es über nach dem sie sich von den Shorts und dem Top befreit hatte.

Müde und ärgerlich lies sie sich wieder auf das Bett fallen.

Ihr Entschluss stand jetzt jedenfalls fester als je zuvor, bei nächster Gelegenheit würde sie sich vom Acker machen!



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Kommentare zu dieser Fanfic (12)
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Von:  Hypsilon
2017-06-06T10:53:49+00:00 06.06.2017 12:53
Auf einem Piratenschiff aufwachen, wenn man Piraten hasst ist nicht gerade das, was man sich wünscht.
Ich habe das Gefühl, mit der Flucht wird es sobald nichts.

Dieses Kapitel gefällt mir auch wieder recht gut. Schön geschrieben, dein Stil liegt mir weiterhin ^^
Von:  Hypsilon
2017-06-06T10:46:33+00:00 06.06.2017 12:46
Echt cool geschrieben.
Hat ne realistische Stimmung ausgelöst.
Dein Stil ist echt Nice, bin gespannt, ob sich hier über die Jahre was geändert hat ;)
Kid ist jetzt keiner meiner Lieblingscharaktere, somit habe ich mich bisher nicht so sehr in seinen Charakter reingetigert, für mich ist er einfach da. Aber ich finde doch, dass sein Charakter gut getroffen wurde (- von einem Kid Fan wären diese Worte wohl etwas wertvoller xD)
Auch Killer ist gut geschrieben.
Mal sehen, wie weit ich heute zwischen der Arbeit noch komme ;)
Von:  Hypsilon
2017-06-06T09:35:45+00:00 06.06.2017 11:35
Sehr kurzer aber sehr aufbauender Prolog.
Bin schon gespannt, was ich hier so zu lesen bekomme, bevor dus umkrempelst.
Von:  Annie04
2014-04-25T21:23:22+00:00 25.04.2014 23:23
Endlich wieder dazu gekommen weiter zu lesen…
Du hast Kids Charakter wirklich gut getroffen und die Idee das Kid das selbe sagt wie die Großmutter ist auch klasse
Von:  TheDuchess
2013-06-11T18:58:32+00:00 11.06.2013 20:58
Bitte bitte bitte weiter schreiben!!!! Finde auch das du die Chars gut getroffen hast :-)
Von:  Sira_Cunningham
2013-05-04T20:43:07+00:00 04.05.2013 22:43
So, ich bin jetzt endlich mal dazu gekommen, diese Fanfic zu lesen und hätte ich gewusst, wie gut sie mr gefallen würde, hätte ich das schon früher getan ^_^
Ich finde die Chars werden sehr authentisch beschrieben und du hast du da richtig was einfallen lassen :3
Schreib bitte schnell weiter ^_^
Von:  HathorCat
2013-04-07T08:40:12+00:00 07.04.2013 10:40
ui ui..
so schnell ein neues kapi o.o
also am anfang hatte man ja noc gedacht, es geht gut aus, aber das ende.. naja, es ist ja schlielich kid, er ist dafür bekannt >.>

oh mein gott.. ich denke juri wird demnächst ganz schöne probleme kriegen, nicht wegen kid sondern wenn die vergangenheit einen einholt.. *ausatme*
da brauch man doch hilfe.. ob kid da der richtige ist?
jedenfalls fand ich es gut, dass juri kid wie "beschützt" hat xD
Von:  HathorCat
2013-04-01T08:25:10+00:00 01.04.2013 10:25
also.. ich muss sagen.. ich hab bei deiner ff jetzt zwei ostereier gefunden xD

also.. ich bin wirklich überrascht, ich hab mich wirklich über das kapitel gefreut..
aber.. diese qualen T_T
eine shoppingtour.. ich hätte spätestens JETZT die nerven verloren und wäre über bord gegangen, hätte wirklich jede möglichkeit ausgenutzt..

arme juri T_T

und irgendwie hattest du recht.. das kapi kann ich sehr gut msten, ich werde voll die panikattacken bekommen.. shoppen.. ojeoje >.<
und google wird mich begleiten o.o

vielen dank nochmal für das neue kapi ;)
und oh, das ende verspricht doch schonmal mehr :*
Von:  HathorCat
2011-10-26T15:12:46+00:00 26.10.2011 17:12
nein, nein, nein..

juri.. begehe selbsmord, das ist ja nicht auszuhalten xD
und genau deswegen hasse ich kid xD

war ein klasse kapi, und juri, mir ist auch speiübel xD
Von: abgemeldet
2011-07-06T21:45:40+00:00 06.07.2011 23:45
Ich find die Story echt cool^^
Schreibst du noch weiter? :D


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