Beyblade Metal Masters von _Nira_ (Rebirthing of Fighting Spirit) ================================================================================ Kapitel 12: Auf der Suche nach einem Partner -------------------------------------------- Kapitel 12: Die Suche nach einem Partner ~Zwei Tage zuvor~ Mit geknickten Blicken, packte das unvollständige Team seine Koffer. Es war gerade ein paar Stunden her, dass sie die Nachricht von Rafael gelesen hatten und der Verlust traf die restlichen Teammitglieder sehr schwer. Sie konnten nur hoffen, dass es in Russland keine Tag-Team-Matches gab. Ansonsten würden sie für diese Runde vielleicht gar nicht zugelassen werden. Kayla verstaute die letzten Sachen in ihrem Koffer und seufzte schwer. >Oh man. Ich wollte nicht, dass es soweit kommt< dachte sie betrübt und warf noch ihren Schlafanzug in den Koffer. „Kayla?“ Ashley stand in der Tür und sah zu ihrer Teamchefin. „Ja?“ fragte sie nach und sah auf. Ashley ging auf sie zu. „Es tut mir so leid“ meinte sie entschuldigend. „Das war doch nicht deine Schuld. Rafael hat das einfach nur in den falschen Hals gekriegt. Wir müssen das Turnier in Russland irgendwie rumkriegen. Wenn wir in Frankreich sind, wird er auch wieder auftauchen. Immerhin hat er es versprochen“ erwiderte Kayla aufmunternd. „Ich hab trotzdem ein schlechtes Gewissen“ sagte Ashley und sah betrübt zu Boden. Kayla klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter. „Mach dir keinen Kopf darüber. Der taucht schon wieder auf. Wir müssen uns jetzt erst mal um das Team in Russland kümmern. Danach sehen wir weiter“ meinte Kayla entschieden. Ashley nickte. „Ja, vielleicht hast du recht“ stimmt sie schließlich zu. Kayla lächelte. „Das wird schon.“ „Was anderes… Wie lange haben wir noch Zeit?“ fragte Ashley nach. „Nicht mehr lange. Ich pack jetzt noch fertig und schau mal, wie weit Jayden ist. Wir müssen in einer halben Stunde am Flughafen sein“ erklärte Kayla. „Scheiße“ entwich es Ashley leise. „Warum?“ wollte Kayla wissen. „Ich wollte mich – wenn es geht – noch mal mit Kyoya vorher treffen. Ich weiß, dass ich ihn jetzt lange nicht sehe, aber wie lang ist ja noch nicht ganz klar“ erwiderte Ashley. Die Teamchefin nickte verstehend. „Tut mir leid, aber ich glaube das wird nichts. Wir stehen echt unter Zeitdruck“ sagte Kayla bedauernd. „Ist schon in Ordnung“ winkte Ashley lächelnd ab. „Bist du so weit fertig?“ fragte Kayla nach. „Ja, bin ich. Jayden ist auch soweit. Wenn du dann fertig bist, können wir ja gehen“ sagte Ashley. Anderthalb Stunden später saßen die drei schließlich in dem Flugzeug, das sie nach Russland bringen sollte. Jayden wirkte etwa blass um die Nase herum. „Geht’s dir nicht gut?“ fragte Ashley, die sich ans Fenster gesetzt hatte, interessiert. „Doch, alles okay“ gab Jayden verkrampft zurück. Kayla musterte ihn mit einem prüfenden Blick. „Das ist jetzt nur geraten, aber kann es sein, dass du Flugangst hast?“ wollte sie wissen. „Hehe. Wie kommst du darauf?“ stellte Jayden leicht unsicher die Gegenfrage. „Na ja. Du bist leichenblass im Gesicht, krallst dich an den Sitz wie ein Bescheuerter und machst auch so einen recht verkrampften Eindruck“ sagte Ashley entschieden. „Stimmt“ nickte Kayla. „Okay, ihr habt mich erwischt. Ich hab Angst vor Flugzeugen und großen Höhen… und dass wir hier vielleicht eine Bruchlandung hinlegen“ erklärte Jayden zittrig. Ashley verdrehte die Augen. „Mein Gott. Es sterben jährlich mehr Menschen auf der Straße bei Autounfällen, als bei Flugzeugabstürzen“ meinte sie. „Aber, bei Autounfällen ist die Wahrscheinlichkeit, dass man überlebt viel höher“ protestierte Jayden. Ashley beugte sich zu Kayla, die in der Mitte saß rüber. „Er ist ein ziemlicher Angsthase, oder?“ raunte sie ihrer besten Freundin entgegen. „Ja, kann man so sagen. Ich hab gar nicht gewusst, dass er so eine Angst vorm Fliegen hat“ erwiderte Kayla und sah zu ihrem Teamkollegen. Jayden versuchte seine Atmung zu beruhigen, aber gerade, als er es offensichtlich geschafft hatte, setzte sich das Flugzeug in Bewegung und rollte auf die Startbahn zu – und die Panik brach von neuem aus. Kayla seufzte. „Komm schon. Bis nach Russland ist es ein ganzes Stück und du willst doch nicht ernsthaft so verkrampft da sitzen. Damit holst du dir doch nur eine unnötige Verspannung“ meinte sie. „Kayla hat recht. Chill einfach mal“ sagte Ashley gut gelaunt. „Ihr habt gut reden“ grummelte Jayden zurück. „Reg dich einfach ab“ seufzte Kayla und ließ ihren Kopf gegen die Lehne sinken. Das Flugzeug war nun auf der Startbahn und die Turbinen heulten auf, als der Flieger auf seine Startgeschwindigkeit beschleunigte. Kayla und Ashley nahmen das gelassen hin, während Jayden aussah, als würde er gleich seinen Sitz auseinandernehmen. Kurze Zeit später befanden sie sich in der Luft und Jayden machte immer noch keine Anstalten sich abzuregen. „Jayden, wir werden die nächsten 15 Stunden hier verbringen, also entspann dich“ sagte Kayla schließlich. „Ich hab aber Angst!“ jammerte er. Ashley seufzte genervt. „Gut, dann viel Spaß“ grummelte sie. Es war bereits spät abends. Die Sonne ging langsam unter. Den Zwischenstopp in Peking hatten sie schon lange hinter sich gebracht und es waren noch drei Stunden, bis sie in Moskau landen würden. Während die anderen seelenruhig schliefen, bekam Kayla kein Auge zu. Sie würde nach über fünf Jahren das erste Mal wieder nach Hause kommen. Es war ein seltsames Gefühl. Obwohl sie schon so lange in Japan lebte, war sie immer noch auf eine gewisse Weise an Russland gebunden. Ihre Mutter war damals mit ihr nach Japan gezogen, nachdem Kaylas Vater sie und ihre Mutter eiskalt sitzen gelassen hatte. Die Braunhaarige seufzte schwer. Seitdem hatte sie ihren Vater nicht mehr gesehen – und das war noch ein knappes Jahr, vor ihrem Umzug nach Japan. Kayla wünschte sich mal wieder ihr altes Haus zu sehen. Es hingen doch noch sehr viele Erinnerungen an ihrem alten Zuhause. Vermutlich würde alles überschwappen, wenn sie eine Weile in Moskau umhergelaufen war. Aber, eigentlich tat es das jetzt schon. Und das Hotel, in dem sie sich die nächste Woche aufhalten sollten, befand sich nur ein paar Kilometer von ihrer ehemaligen Heimat entfernt. Kayla überlegte, ob sie es Jayden erzählen sollte. Er und Rafael wussten nicht einmal, dass sie ursprünglich aus Russland kam. Nur Ashley wusste davor, und wenn sie keiner danach fragte, sagte sie es auch niemanden. Kayla musste leicht schmunzeln, als sie an Ashleys Nationalitäten dachte. Das war ein ziemliches Chaos und es war schon eine größere Aktion, jemanden die Situation zu erklären. Die Teamchefin wusste aber Bescheid. Ashleys Mutter war damals für kurze Zeit in Spanien gewesen und hatte dort einen Deutsch/Spanier kennengelernt. Offenbar hatte es auf Anhieb gefunkt. Als ihre Mutter merkte, dass sie schwanger war, war sie schon längst wieder in Japan. Und da sie selbst Russin war, hatte Ashley heute drei Nationalitäten: Russisch, Spanisch und Deutsch. Natürlich ist ihr Vater der kleinen Familie hinterher gezogen, aber das Glück hielt nicht lange und als Ashley neun war, ließ ihr Vater die beiden einfach stehen – ähnlich wie bei Kayla. Die Braunhaarige schnaufte. Warum musste alles so kompliziert sein? Hätte sie nicht einfach in einer stinknormalen Familie aufwachsen können? Dann wäre sie vielleicht auch niemals zu Dark Nebula gekommen. Ein weiterer Grund, warum Kayla damals von ihrer Mutter Reißaus genommen hatte. Irgendwann hatte es zwischen den beiden nur noch gekracht, es gab kaum noch schöne Momente. Kayla liebte ihre Mutter, aber sie konnte nicht bei ihr bleiben, wenn sie sich furchtbar benahm. Die Trennung von ihrem Vater hatte ihr sehr zugesetzt. Kayla hatte es auch nie wirklich verarbeitet, aber irgendwie konnte sie weiter gehen, im Gegensatz zu ihrer Mutter, die immer noch in der Vergangenheit lebte. Die Teamchefin schluckte. >Tust du das nicht auch? Oder warum bist du Ryuga damals hinterher gejagt? Und kannst du ihn deshalb bis heute nicht wirklich vergessen?< fragte eine hämische Stimme in ihrem Kopf. Kayla schüttelte sich kurz. Nein, das stimmte so nicht. Sie lebte im hier und jetzt und war mit ihrem Team bei der Weltmeisterschaft. Sie hatte viel zu viel um die Ohren, als dass sie sich über vergangene Dinge Gedanken machen könnte. Wieder seufzte sie schwer. Sie sah aus dem Fenster und den Sternen, sowie dem Vollmond entgegen. >Was mich wohl Zuhause erwartet?< „Man, es ist kalt hier“ schlotterte Ashley und zog ihre Jacke enger um sich. „Natürlich ist es kalt hier. Wir sind immerhin in Russland und nicht auf den Bahamas“ gab Jayden zurück. Er war wesentlich entspannter und auch nicht mehr so blass, wie noch im Flugzeug. Sie standen noch im Flughafengebäude und hatten gerade ihr Gepäck abgeholt, was über eine halbe Stunde auf sich hatte warten lassen. Der Flug war wirklich anstrengend und die Nacht nicht sehr erholsam gewesen. Sie wollten alle einfach nur noch ins Hotel. „Wir müssen noch mit dem Zug in die Innenstadt. Von hier aus kommen wir nicht weit. Der Flughafen ist etwas abgelegen“ erklärte Kayla und sah sich die Zugfahrpläne an. „Wie lang dauert das?“ wollte Jayden wissen und sah auf die Tafel. Bis auf die in Englisch verfassten Sätze konnte er nichts davon lesen. „Nur eine viertel Stunde. Vom Bahnhof aus sind es dann nur noch zehn Minuten Fußmarsch bis zum Hotel“ erklärte Kayla und wandte sich an ihr Team. „Woher weißt du das?“ fragte Jayden verblüfft. Kayla lächelte. „Ich hab hier früher gelebt“ erklärte sie. „Du… was?!“ Jayden fiel die Kinnlade runter. „Warum weiß ich davon nichts?!“ Kayla zuckte die Schultern. „Du hast ja nie danach gefragt, wo ich herkomme“ erwiderte sie banal. „Los, kommt, sonst verpassen wir unseren Zug“ sagte Ashley und ging in Richtung des Bahnhofs. Die anderen folgten ihr und geduldig warteten sie, bis der Zug einfuhr. Als sie darin saßen und sich ein Abteil genommen hatten, wurde Kayla von Jayden erst einmal ausgefragt. „Sag mal, warum hast du es nie für nötig gehalten, mir und Rafael zu sagen, dass du ursprünglich hier aus Russland kommst?“ wollte er wissen. „Keine Ahnung. Hat sich irgendwie nie ergeben“ meinte Kayla. „Warum lebst du dann in Japan, wenn du hier geboren wurdest?“ fragte Jayden weiter. „Lange Geschichte“ seufzte Kayla und sah hinaus auf die schneebedeckte Landschaft. Ashley, die neben Jayden saß, stupste ihm sacht ein die Rippen. Als er sie ansah, schüttelte sie leicht den Kopf. Jayden verstand die Aufforderung und hakte nicht weiter nach. Er sah wieder zu Kayla, deren trüber Blick starr nach draußen gerichtet war. Mitleidig seufzte der Blauhaarige. Den Rest der Zugfahrt über, schwieg sich das Team einfach nur an. Durch eine Panne hatte der Zug über eine Stunde Verspätung. Vollkommen entnervt verließen die drei den Zug und waren erst mal wieder froh endlich aus diversen Transportmitteln draußen zu sein. Der Bahnhof war wirklich groß, aber der Ausgang war gut ausgeschildert, weshalb das Team nicht lange herumsuchen musste. Nun standen sie vor dem riesigen Gebäude und wussten im ersten Moment nicht weiter. „Und wo müssen wir jetzt hin? Moskau ist ja gigantisch!“ sagte Ashley ratlos und sah sich erstaunt um. Kayla setzte ihren Rucksack ab und packte eine Stadtkarte aus. Sie wusste eigentlich genau, wo sie war, aber sie wollte sicher gehen, dass sie sich nicht irrte. „Wir müssen da lang“ sagte sie und zeigte in eine Richtung. „Bist du dir da sicher?“ wollte Jayden zweifelnd wissen. „Aber na klar“ grinste Kayla zurück. Die drei nahmen ihr Gepäck und wollten gerade losgehen, als plötzlich jemand lautstark Kaylas Namen durch die Menge brüllte. Verblüfft blieben die drei ein weiteres Mal stehen, als ein blondhaariges Mädchen auf sie zugerannt kam. Stürmisch umarmte sie Kayla. „Kayla! Mein Gott! Wer hätte gedacht, dass ich dich noch mal hier treffe!“ rief die Blonde außer sich vor Freude. Ashley und Jayden sahen sich perplex an. „A-Arina?!“ stammelte Kayla überrascht, als ihr Gedächtnis schaltete und das Mädchen zuordnen konnte. Die Blonde ließ die Teamchefin und los und macht zwei kleine Hüpfer auf der Stelle. „Ich freu mich so dich wieder zu sehen! Wo hast du denn die ganze Zeit gesteckt?!“ fragte sie freudig. „In Japan. Ich war letztes Jahr bei Battle Blader dabei. Hast du das Turnier nicht gesehen?“ stellte Kayla die Gegenfrage. „Nein, ich hab von dem Turnier gehört, aber es nicht gesehen. Du hast bestimmt den ersten Platz gemacht, oder?!“ meinte Arina grinsend. Kayla schnaufte. „Ich hab katastrophal verloren“ murmelte sie zurück. Arina blickte sie verwundert an. Ashley bemerkte, dass Kayla das Thema unangenehm war, deshalb lenkte sie kurzerhand die Aufmerksamkeit von Arina auf sich. „Hey, wer bist du eigentlich? Und woher kennst du Kayla?“ fragte Ashley. Arina drehte sich zu ihr um. „Ich bin Arina. Arina Sorokin. Kayla und ich kennen uns schon seit Kindertagen. Wir sind früher in dieselbe Klasse gegangen“ grinste sie. „Oh. Ich bin Ashley Sharma“ stellte sie sich kurz vor. „Freut mich dich kennenzulernen“ meinte Arina und schüttelte ihr kurz die Hand. Dann wandte sie sich an Jayden. „Und du bist?“ „Jayden Sakurada“ sagte Jayden und reichte ihr ebenfalls die Hand. „Und was hast du mit denen beiden zu schaffen?“ fragte Arina an Kayla gewandt. „Wir sind ein Team“ lächelte sie stolz. „Aber, fehlt euch nicht einer? Ihr müsst doch eigentlich mindestens zu viert sein“ schlussfolgerte Arina. „Unser vierter Mann hat uns vor etwa zwei Tagen einfach im Stich gelassen. Ist eine längere Geschichte“ erklärte Jayden. Arina nickte verstehend. „Können wir bitte langsam ins Hotel? Ich kann meine Füße nicht mehr spüren“ schlotterte Ashley. „Klar. Arina, bringst du uns hin?“ fragte Kayla. Arina nickte eifrig. „Natürlich. Kommt mit!“ Eine halbe Stunde später saßen sie zu viert in einem der beiden Doppelzimmer. Jayden hatte dieses Mal ein Zimmer für sich allein, da Rafael nicht da war. Ashley schlotterte schon die ganze Zeit. Sie hatte zwar schon einen dicken Pullover und ein T-Shirt darunter an, aber trotzdem schien das nicht auszureichen, um sie warm zu halten. „Hoffentlich erkältest du dich nicht“ meinte Arina und setzte sich neben sie. „Ich auch nicht“ erwiderte Ashley zitternd. Kayla seufzte. „Ich hab mal die Turnierregeln durchforstet“ begann sie nun. Alle wurden hellhörig. „Und?“ hakte Jayden nach. „Wir können nicht zu dritt antreten“ antwortete Kayla. „Wieso nicht?“ fragte Ashley empört. „Die Regeln besagen, dass ein Team aus vier Stammspielern bestehen muss. Wir sind nur drei“ erwiderte Kayla, grinste aber seltsamerweise. „Und das findest du noch lustig?!“ fragte Jayden skeptisch und zog eine Augenbraue hoch. Kayla lachte kurz. „Nein, natürlich nicht. Aber, wir müssen uns eigentlich keine Sorgen machen, denn wir dürfen zum Ersatz für diese Runde einen anderen Blader, der nicht in einem Team, das an der WM teilnimmt, nehmen. Und es ist egal, wer es ist.“ Alle sahen sie perplex an. „Und an wen hast du da gedacht?“ hakte Ashley nach. Kayla sah direkt zu Arina. „Na, hast du Lust, an der WM teilzunehmen?“ fragte die Teamchefin. Arina fielen fast die Augen heraus, so perplex sah sie Kayla an. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“ sagte sie nur. Kayla lachte. „Komm schon. Ja oder Nein. Wenn nicht, fahren wir gleich wieder heim und schauen uns die WM vom Fernseher aus an. Wenn wir diese Runde verlieren, sind wir sowieso draußen.“ „Also, ich kann dich ja nicht einfach hängen lassen. Auch wenn wir uns Jahre nicht gesehen haben. Und außerdem wollten Cygnus und ich gerne mal unsere Fähigkeiten gegen richtig gute Gegner ausprobieren“ nickte Arina zurück. „Du hast Cygnus noch?“ fragte Kayla erstaunt. Arina packte ihren Bey aus. „Natürlich! Ich hab ihn etwas umgebaut seit damals und er ist ein durch und durch ausdauernder Typ“ präsentierte sie stolz. Der dreifarbige Bey, der überwiegend in Silber, Weiß, sowie Hell- und Dunkelblau gehalten war, hatte auf seinem Symbolbolzen einen kleinen silbernen Schwan. Ashley und Jayden staunten nicht schlecht und betrachteten den Bey genauer. „Inferno Cygnus 125ES. Noch kein Angriffstyp hat gegen ihn gewonnen, da er sich wirklich extrem lange dreht“ grinste Arina. „Wow. Nicht schlecht. Damit könntest du uns echt bei der WM helfen! Du bist unsere Rettung!“ freute Jayden sich. Arina grinste. „Ich hab schon in der Vergangenheit mal öfters Held des Tages gespielt“ lachte sie. Kayla nickte zustimmend. „Da hast du allerdings recht. Treffen wir uns morgen Vormittag vor dem Hotel? Wir müssen zusammen trainieren und unsere Fähigkeiten aufeinander abstimmen“ sagte sie. Arina nickte verstehend. „Na klar. Es ist auch schon spät. Ich muss langsam nach Hause“ meinte sie und stand auf. „Gut, dann sehen wir uns morgen. Ich ruf an, wenn sich was ändert“ erwiderte Kayla. Vorhin hatten sie noch schnell ihre Handynummern ausgetauscht, als sie auf dem Weg ins Hotel waren. „Okay, bis dann“ verabschiedete Arina sich und ging. Die Tür fiel ins Schloss und das Team sah sich verwundert an. „Das ging ja jetzt schnell. Und ich dachte schon einen Moment lang, dass für uns die Weltmeisterschaft gelaufen wäre“ meinte Ashley. „Auf Arina kann ich mich verlassen. Das konnte ich schon immer. Sie hat mich noch nie hängen lassen“ sagte Kayla entschieden und stand ebenfalls auf. „Ich will mich jetzt aufs Ohr hauen. Jayden, ich denke du kommst alleine klar, oder?“ „Na klar“ lächelte er zurück. „Gute Nacht, Jayden“ sagte Ashley noch schnell, bevor sie mit Kayla aus der Tür verschwand und sich auf den Weg in ihr Zimmer machten. Kayla verschwand als Erste im Bad. Als sie ein paar Minuten später wieder dort herauskam und zu Ashley sah, hatte diese sich schlotternd in die Decke ihres Bettes eingekuschelt. „Man, wenn ich dich so ansehe, wird mir gleich noch kälter“ zitterte die Blonde. Kayla trug nur ein Top und eine kurz Shorts. Sie hatte kein Problem mit kalten Temperaturen. Zumindest nicht so wie Ashley. Hier im Hotelzimmer war es doch behaglich warm. „Zieh dir am besten mal deinen dicken Schlafanzug an. Vielleicht wird dir ja gleich wärmer“ schlug Kayla vor. Schlotternd richtete Ashley sich auf und ging ins Bad. Kurze Zeit später kam sie wieder ins Zimmer und rieb sich die kalten Oberarme. Kayla hatte sich bereits hingelegt und wartete darauf, das Licht ausmachen zu können. Nach der letzten Nacht im Flieger, wollte sie endlich wieder in einem richtigen Bett schlafen. Ashley kuschelte sich in ihre Decke. „Nacht“ sagte Kayla noch und knipste die Lampe aus. „Nacht“ erwiderte Ashley ebenfalls. Es verging eine halbe Stunde. Ashley versuchte ihr unkontrolliertes Zittern in den Griff zu kriegen. Ihr war so furchtbar kalt. Sie versuchte an Situationen zu denken, bei denen Kyoya immer neben ihr lag, aber nicht einmal das half ihr, sich zu entspannen und diese schreckliche Kälte zu vergessen. Ein genervtes Seufzen drang vom Nachbarbett zu ihr. Ashley sah kurz zur Seite, konnte aber nichts erkennen, da es stockfinster war. Dann wurde sie von hinten angetippt. „Rutsch mal ein Stück. Bei diesem Zähneklappern kann ich nicht schlafen“ sagte Kayla. Ashley machte Platz und ehe sie es sich versah, lag ihre beste Freundin bei ihr unter der Decke. Die Betten waren zum Glück groß genug, dass sie ohne Probleme zu zweit da hinein passten. Ohne zu Zögern kuschelte Ashley sich an die Wärmequelle. „Mensch, du bist ja eiskalt“ sagte Kayla mitfühlend. „Und du verbrennst bestimmt gleich“ schlotterte Ashley zurück. „Nein, nicht so wirklich“ lachte Kayla zurück und legte einen Arm um die Jüngere. Einen Moment herrschte Schweigen. „Wenn Kyoya das jetzt sehen würde“ schmunzelte die Blonde plötzlich. „Der hätte sich gleich zu dir ins Bett gelegt“ grinste Kayla zurück. Ashleys Blick wurde traurig. „Ich vermisse ihn“ murmelte sie. Kayla seufzte. „Kann ich verstehen.“ „Was ist mit dir? Vermisst du Tsubasa nicht?“ wollte die Blonde wissen. Kayla schluckte leicht. „Ich weiß es nicht“ hauchte sie ehrlich zurück. „Das versteh ich nicht“ sagte Ashley. „Das mit dir und Kyoya passt wirklich perfekt. Ihr seid das Traumpaar schlechthin und durch deinen Einfluss, hat sich Kyoya auch ziemlich verändert. Ich hab ihn vorher nie so oft so ehrlich lächeln sehen, wie wenn er bei dir ist. Und bei Tsubasa… Ich hab das Gefühl, dass ich ihm nicht das geben kann, was er braucht und dass es umgedreht genauso ist“ versuchte Kayla es zu erklären. „Darf ich mal ehrlich sein?“ fragte Ashley. Kayla nickte. „Klar.“ „Ihr beiden passt überhaupt nicht zusammen“ meinte Ashley. Die Braunhaarige seufzte. „Es ist seltsam.“ „Ja, dass du dich so an ihn klammerst. Mein Gott, du bist total hübsch! Such dir doch jemand anderen. Im Ernstfall könnte Tsubasa dich sowieso nicht beschützen“ erwiderte Ashley und schnaufte. „So etwas mach ich sowieso selbst. Ich mag es nicht, wenn andere sich so für mich aufopfern. Nach allem, was passiert ist, hab ich das nicht verdient“ sagte Kayla. „Quatsch. Auch du brauchst irgendwann mal Hilfe. Eines Tages kommt der Punkt, an dem du nicht mehr alleine weiterkommst“ widersprach die Blonde entschieden. Kayla seufzte schwer. „Vielleicht hast du recht“ meinte sie schließlich. Die beiden hüllten sich in Schweigen und schliefen irgendwann ein. Morgen hatten sie einen anstrengenden Tag vor sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)