Spiegelauge I-V von Roe (Aus der Tiefe...) ================================================================================ Kapitel 2: Spiegelaugen ----------------------- Wie Splitter bohrten sich die Augen seines Spiegelbildes in Seele. Falls er diese noch besaß. Da war er gewesen. Ein kurzer Schimmer seines wahren Ichs, ein kleiner Lichtblitz. Und nun wieder Finsternis. Konnte er die Schreie einer Millionen verloschenener Sterne eben noch hören, erstarben seine Sinne nun gleich wieder. Ein Fenster soll das Auge sein Schau ich heraus, blickst Du hinein Ein Fenster in die Seele, steig herein, greif zu und stehle Dein Anblick hat mich blind gemacht Um mich herrscht kalte schwarze Nacht Und ich hab Spiegelaugen, die nicht mehr zum Sehen taugen Finsternis umgab ihn erneut, legte ihre Klauen um ihn. Wieder sah er nichts. Peng. Ein Schrei. Stille. Erneut war er draußen, und doch im tiefsten Kerker. Peng. Schuss, Tod, Ende. Wieder. Und wieder. Umsäumt von einem dunstigen Hauch der ihn von allem Abschnitt was ihn verletzte, wankte er weiter durch die Welt. Das Meer umspült den dunklen Turm Und um die Mauern fegt der Sturm Zwängt sich durch jede Ritze und nimmt mir die Fieberhitze Beschützend. Umsorgend. Kalt. So kalt. Wir waren immer schon verwandt Die Nähe nimmt mir den Verstand Ein letztes Mal berühren und sich selbst im Andern spüren Plötzlich war er geblendet. Ein Licht! So hell! Zu schnell, zu früh wieder erloschen, war es eben da, war es nun wieder vergangen, doch es hatte gereicht. Sein Wille kehrte zurück. Die eben noch völlig dunstige, schwarze Welt war nun nunmehr einem Grau gewichen, keiner Klarheit, keinem Schutz; doch weniger Verwirrung, und ein Wille. Ein Fenster soll das Auge sein Schau ich heraus, blickst Du hinein Ein Fenster in die Seele, steig herein, greif zu und stehle Dein Anblick hat mich blind gemacht Um mich herrscht kalte schwarze Nacht Und ich hab Spiegelaugen, die nicht mehr zum Sehen taugen Sehen. Er musste sehen. Sie wiedersehen. Einziger Wunsch, größtes begehren. Nur Einmal noch… Schützen konnte er sie so nicht mehr…Nein. Nicht mehr. Nicht vor seiner Maschine. No kiss upon my lips Not one No saviour came to call My name Langsam ging er die Straße herunter. Seine Lunge füllte sich mit Luft. Er atmete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)