Sweet Cherry Banana von -IRO- ================================================================================ Kapitel 3: Der falsche Name --------------------------- ... Am nächsten Morgen war Kiba der erste von beiden, der aufgewacht war. Nur langsam öffnete er die Augen. Das grelle Sonnenlicht, welches sich über den Morgenhimmel erstreckte, blendete ihn, sodass er blinzeln musste und leicht das Gesicht verzog. Ein paar vereinzelte Quellwolken zogen vorüber und einige Vögel zogen ihre Kreise über den Himmel. Kiba stöhnte leicht vor Müdigkeit und rieb sich mit den Händen den Schlaf aus den Augen. So allmählich wurde ihm klar, wo er sich befand. Er musste wohl auch eingeschlafen sein ... Verdammt. ... „Hnnh~... Huh?“ Plötzlich hielt er inne und rührte sich nicht, als er ein Geräusch vernahm. Ein Atmen ... Ganz in seiner Nähe. War es Akamaru? Nein. Der lag noch zusammengerollt an seiner Seite und schlief seelenruhig, wobei er sein Köpfchen auf den kleinen Pfoten abgelegt hatte. Kiba drehte den Kopf zur Seite. Das Gras kribbelte ihm im Gesicht. Sich die Nase reibend, rollte er sich herum auf den Bauch und blickte über sich. Dort sah er sie. Hinata. Sie schlief auf dem Rücken, wobei eine ihrer Hände ihre Augen verdeckten, und atmete sehr leise. Kiba hob nur minimal eine Braue ... Dann verschränkte er vorsichtig und ruhig die Arme im Gras und lehnte sein Kinn darauf, um sie zu beobachten. Ihr Anblick brachte ihn leicht zum Schmunzeln. Akamaru winselte kurz auf und zuckte etwas mit den Öhrchen. Vermutlich träumte er irgendetwas. Hinata hingegen regte sich nicht. Sie schien noch tief und fest zu schlafen. Nachdem Kibas Schlaftrunkenheit nun verflogen war, hob er leicht den Kopf. Ein kleines Stückchen robbte er näher. Dann streckte er den Hals noch ein wenig und schnupperte nach ihr, wobei er ihren Kopf schon beinahe mit der Nasenspitze berührte. Ihr Haar duftete so gut. Er hätte ewig an ihr riechen können. Er liebte ihren Duft. Und er genoss es auch sehr, was man an seinen geschlossenen Augen erkennen konnte. Als er diese nur wieder einen Spalt breit öffnete und den Kopf wieder ein Stück höher hob, roch er an ihrer Hand, welche auf ihrer Stirn lag. Als er diese versehentlich mit der Nase berührte, zuckten Hinatas Finger leicht, was Kiba automatisch lautlos zurückschrecken ließ. Sein Benehmen ähnelte manchmal wirklich dem eines Tieres. Einem ausgesprochen neugierigen Tier. Denn er traute sich wieder an ihre Hand heran, schloss die Augen und öffnete den Mund ein Stück. Dann leckte er leicht an ihren Fingern. ... Wieder zuckte sie nur. Doch dann zog sie ihre Hand langsam zurück und stieß ein leises Stöhnen aus, als würde sie allmählich wach werden. Ihre Lider zuckten leicht und kurz darauf öffnete sie verschlafen die Augen. Die Hand schob sie ganz von ihrem Gesicht. „Mh~ mhh ... N - Naruto-kun ...?“ brachte sie dann ganz leise hervor. Ihre Stimme war trocken vom Schlaf. In diesem Moment traf es Kiba wie ein Schlag. Reflexartig riss er die Augen auf und presste die Zähne aufeinander. //Ch – Chikushou ...!!// ... Wie erstarrt lag Kiba auf dem Bauch im Gras und glotzte auf Hinatas Hinterkopf. //K – Kuso ...!// dachte er mit leicht panischem Gesichtsausdruck. Nun musste er sich schleunigst etwas einfallen lassen. So krabbelte er erst einmal leise rückwärts, wobei er Akamaru versehentlich mit dem Knie anstieß. Dann richtete er sich auf, sodass er im Gras kniete und formte dann sofort das Fingerzeichen zur Verwandlung. -POFF!!- Wieder in der Narutogestalt wendete er seinen Blick zu Akamaru, der inzwischen aufgewacht war und stupste dessen Hinterteil mit den Hände an. „Geh Akamaru ... Los ab. Geh nach Hause.“ raunte er seinem Hund im Flüsterton zu. Akamaru stand langsam auf, schüttelte sich kurz und gähnte und streckte sich genüsslich, wobei ein hohes Quieken aus seiner Kehle drang. „Pst!“ zischte der Kiba-Naruto und bedeutete dann seinem Hund mit flüchtigen Handbewegungen, endlich zu verschwinden. Akamaru winselte leicht. Dann drehte er den Kopf in Hinatas Richtung, als diese sich plötzlich langsam aufbäumte und sich den Schlaf aus den Augen rieb. Noch einmal gab Kiba ihm das Zeichen. Und Akamaru lief dann eilig den grasbewachsenen Hügel hinab und verschwand dann raschelnd im Gebüsch. Zuvor war er noch einmal kurz stehen geblieben, um seinem Herrchen einen letzten Blick zuzuwerfen. Das war knapp! Denn gerade in diesem Moment drehte Hinata sich zum vermeintlichen Naruto um. Im ersten Moment sah sie etwas erschrocken aus. //Es war ... E - Es war also doch kein Traum ...// schoss es ihr durch den Kopf. Sie rieb sich sofort nervös die Stirn und drückte die andere Hand ins Gras. Naruto hockte vor ihr und hob die rechte Hand zum Gruße. „Ah guten Morgen, Hinata-chan! He he ...“ Ein leicht nervöses Grinsen konnte er sich nicht verkneifen. „N – Naru - ... Naruto-kun ...“ stotterte Hinata von Scham sichtlich berührt. Dann blickte sie endlich mal zu ihm auf. „W – Wie ähm hast du ... Hast du ... g - gut geschlafen?“ Kiba spürte einerseits ihre Nervosität. Und andererseits ihre Freude. Sie war in diesem Moment wirklich sehr glücklich. Denn Kiba wusste, dass sie in Naruto Uzumaki verliebt war ... Das war falsch. Die ganze Aktion von ihm war ein einziger Reinfall. Er hatte Hinata getäuscht. Und das, obwohl er sie nie absichtlich verletzen wollte ... Kiba spürte einen Kloß in seinem Hals. Er schluckte, um dieses Gefühl zu verdrängen. Dann stand er schließlich auf. „Komm Hinata ...“ meinte er ruhig und hielt ihr die Hand hin, um ihr aufzuhelfen, „Ich bringe dich erst mal nach Hause.“ Hinata sagte nichts, sondern blickte nur zu ihm auf. In ihrem Blick war nicht viel Veränderung zu erkennen ... Sie schaute wie immer. Schüchtern, nervös ... Sie zögerte und starrte auf seine Hand. Ihre Gedanken kreisten permanent nur um das Eine. Dieser Kuss von voriger Nacht. Naruto hatte sie geküsst. Warum? Und warum tat er nun so, als sei nichts geschehen? Direkt darauf ansprechen wollte sie ihn nicht. Das hätte sie sich auch im Leben nicht getraut. Zaghaft legte sie dann ihre Hand in seine, wobei ihr Gesicht wieder extrem errötete, und ließ sich dann von ihm aufhelfen. „A - Arigato~...“ piepste sie kaum hörbar und blickte dabei zu Boden. Seine Hand hatte sie schnell wieder losgelassen. „Ach ähm ... Kein Problem.“ räusperte sich der vermeintliche Naruto und beugte sich dann plötzlich leicht zu ihr. Hinatas Herzschlag begann augenblicklich zu rasen. //...Huh?!// Es geschah beinahe wie in Zeitlupe. //Ah ... N - Naruto-kun ...// Hinata drückte sich die geballte Faust an die Brust und schluckte. Er kam noch näher. Lehnte sich wirklich immer weiter vor. Wollte er sie etwa schon wieder ...? //N - Naruto-kun!! D - Diesmal werde ich~// Hinata schloss langsam die Augen ... und versuchte, etwas die Lippen zu spitzen. Naruto kam immer noch näher. Es war beinahe so, als hätte sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren können. Sie war so nervös, wie ein kleines Kind vor seiner ersten Theateraufführung in der Schule. ... Gleich war es soweit. Gleich würden sich ihre Lippen berühren ... Gleich würden sie sich wieder ... ... „So. Wir können dann los.“ ... „Eh ...?“ Perplex öffnete Hinata die Augen und blinzelte leicht. Sie verstand nicht ganz ... Dann fiel ihr Blick auf seine Hand, in der er die Papiertüte mit den restlichen Dango hielt. ... Er hatte lediglich diese blöde Tüte aufgehoben. Und hatte sich deswegen so an ihr vorbeigelehnt. Wunderbar. Wunderbar peinlich. Schlagartig schlug sich Hinata beide Hände an die Wangen, kniff die Augen zu und drehte sich um. Ihr komplettes Gesicht war von Schamesröte überzogen. Es sah aus, als würden kleine Kullertränchen in ihren Augenwinkeln hängen. Sie schämte sich so sehr, dass die dachte, dass er-- „Öhm ... Hinata?“ meinte Naruto doch etwas verwirrt und schaute an ihrer Schulter vorbei. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Er wedelte leicht mit der Hand vor ihrem Gesicht herum. //Mist ... Was hat sie denn auf einmal?// Kiba schien ihre Erwartungshaltung nicht erfasst zu haben ... Plötzlich knurrte sein Magen laut auf. Er erschreckte leicht und blickte runter. Dann hielt er sich die Hand vor den Bauch. //Kuso~ Meine Verwandlung ... Ich sollte sie echt schleunigst nach Hause bringen!// Hinata stand noch immer mit dem Rücken zu ihm. Ihre Schultern bebten leicht, als würde sie weinen. „Äh ... H - Hinata-chan ...? Komm lass uns gehen. Ich habe ... Ich habe Hunger. Ja ... ähm ... D - Dattebayo~!“ meinte Kiba-Naruto und reckte dabei demonstrativ die Faust in die Luft. Dabei dachte er sich im Stillen: //Oder so ähnlich ... Mann, ist das beknackt, diesen Vollpfosten zu imitieren ...// Er hustete leicht in die andere Faust. Langsam drehte Hinata dann ihren Kopf zur Seite und schaute aus dem Augenwinkel zu ihm. Es sah wirklich so aus, als hätte sie geheult ... Sie rieb sich noch leicht die Augen. Dann nickte sie. „H – Hai ...“ vernahm er lediglich eine leise Bestätigung ihrerseits, woraufhin er bloß noch einmal nickte, sich dann umdrehte und losging. ... Auf halbem Wege zum Hyuuga-Anwesen, begann Hinata erst, sich Gedanken zu machen, was sie ihrer Familie sagen würde. Schließlich war sie die ganze Nacht weg gewesen. Und hatte nicht einmal vorher Bescheid gesagt ... //Ich werde einfach sagen, ich war mit Naruto-kun trainieren ... J – Ja ... ja genau, das sage ich.// Sie legte sich in Gedanken einen Plan zurecht. Sie mochte es ganz und gar nicht, lügen zu müssen, aber was hätte sie ihrem Vater denn sonst sagen sollen? Sie schielte aus dem Augenwinkel leicht zu Naruto herüber. Noch immer machte sie sich Sorgen wegen seines merkwürdigen Verhaltens ... Mittlerweile zweifelte sie doch daran, dass dieser Kuss wirklich stattfand. Vermutlich war es doch nur ein Traum gewesen ... Naruto lief nur neben ihr her, wobei er die Arme hinter dem Kopf verschränkt hielt und weit geradeaus blickte. Er sah irgendwie nachdenklich aus ... Das passte gar nicht zu ihm. Doch bevor Hinata etwas sagen konnte, waren sie schon bei ihrem Haus angelangt. „Also dann~...“ meinte Naruto und trat schon, sich von ihr distanzierend, einige Schritte zurück, wobei er ihr zur Verabschiedung die Hand hinhielt. Er hatte ja keine Ahnung, wie sehr er Hinata damit verwirrte ... Das Mädchen war innerlich schon völlig verstört deswegen. Sie stand einfach da, mit gefalteten Händen, und blickte zu Boden. Sie sagte nichts zu ihm. ... Kiba-Naruto fand das doch recht seltsam. Er beäugte sie mit gehobener Braue. Ging aber dennoch weiterhin zurück. „Na schön, ich werde dann mal ...“ sagte er noch einmal abschließend und drehte sich dann um. Er war wirklich erleichtert, dass sie keine Fragen stellte. //Puh~... Ging ja gut ...// ... „N - Naruto-kun!!“ ... Ruckartig blieb Kiba stehen. //Nein ... nein ... nein ... nein ... K – Kuso~...// Sein Blick war wie versteinert und er starrte nur geradeaus. „I – Ich ... ich u - uhm~...“ begann die junge Hyuuga wieder zu stammeln, wobei sie mit ihren Fingern herumspielte und gleichzeitig mit der Schuhspitze im Sand herum trat. Der vermeintliche Naruto drehte sich nicht um. Er hoffte innerlich, dass der echte Naruto jetzt nicht plötzlich auftauchen würde ... „Ich ... ich ... i - ich...“ Hinata musste sich nun echt zusammen reißen. Sie kniff die Augen fest zu, ballte beide Fäuste, bis diese schon beinahe schmerzten und rief dann laut: „Ich mag dich auch, Naruto-kun!“ ... Alles war still. ... Sie war ruhig. Schaute nur nervös in seine Richtung. In ihrem Blick lag Zweifel aber auch große Erwartung ... Er schwieg. ... Bis er seinen Blick endlich wieder aus der Starre löste und diesen langsam zu Boden senkte. Irgendwie überkam ihn bei den ersten vier Worten ein eigenartiges Gefühl. Doch beim letzten hingegen veränderte sich sein Blick wieder ... //Hm~... Naruto ... natürlich.// Denn für einen Augenblick hatte er vergessen, in welcher Form er herumlief. Und irgendwie hätte er sich anstelle des „Naruto“ viel lieber ein „Kiba“ gewünscht ... ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)