Maybe you will be mine von Rosenmaedchen (Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. |Sasu ♥ Saku|) ================================================================================ Prolog: New Year’s Day ---------------------- New Year’s Day „ Nur nicht zaghaft dem neuen Jahr entgegenstreben, wir müssen stets auf's Neue am Lebensteppich weben.“ - unbekannt Das Flugzeug sank kurzzeitig ab, als es durch ein Luftloch flog. Sie hielt sich an den Armlehnen fest, klammerte sich schon fast verzweifelt daran. Ihr Sitznachbar sah sie merkwürdig an, als sie dabei seinen Arm berührte. „Entschuldigung“, sagte sie mit einem leichten Lächeln zu ihm, doch er wandte nur grimmig den Blick ab, zurück auf sein Motorsportmagazin. Sie ließ die Hände wieder in ihren Schoß sinken und sah nervös auf die Anzeige, worauf man die Flugroute beobachten konnte. Sie standen kurz vor der Landung. Im Kopf amtete sie erleichtert auf. Sie hasste das Fliegen. Fast nichts verabscheute sie mehr in ihrem Leben. Viel zu oft hörte man in den Nachrichten, dass Passagierflugzeuge abstürzten. Wegen Unwettern, Maschinenversagen oder unzuverlässigem Personal. Und trotzdem saß sie hier im Flugzeug. Obwohl ihre Eltern vor über zwanzig Jahren bei solch einem Unglück verstarben, während sie, als kleines elf Monate altes Baby, bei einer Tante untergebracht war. Ihre Eltern wollten ihre Hochzeitsreise nachholen, von der sie nie zurückkehrten. Sie war dann bei ihrer Tante aufgewachsen, doch auch diese verstarb vor rund zwei Jahren. Seitdem war sie auf sich allein gestellt. Dennoch saß sie in einer dieser mörderischen Maschinen, nun schon zum zweiten Mal. Das erste Mal war vor rund einem Jahr, als sie zu ihrer einjährigen Fotoreise nach Australien aufgebrochen war. Heute, zu Silvester, flog sie zurück nach Hause, nach London. Sie arbeitete als Fotografin und war für einen Kunden solange unterwegs gewesen. Er würde aus ihren Bildern eine Ausstellung machen und sie würde vielleicht endlich mehr Ansehen bekommen. Ihre Freundinnen meinten, sie hätte diesen Blick für das Besondere. Doch sie selbst war nicht dieser Auffassung. Ihrer Meinung nach stolperte sie zufälligerweise über hübsche Motive und machte daraus brauchbare Schnappschüsse. Ein Piepton erklang aus den Lautsprechern, welcher sie ins Hier und Jetzt zurückholte. Dann folgte ein Knacken: „Meine Damen und Herren, wir werden in Kürze in London auf dem Heathrow Airport zur Landung ansetzen. Bitte schnallen Sie sich wieder an und schalten Sie alle elektronischen Geräte ab. Bei unserem Anflugsort sind es momentan drei Grad Celsius und es herrscht leichter Nieselregen. Die Uhrzeit beträgt momentan 0:01 Uhr. Das gesamte Flugpersonal wünscht Ihnen ein frohes, neues Jahr.“ Die anderen Passagiere klatschten, auch sie tat es dann, bevor sie wieder aus dem Fenster sah, auf die Lichter ihrer Heimat. Nach der erfolgreichen Landung und der Durchquerung der Pass- und Zollkontrolle befand sie sich an der Gepäckrückgabe und wartete auf ihre Koffer. Es kam ihr fast wie eine Ewigkeit vor, bis sie den ersten Koffer sah. Sie hievte ihn von dem Fließband hinunter, rauf auf ihren Gepäckwagen. Nachdem sie auch den zweiten Koffer nach einigen Komplikationen erhalten hatte, ging sie hinaus in die Empfangshalle. Ihre Freundinnen wollten sie abholen, deswegen hielt sie, wie selbstverständlich, Ausschau nach einem Schild, worauf ihr Name stand. Erst sah sie keines, doch dann kamen zwei ihrer Freundinnen auf sie zu. Die linke war eine schlanke, hübsch angezogene Blondine, mit einem so bezaubernden Gesicht, welches einer Porzellanpuppe glich. Ihre rechte Freundin hatte dunkles Haar, einen warmen Blick und einen eleganten Gang. Jedoch war sie viel schlichter und unauffälliger angezogen als die Blondine neben ihr. „Sakura!“ Die Blondine rannte auf sie zu und umarmte sie. „Oh, ich bin so froh, dass du wieder heil hier bist.“ Sakura lächelte. „Ich auch, Ino. Aber es war so schön dort, das kannst du dir nicht vorstellen.“ Sie sah zu ihrer anderen Freundin. „Schön dich auch zu sehen, Hinata.“ Die Angesprochene brachte ein kleines Lächeln zustande. „Gesundes, neues Jahr, Kura.“ „Das wünsche ich euch auch.“ Ino legte einen Arm um Sakuras Schulter und führte sie mit in eine bestimmte Richtung. Hinata schob den Gepäckwagen neben ihnen weiter. „Also, erzähl. Wie viele heiße Romanzen hattest du?“ Sakura lachte leise. „Keine. Ich war dort um zu arbeiten und mir die Natur anzusehen. In meinem Leben ist kein Platz für Männer.“ Ino schnaubte nur, unschlüssig, ob sie ihr glauben sollte. Doch das war Sakura egal. „Wo ist denn Temari?“ „Sie muss arbeiten.“ Fragend sah Sakura ihre Freundinnen an. „Sie hat seit ein paar Monaten einen Job als Kellnerin. Macht ihr eigentlich ziemlichen Spaß.“ Ein Lächeln lag auf Sakuras Lippen. „Das freut mich.“ Dann sah sie zu Ino. „Und was ist mit dir?“ Ino nahm ihren Arm herunter und fuhr sich leicht durch ihr blondes Haar. „Ich hab Bewerbungen rausgeschickt als Sekretärin. Hinata hat gemeint, dass die ganz gut waren.“ Mit einem quietschenden Gepäckwagen voraus schloss Hinata zu ihnen auf. „Waren sie auch.“ Sakura sah zu der Schwarzhaarigen. „Und wie läuft dein Studium?“ „Es könnte fast nicht besser sein.“ Ino seufzte laut. „Mädles, ihr solltet euch lieber mal um einen Mann kümmern. Ich meine, wollt ihr ewig so einsam bleiben?“ „Ich bin nicht einsam“, antworteten beide synchron, sahen sich verblüfft an und fielen in Gelächter ein. Ino verdrehte nur die Augen. „Ja, ja, das sagen alle Jungfern.“ Sakura umfasste den Arm der Blondine. Grinsend sagte sie: „Ich hatte schon einige Freunde, meine Liebe, und das weist du auch. Läuft es mit dir und Shikamaru noch immer so gut?“ Zufrieden und gleichzeitig verträumt lächelte Ino. „Er ist wundervoll. Ich fass es nicht, dass wir nun schon fünf Jahre zusammen sind und ich noch immer so verliebt bin, wie am ersten Tag.“ „Ihr seid wie gemacht füreinander“, sagte Sakura mit einem verträumten Unterton. „Weiß ich doch.“ Wieder lachten die Freundinnen. Der Start in das neue Jahr könnte fast nicht besser sein. ~*~ Gläser klirrten zu Mitternacht auch an einem anderen Ort aneinander. „Frohes, neues Jahr, Chefchen. Auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.“ Der Blonde grinste und kippte das Glas Champagner, als wäre es nichts. „Solltest du nicht vielleicht etwas aufpassen?“ Die kühle Stimme seines Freundes war mit einem sehr leichten Lachen unterlegt, welches man nur heraushörte, wenn man ihn wirklich kannte. „Nö, wozu? Soviel ich weiß, hast du meinen nächsten Termin ein bisschen verschoben. Ich kann mich also ganz nach Belieben vollaufen lassen.“ Der Schwarzhaarige schnaubte. „Wenn dich dann die Presse betrunken auf dem Bürgersteig interviewt und du totalen Müll laberst, ist es nicht mein Problem, nur damit du es weißt. Obwohl auch so nicht viel Sinnvolles bei dir rauskommt, wenn du nicht drehst.“ „Danke, Sasuke. Dein liebevoller Umgang mit meinen Gefühlen ist der Hammer.“ Sasuke nahm einen Schluck aus seinem Glas. „Kein Ding.“ Der Blonde grinste wieder. Er und Sasuke hatten eine gute, zwischenmenschliche Beziehung. Er war der Schauspieler und das Model in einem und Sasuke sein Manager. Die gemeinsame Arbeit hatte sie zusammengeführt und zusammengeschweißt. „Dir gefällt doch der Trubel um deine Person, hab ich Recht, Naruto?“ Der Angesprochene zuckte mit den Schultern. „Wem gefällt das nicht? Ach ich vergaß, dir.“ Sasuke schnaubte erneut, sagte aber nichts. Sofort fiel ihm sein Leben vor rund neun Monaten wieder ein, welches er verloren hatte. Der Schmerz saß tief und würde wohl nie wieder ganz verschwinden. Letztes Silvester hatten sie noch zusammen gefeiert, voller Vorfreude auf das kommende Jahr und auf ihre gemeinsame Zukunft. Und dieses Silvester war er allein. Natürlich, Naruto war da, aber das war lange nicht dasselbe. Er konnte sich auf kein neues Jahr freuen. Plötzlich klingelte ein Handy, aber Sasuke machte keine Anstalten, nach seinem zu schauen. „Solltest du da nicht rangehen, Sasuke?“ Der Schwarzhaarige warf einen kurzen Blick auf das Display, bevor er es wieder auf die Tischplatte sinken lies. „Nein. Es ist niemand wichtiges.“ Wenn Naruto wüsste, wer gerade anrief, würde er mit Sicherheit widersprechen. Aber Sasuke schätzte seinen älteren Bruder Itachi nicht mehr. Sein Bruder hatte einige schwerwiegende Jugendsünden zu verzeichnen und saß deswegen auch für einige Monate im Gefängnis. Nachdem er freigekommen war, konnte er nach einiger Zeit eine Ausbildung zum Polizisten machen, mit Erfolg. Nun gehörte Itachi zur anderen Seite, doch Sasuke glaubte nicht, dass er dadurch aus seinen Fehlern gelernt hatte. Aber er wusste es nicht. Er und Itachi hatten seitdem letzterer im Gefängnis war nur noch wenig geredet, und seit neun Monaten verweigerte Sasuke jeglichen Kontakt. Er wollte keine Moralpredigt hören. Auch nicht von seinen Eltern, weswegen er auch, so gut wie es ging, diese Besuche vermied. Naruto seufzte. „Vergrab dich jetzt bloß nicht wieder in deinem Kopf. Du musst dich ablenken, dass sag ich dir schon seit Monaten.“ Sasuke schwieg und schenkte sich lieber noch einmal das Glas voll, um es gleich darauf leer zu trinken. Den besorgten Blick seines Freundes mied er. Es würde ein schreckliches, neues Jahr werden, das wusste er jetzt schon. To be continued. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)