Something like that von Doushite ================================================================================ Kapitel 1: Intoxicated ---------------------- Gelangweilt sitze ich im Wohnzimmer und zappe durch die Programme. Wie so oft in letzer Zeit, ist wieder Routine heimgekehrt. Ich hasse Routine, so langweilig, uneigenartig und vorhersehbar. In genau 15 Minuten wird Uruha nach Hause kommen und ich werde hier immer noch sitzen und nicht wissen was ich schauen soll. Und wieder kommt mir da der Gedanke in die Bar zu gehen, bevor er nach Hause kommt. Das habe ich schon öfter gemacht, denn es brachte mit bisher immer Abwechslung. Ich weiß aber das ich das nicht tun sollte, denn im Moment lebe ich sowieso auf Uruhas Kosten. Noch hab ich keinen richtigen Job und bin zu müde einen zu suchen. Es wäre unfair Uruhas Geld zu versaufen, da wir eh knapp bei Kasse sind. Gedacht. Getan. Trotz aller Unfairness greife ich nach meiner Jacke und gehe nochmal ins Schlafzimmer um mir ein Frisches Shirt über zu ziehen. Dann ziehe ich meine Schuhe an und ziehe mir die Jacke über, auf meinem Weg nach draußen. Kurz atme ich die Frische Oktoberluft ein und überlege mir wohin ich heute gehen sollte. Nicht wieder in die Bar, selbst das kommt mir mittlerweile zu Routiniert vor. Ich muss wohin wo ich noch nicht war. Nachdem mich mein Weg in das Vergnügungsviertel brachte entscheide ich mich für einen Club am Rande des Stadtteils. Schließlich hab ich nicht die Absicht mich SO zu vergnügen. Die Atmosphäre im Club ist bestimmt ganz anders als ich sie gewohnt bin. Immerhin gibt es dann morgen neuen Gesprächsstoff, und vielleicht nehme ich Uruha mal hierhin mit. Hmm, Uruha wird bestimmt meckern, wenn ich spät nach Hause komme, aber selbst dies ist mir lieber das diese „Hey, alles klar? Wie war dein Tag?“ – „Wie immer!“ –Gespräche. Falls das denn tatsächlich Gespräche sind. Eher Echos unserer selbst. Ein Band was abläuft sobald Uruha nach Hause kommt, als wenn er mit dem Umdrehen seines Schlüssels einen Play-Knopf betätigt. Der Kalte Oktoberwind bläst mir um die Ohren, und ich ziehe meine Jacke zu und stecke meine Hände in die Taschen. Unterwegs bleibe ich am Kiosk stehen und kaufe mir Zigaretten. Bevor ich in den Club gehe, rauche ich zwei Zigaretten und weiche einigen Blicken aus, weil ich nur so da stand. Die denken sicher es wäre mir peinlich und ich würde warten, bis keiner mir zusieht um in den Club zu gehen. Dabei mag ich nur das Gefühl wenn man raucht. Dieses warme Gefühl. Manchmal, wenn ich nachts umherirre, dann ist das Glühen meiner Zigarette das einzige Licht was mich begleitet, bis ich es dann endlich ausdrücke. Das zeigt mir wieder wie vergänglich alles ist. Eine Stunde sitze ich nun im Monsoon an der Bar und rauche eine nach der anderen, bevor es mich zur Toilette trägt. Sechs JD’s machen es mir auch nicht leicht. Auf dem Weg zurück zu der Bar, wo ich meine Jacke hab liegen lassen, bemerke ich das sich der Laden gefüllt hat. Bald beginnen mehr Leute zu tanzen, sich passend der immer lauter werdenden Musik zu bewegen. Lange beobachte ich das Schauspiel von meinem Platz aus, wie sich beide oder auch gleiche Geschlechter aneinander bewegen. Das Licht spielt mit ihren betrunkenen Gemütern. Lächelnde Gesichter. Menschen tanzen, die sich nie zuvor gesehen haben. Betatschen sich an stellen, die sie selbst kaum berühren. Stecken sich gegenseitig ihre Zungen in den Hals und gehen wahrscheinlich auch später ins Hotel, nur um sich selbst vorzuspielen das sie geliebt werden. Ich hasse sowas. Und erst recht hasse ich tanzen. Aus keinem bestimmten Grund glaube ich. Dennoch, je mehr ich trinke, desto mehr hab ich das Bedürfnis mich mit zu bewegen. Obwohl ich es nicht ausstehen kann. Mein 9. Jack machte mir den Gang zum Klo diesmal besonders schwer. Und auf dem Weg zurück stoße ich mit jemandem zusammen. Alles ist verschwommen. Meine Bewegungen fließend langsam, fühlen sich abgehackt an. Ein Film mit vielen Lücken, der doch klar ineinander übergehet. „Oh, sorry.“, murmel ich und taumel zur Seite. Irgendjemand nimmt mich an der Hand und zieht mich zu sich. Ich spüre Hände auf meinen Hüften. Meine Augen sind geschlossen. Scheinwerfer leuchten mir immer wieder ins Gesicht. Rotes, grünes, blaues, lilanes und gelbes Licht benebelt meine Sinne. Die Musik scheint sich kaum zu verändern. Langsam öffne ich meine Augen und sehe jemanden vor mir. Dann spüre ich ein Lächeln auf mir und ein hauchen dicht an meinem Ohr. Mein Name? Unwichtig, sage ich und schaue an mir runter. Wir bewegen uns zur Musik?! Zu spät… Ich spüre wie sich eine Fremde Hüfte an mich reibt. Ein scheußliches Gefühl. Gefangen in meinem Alkohollevel unternehme ich nichts um es zu verhindern. Immer noch besser als Routine!...? Es ist ja nur ein Tanz. Lippen küssen sich an meinem Hals hinunter und ich lege den Kopf in den Nacken ohne zu realisieren was Passiert. Eigentlich ein ganz angenehmes Gefühl. Ich weiß nicht wie viele Songs wir tanzen, vergesse total die Zeit. Wieder schließe ich meine Augen und genieße die Musik. Ein guter Song fängt gerade an, einer der besten der bisher lief. Kaum das der Song anfängt wird er wieder leiser. Viel zu kurz. Aber er läuft weiter. Langsam öffne ich meine Augen und muss prompt blinzeln. Es ist hell. Ich musste wieder in der Toilette sein. Ich schlucke als ich spüre wie sich zwei warme Hände unter mein Shirt bewegen. Im nächsten Moment spüre ich Kalte Fliesen an meinem Rücken. Wir sind wohl in der letzen Kabine. Das Klo links neben mir, die Türe rechts. Ich spüre wie sich etwas Nasses an meinem Oberkörper herunter arbeitet und erwische mich bei einem keuchen. Ich höre meine Gürtelschnalle und schaue nach unten. Schwarze Haare und eine Zunge an meinem Bauchnabel ist alles was ich sehe. Ich höre schritte und atme scharf ein. Paranoid das mich jemand hört schaue ich zum unteren Rand der Türe. Dort lang mein Shirt, verdeckt von einem Schatten. Jemand musste vor der Türe stehen. Ich höre Wasser rauschen und sehen den Schatten dann verschwinden. Dort lang immer noch mein Shirt, auf dem dreckigen Boden. Mein Lieblingsshirt. Das will ich gleich wieder anziehen. Wieder schaue ich nach unten und sehe wie mir die Hose aufgemacht wird. Wieder schaue ich zu dem Shirt, welches mit Uruha geschenkt hat. Uruha… Schlagartig wird mir bewusst was hier gerade passiert. Ich drücke die Person langsam von mir und hebe das Shirt auf. Zu schnell aufgestanden. Mein Kreislauf folg mir nur sehr langsam aus dem Klo, aus dem Club, auf die Straße. Es ist kalt. Schnell mache ich meinen Gürtel zu und ziehe mir das Shirt über. So schnell wie mich meine Betrunkenen Beine tragen können renne ich weg. Ein Stück die Straße entlang. Wo ist meine Jacke? Mist… Irgendwann komme ich an der Straße an wo ich wohne. Die Ewigkeit trug mich her. Vor unserer Haustüre bleibe ich stehen und Schaue auf mein Handy. Es ist irgendetwas nach 3 Uhr Morgens und ich hab acht anrufe in Abwesenheit. Alles von ihm. Shit! Ich lasse mich auf die kalten stufen nieder und versuche mich an den Abend im Detail zu erinnern. Was war passiert? Hatte ich etwa…? Nein! Ich hab nichts gemacht. Da bin ich mir sicher. Ich würde Uruha niemals betrügen! Ich wollte doch nur etwas Abwechslung… Seufzend stehe ich auf und gehe in das Treppenhaus. Steige die Stufen hinauf. Vor unserer Wohnungstüre bleibe ich stehen und seufze erneut. Langsam lasse ich mich wieder auf die Stufen nieder und lehne mich an das Geländer, mein Blick auf die Türe gerichtet. Was soll ich Uruha sagen, wenn ich reingehe= Ich war doch nur aus und habe nichts gemacht. Wieso fühle ich mich dann so schieße? „Rei?“, höre ich Uruhas besorgte Stimme. Langsam öffne ich die Augen und schaue zu ihm rauf, „Wo warst du? Ich hab mir Sorgen gemacht!“ Ich war wohl eingeschlafen denn es ist hell im Treppenhaus. „Uruha, ich hab meine Jacke vergessen…“, murmel ich und strecke die Hand nach ihm aus. Ich spüre seine Warme vertraute Hand an meiner, aber ich lasse ihn mir nicht aufhelfen, sondern ziehe ihn zu mir. Feste drücke ich meinen Liebsten an mich. „Du riechst nach Alkohol…“, höre ich Uruha murren. „Es tut mir leid!“ „Was?!“ „Das ich spät bin…“ „Schon okay, ich hab mir nur Sorgen gemacht.“ „Ich liebe dich, Kou!“ „Ich liebe dich auch.“ Eine Woche später finde ich einen Job in einem Musikladen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)