My little Drug von Reid (Harry/Sev) ================================================================================ Kapitel 3: three ---------------- Noch immer blieb es mir verborgen, wie eine einzige Berührung es schaffte, mich so aus dem Konzept zu bringen. Ich hielt inne und suchte die Antwort in Harrys Augen, doch auch sie verwehrten es mir zu verstehen, was meinen Verstand so eindeutig überforderte. Schon einmal, es war Jahre her, hatte ich in solch tiefgrüne Smaragde geschaut, die einem bis in den hintersten Winkel der Seele zu blicken schienen und im Gegenzug nicht das geringste über ihre schaurig schönen Geheimnisse preisgaben. Und doch war alles anders. Mein aufsteigender Zorn verebbte so rasch, wie er gekommen war und hinterließ erneut dieses prickelnde, vollkommen unbekannte Gefühl, das ich bis dato einfach nicht hatte zuordnen können. Wieder war da diese Gier, dieses Verlangen ihn zu besitzen und nie wieder loszulassen, doch war es diesmal weniger animalisch. Es war ruhiger, wärmer, so als hatte es sich ein Plätzchen in meiner Seele gesucht und sich dort eingenistet. So als gehörte es genau dort hin. Als gehörte er zu mir. Seine Stimme durchbrach meine wirren Gedanken. „Was macht dich so wütend, Severus?“ Das Gewicht seines durchdringenden Blickes lag tonnenschwer auf meinen Schultern, und wir standen einander so nahe, dass ich seinen Atem meinen Hals streicheln spürte. „Ist es weil ich hier bin? Weil ich nicht vorher zu dir gekommen bin? Weil Du hier bist?“ Ich wusste es nicht. Harrys schlanke Finger schlangen sich fest um die meinen, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Ich kannte keine Antwort auf seine Frage, wusste nicht wie ich in Worte fassen könnte, was mit mir geschah, wie ich erklären sollte, was in meinem Innersten vorging. Also schwieg ich und tat, was mein Instinkt mir riet, und wonach mein Körper beinahe schrie. Ich berührte sein Gesicht mit meiner Hand, legte sie an seine Wange und genoss das Gefühl, das die weiche Haut dort verursachte. Harry schloss die Augen und ich spürte, wie sein Körper sich entspannte, als wäre es Antwort genug, als bedarfte es keiner weiteren Worte. Wie selbstverständlich fanden sich unsere Lippen und endlich schloss ich seine wunderbare Gestalt in meine Arme. Ich versank in seinem Kuss, und vergaß alles um uns herum. Der Geschmack seiner Lippen und seiner Zunge, die sich nun lustvoll um die meine wand, drohten mich in den Wahnsinn verfallen zu lassen, doch der beinahe verzweifelte Griff seiner Hände, die mich scheinbar nie wieder loslassen wollten, hielt mich davon ab. Ohne von einander zu lassen, sanken wir auf den weichen, mit Moos überzogenen Waldboden und tauchten in eine ganz eigene Welt. Eine Welt von der ich Tage zuvor, die mir wie Jahre vorkamen, hatte kosten dürfen, und die mich seitdem bis in meine Träume verfolgte. Ich stöhnte seinen Namen. Immer wieder, heiser, fordernd. Heiße und kalte Schauer durchliefen abwechselnd meine Glieder, meine Haut brannte unter seinen Berührungen und ich trank gierig seinen heißen Atem. Es spielte keine Rolle mehr was es war, es gab nichts mehr zu verstehen oder zu erklären. Es gab kein richtig oder falsch. Wir hatten keine Wahl gehabt, nein wirklich nicht. Es hatte von Anfang an keinen Sinn gehabt, sich gegen etwas zu wehren, das mächtiger war als wir beide zusammen, mächtiger als jeder Zauberer je sein könnte. Wir gaben einander alles in dieser Nacht im Mondlicht und erst die Dämmerung ließ uns widerwillig inne halten. Ich hätte ewig dort verweilen können und auch Harry schien jeden Moment in meinen Armen auszukosten, doch die Realität konnte wohl kaum auf uns verzichten. So verließen wir den verbotenen Forst als letzte. Müde, erschöpft, mit nicht einem einzigen kläglichen Pflänzchen, und doch zufrieden. Ich ergriff Harrys Hand ein letztes Mal, bevor wir wieder zu den anderen stießen, und blickte ihm tief in die Augen, auf denen noch immer ein leichter euphorischer Glanz lag. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, seinem Blick stand halten zu können und auch sein Lächeln war voll rührendem Optimismus. Wir wussten nicht wie es weiter gehen würde, ob wir es überstehen würden, oder daran zu Grunde gehen. Es spielte keine Rolle. „Nicht ein einziges Kraut, Mr.Potter. Ich bin wirklich enttäuscht.“ Harrys leises Lachen wärmte meinen ganzen Leib und auch ich spürte, wie sich ein Lächeln auf meine sonst so verbissen verkniffenen Lippen stahl. Er war es. Es war immer er. Er war die Antwort auf alle meine Fragen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)