Du und Ich von Razor (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 1: #1 ------------- Kapitel I Hey Mum, hey Dad! Ich hoffe es geht euch beiden gut. Heute fängt das Abschlussjahr an. Ich werde mein Versprechen halten und alles dafür tun, damit mein Abschluss so gut wie möglich wird. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder. Ich liebe euch! Naruto Langsam ließ der Blondhaarige seinen Kopf kreisen. Unter seiner leicht gebräunten Haut hatten sich seine Muskeln schmerzhaft verkrampft. Zwei Stunden hatte er hier gesessen und versucht eine halbwegs vernünftige E-Mail für seine Eltern zustande zu bekommen. Doch es wollte einfach nicht klappen. Nichts funktionierte bei ihm in letzter Zeit. Nicht einmal schlafen konnte er. Doch sowas konnte er seinen Eltern nicht erzählen. Wie sah das denn aus? Er lebt sechs Wochen alleine und schon geriet sein Leben aus den Fugen? O Nein! Es war schwer genug gewesen, seine Eltern davon zu überzeugen ihn hier in Tokyo bleiben zu lassen, anstatt mit ihnen nach Kalifornien zu ziehen. Da würde er Ihnen jetzt sicher keinen Grund dafür geben, ihre Meinung zu ändern. Auch wenn er seine Eltern schrecklich vermisste, er konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen, als sein Abschlussjahr ohne seine Freunde an einer neuen Schule in einem fremden Land zu absolvieren. Denn seine Freunde bedeuteten ihm alles. Mit einem lauten Knarren schrammte der Holzstuhl über den alten Dielenboden seiner Zwei-Zimmer-Wohnung, als der junge Uzumaki sich erhob. Seinen Laptop auf dem Schreibtisch klappte er zu und schaute auf die Uhr. 6 Uhr morgens. Er musste erst in zwei Stunden in der Schule sein, doch schlafen legen würde er sich nicht mehr. Er würde eh keine Ruhe finden. Also entschloss er sich noch vor dem Frühstück eine Runde zu Laufen. Er liebte das Laufen. Dabei erlebte er einen der wenigen Momente, in denen er an überhaupt nichts dachte. Also zog er sich schnell seine Laufschuhe an, steckte die Kopfhörer seines MP3-Players ins Ohr und rannte zur Tür hinaus. Er hechtete die Stufen der alten Holztreppe des Gebäudes herunter, riss die Tür auf und sog die frische Luft in seine Lunge. Es war Spätsommer. Dementsprechend war es schon hell, doch auf den Straßen war nichts los und die Luft war noch angenehm kühl. Naruto drehte sich nach rechts und fing an auf seiner üblichen Strecke zu laufen. Nicht zu langsam und nicht zu schnell. Genau in seinem Rhythmus. Er fühlte sich frei, und das liebte er. Doch lange blieb ihm dieses Gefühl nicht vergönnt, denn schon nach einer halben Stunde hatte er seine Runde beendet und stand wieder vor der etwas schäbig wirkenden Tür seines Zuhauses. Sein Vater hatte ihm damals von dieser Wohnung abgeraten. Sie war nicht modern und auch nicht in dem besten Zustand, aber er hatte sich sofort in sie verliebt. Zum einen lag sie sehr zentral, sowohl zur Schule, als auch zum Stadtzentrum. Zum anderen hatte sie eine, wie er fand, wunderbare Dachterrasse. Von da aus konnte er nachts, wenn er nicht schlafen konnte, die Sterne beobachten. Oder wie jetzt im Sommer einfach nur in der Sonne liegen. Das wichtigste war aber das sie billig war. Naruto wollte seinen Eltern durch seinen Verbleib so wenig Aufwand wie möglich machen. Auch wenn seine Eltern sicher mehr bezahlt hätten. Leisten konnten sie es sich. Sie waren beide Ärzte. Seine Mutter war Herzspezialistin und sein Vater Hirnchirurg. Deswegen waren sie auch in den USA. Sie hatten ein Angebot über ein zweijähriges Forschungs- und Fortbildungsstipendium in einem Krankenhaus in Los Angeles erhalten. Sie hatten sich damals riesig gefreut. Doch wollte sie nicht fahren ohne das Naruto ihnen zustimmte. Und das tat er. Doch begleiten konnte er sie nicht. Deswegen durfte er nach langem hin und her doch alleine hier wohnen. Auch wenn er sich auf einige Regeln einlassen musste. Doch das störte ihn nicht. Noch immer in Gedanken versunken schloss der Blonde die Tür zu seiner Wohnung auf und trat ein. In seinem Kopf kreiste alles um seine Dusche. Er war zwar nur 30 Minuten gelaufen, trotzdem war er total verschwitzt. Also stieß er ohne groß darüber nachzudenken die Tür zu seinem Bad auf und fing an sich seiner Klamotten zu entledigen. Das alte T-Shirt, seine Lieblingsjogginghose und seine Boxershorts gesellten sich zu dem Rest seiner Dreckwäsche und er stellte die Dusche an. Er wartete gar nicht erst auf das warme Wasser, sondern stieg direkt unter das erfrischende kühle Nass. Er liebte es wenn sein vom Training aufgeheizter Körper auf diese Weise abgekühlt wurde. Sein Puls stieg in die Höhe und er bekam eine leichte Gänsehaut. Genüsslich ließ Naruto seinen Kopf in den Nacken fallen und das Wasser über sein Gesicht laufen. Träumerisch strich er seine Haare zurück und genoss einfach nur seine Situation. Ohne genau auf seine Hände zu achten tastete der Blonde nach dem Shampoo und fing an sich dieses in seinen Schopf einzumassieren. Ein angenehmer Duft nach Vanille und Lavendel stieg in seine Nase und erfüllte seine Lunge. Hinzu kam eine Mischung aus Orange und Minze von dem Duschgel, welches er auf seinem ganzen Körper verteilte. Als auch die letzten Schaumreste den Abfluss herunter gespült waren, drehte der Uzumaki das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Wie aus Reflex griff er an seine Rechte Seite zu dem Handtuch, welches über dem Wäschekorb hing, und fing an sich die Haare zu trocknen. Von dort aus machte er weiter, bis er komplett trocken war und band sich dann das Handtuch um die Hüften. Er betrachtete eindringlich sein Spiegelbild. Noch vor ein paar Monaten hätte er nicht geglaubt, dass er es war, den er da im Spiegel sah. Er war eigentlich immer recht klein und schmächtig gewesen und hatte ein rundes kindliches Gesicht gehabt. Doch das hatte sich alles geändert. Er war jetzt 1,77m groß und hatte eine breitere Statur bekommen. Er war jetzt nicht gerade muskulös, doch konnte man deutlich erkennen, dass er regelmäßig Sport trieb. Auch sein Gesicht hatte sich verändert. Das kindlich war gewichen und hatte markanteren Konturen Platz gemacht. Seine Mutter meinte er würde aussehen wie sein Vater in seinem Alter. Er würde es nie zugeben, aber er war selten so stolz auf sich selbst gewesen wie in diesem Moment. Er liebte seinen Vater. Seine Mutter sagte immer, dass sie eigentlich sauer sein müsste, dass er so ein Papakind wäre, aber sie konnte nie ein Grinsen unterdrücken wenn sie ihn mit seinem Vater sah. Leicht lächelnd fuhr er die Konturen seines Gesichtes nach und fühlte die feinen Bartstoppeln unter seinen Fingerspitzen. Als er diese das erste Mal bemerkt hatte, sagte sein Vater ihm, dass langsam ein Mann aus ihm werden würde. Er hatte sich tierisch gefreut, aber auch nur weil er nicht wusste, was so ein Bart für eine Arbeit machte. An den alten Naruto erinnerten nur noch zwei Kleinigkeiten. Einmal waren da die Narben auf seinen Wangen. Auf jeder Seite drei. Eigentlich konnte man sie nicht wirklich erkennen, wenn man nicht wusste, dass sie da waren. Seine Eltern hatten ihm erzählt, dass er früher einmal beim Spielen einfach abgehauen und in den Wald gelaufen war. Dabei war er wohl gestolpert und einen Abhang herunter direkt in einen Dornenbusch gefallen. Dabei hatte er sich neben einem verstauchten Knöchel und einer kleinen Platzwunde am Kopf auch diese Narben zugelegt. Er konnte sich zwar selber nicht mehr daran erinnern, aber das klang genau nach ihm. Das Zweite was von früher noch zu erkennen war, waren seine Augen. Er hatte große blaue Augen, welche er ebenfalls von seinem Vater hatte. Auch wenn seine etwas heller waren. Mal abgesehen von seinen blonden Haaren waren es eben diese Augen, die dafür gesorgt hatten, dass er des Öfteren gehänselt worden war. Er sah eben anders aus als die Anderen und das ließen ihn die anderen Kinder oft spüren. Aber das war lange her. Jetzt hatte er Freunde und auf seine Augen war er stolz! Als Naruto dann ohne Klamotten doch irgendwann kalt wurde, machte er sich rasch fertig, ließ das Handtuch fallen und ging in sein Schlafzimmer. Er griff in die oberste Schublade der Kommode, welche direkt neben seinem Schrank stand und holte sich eine frische Boxershorts heraus. Danach nahm er ein Paar Socken aus der untersten, streifte sich ein Unterhemd über und zog die dunkelblaue Jeans, die er sich gestern zu recht gelegt hatte, an. So weit so gut. Jetzt würde sich das Erbe seiner Mutter offenbaren. Seitdem er, seinem Wachstumsschub sei Dank, sich komplett neu einrichten musste, hatte er ein schier unstillbares Verlangen nach Designerklamotten entwickelt. Er konnte sich das selber nicht erklären. Normalerweise war er eher praktisch veranlagt, doch in diesem Fall war das etwas anderes. Aber was sollte er machen? Also hatte er seine Mutter glücklich gemacht indem er ihr, neben der Erinnerung an die Schmerzen seiner Geburt, noch einen Beweis gab, dass sie verwandt waren. Nach verzweifeltem hin und her überlegen entschied sich der Blonde für ein weißes Baumwollhemd, bei dem er die Ärmel hochkrempelte. Das Hemd war schmal geschnitten und ließ ihn insgesamt noch etwas größer wirken. Nachdem er endlich zufrieden mit seinem Outfit war streifte er noch kurz seine Haare zu Recht und schaute sich im Spiegel an. Er war insgesamt mit seinem Äußeren ganz zufrieden, mal abgesehen von seinen Augenringen. Aber gegen die konnte er sowieso nichts machen. Also schnappte er sich seine Tasche und verließ zum zweiten Mal an diesem Tag seine Wohnung. Schließlich musste er noch Sakura abholen und wenn er zu spät kam wären die Augenringe sein geringstes Problem. Zum Glück wohnte die Haruno nicht weit von ihm entfernt. Als Naruto um die Ecke in die Straße einbog konnte er das Mädchen bereits von weitem sehen. Sie war ungefähr 1,70m groß und hatte eine eher sportlich, dennoch weibliche Gestalt. Sie trug ein eng anliegendes, knielanges Sommerkleid in ihrer Lieblingsfarbe. Rosa. Naruto hatte nie verstanden was sie an dieser Farbe fand, da aber auch ihre Haare rosa waren musste er sich wohl oder übel daran gewöhnen. Schließlich wollte er noch ein wenig weiterleben. Als er auf sie zu schritt drehte sie sich zu ihm um und als ihre grünen Augen ihn erblickten fing sie an zu lächeln. Da wusste der Blonde wieder warum dieses Mädchen seine beste Freundin war. Sie schaffte es immer wieder ihm das Gefühl zu geben etwas Besonderes zu sein. Lange Zeit dachte er sogar, dass sie seine große Liebe wäre. Vor einem Jahr hatte er ihr dann ein Liebesgeständnis gemacht. Danach waren sie sogar ein Paar. Für sechs Tage. Schnell wurde auch ihm klar, dass die Beiden nur als Freunde richtig gut funktionierten. Deswegen hatten sie es einfach beim Beste-Freunde-Status belassen. Und das war auch gut so. Lächelnd ging der Uzumaki auf seine Freundin zu und schlang liebevoll die Arme um sie. Er hatte sie zwei Wochen nicht gesehen, da sie mit ihren Eltern im Urlaub gewesen war und er hatte sie schrecklich vermisst. Leicht legte sie die Arme um seinen Hals. „Na, hast du mich vermisst Naruto?“ „Natürlich Sakura-Chan. Du weißt doch, dass ich ohne dich nicht kann!“ Naruto lockerte seine Umarmung und ging einen Schritt zurück um sein Gegenüber besser betrachten zu können. „Du siehst gut aus. Die Zeit in der Sonne hat dir gut getan!“ „Danke, auch wenn ich das von dir nicht sagen kann. Wo kommen denn die Augenringe her?“ Der Blonde blickte verlegen zur Seite. War ja klar, dass sie das sofort bemerken würde. Trotzdem wollte er nicht, dass sie sich Sorgen machte. „Ach, weißt du Sakura-Chan. In meiner Nachbarschaft läuft irgendwo eine Katze rum, die die ganze Nacht Lärm macht. Und ich kann leider nicht schlafen wenn das Fenster zu ist. Aber keine Sorge, ich gewöhn mich schon dran.“ Skeptisch zog Sakura ihre Augenbraue nach oben. So ganz konnte sie die Ausrede ihres Freundes nicht glauben. Und sein schiefes Grinsen machte das Ganze nicht glaubwürdiger. Aber sie wusste, dass es nichts brachte noch tiefer zu bohren. Also beließ sie es dabei und vertraute darauf, dass Naruto zu ihr kommen würde, wenn er Probleme hätte. Somit ersetzte sie ihre Skepsis durch ein Lächeln und hakte sich bei dem Blonden ein. So gingen die Beiden gemeinsam zur Schule und Sakura erzählte fröhlich von ihrem Urlaub. Als sie das Schultor durchschritten hatten löste Naruto sich von Sakura. „Sorry Sakura-Chan. Geh doch schon mal vor. Ich muss noch in das Büro der Schülerzeitung. Sai hat mir gestern eine SMS geschrieben, dass ich vor Schulbeginn noch bei ihm vorbeikommen soll.“ „Alles klar Naruto. Bis gleich in der Klasse.“ Die Rosahaarige drückte ihren Freund nochmal und ging in das Hauptgebäude zu ihrem Klassenraum. Der Andere ging auf die andere Seite in den Nebentrakt, wo neben dem Sekretariat und dem Lehrerzimmer auch die AG-Räume waren. Und auch das Büro der Schülerzeitung. Naruto las unglaublich gerne und schrieb auch selber Texte. Nur leider gab es keine Alternative zum Schreiben als die Schülerzeitung und somit wurde er Teil des glorreichen Reporterteams seiner Schule. Der Uzumaki schritt ohne zu klopfen in das Büro und wurde von zwei schwarzen Augen fixiert. Sai war in seiner Parallelklasse und Leiter der Schülerzeitung. Naruto mochte ihn nicht sonderlich, aber in der Schulhirarchie war er sozusagen sein Boss. „Du wolltest mich sprechen Sai?“ „Ja, komm rein Naruto. Ich habe eine Story für dich. Wir haben ab heute einen neuen Schüler an der Schule. Er ist vor kurzem aus Osaka hier hergezogen und macht hier seinen Abschluss.“ „Und was ist daran so besonders?“ „Nun, daran noch nichts. Aber dieser neue Schüler IST besonders. Er ist Landesmeister in Leichtathletik und Bodenturnen und war der Star des Schwimmteams seiner Schule.“ „Der muss ja ein riesen Ego haben, wenn er als erstes an einer neuen Schule einen Artikel über sich schreiben lässt.“ „Nun, da wären wir genau bei dem Problem. Die Schulleitung will diesen Artikel um unseren Neuankömmling bestmöglich zu vermarkten. Ich will diesen Artikel um nicht wieder etwas über das Essen in der Cafeteria veröffentlichen zu müssen. Nur leider können wir ihn nicht zwingen, deswegen ist es dein Job ihn dazu zu bringen ‚Ja‘ zu sagen! Meinen Glückwunsch!“ Der Blonde wusste gar nicht was er sagen sollte. Er guckte einfach nur entgeistert auf Sai, der auf ihn zukam und ließ sich aus der Tür schieben. „Spätestens zum Ende des Halbjahres will ich den Artikel haben. Und ich will was Spannendes. Ansonsten kannst du die Empfehlung für die Uni am Ende des Jahres vergessen.“ Mit dieser Drohung und einem falschen Lächeln im Gesicht drückte der Schwarzhaarige dem Uzumaki einen Zettel mit dem Namen seines ‚Artikels‘ in die Hand und ging an ihm vorbei. Der stehen gelassene konnte es kaum fassen. Schlimmer konnte das Jahr ja gar nicht anfangen. „Ich hoffe du versaust mir nicht alles…Sasuke Uchiha…“ ----------------------------------------------------------------------- Tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)