Prison Puppets von Flitti ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Mit Handschellen wird er durch den dunklen und nach Moder riechenden Gang gebracht. Zwei Wärter laufen neben ihm und halten ihn an den Armen fest. So passen sie auf, dass er keinen Mist macht und haben ihn im Griff. Der Gang endet und sie befinden sich in einem etwas helleren Gang, wo auf der einen Seite Zellen zu sehen sind. In der Mitte des Ganges bleiben sie stehen. Vor ihm ist eine Zellentür, die nur aus Stäben besteht. Gitter halt. Der Wärter auf seiner linken Seite schließt auf und sie schieben ihn rein. „Hey, Suzuki! Aufwachen! Du hast Gesellschaft!“ Der Wärter geht auf das Doppelstockbett zu und sieht nach oben. Dort liegt der Blonde mit dem Rücken zu ihm. Er rüttelt an seiner Schulter und vernimmt dann ein Murren. Verschlafen sieht der Gefangene ihn an. „Sei mal gastfreundlich und begrüße den Schwächling!“, lacht er höhnisch. Der Schwarzhaarige lässt betroffen den Kopf hängen. Der Blonde erhebt sich schwerfällig und steht auf. Sein Blick trifft den neuen Insassen. Dieser sieht aus wie ein Häufchen Elend. Die Wärter entfernen ihm die Handschellen und gehen raus. Dabei stößt einer den Schwarzhaarigen mit einem Fußtritt richtig rein und er fällt zu Boden. Die Tür geht zu und man hört das Gelächter von den beiden. Lachend verschwinden sie. „Wie ist dein Name?“, will Suzuki wissen. „Y-yuu … “, antwortet er leise und steht auf. „Akira“, hilft er dem anderen dabei. „Also du hast das untere Bett. An diese Gemeinheiten solltest du dich gewöhnen. So läuft es hier jeden Tag ab. Und wenn du dich nicht an die Regeln hältst, foltern sie dich. Es sind dabei auch schon einige verreckt.“ Geschockt sieht Yuu Akira an. Dann setzt er sich traurig auf das Bett. „Aus welchem Grund bist du hier?“, setzt der Blonde sich auf sein Bett und legt sich hin. Sein Blick ist zur Decke gerichtet und er hat die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Yuu bleibt erstmal so sitzen und schluckt schwer. „Ich soll einen Menschen umgebracht haben“, nuschelt er. „Aber das stimmt nicht. Ich bin unschuldig. Sie war schon tot, als ich aufgewacht bin.“ „Eine Frau?“ „Ich hatte mit ihr eine Verabredung und danach hat sie bei mir geschlafen, weil sie betrunken war.“ Beim Erzählen muss er wieder an die ganze Sache denken und legt sich zusammen gekauert auf sein Bett. „Und dir hat keiner geglaubt“, redet der Blonde leise weiter. „Wie lange haben sie dir gegeben?“ Seufzend sieht Yuu an die Wand. „Was glaubst du denn? Es war Mord.“ Yuu wird eine sehr lange Zeit sitzen. Und das auch noch unschuldig. Als der Schwarzhaarige den über sich fragen will, geht die Tür auf. „Shiroyama! Beweg deinen Arsch hier her!“ Erschrocken setzt er sich auf und sieht den Wärter an. Dann steht er wieder auf und bekommt Handschellen um. „Der Boss ist der Meinung, dass du dreckig bist. Also ab unter die Dusche mit dir!“ Fragend sieht er die beiden an. Das kann nicht wahr sein. „Ich will aber nicht … “, nuschelt er ganz leise. „Geh lieber mit“, meint Akira. „Du wirst gar nicht gefragt!“, geht der eine den Blonden an. „Und jetzt ab mit dir!“ Sie zerren den Schwarzhaarigen einfach mit sich zur Duschabteilung. Dort ziehen sie ihm die Klamotten aus und stoßen ihn zu Boden. Die Handschellen haben sie ihm dann wieder angelegt. Yuu liegt zitternd, nackt und zusammen gekauert auf dem Boden. „Dann wollen wir dich mal sauber machen“, meint ein Wärter und alle lachen. Er sieht sich um und entdeckt unter den Leuten auch eine Frau. Der fette Typ neben ihr scheint der Boss von dem ganzen Teil zu sein. „Wasser marsch!“, befiehlt er. Und schon bekommt er die volle Ladung heißes Wasser ab. Er will aufstehen und weggehen, aber der Wasserstrahl ist so stark, dass er sich nicht mal auf den Beinen halten kann. Immer wieder richtet er sich auf und wird wieder umgestoßen. Eine ganze Weile geht das so. Die Hitze des Wassers tut ihm weh. Es brennt wie Feuer. Und dann kommt nichts mehr. Durch die Schmerzen laufen seine Tränen. Mit bebendem Körper richtet er sich auf und sitzt. Sein Blick geht zu der kleinen Gruppe. Alle lachen wieder. Der Bauch von dem Dicken wackelt sogar dabei. Nur die Frau lacht nicht. Sie sieht geschockt aus. „Seht euch dieses Würmchen an!“, kommt es von dem Fettsack. „Der ist lustig. Den behalte ich.“ Bei den Worten bekommt er Angst. Aber so ganz genau versteht er es auch wieder nicht. „Chef, das können Sie nicht machen“, redet die Frau auf ihn ein. Sie ist kleiner als die Kugel und sieht sehr zierlich aus. „Sie wissen doch, dass das verboten ist.“ „Sei ruhig!“, geht er sie an und sie zuckt zusammen. „Das ist meine Entscheidung und niemand kann daran was ändern!“ Yuu bleibt sitzen, weil er gerade keine Kraft zum Stehen hat. „Macht es an!“, sieht der Dicke zu dem Typen mit dem Schlauch. Dieser spielt an dem Schlauch rum und wieder bekommt er alles ab. Aber dieses Mal ist es kaltes Wasser. Das trifft auf die Wunden vom heißen Wasser und er sorgt dafür, dass das noch mehr schmerzt. Vor allem weil es eiskalt ist. Auch jetzt erfreuen sich alle daran, außer die Frau neben dem Rollmops. Als das Wasser abgestellt ist, liegt er wieder wie ein Baby auf dem Boden. „Bringt die Memme auf die Krankenstation! Und du gehst mit!“ Die Frau nickt nur leicht. Yuu wird einfach hochgezogen und zur Krankenstation geschleift … Erfreut kommt Ringu-san zu mir ins Büro. Vor meinem Schreibtisch bleibt er stehen. „Also der neue Häftling sieht lustig aus“, grinst er mich an. „Und irgendwie ist er auch ganz niedlich. Wie er sich wohl macht?“ Das schockt mich jedes Mal. Er benutzt die Insassen, um seinen Spaß zu haben und seine Fantasien auszuleben. Das finde ich schon sehr widerlich. „Und wieso ist er hier?“, will ich wissen. „Mord. Er hat ein Mädchen eiskalt abgeschlachtet. Zwar bestreitet er die Tat, aber er war es. Eindeutig.“ Immer wieder schockt es mich, wieso die Männer hier bestraft werden. Das Schlimme ist, dass viele sogar wirklich unschuldig sind. Aber das interessiert hier keinem. Und vor allem ihn nicht. „Und wie ist seine Name?“ „Shiroyama Yuu. Er kommt in die Zelle von Suzuki. Nachher darfst du zusehen, wie wir ihn sauber machen.“ Darüber freut er sich jetzt schon. Bei diesen Aktionen muss ich auch immer dabei sein. Das will ich aber nicht. Die sind einfach nur schrecklich. Einige Methoden sind auch unmenschlich. Aber ich kann da ja leider nichts machen. „Jetzt guck doch nicht so“, sieht er mich an. „Oder muss ich erst ganz lieb zu dir sein?“ Bei diesen Worten muss ich schwer schlucken. „Ich … hab nur ein wenig Kopfschmerzen“, erkläre ich ihm. Seine Schweinereien kann er bei mir vergessen. Da mache ich nicht mit. „Dann nimm dir eine Tablette. In einer halben Stunde geht es los.“ Ich nicke ihm nur zu und das Ekelpaket verschwindet. Am liebsten würde ich kündigen, aber das geht nicht. Erstens kann ich Sai nicht allein lassen und zweitens wurde ich ja hier eingeteilt von meiner ursprünglichen Stelle. Aber leider würde man mich dann richtig feuern, was ich nicht will. Und wer weiß, was die Kerle von hier dann alles mit mir machen. In der halben Stunde mache ich meine Arbeit. Da kommen auch die Unterlagen von dem Shiroyama zu mir rein. Auf dem Bild sieht er ganz harmlos aus. Also er kann die Frau nicht getötet haben. Das trau ich ihm echt nicht zu. „Kommst du?“, betritt der Boss mein Zimmer. Widerwillig nicke ich und stehe auf. Zusammen gehen wir zur Duschabteilung. Dort stehen schon einige Wärter von uns. „Das wird ein Spaß“, freut sich der Fettsack jetzt schon. In dem Moment wird er auch schon reingebracht. Sie ziehen ihn einfach mit sich und reißen ihm die Sachen vom Leib. Dann stoßen sie ihn einfach zu Boden. Er liegt da mit seinen Handschellen und total nackt. Wenn ich das so sehe, wird mir gleich anders. Sie machen ihn nass und man sieht, wie er kämpft. Aber das scheint dem Chef egal zu sein. Ich würde am liebsten verschwinden und ihn mitnehmen. Dann zerren sie ihn zur Krankenstation und ich gehe hinterher. Ihnen ist sogar egal, ob er nackt ist oder nicht. Dort packen sie ihn dann auf die Liege und er liegt wieder in Embryostellung. „Du sollst dich um seine Wunden kümmern“, meint der eine zu Sai und sie verschwinden. Ich hole zwei Handtücher für ihn. Das eine lege ich über seinen Intimbereich, damit er sich nicht mehr so unwohl fühlt und mit dem anderen trockne ich ihn vorsichtig ab. Ängstlich zuckt er zusammen. „Alles ist gut“, beruhige ich ihn. „Wir wollen dir nur helfen.“ „Ist das Shiroyama Yuu?“, fragt sie mich. „Hai“, nicke ich ihr zu. Sai entfernt erstmal die Handschellen. „Was haben sie mit ihm gemacht?“ „Die Wasserprozedur“, seufze ich. „Ist er schlimm verletzt?“ „Seine Haut ist von der Hitze nur gereizt und gerötet. Mehr ist zum Glück nicht. Ich reibe ihn jetzt mit einer Salbe ein, damit die Haut sich beruhigt.“ Die ganze Zeit sagt er nichts und rührt sich nicht. Das ist echt schrecklich. Irgendwie tut er mir mehr leid als manch anderer hier. Mit Sai creme ich vorsichtig seinen Körper ein. Dabei sieht er uns nur verängstigt an. „Wir tun dir nichts“, beruhige ich ihn erneut. „Wir sind nicht so wie der Rest. Sai kümmert sich um deine Wunden. Und sie will hier auch nicht arbeiten. Mir geht es nicht anders.“ Von ihm kommt irgendwie nichts. Das ist schon traurig. Dabei wollte ich schon, dass er sich mir anvertraut. Gemeinsam ziehen wir Yuu wieder an. In dem Augenblick kommen die zwei Affen wieder rein, legen ihm Handschellen an und bringen ihn zurück in seine Zelle. Ich bleibe noch bei Sai. „Er sieht voll harmlos aus“, meint Sai. „Bei wem ist er in der Zelle? Oder ist er allein?“ „Er ist bei Akira drin. Ich glaube auch nicht, dass Yuu schuldig ist. Guck ihn dir an. Er könnte niemanden töten. Da wär er vorher dran.“ Seufzend sehe ich auf die Liege, auf der er lag. Der Anblick war am schrecklichsten von allen. „Wenn wir davon ausgehen, würde ich es eher Akira zutrauen“, setzt Sai sich. „Wobei er auch sehr nett sein kann.“ Verträumt sieht sie auf ihre Unterlagen. Akira ist ja auch schon ein Jahr hier. Und Sai scheint ihn sehr zu mögen. „Sehr nett? Wann war er das denn?“ So hab ich ihn wirklich noch nie erlebt. „Das war er schon immer, seit er hier ist.“ Na dann wird ich ihr das mal glauben. Ich grinse sie vielsagend an und stehe auf. Sie mag ihn bestimmt mehr als die anderen. „Dann werd ich mal wieder vorgehen.“ „Viel Spaß.“ „Deinen Sarkasmus kannst du an deine Patienten ablassen“, lache ich und gehe zu meinem Arbeitsplatz … Kapitel 2: ----------- Wie davor wird er einfach in die Zelle gestoßen. Dann steht er auf und setzt sich aufs Bett. „Jetzt weißt du, was ich meinte“, sieht Akira ihn an. Er steht am Fenster und dreht sich zu Yuu um. „Diese Frauen“, nuschelt der Schwarzhaarige. „Sie sind so nett.“ Seufzend geht er auf das Bett zu und setzt sich neben Yuu. „Meinst du Flitti und Sai?“ Der andere sieht ihn an und ist einfach nur fertig. „Ich weiß nicht. Die auf der Krankenstation wurde von der einen Sai genannt. Die andere weiß ich nicht.“ „Das ist Flitti. Hier arbeiten nur zwei Frauen“, erklärt Akira. „Sie sind wirklich anders als die Kerle hier. Sai ist echt super. Und sie sieht klasse aus.“ Ein wenig schwärmt er jetzt schon von ihr. Das merkt der andere natürlich. „Liebst du sie?“, will Yuu wissen. Was anderes kann er sich auch nicht vorstellen. Sonst würde er Flitti auch sehr hübsch finden. „Sie ist toll und ich bin gern bei ihr.“ Verlegen sieht der Blonde auf den Boden. In seinen Gedanken sieht er sie vor sich und sie lächelt ihn freundlich an. „Also liebst du sie.“ Der Blonde sieht ihn an und seufzt. „Selbst wenn ich sie liebe, bringst es mir eh nichts, weil ich sie nie bekommen werde. Ich bin noch zwei Jahre hier. In der Zeit wird sie einen Freund haben. Oder sie hat schon einen … “ Als er das sagt, scheint er traurig und enttäuscht zu sein. „Wieso sollte das nichts werden?“, fragt Yuu. „Ich bin im Knast. Sie geht nach Hause, wenn sie hier nichts mehr zu tun hat. Ich kann nicht einfach zu ihr gehen, wie ich Lust habe. Du könntest auch nicht zu Flitti gehen, wie du lustig bist, wenn du mit ihr zusammen wärst.“ Da muss Yuu ihm schon recht geben. Hier ist es echt nicht einfach. „Als was arbeitet die Flitti eigentlich?“, hakt er nach. „Sie ist die Sekretärin von Fettbacke“, erklärt der Blonde. „Aber sie ist viel zu nett für diese Arbeit. Es ist schon krass, wie sie es jeden Tag neben ihm aushält.“ „Sie ist süß“, kommt es von dem Schwarzhaarigen. „Was?“, sieht der andere ihn geschockt an. „Denk nicht mal dran. Es ist besser, wenn du dir das aus dem Kopf schlägst. Sonst leidest du darunter genau so sehr wie ich. Das hältst du nicht aus.“ Seufzend nickt Yuu ihm zu. Aber er findet Flitti schon sehr nett. Und er wird sie jetzt vielleicht öfters sehen. „Ich … wollte dich vorhin fragen, wieso du hier bist“, lenkt Yuu ab. Bei der Frage sieht Akira weg. Darüber will er eigentlich nicht reden. „Was willst du denn wissen?“, kommt es schroff von ihm. „Drogen und Körperverletzung.“ Jetzt fühlt Yuu sich unwohl. Er hätte nicht fragen sollen. Aber er wollte es halt wissen. „Tut mir leid … “, nuschelt er und legt sich hin. Dann wird er den Blonden jetzt erstmal in Ruhe lassen. „Schon gut. Du kannst ja nichts dafür“, kommt es von ihm. „Ich rede nur nicht gern darüber. Wenn ich den Scheiß nicht gemacht hätte, wär ich nicht hier und ich könnte mich richtig an Sai ranmachen.“ Die Sache bedrückt ihn schon sehr. Er will nur sie und keine andere. „Dieser fette Kerl. Wer ist das?“, will Yuu dann wissen. Er lenkt Akira am besten wieder ab. Sonst bekommt er noch schlechtere Laune. „Der Boss“, seufzt der Blonde. „Er ist eklig. Ein richtiges Schwein. Wenn du Pech hast, dann wirst du zu seinem Spielzeug. Und das will keiner. Du willst gar nicht wissen, was er alles mit dir machen kann.“ Yuu dreht sich zu Akira und setzt sich auf. „Hat er … mit dir schon solche … Dinge gemacht?“ Der Blonde sieht auf den Boden und spielt mit seinen Fingern. Darüber will er erst recht nicht reden. Es ist ihm sehr unangenehm. „Akira?“, legt Yuu vorsichtig eine Hand auf seine Schulter. „Lass mich bitte“, erhebt er sich und setzt sich auf sein Bett. Kurz darauf liegt er mit dem Gesicht zur Wand und denkt an Sai. Yuu liegt unter ihm und starrt auf das Bett über sich. Was ist nur los? Der Typ muss doch was mit ihm gemacht haben. Sonst hätte er jetzt nicht so reagiert. Seufzend schließt er die Augen und denkt an Flitti. Er findet sie hübsch. Sie war so nett zu ihm und ihre Hände waren so weich. Er spürt sie wieder auf seiner Haut. Irgendwie duftet es nach ihr. Er denkt daran, wie sie ihn eingecremt hat. Auf einmal spürt er, wie das Blut in seine Lendengegend wandert. Sofort legt er seine Hand darauf, um es zu unterdrücken. Das kann nicht sein. Er muss sich ablenken. „Damit ihr nicht verhungert“, ertönt es und er sieht erschrocken zur Tür. Auf der Stelle ist das Blut wieder in seinem ganzen Körper verteilt. Einer schiebt das Essen auf dem Tablett durch. Es ist für zwei Personen und Wasser gibt es auch dazu. „Seid nicht zu gefräßig. Es gibt nicht mehr“, grinst der Kerl dreckig und geht wieder. Yuu setzt sich auf, als wär nichts gewesen. Akira steigt vom Bett und geht zu dem Tablett. „Der Fraß sieht schon wieder abartig aus.“ Akira nimmt sich seine Portion und setzt sich zu Yuu aufs Bett. Dieser sieht ihn verschüchtert an. Irgendwie ist es ihm jetzt doch peinlich, obwohl der Blonde davon nichts gemerkt hat. „Was ist? Willst du nicht? Ist es dir zu eklig? Du solltest es lieber essen. Sonst verhungerst du noch.“ Yuu ist sich nicht sicher, ob er das wirklich essen soll. Es sieht so unappetitlich aus. Doch dann holt er sich seinen Teil und probiert davon. Da vergeht ihm echt der Hunger. „Das soll Essen sein?“, sieht er zum Blonden, der am Essen ist. „Das würde ich nicht mal einem Hund geben.“ „Du wirst dich dran gewöhnen. Wenn du Hunger hast, isst du sogar das.“ Yuu traut sich nicht so ganz, aber dann isst er es doch. Wenn er das nicht macht, dann wird er vielleicht verhungern. Und das will er nicht. Irgendwie will er grad einfach nur Flitti sehen. Der Blonde hat aufgegessen und dann trinkt er sein Wasser. „Heute wird nichts weiter passieren. Es ist Abend und bald sollten wir schlafen. Was morgen ist, weiß niemand. Wir müssen uns überraschen lassen.“ Auch Yuu hat sich alles hinter gezwängt und trinkt dann gierig sein Wasser. „Schlafgen klingt gut“, meint der Schwarzhaarige. „Das brauch ich irgendwie.“ Sie haben alles zu Seite gestellt und Akira ist wieder in seinem Bett. Auch Yuu liegt in seinem und hat die Augen geschlossen. Er ist wirklich einfach nur fertig und will schlafen. Im Gegensatz zu Yuu ist der Blonde noch wach. Er hat sich wieder zur Seite gedreht. Seine Gedanken sind bei Sai. Er sieht sie lächeln und hört ihre nette Stimme. Sie ist einfach wunderbar. Wenn er sie doch nur haben könnte. Er hat seine Hand auf dem Bauch und schließt seine Augen. Dabei stellt er sich vor, dass es ihre zarte Hand ist, die seinen Bauch streichelt. Lüstern beißt er sich auf die Unterlippe und lässt seine Hand auf seinem nackten Bauch wandern. Langsam verspürt er eine Lust in sich aufkommen. Ein Verlangen nach ihr. Seine Hand geht weiter runter und er schiebt sie in seine Hose. Dort spürt er die leichte Erregung und fässt sich an. Bei allem stellt er sich vor, dass sie es macht. Die andere Hand lässt er über seine Brust wandern, was ihn auch noch mehr anmacht. Sein Glied wird steif und er holt schnell ein Tuch unter seinem Kissen hervor. Von Sai hat er mal welche mitgehen lassen, als sie nicht hinsah. Seine Erregung holt er hervor und packt das Tuch zurecht. Jetzt hat er dort genug Platz. Seine Hand umschließt sein bestes Stück und er massiert sich sanft. In seiner Vorstellung ist Sai nackt. Ihr Körper ist ein Traum und sie berühren sich gegenseitig. Die warme Hand hat ihn fest im Griff und massiert ihn nach einiger Zeit intensiver und stärker. Sai räkelt sich unter ihm. Er kann ihre weiche Haut spüren. Es fühlt sich schön an. Und er kann sie durch gewisse Berührungen auch erregen. Einfach traumhaft. Die ganze Zeit passt er auf, dass er nicht keucht. Yuu soll ihn nicht hören. Akira ist über ihr und sie geben sich ihrer Lust hin. Im nächsten Moment ist sie auf ihm und bewegt sich ekstatisch. Dabei spürt er die Hitze, die die Körper von sich geben. Sie kommen ihrem Höhepunkt immer näher und er spürt sie noch intensiver. Dann ist es so weit. Beide stöhnen sich an und er kommt auf das Tuch. Zum Glück hat er das dabei. Er macht noch ein wenig weiter, bis nichts mehr kommt. Mit einem weiteren Tuch macht er sich sauber und die benutzten Teile weg. Erschöpft und richtig angezogen bleibt er liegen. Jetzt kann er in Ruhe einschlafen … Kapitel 3: ----------- Am Abend gehe ich mit Sai noch essen. Das machen wir meistens, bevor wir nach Hause gehen. Wir haben ja schon unser Stammlokal. Während wir auf unser Essen warten, unterhalten wir uns. „Morgen kommt einer zur Probearbeit zu uns“, teile ich ihr mit. „Er heißt Uke Yutaka.“ „Will er sich etwa den Hirnies anschließen?“, seufzt Sai. „Der weiß wohl nicht, auf was er sich da eingelassen hat. Ich würde das nie freiwillig machen.“ Das würde wohl niemand, der weiß, wie es dort abläuft. „An die Öffentlichkeit gerät das ja nicht“, trinke ich von meiner Cola. „Von daher weiß er ja nicht, wie es da abgeht.“ Dann würde es den Knast nicht geben. Aber das wär für alle am besten. „Stimmt. Aber es wär gut, wenn es so wär. Dann müssten sie nicht so leiden.“ Sai denkt also auch so wie ich. „Ich hab noch mal über Yuu nachgedacht. Er tut mir voll leid. Wenn ich könnte, würde ich das gern ändern.“ Seufzend sehe ich die Kerze an und dann kommt unser Essen. „Ich würde Akira auch gern helfen. Aber wir können es nicht … “ Ich nicke ihr zu und esse dann. „Nachher kommt Kouyou wieder vorbei“, teilt sie mir mit. „Aber wir werden in meinem Zimmer bleiben.“ Na das beruhigt mich ja. Wieso muss der Kerl immer zu uns kommen? Das ist ätzend. Vor allem weil ich dann allein bin. Außerdem ist er voll seltsam. Mit dem stimmt sicher was nicht. Aber Sai verschließt da voll die Augen. „Ich werde mich einfach ablenken. Vielleicht arbeite ich an den Unterlagen von Yuu. Wenn er wirklich unschuldig ist, dann will ich das auch beweisen. Er muss nicht für einen anderen büßen.“ Mit hochgezogener Augenbraue sieht sie mich an. Dafür bekommt sie von mir einen fragenden Blick. „Kann es sein, dass du dich vom ersten Moment an in ihn verknallt hast?“, will sie wissen. „Was? Nein“, wehre ich ab. Wie kommt sie nur darauf? „Wieso willst du ihm dann unbedingt helfen? Das hast du noch nie gemacht. Es gab schon viele, die unschuldig saßen, aber da warst du nicht so hinterher. Wieso jetzt bei ihm?“ Ich versteh nicht, was das soll. Was ist daran so falsch, wenn ich jemandem helfen will? Das ist doch ganz normal. Das würde sie auch machen wollen. „Ich mache das, weil er unschuldig ist. Du hast nicht gesehen, wie sehr er gelitten hat. Er hat geweint. Das hat noch niemand.“ Das hat mich schon berührt. Ich habe noch nie bei einem Insassen dabei Tränen gesehen. Ihm wollte ich einfach nur von Anfang helfen. „Du magst ihn zu sehr“, kommt es von Sai. „Ach, hör doch auf. Er tut mir einfach leid. Du hast doch gesehen, wie er auf der Liege war. Hat dich das kalt gelassen?“ Sai kann mir nicht erzählen, dass sie das nicht berührt hat. „Es war schlimm. Das gebe ich zu. Aber es ist bei jedem schlimm. Mit ihm haben sie nur die Sache mit dem Wasser gemacht. Andere haben schon schlimmere Sachen durchmachen müssen. Akira war beim Fettsack drin. Und er hat ihn ziemlich hart rangenommen. Das weißt du genau.“ Seufzend lehne ich mich zurück. Unsere Teller sind leer. „Das weiß ich. Aber wenn das mit Yuu passiert, geht er sicher drauf.“ Sie kann das nicht wirklich beurteilen. Sie musste nur seine Wunden behandeln. „Hör einfach auf damit“, kommt es von Sai. „Du kannst da jetzt auch nichts dran ändern. Er wird seine Zeit absitzen müssen.“ Seufzend sehe ich aus dem Fenster. Wieso muss sie das jetzt so pessimistisch sehen? Ich werde ihn da raus bekommen. Und davon kann sie mich nicht abbringen. Der Kellner kommt und lächelt uns an. „Waren Sie mit allem zufrieden?“, fragt er uns freundlich. Wir beide nicken ihm zu und er nimmt die Teller. „Wir würden gern zahlen“, kommt es noch von mir. „Sehr gern“, lächelt er weiter und bringt die Teller weg. „Danach werde ich duschen und dann kommt Kouyou. Ich hoffe, er hat schon gegessen.“ „Dann sag ihm doch, dass er vorher essen soll“, meine ich etwas schnippisch dazu. „Ich hätte dir echt nichts sagen sollen“, seufzt sie. „Du kannst es mir auch mal gönnen.“ „Entschuldige mal. Dann zieh doch bei ihm ein. So bist du immer bei ihm.“ Und ich muss mir das mit den beiden nicht ansehen. „Was geht denn mit dir ab?“, will sie wissen. „Nichts.“ Der Kellner kommt zurück und bringt uns die Rechnung. Ich zahle meinen Teil und Sai ihren. Er lächelt Sai freundlich an und ich stehe einfach auf. Ohne zu warten verlasse ich das Lokal und mache mich auf den Weg. Sai scheint sich Zeit zu lassen, sonst hätte sie mich schon längst eingeholt. In der WG gehe ich gleich mal in mein Zimmer und packe mich erstmal aufs Bett. Nach kurzen Augenblicken stehe ich auf und setze mich an meinen Laptop. Dort suche ich auf der Seite von der Polizei nach der Tat, die er begangen haben soll. Zum Glück weiß ich durch den Fetten, wie ich hier reinkomme, weil ich das auf Arbeit für ihn auch oft machen muss und er es mir gezeigt hat. Auf der Seite will ich mir durchlesen, was sie über das alles geschrieben haben. Morgen werde ich ihn mal dazu befragen und vergleichen, was identisch und was anders ist. Vielleicht bekomme ich ihn ja so aus dem Knast raus. Nach dem Suchen finde ich sogar den Bericht. Dem Opfer wurde mit einem Küchenmesser mehrmals in den Oberkörper gestochen. Dabei wurden wichtige Organe zerstört. Tödlich war jedoch der Stich ins Herz. Insgesamt hat der Täter siebzehnmal auf das Opfer eingestochen. Das Messer ließ er einfach auf dem Boden liegen. Es war voller Blut. Wenn ich das so lese, kann ich das einfach nicht glauben. Das kann nicht wahr sein. Das wär viel zu dämlich. Kein Täter würde die Tatwaffe neben der Leiche lassen. Vor allem nicht, wenn Beweise drauf sind. Nach dem Mord schien der Hauptverdächtige geschockt. Bei der Festnahme behauptete er, dass er es nicht war. Entweder war er bei der Tat abwesend oder er hat es kurz nach der Tat verdrängt. Also ich glaube ja nicht, dass er es verdrängt hat. Was für einen Mist die geschrieben haben. Das ist unglaublich. Wenn Yuu unschuldig ist, ist doch klar, dass er sich an nichts erinnern kann. Sind die dumm. Im restlichen Bericht versuchen sie die ganze Tat zu rekonstruieren. Er soll sie abgefüllt haben, damit sie mit ihm mitgeht und ihm blind vertraut. Kurz nach der Ankunft sei sie eingeschlafen und er griff zum Messer. Da es seine erste Tat ist, soll er die ganze Zeit mit sich gerungen haben, ob er es wirklich machen soll. Danach sind sie sich nicht sicher, ob er nun in Trance war oder es bewusst getan und sein Gehirn es sofort verdrängt hat. Auf jeden Fall wurde die Tat ungefähr eine Stunde begangen, bevor er Polizei rief. Den ganzen Bericht kann ich nicht glauben. Was haben sie sich da nur ausgedacht? Das ist ohne Worte. Yuu scheint auf jeden Fall keine Probleme mit seiner Persönlichkeit zu haben. Das ist so ein Schwachsinn. Vor meiner Tür höre ich zwei Stimmen. Kouyou scheint da zu sein. Er hat voll die tiefe Stimme. Die würde ich überall raushören. Aber Sai muss mit ihm leben … Flittis Verhalten findet sie einfach nur scheiße. Aber was soll sie machen? Sie wird einfach nichts mehr von Kouyou erzählen. Hat Flitti halt Pech gehabt. Ist sie selber schuld. In der WG geht sie ins Bad, wo sie sich auszieht und unter die Dusche stellt. Sie freut sich schon total auf ihn. Und vor Aufregung vergeht die Zeit auch so langsam. Das findet sie immer so schrecklich. Nach dem Duschen zieht sie sich neue Sachen an und richtet sich ihre Haare. Genau in dem Moment bekommt sie eine SMS. Als sie das liest, schleicht sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Dann geht sie schnell zur Tür und öffnet ihm. Zur Begrüßung bekommt sie einen Kuss von ihm und er geht rein. „Endlich seh ich dich“, freut er sich und drückt sie an sich. „Ich freue mich auch total“, legt Sai ihre Arme um ihn und genießt das Gefühl. Kouyous Blick geht durch die WG. „Bist du heute allein?“, wundert er sich. „Sie ist in ihrem Zimmer, nachdem sie mal wieder rumgezickt hat“, seufzt Sai. „Aber wir haben unsere Ruhe.“ Darüber freut er sich und Sai auch. Er gibt ihr einen Kuss und lächelt sie an. „Hast du schon gegessen?“, will sie wissen und trennt sich von ihm. „Hai“, nickt er. „Ich brauche jetzt nur noch dich.“ Verliebt sieht er sie an und sie freut sich darüber. Dann ergreift sie seine Hand. „Komm mit“, haucht sie und geht mit ihm in ihr Zimmer. Kurz darauf stehen sie vor ihrem Bett und er küsst sie etwas leidenschaftlich. Sai gefällt es und drückt sich an ihn. Seine Hände liegen auf ihren Hüften. Vorsichtig schiebt er sie immer mehr zum Bett und dann liegen sie drauf. Seine Hand geht über ihren Bauch und verschwindet dann unter dem Oberteil. Sai bekommt davon sofort eine Gänsehaut. Das bleibt ihm natürlich nicht verborgen. Aus diesem Grund grinst er sie nur an. Dann liegt ihr Oberteil auf dem Boden. Den Anblick genießt er ohne Ende und durch die Vorfreude schießt sein Blut nach unten. Sai zieht ihm sein Oberteil auch langsam aus und betrachtet seinen geilen Körper. Zärtlich wandert ihre Hand über die weiche Haut. Die beiden ziehen sich ganz aus und berühren dabei ihre Körper. Kouyou legt seine Hände auf ihre nackten Brüste und massiert sie. Das erregt ihn gleich noch mehr. Sai keucht durch das schöne Gefühl leise auf und schließt die Augen. Das ist wirklich richtig schön. Verlangend küsst er sie und hält dann seine Erregung gegen ihren Eingang. Das Gefühl von seiner Spitze macht sie total willig auf ihn. Darum drückt sie sich ihm entgegen und somit dringt Kouyou langsam ein. Sai keucht wieder auf und spreizt die Beine wo weit es geht. Dann ist er ganz drin. Verliebt küsst er sie und bleibt erstmal so auf ihr. Doch dann bewegt er sich und keucht sie ebenfalls an. Mit der Zeit wird er immer schneller und Sai versucht sich gegen ihn zu bewegen. Das macht das alles noch viel geiler. Die beiden schaukeln sich dann ihrem Ende zu und haben ihren Höhepunkt. Sai hat ihn zuerst und drückt sich Kouyou entgegen, während sie ihn laut anstöhnt. Durch die Muskelkontraktionen kommt er ebenfalls und stöhnt sie mit seiner tiefen Stimme an. Dann bleibt er erschöpft auf ihr liegen und küsst liebevoll ihren Hals. Sai macht ihn extra für Kouyou lang und lächelt vor sich hin, weil es sich wirklich schön anfühlt. Nach einiger Zeit geht er aber von ihr runter, weil er sie nicht mit seinem Gewicht belasten will. Darum liegt er neben Sai und zieht sie in seinen Arm. Sie kuschelt sich natürlich gleich an ihn und schließt die Augen. Seine Hand streichelt sanft ihren Rücken. „Wir haben heute einen neuen Insassen bekommen“, erzählt sie ihm und streichelt seinen Bauch. „Ein Neuer? Was hat er gemacht?“, will er wissen. „Mord an einem Mädchen. Er meint, dass er unschuldig ist. Und Flitti ist jetzt voll krass drauf deswegen. Sie will unbedingt seine Unschuld beweisen. Dabei kennt sie ihn gar nicht.“ Sai seufzt schwer. Das will einfach nicht in ihren Kopf rein. „Wieso das denn?“, fragt er nach. „Sind andere Leute nicht auch unschuldig im Knast?“ „Hai“, nickt sie. „Aber da war sie auch nicht so. Erst jetzt. Die hat sich bestimmt in den Kerl verknallt.“ Sai lässt die Augen geschlossen. Durch Kouyous Körper regt sie sich nicht so sehr auf. Er sorgt dafür, dass sie ruhig bleibt. „Das könnte sein“, meint Kouyou. „Wie heißt er denn?“ „Shiroyama Yuu“, antwortet sie. Bei dem Namen denkt er nach. Aber der Name sagt ihm gar nichts. „Vielleicht steht sie ja wirklich auf ihn. Aber lassen wir das Thema doch erstmal. Ich wollte dich eigentlich was fragen.“ Jetzt sieht sie ihn fragend an. In dem Moment rechnet sie mit allem. „Willst du vielleicht bei mir einziehen´“, fragt er und sieht sie liebevoll an. Die Frage überrascht sie schon. Aber das ist eine schöne Vorstellung für Sai. „Also … ich … würde das gern machen“, antwortet sie leise und sieht ihn an. Sie ist sich sicher, dass sie das will. Dann muss sie Flittis Launen nicht mehr ertragen. Und Flitti braucht nicht mehr meckern, wenn Kouyou bei ihr ist. „Das freut mich“, lächelt er sie an und gibt ihr einen Kuss. „Dann kannst du morgen gleich bei mir einziehen.“ „Das würde ich sehr gern machen“, lächelt sie ihn an und gibt ihm einen sanften Kuss. Sie decken sich zu, damit sie nicht so sehr frieren. „Ich helfe dir dann bei den Sachen. Du musst ja nicht alles allein zu mir bringen. Und Flitti wird dir wohl nicht helfen wollen.“ „Das glaube ich auch nicht“, seufzt sie. „Aber das ist mir egal.“ Auf diese Hilfe kann sie dann auch verzichten. Das braucht sie gar nicht. „Wir schaffen das schon“, lächelt er sie aufmunternd an und sie nickt ihm zu. Sie reden noch eine ganze Weile und dann schlafen sie ein, weil es schon spät ist … Kapitel 4: ----------- Am nächsten Tag werden sie durch laute Geräusche und sehr unsanft geweckt. „Aufstehen!“, brüllt ein Wärter. „Bewegt eure Ärsche gefälligst!“ Beide werden dadurch wach. Verschlafen dreht Yuu sich im Bett rum. Er will noch nicht aufstehen. Im Gegensatz zu ihm steht Akira sofort auf. Sie haben ihnen frische Sachen durchgeschoben. Die holt Akira rein und nimmt sich seinen Stapel. Dann zieht er sich um und legt die alten Sachen zusammen. „Wir müssen raus“, geht er auf Yuus Bett zu. „Gleich ist Frühsport. Da dürfen wir nicht zu spät kommen.“ Verschlafen sieht er den Blonden an. Von Sport hat ihm niemand was gesagt. „Jetzt mach schon. Sonst werden wir beide bestraft.“ Das will er auf keinen Fall. Darum erhebt er sich schwerfällig und zieht sich um. Kurz darauf geht die Tür auf und zwei Wärter kommen rein. Sie machen ihnen Handschellen um und bringen sie raus zum Sportplatz. Dort stehen alle schon in Reih und Glied. Den Jungs werden die Handschellen abgenommen. Die beiden stehen nebeneinander und Yuu sieht den anderen unsicher an. Vor ihnen steht ein Beamter. Neben ihm ist ein CD-Player. Diesen schaltet er ein und die Musik startet. Alle beginnen mit den Bewegungen im Takt. Yuu sieht es sich erstmal an und macht dann auch mit. Zumindest versucht er es. Nach einigen Minuten sieht er aber unscharf. Der Boden bewegt sich und er kann sein Gleichgewicht nicht mehr halten. Schwankend steht er in der Menge und dann sinkt er zu Boden. Auf der Stelle stoppt die Musik. „Was ist da los?“, sieht der Beamte sich um. „Hey, Neuer! Beweg deinen Arsch nach oben!“ Akira geht zu seinem Mitbewohner, der sich den Kopf hält und die Augen geschlossen hat. „Yuu? Was ist los?“, fragt er vorsichtig und legt eine Hand auf seinen Rücken. „Ich … weiß nicht … “, antwortet er leise. Der Beamte geht auf die beiden zu und sieht sich Yuu an. „Auf die Krankenstation mit dir!“, sagt er zu ihm. „Suzuki, du bringst ihn hin!“ Verwirrt sieht er den Beamten an. „Ich? Aber sie haben doch Leute dafür“, meint er leise. „Meine Männer fassen ihn nicht an. Wer weiß, was er hat. Sie dürfen sich nicht bei ihm anstecken.“ Akira muss seufzen. Dann hilft er dem Schwarzhaarigen auf und stützt ihn. Einen Arm von ihm hat der Blonde über seine Schulter gelegt. So stehen sie auf und machen sich auf den Weg. Der Sport geht weiter. Er kommt mit Yuu im Krankenzimmer an. Vorsichtig bringt er ihn rein. Sai sitzt gerade am Schreibtisch und füllt Unterlagen aus. „Sai? Wir brauchen deine Hilfe“, meldet Akira sich und setzt Yuu auf der Liege ab. Der Schwarzhaarige legt sich gleich hin und Sai sieht die beiden an. Sofort steht sie auf und geht zur Liege. „Was ist passiert?“, will sie wissen und dreht Yuu auf den Rücken. „Er ist beim Frühsport umgekippt. Einfach so“, erzählt Akira. Sai misst seinen Blutdruck und den Puls. „Hat er heute schon was gegessen?“, hakt sie nach. Die Werte sind niedrig. Das ist nicht gut. Darum bekommt er erstmal eine Spritze, damit er etwas Kraft bekommt und sein Körper sich stabilisiert. „Heute nicht“, antwortet Akira. „Gestern hat er auch nur ganz wenig gegessen.“ „Das konnte ich mir denken. Was gestern passiert ist, war zu viel für ihn. Und dann noch der Sport und vielleicht noch wenig Schlaf. Das verkraftet er nicht.“ Yuu hat die Augen geschlossen und ruht sich aus … Gestern Abend hab ich echt noch einiges über Yuu herausgefunden, was seine Unschuld beweisen kann. Aber das kann ich meinem Chef nicht sagen. Dennoch muss ich mit jemandem reden. Sai habe ich seit gestern auch nicht mehr gesehen. Aber vielleicht will sie ja wissen, was ich gefunden habe. Darum gehe ich zur Krankenstation. „Sai, ich hab gestern noch … “, gehe ich rein und stoppe dann, weil sie nicht allein ist. Akira und sie sehen zu mir. Nur Yuu liegt vor ihr und hat die Augen geschlossen. Der Anblick macht mir Angst. „Was ist passiert?“, will ich gleich wissen und gehe auf die Gruppe zu. Hoffentlich geht es Yuu gut. „Er ist abgeklappt“, kommt es von Sai. „Aber ich hab ihm jetzt was gespritzt und nachdem er sich ausgeruht hat, wird es ihm besser gehen.“ Ich stehe neben ihm und sehe in sein Gesicht. Er sieht so unschuldig und zerbrechlich aus. Zögernd lege ich meine Hand auf seinen Arm. Das fühlt sich auf eine seltsame Art gut an. Dabei bemerke ich nicht, wie die anderen beiden mich ansehen. Er ist gerade wichtiger. „Was wolltest du mir sagen?“, werde ich von Sai aus meinen Gedanken geholt. Kurz schrecke ich auf und Akira lächelt etwas. „Ich … hab gestern noch nachgeforscht“, erkläre ich. „Aber ich kann auch später vorbeikommen.“ Ich muss ja nicht über Yuu reden, wenn die beiden hier sind. Akira geht es eh grad nichts an. Sai will gerade was sagen, als von Yuu ein leises Murren kommt. Sein Kopf bewegt sich und er öffnet die Augen. „Es wirkt“, lächelt Sai. „Jetzt dauert es nicht mehr lange und er kann aufstehen. Aber heute sollte er sich noch ausruhen.“ Akira nickt ihr zu und Yuu will sich aufsetzen. Sofort drückt Sai ihn wieder auf die Liege. „Du ruhst dich hier noch aus“, sagt sie. „Ansonsten kannst du gleich ins Krankenhaus.“ Seufzend bleibt er liegen und schließt die Augen. Wieder tut er mich leid. Das hat er einfach nicht verdient. „Ich kann mich ja um ihn kümmern“, schlage ich vor. „Akira muss sich bestimmt an die Regeln halten. Aber ich weiß nicht, wo er in der Zeit bleiben soll.“ Das ist schon eine schwierige Angelegenheit. „Können wir hier nicht ein Zimmer für euch einrichten?“, kommt es von ihr. „Dann ist er hier und jemand passt auf ihn auf.“ Eine gute Idee. Da würde ich schon gern mitmachen. „Und was sagst du dazu, Yuu?“, sieht Akira seinen Mitbewohner an. Dieser sieht uns alle an und denkt drüber nach. Dann sieht er zu mir. „Ich … würde das schon machen, wenn es geht“, antwortet er leise. „Das bekommen wir schon hin“, sage ich. „Am besten regel ich das gleich mal.“ Ich verlasse die Gruppe und gehe in mein Büro. Dort gucke ich, welchen Raum wir nehmen können. Dann hole ich den Schlüssel dafür und gehe rein, nachdem ich dort aufgeschlossen habe. Hier drin sind zwei Betten, ein Tisch mit zwei Stühlen und eine Tür, die zum Bad mit Dusche, Waschbecken und Toilette führt. Das hier ist schon praktisch. Wieder im Krankenzimmer sage ich den dreien, wie es dort aussieht. Sai und Akira bringen Yuu zum Raum und ich hole Bettsachen und Handtücher und alles, was wir dort noch brauchen. Dann beziehe ich schnell die Betten ordentlich und Yuu liegt dann in seinem Bett und ich räume das Zeug schon mal weg. „Und du meldest dich, sobald sich was an seinem Zustand verändert“, sieht Sai mich streng an. „Und wehe, du machst es nicht.“ „Ich mache es. Versprochen.“ Sie weiß doch, dass ich es für ihn schon mache. „Dann macht ihr euch mal wieder auf den Weg. Wenn Akira nicht an seinem Platz ist, dann bekommt er großen Ärger. Und das muss nicht sein.“ Die beiden nicken mir zu und dann sind wie allein. Yuu hat die Augen geschlossen und ich setze mich auf das andere Bett. Dabei sehe ich Yuu an. Er sieht so friedlich aus und irgendwie auch richtig süß. Wundert mich nicht, dass er sich mit der Frau getroffen hat. Er hat bestimmt viele Verabredungen. Ob er schon verliebt ist? Ob er die Frau geliebt hat? Wenn ich drüber nachdenke, fühle ich mich anders. Ist das Eifersucht? „Flitti, ich bin unschuldig“, nuschelt er. „Ich war das nicht. Ich hab sie nicht umgebracht.“ Wehleidig sieht er mich an. Da bekomm ich richtig Mitleid. Und ich weiß ja, dass er es nicht war. „Ruh dich erstmal aus“, entgegne ich. „Du brauchst die Ruhe jetzt.“ Yuu dreht sich auf die Seite zu mir und seufzt. Am besten bleiben wir über Nacht hier. Dann geht es ihm morgen besser. „Wieso kümmerst du dich so sehr um mich?“, fragt er mich leise. „Weil ich nicht wie die anderen bin“, antworte ich. „Ich will nicht, dass es dir schlecht geht.“ „Du willst nicht, dass es mir schlecht geht?“, sieht er mich fragend an. „Aber das kann dir doch völlig egal sein. Du kennst mich doch gar nicht.“ Seufzend lehne ich mich zurück. Dabei sehe ich ihn weiterhin an. „Muss ich dich kennen, damit ich nett zu dir bin? Wahrscheinlich nicht. Ich hab mit jedem hier Mitleid. Nur weiß ich bei dir, dass du unschuldig bist. Und ich will dir helfen, damit wir den wahren Mörder finden und du raus kannst.“ Er sieht mich traurig an und schließt dann die Augen. „Aber den finden wir doch nie … “, nuschelt er leise. „Sonst hätten sie sicher Spuren von ihm gefunden.“ „Die Typen hier sind einfach nur faul“, erkläre ich ihm. „Die suchen meistens nicht nach dem richtigen Täter. Hauptsache sie können dich fertig machen.“ Und das ist ja leider bei ihnen auch so. Das wird sich hier wohl nie ändern. „Akira hat mir ja schon gesagt, dass es hier recht schlimm zugehen soll. Aber was genau hat er auch nicht gesagt.“ Ich zu seinem Bett und lege meine Hand auf seine Stirn. Er sieht irgendwie auch schlimmer aus als vorher. „Du willst es nicht wissen. Wirklich nicht. Du kannst froh sein, wenn du nichts weiter abbekommst.“ Seine Stirn fühlt sich schon etwas wärmer an. Vielleicht liegt es auch daran, dass er gestern nass war und sich erkältet hat. Aber er ruht sich je jetzt erstmal aus und das ist auch gut so. Er seufzt wieder und lässt die Augen geschlossen. Ihm geht es wohl echt nicht gut. „Du bist so nett zu mir“, sagt er leise. „Du bist auch nett. Und du siehst zu unschuldig aus. Jetzt ruh dich lieber aus. Du brauchst das.“ Er nickt mir zu und ich lege die Decke über seinen Körper. Das tut ihm sicher gut. „Ich bin hier und wenn was ist, hole ich Sai. Also brauchst du dir echt keine Gedanken machen“ So genau weiß ich aber noch immer nicht, ob er Fieber hat. Das muss ich messen. „Ich hole mal schnell ein Thermometer“, sehe ich ihn an. „Ich glaube, du hast Fieber.“ Er nickt mir zu und bleibt liegen. Ich gehe schnell zur Krankenstation. „Sai?“, gehe ich rein und sehe sie und Akira. Sie unterhalten sich und sehen dabei sehr vertraut aus. Beide erschrecken sich, als sie mich hören. „Flitti? Was machst du denn hier?“, räuspert Sai sich. „Ich will ein Thermometer holen. Ich glaube, Yuu hat Fieber.“ Beide sehen mich besorgt an und Sai holt mir ein Fieberthermometer. Dankend nehme ich es entgegen. „Wie kommt es, dass er jetzt Fieber hat?“, fragt Akira uns beide. „Er kann sich erkältet haben, als sie ihn gestern zu mir gebracht haben“, erklärt Sai ihm. „Das kann ja schnell gehen. Und es würde auch erklären, wieso er umgekippt ist.“ „Das ist echt krass“, kommt es von Akira. „Also kann er länger krank sein?“ „Sieht wohl so aus.“ „Ich muss erstmal gucken, ob er Fieber hat“, meine ich. Sai steht auf und gibt mir ein Thermometer. Damit gehe ich wieder zu ihm zurück. „Ich stecke dir das jetzt unter die Achsel“, erkläre ich und er hebt seinen Arm an. Danach müssen wir warten. Yuu sieht richtig krank aus. Das geht auf keinen Fall schnell vorbei. Dann piept das Teil und ich nehme es. „Neununddreißig Grad hast du“, sehe ich ihn an. „Das ist schon sehr hoch. Ich glaube, Sai muss nochmal kommen.“ Er seufzt tief und legt eine Hand auf seine Stirn. Das ist wirklich sehr hart. Vor allem auch für ihn. „Wir schaffen das schon“, muntere ich ihn auf. „Wirklich. Sai gibt dir etwas, damit du schnell wieder gesund wirst.“ „Und wenn nicht?“, sieht er mich an. „Das ist denen doch sicher egal.“ „Du ruhst dich aus und danach geht es dir sicher besser.“ Streng sehe ich ihn an und er gibt nach. Dann schließt er die Augen … Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Die beiden gehen zusammen zur Krankenstation zurück. Yuu ist ja jetzt in besten Händen. „Du solltest dann jetzt auch mal gehen“, meint Sai. „Du solltest ihn ja nur zu mir bringen.“ Sie kommen dort an und Sai macht die Tür auf. Im Türrahmen bleibt sie stehen und sieht Akira an. „Ich will nicht. Sport ist eh bald vorbei. Und sie wissen ja nicht, was unterwegs passiert ist“, winkt der Blonde ab. „Ich will lieber bei dir sein.“ Sai ist ein wenig überrascht, was er sagt und ihr Herz schlägt auf einmal schneller. Sie wird etwas nervös. „Lass uns reingehen“, lächelt er sie freundlich an. In dem Moment weiß sie nicht, was sie sagen soll. Sie kann ihn aber auch nicht wegschicken, weil er so süß aussieht. Darum nickt sie verlegen und lässt ihn rein. Sie setzen sich auf die beiden Stühle und Sai weiß grad nicht, wie sie sich verhalten soll. Akira sieht schon sehr gut aus und vor allem auch heiß mit seinem Körper. Aber sie hat Kouyou. Also wieso ist ihr auf einmal so warm? Da Sai nichts sagt, muss er wohl die Initiative ergreifen. Aber das stört ihn nicht. „Hast du es nicht manchmal satt, dass du hier arbeitest?“, will er wissen. „Du hast doch eine bessere Arbeit verdient. Das musst du dir hier doch nicht antun.“ „Aber ich kann Flitti auch nicht allein lassen. Woanders können wir nicht zusammen arbeiten. Und ich will irgendwie auch wissen, was sie mit dir machen und wie es dir geht.“ Das mit Flitti kann er schon verstehen. Aber es wundert ihn, was sie dann sagt. „Ich bin doch aber ein Verbrecher. Keiner hat hier Mitleid mit uns.“ Sai will etwas sagen, aber da kommt Flitti auch schon rein. Beide erschrecken sich und Sai steht gleich auf, damit nichts auffällt. Aber irgendwie kommt es ihr so vor, als hätte Flitti schon etwas gemerkt. Sie kennen sich ja schon sehr lange und da merkt auch sie, wenn bei Flitti was ist. Dass es Yuu schlechter geht, finden beide nicht gut. Aber sie sind trotzdem auch froh, als sie wieder allein sind. Aber sie wissen auch nicht so recht, wie sie sich verhalten sollen. Akira steht ja zu seinen Gefühlen für Sai. Aber er weiß auch, dass es keinen Sinn hat. „Sieht wohl so aus, als müsstest du wieder eine Weile allein sein“, meint Sai, als Flitti verschwunden ist. „Auch nicht schlimm. Ich kenne es ja nicht anders“, entgegnet er. „Und Yuu soll gesund werden. Das ist wichtig.“ Sie nickt ihm zu und die beiden setzen sich wieder. Irgendwie weiß Sai nicht genau, was sie ihm sagen soll. Das hatte sie noch nie. Aber Akira gibt ja auch nichts weiter von sich. Das ist schon eine doofe Situation. „Hast du manchmal Angst, dass dich einer von den Kerlen hier angraben würde?“, will er dann wissen. „Es könnte ja auch einer von den Wärtern sein. Und du bist mit Flitti die einzige Frau hier.“ Daran hat sie noch nie nachgedacht. Aber bis jetzt hat sie ja zum Glück noch keiner angebaggert. Und das ist auch gut so. „Manchmal sind sie schon aufdringlich. Also die Wärter. Aber so scheinen sie wohl immer zu sein.“ Sie seufzt ein wenig und sieht kurz auf ihre Hände. Akira findet das voll süß von ihr und lächelt. „Und wenn ich dich anbaggern würde?“, hakt er nach. „Würdest du nach Hilfe rufen?“ Fragend sieht Sai ihn an. Das versteht sie jetzt nicht. Meint er das ernst oder ist das nur Spaß? Akira wartet geduldig auf eine Antwort, aber von Sai kommt nichts. Aber vielleicht bekommt er ja eine Reaktion, wenn er was macht. Darum beugt er sich langsam vor. Sai scheint es nicht zu merken. Aber das stört ihn nicht. Nach einigen Augenblicken ist der kurze Abstand überwunden und seine Lippen berühren ihre. Zuerst erschreckt Sai sich und reißt die Augen auf. Aber er legt eine Hand auf ihre Wange und dadurch schließt sie die Augen und geht auf den Kuss ein. Das gefällt dem Blonden natürlich und er genießt es. Am besten ist es natürlich, dass sie ihn nicht abweist. Nach mehreren Sekunden trennen sich aber ihre Lippen und Sai sieht schüchtern nach unten. Ein wenig freut es sie, aber irgendwie verwirrt es sie auch. Schließlich hat sie ja Kouyou. „Holst du jetzt jemanden?“, fragt er wieder. Aber irgendwie muss er dabei auch lächeln. Langsam schüttelt sie den Kopf. Das würde sie bei ihm nie machen. „Ich weiß doch, dass du nett bist“, sagt sie leise. Das freut ihn gleich noch mehr. „Ich freue mich, dass du so drüber denkst. Der Kuss eben war ja auch nicht ohne Grund.“ Das haut sie gleich noch mehr um. Er soll das nicht sagen. Das geht nicht. Sie sieht auf die Uhr und dann zu Akira. „Ich glaube, du solltest jetzt erstmal gehen“, lenkt sie dann ab. „Du bekommst sonst noch Ärger. Ich will nicht, dass du wieder bestraft wirst, weil du bei mir warst oder so.“ Denn das passiert da ja ganz schnell. „Du hast recht“, nickt er ihr zu. „Dann werde ich jetzt mal gehen. Aber ich komme sicher mal wieder wegen Yuu.“ Beim Nicken lächelt sie und dann geht Akira. Er ist jetzt sehr zufrieden. Das tat richtig gut. Eine verwirrte Sai bleibt zurück. Sie sieht auf ihre Unterlagen und spürte seine Lippen noch auf ihren. Das war schon sehr schön gewesen. Aber sie darf daran nicht weiter denken. Heute zieht sie schließlich zu Kouyou … „Ich würde sagen, dass ein Mitarbeiter Ihnen jetzt das Gebäude zeigt. Danach können Sie mir sagen, ob Sie hier arbeiten möchten.“ Yutaka nickt dem Chef zu. Dann kommt ein Beamter rein. „Zeigen Sie Uke-san das Gebäude. Danach bringen Sie ihn wieder zu mir“, befiehlt er dem Mann. Dieser nickt und dann verlassen die beide das Büro. „Du willst also hier anfangen?“, wird Yutaka von dem Mann gefragt. „Hai“, nickt Yutaka eifrig. „Ich will gegen die bösen Menschen vorgehen. Sie sollen lernen, dass sie was falsch machen.“ Diese Einstellung ist sehr gut. Damit passt er auf jeden Fall in das Personal. „Na dann wirst du hier deinen Spaß haben“, grinst er den Neuen an. Das versteht Yutaka aber nicht so ganz. Wie soll er so richtig viel Spaß haben, wenn er auf die Insassen achtet? Er will ja auch nicht Spaß, sondern Gerechtigkeit. „Aber ihr passt doch auf sie auf und achtet darauf, dass sie keinen Mist machen. Oder etwa nicht?“, will er verwirrt wissen. „Das machen wir auch“, grinst er weiter. „Aber das wirst du alles gleich erfahren.“ Zuerst zeigt er ihm die Abteilungen, wo die Unterlagen der Insassen liegen und bearbeitet werden. Dann zeigt er ihm die Zellen und die Umkleide- und Aufenthaltsräume der Wärter. Das Krankenzimmer ist auch gleich mit dabei. Dort ist Sai auch wieder allein drin. „Sai? Das ist Uke Yutaka“, stellt er ihn vor. „Er wird vielleicht hier anfangen.“ Sie sieht zu ihm und begrüßt ihn freundlich. „Dann freue ich mich schon drauf, wenn du hier anfängst.“ Yutaka sieht in ihren Augen nicht so aus, als würde er hier reinpassen. Er sieht viel zu unschuldig aus. Das macht er sicher nicht lange mit. Die beiden verabschieden sich und gehen weiter. So weit hat er ja alles gesehen. Aber jetzt muss er noch sehen, wie viel Spaß sie haben können. Darum bringt er ihn zu einem von den vielen Räumen. „Und hier zeigen wir den Insassen, was sie falsch machen“, erklärt er Yutaka und sie gehen rein. In dem Raum ist gerade ein Insasse mit den Armen nach oben gefesselt. Das Seil hängt von der Decke. Der Mann ist nackt und steht mit dem Rücken zu Yutaka. Hinter dem Insassen steht ein Beamter mit einer Peitsche in der Hand und das Opfer wird ausgepeitscht. Der Rücken von dem Mann ist schon voller Blut und Striemen. „Dieser Insasse hat sich geweigert zu putzen. Und jetzt wird er dafür bestraft. Das wird er kein weiteres Mal machen.“ Yutaka ist geschockt. Das hätte er nicht gedacht. Vor allem nicht, dass sie so brutal sind. Das hat er noch nie erlebt und es raubt ihm die Worte. „Aber das ist doch nicht richtig oder?“, sieht er ihn verwirrt an. „Es hilft nichts anderes. Wir haben schon vieles ausprobiert, aber nur so lernen sie es.“ Yutaka schluckt und nickt ihm dann leicht zu. Danach verlassen sie das Zimmer und gehen zum Boss zurück. Dort ist Yutaka mit ihm allein. „Und? Wie haben Sie sich entschieden?“, will er grinsend wissen. „Ich … werde hier anfangen“, antwortet er ihm. „Das freut mich“, steht der Boss auf. „Dann freu ich mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen.“ Yutaka nickt ihm zu. Dann unterschreibt er den Arbeitsvertrag und geht nach Hause … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)