Blur - Ancient Curse von AraniShadon ([Aoi & Kai] [Ruki & Uruha] [Karyu & Zero] [MC] [Singlework]) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Autor: Arani Shadon  Titel: Blur Untertitel: Ancient Curse Kapitel: 1/? Serie: / Band: the GazettE, Dir en grey, D'espairsRay Pairing: Aoi&Kai; Ruki&Uruha; Karyu&Zero Genre: fantasy, magic, parallel worlds, ooc, action, slash, blood, angst, dark  Widmung: Rinsachi. Dafür, dass du so lange gewartet und trotzdem nie die Hoffnung aufgegeben hast. Prolog Kai wusste, dass er träumte. Er machte dies an zwei Dingen fest. Erstens besaß er keine Kleidung dieser Art. Sie war in einem strahlenden Weiß und ähnelte in ihrer Art einem langen Nachthemd oder dergleichen. Im Grunde musste Kai wohl reichlich lächerlich damit aussehen, aber weil das hier sein Traum war und ihn sonst niemand sah, ging es in Ordnung, dass er so herum lief. Die zweite Tatsache war, dass er barfüßig lief. Er trug immer Schuhe, Socken oder etwas anders, um seine Füße zu bedecken. Das machte er in seinem zu Hause so und er würde ganz sicher nicht in dieser fremden Welt damit aufhören. Aber wenn man von diesen beiden Fakten absah, fühlte sich dieser Traum verdammt real an. Die Gräser und Blätter die er mit den Fingerspitzen streifte waren mit feinen Tautropfen bedeckt. Sie waren milchig weiß und glänzten perlmutt, doch Kai hatte sich daran gewöhnt, dass in Kistara die Farben und Formen nicht gerade der Norm entsprachen. Er sah hinauf in den Himmel, doch die Wipfel der Bäume verdeckten jegliche Sicht; ihre Äste und Nadeln schlossen sich in einer einzigen Front und starrten irgendwie gruselig auf ihn herab. Kai schauderte. Kurz debattierte er mit sich selsbt, ob er versuchen sollte, auf einen dieser Riesen zu klettern. Er verwarf den Gedanken. Real oder nicht, er würde da sicher herunter stürzen und wie ihm der gerade eingetretene Splitter bewies, schmerzte sein Traum recht heftig. Mit einem leisen Fluch zog er den kleinen Dorn aus seiner Ferse, schnippte ihn davon und schaute nach der Wunde. Sie war keiner Rede wert, blutete nicht einmal, weswegen sie entschlossen ignoriert wurde. Kai lief weiter, suchte nach einem Grund, der ihn hier her gebracht hatte, doch nichts. Rechts und links erstreckte sich der seltsame Wald, hinter ihm verlor sich der Weg, den er entlang ging und vor ihm tauchte er nur stückchenweise auf. Ob er in irgendeine magische Falle gelaufen war? Ruki hatte ihm gesagt, dass es unzählige gab und er sich deswegen immer in der Nähe Aois oder einer seiner Generäle aufzuhalten hatte. Aber das konnte nicht sein, denn Kai war in den Armen seines Geliebten eingeschlafen und hatte sich an die Weisung des Elfen gehalten. Wurde er entführt? Er schnaubte leise und schüttelte den Kopf. Das war auch nicht möglich, Aoi hätte dies nicht zugelassen. Sein Dämon war ziemlich aggressiv, was seine Besitzansprüche anging. Er machte wahrlich keinen Hehl daraus, dass Kai ihm und nur ihm gehörte und dass es niemand zu wagen hatte, sich auf mehr als zwei Meter zu nähern. Zumindest dann, wenn man kein General war. Und auch diese tolerierte Aoi mal mehr und mal weniger. Er war schon sehr hitzig, sein Aoi. Kai schmunzelte für sich und hielt seine Gedanken bei diesem Thema, derweil er Schritt um Schritt tat. Er verspürte keinerlei Müdigkeit, obgleich er nun sicher schon einige Stunden gelaufen war. Sein Umfeld hatte sich in keiner Weise verändert und gerade als Kai sehr an sich und seinem wirklich seltsamen Traum zu zweifeln begann, teilten sich die Bäume um ihn herum. Obwohl teilen das falsche Wort war. Sie verschwanden einfach, lösten sich auf und glitten mit dem Hauch eines Silberstreifs davon. Erneut legte Kai den Kopf in den Nacken, um ein Stück des Himmels zu erhaschen. Es blieb ihm nach wie vor verwehrt. Dafür erkannte er schlagartig den Ort, an dem er sich befand. Er war hier angekommen. Rechts von ihm lugte die gigantische Rutsche aus dem Dickicht und die Farne und Gräser strahlten ebenso intensiv, wie an dem Tag, an dem er ihnen das erste Mal begegnet war. Und wenn er sich nun herum drehte, dann würde Ruki vor ihm stehen und mit einem Blick anstarren, der ihm die Haut bei lebendigem Leib von den Knochen ziehen konnte. Doch als sich der Dunkelhaarige herum drehte war kein Elf da – lediglich schwere Stille begegnete ihm. Und eine Öffnung im Unterholz. Sie lockte ihn näher zu kommen. Verführte ihn unwiderstehlich. Kai konnte dem nichts entgegensetzen, seine Füße agierten wie von selbst und ehe er richtig verstand, war er genau vor der Öffnung. Im Grunde war es keine Öffnung. Es wirkte eher wie eine Wasserlache oder Pfütze, nur das diese senkrecht in der Luft schwebte und immer wieder in leichte Bewegung geriet, sobald ein Hauch Wind über sie floh. Sie verzehrte Kais Abbild, veränderte ihre Farben von blassen wasserblau zu grün, zu violett und schließlich zu anthrazit. Sie verhärtete sich, wurde dicker und glich nun einem flachen, glatten Stein, den jedes Kind zum Wasserspringen lieben würde, wenn er nur etwas kleiner wäre. Kais Hand hoben sich – Neugier war wirklich aller Katzen Tod. Die Oberfläche fühlte sich kühl an und es kribbelte dort, wo seine Fingerkuppen auflagen. »Gefällt dir dein Grab?« Ob der plötzlichen Stimme erschrak der Dunkelhaarige so sehr, dass er rückwärts strauchelte, über seine eigenen Füße stolperte und sich am Ende nach schwungvollem Fall auf seinem Rücken wiederfand. Bei dieser Gelegenheit hatte er sich auch den Kopf angeschlagen und wurde so fröhlich daran erinnert, dass dieser Traum in der Tat höllisch wehtun konnte. Er stöhnte leise, obwohl es mehr ein Fluch hätte werden sollen und kämpfte sich auf seine Ellenbogen. Über dem steinähnlichen Kreis oder eher auf diesem saß die Quelle seines Schreckens. Die Gestalt war verschwommen und Kai blinzelte, um sie in einen richtigen Fokus zu bekommen. Es war sinnlos. Der Anblick seines Gegenübers veränderte sich nur minimal, verschwamm mal mehr und mal weniger, weswegen der Gefallene dessen Gesicht nur erahnen konnte. Seine Gestalt war schlank und er vermutete, dass sie ungefähr die gleiche Größe teilten, obgleich dies dank der Position des Anderen schwer zu definieren war. Das Haar schien länger, braun und war möglicherweise gewellt. Die Augen konnte er nicht sehen, doch er fühlte den intensiven Blick. Darüber hinaus schien der Fremde eine Art Rüstung zu tragen – sie hingegen war erstaunlich klar zu erkennen. Das, was er von Brust, Armen und Beinen sehen konnte, glich Leder, das wie die Schuppen einer Echse oder Schlange angeordnet war. Die Stiefel schienen ebenfalls ledern, doch darüber waren Schienen aus silbrig glänzendem Material fixiert, die ein auffälliges Ornament inne hielten. Es erinnerte Kai an die Flügel eines Vogels. Das gleiche Muster spiegelte sich an den Stulpen, die sich bis auf den Handrücken erstreckten. Rechts trug die Gestalt einen dunklen Handschuh – Kai nahm an, damit sie Waffen führen konnte – links hingegen erstreckte sich ein Geflecht an Silber, das in filigranen, schwarzen Krallen endete. Es war den Fingerringen seiner Welt nicht unähnlich, doch er vermutete, dass die Krallen nicht zum Schmuck getragen wurden, sondern um Schaden anzurichten. Tödlichen Schaden, ohne Zweifel. Kai hatte derartiges noch nie gesehen. Und wenn er ehrlich war, kroch ihm das Herz gerade den Hals hinauf und er würde es jeden Moment erbrechen. Eine leises Wimmern löste sich aus seiner Kehle, als die Gestalt sich bewegte; sie sprang graziös von dem Stein und landete lautlos vor ihm im Gras, kam dann auf ihn zu, derweil Kai versuchte in Panik rückwärts zu krabbeln, um mehr Anstand zwischen sie zu bringen. Es war sinnlos. Innerhalb weniger Momente war der Fremde bei ihm, stoppte ihn in seinen Bewegungen, indem er ihm die Hand auf die Schulter legte. Kai fühlte eine jede der Krallen auf seiner Haut aufliegen – es war genug um ihn eine Starre zu bringen in welcher er nicht einmal zu tief einzuatmen wagte. Alles das er tun konnte war, in das Gesicht des Anderen hinauf zu starren – es war noch immer verschwommen, doch er konnte grüne Iriden ausmachen, die ihn fixierten, als wäre er das Aperitif zu einem Festmahl. „Wer...“, die Stimme versagte ihm und Kai leckte sich über die trockenen Lippen, „Wer bist du? Was willst du von mir?“ Die Lippen der Gestalt schienen sich in einem beunruhigenden Lächeln zu heben. »Ich bin dein Untergang.« Die Hand mit den Krallen bewegte sich und ein haarfeiner Riss entstand auf Kais Kehle. »Und ich will, was nur du mir geben kannst.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)