Coldness von RyuJessi (Fortsetzung zu "Ruthlessness") ================================================================================ Kapitel 1: Die Eiseskälte in der Nacht & in deinem Herzen --------------------------------------------------------- Soooooooooooo ne Fortsetzung zu den beiden aus "Ruthlessness". Viiiiiel Spaß!!! :) Die Eiseskälte in der Nacht & in deinem Herzen Betrübt starre ich in die Luft. Als ein kleiner schwarzer Vogel durch meinen Blick fliegt, blinzele ich und merke, wie gedankenverloren ich war. Vor meinen Augen verschwimmt alles und ich schüttele leicht den Kopf. Vorsichtig lege ich eine Hand an meine Schläfe und versuche, mich wieder zu fassen. Am liebsten wäre ich jetzt eingeschlafen, so müde und kaputt war ich gerade. „Komm schon! Fang mich doch!“, höre ich es hinter mir. Ich sitze jetzt schon seit ungefähr vierzig Minuten auf dieser Bank im großen Stadtpark. So langsam habe ich das Warten satt. Um mich herum ertönt immer wieder das laute Geschrei eines Kleinkindes, ein blondes Mädchen lacht und rennt vor meiner Nase hin und her, der Hund eines bestimmt schon Hundertjahren alten Mannes bellt so unfassbar laut, das ich jeden Moment damit rechnen muss, dass mir das Trommelfell platzt. Wie kann man denn nur so viel Krach machen? An so einem schönen, sonnigen Samstagvormittag möchte man doch eigentlich die anstrengende Woche ausklingen lassen… Ich seufze. Meine Füße brennen vor Schmerz, fast so, als wäre ich einen Marathon gerannt, obwohl dieser Vergleich irgendwie bescheuert ist, da ich noch nie einen Marathon gelaufen bin und meine Augen werden wieder schlaff und müde. Ich war schon lange nicht mehr so fertig… Um etwas zu entspannen lehne ich mich mit dem Rücken, obwohl er weh tut, an meine Bank, lege den Kopf in meinen Nacken und schließe genüsslich meine Augen. Unglaublich… so könnte ich einschlafen. Vielleicht habe ich es mit dem Sport doch übertrieben? Und dann das Gehetze von meinen Eltern noch. Warum können die denn nicht alleine mit Papas Geschäftskollegen essen gehen? Warum muss ich da überhaupt immer wieder mit? Das ist so was von nervig… Morgen wieder… Dabei will ich doch einfach nur meine Ruhe haben… Hach…! Es gelingt mir sogar ein wenig, diese störenden Geräusche, die mich umgeben, zu ignorieren und es fühlt sich so an, als würde ich Zuhause tief in mein Kissen fallen. Mein Bett wäre jetzt perfekt. Doch dazu fehlt noch jemand… „Mamaaaaa!! Mamaa!“, schluchz ein kleiner Junge, der sich gerade mal auf den Beinen halten kann. Ich hebe meinen Kopf und schaue zur gegenüberliegenden Eisdiele, die hier im Park aller zwei Wochen auftaucht. Der Junge hält eine Eiscreme in der Hand, doch von seiner Waffel tropft schon etwas herunter und landet somit auf dem Boden. Er eilt, unbeschreiblich laut weinend, zu seiner Mutter, die einige Meter von ihm entfernt neben einem Kinderwagen steht, indem sein kleines Geschwisterkind schlummert. Seltsam… wie man bei diesem Geschrei schlafen kann… Moment mal! Meine Augen richten sich auf den anderen Jungen, der sich ebenfalls gerade ein Eis kaufen möchte. Wahhh! Mein Herz! „Souta-kun? Hey!“, rufe ich und er dreht sich um. Mich erblicken wunderschöne engelsgleiche leuchtende Augen, die dann doch eher wahnsinnig wütend aussehen, als er sich mir nähert. Vor lauter Elan und Aufregung, mich entdeckt zu haben, hat er sich nun doch kein Eis gekauft und kommt stattdessen im Eiltempo auf mich zu. Oh mann… „Souta-kun!“, lächle ich und meine Arme breiten sich aus, als er auf mich zukommt. Ich kann das Hämmern meines Herzens bis zu meinen Ohren hören. Endlich ist er da! Das Warten hat sich ja doch gelohnt. Ich dachte schon, er kommt nicht mehr...! „Du Vollidiot!“, schreit er mich an und ich zucke zusammen. Augenblicklich knicken meine Knie zusammen und ich lasse mich nach hinten fallen, sodass ich wieder auf der Bank sitze. Das er so spät dran ist, scheint wohl egal zu sein… Souta-kun steht direkt vor mir, beide Hände stemmt er gegen seine Hüfte. Ich hebe den Kopf und schaue ihn an… Wenn er mich so wütend anguckt, sieht er noch schöner aus! „Was soll das? Warum sitzt du hier?“, will er wissen. Irgendwie verstehe ich die Frage nicht. Ich seufze leise und schließe meine Augen, da der Schmerz in meinen Füßen und in meinem Rücken wiederkehrt. „Was genau meinst du denn?“ „Ich will wissen, wieso du hier sitzt!“ „Das hab ich ja verstanden, nur bitte schrei nicht so…“, sage ich leise. „Wie bitte?!“ Er sieht so aus, als würde er mir jeden Moment eine Ohrfeige verpassen, wie so oft. Doch irgendwie interessiert mich das im Moment nicht. „Wir haben uns vorne am Brunnen verabredet! Und nicht hier auf so einer schäbigen Parkbank! Warum machst du nie das, was man dir sagt?“ Das laute und zornige Sprechen meines geliebten Souta-kuns scheint alles nur noch schlimmer zu machen. Mein Kopf beginnt zu dröhnen, ein stechender Schmerz nistet sich in meiner rechten Kopfhälfte ein und ich kneife die Augen zu. „Hiroshi!“, ruft er laut. Ich hebe meine Hand und drücke meine Finger an meine Stirn. Souta-kun reißt seine Augenbrauen nach oben. „Was ist denn mit dir?“, fragt er und wartet auf seine Antwort. Als er keine bekommt, setzt er sich neben mich. „Was hast du, Hiroshi?“ Als ich diesen beruhigenden Klang in seiner Stimme höre, wird mir ganz anders und ich hebe den Kopf, um ihn ansehen zu können. Gerade eben hat er mich noch angeschrien, nur weil ich nicht am genauen Treffpunkt stand. Und jetzt verwandelte sich seine Wut in etwas, was ich noch in meinem ganzen Leben bei ihm gesehen habe. MEIN Souta-kun sieht mich besorgt an. Das glaubt mir niemand… „Hiroshi…“, sagt er leise. Meine Stirn runzelt sich und ich schließe wieder meine Augen. Wie kann man denn nur so süß sein? Ich spüre ganz genau seine kalte Hand an meiner Wange. Diese Kälte fühlt sich wirklich gut an und ich genieße sie richtig, da ich vor einigen Minuten noch dachte, mir würde der Kopf platzen. Warum kann er denn nicht öfters so sein…? „Souta-kun…“, flüstere ich und mein Herz rast immer schneller. Langsam öffne ich meine Augen wieder und bemerke somit, dass er noch näher an mich heran gerutscht ist. Vorsichtig nimmt er seine Hand weg. Ich sehne mich jetzt schon nach ihr. Er schaut mir direkt ins Gesicht. Ganz normal. Weder zornig. Noch spottend, noch provokant. Noch ablehnend. Sondern ganz normal. Ganz liebevoll. Wie niedlich er doch sein kann! Ich bilde mir ein, meine Schmerzen würden verschwinden, nur die in meinem Kopf scheine ich einfach nicht loszukriegen. Verdammt ist das lästig. „Es geht schon wieder…“, lächle ich, „Ich hab nur ziemliche Kopfschmerzen. Das wird dann schon besser.“ Ich schlucke. Irgendwie hab ich da ein ungutes Gefühl, immerhin bin ich mit Souta-kun unterwegs… Aber er ist und bleibt mein geliebter Souta-kun!!! Er überlegt. Man sieht ihm sofort an, dass es ihm unglaublich unangenehm ist, dass er gerade eben so sanft war und das jemand gesehen hat. Sogar bei mir ist ihm das peinlich. Dabei bin ich doch sein Freund. Souta-kun schnaubt. Ist er jetzt sauer? Ich schmunzele und lege meine Hand auf seine. Urplötzlich läuft er rot an und sieht mich entsetzt an. „Spinnst du?!“ Ohne mit der Wimper zu zucken verpasst er mir geradewegs eine auf die Nase und ich verliere so sehr das Gleichgewicht, das ich zur Seite falle und von der Bank rutsche. Ich lande komplett auf dem Boden und bleibe regungslos liegen. Ich glaube, jetzt ist mein Kopf endgültig verloren. „Du kannst doch nicht einfach so meine Hand halten!“, schreit er. Gerade eben hast du noch meine Wange gestreichelt… Das hätte ich am liebsten gesagt. Doch das lasse ich lieber. Er erhebt sich von der Parkbank und stellte sich neben mich. „Stell dich nicht so an und steh endlich auf!“ Noch nicht einmal ein bisschen Mitleid bekomme ich von ihm… Die Leute, die an uns vorbeigehen, erblicken mich, schauen entsetzt, sehen dann Souta-kuns zorniges Gesicht und gehen weiter. Na ja wenn sie gescheit sind… Aber ein bisschen Hilfe wäre schon nicht schlecht. Bestimmt kann ich auf die lange warten. Es wundert mich, dass ich nach zwei Monate Beziehung immer noch nicht im Krankenhaus gelandet bin… Nach dem wir in unserem bekannten Jugendclub waren, sind wir noch essen gegangen, wo das eigentliche Date begann. Dann war unser gemeinsamer Tag auch schon vorbei. Doch da ich mich ja ungern von meinem geliebten Souta-kun trennen konnte, brachte ich ihn noch nachhause. Die Straßen waren bereits leer. Selten fuhr ein Auto in der Dunkelheit an uns vorbei. Ich hatte seit Stunden nicht mehr an die Uhr gesehen. Es war jetzt bestimmt ungefähr halb zwölf. Souta-kun seufzt. „Was hast du?“, frage ich. Er sieht mich an und durch die große Straßenlaterne, unter der wir langsam entlanglaufen, erkenne ich, dass er rot im Gesicht ist. Augenblicklich rutscht mir das Herz in die Hose. „Na ja… ich… wollte mich…“, fängt er an. „Ja?“ „Ich… ähm… wollte mich… na ja du weißt schon.“, stottert er. Ich bleibe stehen und bin verwirrt. „Häh?“ Souta-kun verdreht die Augen und bleibt ebenfalls stehen. „Tu doch nicht so dumm!“ „Was redest du da?“ „Na, ich wollt mich entschuldigen!“, kommt plötzlich von ihm. Was? Wie jetzt? Entschuldigen? ER? Souta Kazuya? Entschuldigt sich? Niemals! Nie im Leben! Ich träume! Oder…? „Du willst… was?“ „Mann, du machst mich fertig!“, meckert er. Er kommt näher und sieht mir direkt in die Augen. Ich sehe ihm an, wie unwohl er sich gerade fühlt, trotzdem will er mit etwas sagen. Also lasse ich ihn sprechen. „Es tut mir leid, dass ich heute zu spät gekommen bin. Und… es tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe, obwohl es dir nicht so gut ging.“ Hallo? Ohren? Habt ihr das vernommen? Ich glaub das nicht… Er senkt verlegen den Kopf und steckt beide Hände in seine Jackentasche. Er sieht gerade so unfassbar süß aus, dass ich diese weltbewegende Wendung mal ignoriere, einen Schritt auf ihn zu gehe, sein Gesicht in meine Hände nehme und einfach nicht anders kann, als ihn zu küssen. Überrascht lässt er die Augen offen, wendet sich aber nicht von mir ab, sodass wir beide den Kuss genießen können. Als ich ihm auf seine Unterlippe beiße, kneift er schließlich die Augen zu und öffnet seinen Mund. Wie heiß seine Lippen sind. Langsam zieht er seine Hände aus der Jacke und hält meine Handgelenke fest. Er ist so kalt, dass ich leicht zusammen zucke. Er ist immer so kalt. Nur seine Lippen, sind unglaublich heiß und sie werden noch heißer, wenn ich sie lecke. Ich merke, wie er versucht den Kuss zu unterbrechen. Doch diesmal lasse ich ihn nicht so einfach davonkommen. Schnell packe ich ihn an den Hüften und ziehe ihn komplett in meine Arme. Durch diesen Ruck stöhnt er in den Kuss hinein, was mich noch mehr erregt. Mein Kuss wird wilder und Souta-kun muss sich ein wenig nach hinten lehnen, damit er dem Druck überhaupt stand halten kann. Zwischendrin lasse ich vorsichtig von ihm. Doch ehe er etwas sagen kann, verschließe ich unsere Lippen wieder miteinander. Es ist das einzige, in dem er keine Chance hat. Das einzige, was er sich gefallen lässt und willenlos, ohne darüber nachzudenken, alles mit sich machen lässt. Es ist das einzige, wo nur ich das Sagen habe. Ich spüre, dass seine Hand leicht zittert. Eigentlich will ich mich nicht von seinen Lippen trennen. Es ist einfach zu schön, ihn zu küssen. Am liebsten würde ich gar nicht mehr aufhören. Noch einmal gleitet meine Zunge durch seine ganze Mundhöhle. Ich spüre, wie ihm das gefällt, da er meine Handgelenke derb umfasst, leise in den Kuss hinein stöhnt und meinem Körper näher kommt. Noch ein letztes Mal lecke ich seine Lippen und lasse schließlich von ihm. Keuchend lassen wir den Kopf hängen, bleiben aber genau so stehen. „So hast du mich ja noch nie geküsst…“, haucht er flüsternd an meine Lippen, sodass es mir eine Gänsehaut verpasst. Ich streichele seine Wangen und hebe langsam seinen Kopf, damit er mich ansieht. „Ich liebe dich… Souta-kun…“ Obwohl ich es ihm schon so oft sagte. Obwohl er es noch so oft hören wird. Er wird wahrscheinlich niemals wirklich wissen, wie sehr ich ihn liebe… „Hiroshi…“, wispert er. Mann, es klingt so schön, wenn er meinen Namen ausspricht. Unsere Eltern machten sich bestimmt schon Sorgen, doch wir genossen lieber den Moment, der sich wie eine Ewigkeit anfühlte. Ich wollte ihn nicht loslassen. Endlich hatte ich das Gefühl er würde sich warm anfühlen. Endlich dachte ich, er wäre nicht mehr so eiskalt wie sonst. Souta-kun schließt seine Augen und lächelt. In diesem Augenblick ziehe ich ihn nun direkt in meine Arme und umarme ihn fest. Obwohl er mein lautes und schnelles Herzklopfen höchstwahrscheinlich hört, wünschte ich mir, wir würden noch ewig so stehen bleiben, wie jetzt. Es soll niemals enden. THE END Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)