Mit ungetrübtem Blick von RoseAkaShi (Großvaterparadoxon) ================================================================================ Kapitel 23: Neumodisch ---------------------- Kapitel 23: Neumodisch „Küssen ist die Sprache der Liebe. Also komm her und sprich dich aus.“ (Autor unbekannt) Rebekahs Sicht: Nachdenklich blätterte ich in der Zeitschrift herum. Ich wusste immer noch nicht genau, ob ich mich mit der Mode zu dieser Zeit anfreunden konnte oder nicht. Eigentlich war jetzt irgendwie alles möglich, was man sich vorstellen konnte und doch fanden sie immer wieder was Neues. Aber wieso war weniger auf einmal mehr geworden? Das verstand ich immer noch nicht. Zumindest nicht bei diesem Aspekt. „Rebekah“, holte mich Elijahs Stimme ins hier und jetzt und neugierig sah von meiner Zeitschrift auf. Elijah setzte sich mir gegenüber, während Finn sich einen Drink eingoss. „Ah, meine beiden anständigsten Brüder“, meinte ich und wollte mich wieder meiner Lektüre zuwenden. Doch Elijah machte mir mit seiner nächsten Bemerkung einen Strich durch die Rechnung. „Warum hast du uns nicht gesagt, dass Elena Tatia ist?“ Sofort schaute ich auf, Elijahs Gesicht war todernst. Dann sah ich von ihm, zu meinen Bruder Finn, der auch mich aufmerksam beobachtete. „Sie hat es euch beiden gesagt?“, fragte ich verwirrt nach, weil wenn ich auf jemand tippen müsste, den sie es als erstes sagen würde, dann war es eher Kol. Gut, Finn war auch eine gut denkbare Alternative, aber Elijah? Sie hatte doch viel zu sehr Angst vor ihren Gefühlen. „Eigentlich nicht, wir haben es selbst herausgefunden.“ Oh, natürlich. „Wie?“, fragte ich nach. Hatte sie sich verraten, aber warum hatte Elijah es dann nicht schon früher bemerkt? „Das Armband“, antwortete Elijah und dann sah ich zu Finn. „Sie hat Vergissmeinnicht an den Baum für Gideon gelegt.“ Gut, Finn hatte klug geschlussfolgert und Elijah hatte das verlorene Armband gefunden. Bei mir war es, dass Elena es raus geplatzt ist, zumindest mein Spitzname. Erwartungsvoll sahen mich meine Brüder immer noch an. Ach ja, die Frage, warum ich es ihnen nicht gesagt hatte. „Ich hätte es euch gesagt, am Ende der Woche, wenn sie es nicht getan hätte oder sich nicht verraten hätte. Haben wir so abgemacht.“ Elijahs Blick wurde um einiges kälter, klar er missbilligte meine Entscheidung. „Ihr seid meine Brüder, aber sie ist meine beste Freundin. Ihr könnt nicht von mir erwarten, dass ich sie andauernd verrate. Sie verrät meine Geheimnisse ja auch nicht und sie hat mich gebeten nichts zu sagen“, erklärte ich und zuckte mit den Schultern. Was hatte ich tun sollen? Ich hatte ihr doch bereits ein Ultimatum gestellt. Mehr konnte ich auch nicht tun. Es war eigentlich sowieso an ihr, ob und wie sie ihnen die Wahrheit erzählte. Ich hatte ihr nur keinen Ausweg gelassen, weil ich nicht wollte, dass sie oder meine Brüder unglücklich waren. Elijah und Finn tauschten einen Blick aus. Sie verstanden mich, allerdings unterstützten sie meine Entscheidung trotzdem nicht. „Sagt den anderen nichts. Lasst ihr zumindest Zeit bis Ende der Woche, das habe ich ihr versprochen.“ Dabei sah ich genau Elijah an, denn ihm war sowas immer wichtig, er hielt sein Wort immer. Also sollte er auch akzeptieren, wenn ich mein Wort jemand gab. Bevor alle noch weiter in trübsinnige Stimmung fielen, meinte ich: „Aber mal ehrlich, ist es nicht toll das sie wieder da ist?“ Elijah, Niklaus und ich hatten nie darüber gesprochen, weil es zu schmerzhaft für uns gewesen war und doch es war klar gewesen, dass sie Tatia einfach nur wiederhaben wollten. Jetzt war es so, also war das eigentlich ein Grund zur Freude. Elijah gab mir einen gebrochenen Blick. Den Schmerz in seinen Augen kannte ich nur zu gut, ich hatte ihn schon einmal bei ihm und Niklaus gesehen. „Oh, sie hat dir wieder das Herz gebrochen.“ Wirklich, sie besaß darin ein großes Talent. Allerdings verstand ich sie jetzt, wo ich alle Seiten des Würfels kannte, eindeutig besser. „Sie glaubt mir nicht, dass ich sie liebe.“ Sowas in der Art hatte sie mir auch bereits gesagt, obwohl ich ihr immer wieder versicherte, dass sie sich irrte. Sie konnte es aber wirklich nicht sehen, was logisch war. „Ja, würde ich auch nicht. Also ich meine an ihrer Stelle. Ich würde dir glauben, glaube dir auch, aber an ihrer Stelle würde ich es nicht.“ Es war seltsam logisch, wenn man genauer darüber nachdachte. „Und wieso das?“ Elijah sah mich mit gerunzelter Stirn an und auch Finn schien neugierig auf die Antwort zu sein. „Weil ich Rückblickend sogar weiß, warum sie damals schon nicht geglaubt hat“, neckte ich sie weiter, das ich mehr wusste als sie. Es war ein tolles Gefühl in alles eingeweiht zu sein und sie ein wenig ahnungslos herum zappeln zu lassen. „Rebekah, erleuchte uns doch einfach“, sprach Elijah genervt aus und ein kleines unterschwelliges Knurren war zu hören. Er war wütend und seine vampirische Seite wollte ausbrechen, um das Mädchen das er so sehr liebte zu behaupten, aber er unterdrückte seine Instinkte und genau das war sein Fehler. „Ihr beide seid so altmodisch, deswegen versteht ihr das nicht. Ist doch ganz einfach, Elijah. Sie stammt nicht aus dem Mittelalter, sondern aus dieser Zeit. Worte sind schön und nett, aber hier wird die Liebe meist mit Taten geschrieben, anstatt mit Worten. Steck ihr deine Zunge in den Hals-“ „Rebekah!“ Es war Finn, der mich mit seinen Worten warnte, aber auch Elijah sah ziemlich fassungslos aus. Aber wenn die beiden so blind, engstirnig und altmodisch waren, konnte ich doch auch nichts dafür. „Ich mein es ernst, küss sie, hab Sex mit ihr, sag ihren Namen immer und immer wieder, dann glaubt sie dir.“ Ob Elijah dabei war innerlich auszurasten? Man konnte es fast meinen. Wahrscheinlich tobte in ihm ein Sturm. „Sie hat nicht mal geglaubt, dass ihr sie irgendwie mehr mögt, als Finn und Kol, weil sie einfach nicht so sah wie wir. Was denkst du wie ihre Beziehung zu Stefan entstand? In dem er ihr immer ihre Schultasche getragen hat? Ich versteh diese Zeit nicht so gut, weil ich noch nicht lange da bin, aber zumindest weiß ich, das man einfach sagt, was man denkt, fühlt oder will.“ Zumindest konnte ich in ihren Augen erkennen, dass die Erkenntnis doch noch eintraf. Elena war ein Mädchen aus dieser Zeit, sie würde versteckte Andeutungen und Aufmachungen nicht verstehen. „Sie hat mal gesagt das mit…“ Finn sah bei seinen Worten zu mir. „Wie nanntest du ihn? Stefan? Dass es mit ihm irgendwie direkter war.“ Ich schnippte mit dem Finger und nickte zustimmend und grinste dabei. „Du hast es verstanden“, meinte ich an Finn gewandt, der das Gesicht verzog, bevor ich mich zu Elijah drehte. „Ich sag ja nicht, dass du es so extrem machen musst, wie Damon, denn ich glaube manches davon zählt sogar in dieser Zeit noch unter sexueller Belästigung, aber irgendwie solltest du ihr schon zeigen, dass du sie liebst.“ Niklaus würde das sicher besser hinbekommen, er war viel mehr angepasst. Elijah war irgendwie noch viel zu sehr von der alten Schule. Chauvinist. „Dann viel Erflog“, meinte Finn und schien gehen zu wollen. Verwirrt runzelte ich die Stirn. „Wo willst du hin?“, fragte ich, weil wo, könnte Finn schon hingehen? Er hasste diese neue Zeit, was wohl daran lag, das er viel länger in dem Sarg gelegen hatte. Man konnte es wohl so sagen, dass er einen gewaltigen Kulturschock bekommen hatte. „Ich suche Gideon. Hab Tatia versprochen, ihn hierher zu bringen und sie vorzustellen“, erklärte er und verschwand dann einfach. Das war sicher eine gute Idee. Elena vermisste ihn sehr stark. „Wir sollten sie anfangen Elena zu nennen“, murmelte Elijah und er schien immer noch in seinen Gedanken gefangen zu sein. Mein armer Bruder. „Eigentlich ist das ihr egal. Sie hat zu mir gesagt, dass ich das halten kann wie ich will. Sie hört gerade sowieso besser auf Tatia, weil sie mehr an den Namen gewöhnt ist“, erklärte ich als ich und nahm wieder meine Zeitschrift in Augenschein. Ich fand heute hatte ich mich genug um die Probleme meiner Brüder gekümmert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)