Mit ungetrübtem Blick von RoseAkaShi (Großvaterparadoxon) ================================================================================ Kapitel 27: Verschlafen ----------------------- Kapitel 27: Verschlafen „Weil wir Engel ohne Flügel nicht Engel nennen können, nennen wir sie Freunde.“ (Autor unbekannt) Rebekahs Sicht: „Das glaub ich jetzt einfach nicht!“, rief ich fassungslos aus, als ich ins Wohnzimmer trat. Als hätte ich eine Art Knopf gedrückt schreckten alle drei auf und Jeremy und Elena schafften es dabei, sich am Kopf zu stoßen. „Au!“, schrien die beiden zeitgleich und Elena ließ sich nach hinten fallen, direkt wieder auf Kol, der dadurch ein Keuchen von sich gab und spätestens jetzt wach war. Eine Minute davor hatte ich die drei übereinanderliegend auf dem Sofa entdeckt, wobei Elena auf Kol geschlafen hatte und Jeremy halb auf den beiden, aber zur anderen Seite gelehnt. Jeremy hielt sich den Kopf und schaute dann hektisch umher. „Ich bin wach! Ich bin wach!“, beteuerte er schnell, aber als er mich erblickte, stöhnte er genervt und lehnte sich wieder zurück. „Was machst du denn hier?“, fragte er mich und schien nicht begeistert von meiner Anwesenheit zu sein. Aber das war mir wirklich egal. „Was macht ihr hier?“, konterte ich und deutete auf die drei. Sie alle sahen zerzaust und total fertig aus. Was hatten die den ganzen Abend gemacht? Elena versuchte sich aufzurichten, schaffte es aber irgendwie nicht, weswegen sie es anscheinend aufgab. „Es ist nicht wonach es aussieht“, meinte Jeremy solgleich, runzelte dann aber die Stirn. „Warte! Wonach sieht es denn aus?“ Oje, hatten die getrunken? Aber es roch hier eindeutig nicht nach Alkohol. Kol half Elena sich aufzurichten, sodass sie einigermaßen gerade auf dem Sofa saß, aber sie schwankte noch gefährlich. „Es sieht so aus, als hättet ihr alle aufeinander geschlafen“, sagte ich, ganz ohne sexuelle Anspielung. Elena nickte nur monoton und wischte sich den Schlafsand aus den Augen. Jeremy zuckte mit den Schultern und nickte dann langsam. „Dann ist es wohl so, wie es aussah.“ Er sah sich um und suchte anscheinend etwas auf dem Fußboden. „Hat jemand meine Schuhe gesehen?“, fragte er in den Raum, aber Kol zuckte nur unwissend mit den Schultern und Elena ignorierte seine Frage ganz. Die waren alle noch total verschlafen, aber bitte von was? „Wieso habt ihr das gemacht?“ Die konnten doch nicht die ganze Nacht aufgeblieben sein, ohne Alkohol oder sonst etwas. Was konnte man da gemacht haben? „Wir haben irgendwas…“, fing Kol an, fand aber anscheinend nicht das passende Wort dazu. „…geguckt“, beendete Elena für ihn den Satz. „Wir haben Filme geguckt.“ Na großartig. „Alle Fluch der Karibik Teile und die können ziemlich lang sein, besonders wenn man alle drei hintereinander guckt. Ich glaub das Ende hab ich nicht mehr mitbekommen“, erzählte Elena total verschlafen. Was um Himmelswillen war Fluch der Karibik? Ich hatte wirklich keine Ahnung, wovon sie da redeten. „Alles war wie immer. Ich wollte euch noch wecken, damit wir ins Bett gehen und ich erinnere mich auch noch, dass ich den Fernseher ausgemacht habe, aber danach… danach ist alles weg…“, berichtete Jeremy. Offensichtlich eine Gedächtnislücke oder er war wirklich einfach nur eingeschlafen. Elena zuckte mit den Schultern. „Es war ziemlich spät“, meinte sie überlegend. Ich schüttelte den Kopf, über die drei, die noch etwas verloren auf der Couch saßen. „Es ist jetzt ziemlich spät! Ihr drei habt den halben Tag verschlafen. Ich war bei der Modenschau, die jetzt Übrigends vorbei ist und ich bin für dich als Assistentin eingesprungen. Man Caroline hat wirklich einen Befehlston drauf, erinnert mich irgendwie an mich selbst“, musste ich unweigerlich zugeben. Elena sah mich gequält an, als konnte sie sich das Leid genauestens vorstellen, das mir widerfahren war. „Danke, Rebekah. Auch für gestern“, bedankte sie sich bei mir, aber ich winkte einfach nur ab. Das war wirklich nicht weiter schlimm gewesen, irgendwie hatte es sogar Spaß gemacht, obwohl es mit Elena zusammen wohl noch lustiger gewesen wäre. „Wie auch immer, ich bin wirklich nicht deswegen hier. Ich wollte mit dir einkaufen gehen, du hast gesagt, du brauchst noch ein Kleid für Sonntag. Jetzt ist ein toller Zeitpunkt dafür“, trieb ich sie an und Elena sah nicht wirklich begeistert aus, aber das machte gar nichts. Dazu würde ich sie auf jedenfall überreden. Ich liebte shoppen und es war etwas, das man am besten mit seiner besten Freundin zusammen tat. „Was ist mit Frühstück?“, fragte sie hoffnungsvoll und ich verdrehte die Augen. „Das kannst du unterwegs bekommen. Los, auf! Wir haben nur noch die Hälfte des Tages übrig.“ Schwermütig stand Elena tatsächlich auf und wollte hochgehen, doch ich hielt sie am Handgelenk fest. „Du kannst dich gleich im nächsten Laden umziehen. Ich hab nicht nur vor das Kleid mit dir zu kaufen.“ Jetzt stöhnte Elena erst recht genervt, ja da musste sie halt durch. Ein wenig leiden war gut für die Seele. Sie wandte sich an ihren Bruder und meinen Bruder, die noch immer faul auf der Couch saßen/lagen und sich anscheinend nicht bewegen wollten. „Seid nett zueinander und esst Frühstück“, meinte sie vor allem an Jeremy gewandt, der sofort das Gesicht verzog. Er deutete auf meinen Bruder. „Ich muss ihn doch nicht mein Blut deswegen anbieten?“, fragte er angeekelt. Jetzt war es an Elena die Augen zu verdrehen. „Schwachsinn. Du sollst Kaffee machen und keine Blutspende tätigen. Also du bist älter, also passt du auf ihn auf“, verteilte Elena die Aufgaben und Kol sah sie fragend an. Sie selbst runzelte dann aber wohl über sich die Stirn. „Warte! Nein. Du bist vernünftiger, also passt du auf ihn auf“, entschied sich Elena dann um und ich musste über Kols genialen entgleisten Gesichtsausdruck lachen. Er sah nicht so aus, als hätte er das große Los gezogen. Elena beugte sich zu Jeremy und küsste seine Wange, weswegen er das Gesicht verzog und sich ihr schnell wieder entzog. Ich beobachtete Kol, der die beiden einfach nur ansah. Ich wusste genau, dass er niemals einen Kuss oder eine andere Zuneigungsbekundung von Elena ablehnen würde. Tatsächlich küsste sie auch Kol auf die Wange, der deswegen glücklich lächelte. „Wehe einer von euch ist verletzt, wenn ich wiederkomme. Schlagt euch ja nicht die Köpfe oder sowas ein“, warnte sie die beiden, wobei Jeremy genervt nickte und Kol ziemlich brav. Hmm, wie gemein. Auf Elena hörte er natürlich wieder. Allerdings war es schön zu sehen, wie gut Elena ihm tat und wie ruhig er zu sein schien. Ich wollte dass sie das bei allen meinen Brüdern tat, wie es schon einmal geschafft hatte. Ich richtete Elenas Haare ein wenig, sodass sie zwar noch immer etwas zerknittert aussah, aber im Großen und Ganzen nicht so schlimm, um raus zu gehen. Außerdem würden wir das schon bald behoben haben. Jetzt war es erstmal Zeit, ein schönes Kleid für sie zu finden und noch ein paar andere tolle Outfits. Shoppen mit meiner besten Freundin, das war wirklich etwas, das ich noch nie getan hatte. Bisher hatte ich es immer nur allein gemacht oder zusammen mit meinen Brüdern. Es war wie eine neue Erfahrung, als würde ich es zum aller ersten Mal machen und sobald Elena etwas zu Essen im Magen hatte, war sie auch wieder witziger. Was so ein Frühstück alles bewegen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)