Das Phantom der Hochschule von Redfire (Das Erbe des Phantoms der Oper) ================================================================================ Kapitel 11: Der Tag der Blumen ------------------------------ Kapitel 11: Der Tag der Blumen „Niemand sollte sein Leben ganz alleine leben.“ Nach einer Stunde grauer Theorie am Donnerstag Nachmittag, durften sich die Studenten des Spätstudiums wieder an den Instrumenten auslassen. Besonders Sarah freute sich darauf – ja sie war geradezu beschwingt. Von dem gestrigen Tiefpunkt hatte sie sich wieder erholt. Schließlich lebte sie schon eine ganze Zeit mit diesem Schmerz und hatte gelernt, ihn relativ schnell auszublenden. Sie sagte einmal zu ihrem Freund Hiroki, dass die Wunde eines Tages heilen würde. Eine Narbe würde aber für immer bleiben. Doch heute war sie richtig beschwingt. Die Tatsache, dass sie heute wieder auf einer E‑Gitarre spielen würde, machte sie überglücklich. Oder war es, vielleicht noch mehr? „Man, Saku. Warum bist du heute nur so gut drauf?“ fragte Maora sie in der Pause. Sarah lächelte ihre Freunde an. „Mein Freund kommt das Wochenende nach Rostock.“ Takuto fiel die Kinnlatte nach unten und er ließ den Kopf hängen. „Das ist doch schön und was macht ihr?“ fragte Maora interessiert, als sie sich an den Tisch setzte. „Keine Ahnung. Wir nehmen’s wie es kommt. Aber Mao-chan? Warum fragst du Tim nicht, ob er sich am Wochenende mit dir treffen will?“ schlug Sarah vor, als sie ihre Sachen auf den Stuhl packte und anschließend zur Bestelltheke ging. Maora hielt inne und Takuto versuchte sie zu ermutigen. „Den Mutigen gehört die Welt.“ Sagte er und klopfte ihr auf die Schulter. Ruckartig stand sie plötzlich auf und ihr Freund Takuto sah sie verdutzt an. Hatte er sie etwa wirklich überreden können? Das wäre wirklich eine Sensation gewesen. Doch plötzlich setzte sie sich wieder hin. „Nein, doch nicht. Heute noch nicht. Ich will erst sehen, wie er auf meine Rose reagiert.“ Sagte sie dann. Sarah kam gerade mit drei Portionen Pommes und reichlich Ketchup für die Drei zurück und stellte das Essen auf den Tisch. „Lasst es euch schmecken. Also Maora?“ Takuto schüttelte den Kopf. „Sie will bist morgen warten.“ Sarah sah ihre Freunde fragend an, doch im nächsten Moment fiel es ihr wieder ein. „Der Tag der Blumen. Oh man. Warum vergesse ich den nur immer?“ fragte sich Sarah und schlug sich mit einer Hand an den Kopf. Anschließend holte sie ihr Handy heraus und schrieb eine SMS. Neugierig luscherte Maora auf das Display, konnte aber kaum was lesen, da Sarah das Handy aus ihrer Blickzone zog. „Ach maaaa~n.“ nörgelte sie, während sie sich über ihre Pommes her machte. „Also, habt ihr schon eine Idee, was wir spielen wollen?“ fragte Takuto nun mit vollem Mund und Maora gab ihm einen Klapps. Sie hatten von Herrn Beier die Aufgabe bekommen, einen Song ihrer Wahl in der Aula zu performen. „Mit vollem Mund spricht man nicht!“ „Hm. Zuletzt hatten wir Rose of Pain zusammen gespielt. … Ich HABS!“ schrie Sarah nun, die ihre SMS verschickt hatte. Ihre Freunde sahen sie überrascht an. „… Ich will mit euch X Japans neusten Song spielen. Jade.“ Sagte sie zuversichtlich, aber wissend, dass dies eine große Herausforderung werden würde. Dies wussten auch die beiden Japaner. Doch davor ließen sie sich nicht entmutigen. „Gut, ich bin einverstanden. Ich übernehme den Bass und die Vocals. Ihr beide an den Gitarren und die Drums kriegen wir über Band eingespielt. Super!“ schlug Maora vor und trotz aller Bedenken, waren die Drei voller Tatendrang. Sie mussten das Wochenende nur ordentlich üben. Sie verabredeten sich für Samstag und Sonntag Nachmittag. Sarah würde auch ihren Freund mitbringen, dann könne dieser gleich als Jury herhalten. Es war ein sehr sonniger Freitag und fröhlich kam Sarah an der HMT an. Jenny und ihre Clique sahen sie und sprachen sie an. „Was freust du dich denn so, du Lurch und was hast du da in dem Beutel?“ fragte Jenny gehässig. Doch Sarah war so voller Vorfreude auf das Wochenende, dass nicht mal Jenny ihr die gute Laune vermiesen konnte. „Hallo Jenny und Co. Na, alles klar?“ sagte sie und ging unbeeindruckt an ihnen vorbei in den Praxisraum. Dort wurden die Blumen auf die Plätze der für sie bestimmten Person gelegt. Sarah ging zu ihrem Platz und war verwundert, dass dort viele Leute standen, was Maora und Takuto aufregte. „Was ist denn hier los?“ fragte Sarah, als diese an ihrem Platz ankam. „Wie hast du das gemacht? Wen hast du bestochen, um einen ganzen Rosenstrauß zu bekommen?“ fragte Linda eifersüchtig. Sarah hingegen verstand kein einziges Wort und drängte sich durch die Menge an ihren Stuhl. Auf ihren Platz lag ein ganzer Blumenstrauß voller roter, weißer und rosafarbener Rosen und eine einzelne rote Rose daneben, die allerdings leicht Takuto zugeordnet werden konnte. Sarah legte ihre Sachen ab und begrüßte ihre Freunde. „Würde mir das mal einer erklären?“ fragte Sarah, die selbst keine Ahnung hatte, wie dieser Strauß an ihren Platz gelangen konnte, der aber deutlich mit ihrem Namen beschriftet war. „Ich glaube das muss ich erklären.“ Fing Maora an, als sich die Menge von ihnen entfernte und sich Jenny zuwandte, die sich gerade an ihren Platz setzte. „Erklär’s mir. Ich dachte jeder hat nur eine Rose zum Verschenken.“ Sarah sah Maora an und hielt den Strauß in den Händen. „Jedes Jahr bekommt nur ein einziger Student einen ganzen Blumenstrauß geschenkt. Für besondere Leistung und Engagement. Mir ist jedoch nur bekannt, dass es ein Blumenstrauß mit verschiedenen Blumen war. Nie aber wurde einer nur mit Rosen verschenkt.“ Erklärte Maora, die selbst einige Fragen hatte. „Die einzelne Rose dort, ist von mir.“ Warf Takuto ein, doch das ging förmlich unter. „Ja, danke Takuto. Aber… Wer bestimmt denn, wer diesen einen Blumenstrauß bekommt?“ fragte Sarah und sah die Blumen an. „Die Lehrer in Zusammenschluss mit den verantwortlichen Studenten.“ Antwortete Maora, während Takuto schmollend an seinen Tisch saß und stur in die Luft starrte. Auf der anderen Seite des Klassenzimmers tratschten indessen einige Mädchen mit Jenny. Diese war sichtlich neidisch und gönnte Sarah diesen Strauß nicht. Sie ging förmlich in Neid unter. So sehr hatte sie sich gewünscht, dass sie dieses Jahr die Auserwählte ist. Dass ausgerechnet Sarah diesen dieses Jahr bekam, war für Jenny eine Katastrophe. Dann betrat Tim den Raum, zusammen mit zwei Freunden, zu denen auch Gregor zählte. Er hatte einige Rosen in der Hand, die ihm im Gang überreicht wurden. Maora sah sofort auf, ließ aber den Kopf hängen, als sie merkte, dass er so viele Rosen bekommen hatte. Er war sehr beliebt bei den Mädchen. Maora machte sich da wenig Hoffnung. Insgeheim hatte sie gehofft, sie wäre die einzige gewesen und er würde sie um ein Date bitten. „Ach man. Er hat ja so viele Rosen bekommen. Ich hab keine Chance.“ Sagte sie und ließ traurig den Kopf hängen. „Gib nicht auf, Mao-chan. Sprich ihn an.“ Schlug Sarah vor und versuchte ihrer Freundin Mut zuzusprechen. Jedoch vergeblich. Maora war auf einmal total mutlos. Sie wäre ja schon froh, wenn er unter all den Rosen, ihre finden würde und ihre Gefühle kennen würde. Doch dem war nicht so. Schließlich begann der Theorieunterricht mit Herrn Dewers, auf dem der Instrumentenunterricht mit Herrn Beier folgte. Auf den Gängen war es während der Unterrichtszeit ruhig und der Direktor kam gerade in der Schule an, als ihm seine Sekretärin eine gelbe Rose überreichte. Verwundert nahm er sie mit in sein Büro und las dort die beigelegte Karte. „Bitte weiterleiten. Sie wissen schon.“ Dem Direktor ging ein Licht auf und er musste lächeln. Er wusste genau, wem er die Rose geben sollte und legte sie vorsichtig bei Seite. „Also, wir treffen uns dann morgen! Ich freu mich schon. Das wird bestimmt ganz super toll! Vergiss nicht, deinen Freund mitzubringen.“ Sagte Maora und verabschiedete sich von Sarah. Takuto winkte nur lächelnd. „Ja ich freu mich auch. Bis dann.“ Sagte Sarah, die nicht mit ihnen auf den Ausgang zuging, sondern davor stehen blieb. „He, was ist los?“ fragte Takuto. „Ich hab noch was… vergessen. Wir sehen uns dann.“ Sagte Sarah, die natürlich nichts vergessen hatte, sondern noch mit Erik verabredet war zum Notenlesenunterricht. „Na gut. Sag mal was hast du denn da in dem Beutel?“ fragte Maora und schaute hinein, ebenso wie Takuto. „Blumen?“ Zum Glück hatte sich Sarah bereits eine gute Ausrede einfallen lassen. „Ja, die will ich dem Direktor schenken. Ihr wisst schon. Durch die Verwarnung muss ich mich ein wenig einschleimen, dann drückt er bei der nächsten vielleicht ein Auge zu.“ Tatsächlich kauften ihre Freunde ihr die Ausrede ab und verließen schließlich die Hochschule. Gerade als sich Sarah der Aula zuwenden wollte, wurde sie von Jenny sehr unsanft angerempelt und fiel zu Boden. „Aua…! Pass doch auf!“ sagte sie und hielt sich die rechte Hand. „Hoffentlich tat das ordentlich weh. Du Hässliche. Habe ein grauenvolles Wochenende. Bei den Aufgaben nächste Woche, werde ich dich Ausstechen. Du kleines Licht, bist doch nichts gegen mich! Deine lächerlichen Fähigkeiten an der Gitarre! Da stelle ich dich in den Schatten.“ Sagte Jenny, die sich zu Sarah runter beugte, um ihr das direkt ins Gesicht zu sagen. Sarah war erschüttert von dieser Kaltherzigkeit. Dann gingen Jenny und ihre Freundinnen an ihr vorbei und verließen die HMT. Sarah hingegen rappelte sich auf, schüttelte einmal den Kopf, schnappte sich ihre Sachen und den Blumenstrauß. Dann ging sie ohne Umwege zur Aula, um schließlich zu Erik zu gelangen. Dieser saß gerade an seinem Schreibtisch und war sehr in seine Arbeit vertieft. Nebenbei lief sehr leise Musik. Ganz vorsichtig betrat Sarah den Raum. „Hallo.“ Flüsterte sie und Erik sah auf. Nun konnte sie sehen, dass die gelbe Rose neben ihm lag und sie legte ihre Sachen ab. „Du hast die Rose bekommen. Der Direktor hat die Nachricht also verstanden. Freut mich, dass es geklappt hat.“ sagte sie lächelnd und setzte sich ihm gegenüber auf den Stuhl. „Vielen Dank. Das wäre aber wirklich nicht nötig gewesen.“ Antwortete er, ebenfalls lächelnd. „So? Dann willst du das hier wohl auch nicht haben?“ fragte Sarah und stand mit dem Beutel in der Hand auf. Sie holte vier kleine Blumentöpfe mit jungen Blumen heraus und stellte sie vor ihm auf den Tisch. Er sah die Blumen und anschließend Sarah verdutzt an. „Was soll das?“ „Na ja. Ich dachte mir, wenn du hier schon nicht rauskommen willst, oder kannst, dann bringe ich eben ein bisschen Leben und Natur zu dir. Mit Blumen wird das Zimmer noch viel schöner aussehen. Meinst du nicht auch?“ Sagte sie, als sie sich im Raum umsah. Erik sah sie schweigend an. Er verlor sich nun gänzlich in diesem Moment und er konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden. Es war ganz still und nur das Lied aus den Lautsprechern hallte durch den Raum. Learn to be lonely. Life can be lived Life can be loved alone Der Song endete und die CD war zu Ende. Nun schweifte Sarahs Blick zu ihm. „Was war das denn für ein Lied?“ fragte sie ihn. „Das? Learn to be lonely von Minnie Driver.“ antwortete er, stand auf und ging einige Schritt auf ihre Sachen zu. „… Das Lied ist ja grauenvoll.“ Erkannte sie und er sah sie kurz fragend an. „Wieso?“ „Es ist grauenvoll traurig. Niemand sollte sein Leben ganz alleine leben. Ich weiß nicht. Alles in mir sträubt sich dagegen, daran zu glauben oder so etwas zu akzeptieren. Vielleicht komme ich deswegen hier her. … Das heißt, natürlich auch um von dir als Mentor zu lernen.“ Sie wandte sich ihm zu und sah, dass er den Rosenstrauß, den sie heute bekommen hatte, in der Hand hielt. „Huch. Das. Äh, ja, also…“ stotterte sie doch er unterbrach sie. „Hätte ich gewusst, dass deine Klassenkameraden deswegen so einen Wind machen, hätte ich dir den Strauß jetzt persönlich gegeben.“ Sagte er nun und sie sah ihn verdutzt an. „Hä?“ „Aber das kann ich ja jetzt auch noch tun.“ Ergänzte er und ging mit dem Strauß in der Hand auf sie zu, bis er vor ihr stand. „… Ich dachte die Lehrer bestimmen, wer den Strauß jedes Jahr bekommt?“ fragte sie und sah ihn mit überraschtem Blick an. „Der Direktor hat da ein entscheidendes Wort mitzureden und ich hatte ihn natürlich gebeten, dass du diesen bekommen sollst.“ Er lächelte sanft, als er den Satz beendete. „Dankeschön. Das ist lieb von dir. Krrr…“ Gerade als sie den Strauß persönlich von ihm in die Hände entgegen nahm, tat ihr die rechte Hand wieder weh. Sie musste ungünstig drauf gefallen sein, als Jenny sie angerempelt hatte. Vor Schmerzen hielt se sich das Gelenk. „Was ist los?“ fragte Erik besorgt. „Passt schon. Wird schon nicht so schlimm sein. Können wir mit dem Unterricht beginnen?“ sagte sie und setzte sich auf seinen Stuhl und nahm gleich einen Stift in die Hand, um ihren Tatendrang zu demonstrieren. Er legte den Strauß vorsichtig bei Seite, holte sich einen Stuhl und stellte diesen neben sie. „Na gut. Aber lass mich erst diese Blätter hier weg räumen.“ Sagte er, als er einige Blätter vor ihren Augen zusammen sammelte und sie in einer Schublade verstaute. „Was ist das? Woran arbeitest du gerade?“ fragte Sarah interessiert. „Das sind Songs, die ich schreibe, für eine Oper. Seit langer Zeit, habe ich auch dafür endlich wieder Ideen.“ „Das ist ja super! Weißt du, ich schreibe selber liebend gern Geschichten und Gedichte…“ Damit fing ein langer Abend an und sie ergänzten den üblichen Notenunterricht, der ohnehin fast beendet war, mit dem Austauschen von Ideen für Geschichten, Gedichte, Opern und Lyrics. Sie setzten sich bequem auf die im anderen Raum stehende Couch und nahmen viel Schreibzeug mit. Zusammen tüftelten sie herum, diskutierten und fingen schließlich sogar an, einen gemeinsamen Song zu schreiben. Am Ende des Treffens, musste sich Sarah wieder ein Privattaxi bestellen, da es bereits kurz vor Mitternacht war. Sie zog sich ihre Jacke an und schnappte sich ihre Sachen. „Maora, Takuto und ich werden nächste Woche übrigens wieder in der Aula spielen. Du kennst den Song wahrscheinlich nicht. Er heißt Jade. Ich bring dir Montag mal ein paar CDs mit, dann kannst du dir mal einen Eindruck verschaffen, was ich so höre.“ Schlug sie vor und sah ihn lächelnd an. Er lächelte zurück. „Ja, das klingt fair. Die Musik, die ich bisher gehört habe, kennst du ja bereits.“ „Ach ja und… Du bist nicht allein. Wir sind jetzt Freunde, klar?“ sagte sie noch mal mit Nachdruck, denn sie hatte Angst, dass er sich von diesem sehr traurigen Song runter ziehen lässt. Schließlich verabschiedete sie sich von ihm und Erik ließ den Tag auch langsam ausklingen. Im Bett liegend, dachte Erik daran, wann er ihr sein Geheimnis offenbaren würde. Sie waren nun gute Freunde und er fühlte, dass sie es unbedingt wissen musste. Nur hatte er keine Ahnung, wie er es ihr beibringen sollte und auch nicht, ob eine solche Nachricht nicht vielleicht sogar ihre Freundschaft gefährden würde. Als ihm dieser Gedanke kam, war er auf einmal fest davon überzeugt, ihr sein Geheimnis doch nicht zu verraten. Doch seine Gedanken sprangen immer hin und her und das die ganze Nacht. Die ganze Situation machte ihn wahnsinnig. Es war bereits 3 Uhr Nachts und Erik hatte noch nicht ein Auge zu getan. Schließlich gab er es auf, zog sich an und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch und arbeitete weiter an seiner Oper, die wohl nie gehört oder gesehen werden würde. Doch das war ihm egal. Er musste dieser unermesslichen Kreativität einfach freien Lauf lassen. Schließlich hatte er alle seine Ideen in sein Werk eingearbeitet und er legte den Federhalter bei Seite. Wieder dachte er an sie und vertiefte sich kurz in einen schönen Gedanken. [Sie ist so wundervoll. Ich wünschte, ich könnte mehr Zeit mit ihr verbringen. ... Aber das geht nicht. Ich müsste hier raus und das kann ich nicht. Oder,… ich bringe sie hier her. Ob sie hier bleiben würde?] Er unterbrach diesen Gedanken sofort. [Wie kann ich so einen Gedanken überhaupt zulassen? Das Licht in Dunkelheit einsperren. Ich bin ein Mistkerl.] Dann stand er auf und ging zu seiner Musikanlage, wo er das Lied Learn to be lonely anspielte. Stumm blieb er davor stehen und rührte keinen Muskel. Sorgsam nahm er jedes Wort und jeden Ton dieses Liedes in sich auf. Du bist nicht allein. Wir sind jetzt Freunde, klar? Auf einmal kamen ihm Sarahs Worte in den Sinn und Tränen flossen sein Gesicht herunter. Seine Hände verkrampften und er hielt sich den Kopf. Er beugte sich und schließlich sackte er zusammen. Dieser Schmerz war grauenvoll und unerträglich geworden. Es war inzwischen nicht mehr nur allein der Schmerz der Vergangenheit, sondern auch der Schmerz der Gegenwart, die er zu ertragen hatte und er wusste nicht, wie weit er noch gehen konnte, bis er daran zerbrechen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)