Awakening von RK9OO (Broken) ================================================================================ Prolog: From the new World -------------------------- Prolog: From the new World. . Wie weit würdest du gehen, wenn du nichts mehr zu verlieren hättest? Was riskieren, um das zu erreichen, was du dir als Ziel gesetzt hast? Würdest du jede Chance ergreifen, nichts unversucht lassen? Oder würdest du einfach still warten, bis etwas von alleine passiert? Wie viel Hass würde sich anstauen... bis er wie ein aktiver Vulkan ausbricht? Und würde er überhaupt ausbrechen, oder mit der Zeit in sich zusammen fallen? . Wie lange Beyond Birthday nun schon hier in seiner kalifornischen Gefängniszelle saß, wusste der Serienkiller nicht mehr. Nein, eigentlich war das gelogen... Er wusste, dass es bereits ein ganzes Jahr sein musste. Obwohl er keine Armbanduhr besaß, und es auch im gesamten Gefänigs nichts gab, was einer Uhr auch nur ähnlich sah, hatte das schwarzhaarige Genie sein Zeitgefühl noch längst nicht verloren. Aber wie sollte er das auch, wenn er doch Tag für Tag die sinkenden Lebenszeiten seiner Gefängnisinsassen sah? Schließlich wurde er schon immer mit dem Tod und der Vergänglichkeit des Lebens konfrontiert; sah den Tod, brachte den Tod. Er musste sich ja nur daran erinnern, was die Ziffern über den Köpfen sämtlicher Menschen, die zusammen mit ihm das Gefängnis 'bewohnten', ausgesagt hatten, als er ganz neu hier 'eingezogen' war - und schon hätte er die Zeit, die seit seiner Anwesenheit hier vergangen war, ausgerechnet. Und das war für einen scharfen Verstand wie den Seinen nun wirklich keine große Sache. Aber eigentlich... eigentlich war es ihm egal, wie lange er nun schon hier seine Zeit verbrachte. Er würde ohnehin nicht mehr lange hier sein. Nicht ER, nein, er hatte bereits einen PLAN! Wäre doch gelacht, wenn Beyond Birthday, der sich sogar mit dem ach so großen Meisterdetektiv L angelegt hatte, in einem popligen Gefängnis versauern würde. Pah- Lachhaft. Einfach nur lachhaft. Schon seit zwei Monaten verfolgte Beyond seinen ausgeklügelten Plan, wie er die Wachmänner, die sowieso nicht gerade die trockensten Streichhölzer in einem nassen Keller waren, austricksen könnte. Es war recht simpel, für einen wie ihn sowieso. Das einzige, was er tun musste, war, sich unauffällig zu verhalten. War B am Anfang noch streisüchtig und aggressiv gewesen, so war er nun das komplette Gegenteil. Spiele den Wachen ein Unschuldsengelchen vor, und sie fressen dir aus der Hand - das war sein simpler und doch brillanter Plan; und der schien allmählich Früchte zu tragen. Da die Wachen ihn nicht mehr mit Gewalt oder gar Gefahr gleichsetzten, wurde er sogar diese verdammte Fußkette los. Die Hanschellen trug er zwar immernoch, schließlich war bekannt, wie grausam er seine drei Mordopfer zugerichtet hatte, aber die dürfte er auch alleine los werden. Und wenn er sich dafür eine Hand brechen musste, um sie aus der Schelle rauswinden zu können... dann sei's drum. Dieses klitzekleine Opfer würde er bereitwillig eingehen, solange es einem höheren Zweck diente. Und dann kam er auch schon, der lang ersehnte Moment. Endlich beachteten ihn die Wachen kaum noch, nur hin und wieder wurde nach ihm gesehen, wie bei den ganzen anderen Verbrechern auch. Wie sehr Beyond es genoss, dass vor seiner Zelle keine Wache mehr hockte, so wie es in den vergangenen Monaten immer wieder, Tag für Tag, der Fall gewesen war. Jetzt konnte er endlich damit beginnen, diese lästigen Handschellen loszuwerden... Mit langsamen und leisen Schritten verzog er sich in die dunkle Ecke seiner Zelle, hockte sich dort in den Schneidersitz und begann damit, ruckartig an den Handfesseln herumzuzerren. Zwar hatte der Mörder es selbst noch nie ausprobiert, aber er hatte darüber gelesen. Wenn er es richtig anstellte, und es schaffte, eins seiner Handgelenke so zu verzerren, dass es brach, müsste es schlaff genug herunterbaumeln, um es dann aus der Schelle zu winden. Fast so effektiv wie Butter oder Öl... nur schmerzhafter und weniger glitschig. Und nach einer Weile, und etlichen unterdrückten Bissen auf die Unterlippe, gelang es dem potentiellen L-Nachfolger auch endlich. Die gescheiterte Kopie schluckte den Schmerz einfach herunter, anders würde es auch gar nicht gehen, denn die Schmerzen waren ja doch ganz schön heavy, und befreite sein lädiertes Gelenk aus der Umklammerung des kalten Metalls. Part Eins seiner geplanten Flucht hatte also schonmal so funktioniert, wie er es sich ausgedacht hatte. Kapitel 1: Ala of Sacrum ------------------------ Kapitel Eins: Ala of Sacrum. . Nachdem Part Eins seines Plans so gut geklappt hatte, konnte Beyond Birthday auch gleich auf den zweiten Teil übergehen. Das eine lose Ende der Handschelle schob er langsam und vorsichtig zurück zu seinem gebrochenen Handgelenk. Schließlich durfte so früh noch nicht gesehen werden, dass er bereits mit einer Hand frei war. Und wenn er die Wachen auch weiterhin in die Irre führen wollte, indem er ihnen weismachte, er wäre vollkommen harmlos, wäre es eher hinderlich, mit einer losen Schelle herumzulaufen. Trotzdem war jetzt ein wenig Übungszeit eingeplant, immerhin musste er sein gebrochenes Handgelenk zum richtigen Zeitpunkt schnell genug frei bekommen. Wenn er das nicht schaffte, wäre der Erfolg seines Fluchtplans nicht gewährleistet. Also machte B sich daran, die Hand immer wieder aus der Umklammerung der Schelle zu ziehen; bei jedem Versuch etwas schneller als vorher. Die Schmerzen, die dabei durch seinen gesamten Arm zogen, verdrängte der verurteilte Serienmörder, so gut es eben ging. Opfer mussten schließlich gebracht werden, nicht wahr? Nach ein paar Dutzend Versuchen war Birthday dann auch endlich soweit: Er konnte die lästige Schelle in Sekundenbruchtteilen loswerden, schnell und präzise wie eine Giftschlange, die angriffsbereit auf ihr wehrloses Opfer zuschnellte. Es wahr also wirklich wahr Übung macht den Meister. Jetzt brauchte B nur noch eine Waffe, die er unbemerkt bei sich tragen und ebenso schnell ziehen konnte. Und das war wohl der leichteste Part seiner Flucht, denn er hatte bereits in der ersten Gefängniswoche einen Rasierer in den Gemeinsschaftsduschen mitgehen lassen. Den Rasierer selbst hatte er gleich darauf jedoch schon entsorgt, denn er war ganz allein an den Rasierklingen interessiert. Die konnten sich ja so schön in der Hosentasche oder unter dem Bett (beziehungsweise unter dem Kopfkissen) verstecken lassen. . Nachdem alles vorbereitet war - das hieß, die Handschelle war an ihrem bestimmten Platz und seine Hand war bereit, jederzeit hervorzukommen; und auch die Rasierklinge war einsatzbereit - konnte es dann auch losgehen. Wie jeden Tag kam wieder eine Wache zu seiner Zelle, um kurz mal nach Beyond zu sehen. Da er sich noch immer in der dunklen Ecke befand, in die er sich zum Handschellenloswerden verkrochen hatte, musste der arme Kerl, der heute mit dem Nachsehen dran war, gänzlich in die Zelle kommen. Man konnte schließlich nie wissen, ob einer der Mörder nicht vielleicht einen ganz plötzlichen Herzinfarkt erlitten hatte... schon gar nicht, wenn KIRA einen Verbrecher nach dem anderen dahin raffte. Noch stand ja auch gar nicht fest, nach welchem Schema KIRA genau vorging- womöglich stand heute Beyond Birthday auf seiner Todesliste? Dass KIRA momentan gar nicht in der Lage war, überhaupt einer Fliege etwas anzutun, konnte ja niemand wissen. Und Vorsicht war bekanntlich besser als Nachsicht. Obgleich es den Gefängniswärtern schlichtweg egal war, ob und welcher ihrer Insassen am Leben war oder starb. Jedenfalls kam der arme Tropf von einer Wache nun immer näher in Beyonds Zelle, die Hand jederzeit an seinem Waffengürtel. "Birthday?!", sprach der Mann, dessen Name und Lebenszeit für B ganz deutlich sichtbar war, ganz leise aus; in der leisen Hoffnung, der Angesprochene möge ihm doch bitte antworten (aber eigentlich wollte er doch lieber das Gegenteil... denn B war ihm mehr als nur unheimlich!). Dieser sah das aber natürlich gar nicht ein, da es zu seinem Plan gehörte, den Kerl so nahe es ging an sich heranzulocken. Seine Augen waren allerdings beabsichtigt geöffnet, sodass der rötliche Schein auch für die Wache sichtbar war. Als die Wache sich dann nahe genug an ihn herangewagt hatte, kam Bewegung in den hockenden Serienkiller. Mit einem unschuldigen Lächeln, welches obgleich seiner rotleuchtenden Augen an Glaubhaftigkeit einbüßte, erhob sich der Schwarzhaarige. Sofort krümmte sich sein Rücken in die antrainierte L-Haltung, die er nahezu perfekt kopieren konnte. Und so ganz nebenbei gab ihm diese Haltung auch den Anschein, er wäre nicht sonderlich gefährlich oder gar stark. Ein nettes kleines Zubrot. Aber das war eine ganz andere Sache. B fischte sich mit der freien und unversehrten Hand die dunklen Zotteln aus dem Gesicht, ehe er dem jungen Mann dreist ins Gesicht grinste. "Entschuldigen Sie, ich war in Gedanken und habe Sie deswegen erst nicht bemerkt..." Das war natürlich eine glatte Lüge, aber das musste ja niemand wissen. B war sich ohnehin sicher, dass er ziemlich gut lügen konnte, schließlich hatte er selbst dieser Misora vorgaukeln können, er wäre ein (Un)Privatdetektiv gewesen. Und, hey, wer einer scharfsinnigen FBI-Agentin etwas vorlügen konnte, der MUSSTE doch einfach gut sein... oder?! . Das nächste passierte ziemlich schnell. Noch bevor der Wachmann auf Bs Worte hätte reagieren können, war der schon vorgeschnellt, hatte sein verletztes Handgelenk befreit und im selben Atemzug mit der anderen Hand, die er jetzt ja auch frei bewegen konnte, in seine Hosentasche gegriffen. In besagter Hosentasche befand sich die Rasierklinge, die nun endlich auch aus ihrem Stoff-Gefängnis kommen konnte. Mit der Klinge holte B letztendlich schwungvoll aus und rammte die scharfkantige Kante tief und schnell in den seitlichen Hals des Mannes. Natürlich hatte Beyond nicht vor, den Mann wirklich umzubringen - das konnte er auch gar nicht, immerhin war dessen Lebenszeit noch lange nicht um... und B ging noch immer felsenfest davon aus, dass er niemanden töten konnte, dessen Zeit noch nicht gekommen war. Was für einen Sinn hätten die schwebenden Zahlen über den Köpfen der Menschen auch sonst haben sollen? Wenn der Tod schon früher eintraf, als er laut den Ziffern vorgesehen war, hätten eben diese Ziffern doch keine Bedeutung mehr. Aber das war sowieso egal, denn es zählte für ihn nur sein Ziel; und dafür würde er ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen gehen, wenn es denn nötig war. Während der völlig perplexe Wachmann leise keuchend und röchelnd zu Boden ging, duckte sich B kurz, um an dessen Gürtel heran zu kommen. Immerhin brauchte er den Schlüsselbund, der an dem Gürtel hing. Damit er nicht sofort verraten werden würde, öffnete Beyond den Gürtel und zog ihn aus der Schlaufe heraus, um ihn anschließend eiskalt wie einen Knebel in den Mund des Keuchenden zu stopfen. Wäre ja äußerst unpassend, wenn man wegen dem Kerl auf ihn aufmerksam wurde. So, jetzt kam der nächste Teil seines Plans dran: Tarnung - oder, wie er es nannte - Operation Chamäleon. Wenn er mit seiner Knastkleidung aus seiner Zelle kam, kurz nachdem ein Wärter zu ihm hereingekommen war, wäre das mit Sicherheit sehr auffällig. Also etwas, das er tunlichst vermeiden sollte, wenn er hier wirklich rauskommen wollte. Genau deswegen machte B sich jetzt auch daran, den ohnehin leicht benommenden Mann auszuziehen - natürlich ohne dreckige Hintergedanken, was denkt ihr denn?! Flink entledigte er die arme Wache seiner Sachen, um sie sich gleich danach selbst überzuziehen. Mit diesen Klamotten würde er auch in der Außenwelt nicht so sehr auffallen. Nachdem auch das getan war, sah er grinsend auf den immernoch benommen wirkenden Kerl herunter. In Beyonds Augen war ein bösartiges, ja fast dämonisches Funkeln getreten. Wie gern würde er diesem kleinen Würmchen, das sich so hilflos auf dem Boden krümmte, nun den Rest geben... aber er konnte nicht. Die Lebenszeit der Wache war eindeutig gegen ihn. Aber sei's drum, sei's drum. Er wollte ohnehin nur noch ein einziges Mal morden. Und sein Opfer würde L werden! Nur für L zog er diese ganze Scheiße ja überhaupt erst durch. Nur wegen L war er eine Kopie. Eine gescheiterte Kopie. Aber... er würde nicht mehr lange nur die Kopie bleiben. Kapitel 2: Cut your Way ----------------------- Kapitel Zwei: Cut your Way. . Wie schafften es die Wachmänner bloß, diese ekligen Uniformen zu tragen? Nicht genug, dass diese Dinger mehr als nur unbgequem waren, nein, sie juckten auch noch und stanken nach abgestandenem Schweiß... Aber vielleicht bildete Beyond Birthday sich das auch nur ein, weil er zum ersten Mal eine solche Uniform, die er ja von einem bewusstlosen Wachmann gekl-geliehen hatte, trug. Auf jeden Fall wollte er sich so schnell es geht wieder umziehen, aber das würde wohl noch eine Weile dauern, denn er musste es hier ja erstmal herausschaffen. Aber das dürfte kein Problem sein, schließlich hatte der Mörder seine Flucht schon lange geplant und sie noch dazu bis ins kleinste Detail ausgefeilt. Zwar war seine Mordserie auch perfekt geplant gewesen und er wurde trotzdem in den Knast gesteckt, aber das war wieder eine ganz andere Geschichte. Man durfte immerhin auch mal einen Fehler machen, nicht? Und Beyond Birthday beging einen Fehler nie zweimal - er lernte aus ihnen, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Jedenfalls schlich sich B nun in seiner ergatterten Uniform - mit passendem Cappy, das sein Gesicht verdeckte - aus seiner Zelle. Die bewusstlose Wache ließ er natürlich eiskalt in der Ecke liegen. Der Kerl sollte ruhig die seine Rolle annehmen, das würde die anderen Wachen mit Sicherheit täuschen; und das wiederum war ja nur zu B's Gunsten. Um nicht zu sehr aufzufallen, ging B geradewegs auf den Aufenthaltsraum der Wachen zu. Diesmal sogar mit einem ganz aufrechten Gang, auch wenn das seinem sonstso gekrümmten Rücken ziemlich wehtat. . Aber was waren schon Rückenschmerzen, wenn der Preis dafür die Freiheit war? Wenn er die Chance hatte, seinen alten Plan wieder aufzugreifen und L zu besiegen, nein, zu töten, dann würde Beyond wirklich gar nichts unversucht lassen. Er hatte schließlich auch nichts zu verlieren. Außer eben ein Leben, dessen Ende er sowieso nicht sehen konnte. Und gab es ein Ende denn überhaupt, wenn es gar nicht ersichtlich war? . Der Weg zum Raum der Wachen war wirklich ein Kinderspiel, und B fiel dank der Uniform auch nicht auf. Keiner der anderen Wachmänner wusste, dass sich unter seiner Verkleidung ein Serienkiller verbarg. Und so und nicht anders sollte es auch sein, alles verlief nach Plan. Beyond wusste, dass es im Aufenthaltsraum einen Hinterausgang gab, der aus dem Gefängniskomplex herausführte. Woher er das wusste? Die Wachen waren schlampig... sehr schlampig. Nach der ersten Nacht hier hatte Beyond bereits einem der Wachen eine Karte aus der Hosentasche gezogen- und der Vollidiot hatte rein gar nichts gemerkt. Manchmal hatte B halt auch einfach nur Glück. Aber das war jetzt auch nebensächlich, denn am wichtigsten war jetzt erstmal, dass er hier rauskam; und auch weiterhin alles reibungslos nach Plan verlief. Und so wie Birthday das sah, war er momentan ein kleines Glückspandabärchi. Sein Plan enthielt nämlich auch einen präzisen Zeitplan, und den hatte er bis jetzt auch perfekt eingehalten. Wie es zu dem Zeitplan passte, war es nun an der Zeit, die Schichten zu tauschen- das hieß, die Wachen, die bis jetzt die Stellung gehalten hatten, durften nun gehen und wurden durch andere ersetzt. So auch Beyond, der ja nun die Rolle seiner Wache spielte. Ohne ein Wort an die anderen zu verlieren, steuerte er auf die Tür des Hinterausgangs zu. Nur zu gerne würde er jetzt natürlich die anderen Wachen mal ein bisschen aufmischen, aber... er durfte ja bedauerlicherweise nicht auffallen. Vielleicht würde es sich irgendwann doch nochmal einrichten, bis dahin musste er sich aber zurückhalten. Außerdem hatte seine Flucht ohnehin die oberste Priorität, Gewalt kam noch früh genug dran. Spätestens dann, wenn er L gefunden hatte. Danach könnte er immernoch in den Knast zurück und da dann ein bisschen Spaß haben. Wie er es erwartet hatte, konnte Beyond ohne große Probleme durch die Tür schreiten, niemand sagte oder tat etwas. So musste es sein! Die Sache war ja fast ein bisschen zu leicht... aber B würde einen Teufel tun und sich beschweren. . Nachdem er die Tür durchquert hatte, lief B ein paar Schritte ganz gelassen weiter. Die Karte, die er damals hatte mitgehen lassen, zeigte leider nur den Grundriss des Innengebäudes. Wie das Gefängnis Außerhalb aussah, konnte B sich nur zusammenreimen. Das war jedoch auch nicht besonders schwer und so hatte er den Ausgang auch bald gefunden. Auf den Parkplätzen standen diese schicken Polizeiwägen, von denen Beyond sich einen aussuchte, den er dann geschickt knackte. Ein Verbrecher musste ja nicht nur morden und täuschen können. Er hätte zwar auch den Wagen der Wache, in dessen Rolle er geschlüpft war, suchen können, aber so viel Zeit hatte er nicht. Immerhin sahen diese Autos vollkommen gleich aus. Nur die Nummernsschilder waren verschieden; und Zeit zum Schildchenlesen hatte B erst recht nicht. So hockte er sich zufrieden in den auserwählten Wagen und fuhr los, nachdem er ihn kurzgeschlossen hatte. Wo es nun hin ging? Das hatte Beyond Birthday natürlich ach geplant... und dabei hatte ihm sogar KIRA unbewusst geholfen. Die Wachmänner und die anderen Gefängnisinsassen sprachen schließlich auch über dessen Morde. Und so bekam B auch mit, dass ein gewisser Meisterdetektiv sich mit KIRA ein kleines Katz- und Mausspiel in Japan lieferte. So wurde sein Ziel schließlich auch klar: Beyond musste irgendwie nach Japan kommen. Die weitere Suche nach dem Detektiv könnte er von da aus dann immernoch weiterplanen. Shinigami sei Dank besaß jeder morderne Wagen heutzutage ein Navi, also konnte Beyond ganz entspannt den Flughafen eingeben und musste dann nur noch der nervigen TomTom-Navi-Stimme folgen. Hin und wieder hätte er diesem elektronischen Ding am liebsten eine verpasst, aber er war ja leider leider darauf angewiesen. Dass er, so ganz nebenbei, gar keinen Führerschein besaß, musste ja niemand wissen. Zumal er sowieso in 'Verkleidung' unterwegs war, und noch dazu auch sämtliche Papiere des Wachmannes einstecken hatte. Und wer würde schon bei einer Gefängniswache nach dem Führerschein fragen? Die weitere Fahrt zum Flughafen verlief wie erwartet reibungslos, also stieg B dort letztendlich aus, nachdem er den geklauten Wagen irgendwo in der Nähe geparkt hatte. Er hatte zwar auch kein Geld, aber die Wache schon. Und da er dessen Klamotten trug, besaß er verständlicher Weise auch den Geldbeutel. Bei seiner Aufmachung würde auch niemand weiter nachhaken, da war sich Beyond sicher. Schlussendlich ging auch das Ticketbeschaffen problemlos über die Bühne, Beyond Birthday hockte in einem Flieger nach Japan und grinste zufrieden vor sich hin. Da der Flug ein paar Stunden dauern würde, nutzte Beyond die Zeit, sich ein wenig auszuruhen. Zwar schlief der Schwarzhaarige so gut wie nie, aber ein bisschen dösen schadete ja bekanntlich nicht. Während B so vor sich hindöste, dachte er nach. Sein hochintelligenter Verstand kam sowieso so gut wie gar nicht zur Ruhe. Wie sollte er nun vorgehen? Was sollte er in Japan als erstes tun? Und am wichtigsten: wie genau sollte er L eigentlich umbringen? Denn bald würde er L finden... und ihm den Tod bringen, ganz wie es sich für einen Halbshinigami (ja, für mich ist B ein Halbshinigami) gehörte. Irgendwann landete das Flugzeug schließlich in Japan und B verließ es ruhig. Innerlich aber brodelte es schon in ihm. Er war heiß darauf, L endlich zu erledigen. Er wollte in diese tiefschwarzen, ausdruckslosen Pandaaugen starren... und die Angst in ihnen sehen. Er wollte derjenige sein, der das Leben entweichen sah; der den großen L aus der Weltgeschichte tilgte. Dieses Privileg gehörte ganz allein ihm! Zwar wusste Beyond, dass nach L's Tod der jetzige Spitzenreiter im Wammy's nachrücken würde, aber das war ihm egal. Schließlich gab es DEN L nur ein einziges Mal. Und wenn er den ausgelöscht hatte, hatte er gewonnen. Die kleinen Pupskinder waren keine Konkurrenz. Die hatten mit dem Krieg zwischen L und ihm nichts zu tun. Vielleicht würde er sie irgendwann auch von der Erde tilgen, aber das hatte Zeit. Am Flughafen besorgte sich B erstmal ein paar Karten, damit er sich auch zurecht finden konnte. Zualler erst würde er wohl in ein Hotel gehen, und dort diese eklige Uniform loswerden. Geld für normale Klamotten hatte er dank des Geldbeutels ja auch. Dann hielt er ein Taxi an und ließ sich zum nächstbesten Hotel kutschieren. Vielleicht hatte er ja Glück und das Hotel hatte einen öffentlichen Internetzugang? Ja, er hatte Glück. Heute war wohl wirklich eine Glückssträhne dran, aber das war ja auch mal Zeit. Wo er fast sein halbes Leben lang nur Pech hatte, meistens ausgelöst durch sein verfluchtes Augenlicht- aber das gehörte hier jetzt nicht hin, das war eine andere Geschichte. Im Hotel angekommen, beorgte sich B im Laden in der Nähe erstmal normale Kleidung, nichts auffälliges; lediglich ein Shirt und eine Hose, ehe er sich ein Zimmerchen für eine Nacht zulegte und sich dort letztendlich umzog. Danach ging er in die Lobby, wo sich doch tatsächlich ein paar internetfähige Computer für die Gäste befanden. Er ließ sich eine Verbindung aufbauen und machte sich an die Arbeit. Da Beyond ja nicht umsonst einmal auf der potentiellen Nachfolgerliste gestanden hatte, besaß er genug Kenntnisse, um sich zumindest in die Polizeieinheit, die den KIRA-Fall untersuchte, einzuhacken. Bei L selbst könnte er sich wohl auch reinschleusen, aber dafür brauchte er einen getunten Pc, und den hatte er nicht zur Verfügung. Für's Erste jedoch würde es auch die japanische Polizei bringen, da standen vielleicht auch genügend Infos - er musste ja auch nur herausfinden, wo sich L zurzeit aufhielt. Und so schwer war das auch gar nicht, da die Polizeidaten wirklich ziemlich viel preisgaben, wenn man sich erstmal in das System eingehackt hatte. (Und, hey, wenn Light das packt, schafft es B erst recht!) In kürzester Zeit hatte Beyond herausgefunden, dass L wohl eine Ermittlungszentrale errichtet hatte, bzw. sogar ein eigenes Gebäude dafür hatte bauen lassen. Dieser verdammte Panda setzte aber auch alle Hebel in Verbindung... Beyond merkte sich die Adresse dieser Ermittlungszentrale und trennte die Verbindung wieder, nachdem er alle seine 'Spuren' verwischt hatte. Danach verzog er sich auf sein Zimmer, denn er hatte immerhin für eine ganze Nacht eingecheckt, und das musste man doch ausnutzen. Außerdem musste er sowieso ausgeruht sein, wenn er L herausfordern und töten wollte. Tatsächlich schlief Beyond die ganze Nacht durch, der Flug hatte selbst ihn ziemlich müde gemacht. . Am nächsten Morgen wachte er jedoch sehr früh auf und machte sich auch gleich auf den Weg. Die Adresse der Zentrale hatte er ja nun, also brauchte er nur wieder ein Taxi, um sich dort hinfahren zu lassen. Selbstverständlich würde er sich L aber so früh noch nicht zu erkennen geben. Der hatte wahrscheinlich ohnehin schon von seiner Flucht erfahren, dem blieb ja nie etwas verborgen. In der Nähe der Zentrale stieg er schließlich aus, allzu nah wollte er sich noch nicht heranwagen. Gerade als Beyond sich daran machen wollte, das Gebäude ein bisschen zu beobachten, da verließ eben dieses Gebäude eine Person. Das allein wäre aber natürlich noch kein Grund zur Sorge. Wäre da nur nicht die Lebenszeit, die unter dem Namen Light Yagami, der über dem Kopf der Person schwebte, irgendwie nicht vorhanden war... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)