Der Dämon von Akio21 ================================================================================ Kapitel 38: Das Dorf -------------------- Wir rannten noch keine zehn Minuten, als ich urplötzlich und wie aus dem Nichts heraus ein starkes Yoki spürte. Alarmiert blieb ich sofort stehen, Sasuke rannte noch ein Stück weiter bevor auch er stehen blieb und sich nach mir umdrehte. „Was ist das?“ „Hm.“ Suchend sah ich mich um. „Ein anderer Dämon. Er lässt uns wissen, das er hier ist. Vielleicht sucht er Streit?!“ „Da,“ rief Sasuke und zeigte nach oben in die Baumkronen. Tatsache, dort stand ein Winzling auf dem Ast eines Baumes und sah zu uns herunter. Schweigend betrachtete er uns und wir ihn. Dann sprang er zu Boden und blieb in kurzer Entfernung vor uns stehen. Auch von Nahem war er mehr als einen Kopf kürzer als wir und sein Mantel hatte eine Ausbuchtung, die nur von einem Schwert stammen konnte. Sein schwarzes Haar war halblang, wuchs aber nach oben wie die Stacheln eines Igels. Nein, es sah eher aus wie die Flamme einer Kerze. Nachdem er uns abwechselnd begutachtet hatte kam er schließlich auf mich zu und Sasuke kam ebenfalls zurück und stellte sich neben mich. „Hi, ich bin Sasuke,“ grüßte er freundlich. „Hast du Lust mit uns ins Dorf zu gehen?“ Entgeistert sah ich ihn an. Gerade noch rechtzeitig konnte ich es verhindern, das ich mir vor Schreck die Hand vor den Mund hielt. Das war doch kein Umgangston unter Dämonen. „Hmph,“ antwortete der Kleine abfällig und sah dann mich an. „Dich kenne ich. Ich hab dich auch beim dunklen Turnier gesehen. Du bist Kurama.“ Ich versuchte mich an ihn zu erinnern. Er sah mit seinen Pigmentmängel eigentlich ziemlich auffällig aus, außerdem hatte er das Jagan. Nein, gegen einen Jaganmeister hatte ich noch nicht gekämpft, also zuckte ich nur mit den Schultern. „Hey, dafür das du so kurz bist hast du aber eine ziemlich hohe Haltung, findest du nicht?“ knurrte Sasuke verärgert. Der Dämon sah zu ihm. „Was ist los mit dir? Willst du sterben?“ „Was geht?“ Sasuke ballte die Hand zur Faust. Aber er wurde ignoriert und ich wieder aus dunkelroten Augen angestarrt, aber ich hatte beim besten Willen keine Idee wohin mit dem da. „Okay, das ist genug.“ Sasuke schlug nach ihm. Seine Geschwindigkeit war beachtlich, er konnte Sasukes Hieb ohne Probleme ausweichen und stand jetzt extrem dicht vor mir. „Du hast Zero erledigt, das wollte ich machen.“ Aus der Nähe merkte ich endlich, das er ein Feuerdämon war. Genau wie Zero. „Also werde ich jetzt stattdessen dich erledigen. Betrachte das als eine offizielle Vorwarnung.“ Ich nickte. Sasuke holte zum nächsten Schlag aus und brüllte: „Du ignorierst mich, du Maus?“ So schnell wie er vor mir gestanden hatte, stand er wieder an seinem ursprünglichen Platz und Sasukes Schlag hatte den gleichen Effekt wie der zuvor. „Ich bin Heji. Merk dir den Namen gut,“ fügte er noch hinzu, dann war er verschwunden. Sasuke keuchte vor lauter Ärger. „Wow. Wie schnell. Beeindruckend, oder?“ Bestimmt war er auch im Schwertkampf ein Meister. „Ich konnte seine Bewegungen kaum sehen.“ „Pah, ich konnte ganz genau sehen, wie er auf seinen kurzen Beinchen davon rannte vor lauter Angst.“ Das bezweifelte ich, Sasukes Kräfte waren noch lange nicht ausgereift. Vermutlich hatte er gar nichts gesehen. „Aber sein Name kommt mir bekannt vor. Na ja. Man kann sich nicht an alles und jeden erinnern, in so einer langen Zeit. Egal, beeilen wir uns,“ schlug ich vor. Mein Begleiter nickte mir mürrisch zu und wir rannten weiter. Sasuke und ich versteckten uns am Waldrand im Unterholz. Es war wirklich nur ein Dorf, dessen Umrisse sich vor uns langsam aus der Dämmerung schälten. Ich sah zu Sasuke rüber. „Was meinst du, sollen wir schnell mal alles durch checken oder lieber in menschlicher Gestalt den Ort hier ganz gemütlich unter die Lupe nehmen?“ Sasuke sah mich überhaupt nicht an. Er sah wie gebannt zum Dorf, als wäre er hypnotisiert. „Sasuke?“ Er beachtete mich nicht. Wie ein Raubtier auf der Jagd lehnte er sich auf allen Vieren geduckt nach vorne. Seine Nasenflügel bebten. „Was wird das?“ Sein Verhalten machte mich leicht nervös. Keine Antwort. Plötzlich rannte er einfach auf ein Haus zu und sprang dort durchs offen stehende Fenster. „Oh.“ Klar, der hatte bestimmt Hunger. Jetzt wurde auch mir bewusst, das ich hungrig und durstig war. Ich sah mich um, ob ich von hier aus eine Gaststätte oder so etwas ähnliches sehen konnte. Allerdings, ich sah zu dem Fenster durch das Sasuke gesprungen war, ich hatte viel Energie verbraucht in der letzten Zeit, viel mehr als erwartet und dazu jetzt noch diese Drohung. Besser ich würde mir auch einen Menschen nehmen und meine spektralen Kräfte wieder aufladen, um gegen jede Art von Angriffen, selbst dämonische, gewappnet zu sein. Bevor ich aufstand, sah ich mich nochmal prüfend um. Man konnte ja nie wissen, wie früh diese Dörfler aufstanden und ging dann auf das Haus mit dem geöffneten Fenster zu, um hindurch zu sehen. Es waren zwei Präsenzen die ich spürte, also konnte Sasuke mir ruhig einen davon abgeben. Normalerweise war ich zwar etwas wählerisch, wenn es um meine Energiespender ging aber – ich hatte das offene Fenster erreicht und mir stockte der Atem, als ich hindurch sah. Ohne Zweifel schliefen in der Ecke in einem Doppelbett das hier wohnende Ehepaar, allerdings war Sasuke nicht bei denen im Bett. Die Schlafzimmertür stand offen und ich hatte freie Sicht auf die Küche und genau dort wütete Sasuke. Er hatte sogar die Tür vom Kühlschrank abgerissen, jede Menge Lebensmittel mit Biss-spuren lagen auf dem Boden verstreut herum - Käse, Schicken, Brot, sogar Butter und Schokolade - anscheinend hatte er überall nur einmal hinein gebissen, gemerkt dass es nicht das war, was er brauchte und die Sachen achtlos zur Seite geworfen. Auch eine zerbrochene Flasche Milch lag dort. Den Krach hatte ich zwar schon vorhin gehört, aber ihn weder irgendwo eingeordnet, noch hatte ich ihm irgendeine Bedeutung beigemessen. Ich warf einen Blick zum Bett. Immerhin konnten die Beiden dort nicht aufwachen. Bei denen war seine Magie am Wirken. Ich sah wieder zu Sasuke. Aber wahrscheinlich wusste er es gar nicht. „Hepp.“ Ich hatte beschlossen gemeinsam mit Sasuke zu essen und sprang durchs Fenster. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)