Der Dämon von Akio21 ================================================================================ Kapitel 39: Nahrungsaufnahme ---------------------------- Sasuke, der mich natürlich gehört hatte, drehte sich mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck zu mir um. „Das kann man gar nicht essen,“ heulte er fast und zeigte mit der offenen Handfläche auf den durchwühlten Kühlschrank. „Natürlich nicht. Meine Güte, was für ein jämmerlicher Anblick. Schämst du dich nicht? Und so was nennt sich jetzt Dämon.“ Ich schüttelte den Kopf, dann zeigte ich auf das schlafende Pärchen. „Dein Fressen liegt dort und schläft.“ Sasuke sah zu den schlafenden Menschen. Als er verstand, was ich meinte wurde er blass. „Augenblick mal. Du hast auch normale Sachen gegessen. Und du hast...“ „Ja schon, aber du kannst das nicht. Und auch für mich ist menschliches Essen nicht wirklich nahrhaft. Es ist vielleicht so, als würde ein Mensch Zuckerwasser trinken oder so. Am Anfang nicht übel. Auf Dauer – nein. Vergiss es.“ Ich drehte mich um und ging auf das Bett zu. Sasuke sprang empört auf und folgte mir. „Ich bin doch kein Kannibale. Ich werde keine Menschen fressen, und wenn ich verhungern muss, basta,“ erklärte er bestimmt. „Hm, alles schön und gut. Aber da du kein Mensch bist, wärst du auch kein Kannibale, falls es wirklich so weit kommen würde. Es war doch dein Wunsch ein Dämon zu sein, oder? Sogar deine Seele wolltest du dafür hergeben.“ Ich konnte einfach nicht anders, als ihm das nochmal auf die Nase zu binden. „Sch...schon, aber...also...nicht so, ich meine...“ „Beruhig dich. Ich meinte nicht, das du diese Leute mit Gabel und Messer essen sollst, ich hab dir doch schon erzählt wie das geht, in der Spiegelwelt, weißt du nicht mehr?“ „AH. Ja. Aber genau verstanden habe ich es nicht. Es ist auch egal. Ich werde nicht zum Mörder, egal was passiert. Nicht auf diese Art, im Kampf okay, das wäre etwas anderes, aber so – niemals.“ Sasuke hatte irgendwie sein menschliches Denken beibehalten, dachte ich. Auch wenn es sich verändert hatte, es schien so, als würde er sich selbst auch noch als Mensch sehen. Wir waren uns eigentlich sogar etwas ähnlich. „Du musst sie nicht töten. Lass dich einfach von deinen Instinkten leiten. Ich nehm mir die Frau und geh mit ihr ins Nebenzimmer.“ „Wieso?“ fragte er mich. „Wieso? Ehrlich gesagt, ich hab keine Lust zuzusehen, wie du es mit dem Kerl da treibst. Auch wenn es nur ums Essen geht.“ „Das meinte ich eigentlich nicht,“ hielt er mich auf als ich die junge Frau schon hochnehmen wollte. „Ich meinte, warum nimmst du sie und nicht den Mann. Du sagtest selbst, es geht dir nur ums Essen. Dann kann es dir auch egal sein, ob Mann oder Frau, oder?“ „Ist es auch. Von mir aus nehm ich den Typen, du kannst sie haben.“ Ich legte sie zurück ins Bett. Sasuke sah verwirrt aus. „Du meinst es ernst.“ „Sicher.“ „Nebenbei, wieso werden sie nicht wach?“ Er sah auf die beiden hinunter. „Dank deiner Magie. Keine Ahnung, wie viel sie mitbekommen, aber sie können nicht richtig wachwerden oder das Bewusstsein erlangen. Später werden sie es abtun, als einen schlechten Traum. Oder,“ ich zwinkerte Sasuke zu, „vielleicht auch als einen schönen Traum.“ „Ich – ich, also ist okay, ich nehm den Mann. Welche Magie genau meinst du?“ Ich nickte. „Wir haben Glück das sie noch so jung sind und kein Baby im Haus ist. Babies könnten uns sehen und spüren. Sie würden plärren und die ganze Nachbarschaft alarmieren. Oje, wenn ich an früher denke. Da haben vor allem die Bauern noch an uns geglaubt und uns natürlich gejagt. Mit Mistgabeln und Fackeln. Das mit der Magie erkläre ich dir später.“ Ich nahm wieder die Frau auf die Arme. „Was genau machst du mit ihr?“ rief er mir hinterher. „Ich leihe mir nur etwas ihrer Lebenskraft. Keine Sorge. Bei ihr lädt sich die von ganz alleine wieder auf.“ „Und wie machst du das?“ „Wie wohl? Durch den Mund. Erste Überlebensregel bei den Menschen. Jeder kennt Mund zu Mund-Beatmung oder? Aber es ist viel mehr. Lebensodem.“ „Und was soll ich machen?“ Leichte Panik schwang in seiner Stimme mit. „Hm, dreh ihn erst mal auf die Seite und leg dich am besten hinter ihn. Dann – saug dich an seinem Hals fest. Der Rest ergibt sich von alleine, wenn nicht – dann weiß ich auch beim besten Willen nicht, was du für eine Art von Batdemon bist.“ Ich drehte mich um. Mittlerweile hatte ich absolut keine Lust mehr über Essen nur zu reden. „Aber – er wird nicht sterben, oder?“ „NEIN. Wird er nicht.“ Gereizt verschwand Naruto mit dem Mädchen. Am liebsten wäre ich hinterher gegangen, aber irgendetwas hielt mich auch hier fest. Na gut. Ich vertraute Naruto wie keinem anderen. Und ich hatte schrecklichen Hunger. Wie er es mir gesagt hatte, drehte ich den jungen Mann auf die Seite und legte mich hinter ihn, während ich mich auch zudeckte. Vorsichtig roch ich an ihm. Es waren keine angenehmen Gerüche und trotzdem – mein Körper fing an innerlich zu beben. So etwas hatte ich noch nie gehabt. War das Vorfreude oder so? Ich legte meine Lippen auf seinen Hals und fing an zu saugen. Was sich ergeben würde wusste ich nicht genau, ich beschloss mich einfach treiben zu lassen. Der Geruch veränderte sich. Unter seiner Haut sammelte sich Blut und das – roch so verdammt gut und erregend. Ich drängte mich automatisch noch enger an ihn. Fast hätte ich ihn vom Bett geschoben, aber ich konnte ihn rechtzeitig festhalten. Kleine Blutströpfchen benetzten meine Lippen und meine Zunge. Ein Teil von mir dachte, au backe, wie wird er seiner Frau so einen Flatscher von Knutschfleck erklären? Warum hatte ich ihn nicht einfach gebissen? Naruto hatte ja mal erwähnt, ich wäre eine Mischung aus Vampir und – Sexdämon. Als mir das wieder in den Sinn kam, wurde mir auch bewusst, was ich gerade trieb. Nicht denken, einfach tun, dachte ich und glitt zurück in eine Art Rauschzustand. Nachdem ich satt war, war auch jede Anziehung von ihm verschwunden, die ich zuvor noch gespürt hatte. Er atmete schwer. Ich ging in den Nebenraum. Naruto war schon weg, das wusste ich, aber ich wollte einen Blick auf die Frau werfen. Sie lag auf der Couch und war zugedeckt. Eigentlich eine nette Geste, aber sie änderte auch nichts an der Tatsache, dass sie sehr blass und irgendwie krank aussah. Ich drehte mich wieder um und verließ das Haus auf dem gleichen Weg, wie ich es betreten hatte. So wie es aussah gerade noch rechtzeitig. Die Leute, die hier lebten wurden allmählich wach. Ich ging in die Richtung, in der ich Narutos Energie spüren konnte. Oh ja, sie war deutlich gestiegen. Er hatte sich wieder im Unterholz versteckt. Als ich ihn erreichte, hatte er seine menschliche Gestalt angenommen, und lag mit dem Kopf auf dem moosbedeckten Boden. „Da bist du ja endlich,“ gähnte er. „Ich dachte schon, ich müsste dich holen.“ Als ich nicht antwortete, sah er mich fragend an. Ich schüttelte nur den Kopf und setzte mich neben ihn. Das eben, das war keine gute Erfahrung gewesen. Am Anfang schon, solange diese Art von Rausch anhielt, aber genau wie nach einem Saufgelage, schien es auch hier so was wie einen Kater zu geben. „Du musst das nicht jeden Tag machen,“ sagte Naruto plötzlich. „Dann – geht es dir auch so?“ fragte ich nach. „Wie – auch so, was meinst du?“ „Fühlst du dich auch, na ja, schmutzig oder so?“ Naruto schüttelte den Kopf. „Nein, überhaupt nicht. Aber ich seh es dir doch an, das was nicht stimmt.“ Er sah wieder nach vorne. „Wie gesagt, du musst es nicht jeden Tag tun. Nur wenn du Hunger hast.“ „Wie oft ist das?“ „Kommt darauf an, wie viel Energie du verbrauchst.“ „Hm. Und wieso hast du dich in einen Menschen verwandelt?“ Naruto setzte sich auf. „Lass uns ins Dorf gehen. Einfach mal sehen, was hier so los ist. Lass uns Spaß haben.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)