Wahnsinn? von Aurinia ================================================================================ Kapitel 1: Von Cosplay und Wahnsinn ----------------------------------- Dem Wahnsinn ist man dann Nahe wenn man ihn am wenigsten spürt. Ist das so? Wirklich? Also bin ich normal. Mir geht es gut. Ich sehe, wie durch spiegelndes Glas eine Welt in Schutt und Asche und bin mir dessen bewusst. Ich bin mir bewusst, dass die Welt, in der wir leben nicht in Schutt und Asche liegt... noch nicht. Also bin ich nicht Wahnsinnig. Nein. Ich nicht. Erzähle ich das meinem Psychologen, fragt er nur, wie ich das sehe und was ich dabei fühle. Glaubt er mir was ich sehe, oder denkt er, das ich doch dem Wahnsinn nahe stehe? Arschlecken. Das kann mir am Ende egal sein. Ich muss nur lernen damit um zu gehen. Nicht zulassen, das die Monster am dunklen See auf mich zu sprinten und mich in ihr Reich zerren. Zumindest nicht heute, nicht morgen, oder sonst einen Tag. Der Moment in dem man in der Geschlossenen sitz, ist der Moment wo man ganz Nahe am Reich, am dunklen See, der Monster ist. Ganz nahe. Ich sehe die Welt in Ruinen und es macht mir keine Angst. Also komme ich damit klar, was ich sehe. Alles ist fein. Ich bin nicht Wahnsinnig... Meine Mitbewohnerin ruft mich. Ich lege mein Buch, in dem ich meinen Wahnsinn aufschreibe, beiseite und gehe in die Küche. Es gibt Probleme mit einem Einwegglas. Ich versuche mich daran, es zu öffnen. Fluche erst mal aus voller Seele-darin bin ich gut, und -klack- endlich geht es mit sämtlichen Hausmütterchens mittel auf. Ich schaue auf die Uhr. Verdammt. Ich muss los, sonst verpasse ich meinen Zug zur Arbeit. Mir gelingt es Tatsächlich. Zwar kotze ich mir die Lunge aus dem Leib, aber ich sitze erfolgreich im Zug und will erst mal zur Ruhe kommen. Es ist Freitag, zum Glück bald Wochenende. Ich wühle nach meinem Smartphone um ein wenig Musik zu hören. Ich habe einen gemischten Musikgeschmack. Von Texten über Jungfrauopferungen bis hin zu "Rette-die-Welt-Songs". Ich mach kaum einen Unterschied wenn mir der Beat gefällt. Es wird unruhig im Zug. Irgendwo weiter hinten scheinen ein paar Typen sich über Cosplayer lustig zu machen. "Fastnacht ist noch nicht."  "Hast du keine Freunde." "Nerd." "Hier hast nen Cent, dann kannste dir auch Freunde leisten." Ich hasse solche Sprüche. Ich mag Cosplay. Ich mache das manchmal auch zu Veranstaltungen. Ich gehöre also auch zu diesen bekloppten. Auch wenn ich meistens mittlerweile vermeide, schon im Kostüm anzureisen und ziehe mich dann eher vor Ort um. Da bin ich meist sehr flexibel. Es hört sich so an, als würde der Cosplayer wohl selbst ganz gut klar kommen. Denn es wird rasch stiller. Na, wenigstens einer der sich wehren kann. Ich mag es nicht, wenn eine Mehrzahl jemanden gar körperlich schaden wollen. Wenn mir etwas zu bunt ist und ich auch noch mies drauf bin- wie jetzt- kann ich mich nicht immer zurückhalten und mische mich dann ein. Nicht immer die beste Idee. Aber ich ging meistens ganz gut dabei raus. Auch wenn ich selbst schon einstecken musste. Mitnehmen kann ich immer einen. Aber nicht heute. Alles ist gut. Ich widme mich meiner Musik und will grade eine Auswahl starten, als ich aus dem Augenwinkel den Cosplayer sehe. Ich dachte er will vorbei gehen. Aber er tut es nicht und bleibt vor mir stehen. Ich habe nichts gegen Cosplayer. Aber wenn ich mies drauf bin, will ich von nichts und niemand gestört werden. Ich seh auf und sehe einen schlanken Mann vor mir. Er ist scheinbar etwas älter als der durchschnitt an Cosplayer. Das wirkt immer etwas verrückt. Aber jedem das seine. Heut zu Tage gibt es wohl kaum mehr eine Regel, die besagt, das du dich nach einem Standart zu kleiden hättest. Aber das hier wirkt ein bisschen bizarr. Ich sage nichts und heb nur eine Augenbraue. Irgendwas will der doch. Der Mann trägt einen schwarz-grün-goldenen Ledermantel, dazu passende Hosen und ...Jacke? Hemd... Rüstung...? Die Haare sind schwarz und halblang. Er erinnert mich ein bisschen an Loki aus dem Comic Thor. Nur der Helm mit dem Monstermäßigen Hörnern fehlt. "Kann ich helfen?", versuche ich höflich zu bleiben, kann aber nicht verhindern mich genervt anzuhören. "Bestimmt. Würdest du mit mir beim nächsten Halt aussteigen?" "Ähm... Nein?", antworte ich verständnislos. Was geht denn mit dem? "Aber wenn du wissen willst wie du zu deiner Con kommst, kann ich dir vielleicht helfen." Bleib höflich. Aber geh auf nicht mehr ein, denke ich mir. Er lächelt leicht und bleibt kühl höflich. Seine Stimme hört sich beinahe sympatisch an. Auch das Lächeln wirkt irgendwie sympatisch. Unter anderen Umständen, fände ich den Typen wirklich sympatisch. Aber so...? "Ich möchte zu keiner... Con. Ich möchte das du mich begleitest." "Darf ich meinen Stiefel in deinen Arsch parken, Loki?", frag ich genauso kühl höflich mit einem leichte lächeln der Ironie und des Sarkasmus. Ich nenne ihn einfach 'Loki' weil er mich an den erinnert. Er lacht auf und ich zucke zusammen. "Du hast mich sogar schon erkannt." Häää??? "Ja sicher..." murmel ich. "Verzieh dich und nerv jemand anderes!" Ich finde das nicht mehr lustig und spanne mich an, bis ich zittere. Panik? Adrenalin kurz vorm überquellen? Ich kann den Typen nicht einschätzen? Wie Irre muss man sein, sich Cosplaymäßig anzuziehen und dann zu behaupten er wäre der Nordische Gott der Lügen. Hahaha- Lügen. Passt ja grade wunderbar. Ich zittere noch mehr, weil ich mich bedroht fühle. Wenn er nicht gleich verschwindet, kratz ich ihm die grünen Augen aus! Der Zug wird langsamer und hält schließlich. Plötzlich fühle ich mich gepackt, über die Schulter geworfen und davon geschleppt. Ich schreie, kratze, fluche, verwünsche, trete, fauche, spucke, hämmer mit Fäusten auf seinen Rücken ein und verletze mich an dieser fuckig Rüstung. Scheiße! Das Teil ist echt!! Ich gerade jetzt so richtig in Panik. Nicht weil ich glaube, er sei wirklich Loki, sondern, weil ich Angst habe, das ich jetzt in der Gewalt eines Verrückten bin. Warum hilft mir keiner? Denken die Leute, ich wäre die Verrückte?  Oder haben die Angst vor dem Typen? Ich weiß es nicht und mach mir auch nicht weiter einen Kopf darum. Es ist schon Gewohnheitssache auf sich alleine gestellt zu sein. Ich werde wuselig, wenn man mich festhalten will, und er hat wohl ein wenig Mühe mit mir, selbst als wir aus dem Zug sind. Die Haltestelle ist so ein ausgestorbenes Fleckchen, wo kaum einer ein und aussteigt. Also Interessiert es auch niemand weiter, was hier geschieht. Ich winde mich also wie verrückt und bekomme sogar seine Haare zu fassen. Ich weiß nicht wie ich das geschafft habe, jedenfalls stürzte ich zu Boden. Das Adrenalin schafft mich schnell auf die Beine und mein Instinkt schreit nach sofortiger Flucht. Pustekuchen. 'Loki' hält mich an dem Handgelenk fest. Ich will eine Eidechse sein und meine Hand einfach verlieren um fliehen zu können. Ich bin aber keine Eidechse und sein Griff tut echt weh. Das sagt mir, das er mich nicht unterschätzen will. Der Ofen ist aber auch bei mir aus. Ich schlage mit der freien Hand nach seine Handgelenk, so wie man das in der Selbstverteidigung gelernt hat. Aber er wehrt den Schlag ohne mühen und verdammt schnell ab. Hält nun meine beiden Hände feste. Ich reiß mein Bein hoch, um ihn in den Unterleib zu treten. WTF! Mein Knie schmerz. Hat der eine Rüstung ÜBERALL an? Wer zum Teufel war das? Was will der. Wo ist der denn ausgebrochen? Der ist doch völlig Irre. Ich will nicht sein Opfer zu sein. Na, wer will das schon. Ich schreie wieder bis mir droht selbst das Trommelfeld zu platzen. Dann fauche ich. Ich weiß nicht warum. Aber oft genug verwirrt das einen Gegenüber und lässt dann los. Warum denke ich, das er das tun würde? Er lacht leise darüber. "Du bist wirklich meine Tochter." "Was???" Und der Wahnsinn winkt auf ein Wiedersehen. Kapitel 2: Lügen und Wahrheit ----------------------------- In meinem Kopf brummt es. Ich habe Kopfschmerzen und fühle mich, als hätte ich einen Karter.  Dazu kommt noch, das ich mich Orientierungslos fühle. Soll ich die Augen öffnen? Ja, schau wo du überhaupt bist. Ich blinzele. Es ist dämmrig im Raum. Eine Katze miezt leise, als ich mich bewege und feststelle, das ich mich in der Bettdecke völlig verheddert habe. Ich bin Zuhause, stelle ich fest. Mein Herz schlägt schnell und beruhigt sich rasch wieder. Nur ein Traum. Ich habe nur geträumt. Alles ist gut. Alles ist fein. Kein Irrer der sich für Loki hält. Sehr schön. Trotzdem fühle ich mich gerädert. Ich sollte mit meinem Psychologen reden. Meine Medikamente hauen mich echt um. Ein Blick auf die Uhr verrät, das es früher Vormittag ist. Es ist bewölkt. Ich erkenne das trotz runtergelassenem Rolladen, denn ich schließe diesen nie völlig, sondern lasse zu, dass durch die winzigen Öffnungen noch etwas Licht reinfallen kann. Und da Wohnzimmer und mein Schlafzimmer auf der Südwestseite liegt, habe ich immer direkte Sonne. Ich liebe es. Ächzend kämpfe ich mich aus der Decke heraus. War ich noch angezogen als ich ins Bett ging? Ich trage immer noch meine Overknees, darunter eine dicke schwarze Strumpfhose und darauf meine Leibchen, die als kurze Kleidchen dienen. Mein Look ist nicht besonderes Sexy, eher leicht rockig und ... ein bisschen anderes. Aber das ist heutzutage nichts ungewöhnliches mehr. Sei einfach anderes. Hebe dich ein bisschen ab. Und doch hebt man sich in seinem Look in den richtigen Kreisen gar nicht so sehr ab. Es gibt Leute, die haben einen viel krasseren Look. Ich ziehe den Pulli, den ich über dem Kleidchen trage, aus. Puh~ ich muss duschen. Ich rieche nach Stress und Angst. Ja, man kann das riechen. In meiner ersten Lehre- die ich abgebrochen habe- geriet ich unter so einem extremen Druck und hatte so große Sorge und Angst zu versagen, das ich förmlich nach Angst stank.  Die Sorge war Sinnfrei. Nein, es war Sinnfrei dagegen ankommen zu wollen. Denn meine Ausbilderin wählte tatsächlich nach Sympatie. So war es gewesen, das der Praktikant wie im 2. Lehrjahr behandelt wurde, der Geselle auf das 1. Lehrjahr gestuft wurde und Lieblinge geschaffen und damit Konkurrenz die völlig fehl am platz war. Ich hasste den Laden. Ich hasste den so sehr, das ich mit einem Donnerwetter einen Abgang gemacht habe. Der Chef wollte mich nochmal überreden. Aber mein Selbstbewusstsein, war so im Arsch, das ich mich nur noch verarscht fühlte und nicht daran glaubte, das ich etwas gut könnte. Vielleicht habe ich es mir dadurch selbst vermasselt. Aber immerhin war ich es, die entschieden hat. Ich und sonst niemand! Wenigstens ein kleiner Hauch von derzeitigen Selbstwertgefühl. Auf den Weg ins Bad ziehe ich mich aus, sammle frische Wäsche ein und geh erst mal unter die Dusche. Ich hasse es, wenn ich so sehr nach Mensch rieche. Hahahah~ nach Mensch. Meine Freunde belächeln das gerne, wenn ich so rede. Schließlich BIN ich ein Mensch. Die Dusche tut ungemein gut. Mein Shampoo riecht nach Vanille. Ich mag den Geruch wenn er nicht so derbe stark ist. Aber was ich noch mehr liebe ist der Duft von Magnolien oder Ingwer/Lotus. Das ist auch meine Bodylotion, mit der ich mich anschließend eincreme. Den Blick in den Spiegel wage ich erst jetzt nach dem duschen, weil ich weiß das ich vorher Scheiße ausgesehen habe. Mir stehen, seit ich mir das Haar in einer Vollwahnaktion abgeschnitten habe, gerne mal in alle Richtungen ab. Mein Haar ist jetzt nicht Bubenschnitt-Kurz, sondern geht mir gut bis zum Kinn, vielleicht etwas länger und wenn ich es so föhne stehen am Hinterkopf die Haare ab, was mir dadurch was freches verleit. Manchmal stehen die auch von selbst so ab. Ich habe kein sehr dickes Haar. Es ist eher dünn, aber wirkt voller als es ist. Es macht wohl die schwarze Farbe. Ist mir auch wurscht. Ein bisschen Styling und alles passt wieder. Zum Glück muss ich keine Stundenlange OP an meinem Gesicht und Haar vornehmen. Ich habe ein schmales Gesicht, hohe Wangenknochen und große dunkelgrüne Augen. Ich mag meine Augen wegen ihrer Farbe. Ich hasse aber meine Nase, ich habe eine leichte Hakennase, typisch europäisch. Aber unter das Messer deswegen zu legen... so hässlich ist die auch wieder nicht. Ich hatte mal ein Beratungsgespräch, als meine Stiefmutter sich ihre Brüste größer machen ließ. Nur um dem Huggel weg zu bekommen muss die komplette Nase verändert werden. Dann schenk ich mir das doch lieber und lass es wie es ist. Unter den wirklich großen Mädchen zähle ich nicht. Ich bin knapp einssiebenundsechzig groß und sehr schlank. Eine große Brust habe ich auch nicht. Eher eine halbe Männerhand voll, pro Brust.  Diese mit Silikon anzufüllen, fand ich Schwachsinn, weil ich immerhin eine schöne Brust habe. Nichts hängt und sieht trotzdem sexy geformt aus. Es gibt viele Models die so eine kleine Brust haben und sie sind sehr erfolgreich damit. Einen weiteren Punkt für meinen Körper also. Modeln? Ich? Nein. Niemals. Ich bin Bühnenscheu. Wenn eine Videokamera auf mich gerichtet wird, erstarre ich förmlich. Fotos machen ist cool. Da habe ich keine Probleme mit. Aber Bühne und Schausspiel oder etwas präsentieren... Da kann man genau so gut mir gleich Gift in den Kaffee kippen. Das wäre stressfreier und sauberer. Kaffee. Oh ja. Das ist, was ich jetzt brauche. Ich brüste mir das Haar nach hinten, da es so dadurch größeres Volumen bekommt ohne das ich föhnen muss und durch meinen Stirnwirbel fallen später meine Haare eh wieder frech ins Gesicht. Alles erledigt sich also von selbst. Mach aus was schlechtem etwas gutes... oder lerne einfach mit dem Leben, was dir das Leben gibt. Das habe ich von meinem Vater. Er erzog mich so. Obwohl er selbst sich nicht unbedingt an seine weißen Ratschläge hält. Der Kaffee tut gut. Der erste Schluck ist immer der beste, finde ich. Mit zwei Stück Würzkuchen gehe ich ins Wohnzimmer und starre erst mal auf einen Helm mit langen Hörnern. Ich habe nichts gegen Cosplay. Echt nicht. Aber ich hasse es wenn unnötig alles herumfliegen muss. Das weiß doch meine Mitbewohnerin! Ich schnaube, überlege ob ich das Ding einfach in ihr Zimmer schmeiße, lass es dann aber. Man kann sich auch über Mückenfurze aufregen. Ich sehe mir das Teil etwas genauer an. Cool gemacht. Die Details. Es ist diesmal nicht aus Wonderflex oder sowas gemacht. Es fühlt sich metallic an. Wie hat sie das denn hinbekommen? Bestimmt hatte sie Hilfe vom Arbeitskollegen. Wäre ja nicht das erste mal. Aber was will sie cosplayen?  Lady Loki?  Daran erinnert der Helm ein bisschen. Ich schmunzle als ich mir eine Lady Loki in Chibiversion vorstelle. Meine Mitbewohnerin ist niedliche einfünfzig mit echt verdammt großen Augen und lockigen Haaren. Eine richtige Knutschkugel. Ich will mich grade auf das Sofa setzten, als mir auffällt das die Balkontür offen ist. Hat sie vergessen die zuzumachen?  Sie ist doch arbeiten. Hat doch Frühschicht.  Dann bemerke ich die Person auf dem Balkon und lasse mein Würzkuchen fallen, halte aber meinen Kaffee seltsamer weiße fest, obwohl ich den Teilweise verschütte und mir die Hand verbrenne. Scheiß drauf. Was will DER hier??? Weg, weg, weg hier! Ich will nur noch weg hier. Also war das kein Traum! Diesen Irren gibt es wirklich. Aber warum sind wir in meiner Wohnung??? Schnell raus hier. Ganz schnell bevor er dich bemerkt, denke ich und stürze zur Haustür. Mein Wollpulli bleibt am Horn des Helmes hängen und ich reiße ihn mit einem ordentlichen Scheppern vom Tisch.  Auch meine Tasse geht nun zu Boden. Ich klebe an der Tür, will raus hier, bevor er bei mir ist. Aber es ist abgeschlossen. "Diese blöde Kuh!!" fluche ich und such auf der Kommode nach meinem Schlüssel, finde ihn dreh mich um und stoße auch schon gegen den Fremden. "Endlich wach? Können wir jetzt reden?" "Nein. Hau ab! Lass mich in Ruhe!" "Dann hätte ich ja umsonst mir die Mühen gemacht.", lächelt er. Ich weiche zurück. Was hat er denn vor? Was will er denn von mir? Was für ein makaberes Spiel soll das werden. Ich eile in die Küche und schnapp mir ein Messer. Ich würde mich verteidigen. Ich werde nicht kampflos untergehen.  Oh nein. So ein leichtes Opfer bin ich nicht.  Ganz bestimmt nicht! 'Loki', wie ich ihn nenne, wegen seines verrückten Outfits, scheint zu realisieren, dass ich nicht so eine leichte Beute bin. Denn sein Blick verdunkelt sich. "Ich bin jetzt die ganze Zeit wirklich nett geblieben. Ich habe dir nichts getan und möchte nur reden. Wenn du aber weiter so einen Aufstand machst, muss ich andere Seiten aufziehen." "NETT??", ich lache hysterisch auf. "Verschleppen, behaupten ein Nordischer Gott zu sein und nun hier in meiner Wohnung stehen ohne eingeladen zu sein. Und noch viel dreister; zu behaupten ich wäre deine Tochter! SEHR NETT!!" "Du hast das Bewusstsein verloren." Als würde das ALLES erklären. Mein Smartphone klingelt. Grade habe ich ganz andere Probleme. "Willst du nicht rangehen?" Was? Ich starre 'Loki' an. Wer war das? Und wie war der überhaupt drauf? Ich zittere wieder. Bin völlig in Panik. Das absurde an meiner Angst ist, das ich mehr Angst vor einer Vergewaltigung habe, als vor dem Tot. Wenn er mich also Umbringen will. Dann soll er das tun. Aber wenn... Moment mal. Eigentlich lege ich da irgendwas in den Mund, was wohl gar nicht ist. Er hätte schon längst was tun können. Er hatte genug Chancen gehabt. Aber ich habe nicht das Gefühl, das mir etwas getan wurde. Aber vielleicht war dieser Irre wie ein Hai? Erst wenn die Robbe zappelt wirds wirklich schmackhaft. Egal was ansteht. Ich habe so eine verdammte Angst, das ich befürchte mich gleich einzutinten. Ich kichere, kurz vor dem Wahnsinn. "Ich werde kaum entspannt sprechen können." Ich wundere mich, das ich überhaupt noch eine klaren Satz über die Lippen bekomme. "Ok. Dann direkt zum wesentlichen. Dein Leben ist genauso eine Lüge wie meines." Hä? "Du liegst schon richtig, Angst vor mir zu haben. Ich habe viel böses getan. Naja, was ist Gut was ist Böse. Ich denke das ist eine Ansichtssache.", plauderte er mal so ganz locker los, als würden wir gechillt zusammen sitzen und einen Joint rauchen. "Ich habe eigenen Verrat in der Familie erfahren. Mache mir einen Spaß daraus die, ach so tollen, Götter in Atem zu halten und jetzt kannst du mir dabei helfen meinem Ziel näher zu kommen. Denn ich bin selbst ein Gott." "Was...?", kichere ich verwirrt. Mein Herz rast so sehr. Ich habe so eine verdammte Angst vor diesem Irren und das was er sagt, beruhigt nicht wirklich. Nicht ich gehöre in die Geschlossene. Sondern der da! "Du bist meine Tochter. Und es ist nur Richtig wenn wir zusammen..." "Still! Kein Wort mehr. Aus! Stop! Ich steig aus. Das Ziel ist erreicht. Ich habe Angst. Also komm zur Sache. Brings zu ende. Aber hör mit diesem Schwachsinn auf." Ich bin hysterisch. Plötzlich kracht die Haustür auf. Wird regelrecht aus den Angeln gerissen. Was ich seh ist nun wirklich zu viel. Mein Kopf ist plötzlich in Watte, vor meinen Augen tanzen Sterne, die einen Nachthimmel hervorbringen, dann fühle ich mich schwerelos, spüre Metall im Rücken und dann bin ich weg. Hoffentlich wach ich nie mehr auf... Kapitel 3: Willkommen im neuen Leben ------------------------------------ Deja-vú. Ich habe eines. Mein Kopf tut immer noch... oder schon wieder weh. Hoffentlich wache ich auf und stelle fest, das ich nur geträumt habe. Und wenn es kein Traum ist, dann bitte ich drum nicht mehr aufwachen zu müssen. Dann sind meine Träume eher ein Kinderspielplatz. Und ich rede von den Monstern am dunklen See. Ich geb ein klägliches Geräusch von mir, einem Wimmern gleich. Verdammt. Ich lebe doch noch. Ich öffne die Augen und schreie. Schreie, schreie. So laut ich kann, so hoch ich kann, so hysterisch wie ich grade bin. Um mich herum sind drei Leute. Fremde für mich. Aber normale Männer. Das Problem ist: Es sind mir völlig fremde Männer. ... Das heißt, dass Gesicht des einen habe ich schon mal im Fernsehr gesehen. Stark? War das nicht dieser Tony Stark? Scheiß drauf. Das ist zu absurd, als das ich mich darüber freuen könnte. Ich schreie immer noch, bis eine Hand mir dem Mund zuhält. Es ist ein blonder Mann. Sieht verdammt gut aus. Eisblaue Augen, langes Haar aber einen grimmigen Gesichtsausdruck. Er hält mir den Mund zu. Aber nicht energisch, nicht grob, eher um den Schrei zu dämpfen. "Danke. Ich wollte schon die Musik lauter drehen.", sagt Stark. Die dritte Person, im Bunde, ist eine rotblonde Frau. Ich kenne sie nicht. Stark mitzubekommen ist nicht schwer. Er liebt die Bühne.  Er ist ein reicher Mann und auf seine weiße mächtig.  Ihn nicht mitzubekommen ist fast unmöglich. Oder man lebt am Arsch der Welt ohne Medien. Aber die beiden anderen sind mir völlig fremd.  "Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde. Also seit etwas taktvoller.", merkt die Frau an. Ich höre auf zu schreien, habe aber die Augen aufgerissen. Jetzt kneife ich sie zu, weil ich will das es nur ein Alptraum ist aus dem ich JETZT erwache. Jetzt. Los. Aufwachen! Die Hand entfernt sich von meinem Mund. Ich bleibe still liegen. Lausche meinem Herzen das hektisch schlägt. Ich sehs kommen. Noch vor meinem dreißigsten Geburtstag werde ich wegen so einem Scheiß einen Herzinfarkt bekommen. Ok. Beruhig dich, denke ich mir. Das ist nur ein Traum gewesen und du wachst jetzt in deiner Bude auf, fängst dir wieder mal von deiner Katze eine, weil die ihr Fressen will, stehst auf, versorgt das Tier, gehst duschen und trinkst einen Kaffee. Dann machst du dich für die Arbeit fertig und gehst deinem Alltag nach. Kein Irrer, der behauptet Loki zu sein. Du bist nicht von Tony Stark, seiner Sektetärin - Ich vermute das die Frau das ist- und dem blonden Mann umzingelt. Alles ist fein. Alles ist gut. Kekse für alle. Ich öffne die Augen. Fuck. Ich träume wohl doch nicht... oder doch? "Es gibt wirklich Ähnlichkeiten. Genauso feige.", sagt Stark. Feige? Ich? Natürlich! Was erwartet dieser Arsch? Das ich jetzt darauf feier, das ich scheinbar die Welt des Chaos so deutlich sehe das ich wohl doch Wahnsinnig bin? "Sei fair. Mein Bruder ist zwar Wahnsinnig, aber feige...? Nicht so feige wie man sich das manchmal wünschen mag. Zumindest führt das in die falsche Richtung." "Ja, gut. Ich versuche fair zu bleiben. Aber wie konnte das passieren? Ich mein ich weiß ja wie das mit den Bienchen und Blümchen funktioniert. Aber wie konnte das passieren, wenn er doch im Exil war?" Wovon reden die da? Ich trau mich nicht mich zu bewegen. Ich fühle mich ohnehin gelähmt. Kennt ihr das, wenn man wie erstarrt ist? Du willst etwas tun, sagen, gehen... Irgendwas. Aber es geht nicht, oder nur sehr schwer?  Ich sehe von einem zum anderen. Ich habe schon wieder Angst, aber eine andere Angst. Nicht so wie...Vorhin? Vor ein paar Tagen? Wie lange war ich weg? "Sie ist alt genug, das es vor dem Exil passierte." "Und wer ist die Mutter?" "Meine Mutter ist eine Schlampe. Sie hat mich verstoßen, nur weil ich nicht so funktionierte, wie sie es wollte." Warum sag ich das??? Bin ich irre??? Alle sehen mich nun an. Schweigen. Langes schweigen und einander anstarren. "Und da haben wir die nächste Ähnlichkeit. Hatte Loki nicht die selbe Meinung von eurem Vater?", bricht Stark das schweigen. "Er ist adoptiert.", merkt der Blonde an. Die Frau ist am aufmerksamsten, taktvollsten. "Sie hat es sich nicht ausgesucht. Also macht mal halblang." Sie hilft mir auf und bietet mir etwas zu trinken an. Wasser wäre toll. Ich habe einen höllischen Durst. Langsam werde ich wieder lebendig, fühle mich nicht mehr so gelähmt. Jetzt erst nehme ich meine Umgebung war. Ich bin in einer Villa... einem Schloss. Keine Ahnung. Es ist alles sehr neumodisch, mit riesigen Panoramafenstern. Ich sehe den Himmel. Es ist Abend. "Wo... bin ich?", frage ich, nach meinem zweiten Glas Wasser. "Im Stark Tower." Ich stutze. "Bitte?" "Ich liebe es, wenn Frauen so reagieren.", grinst Stark und fängt sich einen klaps am Hinterkopf ein. "Keine Angst. Dir wird hier keiner etwas tun." "Wo ist dieser Irre? Der Typ, der in meiner Wohnung war." "Loki? Er konnte entkommen." Ich lache sarkastisch. "Ihr nennt ihn so, weil er sein Outfit so krass ist, oder?" Mir fällt das Outfit des Blonden auf und ahne schlimmes. Denn dieser sieht mich beinahe Verständnis los an, während Stark breit grinst. "Wir nennen ihn so, weil das sein Name ist." "Kaffee mit Gift bitte.", sagte ich knapp. Ich habe keine Bock mehr. Das ist mir alles zu hoch. "Und zwar ein schnellwirkendes Gift." Der Blick wird noch verständnisloser. Stark klopft dem Blonden auf die Schulter. "Nanana. So verloren ist jetzt auch nicht alles. Das ist Thor, der große Bruder von Loki." "Stiefbruder." "Was ist denn mit deiner Familienliebe?" Ich atme tief durch um nicht gleich wieder einen Schreianfall zu bekommen. Ganz ruhig bleiben. "Ok. Ich habe ja die ganze Zeit gehofft, das dies alles nur ein übler Traum ist. Das ist zu absurd." "Das glaube ich dir aufs Wort, Herzchen.", lacht Stark. Eigentlich sind es Stark und die Frau, die mich wissen lassen das ich nicht verrückt bin. Alle Welt kennt Tony Stark. Das kann also nicht von meinem Wahnsinn kommen. Da ist keiner der mich verarschen will. Das passiert wirklich. "Wieso kommt man mir jetzt mit dem Mist? Ich meine, ich habe eine Familie. Wieso kommt so ein Schwachsinn rüber von..." Ich will es nicht aussprechen. Damit würde ich es wahr machen. "Ich habe keine Kräfte. Keine Kontakte zu irgendwelchen Götter. Keine Besonderheiten. Ich bin eine durchschnittliche Person. Also, jetzt frage ich mich, was von mir erwartet wird?" "Das würden wir auch gerne wissen.", merkt die Frau an und bringt mir noch ein Glas Wasser. Sie hat wohl bemerkt wie belegt meine Stimme ist, wie ausgetrocknet mein Hals. "Außerdem hasse ich die Kälte. Also kann das alles nicht ganz stimmen." Ich wills einfach nicht wahrhaben. Ich bedanke mich für das Wasser und kippe es runter. Was ein Stress. "Du kannst froh sein, das du nicht in seine Schusslinie im negativen Sinne geraten bist. Viel hätte allerdings nicht gefehlt. Loki nahm es wohl persönlich, das du mit einem Messer auf ihn losgehen wolltest." Thor hatte gesprochen und ich sehe ihn nun meinerseits Verständnislos an. "Meinst du nicht, das ich es auch persönlich nahm, das er einfach so in mein Leben Platz und sagt. Tataaa~ Hier bin ich. Ich bin dein Dad und du kommst jetzt mit mir. Tralalalalalaa~ Und alles ist fein." Stark muss schon wieder schmunzeln. "Die kleine gefällt mir." "Ich denke mir, das das alles sehr verwirrend ist..." "Verwirrend? Weißt du was?"  Ich zeig mit dem Finger auf Thor, bin stinksauer und lass dem jetzt auch Luft. "DAS ist gar kein Ausdruck. Es ist nicht prickelnd plötzlich zu erfahren, das dein bisheriges Leben für´n Arsch war. Ich meine, wo wart ihr denn vorher, Onkel? Mein ganzes Leben lang habe ich keinen von euch gesehen. Nichts gehört. Ich wusste nicht mal das die Mythen und Legenden wahr sind! Und jetzt sitzt du vor mir und verlangst Verständnis?" "Ich verlange kein Verständnis.", korrigiert Thor im sanften Ton. "Es war nie vorgesehen, das es so kommt." "Wusstest du von mir?" "Nein." "Wusste Loki von mir? Ich meine, war er lange genug mit meiner Mutter zusammen um von mir zu wissen?" "Nein, unmöglich." "Und woher seit ihr euch jetzt so sicher? Welchen Vöglein kam durchs Fester geflattert und zwitscherte so einen Stuss? Verwechselt man mich vielleicht nicht einfach?" "Ausgeschlossen." "Warum?" "Es gibt zu große Ähnlichkeiten." "Gabs nen DNA Test oder was?" "Hmm?" Ich seufze. Ich gebs gleich auf. "In was gibt es so große Ähnlichkeiten? Hab ich Eisriese auf der Stirn stehen? Oder Tochter von Loki auf dem Arsch tatoowiert?" Ich werde selbst nun sehr absurd.  Nur ein weiteres tiefes durchatmen lässt mich wieder runter bringen. Ich kipp sonst schon wieder au den Latschen. "Nein, ernsthaft jetzt. Was macht euch so sicher." Thor nimmt meinen Arm zieht den Ärmel weg und nimmt seinen Hammer. Ich will zurück weichen. Die Stelle die er berührt wird kurz grau und mit Lienen durchzogen. "Deshalb." JETZT kippe ich gleich wieder aus den Latschen. Ich sage nichts mehr. Erst mal nicht. Ich muss das verdauen. "Er konnte das doch nicht testen, oder so. Woher weiß er es." Ich will seinen Namen nicht aussprechen. "Ich schätze er spürt es." Stark lauschte aufmerksam mit und fragte nun:  "So ein Vater-Kind-Ding also?" "Wohl möglich. Ich bin mir aber nicht sicher.", gab Thor zu. "Das ganze hin und her, ob´s nun möglich ist oder nicht, spielt ja grade weniger eine Rolle. Wichtiger ist, das Loki plötzlich Interesse hegt. Aber mal eine ganz andere Frage. Hattest du ihn nicht Nachhause, in Gefangenschaft gebracht?", fragte Stark weiter. "Das schon. Aber selbst in Asgard kann man Loki nicht ewig halten. Du kennst ihn. Er kann sehr stur sein." "Du bist zu verweichlicht. Sicherlich hat er dich mit einem Gesäusel von Bruderschaft und Reue eingelullt." Thors Blick verrät das Stark ins Schwarze getroffen hat. Ich weiß nicht warum ich das tue, was in mich gefahren ist. Aber ich verpasse dem Donnergott eine Ohrfeige. "Danke schön.", sag ich nur und reibe mir meine Handfläche. Die Ohrfeige schmerzte mir ebenfalls in der Hand. Ich rechne mit eine Revanche, aber die bleibt aus. Thor nimmt die Ohrfeige ohne Worte und Taten hin. Ich bin überrascht und blinzele. Schweigen. Dann frage ich: "Und jetzt?" Betröbbelt sitzen wir da. "Wir halten dich erst mal von Loki fern, bis wir wissen, was er sich von dir erhofft." "Hmm.", geb ich nur von mir. "Du bleibst hier bei mir und Pepper. Hier bist du erst mal am sichersten." Es ist komisch plötzlich so wichtig zu sein. Aber es ist auch beruhigend zu wissen, das nicht plötzlich Loki vor einem stehen kann, ohne das sämtliche Alarmanlagen losgehen würden. "Wie heißt du eigentlich?", fragt Stark nach. "Dana Petschenka.", lautet meine Antwort. Kapitel 4: Lernen zu überleben ------------------------------ Ich bin so frei und bediente mich an der Hausbar. Nun bin ich schon ein paar Tage hier und Stark meinte, ich solle mich einfach bedienen, wenn ich etwas möchte. Ich nehme ihn beim Wort. Am Anfang war ich etwas zögerlich. Ich mein, ich hocke hier bei einem der reichsten Männer der Welt und dessen Sekretärin... Geliebte... was weiß ich. Ich erwartete am Anfang, das er bedient wird von vorne bis hinten. Aber er scheint das abzulehnen. Er ist ein sehr lockerer Mensch. Ich liebe seine ironischen oder sarkastischen Sprüche. Pepper ist eher die Vernunft in dem Haus und echt sehr nett, wenn auch bestimmt. Ich glaube sie hat jetzt echt zu tun, mit einem wie Stark- Tony- wie ich ihn nennen soll, und eine wie mir. Er und ich verstehen uns echt gut. Chaotisch eben. Den hätte ich gerne als meinen Vater- ohne jetzt meinem Vater -also der Mann der mich großzog- zu nahe treten zu wollen. Aber wenn plötzlich mir deutlich gemacht wird, das meine Eltern nicht so ganz das wahre sind... ich meine, jemand wie Loki und meine Mutter, die mich nicht länger als 15 Jahre ertrug- ich weiß nicht recht warum... zumindest konnte ich mir das damals nicht erklären, aber jetzt wird mir deutlich, das es für meine Mutter schrecklich gewesen sein muss, zu wissen, wessen Kind ich bin.- da wünscht man sich doch glatt jemanden wie Tony als Vater. Ich frage mich, ob liebe im Spiel war, glaube aber nicht so wirklich dran. Also wenn ich an den Loki aus den Mythen denke, die ich kenne, würde das nicht so ganz passen. Ich nehme mir und für Tony einen RedBull aus dem Kühlschrank und gehe damit zu ihm hin um sie ihm zu reichen. Er wurschtelt grade an seinen Irremäßigen Bildschirmen. Ich kann hindurchsehen und trotzdem rattern die Daten über den Schirm. Total cool. Ich kenne sowas nicht, oder eben nur aus Filmen. Aber so ein Technikfreak, wie Stark, sollte sowas als Spielzeug schon haben. Er soll ja Iron Man sein. Aber die Rüstung habe ich bisher noch nicht gesehen. Es ist das eine, von sowas zu hören und das nur auf Bildern zu sehen, aber was völlig anderes es live zu sehen. So geht es mir auch mit Thor. Scheiße, der Kerl sieht verdammt gut aus. Aber ich bin nicht verliebt.  Das hat eher was mit Sympatie zu tun. Stell ein gut aussehnendes Model hin, und du musst nicht zwangsläufig verliebt sein. Du bewunderst das Aussehen und fertig. So geht mir das mit Thor. Es gibt nicht viele Männer die SO aussehen. Das andere ist, ich brauche mehrere Anläufe bis ich mich auf einen Mann einlasse. Ja, ich stehe vorwiegend auf Frauen. Ich steh total auf rote Haare, dunkelrote Haare. Das ist so... mir fehlen die richtigen Worte um das auszudrücken. Stark sieht auch gut aus. Ich mag die Art wie er sein Bart schneidet. Der Mann ist einfach cool. Aber ich glaube es gibt ohnehin nur gut aussehende Helden. Alles andere ist eine Geschmacksfrage. "Was machst du da?", frage ich und versuche durch das ganze durchzusteigen, was ich sehe. Ich habe kein Verständnis für solche Dinge, Interessiere mich aber, auch wenn ich am Schluss nur noch Bahnhof verstehe, am ende bleibt dann doch noch was hängen. Er beginnt mir mit Fachchinesisch zu erklären, was er da macht und ich sehe ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Man sieht mir meine Nulllienie des Verständnisses an. düüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüü~ Tony lächelt als er bemerkt, das er so nicht weiterkommt, also vereinfacht er das ganze. "Ich rüste meine Rüstung auf." "...ah...cool. Kann ich die mal sehen?" "Derzeit nicht." "Ok." Betriebsgeheimnis und so. Er vertraut mir nicht so ganz. Das ist ok. Ich bin nicht gekränkt. Ich würde mir auch nicht trauen, wenn ich mich als angebliche Tochter Lokis bei mir aufhalten müsste. Ich glaub immer noch nicht so recht daran. Obwohl Thor einen kleinen Beweis geliefert hatte. Vielleicht bin ich ja auch einfach allergisch auf das Metal seines Hammers. Außerdem sah Loki auch normal aus, was die Haut betraf. Dann gibt es ja noch die Taktik der Verdrängung. Ich verdränge es einfach. Solange ich Loki nicht wieder begegnen, denn ich glaube nicht, das er aus Liebe mich vermisst hat. Da ist wohl mehr im Busch. Auf den Trichter kamen Thor und Stark auch. Aber was der Grund ist, das ist noch im dunkeln. Ich seh noch ein bisschen zu wie Tony die Daten abgeht, ohne zu verstehen was genau da steht. Ich sehe eine Grundform seiner Rüstung, ein paar Einzelteile die er anwählt. Das Teil ist wohl ganz auf seinen Körper angepasst. Das lässt ihn dann nicht völlig wie eine Blechdose aussehen. Vielleicht eher wie ein Roboter. Aber sicherlich ist er beweglicher als ein Roboter. Er wirft Befehle in den Raum und eine Stimme von irgendwo antwortet ihm. Er redet mit seinem Haus und es antwortet ihm. Das höre ich zum ersten mal und ich stutze, sehe mich nach der Quelle um. "Jarvis ist überall.", sagt Tony und ich seh ihn an. "Wie?" Tony hat bemerkt das ich mich wundere. Ich denke er lässt mich nie wirklich aus den Augen. Das ist Ok. "Mein Haus ist der Computer." "oh..." Das ist unheimlich, aber cool zugleich. Andererseits fühle ich mich jetzt ständig beobachtet. Ich meine, kann ich denn pinkeln gehen ohne beobachtet zu werden? Es gibt keinen Grund, weshalb ich mir sorgen machen müsste. Aber eine solche Art von Kontrolle ist mir immer unheimlich. Ich nehm einen Schluck aus meiner Dose und geh zum großen Panoramafenster um hinaus zu schauen. Ich sehe unter mir die New York. Es ist schon heftig, das man mich aus Deutschland hierher gebracht hat. Ich muss echt völlig weggetreten sein. Ich erinnere mich nämlich nicht mehr daran, wie ich herkam. Ich habe nichts persönliches mit. Keine Klamotten, nicht meine Zahnbürste, kein Laptop oder meine Katze. Ich hoffe meine Mitbewohnerin kümmert sich gut um die Mietze. Ich liebe Katzen. Was Kleidung und so weiter angeht, ließ sich das rasch lösen. Stark hatte einfach eine Auswahl kommen lassen. Jetzt trage ich gemütliche Hosen, die mit Reisverschlüsse und Bänder übersät ist. Dazu ein enges Shirt das an einem Metaller erinnert. Darüber trage ich ein graues Trägershirt. Ich sag ja, mein Kleidungsstil ist ein wenig... nicht so gängig. Diesmal bin ich leicht Gothig angezogen. Ich mag die Hosen mit den Bändern. Sie ist relativ weit und irre gemütlich. Ich kann mich in ihnen wunderbar frei bewegen. "Du sieht ihm wirklich ähnlich." Ich seh auf, sehe Tony an. Er sieht zu mir und wirkt nachdenklich. "Das wollte ich jetzt am wenigsten hören." Er grinst. "Ist mir nur so aufgefallen." Ich zucke mit den Schultern. Was soll ich dazu sagen. Mir ist selbst die äußerliche Ähnlichkeit aufgefallen und ich bereue es wie noch nie mir die Haare abgeschnitten zu haben. "Was denkst du, wann kann ich das Haus verlassen? Ich meine, unter mir ist New York. Ich würde mir gerne mal die Stadt ansehen.", frage ich und seh wieder hinunter. "Ich muss mich bewegen. Weißt du, ich mache gerne Parkoure durch." "Du bist Sportlich aktiv?" Ich sehe Stark an und heb eine Augenbraue. "Ich bin nicht in einem Verein der sportlichen Prinzessinnen. Ich hasse es mich völlig unterzuordnen, aber ich mache gerne Leichtathletik, klettere sehr viel oder nutze eben alltägliche Dinge auf der Straße als Turngeräte. Das ist sehr praktisch, wenn man schnell sein Ziel erreichen muss. Aber genauso viel hat´s mich auch auf die Fresse geschwungen." Ich schmunzle über mich selbst. Auch Tony schmunzelt. "Naja, um zu lernen muss es auch mal schmerzhaft sein. Aber wenn du dich austoben willst, unten ist der Fitnessraum, du kannst auch auf die Terrasse gehen. Im Grunde kannst du dich frei bewegen." Als hätte er nichts gesagt frage ich plötzlich. "Das alles ist wahr, oder? Ich meine, ich bin nicht zimperlich. Ich habe mich schon oft genug mit Typen angelegt die mir gegen den Strich gingen. Ich bin nicht stark, aber schnell und bisher war ich erfolgreich damit gewesen. Aber gegen ihn... gegen Loki...kam ich nicht die Spur an. Er war unglaublich schnell. Mal abgesehen davon, das ich mir fast in die Hosen gemacht habe." "Es ist wohl war, Herzchen. Aber keine Sorge, wir kümmern uns um dich." "Und wenn sich rausstellt, das ich eine tickende Bombe bin?" Ich glaube ich bilde mir zuviel ein. "Dann müssen wir dich eben töten.", scherz Tony. "Ich bitte drum.", antworte ich und ringe mir ein Lächeln ab. Ob ich ein Held bin? Nein. Ich bin so weit davon entfernt wie man entfern davon sein kann. Ich habe meine Macken, meine Eigenarten, einen gewissen Gerechtigkeitssinn, aber ich handele nicht immer unbedingt nach Gesetzt. Ich musste eine Vergewaltigung mit ansehen. Das war eine übele Sache. Eigentlich ohne Gewalt. Aber mit Drohung. Das Mädchen hatte sich viele Schulden bei zwielichen Kerlen gemacht und nun wollten sie die Schulden eintreiben. Sie war eine Freundin von mir gewesen. Sie suchte grade zu die Gefahr. Aber das rechtfertigte nicht die Taten der Kerle. Zu dem Zeitpunkt war ich gelähmt vor Entsetzen. Ich verlangte zwar, das Schluss sein sollte. Eher aber drohte man mir, das selbe mit mir zu tun. Dazu kam es glücklicherweise nie. Ein mit dem Schlüsselbund zerschlagenes Gesicht verhinderte das. Vielleicht habe ich deshalb so eine riesige Angst vor Vergewaltigungen. Der Tot ist mir dabei immer lieber. Seit dem tue ich alles um kein Opfer zu sein. Nicht so ein Opfer. Ich täusche eher als das ich etwas kann und das was ich kann, kann ich gut. Ich war immer Jähzorniger als manch andere. Meine Mutter motze deswegen immer. Ich war eine Nein-sagerin.  Ich war mutig was Mutproben anging. Und ich wollte nie beherrscht werden, daher ging ich immer gehen an. Ich war kaum erpressbar gewesen, war flexibel damit, einem eine Reinzuhauen... Ich würde sagen, meine Mutter hatte recht, wenn sie sagte ich wäre Aggressiv. Aber ich habe sie immer respektiert. Ich habe Anstand der Familie gegenüber gezeigt. Ich war nur der Gefahr gegenüber Aggressiv. Ich habe geholfen meine kleine Halbschwester groß zu ziehen, sagte immer wo ich bin und wann ich zurück bin, ich hatte nie was mit Drogen zu tun, oder anderen schwereren kriminellen Tätigkeiten. Alles andere diente meinem oder dem Schutz meiner Schwester. Wenn ich jetzt an die Worte meiner Mutter denke: "Du bist deinem Vater viel zu ähnlich.", macht mir das wieder Angst. Hatte sie damit echt Loki gemeint? Waren die denn zusammen? Ich hätte gerne gewusst, wie das Verhältnis war. Wie es dazu kam. Bin ich ein Versehen, oder gewollt? Man stellt sich solche fragen und kommt sich gleichzeitig so absurd vor. Ich habe nicht viel von meiner Mutter erfahren. Aber jetzt scheint mir, das sie über zwei Männer gleichzeitig gesprochen hatte. Denn ich kannte ja meinen Vater. Meine Eltern sind zwar getrennt. Aber ich hatte immer genauso viel Kontakt zu meinem Vater. Er sowie meine Mutter sagten immer, das sie sich sehr geliebt hatten, das dann aber viel Mist passiert war, weshalb das nicht mehr geklappt hatte. War Loki davor bei meiner Mutter, währenddessen oder danach? Bin ich der Grund? Eine Frage die sich wohl jedes Scheidungskind fragt. Also, ob es Schuld an der Scheidung wäre. Es ist ohnehin schwer zu begreifen, was mir da zur Zeit aufgetischt wird. Ich muss das alles erst mal verdauen. Runterkommen. Auf andere Gedanken kommen. Das mit den Gedanken wird schwer. Dafür hatte ich meine Medikamente. Jetzt habe ich sie nicht mehr, weil die Verschreibungspflichtig sind. Ich habe auch Tony noch nichts davon gesagt. Das ist auch mein Problem. Damit muss ich klar kommen. Ich wollte eh nicht ewig die Tapletten nehmen. Jetzt allerdings wären sie von Vorteil, besonderes für Nachts. Ich schlafe wieder verdammt unruhig. Wenn ich denn schlafen kann. Entweder habe ich die Bilder des Chaos vor Augen- einer zerstörten Welt. Sehe die Monster auf mich zukriechen, oder mache mir unnötige Gedanken über meine derzeitige Situation. Die lässt sich nicht ändern. Das muss ich in den Griff bekommen. Ich denke, ich bekomme das, über den Tag hinweg, ganz gut hin. Andere hängen viel schlimmer drin. Ich nickte Tony nun zu und werde das Angebot mit dem Fitnesstudio in Anspruch nehmen. Das lenkt von den Gedanken ab. Der Raum ist der Hammer. Alles was das Herz begehrt. Ich bin nicht jemand der Gewichte stemmen kann. Meine Kräfte sind für´n Arsch. Aber seltsamerweise schaffe ich Körperspannung zu halten. Dafür habe ich die Kraft. Wenn man mit mir Armdrücken macht, versage ich kläglich. Geht es ums Klettern, bin ich es die siegt. Ich bin sehr gelenkig und erreich damit Bereiche, die nicht jeder erreicht, oder eben nur auf andere weiße erreicht. Kein Wunder das ich immer noch so gelenkig bin. Wenn ich die Hände voll habe und vor einer verschlossenen Tür stehe, mach ich das mit dem Fuß. Kein Problem für mich. Auf öffentlichen Toiletten, fasse ich nichts an. Dazu habe ich meine Füße. Ich bin da flexibel. Mich festhalten ist für gewöhnlich auch schwer. Aber es gibt bekanntlich Ausnahmen. Ich tobe mich an den Stangen und der Kletterwand aus. Manchmal stelle ich mir vor, ich wäre Lara Croft oder eine Spezial Agentin, die so herumkrakseln muss. Aber ich denke nicht, das ich wirklich die Anforderungen gerecht werden würde um eine Spezial Agentin zu werden. Außerdem ist der Zug abgefahren, was das Alter angeht... glaube ich.  Ich habs nicht versucht. Und ich werde es auch nicht versuchen. Ich bin manchmal total schusselig. Etwas verpeilt. Manchmal bekomme ich die einfachsten Dinge nicht auf die Kette. Man sagte mir mal, das es daran liegt, weil ich mich zu sehr mit der Frage des Sinns beschäftige. Ich weiß, das nicht alles einen Sinn ergibt. Aber ich suche ständig danach. Das ist fast schon ein Zwang. Ich mache mir einen Spaß daraus ein Kletterspiel zu spielen. Ohne den Boden zu berühren. Das ist perfekt. Es lenkt mich ab und macht mich müde. Ich beginne wieder besser zu schlafen. Manchmal schlafe ich schon auf den Sofa ein, während wir einen Film schauen. Ich kuschel mich immer in eine Decke, die ich mir schon unter den Nagel gerissen habe und wache am nächsten morgen auf dem Sofa wieder auf. Ich habe ein eigenes Zimmer bekommen.  Ganz schick, zwar eine Spur zu schick für mich. Aber man will ja nicht klagen. Ich bin froh mich ein wenig Menschlich fühlen zu dürfen. Es vergehen ein paar Wochen. Ich bin als vermisst gemeldet, so wie mir Tony sagte. Naja, mein Leben hat sich ja eh geändert. Ich nutze die Zeit hier um zu trainieren. Ich will nicht wieder mir fast in die Hosen machen, wenn ich doch noch mal vor Loki stehen muss. Der Kerl ist so Irre. Ich kann ihn einfach nicht einschätzen. Und das nervt mich ungemein. Tony hat ebenfalls Spaß daran, er probt so seine Technologie und ich nutze sie um meine Reaktionen zu verbessern. Er sagte mal, das ich eine Meisterdiebin sein könnte, als er zuschaute wie ich mich durch die engsten Bereiche drückte oder mich leise und schnell bewegte. Das konnte ich schon als Kind. Kennt ihr das Gummispiel Flixflack? Zwei sagen einen Spruch und verwickelt dabei das sehr lange Gummi zu einem Netz durch das man schlüpfen muss ohne die Bänder zu berühren. Ich liebte das Spiel, weil darin war ich sehr gut. Die Eltern meiner Freunde erschreckten sich immer, da ich so lautlos hinter ihnen stand wie eine Katze, obwohl das Haus alt war und knarrte. Ich wäre ein Schatten. Ich empfinde es nicht so. Ich habe meistens eher das Gefühl das ich Trampel. Einmal erschrak auch Pepper, weil ich scheinbar so leise war. Eigentlich hat das nichts mit Talent zu tun, sondern mit Übung. Ich finde, jeder kann sowas, der ein bisschen übt. Ich musste das sehr früh lernen. Meine Mutter war in Schichtarbeit und sehr mürrisch, wenn sie geweckt wurde. Da ich das ewige bemeckere nicht mochte, weil ich in die Küche wollte um was zu trinken, fing ich an mich sehr leise zu bewegen. Schon in sehr jungen Jahren. Ich glaube sowas bleibt dann haften. Es wird zur Gewohnheit. Man tut es einfach. Aber da steckt dennoch Übung dahinter. Man muss üben eine alte schwere Tür grade zu lautlos zu öffnen. Ich meine, was bringt mir das jetzt? Davon kann ich mir auch nichts kaufen. Alles was ich können sollte um Erfolg im Leben zu haben, kann ich eben nicht. Ich kann die Dinge nur ein bisschen, aber nie herausragend gut. Nur das leise schnelle bewegen. Darin bin ich gut. Aber das bringt mir nicht mal was gegen Loki. Ich meine, welcher Mensch käme denn gegen einen Gott an? Wenn dieser Mensch nicht grade eine Superheld ist, wie Tony, und seine Hilfsmittelchen hat. Aber bestimmt hatte er auch ganz schön einstecken müssen. Jetzt helfen wir uns gegenseitig. Es macht Spaß. Ich finde Tony echt cool. Wenn wir Freunde bleiben würden, wäre das echt eine feine Sache. Jarvis meldet sich. "Mr. Stark, der verabredete Besuch ist eingetroffen." Ich sehe zu Tony und ziehe die Augenbrauen fragend zusammen. "Schau nicht so.", sagt er und zwinkert mir zu. Er sagte schon mal, das ich mit diesem Blick Loki zu ähnlich sehen würde. Das will ich natürlich nicht und sofort entspanne ich mein Gesicht. "Ok, Jarvis. Lass sie in den Konferenzraum. Wir sind gleich da.", befielt Tony, packt seine Kanone ein und bedeutet mir ihm zu folgen. Die laute Rockmusik, die wir zum Training hören, stellt sich aus. Wir ziehen uns nicht mal um. Beide haben wir eine gemütliche Trainingshose an und ein Shirt. Er eines seiner Rockshirts und ich ein Trägershirt das meine Schulterblätter freilegt. Ich habe meine Haare zusammengebunden und mein Pony hängt mir in der Stirn. Ich puste die Strähnen aus den Augen und folge Tony. Wir betreten den Konferenzraum. Während Tony einfach zu seinem Platz geht und kurz in die Runde grüßt, bleib ich kurz unschlüssig stehen. "Man sieht es deutlich an den Augen. Ich hätte damit nie gerechnet.", bekomme ich erst einmal gesagt. Der Typ ist groß, dunkelhäutig und trägt eine Augenklappe. Sicherlich ist er der Boss des Vereins. "Hallo auch.", antworte ich nur grimmig. Ok, nichts anmerken lassen. Tony wollte das ich mitkomme, also soll ich wohl auch hören was hier besprochen wird. Ich trete ein paar Schritte vor um nicht völlig als Außenseiter da zu stehen. Thor ist da. Ich nicke ihm kurz zu. Er nickt zurück. Dann wird mir von Tony der Rest der Leute vorgestellt. "Unser Brummbär hier ist," er deutet auf den dunkelhäutigen.  "Fury." Er deute dann nach einander auf die anderen. Einem blonden Mann der für mich aussieht wie ein Elite-Student mit zu vielen Muskeln, einem Herren, der sehr klug aussieht und sehr ruhig wirkt, einem jungen Mann mit wachsamen Augen und einer Frau mit rotem Haar. "Steve Rogers, Bruce Banner, Clint Barton und Natasha Romanoff. Unseren netten Donnergott Thor kennst du ja schon." Ich nicke kurz. "Hi."  Kurz hebe ich die Hand. Pepper hält sich im Hintergrund. "Was gibs neues?", fragt nun Tony und lehnt sich locker in seinem Stuhl zurück. In einem Anzug sähe das seriös und cool aus. In den Sportklamotten wirkt das beinahe lächerlich, aber dennoch cool. Tony ist einfach cool Egal wie er was macht. Aber vom wem ich nur sehr schwer die Augen abwenden kann ist Natasha. Sie sieht toll aus. Ich liebe sie grade ganz heftig an. "Loki konnte durch das Tesserakt entkommen. Er scheint sich durch dich, seine Rache zu versprechen.", sagt Thor und deutet auf mich. "Hat ihm jemand gesagt, das ich da nicht mitspiele?", werfe ich ein. "Ich denke, das ist ihm egal." "Na gut." Ich zucke mit den Schultern. "Aber das er was mit mir vorhat, wissen wir ja schon. Aber was hat er vor. Also was genau?" Ich spreche ohne Bedenken.  Ich will jetzt Fakten hören keine Mutmaßungen. Schließlich geht es hier um meinen Arsch. Natasha lächelt leicht und nickt. Ich denke sie hat begriffen. "Leider können wir nichts mit Genauigkeit sagen. Derzeit hält er sich auch versteckt. Aber Nachforschungen haben ergeben, das er definitiv etwas zurücklassen wollte, einen Notfallplan. Dazu hat er deine Mutter gebraucht." Nichts neues. "Wir haben erfahren, das die Mischung es macht. Das heißt, er wird dich Opfern, wenn es soweit ist um sein Ziel zu erreichen." "Das er mich nicht aus Vaterliebe aufgesucht hat, ist mir klar. Aber was bedeutet das genau für mich." "Dein Blut.", sagt Fury direkt mit rauer Stimme. Ich sehe ihn an. "Er will dein Blut. Wir schätzen das es um eine Waffe geht oder ein Tor zu dieser Waffe." "Loki wollte schon mal Thor aus Rache an den Arsch treten. So leicht gibt er auch nicht auf. Das wird er solange versuchen, bis er Erfolg hat. Und wenn er dabei auch noch zu einem Herrscher wird, kann das nur in seinem Sinne sein.", erklärt Tony nun weiter. Er spricht meine Sprache. Direkt und unverblümt. "Und warum lebt er eigentlich noch, wenn er so eine Nervensäge ist?" Thor sieht mich beinahe schon entsetzt an. Scheinbar kommt grade ein bisschen zuviel von Loki durch. "Naja, ich meine halt, müsste man nicht langsam daraus lernen?" Clint ergreift nun das Wort. "Was würdest du denn tun, wenn es dein Bruder wäre?" "Scheiß auf die Familie, wenn ein Mitglied so eine riesen Scheiße baut. Jetzt mal ernsthaft, wie oft wolltet ihr denn Loki bekehren? Kann es vielleicht sein, das es einfach in seiner Natur liegt so zu sein, wie er ist?" Ich weiß so weit bescheid. Ich weiß, das Thor sich was anderes wünscht als das was Loki ihm bietet. Er hängt an seiner Vergangenheit, an die schönen alten Tage. Ich weiß das von Tony. Ich sehe Thor an. "Deiner Liebe zur Familie alle Ehren, aber wie oft muss er dir noch ans Bein pissen, bis es auch bei dir ankommt. Er lässt sich nicht unterdrücken oder in eine Schublade stecken." "Ich habe ihn nie unterdrückt. Ihm ging es immer gut." "Dann ist er eben so. Lerne damit zu leben. Akzeptiere das." "Du hörst dich fast schon so an wie Loki.", merkt Clint an. Der Hass trieft förmlich in seiner Stimme.  Mir ist bewusst, das ich grade im Begriff bin diese Leute gegen mich zu bringen. Aber in die Hände klatschen und hui toll rufen nützt auch nichts. Ich werfe die fakten auf den Tisch, weil ich keinen Bock habe, wegen Gefühle am falschen Enden, drauf zugehen "Nichts gegen Gefühle, aber wenn sie das wesentliche verblenden, dann sind sie fehl am Platz." So schnell wie Thor aufgesprungen ist und mich gegen die Wand stößt, so schnell konnte ich gar nicht schauen. Ein Gott eben. "Rede nicht so einen Unsinn. Rede nicht wie er! Gefühle sind wichtig um ebenso zu verstehen." Ich greife nach seinem Arm in der Hoffnung mich ein bisschen zu befreien, weil ich kaum mehr Luft bekomme. Seine Hand ist ein Schraubstock. "Und was bringt dir das?", ächze ich. Alle anderen, die saßen waren aufgesprungen und versuchen Thor zu beruhigen. "Sie weiß es doch nicht besser. Wir sind hier um Lokis Pläne zu vereiteln und sie zu schützen. Immerhin in sie immer noch ein Mensch." es ist Banner der spricht und das wirkt wohl, denn Thor lässt mich langsam los. Ich huste. Dann seh ich auf. "Entschuldigung.", sagte ich. Ich meine es so, denn ich habe wirklich nicht nachgedacht. Ich weiß zwar was passiert ist, aber ich weiß nicht wie viel innerlichen Kampf Thor mit sich selbst führen musste um gegen Loki an zu kommen. Ich muss noch begreifen, das es Lokis Macht ist, Leute zu beeinflussen, ein Meister der Lügen und Magie. Ich habe sein Charisma selbst bemerkt, wenn auch nur sehr sehr schwach. Er hat mich einfach auf dem falschen Fuss erwischt, sonst wäre ich ihm wahrscheinlich gefolgt... und wäre jetzt tot, oder sonst was. Thor hat sich wieder beruhigt und wuschelt mir durch die Haare. "Schon gut." Ungewohnt das er das macht. Sonst macht das ab und an Tony. Ich fühle mich wie ein Haustier oder ein kleines Kind "Tony, du sagtest, das du mit Dana trainierst.", fragte Natasha. Tony nickt. "Ja. Sie ist wirklich flink. Ich hoffe ja, das sie so sich ein bisschen vor Loki schützen kann." Lächerlich, denke ich mir und meine Gedanken werden bestätigt. "Du weißt, das wir hier von einem echt genervten Gott reden. Ich würde sie gerne mal in Aktion sehen." Was soll das werden? Natasha kommt auf mich zu. Sie ist so heiß. Plötzlich haut sie auf mich ein. Reflexartig weiche ich aus. Ich schaffe es aus ihrem Radius zu kommen, dann aber erwischt mich ein Tritt in den Magen. "He!!" keuche ich. "Nicht schlecht. Du musst nur lernen noch einzustecken."  Sie sieht Fury an. "Ich möchte sie trainieren. Wir können nicht ewig um sie herum sein." "Keine schlechte Idee." Clint wirkt weniger begeistert, alle anderen scheint es egal zu sein. Fury gestattet es. Die folgende Wochen werden hart. Sehr hart. Ich stecke mehr ein, als das ich austeile und es tut weh. Ich glaube, das ganze dient auch ein bisschen dem Frust abbau. Ich bin nicht mehr in Starktower, sondern nun bei S.H.I.E.L.D. nicht weil ich wirklich dazu gehöre, sondern weil Natasha die Räume zur Ausbildung nutzen will. Teilweiße verzweifelt sie an mir, an anderen Momenten ist ist beeindruckt. Es macht irgendwie keinen Spaß mehr. Mir fehlt die Musik, die Scherze, der lockere Umgang. Natasha ist streng und gradlinig. Aber wenn ich eine kleine Chance haben möchte, muss ich da durch. Kapitel 5: Freiheit oder Gefangenschaft --------------------------------------- Langsam kommt mir eher mein altes Leben wie ein Traum vor, und das hier alles ist die Wirklichkeit. Ich meine, zieht euch mal das alles rein? Ein Typ taucht plötzlich auf der behauptet Loki zu sein und mein Vater. Ich finde mich im Starktower wieder und erfahre, das dieser Irre, der behauptet Loki zu sein, WIRKLICH Loki ist. Das er wohl nicht gelogen hat. Dann kommt diese supergeheime Einheit S.H.I.E.L.D und schleppt mich dank einem rothaarigen Leckerbissen mit sich mit. Ich hatte Loki mit einem Messer bedroht. Damals kam ich mir ein wenig überlegen vor ohne es zu sein. Ich meine, wäre er sogar ein Mensch, mit ein bisschen Erfahrung hätte er mich auch überrumpeln können. Aber ich hätte ihn verletzten können. Er wäre vielleicht an seiner Verletzung verreckt- was auch selbst für einen Menschen lächerlich ist, mit so einer Rüstung. Ich kann mir vorstellen, das er sich jetzt einen Abfeiert, wenn er herfahren würde, wo ich jetzt stehe. Das ich akzeptieren muss, dass das keine Lüge war. Das hier grade den Leute scheinbar der Arsch auf Grundeis geht. Woher sollen sie wissen, das ich nicht doch plötzlich ausbreche. Aber ich glaube, grade weil sie es nicht wissen, bin ich ständig unter Beobachtung. Ich darf mich einigermaßen frei bewegen, einfach weil ich bisher noch keine Scheiße gebaut habe. Aber die Tatsache, das ich Lokis Tochter sein soll, ist Grund genug um mich im Auge zu behalten. Manchmal will ich mich einfach verkriechen.  Alleine sein.  Einfach die Welt, die Welt sein lassen. Aber wehe ich stehe nicht bei Zeiten auf der Matte. Backenfutter wäre mir lieber, als diese höflich, wachsame aber auch unterkühlte Art, die man mir entgegen bringt. Ich will zurück zu Tony... oder besser noch; einfach Nachhause. Es wäre schön, wenn plötzlich die Kameraleute vortreten würden und ein abgedrehter Moderator und mir offenbart, das ich hier bei "Bitte lächeln" bin und man mich von vorne bis hinten verarscht hat. Das das alles nur ein Witz ist. Das es keine nordischen Götter gibt, die mal eben auf der Erde "Hallo" sagen. Das die Anlage, in der ich mich grade befinde, nur eine einfach irre tolle Kulisse ist. Das die einen oder anderen nur Masken und Kostüme tragen. Ich habe mich noch nie so nach meinem bisher kläglichen Alltag gesehnt, wie jetzt. Ich sitze auf einem Sessel in einem großen Raum, der wohl auch Konfernzen dient. Nicht weil ich hier hergebracht wurde. Ich bin hier einfach rein gegangen, wohl wissend, das Kameras auf mich gerichtet sind. Aber das ist mir egal. Ich will keinen Mist bauen. Ich will einfach mal alleine sein. Möchte keine Tastaturen klackern hören, keine Befehle, keine Schuhe auf Boden und letzt endlich auch die Blicke auf mich spüren. Ich habe die Knie angezogen und meine Stirn darauf abgestützt. Das ist eine angenehme Pose zum nachdenken, weinen, lachen, fluchen... ohne das man mir das sofort ansieht. Manchmal stehe ich so unter Spannung, das ich einfach nur schreien möchte, oder irgend jemanden eine abräumen möchte. Am besten Loki, der mich ja letztlich hierher getrieben hat. Aber am Ende würde ich mir wohl eher die Hand brechen. Ich denke also über das nach was bisher passiert ist. Wie immer. Eigentlich tue ich fast nichts mehr anderes, seit ich hier bin. Tony hat mich abgelenkt. Und das hatte Spaß gemacht. Hier aber macht es gar keinen Spaß. Es ist ätzend. Ich komme mir vor, wie in einem Gefängnis, ohne Gitter. Mir fehlt nur die Fussfessel, die Sicherstellt, das ich nur in einem bestimmten Bereich bleibe. Aber das brauchen die hier ja auch nicht. Ich seh auf und direkt zu eine der Kameras, die auf mich gerichtet sind. Ich höre wie die Tür aufgeht, selbstbewusste energische Schritte. Hin zu sehen spare ich mir. "Du sollst du Romanoff." Es ist dieser Clint. Er hasst mich, ohne das ich weiß warum. Da ich ihm ja nichts getan habe und er ein so kluger Bursche ist um zu wissen, das ich genauso wenig Glücklich über diese Situation bin und wir damit im selben Boot sitzen, gehe ich davon aus, das es was mit Loki zu tun hat. Etwas persönliches. Ich weiß nicht was. Aber da ist auf jedenfall etwas. Danach fragen werde ich nicht. Vielleicht irgendwann mal. Aber nicht heute. Ich stehe auf und sehe wie er sich anspannt. "Ganz locker.", sag ich nur und geh an ihn vorbei. Meine Güte.  Ich kann nicht mal einen Taschenspielertrick.  Der soll mal runter kommen. "Ich bin NICHT Loki!", zische ich ohne ihn anzusehen. Spüre aber das Clint mich um so sturer ansieht. Mein Aussehen ist das Problem. Ich erinnere wohl zu sehr an das Problem, dass sie scheinbar schon wieder haben. Ich sollte mir die Haare färben und ins Solarstudio gehen. Wobei das mit dem braun werden bei mir eine Kunst für sich ist. Obwohl ich schwarze Haare habe, habe ich eine recht helle Haut, die schwer Sonnenbräune zulässt. Für Strandaktionen etwas unsexy. Aber ich war eh nie so darauf erpicht. Mit Clint im Nacken komme ich bei Natasha an. Sie ist cool, hübsch aber auch hart mir gegenüber. Ich bin aber so hin und weg von ihr, das mir das nicht besonderes was ausmacht. Das heißt, ich wünschte mir schon, das sie nicht so unterkühlt wäre. Aber immerhin scheint sie in mir doch was gutes zu sehen. Immerhin trainiert sie mit mir. Was die Kletter- und Ausweichaktion angeht, kommen wir schnell voran. Beim Nahkampf habe ich etwas Berührungsängste. Zwar habe ich ein schnelles Verständnis dafür. Aber ich habe Hemmungen. Das Training mit Natasha ist eigentlich ganz cool. Es ist das coolste von allem hier. Und dabei ist das so trocken, langweilig, routiniert. Was ich hasse ist das beobachten und die Tests. Denken die, durch mich, Lokis Schwachstelle zu finden? Aber dem kann ich ja auch nicht entgehen. Nach Natashas Training wird sie mich auch gleich den anderen Typen ausliefern, die mir Blut abnehmen. Mich untersuchen und ich zum bestimmt 2435 mal sage, das ich nur ein Mensch bin. Irgendwie wollen die mir nicht glauben. Liegt es an dieser Blutgeschichte? Ich lasse es über mich ergehen. Danach bin ich immer völlig neben der Spur. So läuft das jeden Tag... Ich stehe vor einem Bildschirm und stelle mir vor es ist ein Fenster. Immerhin sehe ich darauf Bäume, Häuser und ein bisschen normales Leben. Hier ist alles so steril, voll mit Technik und Trostlos. Die Leute hier haben´s trotzdem gut. Sie können hier raus, wenn sie Feierabend haben. Ich muss immer hier drin sein. Ich komme mir vor, als wäre ich der Schwerverbrecher. Schon wieder stehe ich kurz vor einem Anfall von Verzweiflung. Bisher konnte ich das immer irgendwie runter schlucken. Solange alles noch neu und interessant war. Aber so langsam setzen sich die Eindrücke. Und es ist echt Trostlos. Ich beiße mir auf die Unterlippe, Atme durch und drehe mich um. Einer der Soldaten, oder weiß der Geier, was der ist, steht hinter mir. "Was?", frage ich entnervt. Er antwortet nicht. Er muss das nicht. Ich weiß, was seine Aufgabe ist. In meiner Nähe bleiben. "Denkt ihr, ich werde jetzt den ganzen Bunker hier kapern? Was ist eigentlich euer Problem?" "Das wissen sie.", antwortet er nun doch. Ich seh ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Und ihr wisst, das das Zeitverschwendung ist." "Ich bin der falsche Ansprechpartner." "Das ist mir grade sowas von scheißegal." Eine raue Stimme unterbricht mich. "Er wird nach dir suchen. Und dann wollen wir bereit sein." Ich drehe mich um und lehne mich nun gegen die Wand. "Und warum dann dieser ganze Scheiß mit mir? Ihr habt schon so viel Blut von mir abgezapft, das ich befürchte bald aus den Latschen zu kippen. Erklärt mir doch wenigstens mal, was das alles soll." Ich bin mir tatsächlich nicht sicher, ob ich es begriffen habe. "Wir vermuten, das Loki dich wegen deines Blutes braucht." "Für was? Ist er ein Vampir oder sowas?" "Das nicht. Aber es gibt einen Grund, warum er dich erst jetzt aufsucht." "Was denn? Sollte ich etwas reifen wie Wein? Was macht euch überhaupt so sicher? Hat er das euch gesagt?" "Vielleicht erwartet er sich auch was völlig anderes. Fakt ist, das du ihm besser fern bleibst." Ich neige leicht den Kopf und lächle leicht, mit den Armen vor der Brust verschränkt. "Und dafür müsst ihr mich grade zu leer saugen? Was erhofft ihr euch von mir?" "Ganz ehrlich? Du bist seine Tochter, aber zum Teil auch ein Mensch. Dennoch könntest du Kräfte haben, die du geerbt haben könntest." Ich muss lachen. "Ich stolpere über meine eigenen Füße. Ich glaube eher, dass die Verteilung so ist. Aussehen; Vater. Fähigkeiten, Mutter." "Und doch bist du sehr geschickt, sagt Romanoff." "Echt? Sie meckert immerzu. Ich solle mich konzentrieren und anstrengen." "Du weißt selbst, dass du schon mehr leistest als ein normaler Mensch, der keine Ausbildung wie Romanoff hatte. Aber ich bin nicht hier um dich in deinen Fähigkeiten zu beweihräuchern. Ich will wissen was Loki mit dir vorhat."  "Ich würde es ja verraten, wenn ich es wüsste." "Und deshalb testen wir dich. Wenn wir herausfinden, was du kannst, was deine Fähigkeit ist, dann können wir ein weiteres Stück zum Puzzle anbringen." "Na, dann übe ich mal meine Taschenspielertricks." "Es heißt nicht, das du zwangsläufig Magie beherrschen kannst wie Loki." "Nicht? Schade. Wäre praktisch. Dann könnte ich mich aus diesem Alptraum zaubern." Fury bringt etwas zu Stande, das einem lächeln gleichen könnte.  Er scheint mit meiner offenen Art und meinem Sarkasmus klar zu kommen. "Aber jetzt mal was anderes. Mir fällt die Decke auf den Kopf. Habe ich nicht ein bisschen das Recht auf frische Luft?" Fury schüttelt den Kopf. "Das schon. Aber die Umstände sind andere, die das Teilweise außer Kraft setzten." Ich starre ihn an. Das ist direkt und hart. "Und deswegen werde ich wie ein Versuchstier gehalten?" "Du kannst dich frei bewegen." Ich lache auf. "Ja, klar." Mein Wächter tritt einen Schritt zur Seite und sieht mich und dann Fury an. Ein erneutes tiefes Seufzen lässt mich wieder runter kommen. Ich hebe die Hand zu meiner Stirn und schließe kurz die Augen. Dann seh ich wieder auf. "Na, schön. Ich habe ja eh keine andere Wahl." Ich füge mich einfach. Sonst mach ich meine Situation schlimmer, als sie schon ist. In den folgenden Tagen spreche ich kaum noch. Mein Wusch ist groß, nicht hier sein zu müssen. Wirklich Hoffnung habe ich auch nicht. Mein normales Leben ist vorbei. Entweder erwischt Loki mich doch noch, dann ist mein Leben gelaufen. Oder er erwischt mich nicht und ich verende hier. Mein Leben ist dann genauso gelaufen. Ich kann wohl nicht mehr zurück in mein normales Leben. Der Zug ist abgefahren. Obwohl ich nicht in einer Zelle eingesperrt bin, bin ich trotzdem in Gefangenschaft. _________________________________________________________________________________________ Iiiihh~ eine Mary Sue. Ich hoffe ja, das ich sie irgendwie davon wegbekomme. Aber ganz ehrlich. Das wird schwer bei den ganzen Voraussetungen, die eine Mary Sue ausmachen. XD Ich hoffe ja auch, das Dana genügend Ecken und Kanten hat um sie nicht in diese Sparte zu stecken. Ob sie eine von diesen tragischen Helden sein wird, oder eine von diesen schimmernden Siegerinnen? Ich glaube nicht, immerhin muss man ihre Herkunft betrachten. Loki hat eine Tochter. XDD Lächerlich, oder? Aber was spräche denn dagegen? Mir bleibt nur zu hoffen, das ich diese Story in der richtigen Bahn halten kann... ^.~ Kapitel 6: Hallo Dad -------------------- Lokis Ziel? Asgard doch noch zu beherrschen und Midgard obendrein. (Das wissen wir von seinem Bruder und der Tatsache, die vor einiger Zeit Loki selbst auf den Tisch legte, mit seinem Handeln eine Außerirdische Armee auf New York zu hetzen.) Vielleicht über die Tatsache eines Enkel? (Ich bin mir nicht sicher, wie Odin darauf reagiert, wie dort die Familienverhältnisse sind.) Vielleicht auch mit Hilfe der Fähigkeiten des Kindes? Was sind die Fähigkeiten? Schnelles Bewegen. Rasches begreifen. Nichts besonderes mit dem nötigen Training. Sie enteckt langsam ihre Magie ohne zu wissen, das es Magie ist. Sie schafft es die Leute zu täuschen, nur um ihrem Elend zu entkommen, auszuweichen. Wenn sie gereizt ist, findet man sie urplötzlich an einer anderen Stelle vor. Die Kameras zeigen, dass sie sich bewegt, als wolle sie ausweichen. Aber sie löst sich auf, während ihr "Schatten" noch an Ort und Stelle verharrt. Sie beginnt das Wasser, das warm geworden ist in ihrer Hand zu kühlen. Ohne das ihr das bewusst ist. Ihr ist das alles nicht bewußt. Es ist als würde es ganz normal für sie sein. Wie lange kann sie das schon?  Zumindest erkennen wir erst jetzt langsam ihre Fähigkeiten. Zuvor  war nichts davon zu sehen. Man muss sie genauer beobachten. Sicherstellen, das sie nicht in Bereiche vordringt, in denen sie nichts zu suchen hat. Durch ihr Blut erhofft man sich eine Waffe zu schaffen... oder einen Schutz. Was ist besser als göttliches Blut, und wenn es nur Halbgöttlich ist. Ich hoffe, das wir damit Loki ordentlich zusetzten können. Unsere Labore sind dazu ausgelegt vorhandenes zu modifizieren. Es steht nicht im Sinn, Dana damit dann zu modifizieren. Sie ist dazu zu berechenbar... oder unberechenbar. Es wäre nicht klug sich noch einen mächtigen Gegner zu schaffen. Also benutzt man die Puzzelteile und schafft sich eine Waffe ohne Bewußtsein. Etwas das rechenschafte Gesinnungen stark genug macht. Die arbeiten sind noch am Anfang. Es ist nicht leicht. Es ist eine neue Herausforderung. Denn Götter scheinen wirklich sich, von der Wissenschaft wie wir sie kennen, abzuheben. Aber es ist eine Gelegenheit.  Vielleicht die Einstigste... Der Wissenschaftler schließt sein Logbuch und wendet sich mir zu. Ich sitze leicht gereizt auf einer Liege. Diesmal gibs keine Blutabnahme. Gestern wollte ich mich weigern, was die Jungs total aufregte. Man, ich bin nur zurückgewichen und die tun so, als hätte ich Gift gespuckt. Ich konnte nicht so schnell schauen wie die mich dann doch packten und mir wieder mal Blut abnahmen. Ich versteh die ganze Aufregung nicht. Jetzt kommt er mit Kabel und so einem Krempel wo man Gehirn- und Herzströme messen kann. Ich lasse es über mich ergehen. Es sind ja diesmal keine Nadeln. Aber es bitzelt leicht, als das Gerät loslegt. Ein bisschen unbehaglich sieht mich der Labormensch an. Soll ich "buh" machen?  Ob er sich erschreckt? Ich verzieh stattdessen nur den Mundwinkel als er seine Messungen abgeschlossen hat und mich von den Dingern befreit. Das ich Oben ohne da sitze, macht mir nichts mehr aus. Das ist ja schon fast Routine und bei mir kann man eh nicht viel wegkucken. Wäre ich eine rassige Latina, oder eine sexy Blonine, sähe es wohl anderes aus. Dann würden wohl die Männer sabbernd, wie Homer aus den Simsons, der an was leckeres zu essen denkt, dastehen. Ich bin froh, das das bei mir nicht so schnell passieren kann. Dann würde ich mich wohl wirklich unbehaglich fühlen. Ich zieh mein Trägershirt wieder an und den Pulli und spring von der Liege. Der Pulli ist mir beinahe etwas zu groß und hängt mir über den Po. Darunter trage ich eine enge Hose und Stiefeletten, denen ich nicht den Reißverschluss zugezogen habe. Sie sitzen trotzdem fest genug um sie nicht zu verlieren. Ich werde nun aus dem Labor entlassen und soll mich bei Fury im Kontrollraum melden. Ich höre nur ein leises fluchen und schnauben und sehe nach oben. Über mir quält sich grade ein Techniker ab sich irgendwo rein zu quetschen. Ich heb kurz eine Augenbraue und geh auf Fury zu. "Kann ich dich um etwas bitten?" Ich nicke. "Ein Anschluss hat sich gelöst. Aber unser Techniker erreicht die Stelle nicht." Ich verstehe schon und zucke mit den Schultern. Ich will zeigen das ich keine Gefahr bin, das ich auf denen ihrer Seite bin und nicht auf Lokis. Also erkläre ich mich bereit in den Schacht zu klettern, natürlich unter Kontrolle einer Kamera und dann nach Anweisung etwas anschließen oder abschließen. Zwar kommen die Techniker auch ohne mich an ihr Ziel. Aber meistens quälen sie sich so unglaublich ab wenn es so enge Bereiche sind. Das ist der Vorteil wenn man nichts an sich hat. Ich kann mich echt durch fast alles zwängen. Es tut gut, das Gefühl zu bekommen, das man auch mal bei ...normalen Sachen  nützlich sein kann. Normal ist hier allerdings nichts mehr.  Ich bekomme gesagt um was es grob geht aber nicht wofür das gut sein soll und kletter dann los. Es ist wirklich sehr eng, selbst für mich. Man merkt das die Anlage nicht dazu gebaut wurde um immer Problem los alles zu erreichen. Es wurde eins nach dem anderen Gebaut. Planung perfekt, so das man gleich an alles denkt. Nur nicht daran, das an den unmöglichsten stellen auch mal was kaputt gehen kann. Mit der Ausrüstung an Werkzeug quetsche ich mich durch die Gewindestangen der Lüftung und seh schon das Problem. Ich tage eine kleine Kamera an der Stirn damit die unten sehen, was ich sehe. "Ist es das?" Ich deute auf ein Bündel schwerer Kabel worauf ein paar Kabel liegen, die an eine Buchse angeschlossen sind. "Ja. Löse das weise kabel und schließe das Gelbe kabel daran an." Ich habe es mit Glasfaserkabeln zu tun.  Schnelleren Zugang ins Netzs und schnellere Datenverarbeitung.  Das ist mir bei Tony hängen geblieben.  Ich nicke  und kämpf mich in eine Position, in der ich einigermaßen Arbeiten kann. Habt ihr mal auf einem Bündel schwerer großer aktiver Kabel gelegen? Obwohl sie ausreichend Isoliert sind spürt man wie warm es durch die Energie wird, die da durchströmt. Lebensgefährlich? Nur wenn die Isolierung beschädigt ist. und dafür müsste man mit schweren Werkzeug rohe Gewalt anwenden. Es ist anstrengend und ich spüre wie ich anfange zu schwitzen. Zum glück hab ich den Pulli ausgezogen. Der hätte mich Ohnehin beim klettern behindert und wäre an den Halterungen zerrissen. Ein bisschen Abkühlung wäre jetzt echt toll. Ich schraub das angegebene Kabel los und konzentriere mich gleichzeitig auf meine Gedanken, es etwas kühler haben zu wollen. Es klappt. Es wird erträglicher. Ich atme aus und lass kurz den Kopf sinken. Obwohl das Kabel nicht so dick ist, wie die anderen ist es schwer genug, vor allem weil es Spannung hat. Keine Elektrizität, aber das Gewicht und die Länge setzt mir zu. vor allem liege ich halb auf dem Gelben Kabel das angeschlossen werden soll weil es nicht anderes geht. Jetzt mühe ich mich mit dem Kabel ab und ächze. Ein kurzer Fluch von bleibt den untern auch nicht  erspart da ich das Mirko direkt vor meinem Mund habe.  Ich bringe erfolgreich meine Aufgabe unter Anleitung zu ende, kontrolliere noch mal nach, verräume das mitgebrachte Werkzeug und mach mich auf den Rückweg. Ich muss rückwärts kriechen. Drehen ist hier nicht drin. Es ist anstrengend, aber es macht mir nichts aus. Auf der hälfte meines Weges höre ich plötzlich Unruhen. "He! Was ist da unten los?", frag ich in mein Mikro und halte inne. Ich bekomme keine Antwort sondern höre nur Befehle bellen. Ich versuche mich zu beeilen aus dem Schacht wieder heraus zu kommen, finde eine stelle in der ich mich drehen kann und kämpfe mich zum Ausgang. Mir hängen meine Haare in den Augen und ich puste sie weg, ich seh nicht sofort was los ist, wage es auch noch nicht mich aus meinem "Versteck" zu begeben. Dann seh ich was so Unruhe stiftet. Loki. Wie ist der hier rein gekommen? Warum ist er denn hier? Er kann unmöglich wissen das ich hier bin. Oder ist es das Vater-Kind-Ding, wie Tony einst meinte? Aber bestimmt ist es ein anderer Grund. Eine alte Rechnung vielleicht. Ich täusche mich.  Es ist keine alte Rechnung. Ich weiß nicht wie das möglich ist, aber plötzlich fühle ich mich an den Haaren gepackt und werde aus meinem Versteck gerissen. Der Reif mit der Kamera und das Mirko fallen runter, während ich aufschreie  und zu treten beginne, dabei versuche den Griff in meinem Haar zu lösen. "Du dachtest, du könntest dich vor mir verstecken?", lächelt Loki mich an. Seine stimme ist beinahe berauschend. Aber der Umstand ist wieder nicht passend um dem zu verfallen. "Verstecken?", zische ich mit zusammengekniffenen Augen, weil der Griff echt schmerzt. Ich kratze seine Hand und stemme mich von ihm weg. Er hat ganz schön mit mir zu ringen. diesmal ist es nicht so einfach. Ich schaffe genug Luft zwischen uns zu bekommen um ihm gehen die Brust zu treten. Sein Griff lockert sich wirklich und ich reiße mich los, auch wenn mir ein paar Haare dabei ausgerissen werden. Loki fast sich sehr schnell wieder. Natürlich. Er ist ein Gott! Erneut will er nach mir greifen und fasst daneben. Sein Blick ist kurz überrascht, aber plötzlich steht er dicht vor mir. "Mit diesen Tricks kommst du bei mir nicht weit." Ich weiß nicht wovon er redet. Aber ich gehe auch nicht darauf ein. "Aber ich habe damit gerechnet.", spricht er weiter. Womit hat er gerechnet? Mir dämmert langsam ein Verdacht... _________________________________________________________________________________________ Diesmal hat man einen kleinen Einblick in meinem Beruf. Da ich das worum Dana gebeten wurde, selbst schon oft genug machen musste, kann ich sagen, das es auch eigene Erfahrung basiert. XDD Brandschutztechnik kann abenteuerreich sein XDD Dieses kapitel finde ich selbst jetzt nicht so berauchend. Daher kann es sein, da sich es noch mal bearbeiten werde. Sollte das sein, werde ich in den nächsten Kapiteln darauf hinweißen. ^.~ LG Kapitel 7: Willkommen Zuhause ----------------------------- Das war eine Rangelei... Es wäre nur schön, wenn die Umstände weniger... sagen wir... ungewollt wären. Und die Verhältnisse angenehmer wären. So aber war ich bemüht Loki los zu werden, während er genau das Gegenteil wollte. Es ist nicht so, das alle anderen da stehen und uns zusehen. Ein heilloses Chaos ist ausgebrochen. Es wurde geschossen. Es gab direkte Angriffe. Befehle wurden gebellt. Ich bekomme nicht ganz mit, was grade abgeht oder wie. Loki hält sich, fast ohne Mühen, die Menschen vom Leib. Wahnsinn, wie schnell er sich bewegen kann und wie er die sonst so nahezu unbesiegbaren Soldaten niedersteckte. Irgendwie sah das schon cool aus. Aber jetzt ist keine Zeit den Feind cool zu finden... oder irgendwas cool zu finden. Ich will meine Gelegenheit nutzen und Loki auf Abstand bekommen. Aber, obwohl er so beschäftigt war, mir gab er keine Chance dazu. Verzweifelt und gleichzeitig wütend versuchte ich irgendwie gegen ihn an zu kommen. Ein Witz. Ich weiß. Aber was bleibt mir anderes übrig? Wozu sollte ich sonst trainieren? Ein bisschen half das alles auch. Immerhin hatte Loki echt Mühe mich zu halten. Gleichzeitig oder im Wechsel bekam er von allen eine über. Auf dem Schulhof würde man den Einzelgänger unter der Gruppe Schläger nicht mehr sehen. Hier war es umgekehrt. Man sah den Einzelgänger sehr deutlich. Und seine Angreifer schafften es kaum nahe genug heran zu kommen. Einzelgänger? Vielleicht. Schwach? Auf gar keinen Fall. Aber ich hab auch nicht vor wie damals völlig Kampflos unterzugehen. Also nehm ich mich zusammen.  Ich wehre mich mit aller Kraft. Man merkt, das man es mit einem Gott zu tun hat. Wo bitteschön war Thor? Tony wäre jetzt auch nicht schlecht. Aber man kann nicht alles haben. Von den anderen habe ich bisher nicht so viel mitbekommen. Natasha und Clint, die für den Verein hier kämpfen, hauen natürlich rein, was das Zeug hält. Pfeile schießen an mir vorbei, während irgendwie alles gleichzeitig passiert. Ich mühe mich ab, mir Loki vom Hals zu halten. Dieser wehrt die Angriffe der anderen ab, plus meine eigenen. Kugeln fliegen uns um die Ohren. Ich denke mir ganz kurz, ob da nicht eine Gefahr besteht dabei einen Freund zu treffen. Aber ich kann nicht realisieren, das hier alles nach einem passendem Schema abläuft. Es wird nicht geschossen, wenn ein Freund in der Schusslinie steht.  Natasha gehört zu denen die direkt an der Front kämpfen, während ich aus dem Augenwinkel sehe wie Clint mit einem hypermäßigen Bogen Pfeile verschoss. Wie es trainiert wurde versetzten Natasha und ich Loki Schläge und Tritte, die abgewehrt und ausgewichen werden. Ich spüre aber auch das ich treffe und wenn ich das schaffe, dann Natasha allemal. Also hau rein, Mädchen. Ich verfluche Lokis Zauberrei, denn er schafft es uns damit zum Narren zu halten. Aber ebenso hat er Schwierigkeiten auch mich lange genug zu halten. Ich geb alles und lasse meinen ganzen Zorn auf ihn los. Bis ich die Kontrolle verliere, die Natasha so an mir kritisiert hatte. Ich wirbel herum um ihm auszuweichen, bekomme einen Tritt in den Rücken. Ich weiche aus, als er nach mir packen will und stehe im nächsten Moment neben ihm um ihm gegen die Kehle zu hauen. Natasha handelte ähnlich, aber viel geschmeidige rund präziser. Aber es schien Loki nichts auszumachen. "Dummes Weib." zischt er und ich weiß nicht wen er meint. Sie oder mich... oder beide? Ist auch egal. Natasha fliegt durch den Raum. Ein weiterer Pfeil schießt in Lokis und meine Richtung, während wir mittlerweile schon fast verheddert ineinander am ringen sind. An seinem Blick kann ich erkennen, das er doch ein kleines bisschen beeindruckt und... stolz?... ist. Pah! Stolz. Worauf? Das ganze hat wohl kaum mit ihm zu tun. Immerhin fühle ich mich beweihräuchert genug, einfach der Tatsache entsprechend, das Loki Notiz von meinem bisschen können nimmt. Die Pfeile fliegen weiter in unsere Richtung. Aber sie treffen uns nicht. Ich frage mich ganz kurz warum. Jedenfalls bemerke ich, das Clint das mit Absicht macht. Ich sehe es blinken an den Pfeilen und ahne nichts gutes. Dann höre ich wieder ein surren, das sich ganz schnell uns näher und zwar unmittelbar. Mir wird klar das alle anderen uns nicht mehr nahe sind und im selben Moment wo ich zu begreifen beginne, trifft mich ein beißender Schmerz in den Rücken. Ich schreie vor schmerz auf und sink in die Knie. Das ist fies. Es schmerz und es raubt mir die Sinne. Oh Gott! Ich werde sterben! Erst jetzt bemerke ich, wie sehr ich doch an meinem Leben hänge. Aber der Zug ist wohl abgefahren. Ich höre noch weitere schreie spüre einen Arm unter mir, der mich auffängt und verhindert da sich auf den Boden knalle, Warum?- warmes Leder und dann nichts mehr... Nur noch schwärze. "Clint! Du solltest Loki treffen!", brüllt Natasha. Er bleibt kühl und deutet in Lokis Richtung. "Habe ich! Durch seine Tochter. Außerdem haben wir, was wir brauchen." "So war das nicht gedacht. In erster Linie sollten wir sie schützen!" Das piepsen der Pfeile um Loki und dem Mädchen wird hektischer. Der Gott der Lügen scheint zu begreifen und will grade handeln, als ein Ohrenbetäubender Knall und grollen folgten. Die Pfeile explodieren in Elektrizität, aber Loki und das Mädchen befinden sich nicht mehr im Zentrum, so wie es sein sollte. Thor fängt stattdessen die Energie ab und sieht gar nicht glücklich aus. Clint kann es nicht begreifen. Was ist sein Problem? Hatten sie nicht zusammen schon mal gegen Loki gekämpft? Warum stellt sich Thor jetzt in den Weg? "Was soll das werden!?!", donnert Thor los und es ist Markerschütternd. Einige der Leute hier werfen sich wie von selbst auf den Boden und hoffen auf Gnade. Thors Freunde bleiben stehen, sind aber erstaunt, verwundert und teilweise reuevoll. Thor ist es egal, wer steht und wer kniet. Seine Sorge gelten den Menschen, wie auch seiner Familie. Das unter einem Hut zu bekommen ist wohl wahrlich nicht leicht. "Ich wisst, das ihr gegen Loki verlieren werdet? Und eure Welt ist nicht dazu geschaffen ihn gefangen zuhalten!" Clint hätte am liebsten eine Antwort gebrüllt. Und zwar, warum dann Loki hier war, wenn er doch in Asgard gefangen sein sollte. Aber dazu kam er gar nicht. Fury der leicht gehetzt wirkt, aber wohl schnell wieder die Fassung hatte meldete sich. "Uns ist bewußt, mit wem oder was wir es zu tun haben. Deshalb sind unser Waffen..." Thor starrte ihn zornig an. "Eure Waffen?" Er deutet auf das Mädchen, das leblos in Lokis Armen liegt, der zum Teil zornig, zum Teil belustigt und Teilweise besorgt schaute. "...töten Menschen. Keine Götter!" Es ging grade nicht darum wie stark eine Waffe war. Es ging darum, wie weit die Freunde gingen, und wo sie standen. Loki wollte etwas sagen. Aber Thor donnert ihm entgegen zu schweigen. Imposant, denn tatsächlich blieb Loki still. "DU! Du hast es mal wieder auf die Spitze getrieben! Ich liebe dich, Bruder. Aber auch meine Geduld hat grenzen." "Ich wusste nicht, das du überhaupt Geduld hast." murrte Loki, aber es war deutlich zu hören und sein Sarkasmus triefte förmlich. Thor ist rasend und man sieht im an, das er sich schwer beherrschen muss. Er wirbelt zu Loki herum und packt im in Genick. An dessen Ohr zischt er. "Das klären wir Zuhause!" Thor sieht nicht wie Loki leicht lächelt und das Mädchen an sich drückt. Er wehrt sich nicht dagegen Thor begleiten zu müssen. "Ich wollte ohnehin Nachhause..." Auauauauauauauauauauauauauauauau... Wieso tut es so weh? Tot sein, sollte doch nicht schmerzen. Mein Körper brennt. Vor allem mein Rücken, dort wo ich getroffen wurde. Ich spüre weiche Felle unter mir. Vor meinen geschlossenen Augen ist alles in Blut getaucht und die Spinnfäden in meinem Kopf lösen sich nur sehr schwer. Ich bekomme die Augen nur schwer auf.  Sie brennen.  Sie Schmerzen als hätte ich einen ganzen Sandkasten darin. Ich spüre, dass ich auf dem Bauch liege.  Ich versuche meinen Arm zu bewegen. Es geht nur mühsam. "au...", geb ich leise wimmernt von mir. "schscht", höre ich und jetzt erst spüre ich, das mich jemand am Rücken, an meiner Wunde berührt. Sie zu behandeln scheint. "Das wird wieder. Es sah schlimmer aus als es ist." Die Stimme gehört einer Frau. So sanft und beruhigend, voller Verständnis. Ich sollte eigentlich Angst haben. Aber die bleibt aus. Nein, ich fühle mich grade zu geborgen. Ich will sehen wo ich bin und bemühe mich meine Augen zu öffnen. Der Wille vertreibt die Spinnweben in meinem Kopf nun viel rascher. Ich drehe den Kopf zur anderen Seite, weil mir der Nacken schmerzt und sehe goldfarbenen und bronzenen Stoff, der eine Person einhüllte. Ich sehe mit schmerzenden Augen und blinzelnd auf. Eine wunderschöne Frau sitzt neben mir und kümmert sich um meine Wunde. "Loki hat das schlimmste verhindert." "Loki?" Ich versteh nicht ganz. Ich will mich bewegen. Aber mein Körper gehorcht mir nur widerwillig. Ich sehe, wie sie nickt. Mir bleibt es schleierhaft. Aber ich mag mich über nichts mehr wundern. "Wo... wo bin ich.", ächze ich. "In Asgard." Mir dreht sich plötzlich alles. Asgard... Ich schließe die Augen. Warum nicht.  Ist ja nahe liegend. Durchdrehen bringt mich auch nicht in mein Leben zurück. Dann ziehe ich die Arme unter meinen Leib und drücke mich hoch. Ich möchte sehen, wie dieses Asgard aussieht. Natürlich bleibt der Wille nicht ohne schmerzen. Die Frau versucht gar nicht mich abzuhalten, also setzte ich mich auf und knie auf einem großen Bett... Bett? Zumindest war es ein echt luxuriöser Schlafplatz, bedeckt mit weichen Fellen und warmen Decken.  Ich seh die Frau an und wollte schon fragen, als sie auch schon antwortet. "Ich bin Frigga. Odins Gemahlin und Mutter von Thor und Loki." Mutter... Diese Frau sieht gar nicht so alt aus. Sie sieht sanft und gütig aus. Wunderschön ist sie. Ich starre sie mit offenen Mund an. Ihre Hand berührt meine Wange. "Keine Sorge. Dir wird hier niemand etwas tun."  Sie sieht mich eingehend an und lächelt. "Du siehst Loki so ähnlich." Warum muss das denn jeder sagen? Mein Blick muss echt jämmerlich sein, denn sie drück mich an sich. "Ist das denn so schlimm?" "Wenn ich bedenke, dass er ..." Was eigentlich? Lagen die anderen Falsch? Wollte Loki doch nur sein Kind bei sich haben? "Warum erst jetzt? Warum nicht schon viel früher?", frage ich und breche in Tränen aus. Ich habe das Gefühl mich bei Frigga öffnen zu können. Loki oder Thor könnte ich diese Frage kaum mit so viel Gefühlen fragen. Sie drückt mich fester aber ohne mir, wegen meiner Wunde, weh zu tun. Dann streicht sie mir die Tränen weg und das schwarze Haar aus den Augen. "Alles hat seine Gründe." Klasse. Wie oft höre ich das denn schon? Ich sagte nichts dazu, sondern nehm es hin. Jetzt wo ich nicht mal mehr auf der Erde bin, wie könnte ich jetzt noch widerstand leisten. "Komm, machen wir dich zurecht und stellen dich dem Allvater vor." Ich nicke nur ein bisschen wehmütig. Jetzt kann man mich von "Vermisst" auf "Tot/Verschollen" umschreiben. Ich weiß nicht wo der Palast endet und wo er anfängt. Die Decken sind gigantisch, die Hallen sind gigantisch, die Säulen sind gigantisch. Alles hier ist gigantisch und in Gold getaucht. Überall scheint warmes Licht von irgendwoher zu kommen, die Fackeln alleine erhellen jedenfalls nicht die Hallen. Meine Kleidung wurde durch wallende Gewänder eingetauscht. Nichts sehr protziges.  Ein dunkeltürkises Kleid, das meine Figur leicht betont und genau auf meine schlanke Gestalt passt. Zuerst glaubte ich, ich würde darin stolpern. Aber ich sehe, das der Rock vorne zwei Einschnitte hat und somit die fast schon absurde Länge machbar macht. Ich komme mir ein bisschen vor wie ein Model. Meine Haare sind zusammengesteckt und mit goldenen Spangen und Kämme befestigt.  Und der Stoff wallt um mich herum. Meine Füße stecken in goldenen leichten Schuhen, die mit eine Unmenge an schnüren halten. Ich folge Figga sehe ihr nach wie ihre Gewänder wallen.  Dann erreichen wir das Ziel. Krass ich bin in Odins Halle! Die großen goldenen Halle Asgards. Ich muss tot sein... Nein halt... Wäre das dann nicht Walhalla? Ich muss echt in meinem Gedächtnis wühlen, was die ganzen Mythen angehen, die ich als Kind gelesen habe. Ich habe so viel gelesen, aus vielen verschiedenen Mythen und Legenden, das ich mir sicherlich nicht alles nach so langer Zeit merken kann. Es heißt, das die alten Wikinger davon geträumt haben und nur die Heldenhaftesten hier einkehren durften. Heldenhaft. Ich lache innerlich. Immer noch bin ich sehr weit davon entfernt. Aber das spielt wohl auch kaum eine Rolle. Meine Herkunft ist Grund genug. Eine Gruppe von Kämpfer stehen an der Seite, die sich von der üblichen Wache abheben. Eine dunkelhaarige Frau ist unter ihnen. Ich meine auch von ihr mal was gelesen zu haben. Aber ich bin mir nicht sicher ob ich nicht was verwechsele. Die anderen sagen mir nichts. Da kann ich nur Rätzeln. mächtige goldenen Stufen führen zu einem Thron, auf dem ein imposanter alter Mann sitzt. Er mag Alt erscheinen, aber man bemerkt sofort, das er sehr stark und weiße sein muss. Also mal so gesehen. Ich wollte mich nicht mit ihm anlegen. Auch nicht im Kampf, wenn ich denn Kämpfen könnte. Er trägt eine Rüstung aus Gold und nur goldfarben ist sie. Das Haar ist weiß und er trägt einen dichten Bart. Wie ein alter Wikinger eben. Nur irgendwie... sauberer? Ich bin mir auch nicht sicher ob es sich hier wirklich um Gold handelt. Es könnte auch... Ich mach mir schon wieder Gedanken um etwas, das für mich derzeit völlig unwichtig ist. "Odin Allvater.", flüstert mir Frigga zu und tritt an die Seite. Irgendwie ist mir bewusst, da sich mich verneigen sollte oder sonst wie meine Ehrerbietung erweisen soll. Etwas unbeholfen mach ich einen Knicks. War das jetzt zu wenig? Dein Blick ist so streng. Ich sehe Thor und Loki je an seiner Seite stehen. Ich komme mir so dumm vor. Vorsichtshalber knie ich dann doch. Immerhin habe ich es mit Götter zu tun und vor allem DEM Gott der alten Wikinger. Den sollte man nicht wegen einer Unwissenheit ans Bein pissen. Grade weil mir das Sprichwort "Unwissenheit schützt vor strafe nicht" in den Sinn kommt. Wenn ich jetzt etwas falsch mache, sieht man wenigstens aber da sich mich bemühen will und keinen Mist bauen möchte. Ich knie also auf einem Knie und habe eher die Haltung eines Kämpfers als eines Mädchens. Aber wie kniet denn ein Mädchen richtig hier? Wären wir bei Japanischen Göttern, wüsste ich wie etwas mehr, wie man sich zu verhalten hätte. Ich lache innerlich über meine Sorge. Dann aber huschen kurz meine Augen auf Loki und wieder zurück zu Odin. Hatte Loki denn nicht so riesen Bockmist gebaut, das er eigentlich in Gewahrsam gebracht werden sollte? Aber er steht hier, als wäre nichts. Als wäre nie was passiert. Naja, denke ich mir, er wird wohl schon sein Backenfutter bekommen haben. Odin sieht mich fragend an und ich frage mich wieder rum, was er von mir hören will. Soll ich mich vorstellen? "Ähm...", räuspere ich mich leise. Sehr leise. Aber in der Halle kommt es mir vor, als würde ich durch ein Megafon brüllen. Ich zucke leicht zusammen. Dann reiß ich mich wieder zusammen und sage. "Ich bin Dana..." Was soll ich denn sagen? Was wollen die hören? "Komm her, Kind.", befielt Odin ohne weiter Notiz von meiner Unbeholfenheit zu nehmen. Ich stehe auf und gehe langsam die Treppen hoch, bis ich ein paar stufen vor dem Thron stehen bleibe. Ich zitter schon wieder. Ich fühle mich grade alles nur nicht wohl. Es ist unbeschreiblich sich so hilflos und peinlich zu fühlen. Odin beugt sich etwas vor. Mir ist so unbehaglich. Aber scheinbar wurde das ignoriert. Naja, was sollte denn sonst gemacht werden? Er mustert mich kurz und sieht dann kurz zu Loki, dessen Blick unergründlich ist. "Ich frage mich, was du dir dabei gedacht hast.", überlegt er. Aber er scheint nicht zornig zu sein, sondern sich einfach nur zu wundern. "Grade du, Loki." "Ich wollte nur verstehen." "Und verstehst du jetzt?" "Ja, Vater." Ich blinzel kurz. Ich versteh nicht ganz. Aber ich ahne es. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, das Loki mal eben wieder der brave Sohn ist. Eher scheint er ihn zu spielen. Mieser Bastard! Er sieht mich an und bemerkt wohl meine Gedanken. Er lächelt leicht und am liebsten wäre ich ihm an den Hals gesprungen. Bemerkten die anderen das denn nicht? Sind sie so benebelt? Was geht hier eigentlich ab? Wie Wikinger und ihre Götter oder vor allem ihre Götter so sind, wird meine darsein gefeiert. Ich werde also damit in die Familie aufgenommen. Ich fühle mich gar nicht gut bei der Sache, mache aber gute Miene zum bösen Spiel. Loki sitzt neben mir. Wirkt reserviert und viel kultivierter als Thor und seine... Freunde? Es ist ein ausgelassenes Fest. "Was soll das werden?", frage ich Loki leise und grimmig. "Das ich dir kaum etwas vormachen kann, habe ich mir denken können.", lacht er. "Aber sei beruhigt. Mir geht es wirklich um das Wohl der Familie und dem Volk Asgards." "Oh. Interessant. Deshalb ziehst du hier eine Show ab und heuchelst Reue?" "Heucheln ist ein so... schlimmes Wort." "Finde ich nicht, wenn es wahr ist." Ich sehe ihn an und lächel ihn fast schon zuckersüß an. "Was hast du wirklich vor?", ich blinzele als hätte ich nach einem Bonbon gefragt. Er lacht nun und legt mir eine Hand auf die Schulter. "Das, meine liebe Tochter, wirst du noch früh genug erfahren." "Wieso wusste ich, das du das sagen würdest.", bemerke ich höflich blinzelnd. Ich frage mich wirklich woher ich diesen ganzen Mut aufbringe. Warum ich nicht austicke. Oder keine Angst im übermenschlichen ausmaß habe. Angst habe ich natürlich. Aber andererseits will ich mir nichts anmerken lassen. Ich bin hier in der Höhle des Löwen. Ich bin völlig ausgeliefert, und obwohl deutlich zu sehen ist, das Odin der Boss ist, hat Loki irgendwie das sagen. Dieser Mistkerl besäuselt das Königshaus und nutz deren Liebe zu ihm aus. Oder ist das auch eine Lüge? Ich blicke nicht ganz durch, was wirklich war. Aber was ich hier sehe, passt nicht zu dem was ich auf der Erde gehört habe. Loki sitzt zwar nicht auf dem Thon. Und ich glaube auch nicht, das dies noch möglich sein wird. Aber er ist jemand, der locker im Hintergrund herrschen kann. Und die anderen hier können nur ahnen was hier läuft. Gut. Ich weiß ja auch nicht was wirklich los ist. Ich ahne ja auch nur. Aber scheinbar ist mir durchaus bewusst, wie Loki seine Macht nutzt, obwohl die anderen das viel besser wissen als ich. Als hätte er meine Gedanken gelesen flüstert er mir ins Ohr. "Mir ist durchaus bewusst, dass ich dich nicht blenden kann. Du bist meine Tochter und scheinbar Immun gegen meine Silberzunge. Aber solltest du Mutter, Thor oder Odin etwas sagen, wirst du sterben." Ich sehe ihn an und unser Nasenspitzen berühren sich fast. "Ehrlich?", frage ich sarkastisch. "Weißt du, das wäre mal ein Gefallen von dir, der mir echt gefiele." Ich provoziere ich mit Absicht.  Ich habe wirklich den Verstand verloren.  Aber ganz ehrlich. Mir ist es grade sowas von wurscht, ob ich Lebe oder Sterbe.  Was kann ich schon ändern?  Nichts! Mich gegen Loki auflehnen? Ihm Siegessicher entgegen stellen? Ehe ich ihm wirklich schaden könnte, würde er sich darüber eher Totlachen. Natürlich war das nicht so.  Und sicherlich würde er mich nicht töten. Dazu hat er zu viel auf sich genommen. Mir ist klar, das er noch nicht wirklich hat, was er möchte. Und solange ich ihm das nicht gebe, wird er mir nichts tun. Aber ich bin mir sicher, das er mir weh tun wird. Sehr weh. Das wird mir eben mal in meiner Grenzenlosen Dummheit bewusst. Aber jetzt war die Katze aus dem Sack. "Oh. Sei dir nicht so sicher, Liebes.", sagt er und stupst mir auf die Nase. "Es gibt viele Arten zu sterben." Das ist mir bewusst geworden. Zwar mal wieder zu spät, aber noch hat Loki nicht vor mich zu einem sabbernden, verknüppelten Irgendwas zu machen. Ich sollte mir mal vor Augen halten, wo mein Platz in dieser Sache ist. "Ich denke, wir verstehen uns." Ich muss echt ein offenes Buch für ihn sein. Kapitel 8: Realitätsverlust --------------------------- Ich kann noch nicht recht greifen, wo ich bin. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich es wirklich verkraften kann. Etwas in mir sagt, das dies alles hier nicht wahr ist. Es ist nicht wahr. Es ist alles so unwirklich. Die Dinge, die Geschehen waren, sind so Unlogisch wie ein Traum nur sein konnte. Kennt ihr das? Ihr träumt aber seit euch während des träumen nicht sicher wirklich zu träumen und euer Bewusstsein gaukelt euch vor, ihr seit wach? Das was ihr träumt, geschieht wirklich? Und wenn ihr dann aufwacht, seit ihr euch nicht sicher ob das wirklich passiert ist.  Bis euch auf der Beweissuche dessen bewusst wird, ihr habt auf jedenfall nur geträumt. Wenn es ein schlechter Traum war ist die Erleichterung um so größer. So geht es mir. Ich bin noch in der Traumphase und kann nicht auseinander halten, was Traum und Wirklichkeit ist. Ich spüre wie ich mich bewege, wie ich zucke, wie ich Atme und mich wehre. Aber ich bin nicht fähig Schaden zu verursachen, obwohl ich glaube, das ich es tue. Was ist Traum, was ist Wirklichkeit? Bin ich wirklich in Asgard? Es fühlt sich so echt an. Aber mein Verstand sagt, das dies nicht möglich sein kann. Was soll ich denn hier? Zu was soll ich hier denn gut sein? Ich bin mir allerdings sicher, das ich nicht sabbernd am Boden legen werde. Oh nein. Ich fühle mich stark genug um diesen Wahnsinn entgegen zu treten... *** Ich höre in meinem Kopf wie ich schreie und fauche. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich schreie und fauche. Erst als das Licht angeht bemerke ich, dass ich aufrecht in meinem Bett hocke, bereit den Schatten anzugreifen, den ich glaubte gesehen zu haben. Meine Zimmernachbarinnen schauen mich irritiert und müde an. Sie wundern sich nicht besonderes darüber. Es ist normal, das hier solche Aussetzer vorkommen. In einer Einrichtung für psychisch Labile kommt sowas schon mal vor. Welch eine Ironie. Ich bin voll bei meinem Verstand. Ich kann klar mit meinem Gegenüber reden und mache auch bei den Visiten nicht den Anschein verrückt oder dergleichen zu sein. Aber es sind diese Aussetzer, die mich hierher gebracht haben. Ich sehe Dinge die nicht da sind. Zumindest sehen diese Dinge andere nicht. Paranoid? Schizophren? Ich habe keine Ahnung von solchen Dingen. "Ist alles in Ordnung?", fragt mich Bettina leise und müde. Sie wirkt völlig desorientiert wegen der Medikamente. Wie laut habe ich geschrien, das ich sie aus ihrem schweren Medikamentenschlaf gerissen habe? "Es ist alle Ok. Ich habe nur schlecht geträumt." Es ist eine Halbwahrheit, da ich mir nicht sicher bin, ab wann ich aufgewacht war und der Schatten verschwand. Denn als das Licht anging hatte ich die Augen offen, hatte in die Richtung des Schatten gestarrt und hoffte ihn im Licht zu erkennen, bereit zum Angriff. Aber er verschwand in dem Moment als zu mir gesprochen wurde und ich hatte keine Gelegenheit ihn zu erkennen. Als wollte mein Gehirn das Traumbild festhalten. "Gut, dann lass uns jetzt weiterschlafen. Ich muss morgen früh raus." Ich lache leise über Dianas aussage. Wir mussten alle Früh aufstehen, da war sie nicht die einzige. Schließlich musste man hier einen strengen Therapieplan folgen. Ich beschließe aufzustehen und in den Aufenthaltsraum zu gehen, da ich jetzt nicht fähig bin wieder einzuschlafen. Ich bin zu aufgewühlt und ich möchte meine Zimmernachbarinnen nicht in ihrem Schlaf stören. Der Pfleger für die Nachtschicht sieht mich überrascht an, als ich plötzlich im Raum stehe. "Huch! Haben sie mich erschreckt.", lächelt er. Er ist nett zu mir, weil ich noch zu den angenehmen Patienten gehöre. Ich entschuldige mich dafür, da ich weiß, wie leise ich mich immer bewege und wenn er mich nicht mitten in der Nacht wo die Stille grade zu greifbar ist nicht gehört hat, muss ich sehr leise gewesen sein. Natürlich möchte er wissen, warum ich auf bin und ich erzähle ihm von dem Schatten, tue es aber selbst einfach als Alptraum ab. Sowas kommt vor. Er bietet mir an mir einen Tee zu machen, da er wohl bemerkt hat, das ich zitter. Mein Körper reagiert anderes als meine Stimme klingt. Würde man mich nur hören, möge man denken mir ginge es absolut gut, aber wenn man mich ansah, bemerkte man wohl die Blässe, das zittern und die innerliche Unruhe. Der Tee tut gut, ich schaue ein bisschen Fern, während der Pfleger nun seine Runde macht. Der übliche Kontrollgang. Der Traum hängt mir noch nach. Die Sache mit Loki, den Avengers und Asgard. Wie lächerlich, zumindest war der Anfang des Traumes absolut lächerlich. Ganz klar ein Traum.  Eigentlich sogar belustigend, weil er so lächerlich war. Aber zum Schluss hin, war das gar nicht mehr so lustig. Es fühlte sich von mal zu mal echter an und meine Unruhe wuchs zudem. Ich bin froh, das das alles nur ein Traum war. Zum ersten mal seit ich hier bin, bin ich froh in dieser Anstalt zu sein, sie sagt mir was wirklich Realität ist. ... Oder lebe ich hier in einem Realitätsverlust...? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)