Blick in unsere Zukunft von RoseAkaShi (Großvaterparadoxon) ================================================================================ Kapitel 1: Kein Tagesende ------------------------- Kapitel 1: Kein Tagesende „Zweifellos werden die höchsten Tugenden der Menschlichen Gemeinschaft in unserer Familie und unserem Zuhause geschaffen, gestärkt und erhalten.“ (Winston Churchill) Elenas Sicht: „Hallo, Elena. Hast du mich vermisst?“, hörte ich eine Stimme, die mein Herz stehen ließ. Auf nicht positive Weise. Geschockt drehte ich mich herum und sah angsterfüllt in Stefans Gesicht. Sein Lächeln wirkte auf einmal so grausam, wie ich es noch nie gesehen hatte und mein Herz schlug schneller als je zuvor. Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Angst gehabt, nicht einmal bei der Opferung. Aber da stand er, der Mann, der Vampir, den ich einst geliebt hatte und ich wusste, dass ich keine Chance hatte zur Tür zu gelangen. Die war einfach zu weit weg. „Ich denke wir sollten keine Worte verschwenden, meinst du nicht?“ Im nächsten Moment schrie ich, denn der Schmerz in meinem Hals war einfach nur unbeschreiblich und dann erstickte mein Schrei. Seine Hand hielt mir den Mund zu und Tränen flossen über mein Gesicht. So hatte ich mir das Ende dieses Tages, meines letzten Tages, niemals vorgestellt. Ich versuchte mich dennoch zu wehren, jegliche Kraft aufzubringen, die ich hatte, um ihn von mir zu schubsen. Aber es hatte einfach keinen Sinn. Da könnte man auch versuchen, einen Felsen bewegen zu wollen. Außerdem fühlte ich immer mehr, wie ich erschlaffte und schwächer wurde. Meine Hände an seiner Brust hörte auf sich zu verkrampfen und dann fiel ich wohl, zumindest hatte ich dieses Gefühl. Dann war der Schmerz auf einmal von mir und ich fiel auf jedenfall. Aber zu Boden. Meine Augen, die eben noch hatten zufallen wollen, waren jetzt offen, offen und geweitet. Ungläubig besah ich das Geschehen vor mir. Stefan war weggeschleudert wurden und jemand anderes stand schützend vor mir, aber ich wusste nicht wer es war. Ich hatte diesen Mann noch nie gesehen. „Was soll das? Wer bist du?“, zischte Stefan, als er es geschafft hatte sich wieder aufzurappeln. „Offensichtlich dein Feind“, meinte der Mann locker und Stefan wollte auf ihn losstürzen, doch alles ging so schnell. Im nächsten Moment hielt der Mann Stefan an der Kehle fest und hob ihn vom Boden ab. „Ich töte niemanden, aber wenn du ihr etwas tust, werfe ich meine Prinzipien über Bord und reiße dir dein Herz heraus, haben wir uns verstanden?“ Von Stefan kam nur ein Ächzten als Antwort, aber nachdem er losgelassen wurde verschwand er sofort wieder. Mit gerunzelter Stirn betrachtete ich den Fremden, als er sich endlich zu mir umdrehte. „Hallo Mutter“, sagte er und mein Herz blieb wieder einmal für einen Augenblick stehen. Ungläubig sah ich den Fremden an, der in Vampir-Geschwindigkeit zu mir kam, sich ins Handgelenk biss und es mir an den Mund legte. Ohne zu zögern oder Widerworte zu geben trank ich von mir und ich fühlte, wie es mir besser ging. Ich konnte die Sorge in seinem Gesicht sehen und in seinen Augen. Seine wundervollen geheimnisvollen blauen Augen, die mich immer an Damon erinnert hatten. Er nahm den Arm von meinem Mund und vorsichtig stützte er mich, half mir, dass ich mich wieder aufrichten konnte. „Das ist einfach nicht möglich!“, entfuhr es mir und ich betrachtete ihn wohl wie ein Weltwunder, aber das war es gerade auch für mich. Er lächelte mich freundlich an. „Ich würde eher sagen, nicht üblich.“ Das Lächeln konnte ich nur erwidern, erinnerte ich mich doch, das ich vor nicht allzu langer Zeit ungefähr dasselbe auch zu Rebekah gesagt hatte. Dann runzelte ich die Stirn. „Gideon?“, fragte ich nach und er nickte leicht. Vorsichtig nahm ich sein Gesicht in meine Hände und betrachtete ihn ganz genau, vergleich ihn mit dem Baby, das ich so oft betrachtet hatte. Ich fuhr seine Nase nach, die Lippen, die Augen und er schloss sie vertrauensvoll, als ich darüber strich. Er war nicht dieses kleine Baby von damals, ganz und gar nicht. Aber die Form seine Augen, seiner Lippen, seiner Nase, die Augenfarbe an sich, alles erinnerte mich an ihn. Es war nicht komplett identisch, nein, er hatte sich stark veränderte, aber die Grundzüge waren dieselbe und irgendwie wusste ich es einfach. Ich wusste, dass das mein Sohn war. „Du bist es ja Gideon“, entfuhr es mir vollkommen überwältigt und Tränen schlichen sich in meine Augen, liefen über meine Wange, während ich den Jungen vor mir, den jungen Mann, in meine Arme schloss. Er stieß mich nicht von sich, umarmte mich ebenfalls und ich wusste, dass ich etwas lang verlorenes endlich wieder bekommen hatte. Dieses überwältigende Glück, war einfach nicht zu beschreiben und nur eine Mutter die ihr verloren geglaubtes Kind wiederbekommen hatte, könnte dies nachempfinden. Denn dieser Moment war nicht in Worte zu fassen. Ich wollte ihn nie wieder loslassen, denn dieser Augenblick war einfach viel zu schön. „Ich hab dich so vermisst“, schluchzte ich, obwohl es lächerlich war, wo er doch tausend Jahre gelebt hatte. Ich musste nur ein paar Wochen ohne ihn ertragen. Aber jetzt war er auf einmal erwachsen. „Mum“, sagte er nur schlicht und dennoch hätte er nichts Schöneres sagen können. Nichts klang besser, als dieses Wort. Wir ließen voneinander ab, aber ich nahm sein Gesicht wieder in die Hände, konnte ihn einfach nicht genug betrachten. „Du bist hier“, sprach ich ungläubig aus. „Du lebst.“ Er war hier bei mir und ich weinte nur, ich blöde Gans. Gideon nahm meine Hände in seine und hielt sie fest. „Finn hat mir gesagt, das du lebst. Ich konnte er nicht glauben, aber wenn es nur eine Chance gab, dann musste ich dich einfach sehen, kennenlernen“, erzählte er mir. Ich danke dir, Finn. Dass du mir meinen Sohn zurückgebracht hast, sprach ich in Gedanken aus. „Du bist so groß und wunderschön.“ Er hatte dunkelbraune kurze Haare, dieselbe Haarfarbe wie ich und er war viel größer als ich. Lächelnd schüttelte er den Kopf. „Du bist wunderschön“, widersprach er mir. Liebevoll sah ich ihn an und strich ihn durch die Haare, was ich zum ersten Mal tun konnte. „Du bist das schönste was ich je im Leben gesehen habe und ich könnte gar nicht glücklicher sein, als über die Tatsache das du wirklich lebst.“ Ich stellte mich auf Zehenspitzen und schaffte es so ihn auf die Stirn zu küssen. Das war früher viel einfacher gewesen. Sein Gesicht zeigte Unglaube, aber dann Dankbarkeit und als er mich wieder anlächelte, wusste ich, das ich nie genug davon bekommen würde. Er wischte mir die Tränen weg. „Du solltest reingehen und schlafen, wir können morgen reden. Gute Nacht“, wollte er sich von mir verabschieden. Doch da stieg Panik in mir auf und ich handelte aus dem Instinkt heraus. „Wohin willst du gehen?“, fragte ich verwirrt, da mir das hier nicht logisch zu sein schien. Aber dafür schien ich jetzt Gideon mit meinen Worten zu verwirren, denn er legte die Stirn in Falten und sah mich an. Er deutete in keine bestimmte Richtung. „Ich werde zu Finn und so gehen, bei ihnen schlafen.“ „Du kannst hierbleiben“, antwortete ich sofort und er schien entsetzt oder sowas. „Zumindest wenn du willst. Du bist mein Sohn, du kannst hier wohnen, wenn das dein Wunsch ist.“ Er sah so überrascht aus, dass meine Stimme immer unsicherer wurde. Es war auch irgendwie komisch mit einem jungen Mann zu reden, der augenscheinlich älter als ich war und dennoch mein Sohn war, zumindest irgendwie. „Ich darf bei dir bleiben?“, fragte er noch einmal nach und jetzt klang seine Stimme hoffnungsvoll, was mir Mut gab. Ich nickte schnell. „Solange du willst, für immer von mir aus und das sehr gern.“ Ich wollte ihn nie wieder in meinem Leben verlieren. Ohne zu zögern hielt ich ihm meine Hand hin, die er zwar erst ungläubig betrachtete, doch dann lächelnd ergriff. „Also komm rein und erzähl mir von dir“, bat ich ihm. „Am besten alles.“ Ich wusste nicht, ob das meine persönliche Neugierde war oder ob Mütter einfach alles von ihren Kindern wissen wollten, doch ich interessierte mich für jedes Detail aus seinem Leben. „Ich weiß nicht, Finn hat mir gesagt ich bin wie du, dass ich jede gute Eigenschaft von dir habe“, begann er und wir traten ein. In ein Zuhause, das mir jetzt wirklich so vorkam und ich war glücklich und dankbar, dass der Tag noch nicht zu Ende war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)