Blick in unsere Zukunft von RoseAkaShi (Großvaterparadoxon) ================================================================================ Kapitel 19: Zufallsbegegnung ---------------------------- Kapitel 19: Zufallsbegegnung „Die Unwahrheiten liegen oft nicht in dem, was man sagt, sondern in dem, was man nicht sagt.“ (Ludwig Marcuse) Gideons Sicht: Es war wirklich erstaunlich wie viel Geschichte diese Stadt bereits gesammelt hatte und noch mehr, wie viel sie davon dokumentiert hatte. Wenn man zwischen den Zeilen las und nur ein wenig Ahnung hatte, dann konnte man erahnen wie viel hier geschehen war, wie viel Magie hier praktiziert hatte, was unglaubliches alles an diesem Ort geschehen war. Es konnte einem wirklich fesseln. Besonders mich, da ich hier als Kind gelebt hatte. Eigentlich als Neugeborenes und ich konnte mich nicht wirklich daran erinnern, doch irgendwie war ich in die Geschichte mit verwebt. Meine Mutter gehörte mit dazu und ich zu ihr. Sie hatte sich mir angenommen, einfach so und mich keine Sekunde anders als ihren eigenen Sohn behandelt. Das tat sie jetzt immer noch. Egal was war, was andere sagten, für mich war sie ein wirklich wunderbarer Mensch. Vielleicht sah ich das alles sehr subjektiv, besonders da ich immer nur ein gutes Bild von ihr vermittelt bekam, aber ich konnte einfach nicht anders. Außerdem, wenn nicht wirklich etwas schlimmes Prägendes dazwischen kam, wer liebte seine Mutter nicht? Es war so natürlich und Tatia machte es einen wirklich nicht einfach sie nicht zu mögen. Ich fand ein Buch über die Siedlung, die neue meiner Meinung nach, denn die Werwölfe waren vorher hier, dann die Siedler aus Osteuropa und dann lebten hier Jahrhundertelang die Vampire. Doch die Geschichtsschreiber verstanden sich darin die Fakten zu verdrehen und es so aussehen zu lassen, als gab es hier vorher nichts. Wenn es vorher nichts gab, wieso hatten sie sich dann ausgerechnet diesen Ort ausgesucht um zu leben? Das Buch beschrieb den Aufbau der Stadt, geleitet von den Gründerfamilien, die bis heute noch stark in ihren einzelnen Bereichen vertreten war. Ich fand etwas über Damons Familie, seinen Vater und seine Mutter, die im Kindbett starb, nachdem sie Stefan zur Welt gebracht hatte. Die hatten sich um die Forst gekümmert und besaßen das Sägewerk. Durch sie konnten die Häuser gebaut werden, besonders da Guiseppe Salvatore architektonisches Wissen besessen hatte. Ich suchte mir weitere Bücher über das Thema heraus, mit der festen Absicht sie Finn zu zeigen. In Wissen und Nachforschung fand man immer Vorteile, die man für sich nutzen konnte. Als ich zu meinen Platz zurückging, schaffte ich es gerade noch einen dunkelhäutigen Mädchen auszuweichen, aber nicht mehr sie aufzufangen, als sie stolperte. Ich bückte mich und legte meine Bücher beiseite, um ihr dabei zu helfen, ihre wieder aufzusammeln. „Vielen Dank“, meinte sie und sah zu mir auf. Ich schaute ihr in die Augen und wusste dass ich sie schon einmal gesehen hatte. Vielleicht nicht sie, aber ich kannte diese Gesichtszüge. „Kein Problem.“ Sie schaute zu meinen Büchern, als ich ihr ihre wiedergab. „Ein wenig schwere Kost für eine Hausarbeit, oder?“, fragte sie lächelnd nach und ich schaute kurz auf die Buchtitel. Alle altmodisch und wohl auch etwas trocken. „Ja, ist eher sowas wie eine Fleißarbeit“, erzählte ich ihr. Es war eine, ganz allein für mich, aber vielleicht zum nutzen meiner ganzen Familie. Ich besah mir ihre Bücher. „Sklavenhaltung in dieser Stadt ist aber auch nicht viel leichter“, meinte ich mit einem Wink auf ihre Bücher. Sie zuckte knapp mit den Schultern. „Es ist gehört zur Geschichte meiner Familie und sowas wird hier totgeschwiegen.“ Zustimmend nickte ich. „Natürlich, sonst würde ja ein hässlicher Schatten auf diese schöne Stadt fallen, obwohl es doch allgemein bekannt ist auf welcher Seite sie damals standen, wie ganz Virginia“, stimmte ich ihr zu. Sie lächelte mich an, strich sich ein paar Strähnen hinters Ohr, bevor sie ihren Griff um die Bücher wieder verfestigte. „Bonnie Bennett“, stellte sie sich mir vor und ich wusste das ich ihr Gesicht kannte. Zumindest wies sie Ähnlichkeit mit ihren Vorfahren auf. „Gideon Jaffe“, stellte ich mich mit einem anderen Nachnamen vor, der aber stimmig wirkte und den ich schon öfters verwendet hatte, im Laufe der Jahrhunderte. Sie musterte mich genau, fragte sich wohl, ob sie mich schon einmal hier gesehen hatte. „Du bist neu hier, oder?“, fragte sie dann nach. Neu, nein ich glaube das war vollkommen das verkehrte Wort. Nichts an mir oder an meinen Handlungen ließ sich wirklich mit dem Wort neu beschreiben. „Eigentlich nicht. Aber ich bin älter als du, wir haben uns wahrscheinlich bisher einfach übersehen.“ Ich war definitiv älter als sie, älter als fast alle Menschen auf dieser Welt, da bildeten nur fünf Vampire eine Ausnahme. „Ja, kann sein. Aber so viel älter scheinst du nicht zu sein.“ Ich musste ein wenig auflachen, aber es war nicht abfällig gemeint oder so, sondern einfach ihrem fehlenden Vorstellungsvermögen und dem, das sie so viel wusste von der übernatürlichen Welt und so danebenlag. „Ich bin zweiundzwanzig Jahre alt“, verriet ich ihr mein Alter, in dem ich von Kol verwandelt wurde, um meine Rache zu erreichen. Mit zwanzig hatte ich Kyra geheiratet und wenig später hatte sie unseren Sohn geboren, als unser zweites Kind unterwegs war, wurde sie mir entrissen und ich war vollkommen in meiner dunklen Phase gefangen, die darin gipfelte, das ich ein Vampir wurde. „Okay, der Punkt geht an dich“, stimmte sie mir lächelnd zu. Wir setzten uns an den Tisch, an dem ich vorher gesessen hatte und unterhielten uns. Ich versuchte das Mädchen vor mir zu verstehen, das einmal die Freundin meiner Mutter gewesen war und sie jetzt hasste. Sie war ganz anders als Ayanna, obwohl dies natürlich eine andere Zeit war und hier das Verständnis ganz anders angelegt war. Dennoch konnte es nicht schaden sie zu kennen und mich mit ihr anzufreunden, so konnte ich sie zumindest im Auge behalten. Elijahs Theorie nach hielt er es für wahrscheinlich, dass sie sich mit Esther verbünden wollte, doch wie es für mich aussah, wollte sie zurzeit ihre Familiengeschichte ergründen und ihre Bestimmung herausfinden. Nur hatte sie bereits eine gefestigte Meinung und die suchte nach Bestätigung. Es war also sehr wahrscheinlich, dass sie ihre Bestimmung, in der Vernichtung der Vampire stand und diejenigen die zu ihnen hielten. Das war wie bei Vampirjägern, die glaubten ihre fanatischen Ansichten waren das einzig richtige auf dieser Welt. Ich glaubte daran, dass jeder auf dieser Welt einen Platz für sich verdient hatte. Natürlich konnte er sich die Gunst der Gesellschaft verwirken, aber nur durch seine Taten und nicht durch das was er war und ich glaubte das man alles was man getan hatte wieder gut machen konnte, das man Buße tun konnte, egal wie viel Zeit vergangen war. Deswegen glaubte ich auch nicht, das die Hoffnung bei Bonnie schon verloren war. Zumindest hoffte ich, dass sie noch den richtigen Weg finden würde. Sie hatte noch nichts getan, für das man sie bestrafen konnte und solang sie diese Unschuld besaß, wollte ich die anderen davon abhalten ihr etwas zu tun. Ich war sicher, dass das auch im Interesse meiner Mutter war. Noch nie hatte ich etwas für unnötiges Blutvergießen übrig gehabt. Ich war wohl einfach das Kind meiner Mutter und nicht ein Mitglied der Mikaelson-Familie. Ich wusste das Kol vor hatte alle bestehende Gefahrenquellen ohne Rücksicht auszulöschen, nur die letzte Reaktion von Tatia auf eine solche Handlung hielt in von weiteren solchen Aktionen ab. Die Familie in der ich aufgewachsen war, war halt nicht immer einfach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)