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I can't take my eyes of you / In my secret life

(Reita x Ruki / Uruha x Aoi)
von

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(R) Schwerer Start

Wer kennt ihn nicht, den Scheiß, wenn man eigentlich wie jedes Jahr in der Oberstufe den gleichen Mist erwartet und dann schlägt das Schicksal gnadenlos zu?

So richtig von hinten durchs Auge in die Brust!

Das Schicksal nennt sich Ruki und besitzt doch glatt die Frechheit in mein stink langweiliges Leben zu platzen und meine heilige, wenn auch beschissene Ordnung komplett über den Haufen zu werfen.
 

Aber fangen wir von vorne an...
 

Mein letztes Jahr an der Oberschule hatte so gut wie begonnen und da ich vor ungefähr zwei Jahren ziemlich großen Mist gebaut habe – über den ich nicht reden will – hatte man mich in dieses verfluchte Internat gesteckt.

Hatte den Vorteil das ich mir hier eine neue Identität aufbauen konnte und mich meine Mutter in Ruhe gelassen hat, ich somit nicht mehr ständig mit ihr an den Strand fahren musste um in der Sonne zu braten, bis man Kruste ansetzt.

Mein kleiner Fauxpas damals hatte meine Frau Mutter so dermaßen in Rage versetzt, das ich hier in diesem scheiß Internat gelandet bin.

Leisten kann sie es sich eigentlich nicht, dafür aber ihr reicher Stecher und schwupp war ich aus dem Weg.
 

Es war gottverdammter April und es schüttete ständig wie aus Kübeln draußen, ich kam eben klatschnass hier an und mir friert noch immer der Arsch ab!

Das ist übrigens der Grund weshalb ich im Moment so gereizt wirken könnte.

Ferien sind vorbei und kein Schwein hat hier geheizt.

Warum auch?

Ist ja das allererste mal überhaupt, dass das Schuljahr in der zweiten Aprilwoche beginnt und man als Hausmeister ja schließlich nicht ungefähr erahnen kann, wann die ersten Schüler hier einfliegen.

Scheinbar war der Typ nie auf einer Schule...
 

Wie auch letztes Jahr schickte ich noch einmal ein Stoßgebet gen Himmel, das ich auch dieses Jahr meine Privatsphäre behalten durfte und das zweite Bett in meinem Zimmer in aller Ruhe zu müllen kann, ohne das sich irgend wer beschwert.

Im ersten Jahr hab ich dort heimlich meine damalige Freundin schlafen lassen, weil sie zwar bei mir sein, aber nicht mit mir schwanzgesteuertem Wesen in einem Bett liegen wollte.

Ergo... ich durfte nicht ran...

Egal wie lieb ich war, ich durfte nicht.

Ich durfte gar nichts!

Nicht mal anfassen...
 

Als ich mal versehentlich betrunken auf sie gefallen bin und meine Hand ungünstig die Innenseite ihres Oberschenkels berührte... machte sie Schluss.

Ein halbes Jahr hat sie mich hingehalten und dann macht diese Ssssccchhhhhhh …-Lampe einfach Schluss!

Dabei hab ich sie wirklich gemocht...

Und sie mich auch... denk ich mal...

Immerhin haben wir beide riskiert erwischt zu werden, denn das hier ist zwar eine gemischte Schule, aber die Schlafsäle sind strikt getrennt.
 

Nachdem es dann aber Aus war standen die Weiber plötzlich Schlange... und ich hab nicht den blassesten Schimmer wieso.

Mein Kumpel... der gegen Ende letzten Jahres von der Schule flog, weil er unbedingt das ausprobieren wollte, weshalb ich eigentlich erst hier gelandet bin, hatte dazu gesagt:

'Yo Bro, die Weiber stehen auf erfahrene Männer!'
 

Ja... wenn ich denn Erfahrungen hätte machen dürfen...

Aber ich durfte ja nicht!

Wie gut, dass das scheinbar niemand wusste.
 

Jedenfalls kam dann irgendwie Eine nach der Anderen, ich hab meine Erfahrungen mehr als ausreichend sammeln können... und es langweilte mich zu Tode...

Irgendwie fehlte da etwas...
 

Die Mädchen waren viel zu leicht zu haben und ich musste nicht einen Finger krümmen, um eine Freundin zu bekommen – und dabei hab ich äußerst gelenkige Daumen!

Sieht irgendwie schräg aus, weil ich die extrem nach außen biegen kann...

Genug des sinnlosen Geschwafels, ich möchte mich dann doch mal vorstellen, eh ich zu meinem eigentlichen Problem komme.
 

Suzuki, Akira ist mein Name, aber meine Kumpels nennen mich 'Reita' oder beim Nachnamen.

Besagte erste Freundin... und eigentlich alle anderen ebenfalls... nannten mich wie meine Mutter 'Aki' und bevor auch nur irgend ein Idiot hier auf die Idee kommt mich so zu nennen, vergessen wir diese Info am besten gleich wieder!

Hab ich schon erwähnt das ich bald 18 werde?

Aber irgendwie behandeln einen die Leute immer noch wie 12... vor allem meine Mutter...
 

Mein großes Problem ist eigentlich eher klein – von der Körperhöhe her.

Und bevor mein kleines Problem überhaupt zu meinem großen Problem wurde, war da noch ein anderes Problemchen: mein neuer Zimmernachbar...
 

Danke Gott, du mieser kleiner Verräter...!
 

Klatschnass vom Regen stand ich vor der Tafel mit dem Aushang wer sich mit wem ein Zimmer zu teilen hatte.

Für die Meisten war es wie letztes Jahr, nur für meine Person hat man scheinbar extra noch wen organisiert, um meine ohnehin schon grenzwertige Laune weiter gen Keller zu treiben...

Meine Augen suchten akribisch den scheiß Zettel ab, um eventuell einen Fehler in der Aufteilung zu finden und doch noch meine Privatsphäre behalten zu können, aber da war alles über korrekt schwarz auf weiß gedruckt und so stöhnte ich genervt:

„Das kotzt mich so was von an...“
 

Und wenn du denkst: tiefer kannst du nicht sinken... dann kommt von irgendwoher ein Idiot und wirft dir 'ne Schaufel zu...
 

„Also wenn sie schon derartige Ausdrucksweisen verwenden, dann bitte: Es bricht mich an.“

drang die bekannte und wenig beliebte Stimme meines Japanischlehrers an mein Ohr und jagte mir den ersten unangenehmen Schauer über den Rücken.

Der Typ dürfte eigentlich noch gar nicht hier sein und unschuldige Schüler belästigen, weil die Lehrer alle hier in der Gegend wohnen – außer dieVertrauenslehrer, die wohnen im jeweiligen Wohnheim – und so knurrte ich, meine miese Laune möglichst zügelnd:

„Was machen sie denn schon hier?“

„Sie sprühen ja vor Freude mich wieder zu sehen!“

stellte er gekonnt fest und klopfte mir väterlich auf die Schulter.
 

Und wie ich mich freue...
 

Er hing einen weiteren Zettel ans schwarze Brett und ging an mir vorbei, lief den Flur entlang zur Treppe und rief im Gehen:

„Ich sehe sie dann im Unterricht!“
 

Kann's kaum erwarten...
 

Tief durchatmend stand ich nun vor meiner Zimmertür und klinkte.

Dieser Shiroyama schien noch nicht da zu sein, also entriegelte ich das Schloss und trat ein.

Arschkalt!

Wie überall...

Meine Tasche voller frisch gewaschener Wäsche landete vor meinem eigenen Bett, statt vor dem Anderen und blieb auch vorerst unangetastet dort stehen.

Erstmal diese blöde Heizung in Gang bringen, damit ich auf meine Betriebstemperatur von mindestens 24,759.. ° C Raumtemperatur komme.

Der Neue wird’s mir danken!
 

Die Schule hatte nicht mal richtig angefangen und es war auch weder das zukünftige kleine große Problem, noch das Zimmernachbar-Problem in Sicht und doch fühlte ich mich jetzt schon urlaubsreif.

Absolut gestresst ließ ich mich auf mein Bett fallen, grübelte über das kommende Jahr und meine wenig berauschende Lage nach.

Es gab pro Etage nur ein Einzelzimmer und ein solches hab ich noch nie von innen gesehen.

Ich schätze ich hab auch keine Chance den Gorilla von Sekretärin davon zu überzeugen beim Leiter ein gutes Wort für mich einzulegen, das ich das Zimmer bekommen kann.
 

Ich hatte es später an diesem Sonntag-Nachmittag zwar doch mal probiert, aber alles bezirzen und Wimpern-Klimpern hat nichts genützt...

Dieses Jahr war das Einzelzimmer meiner Etage belegt.

Natürlich...

Wie sollte es auch anders sein?

Wer zum Henker fängt ausgerechnet jetzt im letzten Jahr an die Schule zu wechseln und dann auch noch hier her?

Mal abgesehen von dem Blödmann der mir meine Privatsphäre dieses Jahr streitig macht...
 

Als ich zurück vom Sekretariat kam und mich meinem Zimmer näherte, stellte ich fest das die beschissene Tür offen ist!

Der Vogel ist also schon da und lässt meine mühsam gesammelte Wärme entweichen...

Na warte...

Der hat wohl 'ne Meise!

Muss dem wohl mal zeigen wer hier der Chef ist!
 

„Sag mal hast du noch alle Latten am Zaun, ich....“

wollte ich den Neuen eigentlich zusammenfalten, doch hielt ich überrascht inne.

Der Typ saß auf dem Bett und atmete ganz komisch... war blass und sah nicht wirklich gesund aus.

„Hey... alles klar bei dir?“

fragte ich vorsichtig und schloss die Tür hinter mir, ohne ein weiteres Wort über Wärmeverlust zu verlieren.

Er hielt die Hand hoch, deutete eine Art Winken an und strich sein schwarzes Haar aus dem Gesicht.
 

Der sieht wirklich nicht gut aus...
 

Ein weiteres Mal sprach ich ihn also an, nach dem ich mich auf meinem Bett nieder gelassen hatte und den seltsamen Kerl vor mir argwöhnisch betrachtete:

„Ist dir schlecht, oder so?

Soll ich die Krankenschwester rufen?

Wenn du kotzen musst, dann...“

„Nein.... geht gleich wieder....nur 'nen Moment... ausruhen...“

schnaufte er zur Antwort und legte sich ganz langsam auf dem Bett lang.

„Brauchst du ein Glas Wasser oder so?“

hakte ich erneut nach und diesmal sagte er knapp:

„Danke, gerne...“
 

Ratlos wanderten meine Augenbrauen kurz in die Höhe, eh ich ihm ein Glas Wasser von meinem Vorrat gab und er hastig trank, als hätte er drei Tage nichts zu trinken bekommen, verschluckte sich natürlich und hustete fürchterlich.

„Ey man, mach mir keine Angst...“

nuschelte ich nun neben meinem neuen Zimmergenossen stehend und mir wurde immer mulmiger bei diesem Anblick.

Der wird doch wohl nicht in seinen letzten Atemzügen liegen und verreckt mir hier gleich?

Werde ich dann des Mordes beschuldigt und eingesperrt?
 

„Bist du sicher das ich niemanden holen soll?“

fragte ich wieder und endlich wurde er etwas konkreter:

„Geht gleich wieder, die Tabletten wirken gleich...“

Er nimmt also irgendwelche Pharmaka...

Chronisch krank?
 

Misstrauisch ging ich wieder zu meinem Bett hinüber und hievte meine Tasche darauf, um endlich mal meine Klamotten auszupacken und weiterhin meinen neuen Mitbewohner im Auge behaltend.

Wer weiß schon ob der nicht gleich die Grätsche macht...

Auf seinem Nachtschrank standen ein Haufen Pillen-Behälter und eines dieser Teile lag umgekippt mit verstreutem Inhalt auf der Ablagefläche.

Sonst hatte er nichts ausgepackt.

Ok... so wie der da röchelnd im Sterben lag, kein Wunder das er nicht erst mal in aller Ruhe Klamotten eingeräumt hat...
 

„Würde es dir was aus machen wenn das unter uns bleibt?“

wurde ich nun gefragt und sah verwundert hinter meiner Schranktür hervor:

„Sicher... ähm Shiroyama?“

„Der bin ich...

Suzuki, nehme ich an?“

entgegnete er mir und ich nickte ihm zu.
 

Da mein Vorrat an Wasserflaschen nach den Ferien nicht gerade umfangreich war, beschloss ich nachdem ich sogar meine Unterwäsche ebenfalls in den Schrank geräumt und nicht wie letztes Jahr auf dem anderen Bett verteilt hatte, erst einmal neue Flaschen aus dem Speisesaal zu holen.

Shiroyama sieht nicht gerade so aus als könnt er jetzt groß was schleppen...
 

Alle Zimmer befanden sich links und rechts den Flur entlang nur ein Gemeinschaftsraum an einem Ende und das Luxusapartment aka Einzelzimmer am anderen Ende, Bad und WC-Räume befinden sich gegenüber dem Treppenhaus.

So kam es, als ich die Tür öffnete gerade mein zukünftiges kleines großes Problem sein enorm großes Gepäckstück den Flur entlang zerrte und an mir vorbei schliff, ohne ein Wort zu sagen und ich mich daher genötigt fühlte eine Bemerkung los zu lassen:

„Ziemlich große Tasche für so'n Winzling wie dich...“

„Klappe!“

kam es prompt zurück und das Kerlchen mit riesiger Sonnenbrille und Hut setzte unbeirrt seinen Weg fort.

Ins Einzelzimmer...
 

Der kleine Knirps hat mein Einzelzimmer?

Oh man...

Ich sag's ja... nur Irre in diesem Haus...
 

Aber noch beunruhigte mich dieser zu kurz geratene Typ nicht im Geringsten und so machte ich mich auf in den Speisesaal.
 

Voll beladen schleppte ich meinen überanstrengten Körper die Treppe hinauf, links und rechts in den Händen je ein 6er-Pack Mineralwasser mit 1,5 Litern pro Flasche.

Meine Arme fühlten sich an als wären sie durch das Gewicht mittlerweile länger als meine Beine und man könnte mich wohl auch in diesem Zustand mühelos einfach um schubsen.

Oben angekommen stand der Kleine von eben vor meiner Tür und war offensichtlich gerade im Begriff zu klopfen.

Ich kroch förmlich die letzten Meter auf dem Flur entlang und könnte schwören das meine Zunge schon auf dem Boden entlang schliff, denn es war schon die reinste Qual die letzten Stufen zu bewältigen.

Dementsprechend unsanft drängte ich den Knirps von meiner Zimmertür weg und dieser beschwerte sich prompt mit einem Brummen.

Das hatte was von den kleinen Fußhupen, wenn man die mit dem Fuß aus dem Weg schiebt – äußerste amüsant!
 

Mit einem dumpfen Aufprall krachten die Wasserflaschen synchron neben mir auf den Boden und meiner Kehle entkam ein erleichtertes Stöhnen.

Mein Rücken tat weh und meine Finger waren so gut wie taub, abgequetscht durch die wenig komfortablen Trageschlaufen.

„Ich... äh... kannst du mir zeigen wo man so was herbekommt?“

sprach mich dieser zu kurz geratene im-Weg-Steher an und deutete auf meine Flaschen.

„Speisesaal“

knurrte ich kurz und bündig, doch der Typ blieb einfach stehen und sah mir zu wie ich meinen geschundenen Rücken massierte.

„Sonst noch was?“

hakte ich zugegebenermaßen nicht gerade freundlich nach und Angesprochener sah zur Seite als er nuschelte:

„Ich weiß nicht wo der ist...“
 

Seufzend verdrehte ich die Augen und lud erst einmal meine Beute in mein Zimmer und schob kollegial wie ich bin meinem neuen kränklich aussehenden Mitbewohner eines der 6er-Packs zu.

Als wäre mein Kontingent von gute Taten für heute und die nächste Woche – vielleicht auch für den ganzen Monat... nicht schon längst erschöpft, erklärte ich mich dazu bereit auch diesem Neuankömmling meine kostbare Zeit zu widmen und ihn zum Speisesaal zu bringen.
 

Warum auch immer ich das getan hatte...
 


 

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Ja, wie schon gesagt, ich bin wieder hier... in meinem Revier... *singt*

Öhm ich fange mal ganz ruhig an, mit Reita und wie schwer er es doch hat der Arme :D

Ist so etwas wie eine kleine Einleitung,aber da ich nicht 2 Prologe in einer Storyschreiben kann wirds eben ein kürzeres Kapitel und für Uruha noch mal in ähnlicher Form^^

Ich muss gleich los zum B-Day und gucke dann später nochmal drüber wegen der Fehler.

Wann und wie ich meine Uploads machen kann weiß ich noch nicht genau, aber hoffe das es nicht allzu lange dauert zwischen den Kapiteln.

Freu mich natürlich auch über Kommis :)

Uuuuund ich hab noch ein neues Bildchen!

http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/583945/2119898/

Vllt. gefällt es euch ja auch ein wenig^^

(U) Der Neue

Kann mir mal einer verraten wieso ich das überhaupt mit mache?

Ach ja richtig... ich hab ein Stipendium...

Und wofür?

Weil ich, Takashima Kouyou mit ziemlich schnellen Beinen gesegnet wurde und aus einer Familie stamme die aus leidenschaftlichen Leistungssportlern besteht.

Nur leider hat es bisher niemand von uns an die Spitze des Sportolymps geschafft und deshalb wurde ich schon ganz früh darauf gedrillt eben das endlich zu bewerkstelligen.
 

Die Familie Takashima ist nach außen hin wie jede andere auch, nur fehlt ein wenig die Wärme zwischen den Mitgliedern, auch wenn wir alle den ein oder anderen Erfolg verbuchen konnten, so war vor allem mein Vater nie so ganz zufrieden mit uns.

Er ist im Bereich Kugelstoßen, Hammerwerfen und Speerwerfen tätig, wo hingegen es meine Mutter eher zum Schwimmen zog.

Meine Schwestern standen schon immer auf Pferde und deswegen macht die eine Springreiten und die andere Dressur.

Das ist also meine Familie...
 

Langweilig, nicht wahr?
 

Ich bin seit einem Jahr an dieser Schule, es ist ein Internat, welches individuell auch Sportler fördert und nicht ganz so exklusiv ist wie so manch andere Privatschule.

Zuvor war ich auf einer ganz normalen Junior-Highschool und ein Talentsucher hat mich dort bei Wettbewerben entdeckt, so kam es das ich mit Hilfe eines Stipendiums hier gelandet bin, weil meine Eltern sich den Aufenthalt hier sonst nicht hätten leisten können.
 

Abgesehen davon das man recht gute Chancen hat tatsächlich weiter zu kommen, gibt es hier leider fast nur reiche und/oder völlig bescheuerte Typen.

Das neue Jahr hat gerade erst angefangen und schon muss ich feststellen das sich nichts geändert hat.

Idioten kommen, Idioten gehen...

Zwei Jahre muss ich es hier noch aushalten, dann hab ich es hinter mir.
 

Richtige Freunde hab ich nicht wirklich, aber wenigstens ist mein Mitbewohner Kai nicht so ein Riesen-Trottel wie die meisten anderen hier.

Auch wenn er mit ihnen rumhängt und eigentlich kaum da ist...

Ich rede im Grunde nicht viel und bin gern allein, doch in letzter Zeit fühle ich mich öfter einsam... vor allem nachts.
 

Ich bin ein vorsichtiger Mensch, vielleicht auch ein wenig über vorsichtig...

Aber das hat einen Grund, denn... ich will nicht das Jemand erfährt, das ich... wahrscheinlich auf Jungs stehe.

Zumindest vermute ich das schon seit ich elf oder zwölf war.

Mädchen sind irgendwie sogar nicht meins...

War auch nie mit ihnen befreundet, obwohl man Schwulen ja immer gern nachsagt mit Mädels besonders gut auskommen zu können.

Vielleicht liegt es auch an meiner allgemeinen Menschenscheu...

Ich denke mal man hält mich für schüchtern und total verklemmt – bin ich vielleicht auch, aber das würde doch sowieso niemanden interessieren, gar stören oder?

Alles nur wegen meinem Geheimnis..
 

Meine Familie weiß es nicht und das soll auch nach Möglichkeit auch so bleiben, denn mein Vater hat offiziell etwas gegen Homosexuelle und meine Mutter würde sich ihm nie entgegenstellen, auch wenn es um ihre Kinder geht.

Sie sind beide streng katholisch erzogen worden und haben so ihre Wertvorstellungen...

Meine Schwestern und ich haben uns so gut wie nie verstanden, auch wenn ich glaube das ihnen mein Geheimnis als solches nichts ausmachen würde, aber wer weiß das schon...

Es ist sicher für einige seltsam, aber... ich vermisse meine Familie ganz und gar nicht.

Ich bin eigentlich ganz froh Abstand zu haben, denn es hat mich zu Hause schon immer sehr eingeengt...
 

Aber genug von langweiligen Familienverhältnissen.
 

Mir ist da letztens etwas Seltsames passiert...
 

Ich stand im Flur vor dem Büro des Schulleiters und wartete auf die Bestätigung für das Stipendium, als die Tür auf ging und Jemand heraus kam, den ich ganz sicher noch nie zuvor hier gesehen hatte und ich halte so gut wie Jeden hier im Auge.

Er war... so... wunderschön...

Seine dunklen Augen blickten mich an als er an mir vorbei schritt und sein schwarzes Haar wehte im Luftstrom, den die sich schließende Tür hinter ihm bildete.

Sogar umgedreht hatte er sich noch einmal zu mir...

Aber ich hatte, scheu wie ich bin, sofort weggesehen.

Am nächsten Tag sah ich ihn wieder und da saß er in der Pause auf einer der Bänke im Hof und las in irgendwelchen losen Blättern.

Er hatte mich sehr bald auch gesehen und lächelte sogar ein wenig, doch ich hatte mich abermals von ihm weggedreht.
 

Irgendwie hat dieser Typ etwas faszinierendes an sich...

So blöd wie es klingen mag, aber es war wie ein Verkehrsunfall – man weiß man sollte nicht hinschauen, aber man kann einfach nicht mehr wegsehen.

Hin und wieder lief er mir in der nächsten Zeit über den Weg und ich musste mich zwingen ihn zu ignorieren und in eine andere Richtung zu blicken.

Doch je mehr ich versuchte ihm und seiner seltsamen Präsenz zu entkommen, umso mehr schien er mich zu verfolgen...
 

Mein Leichtathletik-Team und ich trainierten am späten Nachmittag gerade das erste mal wieder im Freien auf der Bahn, für anstehende Wettkämpfe im Sommer und dann saß er da...

Allein auf der Tribüne und verfolgte das Geschehen von oben aus.

Ich weiß nicht wirklich ob er wusste das ich ihn schon längst mitbekommen hatte, denn das hab ich schon gleich von Anfang an, aber er machte auch nicht den Anschein als wolle er sich verstecken.

Er beobachtete mich aus sicherer Entfernung.

Sicher für mich...
 

Als er eine Woche später immer noch zu jedem Training dort saß und zusah, fragte ich einen weniger großen Idioten aus dem Team wer das eigentlich ist und man erzählte mir dass das Aoi, der neue Mitbewohner vom Kapitän des Football-Teams ist.

Abgesehen vom Eishockey sind die Leute vom Football die schlimmsten Arschgeigen an der Schule.

Wenn es 'ne Schlägerei gibt ist immer mindestens einer von beiden Vereinen mit im Spiel, sowie wenn gepöbelt wird, egal ob es da um ein Mädchen geht das sie schlecht machen oder obligatorisch auch gleich alles andere mit nieder machen, damit ja keiner auf die Idee kommt die Herrschaft der Vollidioten anzufechten.
 

Fällt dann wohl unter Kollateralschaden...
 

Man möge mich von mir aus paranoid nennen, aber ich vermute hinter jedem dieser hirnlosen Primaten einen potenziellen Gefahrenpunkt, was mein Geheimnis angeht.

Um es kurz auszudrücken: ich bin mir sicher das die den geheimnisvollen Neuen, der immer beim Training zusieht, los geschickt haben um – wie ich es gern nenne – 'undercover Schwuchteln' wie mich zu enttarnen.

Das ist bei denen so etwas wie ein Hobby und ebenfalls nicht unbegründet, denn hier gab es schon solche mitunter sehr brutalen Fälle und ich habe wirklich nicht vor, mich von denen fertig machen zu lassen und mir vielleicht noch meine Karriere deswegen zu versauen, also heißt es für mich: Auch wenn der Typ noch so süß ist wie dieser Neue... niemals niemals niemals nie nicht auf solche Lockvögel reinzufallen, sonst ist es aus.

Aus mit dem Stipendium, aus mit der Karriere und wenn ich ganz viel Pech habe auch mit dem Leben...

Die Schulleitung ist da sehr konservativ eingestellt und unternimmt lediglich in Extremfällen etwas.
 

Möglicher Weise übertreib ich ein wenig, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht.
 

Bei uns im Internat haben die Sportvereine so eine Regel und zwar das jeder im jeweiligen Team einmal dran ist aufzuräumen, Utensilien wie Startklappen, Trillerpfeifen, Maßbänder, Trikots, andere Sportbekleidung, Handtücher... und so weiter einzusammeln.

Mir machte das noch nie etwas aus, denn irgendwie gehört es ja auch dazu, also hab ich mich demnach gleich für die erste Woche gemeldet, dann hab ich es erst mal hinter mir.

Ich war gerade dabei einige Dinge im Geräteraum zu sortieren, als aus heiterem Himmel die Tür hinter mir aufging und der Neue hinter mir stand.

„Kann ich mit dir reden?“

sprach er mich an und ich zuckte angespannt mit den Schultern ohne ein Wort zu sagen und rollte skeptisch weiter das Maßband auf.
 

Woher soll ich wissen ob er mit mir reden kann...

Soll er's doch einfach probieren...
 

Seufzend trat er in den Raum und lehnte die Tür an, bevor er weiter redete:

„Ich... hab dich beim Training gesehen und finde dich wirklich gut...“

Da ich ihn ja durchaus mitbekommen hatte und er das bestimmt ebenfalls weiß, ging ich auch nicht wirklich darauf ein, schwieg immer noch und schnappte mir das nächste Maßband zum Aufrollen.

„Du unterhältst dich wohl nicht gern oder?“

wollte er nun wissen und ich warf ihm einen kurzen kühlen Blick zu.

Ich weiß ja schließlich genau das er mit diesem Football-Typen auf einem Zimmer ist und die sind noch schlimmer als mein Leichtathletik-Team, was die Bemerkungen über verweichlichte Männer und Schwule angeht, aber auch vor den Mädels machen die nicht halt.

Da wird Eine nach der Anderen verbal gnadenlos durch den Dreck gezogen und ich bin mir sicher das diese Arschgeigen auch mit mir kurzen Prozess machen würden, wenn sie von meinem kleinen Geheimnis Wind bekämen.
 

Die haben womöglich wirklich diesen Aoi noch zu mir geschickt, um mich auszuhorchen und darauf hatte ich nun wirklich keinen Bock.

Da lieber bleib ich weiter stiller Außenseiter und hoffe das die mich einfach nur in Ruhe lassen...
 

„Ok... dann versuch ich's anders...“

nuschelte er nun und ich sah misstrauisch zu ihm rüber, vernahm wie er sich auf die Unterlippe biss und dann fragte:

„Willst du mit mir einen Kaffee oder was immer trinken gehen und wir unterhalten uns ein wenig?

Ich... würde dich gern näher kennen lernen...“
 

Was???

War das gerade eine Frage nach einer Art.... Date?

Einfach so?
 

Vor Schreck fiel mir die Maßbandrolle aus der Hand und ich starrte ihn entgeistert an.

Abwartend sah Aoi der fallenden Rolle hinterher und stand weiterhin reglos neben der Tür an der Wand und hoffte offenbar auf eine Antwort, doch ich war nicht mal zu einem 'nein' fähig, schlich daher langsam auf die Tür zu und flüchtete aus dem mir gerade viel zu eng gewordenen Raum.

„Hey, was ist denn nun los?“

rief er mir hinter her und ich ging schneller den Flur entlang, wurde aber hartnäckig verfolgt und setzte daher zum Dauerlauf an.

Der mir hinter her Rennende wollte sich aber nicht abschütteln lassen und so zog ich draußen angekommen das Tempo drastisch an und rannte bis ich niemanden mehr hinter mir hatte.
 

Ich glaub's nicht... der wollte ein Date...

Wieso nur?

Und wieso ich?
 

Ich lief inzwischen wieder langsamer und kam an den Beeten des Gartenclubs vorbei, erreichte auch bald das große Gewächshaus des Floristikvereins, mit vornehmlich weiblichen Mitgliedern.

Mein Blick fiel hinein und dort sah ich die Mädchen sitzen und sich unterhalten.

Manchmal beneide ich sie...

Nicht weil es Mädchen sind, denn ich bin doch sehr zufrieden damit ein Mann zu sein.

Zumindest Körperlich...

Aber leider darf man als Mann nicht mit einem anderen Mann über Gefühle und der Gleichen reden, das verstößt gegen den Bro-Code oder wie die es in der Umkleide nennen.
 

Die Mädels da... sie dürfen das...

Sie dürfen auch einen Freund haben, ohne das jemand schief guckt.

Sie haben nicht das Problem wie ich es habe.

Und ich kann nicht mal mit Jemandem drüber reden...
 

Seufzend ging ich wieder zurück und hielt Ausschau nach diesem seltsamen, aber dennoch ziemlich süßen Aoi.

Ich hatte wirklich keine Lust ihm noch mal so schnell in die Hände zu fallen und mich erklären zu müssen wieso ich die Flucht ergriffen habe...

Wenn alles nur so einfach wäre...
 

In meinem Zimmer angekommen warf ich mich resigniert ins Bett und starrte an die Decke.

Kai, mein Mitbewohner ist zwar auch Sportler, aber eher im Bereich Muskeltraining der Arme und Oberkörper.

Gewichte stemmen und boxen...

Früher hat er mal Kendo gemacht, aber das war ihm zu lahm.

Er ist eigentlich ganz nett, obwohl er mit den anderen Idioten herum hängt und auch Leute vom Football-Team kennt.

Aber er ist auch eher selten hier, meist nur zum Pennen und ansonsten immer irgendwo unterwegs oder sonst wie beschäftigt, wie eben jetzt auch.

Seine Kumpels ziehen ihn immer auf, weil er im Kochclub ist, da will ich gar nicht wissen was man alles aushalten muss, wenn die wissen das einer von ihnen nicht wirklich Interesse an Mädchen hat.

Halte mich bei derartigen Gesprächen sowieso lieber raus...

Ab und an komme ich aber dennoch nicht drumherum einfach mal provisorisch gefragt zu werden was ich von dieser oder jenen 'Bitch' denke.

Dumm grinsen und nicken reicht aber meist aus als Antwort, dann habe ich meine Ruhe wieder und verdufte schnellst möglich.
 

Als guten Läufer akzeptieren sie mich, da muss ich nicht noch Aufmerksamkeit wecken, indem ich mehr als nötig mit denen abhänge.

Es darf nur nie raus kommen...
 

Und da liegt auch mein Problem.

In letzter Zeit hab ich immer öfter das Bedürfnis jemanden den ich mag bei mir zu haben und da es kein Mädchen sein würde, hätte sich das für mich eh erledigt.

Wäre da nicht dieser Aoi...

Er verwirrt mich und dabei gehört er ganz sicher zu diesem Suzuki, der soll ja eh der schlimmste von Denen sein.

Aber was hätte Aoi schon davon die Schwuchteln dieser Welt zu enttarnen?

Andererseits, er ist neu hier und sucht vielleicht Anschluss und denkt er findet so besser Anschluss bei diesen Trotteln...
 

Was willst du nur von mir... Aoi...
 

Aoi...
 

Aoi...
 

Aoi...
 

. . .
 

„Ahhhh Fuck ey..!“

stöhnte ich genervt von meinen rotierenden Gedanken und fluchte innerlich immer weiter.

Das hatte mir auch gerade noch gefehlt, mich mit so was beschäftigen zu müssen, wo ich doch schon genug am Hals habe...
 


 

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Ja das war also mein erster literarischer (wenn man es so nennen kann) Uruha-Auftritt! (ich schau drüber sobald ich Zeit hab)

Ich hoffe man versteht wo sein Problem eigentlich liegt...

Auch wenn er sicher nicht Unrecht hat mit den Verdächtigungen, hat er wohl auch schon 'ne Weile zu lange für sich allein gebrütet und das wird auch Aoi noch zu spüren bekommen.

Er ist jedenfalls arg verschreckt von allem was ihm fremd ist und vllt. auch ein wenig zu eifrig sich zu verstecken.

Anbei möchte ich nur mal eine kleine Vorwarnung äußern:

Insbesondere Reita und Aoi werden sehr männliche Männergespräche miteinander führen und nehmen da oftmals kein Blatt vor den Mund was die Ausdrucksweise angeht und sind damit ziemlich authentisch – wenn ich da an Unterhaltungen mit meinen Kumpels denke.

Das nur mal so am Rande, damit sich keiner erschreckt um welche Themen es da z.T. geht ^^

(ich schau drüber sobald ich Zeit hab)

Ich hoffe ihr hattet ein wenig Spaß und lasst mir vllt. auch 2-3 Worte da :)

Aaaaaber erst mal vielen Dank an die bisherigen Reviewer und Favo's!

Ich liebe euch <3!

Zum Schluss noch eine Kleinigkeit, wer meine farbige Gazetto-Reihe kennt:

http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/583945/2122700/

das ist unser Kai und damit sind sie dann vollständig :)

(R) Football-Hengste

„Komm mit...“

murrte ich wenig begeistert und das Kerlchen folgte mir unauffällig in den Speisesaal.

„Bist neu hm?“

begann ich ein Gespräch auf dem Weg dorthin, um diese bedrückende Stille zu unterbrechen und der hinter mir Laufende gab nur ein bejahendes Geräusch von sich.

„Verbrecher oder Opfer?“

versuchte ich es weiter, um raus zu finden wieso er hier war, doch der Knirps gab nur wieder einen fragenden Laut von sich.
 

Es gab auch nur zwei Möglichkeiten: entweder man hatte entsprechend vermögende Eltern bzw. Jemanden der dafür zahlt, das man aus dem Weg geräumt ist – wie in meinem Falle, denn der Neue von meiner Mutter hatte ordentlich Knete und ließ es sich nicht nehmen mich hier her zu verbannen.

Aber ich gehöre wohl trotzdem eher zu den Verbrechern...

Meine Frau Mama stimmte natürlich nach meiner Verfehlung seinen Ausführungen von 'bessere Schule, bessere Lehrer, bessere Noten als in normalen öffentlichen Schulen' zu und so war ich den Beiden keine Last mehr.

Das Positive ist eben das die mir auch nicht mehr im Weg waren und ich so ziemlich tun und lassen kann was ich will.

Ansonsten gäbe es da noch die Stipendiaten, denen der Aufenthalt hier von nicht familiärem Umfeld bezahlt wird und bei denen die Gönner tatsächlich die Hoffnung haben, das mal ein brauchbarer Mensch aus ihnen wird.

Es gäbe zwar noch die ganz Unverschuldeten, die weder ein Stipendium haben noch irgendetwas angestellt hatten und nur von der Bildfläche zu Hause verschwinden sollten.

Das wären dann die 'Opfer', aber davon gibt's hier recht Wenige...
 

„Nicht sehr gesprächig, was Kurzer?“

bemerkte ich spitz und schien damit einen wunden Punkt bei ihm getroffen zu haben, denn er knurrte:

„Manchmal muss man eben in den sauren Apfel beißen!“

„Solange du mich nicht beißt, ist's mir so was von Wurst...“

entgegnete ich dem und verwies auf die Küche.

„Den Flur entlang, rechts und dann siehst du's schon...“

erklärte ich ihm und wartete darauf das er sich in Bewegung setzen würde.

Tat er nicht, sondern fragte ganz schüchtern:

„Könntest du mir tragen helfen?“
 

Nee oder?
 

„Sorry aber ich bin hier kein Personal, wenn du einen Diener brauchst, dann wirst du dir einen mitbringen müssen!“

brummte ich wenig begeistert und nun ereilte mich das erste Ereignis einer langen, schier endlosen Kette von Begebenheiten die dazu beitrugen, das mich dieser kleine Kerl in den Wahnsinn trieb.

„Bitte“

hauchte er mit leicht brüchiger Stimme und machte Kulleraugen wie ein hilfloses Hundebaby.

Meine Augenbrauen hoben sich skeptisch und mein Gegenüber formte einen Schmollmund, welcher mich letztlich dazu veranlasste doch 'ja' zu sagen.
 

Schon erhellte sich seine Miene wieder und wurde sogar freundlich.

Fast würde ich sagen er sah richtig süß aus, wenn er lächelt...

Aber nur fast!
 

Suzuki... ein Kerl hat nicht süß auszusehen!

Zumindest nicht für dich!

So was gibt es einfach nicht.
 

„Okaaay... meine Arme sind eh schon im Eimer und der Coach wird mich sowieso wieder zu Höchstleistungen treiben wollen...“

murrte ich widerwillig und schlürfte mit meinem Anhängsel zur Wasserflaschen-Ausgabe.

„Du brauchst deinen Schüler-Ausweis, den wollen die sehen, sonst geht hier gar nichts...“

erklärte ich dem Neuling nebenher und auch wie es mit der Essen-Ausgabe abläuft.

„Wer Extras will muss auch 'extra' dafür blechen...“

ergänzte ich und vernahm wie der Typ zwar zwei 6er-Packs überreicht bekommen hat, sich aber nur eines davon auf die Arme lud und sich auf den Rückweg machte.
 

„Öhm... willst du das Ding hier stehen lassen oder was?“

rief ich ihm zu und sah wie er sich zu mir umdrehte, gerade so über seine Flaschen drüber weg blicken konnte und wieder diesen Hundebabyblick aufsetzte:

„Ich dachte du wolltest mir helfen...?“

„Na schön, komme ich wohl doch nicht drumrum...“

stellte ich resigniert für mich selbst fest und schnappte mir das zweite Paket.
 

Warum brauch der auch gleich zwei davon?

Ich hab für gewöhnlich auch immer nur einen 6er geholt...

Heute war nur eine Ausnahme, weil das Engelchen auf meiner Schulter nicht zulassen wollte das mein neuer Zimmernachbar gleich am ersten Tag deswegen drauf geht und ich zudem wohl einen sozialen Moment hatte.
 

„Ich bin der Meinung das du ruhig hättest zwei mal gehen können, soviel wird so eine kleine Person wie du sicher nicht an einem Tag trinken können...“

tat ich meinen Standpunkt kund und selbstverständlich wusste der Kurze bestens zu kontern:

„Also wenn du meine ehrliche Meinung wissen willst, bist du ganz schön schmächtig für deine große Klappe!“

und hatte mich damit perplex aus der Wäsche gucken zu lassen.
 

Kleiner reicher verzogener Bengel!
 

„Glaub ja nicht das ich dir noch mal helfe...“

motzte ich den Neuen an und stellte vor seinem Einzelzimmer ziemlich rabiat die Flaschen ab, wollte wortlos endlich in mein Zimmer und mich von diesen Strapazen erholen, vor allem aber von diesem undankbaren Zwerg.
 

Dem helfe ich garantiert nie wieder...
 

„Warte...“

rief er mir zu und ich drehte mich herum, sah wie er einen Geldschein zückte und ihn mir reichen wollte.

„Lass stecken man, ich bin nicht käuflich und meine Rückenschmerzen gehen davon auch nicht weg...“

ließ ich ihn wissen und war im Begriff den Typen stehen zu lassen, als er mich erneut aufhielt und sagte:

„Komm kurz rein, ich denke das ich dir da vielleicht helfen kann..“

„Du?

Dir haben sie doch bestimmt jeden Masseur bezahlt, sofern du mal einen gebraucht hast...“

moserte ich einfach drauf los und sah wie sich der Kopf des Kleinen betreten senkte.
 

Fuck Akira... scheinbar haben auch reiche Gören Gefühle...
 

„Sorry...“

brummte ich also halbherzig eine Entschuldigung und vernahm wie er leise sprach:

„Schon Ok...

Kommst du nun rein?“

Ich konnte mir aber beim besten Willen nicht vorstellen das er was phänomenales gegen meine Rückenschmerzen vollbringen konnte.

Seufzend schritt ich nun doch zu ihm hinüber und konnte nun wenigstens meine Neugierde befriedigen, wie es in so einem Einzelzimmer aussah.

„Krasser Scheiß...!

Du hast sogar einen extra Tisch, den man zu müllen kann und einen riesengroßen Schrank, um noch mehr Müll zu horten!

Hast aber noch nicht aus gepackt was?“

stellte ich verblüffte fest, als mein Blick auf einen recht vollen Koffer fiel und hörte ein leises Murmeln seitens des kleinen Kerlchens:

„Doch, ist ausgepackt...

Aber der Schrank ist voll, es passt nichts mehr rein.“

„Hö?

Wie kann so ein großer Schrank denn bitte voll werden???

Wie viele Klamotten hast du denn mit geschleppt man?

Willst du hier die nächsten Jahre überwintern?“

kam es fast schon entsetzt über meine Lippen und dem Einzelzimmer-Bewohner war es sichtlich peinlich:

„Ich fahre in den Ferien wohl nicht nach Hause...“
 

Mhmm...

Vermissen sie denn da ihren kleinen Prinzen nicht?

Dachte immer reiche Kinder werden verwöhnt und verhätschelt...
 

„Beug dich mal nach vorn“

bat er mich nun mit einem mal und ich sah ihn fragend an, nachdem er scheinbar darauf bestand, tat ich was er wollte und krümmte mich.

Ein Ziehen durchfuhr meinen Rücken und ich zischte schmerzerfüllt.

„Noch ein Stück tiefer und lass die Arme hängen“

wies er mich an und ich drehte meinen Kopf zu ihm herum, mit einem Zucken seiner Augenbraue verdeutlichte er es scheinbar ernst zu meinen und so kam ich seiner Aufforderung nach.

Mit sanftem Druck fuhren seine Finger weiträumig an meiner Wirbelsäule hinab und erwischten exakt die schmerzende Stelle.

„Ahh fuck, da tut's weh!“

knurrte ich mit zusammengekniffenen Augen und richtete mich etwas hastig wieder auf.

Schnell stoppte er meine abrupte Bewegung und sagte:

„Mach langsam, ich denke du hast dich verhoben...

Aber es könnte auch Schlimmeres sein...“
 

„Experte oder wie?“

hakte ich nach und er sprach:

„Nein, eben drum kann ich da wohl doch nicht viel machen, außer ganz vorsichtig massieren...“

flüsterte er nun hinter mir stehend und begann ganz sanft ein wenig meinen Rücken zu bearbeiten.

Ich wollte natürlich sofort protestieren und nicht an mir herum drücken lassen, schon gar nicht wenn der Kurze nicht weiß was er tut, doch es tat erstaunlich gut...
 

Eine Weile standen wir einfach so da und er massierte nahezu zärtlich meinen Rücken.

„Ich wünschte die Schulkrankenschwester würde genauso sanft vor gehen, aber das sind offenbar alles Schlächter und Metzger hier...“

sprach ich meine Gedanken laut aus und hörte ihn schmunzeln:

„Ich würde dir dennoch raten das mal ansehen zu lassen, das kann auch böse enden, wenn es eine Bandscheibe ist oder der Nerv ungünstig klemmt.“

„Wenn du das sagst...

Wie...heißt du eigentlich?“

wollte ich nun doch mal wissen und Angesprochener sagte:

„Matsumoto, Takanori... meine Freunde nennen mich auch Ruki...“
 

Gott Matsumoto, Takanori oder Ruki oder wie immer sich dieser Typ nennt, hat erstaunlich heilsame Hände...

„Suzuki, Akira... kannst auch Reita zu mir sagen...“

säuselte ich angetan von den wohltuenden Berührungen und hätte schnurren können wie ein Kätzchen, so sehr gefiel mir das.

Noch einmal fuhren seine Finger an meiner Wirbelsäule hinab und diesmal spürte ich nur noch ein ganz leichtes Ziehen an der Stelle.

„Scheint ja zu wirken...

Trotzdem... geh lieber doch mal zum Arzt und lass das untersuchen“

teilte mir Takanori mit und entfernte sich von mir.

Die wohlig warme Gänsehaut verschwand und ich bedankte mich noch kurz angebunden für sein Tun, eh ich das Zimmer wieder verließ und mich in meines begab, um mich auf den bevorstehenden Schulalltag vorzubereiten und den ganzen damit zusammen hängenden Mist, der auf mich zu kommen würde.
 

Allein schon wenn man nur an unseren nervtötenden Japanischlehrer Nakashima denkt...

Wenn ich den höre hab ich Pacman im Hirn... und quasi bildlich vor Augen...

Krrpp krrpp krrpp krrpp krrpp....

Und unsere Mathelehrerin Imamura ... mit ihrem pinken Puschelstift, mit dem sie immer an der Tafel herumfuchtelt wenn sie was erklärt.

Scheußliches Ding...

Ganz zu schweigen vom vom Biologielehrer Sato, der hat erst mal 'nen Knall vom Feinsten, aber allen voran: Herr Yamada, ein ganz besonderes Highlight dieser Schule!
 

Shiroyama und Matsumoto werden diesen Spinner ganz sicher noch kennen lernen...
 

Doch noch war zumindest dieser Ruki für mich kein großes Thema.

Er schien unter seiner frechen Fassade ein Sensibelchen zu sein und vielleicht auch etwas schüchtern.

Mein neuer Mitbewohner allerdings machte mir mehr Sorgen.

Dem schien es zwischenzeitlich zwar wieder besser zu gehen, aber dennoch sahen seine Tabletten-Vorräte nicht danach aus, als sei dies ein einmaliger Vorfall gewesen...
 

„Muss ich Angst haben das du hier wegstirbst..?“

fragte ich diesen Shiroyama nun und er seufzte gedehnt, bevor er sich ebenso wie ich ans Fußende des Bettes setzte und zu erklären begann:

„Na schön, du als mein Zimmergenosse wirst es wohl so oder so bald erfahren:

Ich bin nicht direkt krank, oder sagen wir: ich war es und bin nun auf dem Weg der Besserung...“

„Besserung?

Für mich sah das schon sehr grenzwertig aus...“

unterbrach ich ihn und er ließ mir in der darauf folgenden halben Stunde eine recht ausführliche Beschreibung seines Gesundheitszustandes zukommen.
 

„Oh... das... ist hart...“

kam es sehr leise von mir und mein Gesprächspartner nickte, stützte sich mit den Ellbogen auf den Knien ab und verschränkte nachdenklich seine Finger in einander.

„Erzähl niemandem davon ok?

Das muss nicht unbedingt jeder wissen...“

bat er und ich versprach ihm kein Sterbenswörtchen zu verraten.
 

Mittlerweile hatten wir, oder besser gesagt Aoi, auch sein kleines Aquarium im Zimmer auf gebaut, in dem aber noch keine Fische waren, sondern nur einige Pflanzen und erst später möchte er ein paar Guppys einsetzten.

Er sagte er wolle es als alternatives Beruhigungs- und Entspannungsmittel.

Über Nacht wird die Beleuchtung wohl sowieso aus geschaltet und stört mich somit auch nicht weiter.

Halte ich persönlich viel von, weil so 'n Fisch macht keinen Krach und nimmt kaum Platz weg.

Tiere darf man hier auch nur bedingt halten, dazu zählen eben Fische, kleinere Vögel, andere ungefährliche Kleintiere wie Hamster oder Mäuse und auch so etwas wie Ameisenfarmen.

Alles natürlich im angemessenen Rahmen und keine riesigen Aquarien, Terrarien oder Käfige, bei größeren, exotischen oder giftigen Viechern spielt die Heimleitung nicht mit.

Ich wollte mal einen australischen Leguan, wurde aber mit meiner Bitte abgewiesen und auch meine dänische Dogge durfte ich nicht haben...

Vielleicht muss man aber auch nur genügend Knete rüber wachsen lassen, damit einem Wünsche nicht verwehrt bleiben.
 

Das war also mein erster Tag im neuen Schuljahr und das hatte eigentlich noch nicht mal richtig angefangen.

Was sollte denn da bitte noch alles auf mich zukommen, wenn das schon so in die Startlöcher ging?
 

Jedenfalls wurde in der ersten Schulwoche und vor allem am ersten Unterrichtstag wie jedes Jahr einiges Organisatorisches geplant, unter anderem auch wie die Kurse belegt werden und auch wie unser Football-Team dieses Jahr besetzt sein würde, denn es gab ja auch letztes Jahr einige Abgänger.

Ich werde wohl laut dem Coach auch wieder Quarterback und somit Mannschaftsführer sein, was mein Ego natürlich doch sehr bereicherte und auch mein Sex-Leben wieder aufbessern sollte, welches unter den Ferien immer litt.

Demzufolge war auch eines der ersten Dinge um die ich mich kümmerte, die Mädels sämtlicher Jahrgänge dieser Schule aus zu checken.
 

Auf dem ersten Blick war allerdings nicht viel interessante Auswahl und so stellte ich dies doch erst einmal hinten an.

Zudem musste ich auch schnell wieder in Form kommen, damit ich weiterhin Kapitän des Teams bleiben darf, was ja wiederum meine Chancen erhöht Jede zu bekommen die ich will.

Football ist eben ein harter Männersport und darauf stehen die Weiber!
 

Umso überraschter war ich, als meine Augen den zu kurz geratenen Neuling vorm Büro von Coach Tanaka erspähten.

„Was suchst du denn hier?“

fragte ich ihn also und er sprach mit absolut sicherer Stimme:

„Mitmachen!“

„Mitmachen?

Hier?

Im Football-Team?“

hakte ich also nahezu geschockt nach, vernahm wie Ruki eifrig nickte und ich konnte es noch immer nicht glauben, fragte also noch einmal:

„Duuu willst ins Football-Team...?

Und bist dir im Klaren das es sich um American Football handelt und man da wenig Ball-Fuß-Kontakt hat, im Gegensatz zu Fußball und auch richtig Eier hierfür braucht?“

wieder nickte er und nun fragte hinter mir ein hinzugestoßener Mannschaftskamerad ihn eben so erstaunt:

„Du?“

„Jepp, erfasst!“

kam es immer noch völlig gelassen von Takanori und ein dritter Spieler aus meinem Team gab verächtlich von sich:

No way, man!

Da muss man ja Angst haben versehentlich drauf zu treten...“
 

„Genau das ist der Punkt, weshalb mein letztes Team mit mir gewonnen hat.

Das ist das gleiche Schema wie mit Elefanten und Mäusen“

erklärte der Kleine und nun tauchte auch unser Trainer endlich mal auf.

Beschwichtigend und diplomatisch tat ich meine Meinung hierzu kund:

„Also ich bin dafür jedem eine faire Chance zu geben...

Aber... wenn du's vermasselst fliegst du, klar soweit?“

„Gut... umziehen und rauf aufs Feld!

Ich seh mir an, was der Bursche zu bieten hat“

mischte sich nun auch Coach Tanaka ein, klopfte mir zustimmend auf die Schulter und löste anschließend die Versammlung auf seinem Flur auf.
 

Wir spielten uns gerade wieder gemächlich ein, als Ruki aufs Feld trat und unter den breiten Schulterpolstern noch verlorener aussah als so schon.

Ich konnte es mir nicht verkneifen Schmunzeln zu müssen und erntete eine frech heraus gestreckte Zunge von ihm.

Gleich darauf ließ sich auch der Trainer wieder blicken und erklärte im Groben und Ganzen was er sich für dieses Jahr vorgenommen hat.

Danach machte er mit unserem neuen Spieler ein paar Tests und Übungen, befand ihn für akzeptabel und ordnete eine kleine Pause an, in der er Takanori in seinen Listen aufnahm.
 

Gelangweilt warf ich den länglichen Ball einem meiner Mitspieler zu und fragte diesen eher beiläufig etwas über den Typen, der vor mir mal Quarterback in diesem Team war, aber seit meinem Aufstieg und seinem wachsenden Desinteresse an diesem Sport, nur noch als Tide End fungierte und seit letzter Saison wegen einer Verletzung gar nicht mehr spielte:

„Was macht Yamamoto eigentlich den ganzen Tag?

Hat der ein neues Hobby oder so?

Außer Zocken und Wichsen...“

„Wichsen und Zocken...!“

grinste mein Gegenüber, welcher mit besagtem Ex-Kapitän in einem Zimmer wohnt und warf mir wieder den Ball zu, während einige Andere auf ihre Weise unseren Neuen im Team 'testen' wollten.

Selbstverständlich ohne des Trainers Wissen oder Einverständnis.
 

Dies bekam ich aber erst mit, als sich plötzlich ein paar der Jungs übereinander warfen und offensichtlich den Kleinen unter sich begruben.

Schnell eilte ich hinüber und riss diese schweren Arschgeigen von dem zierlichen Körper Ruki's hinunter.

Freilich tarnten sie ihre Aktion des Unmuts darüber, das sie keine 'Bremse' im Team haben wollten und nur testen möchten, ob der Kurze nicht doch eher hinderlich als förderlich für uns ist.
 

Wütend über diese Aktion in der eigenen Reihe blickte ich mit stechendem Blick in die Runde.

War klar das Kawasaki, von mir liebevoll Blubbski genannt, das dieser Sack mal wieder an vorderster Front hetzte...

Ich reichte Takanori die Hand und half ihm auf die Beine, betrachtete sein durch den Regen-Matsch total verdrecktes Trikot und fragte:

„Hast du dir was getan?“

„Ist schon Ok, ich bin zäh...

Mein letztes Team wollte mich auch nicht so schnell akzeptieren...“

antwortete er nuschelnd, doch ich war der Meinung:

„Nein es ist nicht Ok verdammt, der benimmt sich extrem asozial.“
 

Der Kleine nahm das Mundstück heraus und den Helm ab und bekam prompt einen der Bälle an den Hinterkopf geworfen, mit den Worten:

„Ey du Lolli-Schlecker, so Hobbits wie du haben im Football nichts zu suchen!

Geh zum den Flaschen vom Eishockey, da kann sich so was wie du als Puck bewerben...!“

Binnen Sekunden platzte mir der Kragen und ich ging auf diesen Lackaffen los:

„Sag mal Blubbski hast du den Arsch offen oder was?“

„Verteidigst du den abgebrochenen Zwerg etwa noch?

Bist du seine verdammte Mutter, Suzuki?“

knurrte Gemeinter verächtlich und machte mich noch wütender über soviel Dummheit:

„Ich reiß dir gleich deine Eier ab und stopf sie dir in dein vorlautes Maul, bevor ich dir die Zähne einzeln aus der Fresse trete!“

Ich packte den Drecksack am Trikot und wollte ihn zur Seite schieben, aber er wehrte sich und begann eine Rangelei unter den Anfeuerungsrufen unserer Mannschaftskameraden.
 

„Suzuki!

Kawasaki!

Auseinander!

Ihr spielt gefälligst zusammen und nicht gegeneinander, zeigt etwas mehr Teamgeist und zickt euch nicht an wie die Volleyball-Miezen!“

brüllte nun auch unser Trainer quer über das Feld, als er schnellen Schrittes auf uns zu kam und ich zischte:

„Aber Coach, der hat angefangen!“

„Ist mir scheiß egal wer angefangen hat, hiermit ist's beendet oder ihr fliegt beide vom Platz!

Verstanden?!“

Und jetzt reißt euch zusammen Mädels, ich will endlich mal wieder ein Spiel gewinnen und das wird ganz sich nichts, wenn sich mein Quarterback und der Wide Receiver die Augen aus kratzen, oder mein Team mitten auf dem Feld eine Fickspinne bastelt!“
 

Nun mischte sich auch Blubbski in die Diskussion ein und moserte:

„Aber Coach!

Den Winzling nimmt hier doch keiner ernst!“

„Doch Suzuki nimmt ihn ernst!“

gab dieser unbeeindruckt von sich und wieder meckerte der Depp:

„Wen interessiert was Suzuki denkt?“

„Dich sollte es Interessieren, du wirfst ihm die Pässe zu und nun hör auf zu diskutieren!

Matsumoto bleibt im Team und basta!

Hab mir von seinem vorherigen Trainer Infos geholt, der kleine Mann ist wirklich gut und ihr als sein Team solltet ihn nicht unterschätzen, das dürft ihr den Gegnern überlassen!“

schrie er nun seinen ungehorsamen Spieler an und beendete ziemlich angepisst das Training für heute.
 

„Geht’s hier immer so lustig zu?“

wollte Ruki nun auf dem Weg in die Umkleideräume von mir wissen und klopfte sich grob den Dreck aus den Klamotten.

Ich seufzte schwer und brummte missmutig:

Gewöhn dich dran... Blubbski denkt er hat die dicksten Eier und will das Team anführen...“

„Aber ich denke du bist Quarterback?“

kam es von dem neben mir her Gehenden und ich stimmte dem mit einer knappen Äußerung zu:

„Richtig...“

„Will er dich los werden?“

hakte der Kurze neugierig nach und wieder kam es nicht gerade umfangreich erklärend von mir:

„Erfasst...“

„Wieso das?“

kam Takanori nun auf das Thema und den Ursprung meines kleinen persönlichen Disputs mit Kawasaki und ich sprach ohne große Umschweife:

„Weil ich letztes Jahr nach dem vergeigten Saison-Finale aus Frust seine Freundin gevögelt habe...“
 

„Hm...

Wusstest du das es seine Freundin war?“

bohrte Ruki immer weiter nach und ich blickte ihn aus den Augenwinkeln an, bevor ich doch antwortet:

„Jein.. sie hat mir gesagt sie hätte einen Freund, aber wollte mir nicht verraten wer das ist...

Ich hab mir da weiter keinen Kopf gemacht und sie vernascht.“

„Und wie hats Kawasaki spitz gekriegt?“

gab sich der neugierige Kleine einfach nicht zufrieden mit den bisherigen Antworten und da ich eh schon so ziemlich alles erzählte hatte, beantwortete ich ihm auch diese Frage:

„Irgendeine Freundin von ihr hat's ihm gesteckt.

Scheiß Weiber ey... das die nie die Klappe halten können...

Seit dem verlieren wir ständig die Hallenspiele im Winter gegen andere Schulen, weil er partout nicht tun will was ich ansage.“
 

Takanori hatte nur noch genickt und lief dann schweigend hinter mir her, als er dann doch noch wissen wollte:

„Was ist den 'ne Fickspinne?“

Ich entledigte mich gerade meiner Trainingsklamotten und stand daher noch mit dem Rücken zu meinem Gesprächspartner, um mich nebenher zum Duschen fertig zu machen, hatte daher flink ein Handtuch um die Hüfte gelegt, drehte mich verblüfft ob dieser Frage zu ihm herum und antwortete nun auch darauf:

„Naja wenn sich Mehrere auf einander werfen, wie eben auf dich drauf.

Durch die vielen Arme und Beine sieht's aus wie.... ne Fickspinne halt...“

„Aha... was es nicht alles gibt...“

nuschelte der Kurze, sah dabei plötzlich irgendwie rötlich auf den Wangen aus und wandte schnell den Blick von mir ab, bevor er eiligst seine Schulterpolster abnahm und den Helm weglegte, es ganz plötzlich sehr eilig hatte und den Raum ohne ein weiteres Wort verließ.
 

Komischer Kauz...
 

Ich hatte später beim Verlassen der Umkleide noch gesehen wie Ruki mit Coach Tanaka etwas zu besprechen schien.

Auch die anderen des Teams, inklusive Blubbski begaben sich unter die Dusche und ich für meinen Teil anschließend auf mein Zimmer, da ich erst nächste Woche Aufräum-Dienst haben würde und so nicht unnötig lange hier rumeiern musste.

Entspannen ist erst mal angesagt!
 

Kommt's mir nur so vor oder stresst mich schon die erste Woche, kaum das sie angefangen hatte, so dermaßen das ich jetzt schon todmüde ins Bett fallen könnte?
 

Auch Aoi betrat kurz nach mir unser Zimmer und sah irgendwie seltsam aus.

„Alles in Ordnung?“

fragte ich also vorsorglich, nicht das er wieder einen Anfall hat, gleich wegstirbt und ich womöglich in den Knast komme, wegen unterlassener Hilfeleistung...

„Passt schon...“

brummte er und ließ sich lustlos aufs Bett fallen.

„Du sagst mir aber schon Bescheid wenn du vor hast zu sterben oder?“

hakte ich nun nach und wurde mit hochgezogenen Augenbrauen angesehen, eh mein Mitbewohner seinen Kopf wieder auf die Matratze sinken ließ und knurrte:

„Ja wenn ich mich dazu entschließe ins Gras zu beißen informier ich dich...“
 

Erleichtert atmete ich aus und sah aus dem Fenster.

Es hatte mal wieder angefangen zu regnen und die Tropfen prasselten lautstark gegen die Scheibe.

Mit einem mal äußerte sich Aoi nachdenklich:

„Meinst du Jemand der viel Sport macht, würde sich mit Jemandem abgeben der keinen Sport machen darf?“

Überfragt blickte ich wieder zu ihm hinüber und sprach:

„Wieso sollte es nicht so sein?“
 

Nun schaute mein Zimmernachbar erneut zu mir und sagte:

„Gute Frage...

Ich weiß es nicht, aber... ich hab da Jemanden kennen gelernt.

Ok... 'kennen gelernt' wäre übertrieben, aber ich hab... diese Person... beim Leistungssport beobachtet und finde sie sehr interessant.

Nur weiß ich nicht was... die Person... von mir denken würde...

Wir hatten bisher nur kurzen Blickkontakt... hin und wieder.“

begann er zu erklären und ich wunderte mich schon warum er sein Zielobjekt so toll mit 'diese Person' umschrieb, als sollte ich nur rein hypothetisch von ihr wissen.

So entgegnete ich dem also:

„Ich denke nicht das dass von Belangen sein sollte, wenn man sich außerhalb des Sports mag...“
 

Wieder hob sich der Kopf Aoi's und sah mich skeptisch an, bevor er neckend nuschelte:

„Wow Suzuki, dir hätte ich qualifizierte Aussagen gar nicht zu getraut...“

„Hey Schnauze Shiroyama!

Ich wollte dir doch nur helfen, wenn du das nicht willst, dann frag mich nicht...“

murrte ich ein klein wenig beleidigt und wurde gleich wieder beschwichtigt:

„Schön flauschig bleiben, so war das gar nicht gemeint...

Mir geht nur zur Zeit einiges im Kopf herum, das ich schon gar nicht mehr weiß, ob ich meine Fragen ausspreche und ob ich mir Antworten nur einbilde...“

„Vielleicht solltest du die Dosierung deiner Medikamente noch mal überprüfen lassen, wenn du nicht mal mehr das auseinander halten kannst“

schlug ich ihm grinsend vor und er warf sein Kopfkissen nach mir.
 

Ich fing es gerade so ab und überlegte, ob ich ihm das Kissen wieder geben würde oder es zur Strafe behalte, entschied mich für Letzteres und machte es mir mit dem Ding richtig bequem.

Kaum einen Augenblick später murrte es auf der anderen Seite des Raumes:

„Kann ich mein Kissen wieder haben...?“

„Nö!“

kam es gewitzt von mir und Aoi brummte:

„Na schön aber wenn ich jetzt sterbe, weil ich kein Kopfkissen habe, bist du schuld!“

Er knipste im selben Augenblick das Licht aus und schon flog sein Kissen zu ihm rüber.

Hab ihn voll erwischt und er knurrte:

„Blödmann...“

„Will nur nicht schuld sein wenn du abnippelst!“

ließ ich ihn wissen und entledigte mich meiner restlichen Kleidung, ging zur Abwechslung mal früh schlafen und hoffte wenigstens auf angenehme Träume; ohne das Shiroyama oder sonst wer stirbt.
 

Eigentlich konnte man im Moment noch sagen, ich hatte mit meinem neuen Zimmernachbarn nicht viel gemeinsam.
 

Wer hätte aber auch ahnen können, das uns schon bald ganz ähnliche Dinge den Verstand rauben würden.
 

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Soo zunächst wünsche ich Euch frohe und besinnliche Weihnachten meine Lieben, bedanke mich zudem für Eure Treue und tatkräftige Unterstützung seit ich hier meinen Hirnschmalz online stelle :D

Hier mal wieder ein Kapitelchen aus Reita's Sicht wie ihr seht und joar...

So ganz männlich waren die Reita/Aoi-Gespräche zwar noch nicht, aber die kommen schon noch :P

Das es da noch einen bekannteren Coach Tanaka gibt wusste ich bis eben gar nicht ö.ö

Habs nur im Google gefunden und dachte mir: Hey ein wenig schlanker und Asiatischer und es ist 'mein' Coach xD

Wie dem auch sei...

Ich hoffe ihr habt ein wenig Spaß hierbei gehabt und seht auch (wenn ich es schaffe heute Abend bei meinem Weihnachts-Special zu SPIN-OFF: You are someone... ect. vorbei :)

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/583945/293083/

Zudem hab ich noch ein kleines posierliches Tierchen gekritzelt:

http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/583945/2126606/

Falls wir uns dieses Jahr nicht mehr sehen bzw. schreiben/lesen wünsche ich einen guten Rutsch und einen guten Start ins neue Jahr ;)

Ansonsten freue ich mich natürlich immer über Kommi's - vorallem zu Weihnachten xD

Genug geschwafelt ... ^^

(R) Diverse Träume und andere Missetaten

Wie ich befürchtet hatte war die erste Schulwoche der pure Horror.

Doch die Hölle sollte sich erst jetzt allmählich auftun...
 

Auch wenn mir Ruki, die freche kleine Göre aus gutem Hause, anfangs sehr suspekt erschien, so verstand ich mich mit ihm immer besser.

Ich lernte ziemlich schnell mit seiner Art und seinem Humor umzugehen und begann es sogar irgendwann richtig zu mögen, das er nicht so wie die Anderen ist.

Nachdem mein Kumpel letztes Jahr von der Schule geflogen war, war es doch irgendwie... einsam.
 

Eines schönen Tages waren wir bei mir im Zimmer und nahmen uns vor schon mal für die anstehenden Prüfungen zu lernen, doch wie so oft ging erst mal ein enormer Teil der Zeit mit Herumblödeln und Unterhaltungen über dies und jenes drauf, nur war dabei leider wenig Konstruktives.

Takanori saß gerade am offenen Fenster und rauchte eine Kippe, dies tut er augenscheinlich öfters und ich konnte mir daher eine Bemerkung nicht verkneifen:

„Du nuckelst zu viel an Zigaretten Kleiner...“

Ich war ja nur um seine Gesundheit und der sportlichen Leistung im Football-Team bedacht, aber mit der nun folgenden Antwort hatte er mich doch mehr als überrascht und sprachlos gemacht:

„Gib mir doch was Anderes, woran ich nuckeln kann...“

Mehr als schlucken konnte ich nicht und mein Hirn geriet irgendwie in einen Leerlauf, als Ruki sich dann auch noch über die Lippen leckte und mir zum ersten mal auffiel wie sinnlich sein Mund eigentlich aussieht...
 

Er starrte mich an, wie ich wiederum seine Lippen anstarrte...
 

Nur ganz schleichend kam die Info über eben diese Tatsache von meinen Augen zu meinem Hirn und ich gab den erstbesten Schwachsinn von mir, der mir in den Sinn kam:

„Mah boogie sniggle sniggle... tout suite!“

„Wos?“

hörte ich es daraufhin vom Kurzen, welcher mich völlig verdutzt ansah und ich mir dem Blödinn, den ich da von mir gegeben hatte bewusst wurde.

Ich wollte mir aber nicht die Blöße geben, mir meine eigene Verblüffung darüber anmerken zu lassen und daher zitierte ich noch weiter den Hirnmatsch eines gewissen Filmpiraten:

„Mehr Holz...!“

„Holz...?“

fragte Takanori noch immer nicht schlauer aus meiner Aussage und ich laberte aus Panik noch mehr von dem Stuss:

„Ich will großes Feuer!“
 

Das ist definitiv ein Blackout der Sonderklasse ReiRei...
 

„Weißt du … ich wollt dir schon immer mal sagen das du bescheuert bist.“

vernahm ich es nun relativ gelassen vom Kleinen auf meinem Fensterbrett und nun war ich etwas irritiert:

„Wieso bin ich bescheuert?“

„Na weil du einen an der Waffel hast!“

argumentierte Ruki Hände wedelnd und ich wollte endlich von ihm wissen:

„Aber warum denn?“

Schließlich hab ich doch nur einen meines Erachtens sehr weisen Mann zitiert, doch seine Erklärung war auch eher dürftig:

„Darum!“

„Kapier ich nich...“

nuschelte ich geknickt – irgendwie war ich völlig aus dem Konzept und neben der Spur.

Ein tiefes Seufzen, welches von meinem Fenster her drang, war zu hören und ein resigniertes:

„Schon gut...“

im Anschluss dessen, dann hörte man plötzlich Jemanden an der Zimmertür.
 

Gott sei Dank kam in diesem hochgradig verwirrenden Moment mein Mitbewohner herein und lockerte unbewusst die kleine Spannung zwischen mir und meinem Gast.

„Keine Angst... bin gleich wieder weg...“

grummelte Shiroyama und holte seine Jacke aus dem Schrank, warf sie sich über und ergänzte sichtlich wenig gut gelaunt:

„Und wehe jemand schmeißt seine beschissenen Kippen in mein verdammtes Aquarium...!“

Die Tür knallte hinter ihm zu und mein Blick wanderte automatisch zu dem kleinen Kerlchen auf dem Fensterbrett, welcher seinen Glimmstängel außen am Mauerwerk ausdrückte und aus dem Fenster schnippte.
 

„Uhh da ist aber einer schlecht drauf...“

kommentierte ich Aoi's Abgang und vernahm wie Takanori hinunter rutschte und leise sprach:

„Liebeskummer...“

„Hö, woher willst du das wissen?“

fragte ich nun erstaunt und blickte zu dem vor mir Stehenden, bevor dieser antwortete:

„Ich hab Augen im Kopf?“

„Ich wo nicht?“

wollte ich nun rhetorisch von ihm wissen und er sagte kühl:

„Doch, aber du benutzt sie nicht...“
 

„Natürlich!

Ich kann gucken wie ein Adler!“

bekräftigte ich und wieder hatte Ruki dem etwas entgegen zu setzen:

„Ja... aber kannst du auch in anderer Leute Herz sehen?“

Irgendwie war mir das Gespräch zu hoch im Niveau und zu tiefschürfend in seelischen Dingen also gab ich ein simples:

„Hm...“

von mir und schnappte provisorisch meinen Schreibblock.
 

„Lass uns endlich anfangen...

Ich hab noch was vor...“

kam es noch von dem nun neben mir Sitzenden und irgendwie störte mich etwas an der Tatsache, das er so bald wieder weg wollte.

„Öhm, was denn?“

entwich es perplex aus meinem Mund und Takanori sagte:

„Nicht das dich was angehen würde, aber ich treff mich noch mit Jemanden.“

„Wen denn?“

musste ich nun auch noch wissen, denn mir würde das eh keine Ruhe lassen, doch der Kleine stellte nur eine Gegenfrage statt zu antworten:

„Bist du immer so neugierig?“

„Hm...“

murrte ich, fühlte mich jetzt irgendwie ertappt und starrte auf meinen leeren Block.
 

Wieso nur konnte mich dieser Mensch nur so sehr in Verwirrung stürzen und von eigentlich wichtigen Dingen abhalten, das es sich nun zudem schon sehr an meinem Gemütszustand bemerkbar machte, als er wenig später mein Zimmer verließ, um sich mit wem auch immer zu treffen.

So eine seltsame Leere in mir...
 

Richtig niedergeschlagen fühlte ich mich, als ich Ruki's Gegenwart nicht mehr hatte und so sah ich gelangweilt zum Fenster hinaus, entdeckte wie die Frühlingsblumen sich ihren Weg durch die matschige Erde kämpften und nach jedem Sonnenstrahl zu lechzen schienen, den sie bekommen durften.

So Zeug hat mich nie interessiert, aber irgendwie hatte ich das Gefühl das diese Blumen etwas mit mir gemeinsam hatten.

Ich wusste nur noch nicht was es sein könnte...
 

Gerade als ich mich vom Fenster wegbewegen wollte, sah ich wie Takanori sich draußen auf dem Hof auf eine Bank setzte und unruhig hin und her schaute, während er sich abermals eine Zigarette entzündete.

Unweigerlich trat mir das Bild von vorhin wieder vor Augen, als er seine Lippen so mit der Zunge befeuchtete und sie kurzzeitig so verführerisch glänzten...
 

Herrgott noch mal Suzuki, reiß dich zusammen man!
 

Das ist ein Kerl!

Ein verdammter Kerl mit Schwanz, Eiern und ohne Titten... so was findest du nicht gut!
 

Fuck...
 

Irgendwie... ein wunderschöner Kerl... mit Schwanz, Eiern und ohne Titten...
 

Jäh wurde ich aus meinen kuriosen Gedanken gerissen, als ich erblickte auf wen Ruki da offenbar gewartet hatte.

Kawasaki...

Der schritt an dem Kurzen vorbei und blieb in dessen Hörreichweite stehen, sprach vermutlich etwas zu ihm und hatte auch die Aufmerksamkeit des Kleinen.

Dieser wiederum stand daraufhin von der Bank auf, trat seinen Glimmstängel aus und folgte Blubbski hinter die Turnhalle.
 

Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu!
 

Blubbski unterhält sich nicht einfach mal so nett mit Jemandem, dem er augenscheinlich alles andere als wohlgesonnen ist.

So kam es das ich trotz recht frischer Luft, kurzärmlig bekleidet die Treppe nach unten stürzte und den Beiden nach spionierte.

Schnell huschte ich über den Hof und versteckte mich hinter einem Baum, schlich dann hinüber zum nächsten Baum, hoffte unentdeckt zu bleiben und wenn möglich zu erkennen was die Beiden da mit einander zu schaffen hatten.

Und vor allem warum ausgerechnet Blubbski wichtiger ist als ich!
 

Wieso... interessiert mich das überhaupt...?
 

Ich hockte also mitten im Gestrüpp das um einen Baum herum wuchs und beobachtete was dort hinter der Halle von statten ging.

Zunächst schienen sie sich zu unterhalten, doch schon bald hörte man die laute Stimme von dem Sackgesicht wie er meinen Takanori anschrie und am Kragen packte.

Daraufhin wurde ein Impuls in mir ausgelöst, der dem Kleinen zu Hilfe kommen wollte, wäre mir da nicht ein Gedanke nochmal durch den Kopf geschossen...
 

'Mein'... Takanori...?
 

Mir blieb keine Zeit einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, denn nun wurde der Kurze am Genick gepackt und mit einem Bein zwischen den Seinen an die Wand hinter ihm gedrängt.
 

Also das ist doch wohl absolut unter aller Sau!
 

Gerade wollte ich aus meiner Deckung heldenhaft hervor springen, als mich der Busch irgendwie gefesselt hielt und ich ins Stolpern geriet, taumelte und gerade so noch am Baum festkrallen konnte, eh ich eine Bruchlandung aufs Gesicht hin gelegt hätte.

Benommen rappelte ich mich wieder auf und befreite mein Hosenbein aus dem Draht der dem Gestrüpp wohl als Rank-Hilfe diente.

Schien also kein wucherndes gemeingefährliches Unkraut zu sein...
 

Hoffentlich sieht mich hier kein Schwein...
 

Doch schnell war meine peinliche Lage beseitigt und ich bereit mich mal wieder mit Kawasaki in die Wolle zu kriegen...

… als der plötzlich weg war und ein stehen gelassener Ruki auf dem Boden hockte.

Schnell war ich hinüber geeilt und wollte sofort wissen:

„Was wollte der?“

„Nichts...

Und was willst du hier...?“

entgegnete er mir kühl und ich knurrte verärgert vom eben noch Gesehenen:

„Das sah nicht nach Nichts aus...!

Also, was wollte der Sack?“

„Reden...“

nuschelte Takanori und zeichnete mit einem Stock ein Gesicht auf dem Boden, das dem Nirvana-Smiley verblüffend ähnlich sah, doch viel Nerv für derartige Kunst hatte nicht, denn ich wollte ja unbedingt wissen was hier eben passiert war!
 

„Ach so... dann unterhältst du dich gern, während man deinen Kopf brutal über streckt und hast dabei auch auch immer spaßeshalber ein Knie zwischen den Beinen?“

erläuterte ich also nachhelfend meine Beobachtung und der vor mir auf den Boden Kauernde erhob sich offenbar ziemlich wütend, funkelte mich böse an und fauchte mich regelrecht an:

„Geh mir nicht auf den Sack man!

Geh mir bloß nicht auf den Sack, sonst kann ich für nicht garantieren!“

Er drängte sich an mir vorbei und verließ äußerst angepisst den Ort des Geschehens, warf bei seinem Abgang wütend das Stöckchen an die Wand und lief wieder in den Wohnblock der Jungs zurück.
 

Was war das?
 

Da will man helfen und wird gleich verbal so über den Haufen gefahren?
 

Reiche verzogene Göre!
 

Nun war auch ich ziemlich schlecht gelaunt und stapfte angesäuert ebenfalls zurück, wollte gerade in mein Zimmer abbiegen und entschloss mich doch dazu Ruki 'auf den Sack zu gehen' und zu fragen was das eben für einen Auftritt war.

Ich klopfte lautstark an die Tür des Einzelzimmers und forderte:

„Ich bin's, mach auf!“

es dauerte einen Moment dann öffnete er, ich schlängelte mich galant an ihm vorbei und stellte mich erwartungsvoll auf eine Erklärung seines Verhaltens mitten in den Raum.

Sarkastisch grummelte Takanori beim Schließen seiner Zimmertür:

„Komm doch rein...“
 

„Hab ich dir was getan?“

wollte ich ebenfalls sofort von ihm wissen und er nuschelte irgendwie geknickt:

„Sorry... ist wohl mein Temperament mit mir durchgegangen...“

„Offensichtlich...“

murmelte ich und ließ mich auf seinem Bett nieder, Ruki setzte sich daraufhin auf den Boden vor seinem Bett und angelte mal wieder nach seinen Zigaretten, hielt mir die Schachtel hin und ich lehnte ab.

Ich wollte eine Antwort und keine Bestechungskippe!
 

„Du solltest wirklich in Erwägung ziehen weniger zu rauchen oder ganz aufzuhören, das ist als Sportler mehr als lästig...“

wiederholte ich die Worte unseres Coachs, die er seit Jahren immer wieder runter betet, wenn er einen vom Team mit einer Zigarette erwischt.

Doch der Angesprochener murrte nur:

„Ja ja ich weiß... ich sollte dies, ich sollte jenes...

Hab eh nicht vor nach der Schule irgendwas im Sportbereich zu machen.

Heimsport natürlich ausgenommen.“
 

Heimsport?
 

Was meint er damit?
 

„Ähm ja... also... wenn der Typ dir was getan hat, dann sag es mir bitte!“

forderte ich und Takanori seufzte sichtlich genervt von dem Thema, bevor er nun doch begann zu erklären was vorgefallen war:

„Coach Tanaka wollte das wir Zwei uns aussprechen, damit nicht noch mehr Zwist im Team herrscht.

Er sagte das er solche Maßnehmen bei euch Beiden gar nicht erst versuchen wollte, da ihr zwei überdimensionale Dickschädel besitzt, aber vielleicht würde es ja bei mir was bringen.“

„Und hat es was gebracht?“

hakte ich also nach und überging geflissentlich die Anmerkung von 'überdimensionalen Dickschädeln', zumindest was meine Person betrifft.
 

„Nein...

Kawasaki hat kein Interesse an Frieden solange er nicht Quarterback und Kapitän ist“

antwortete Ruki niedergeschlagen und lehnte seinen Kopf an mein Knie.

Irgendwie hatte ich damit nicht im geringsten gerechnet und mein Herz machte einen kleinen Satz, ich unterdrückte im letzten Moment einen Reflex, der mich dazu veranlassen wollte nur mal ganz kurz seine Haare zu wuscheln.
 

ReiRei... man beherrsch dich doch, verdammt!
 

Ich räusperte mich und versuchte krampfhaft irgendein Thema zu finden, was die derzeitige Spannung zwischen uns wieder auflockerte:

„Abgesehen von Blubbski... gefällt es dir hier?“

„Hmm... ist ganz Ok.

Gibt Schlimmeres...“

nuschelte er leise und fragte mich dann:

„Und dir?

Ich hab das Gefühl, du bist nicht ganz freiwillig hier, kann das sein?“
 

Es überrascht mich immer wieder, wie gut sein Bauchgefühl und seine Menschenkenntnis doch ist.
 

Ich haderte kurz mit mir ob ich antworte und entschloss mich doch dafür:

„Mhmm stimmt... lange Geschichte...

Eigentlich ist sie gar nicht so lang...

Ich hab Mist gemacht und wurde verbannt, das ist alles.“

„Was hast du angestellt?“

fragte er mal wieder neugierig nach und ich brummte:

„Ich rede nicht drüber, das ist mir peinlich...“
 

„Wie du magst...“

kam es ganz leise von Ruki und nun wollte ich aus irgendeinem Grund das er doch weiß was damals passiert ist:

„Ich hab 'ne Kuh gesprengt...“

„Du... du hast was?“

kam es entsetzt von dem schräg vor mir Sitzenden und ich nickte nur mit heißem Kopf, bis er ungläubig nachhakte:

„Wie kann man denn eine Kuh sprengen und vor allem... wieso?“
 

Ich wusste das er das fragen würde...
 

„Mhm... naja... ich hatte früher... als ich noch nicht hier, war ziemlich oft Langeweile und na ja... eines Tages sah ich da was im Fernsehen...

Wie Einer mit 'ner Kippe und 'nem Benzinfass für den Traktor auf dem Bauernhof seiner Familie, versehentlich eine Kuh gesprengt hat...

Ich wollte es nicht glauben, das dass so einfach geht und... hab's im Suff im Nachbarort selbst probiert...“

erzählte ich mit kochend heißen Wangen und Takanori drehte sich zu mir herum, als sei er ein kleines Kind das gespannt einer Geschichte vom Märchenonkel Reita lauschte.

„Und was ist mit der Kuh passiert?“

fragt er mit großen Augen und ich gab peinlich berührt zu:

„Frikasé...“

„Oh... die arme Kuh...“

murmelte Ruki betroffen und ich rutschte zu ihm hinunter auf den Boden, als ich murmelte:

„Es tut mir ja auch leid, aber so 'ne Kuh ist nun mal kein Spielzeug aus dem Überraschungs-Ei und lässt sich nicht so einfach wieder zusammen basteln...“
 

„Hast du viel Ärger bekommen...?“

wollte er nun von mir wissen und lehnte nun seinen Kopf an meine Schulter, mir wurde schlagartig noch wärmer bei der ungewohnten Nähe zwischen uns und ich stammelte:

„Ähm... ja... meine Mutter ist explodiert...

A- also... nicht wie die Kuh, aber so in etwa...

Sie hat ne Weile über ein Strafmaß für mich gegrübelt, bis ihr Stecher damals vorgeschlagen hat mir den Internat-Aufenthalt hier zu blechen und ich war damit aus dem Weg geräumt.

Dann hätte ich eine Strafe und die Beiden ihre Ruhe vor mir.

Zwei Fliegen mit einer Klatsche...“
 

„Findest du es wirklich so schlimm hier?“

fragte Takanori mich nach einem betroffen schweigsamen Moment und blickte mich nun aus nächster Nähe mit seinen großen unschuldigen Augen an, die er äußerst effektiv einsetzen konnte.

Sofern Jemand wie ich darauf anspringt...

„Ich... weiß... nicht.

Früher war's schlimmer... glaub ich...“

stotterte ich verunsichert und erhob mich aus der Situation flüchtend, schaute ganz kurz auf den noch am Boden Sitzenden hinab und sah mich ablenkend in dessen Zimmer um; diesem Blick möglichst ausweichend.

Jetzt fiel mir auch auf, das er jede Menge Schmuck und Accessoires überall liegen, hängen oder stehen hatte und auf dem Tisch in der Ecke lagen einige recht klobige Ringe und Ketten mit zum Teil massiven Anhängern fein säuberlich geordnet und ein Poliertuch daneben.

Ein mit Nieten und Strass besetzter schwarzer Hut fiel mir außerdem ins Augen und ein dazu passender Gürtel.
 

Der scheint so Zeug zu sammeln...

Und hortet bestimmt noch mehr solchen Kram und hat deshalb kaum mehr Platz im Schrank...
 

„I-..Ich geh dann mal...“

murmelte ich verlegen und weil ich gerade so gar nicht weiter wusste, Ruki schaute mich immer noch mit diesem Blick von unten herauf an und irgendwie begann es ziemlich zu kribbeln und zu krabbeln in mir, das ich ohne ein weiteres Wort zu verlieren aus dem Zimmer lief.

Flucht...
 

Gute Ablenkung!

Ich bin so Stolz auf mich!

Hab ich was falsches gegessen oder werde ich krank, das mein Magen so dermaßen flattert?
 

Da es schon recht spät geworden war räumte ich meinen Kram, den ich für den nächsten Schultag brauchte schnell in meine Tasche, da ich morgens nie Muse zu irgendwas habe.

Der Rest blieb liegen, wird ja sowieso wieder zugemüllt von mir.

Also warum das dann erst wegräumen?

Es brachte mich auch auf andere Gedanken, doch dann kam da in der Nacht dieser Traum...

Dieser verfluchte mistige Traum!
 

Ich lief einen Flur entlang...

Es war der Flur unseres Wohnblockes.

Die Tür des Einzelzimmers war offenbar mein Ziel, denn ich bewegt mich darauf zu.

Doch je schneller ich lief desto weiter schien sich die Tür zu entfernen.

Ich rannte schneller und noch größer wurde der Abstand.

Also blieb ich stehen und schaute zurück.

Hinter mir war der Flur aber so lang wie er es schon immer war und als ich wieder nach vorn blickte, stand ich direkt vor Takanori's Zimmertür.

Flink ging ich ohne anzuklopfen einfach hinein und sah niemanden drinnen, drehte mich kurz herum um die Tür zu schließen.

Dann stand er plötzlich da...

In einem Kimono...

Mit dem Rücken zu mir gewandt ließ er den Stoff kurz über seine Schultern nach unten rutschen und ich sah seine nackte Schulter.

Schnell bedeckte er sich wieder, drehte sich zu mir und kam einen Schritt auf mich zu.

Ohne weiteres überwand ich die kurze Distanz zwischen uns und riss ihm hektisch den Kimono runter.

Ich wollte wissen was sich darunter verbirgt!

So brüllte ich wie ein Tier und rupfte an den Sachen herum.

Doch statt nackter samtig weicher Haut kamen nur noch mehr Klamotten zum Vorschein.

Im nu waren auch diese von mir eiligst entfernt worden, aber auch darunter kam nur weitere Kleidung.

Frustriert entledigte ich ihm auch diese Schicht, nur um festzustellen das es nur noch mehr Sachen darunter gab...

Gerade als ich mich damit abfinden wollte, packte Ruki mir ungeniert an den Schritt und....
 

Plötzlich...
 

… ein dumpfer Aufprall...
 

. . .
 

Ich fand mich im Bett liegend wieder und blickte mich verwirrt um.

Aoi's Kissen lag auf mir und ich hob den Kopf, sah völlig verpeilt zu meinem Mitbewohner hinüber, welcher mich mit ziemlich verwuschelten Haaren über sein Attentat auf meine Person erklärte:

„Junge... du stöhnst im Schlaf wie ein Elch und hast ne Latte, die seh ich bis hier...!“

So richtig wach war ich noch nicht, aber ein Blick auf die deutliche Erhebung unter meiner Bettdecke ließ mich genervt knurren und dann verriet mir auch schon die Uhrzeit das der Wecker bald klingeln würde.

Mein Zimmergenosse stand wortlos auf und schnappte sich seine Bad-Utensilien, eh er verschwand.
 

Na toll...
 

Das mein kleiner Freund da unter der Decke manchmal recht aktiv ist ohne meine Beteiligung, war mir schon klar, aber sooo gewaltig hab ich es selten mitbekommen.

Was tun also?

Prüfend fuhr meine Hand unter meine Bettdecke, in meine Shorts und ertastete das genaue Ausmaß.
 

Oh Fuck...
 

Gemächlich begann ich ihn zu streicheln, doch beruhigend wirkte es sich weniger auf ihn aus...

Gut, dann eben die 'harte' Tour...!

Mit leichten und bald intensiveren Handbewegungen verschaffte ich mir Abhilfe, denn von alleine geht so was schlecht weg und man(n) muss auch nicht unbedingt mit so was im Gemeinschaftsbad Schaulaufen machen...
 

Die Sache war schnell erledigt und ich daher äußerst friedlich gestimmt.

Ich stieg recht gut gelaunt aus dem Bett und entledigte mich meiner soeben eingesauten Shorts, schlüpfte in den Bademantel und vernahm wie Shiroyama gerade wieder ins Zimmer trat.

Nun machte auch ich mich mit meinem Krempel auf den Weg ins Bad und wollte meinen Kram gerade eben auf der Waschbeckenzeile abstellen, als Takanori im Morgenmantel – farblichdem Kimono aus meinem Traum sehr ähnelnd, lächelnd an mir vorbei schritt und er somit die Erinnerung an meinen anregenden nächtlichen Bildern wieder wach rief.
 

Seine Hand an meinem Schwanz!
 

Sofort wurden meine Wangen heiß und ich quetschte versehentlich zu viel Zahnpasta aus der Tube...

Der Typ der neben mir stand, schaute mich mit nur einem halben verschlafenen Auge an – das andere war irgendwie total verquollen – dann auf die daneben gelandete Pasta und schniefte.
 

Gott der sieht ja völlig zerstört aus...
 

Ist einer vom Eishockey...

Die feiern und saufen fast jeden Tag bis die Schwarte kracht, dabei gibt es wenig Grund dafür.

Die haben bisher nur einmal gegen eine Junioren-Mannschaft gewonnen, das war's...

Nun gut, das soll nicht mein Bier sein!
 

Wenn ich etwas schon immer gut konnte dann ist es Zeit vertrödeln!

Neben Unordnung anrichten...

So kam es das ich trotz Vorsprung durch Aoi's unkonventionelle Weck-Aktion, dennoch fast zu spät kam und unsere Mathelehrerin nun auch ihren Lieblingsstift mit pinken Fusseln gezückt hatte und damit etwas an der Tafel deutete.

Schnell war auch mein übliches Chaos auf meinem Platz wieder gemütlich hergerichtet und der Tag konnte beginnen.
 

_______________________________________________________________
 

So meine Mäuse...

Ich bin so verdammt müde, dabei ist das gar nicht meine zeit in Bett zu fallen..

Aber ich wollte euch noch in diesem Jahr ein Kapitelchen zukommen lassen! :)

Einmal hab ich grob drüber geguckt aber ich bin so müde... das ich kaum Muse dafür hatte, hoffe daher das die Fehler sich in Grenzen halten …

Tja nun wissen wir was Reita angestellt hat xD

man stelle sich das bildlich vor <.<

So ganz war das zwischen Aoi und Reita noch kein männl. Männergespräch, aber ich glaub das dürfte sich ab nächsten Kapi ändern denn dann gerät Akira so richtig in Schwulitäten xD

Da ist die kleine Morgengymnastik gewisser Körperteile von ihm nichts dagegen, wenn er seinen verhängnisvollen Aufräumdienst hat^^

Hoffe es hat euch wieder ein bisschen gefallen und ich freu mich immer über Revi's :)

ich muss erstmal Schlaf nachholen und dann begeb ich mich morgen früh auf Fehlersuche^^

(R) Verhängnisvoller Aufräumdienst und Männergespräche

Alles lief inzwischen in gewohnten Bahnen.

Außer für mich... aber dazu später...
 

Ruki hatte nun auch schon die Schulräumlichkeiten, Sport- und Freizeitaktivitäten, Kurse, Mitschüler jeglicher Stufen und die meisten Lehrer kennen gelernt, doch vor einem musste ich ihn noch warnen:

„Wenn dich Herr Yamada außerhalb des Unterrichts ansprechen sollte, dann missachte den Mann so gutes geht, wenn das mal nicht machbar ist, tu so als seist du in furchtbarer Eile und dann sieh zu das du Land gewinnst!“

„Wieso, was ist mit dem?“

fragte Takanori nichts ahnend und ich hakte mit hochgezogenen Augenbrauen nach:

„Hat er dich schon gebeten auf seine imaginäre Katze aufzupassen?“

Das Gesicht des neben mir Laufenden nahm fragende, leicht verstörte Züge an und ich klärte ihn fachmännisch auf:

„Alles klar... also wenn er dich mal fragen sollte, ob du nach der Schule etwas von deiner kostbaren Zeit erübrigen könntest, dann sag einfach das du 'ne Tierhaarallergie hast ok?“
 

Ratlos blickte mich der Kleine an und murmelte:

„Öh... Ok... aber ich hab keine-...“

„Völlig egal!

Sag das einfach.

Vertrau mir, es ist besser für alle Beteiligten...!

Misa... die Kleine aus Osaka... wurde letztes Jahr in die Nervenheilanstalt eingewiesen, weil sie im Sekretariat nach imaginärem Katzenfutter gefragt hat und das alles nur, weil das imaginäre Vieh ihr mit Hungerstreik gedroht haben soll...“

erläuterte ich die wichtigsten Fakten und Ruki schaute reichlich irritiert drein, als er nuschelte:

„Verrückte Welt...“

„Da sagst du was...

Also... tu dir selbst einen Gefallen und pass nie auf irgendwelche Viecher auf, egal ob real oder imaginär!

Ich zum Beispiel lehne es kategorisch ab Shiroyama's Fische zu füttern...!

Der Eine... der sieht mich immer so komisch an....“

führte ich meine Ansichten aus und Takanori wollte schmunzelnd wissen:

„Bist du sicher... das du nicht zufällig 'nen imaginären Vogel hast?“

„Wie meinst du das?“

kam es fragend von mir, denn ich wüsste nicht wieso ich jetzt 'nen Piepmatz haben sollte...
 

„Ach...vergiss..

Nicht so wichtig...“

murmelte es neben mir und ich sagte:

„Öh..Ok!

Es gibt natürlich noch mehr Irre und Spinner hier, aber Yamada ist echt ein Brüller!“

„Was du nicht sagst....

Gut das du keiner bist.“

hörte ich es ganz leise neben mir und war mir nicht mehr sicher, ob die freche Göre mich nicht doch veräppeln will.

Skeptisch hob ich eine Braue und ich blickte zu dem Kleinen neben mir, welcher nun ebenfalls aus glitzernden Augen zu mir sah...
 

. . . und es da so einen kurzen magischen Moment zwischen uns gab...
 

Aber nur ganz kurz!
 

Magische Momente...
 

Pffff...!
 

„Eeehh... ich hab Hunger...

Gehen wir was essen?“

lenkte Ruki in diesen merkwürdigen Augenblick ein und ich war schon fast am Zustimmen, als mir einfiel:

„Eigentlich gibt’s hier feste Essenszeiten...

Abendessen gibt’s erst in 2 Stunden und im Moment kriegst du nur Snacks aus dem Automaten.“

antwortete ich und räusperte mich seltsam verlegen.
 

Der Knirps macht mich ganz konfus...
 

Ich sollte dringend mal wieder eine Schulfeier in Auftrag geben, um mir eine der Miezen von drüben anzulachen!

Wie praktisch das die mir alle aus der Hand fressen!
 

Unter irgendwelchen Vorwänden lehnte ich Takanori's Angebot ab, an diesem Abend noch mal zu ihm zu gehen und verschanzte mich akribisch Pläne schmiedend im Zimmer – misstrauisch beäugt von meinem Mitbewohner.

„Überanstreng dich nicht, wenn dein Kopf platzt muss ich die Sauerei weg machen und du weißt ich hab ein schwaches Herz...“

neckte er mich und ich funkelte aus schmalen Augen zu ihm hinüber.

„War'n Scherz man.

Wenn Blicke töten könnten, wäre ich jetzt gerade ganz sicher ein Häufchen Gehacktes.“

Meine Augen schmälerten sich noch etwas und ließen gedanklich den Gehacktes-Haufen zu nichts als Staub zerbröseln.
 

1:0 für Shiroyama...
 

Aoi hob beschwichtigend die Arme und sprach:

„Sorry man, aber ich hab verdammt gute Laune!“

„Merkt man gar nicht...“

murrte ich darauf hin und fragte anschließend neugierig:

„Wieso eigentlich?

Haste Kohle geerbt?

Oder ein Auto?

Hast du 'ne Braut am Start?

Oder gibt’s irgendwo Freibier?“
 

In Aoi's Augen war ein seltsames Glitzern zu erkennen, als er zu schwärmen begann:

„Öh... na ja... also ich hatte doch da letztens wen vor dem Büro der Schulleitung gesehen und-...“

„'Die Person'?“

fiel ich ihm dann mit frech wippenden Augenbrauen ins Wort, er sah mich kurz ebenso merkwürdig an und sprach weiter:

„Ja... und ich bin mir sicher... 'die Person' hat mir zugezwinkert...“

Ich glaub ich muss meine Meinung über Liebe auf den ersten Blick noch mal überdenken.“

Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen und grinste dümmlich:

„He... hehe...

Ich glaub die hatte nur was im Auge.

Und Liebe, mein Freund... so was gibt es nicht!

Das ist alles nur Lug und Betrug.

Erfunden worden, um nutzlose Subjekte wie mich zu zeugen, um dann in Hass und Krieg auseinander zu gehen.

Glaub mir Kumpel, ich weiß wovon ich rede!“

„Suzuki du kannst einem die gute Laune ganz schön madig machen, weißt du das ?“

grummelte er und wandte sich Kopf schüttelnd zu seinem Schreibtisch.
 

1:1 Ausgleich!
 

Ich glaube Aoi ist ein Typ mit dem ich super zurecht kommen könnte!

Auf welche Mieze er es auch immer abgesehen hat, der Mann ist jetzt schon verloren und verknallte Trottel finde ich immer sehr amüsant!

Einen besonders hohen Unterhaltungswert hat das ganze, wenn sie sich so richtig schön zum Affen machen!
 

Mittlerweile hatte sich wohl so jeder eingelebt und auch ich hatte meine Aktivität in Sachen Freundin suchen wieder aufgenommen.

Auch wenn mir Ruki's Zunge, seine teils zweideutigen Worte und vor allem der Traum einfach nicht aus dem Sinn gehen wollte...

Gerade war das Football-Training vorbei und meine Wenigkeit hatte diese Woche Aufräumdienst.

So kam es das ich noch immer in der Umkleide und im Raum mit den Kraftgeräten zugange war und den Krempel meiner lieben Mannschaftskameraden wegräumte.

Selbstverständlich hatte Blubbski vorher nachgesehen, wann ich die Arschkarte habe werden und müllte nun natürlich extra viel...
 

Nur für mich...
 

Wie lieb...
 

Ich sammelte also gerade völlig lustlos gebrauchte Handtücher, verdreckte Trikots und andere Sportklamotten ein, als ich vernahm wie die Dusche neben den Umkleideräumen an ging.

Normalerweise ist um die Zeit kein Schwein mehr hier außer Derjenige, der gerade 'Mädchen für alles'-Dienst hatte und so lugte ich neugierig um die Ecke.

Geschockt wich ich zurück als ich erspähte wer da seinen Leib mit heißem Wasser berieseln ließ.

Trotzdem konnte ich mich nicht zurückhalten erneut einen Blick um die Ecke zu riskieren und ließ meine Augen nun einen Moment länger verweilen.

Ich war verzückt von dem was ich da sah...
 

Oh Ruki... hat dir schon mal wer gesagt, das dein kleiner süßer Apfelarsch zum anbeißen ist..?
 

. . .
 

Moooooment mal!
 

Akira Suzuki... du starrst da gerade auf den Arsch eines Kerls und fängst auch noch an zu sabbern!
 

Aber er ist doch wirklich... irgendwie... niedlich...
 

Ich kam nicht umhin doch wieder hinzuschauen und Takanori dabei zu zusehen wie er nach dem Duschbad griff... und es fallen ließ... sich natürlich bückte, um es auf zu heben und sich mir dieser leckere Knackarsch dabei entgegen reckte...
 

Ouuhhh verflucht...
 

Gemächlich seifte er sich überall gründlich ein und mir lief nicht nur das Wasser im Munde zusammen, wie es das auf diesem Körper dort tat.

Nein, auch mein Blut machte ungefragt einen Sturzflug nach unten und tummelte sich da wo es gerade ganz besonders kribbelte...

Wie in Trance griff meine Hand an meinen Schritt und rieb dort synchron zu den Handflächen Ruki's, auf dessen Körper.

Ein leises genießendes Seufzen war aus der Ferne vom Duschenden zu hören, welches mich voller Entsetzen über mich selbst aufschrecken und panisch zurück in die Umkleide taumeln ließ.
 

Scheiße!
 

Das ist doch nicht wahr...!
 

Ich rubbel mir jetzt nicht wirklich einen auf 'nen Kerl?
 

. . .
 

Oh doch ReiRei...

Genauso sieht's aus...
 

Fuck...!
 

Ich hab zwar schon früher öfter die Mädels heimlich in deren Duschräumen bespannt, aber heute wo ich vernünftiger und erwachsener bin tu ich das nicht mehr...!

Na ja gut, ich hab es in letzter Zeit weniger gemacht, aber es ist nun mal ein ungeschriebenes Gesetzt im Football-Team, das man(n) die Weiber zu bespannen hat.

Und bisher war ich auch ganz zu Frieden mit dem was ich dort sah...
 

Warum zum Geier ist der Kurze überhaupt noch hier und wieso duscht der eigentlich jetzt erst?
 

Ich saß nun mit aufgerissenen Augen auf einer der Bänke vor den Spinden, lehnte mit dem Rücken an einer Wand und starrte zu tiefst von mir selbst geschockt auf einen Bereich neben der Tür, die zu den Duschräumen führt, auf eine Reihe von Schließfächern.

Vergaß völlig das Takanori ja hier noch entlang musste, um sich wieder anziehen zu können, bis dieser wie aus dem Nichts vor mir stand und mich ansprach:

„Hast du diese Woche Dienst?“

„Hö..?“

war ich noch immer nicht ganz bei mir und erschrak, als mir bewusst wurde das ich einen tropfnassen Ruki direkt vor mir stehen hatte, nur mit einem schneeweißen Handtuch verhüllt und diesem unschuldigen Blick, welcher von meinem Gesicht zum Schoß wanderte und mich veranlasste hastig meinen angeschwollenen Schritt mit eingesammelten Trikots zu bedecken.
 

Er hat das sicher sowieso schon gesehen...

So breitbeinig wie ich da gehangen habe...

Wie ein Schluck Wasser in der Kurve.
 

„Ich... ja... ich... muss dann mal weiter...“

Stammelte ich unbeholfen und wollte zum Gehen ansetzen, als ich aufgehalten wurde:

„Willst du mein Handtuch gleich mitnehmen oder soll ich's nachher selber wegbringen?“

„Behalt das Ding bloß um!“

krächzte meine belegte Stimme schnell, bevor er es sich womöglich vor meinen Augen wegreißt und nackt vor mir steht.

Das musste nun wirklich nicht auch noch sein...

Ohne ein weiteres Wort stürzte ich mit dem eingesammelten Zeug in den Waschraum, warf den Kram auf den Trikot- und den Frotteehaufen, schnappte meine Sporttasche und verduftete schnellst möglich.
 

Man was soll das nur werden ReiRei?
 

Du bist ja völlig verwirrt und leidest offensichtlich unter Liebesentzug...
 

Aber...

Sonderlich breit und bemuskelt sieht er ja nicht wirklich aus, das könnte dein Testosteron schon mal zeitweise in Verwirrung stürzen...

Anders ist es ja wohl kaum zu erklären das dich der Knirps anmacht...!
 

Ja das muss es sein!
 

Oder..?
 

Krampfhaft und bestürzt überlegte ich in meiner Panik ob ich in die hiesige Bibliothek gehe und etwas darüber nachlese, doch mein Alarmsystem riet mir davon ab.

Aber zum Einen hat man mich dort noch nie gesehen, ich wüsste zudem auch nicht wo ich suchen sollte und noch dazu kommt das ich so was schon gar nicht da lesen würde und wenn ich mir Bücher ausleihen würde, könnte man das zum Anderen auch nachlesen, was ich ausgeliehen habe.

Fällt also flach...

Jemanden fragen, erst recht!

Kann man ja gleich mit 'nem Schild um den Hals und 'ner Glocke in der Hand über den Hof rennen...

Internet gab's nur im EDV-Raum und im Sekretariat, natürlich auch für die die es auf ihre eigenen Kosten auf dem Handy empfingen und ich arme Sau hatte kein dafür geeignetes Gerät, nur ein älteres Teil ohne Extra-Schnulli.
 

Frustriert und mit einigermaßen beruhigter Körpermitte schlich ich ins Wohnheim zurück und in mein Zimmer.

Aoi war da und sah sich offensichtlich Bilder seiner Familie auf dem Laptop an.

„Du hast einen Computer?“

kam es perplex von mir und ich stellte auch gleich eine nächste Frage, da dies die Lösung meiner Probleme sein könnte und ohne das mein Zimmergenosse Chance hatte zu antworten:

„Hast du da auch... so Filme drauf?“

Mein überrumpelter Mitbewohner sah mich verwirrt an und sagte dann:

„Natürlich hab ich, worauf stehst du denn?

Action?

Thriller?

Hab auch Splatter...

Oder bist eher so der kuschelige Typ?“

„Ich bin nicht kuschelig!“

stellte ich gleich mal klar und nuschelte dann:

„Und... ich meine... andere Filme...“

Denn mir kam da so eben eine Idee wie ich raus finden könnte ob an meiner winzig kleinen Vermutung etwas dran sein könnte.
 

„Andere Filme?

Dokumentationen?“

wollte Shiroyama nun von mir wissen und ich murmelte:

„Nicht direkt... eher so... spezielle Filme...“

„Ahh Heimatfilme, sag das doch gleich!“

kam es nun von ihm, während ich meine Sporttasche in die Ecke pfefferte, meinen Zimmergenossen irritiert betrachtete und dann einigermaßen, aber unbeholfen zu erklären versuchte:

„Öh... eigentlich dachte ich da so an-...“

„Jajaja... ich weiß schon was du willst...“

unterbrach er mich sofort und ich probierte es noch mal, da ich nicht wirklich glaubte, das er wusste was ich will:

„Ich wollte eigentlich...“

„Pornos, ich weiß...“

fiel er mir erneut ins Wort und machte mich sprachlos, das er es doch wusste.
 

„Wos?“

trat es wenig später entsetzt über meine Lippen und Aoi fragte verunsichert:

„Etwa nicht?“

„Doch?“

wollte ich bestätigen, aber es klang eher wie eine Frage und so hakte nun auch er noch einmal nach:

„Ja?“

„Ja, man...!“

brummte ich genervt von dieser verwirrenden Unterhaltung und trat näher an seinen Schreibtisch heran, als er wissen wollte:

„Ok... was soll's sein?“
 

Shiroyama zeigte auf dem Bildschirm eine ganze Reihe stinknormaler Pornos..

Mann & Frau oder Zwei Frauen & Mann.

„Öhm... ich... also... wollt mal.. was Neues probieren...“

nuschelte ich verkrampft und der neben mir Sitzende tat sichtlich überrascht:

„Ach du kennst die ganzen 238 Heimatfilme schon?“

„Was soviel hast du da drauf???“

war ich nun eben so geschockt und Aoi erklärte sich:

„Na ja äh... ich kenne nur ein paar davon..!

Sind von 'nem Kumpel...“
 

'Ein paar davon' heißt sicher so um die 200...

Und natürlich sind die von einem Kumpel... von wem auch sonst?
 

„Ah ja...

Also ich dachte da so an... nicht das Übliche, weißt du was ich meine?“

So Mann & Frau... und so... mal was anderes eben...“

begann ich wieder zu stammeln und er murmelte beim öffnen weiterer Ordner:

„Ansprüche hast du...

Mhmm so...was haben wir denn hier...

Da wären... Hentai..?“

„Was ist das?“

wollte ich interessiert von ihm wissen und wieder schien ich eines seiner Weltbilder mit der Frage zerstört zu haben:

„Du kennst sämtliche Pornos und weißt nicht was Hentai ist?“

„Ja!

Nein!

Ich meine ich kenne nicht alle Pornos und 'ja' ich weiß nicht was das ist...“

erklärte ich schnell, eh er mir irgendwas unterstellen konnte.
 

Seine aus blankem Entsetzen erhobenen Augenbrauen entspannten sich wieder, als er relativ gelassen erklärte:

„Anime-Figuren statt echte Menschen die es treiben...“

„Ach so das... ja...“

murmelte ich, denn jetzt ging mir auch ein Licht auf, das ich so etwas schon mal gesehen hatte.

„Willst du?“

fragt er nun wieder und ich schüttelte den Kopf, bevor ich sagte:

„Nein, ich dachte da eher an... mal an nicht so Mann & Frau... poppen oder so...“

brachte ich meine Wünsche also immer noch nicht explizit auf den Punkt und ließ Shiroyama einfach weiter raten:

„Zwei Frauen?“

„Nein...“

kam es leise von mir und er fragt nochmals:

„Drei?“

„Nein!“

war ich nun etwas energischer und Aoi gab noch immer nicht auf, mir alles aus der Nase zu ziehen:

„Eine Frau für zwei Männer?“
 

Resigniert schüttelte ich den Kopf und flüsterte ganz leise:

„Keine Frau...“

„Oh... ach so...“

hörte man es ziemlich ausgebremst von meinem Mitbewohner und ich sprach gleich:

„Also.. versteh mich nicht falsch!

Ich bin nicht-..!“

„Jaja natürlich bist du nicht schwul...

Niemand ist schwul, außer unsere Mathelehrerin...“

ließ er mich mal wieder nicht ausreden und so brabbelte ich eingeschüchtert weiter:

„Ähm... ja nein... ich weiß nicht... also.. ich...“

„Lass stecken man...“

brummte Shiroyama nun und erhob sich abrupt, angsterfüllt zuckte ich zusammen und fiepte:

„Haust du mir jetzt eine in die Fresse?“
 

Angesprochener blieb stehen und sah mich verwundert an, eh er mich aufklärte:

„Wieso das denn?

Nein ich hab.... diese Heimatfilme nur auf der externen Festplatte...“

„Oh... du also auch?

Irgendwie?“

kam es erleichtert und neugierig gleichermaßen von mir, denn als 'normal Mann' hat man ja solche Pornos grundlegend nicht in seinem Besitz und sofort hielt Aoi dagegen:

„Nein!

Ach was weiß ich denn...

Vielleicht...“

„Wer?“

wollte ich nun angestachelt hören, denn es wäre ja tatsächlich gut zu wissen, das ich offenbar nicht alleine mit solch kuriosen Fantasien herum irre.
 

Doch mein Zimmernachbar war offensichtlich wenig bereit darüber zu reden und knurrte nur:

„Willst du nun die scheiß Filme oder mir auf den Sack gehen?“

„Ähn.. die Filme bitte...“

sprach ich hastig und sah zu wie er seine externe Festplatte anschloss, mit den Worten:

„Und das bliebt unter uns Kumpel...!“

„Aber so was von!“

versprach ich hoch und heilig und nahm auf dem von Shiroyama angebotenen Stuhl platz, dankte ihm und vernahm wie er den Raum verlassen wollte.

„Viel Spaß beim Wichsen... und wehe es kommt was auf meinen Laptop...

Dann grill ich dich!“

war seine rührende Abschiedsrede, bevor die Tür zu fiel.
 

Ich guck mir das jetzt nur an!
 

Aus rein wissenschaftlichen Zwecken!
 

Ich werde mir ganz bestimmt Keinen runter holen!
 

Auch wenn es zwei kleine hinreißende Ruki's sein könnten, die sich da gleich begatten werden...
 

. . .
 

ReiRei... wo denkst du schon wieder hin...?
 

Der Ordner war offen und ich klickte einfach mal den Erstbesten an, lehnte mich skeptisch mit verschränkten Armen zurück und ließ mich berieseln.

Zusehen waren nur Muskelprotze...

Niemand der meinem Ruki glich.

Also... dem Kurzen!
 

Wieso such ich Den denn eigentlich schon wieder in solchen Filmen?
 

Anders als erwartet ekelte es mich nicht an anderen Männern beim Sex zuzusehen, aber wirklich angemacht hat es mich auch nicht, nur die Nahaufnahme, als Einer es dem Anderen mit dem Mund besorgt hatte.

Da kribbelte es mal kurz ziemlich heftig...

Ich sah mir auch einen Zweiten Film an und die beiden Protagonisten sahen schon eher nach meinem Geschmack aus.

Zierlicher und nicht so groß.

Der kleinere von Beiden hatte strubbelige Haare, ähnlich wie Ruki und er verwöhnte erst den größeren, welcher mir zwar nicht ähnlich sah, aber dennoch eher zusagte als das zuvor.

Danach ließ sich der Kleinere ausgiebig verwöhnen und anschließend auch vögeln.
 

Zugegebenermaßen kribbelte es da schon ein wenig mehr, dennoch konnte ich mich nicht überwinden mich hierbei selbst an zu fassen...

Wahllos klickte ich noch zwei bis drei weitere Pornos dieser Art an und verlor mit zunehmenden Muskeln der Hauptdarsteller das Interesse, schloss resigniert die Dateien und den Ordner.

Dahinter kam ein Bild von der Familie Shiroyama zum Vorschein.

Yuu lag im Krankenhaus-Bett, richtig dürr und kränklich sah er aus, kein Vergleich mit heute...

Links und rechts daneben offensichtlich seine Eltern, die kaum überzeugend gute Miene zum bösen Spiel machen wollten.
 

Seufzend erhob ich mich vom Stuhl und überlegte was ich nun gegen meine neuerlichen Anwandlungen tun könnte.

Kann man schließlich gar nicht gebrauchen, den Hohn und Spott seiner Mitmenschen erst recht nicht...
 

Vielleicht sollte ich mit Aoi reden?

Obwohl der will ja nicht wirklich darüber reden...
 

Dann vielleicht Ruki?

Auf gar keinen Fall rede ich ausgerechnet mit Ruki!

Dem Ursprung dieser Misere...!

Dieser Teufel!

Verhext hat er mich!
 

Ich sollte am besten einfach nicht so viel darüber nach denken, denn umso verrückter macht man sich damit nur...
 

Mit diesem Vorsatz machte ich mich auf den Weg zu den Toiletten und dachte mir auch eigentlich noch rein gar nichts dabei, doch als ich fertig war und beiläufig aus dem Fenster dort blickte, sah ich aus gerechnet Takanori draußen herum laufen.

Er sah so melancholisch aus, wie er auf und ab schritt, während er rauchte... und unheimlich sexy dabei aussah...

Meine wilde Fantasie rückte mal wieder in der Vordergrund und stellte sich vor, wie er mich berührte und verführte, wie es der kleinere Typ in dem Heimatfilm vorhin gemacht hatte.

Schnell verschwand ich in der einen WC-Kabinen am Fenster und öffnete meine Hose, ließ meine Hand hinein gleiten und begann mich zu streicheln.

Ich stemmte mein Bein an den Heizkörper, der an der Wand unterm Fensterbrett noch hinein ragte und beobachtete meinen Ruki dabei.
 

Meiner Fantasie ließ ich völlig freie Bahn und so kamen die unanständigsten Bilder dabei zusammen – der Kleine machte mich in meinen Gedanken absolut wuschig.

Immer weiter trieb ich mich angestachelt zum Höhepunkt und erschrak dermaßen, als plötzlich jemand meine Tür aufriss.

Hastig zuckte ich zusammen und krümmte mich, damit mein Oberteil etwas von meiner prall geschwollenen Blöße verdeckte.

Aoi war es Gott sei dank nur und der schmunzelte, als ich mich erleichtert auf den Klodeckel setzte.

„Kann man in diesem Irrenhaus nicht einmal in ruhe wichsen oder was?“

empörte ich mich über die Störung und der Störenfried gab belustigt von sich:

„Sorry man, aber wenn du hier Ruhe für was auch immer suchst, musst du wohl die Stadt verlassen.“

„Spricht wohl wer aus Erfahrung hm...?“

murrte ich und hielt krampfhaft meine Erregung bedeckt.
 

Mein Mitbewohner allerdings machte noch immer keine Anstalten mich wieder allein zu lassen und antwortete, als wäre die Situation die natürlichste der Welt:

„Kann man so sagen...

Aber... ich hab gar keine Wichsvorlage gesehen...

Spuck's aus!

Auf wen holst du dir einen runter?“

„Das geht dich einen feuchten Dreck an an...

Frag ich dich etwa so was?“

knurrte ich und machte verscheuchende Handbewegungen, Shiroyama lachte noch einmal und sagte dann:

„Schon gut, ich bin ja schon weg.

Aber... geh besser hinter den Geräteschuppen... da verirrt sich keiner so schnell hin... zumindest keine Mädels... da wimmelt es von Spinnen.“

„Arbeitest du für die Auskunft oder was wird das?“

murrte ich sarkastisch und Aoi sprach gespielt beleidigt:

„Tzz... man sieht sich... und schließ das nächste mal ab!“
 

Moah...!

Nirgendwo hat man seine Ruhe...
 

Ich atmete tief durch und brachte mein Werk zu Ende, vernahm dabei wie auch mein Zimmergenosse das WC nach seinem 'Geschäft' wieder verließ und folgte ihm wenige Momente später.

Der Mann ist ja krass drauf...
 

Im Flur blieb ich stehen und überlegte was ich eigentlich machen wollte.

Vor dem Zwischenfall eben...

Mein Wasservorrat war aufgebraucht und so holte ich mir vorher noch schnell neue Flaschen, bevor auch ich zurück aufs Zimmer ging.

Dort angekommen, wurde ich gleich belustigt und gespielt böse empfangen:

„Sag mal, was war den das für ein Ding mit dem Wichsen eben?“

„Sorry man, ich hatte es nötig...“

murmelte ich entschuldigend und Shiroyama ließ sich auch wieder milde stimmen:

„Hab's gemerkt...

Solltest wirklich hinter den Geräte schuppen gehen...“
 

„Kennst dich hier wohl schon besser aus als ich, was?

Ich fass es nicht, das du 'nen eigenen Wichs-Platz hast...“

murmelte ich matt, nachdem ich mich aufs Bett hab fallen lassen und mit dem Gespräch vom Grübeln ablenken wollte.

„War die erste Amtshandlung, die ich hier gemacht hab...

Was meinst du wie ich die Zeit im Krankenhaus die letzten Jahre überstanden hab?“

gestand er und ich blickte zu ihm hinüber, fragte noch mal ungläubig nach:

„Du hast gleich 'nen Wichs-Platz gesucht?“

„Jepp und wie du siehst, war das auch ganz gut so...

Ich fass es nicht das du keine... Rückzugsmöglichkeit hast...“

kam es gelassen von Aoi und ich knurrte daraufhin:

„Ist doch deine Schuld, das hab ich doch vorher nie gebraucht...“

„Wieso meine Schuld?

Ich war doch noch gar nicht hier!“

sprach er etwas lauter und ich erklärte:

„Eben drum... bevor du her kamst, war ich alleine in dem Zimmer und konnte wichsen wann und so oft ich wollte...!“
 

„Dann tu doch was du nicht lassen kannst!“

schlug er nun leicht genervt vor und begann in seinem Schrank eine Jacke zu suchen, als ich bei seinem Tüten-Geknister hinüber rief:

„Ich hol mir doch jetzt nicht einfach einen runter!“

„Wieso nicht?

Mir macht das nichts aus...“

hörte ich es wieder von ihm und er schien die Ruhe selbst, doch mich machte das Gespräch irgendwie nervös:

„Scheiße, könnten wir vielleicht das Thema wechseln?

Mir wird schon wieder ganz kribbelig...“

„Du hast doch angefangen...“

nuschelte er wieder etwas leiser und fand offensichtlich das was er suchte, als ich nach hakte:

„Hab ich?“

„Glaub schon...

Egal, ich bin gleich wieder weg und du hast deine Ruhe...“

sprach er und warf sich die Jacke über.
 

„Und was machen wir im Winter?

Ich frier mir bestimmt nicht hinterm Geräteschuppen die Nudel ab...!“

rief ich ihm nach und er wandte sich noch einmal zu mir:

„Darüber machen wir uns dann Gedanken, wenn es soweit ist, ok?

Ich muss jetzt weiter viel Spaß...“

„Shiroyama!

Das ist lebenswichtig!

Wir brauchen einen Notfall-Wichs-Plan!“

fiepte ich verzweifelt, denn ich wusste nicht was ich machen sollte unter diesen Umständen und diesem Druck!
 

„Suzuki... nimm's mir nicht übel... aber wie wär's wenn du der Person, wegen der du dir ständig Einen runter holst, einfach sagst was Sache ist und dich dann von dieser bestimmten Person am Sack kraulen lässt... ist einfacher für uns alle..“

tat Aoi mir seine Meinung kund und grinste dreckig, bevor ich mich echauffierte:

„Das sagt der Richtige!“

„Leck mich!“

brüllte er zurück und ich schrie schmollend durch die zugefallene Tür:

„Eher fallen mir die Eier ab!“

„Hab dich auch lieb!“

flötete es noch von draußen, dann schien er endgültig weg zu sein.
 

Scheiße... was mach ich denn jetzt?
 

Eigentlich müsste ich lernen, aber mein Kopf ist ganz woanders und es würde nicht viel Sinn machen ohne Konzentration...

Vielleicht hat Aoi ja recht und ich sollte wirklich mit Takanori reden...

Aber... verdammt... nur wenn ich an ihn denke, geht dieses kuriose Kribbeln in mir wieder los...

Ich wünschte ich könnte es ihm einfach sagen...
 

Aber was dann?
 

Findet er mich eklig?
 

Hasst er mich womöglich?
 

Dabei... will ich ihm doch nur nahe sein... wenn ich ehrlich bin...

Verflucht ich will diesen sinnlichen Mund küssen und ich will diese verführerischen Lippen überall an mir spüren...

Ich will das sie mir schöne Worte zu flüstern... liebe Worte... lüstern versaute Worte... Worte die mich in den Wahnsinn treiben...
 

So geht das nicht weiter, ich muss mit ihm reden!
 

__________________________________________________________________
 

Soo.. womit tu ich Euch denn heute mal wieder unnötig voll texten? :D

Achja vllt. mit der Frage: Wie fandet Ihr die männlichen Männergespräche und ReiRei's Ängste und Nöte? xD

Meine Kumpels sind zwar manchmal etwas krasser, aber wollen wirs mal nicht ganz niveaulos halten ne?^^

Bin mir grad nicht sicher, aber ich glaub das nächste Kapitel ist wieder aus Uruha's Sicht - hatte ja mehrfach erwähnt, das der 'Reituki'-Anteil etwas höher ist als der vom 'Aoiha'.

(Auch wenn ich solchen Kombi-Namen-Wörter nicht sonderlich mag, so weiß wenigstens jeder was ich meine; auch wenn man bei mir nicht gerade heraus lesen kann, wer da wen vögelt :P

Wurscht...

>EDIT: Es wird wohl noch ein (R)-Kapitelchen geben das noch dazwischen muss, weil dann endlich ein Gleichstand zwischen beiden Story's herrscht, nämlich der Punkt wo Aoi Uruha hinterher gerannt ist und das (in diesem nächsten Kapitel) Akira erzählen wird.<

Werde wie immer wenn ich wieder zeit habe drüberlesen und ein paar Fehlerchen ausmerzen.

Hoffe Euch hats dennoch ein wenig gefallen und ich freu mich wie immer über Feedback ;)

Danke an dieser Stelle für die fleißigen Review-Schreiber, die Favo's und Mails - ich liebe Euch!

(R) Club der Volltrottel

Ich stand vom Bett auf und pfefferte mein eben erst in die Hand genommenes Buch in die Ecke und konnte schon zu diesem Zeitpunkt nicht mal mehr sagen um welches Unterrichtsfach es sich handelte, so entschlossen war ich mit ihm zu reden.
 

Ran an den Speck!
 

Schnell waren meine Klamotten einigermaßen gerichtet und meine Haare notdürftig glatt gestrichen, anschließend verließ ich noch hoch motiviert mein Zimmer und hatte schon beim Schließen der Tür wieder Zweifel, überwand dennoch die kurze Distanz zu Ruki's Zimmertür und blieb grübelnd davor stehen.
 

Ich kann doch nicht einfach da rein spazieren und Takanori sagen das...

Ja was eigentlich?
 

Das ich ihn irgendwie liebe?

Das ist Unsinn...
 

Das er in mir das Bedürfnis weckt ihn auf der Stelle nageln zu wollen?

Das ist ganz sicher mein Todesurteil...
 

Das... ich ihn gern hab?

Das weiß er sicher auch so...
 

Gerade hatte ich mich wieder umentschieden und wollte in mein Zimmer zurück gehen, um die Sache gründlich zu überdenken, als mir jemand auf die Schulter tippte und ich mich erschrak, als ich mich die Stimme meines Kleinen ansprach:

„Wolltest du zu mir?

Sorry, das du warten musstest.

Hab nicht damit gerechnet, das du noch vorbei kommst.“

„Ich äh... also eigentlich wollte ich...“

stammelte ich und wurde wartend aus Takanori's wunderschönen großen Kulleraugen angesehen, so das ich nicht anders konnte, als sich meinen Vorhaben in Luft auf lösen zu lassen und unbeholfen irgendwas möglichst harmloses weiter zu stammeln:

„Pl-... Playstation...“

„Playstation?“

wiederholte mein Gegenüber und ich hätte mich am liebsten im selben Moment schlagen können, das mir mal wieder alles außer Kontrolle gerät und druckste weiter herum:

„Ja ich ähm... wollte deine Playstation ausleihen... wenn ich darf...“

„Sicher, komm rein.“

sprach er und er zog mich am Arm in sein Zimmer und schloss hinter mir die Tür.
 

Stocksteif stand ich wie angewurzelt da und beobachtete mit hämmerndem Herzen was Ruki da tat.

Er stellte seine kleine Schüssel ab, die er mitgebracht hatte und ging zu dem Regal hinüber, beugte sich ganz nach unten und reckte mir sein appetitlich aussehendes Hinterteil entgegen.

Der Kloß in meinen Hals wurde immer dicker und ich schluckte ununterbrochen – vergebens.

„Hmm... wo hab ich die nur hin gepackt...?“

murmelte es vor dem Regal, ich sah mich Hilfe suchend um und entdeckte durch Zufall, dass das gesuchte Objekt ganz oben auf dem Regal stand und teilte es dem Suchenden mit.

Dieser blickte nach oben und versuchte von unten heran zu kommen, ebenfalls vergebens.

Vielleicht wäre ich dran gekommen, doch ich war noch nicht mal in der Lage mich zu bewegen...
 

Aber dieser kleine heiße Zwerg war ja schließlich nicht dumm und so zerrte er einen Stuhl an mir vorbei und näherte sich kurzzeitig in recht gebückter Haltung meiner erstarrten Person, welche sich flüchtend an die Tür im Rücken presste, als würde ich Feuer fangen wenn ich zu nah an ihn heran käme.

Takanori schien das aber nicht für voll genommen zu haben und schob den Stuhl hinüber zum Regal, stellte einen Fuß darauf und sprach mich an:

„Halt mich.“

„Hö?“

kam es von mir, völlig aus dem Dämmerzustand gerissen und er wiederholte sich:

„Kannst du mich bitte festhalten, ich habe Höhenangst.“

„Äh... ja sicher...“

nuschelte ich und lief mit klatschnass geschwitzten Händen hinüber, umfasste zittrig Ruki's Hüfte und half ihm hoch.

Der Stuhl wackelte kurz und mir wurde plötzlich der schärfste Arsch, den ich je gesehen hatte direkt an meinen Oberkörper gedrückt, während dessen Besitzer sich fluchend am Regal festkrallte um nicht runter zufallen.

Schnell packten meine Hände an jenes göttliche Körperteil und verhalfen möglichst seriös wirkend wieder zu halbwegs sicherem Stand.
 

Verdammt, fühlt der sich gut an...
 

Ich hatte das unbändige Bedürfnis diesen Hintern kneten zu wollen und an mich zudrücken und....
 

„Oh fuck...“

entkam es mir versehentlich vernehmlich laut und von Takanori hörte man eher beiläufig ein kurzes fragendes:

„Hm?“

„Nichts... ich... egal, ich wollte dir eigentlich keine Umstände machen deswegen...“

redete ich mich mit dem erstbesten Einfall raus und half ihm wieder vom Stuhl runter.

„Machst du nicht, keine Sorge“

versicherte er mir und zerrte den Stuhl wieder zurück, während ich die Tüte mit der Spielkonsole fest umklammert hielt.
 

„Wirst du krank oder so?“

wollte Ruki nun wissen und ich sah ihn überrascht fragend an, worauf er nur erklärte:

„Na ja du... benimmst dich so komisch...“

„Ach das... ist nur... weil... wegen... d- der Prüfung!“

stotterte ich abermals nervös was mir gerade in den Sinn kam.

„Du siehst aber nicht so aus als wärst du einer, der sich vor jeder Prüfung ins Seidenhöschen macht“

tat er süßlich lächelnd seine Meinung kund und ließ damit meine Nerven erneut Achterbahn fahren.
 

Scheiße Suzuki, so geht das echt nicht weiter...

Du machst dich zum Vollhorst...!
 

„Akira?“

wurde ich erneut angesprochen und hatte wohl eben den Satz von Ruki zuvor nicht mit bekommen, versuchte daher auf Biegen und Brechen das Thema auf irgendwas Harmloses zu lenken, um endlich wieder Land in Sicht zu haben, ohne panisch aus dem Raum flüchten zu müssen:

„W-.. was ist in der Schüssel?“

„Die da?

Das sind Weintrauben; kernlose“

antwortete mir der nun fast gegenüber Stehende knapp und griff nach der gemeinten Schale, hob den Deckel ab und zeigt sie mir.

„Woah, wo hast du die denn her?“

fragte ich verblüfft, denn ich hatte in den 2 Jahren, die ich schon hier verbracht hatte, nie auch nur eine Weintraube gesehen.

Nun gut, vielleicht hatte ich auch bisher keine Verwendung für so was...
 

„Ich war mal eben in Frankreich und hab welche von den Weinbergen dort mitgehen lassen“

scherzte Takanori sarkastisch und ergänzte auf meine Verwirrtheit:

„Aus der Küche, woher sonst?

Hat seine Vorteile, wenn sogar das Küchenpersonal weiß woher die Extra-Kohle fließt.“

Meine Gedanken waren ein einziges Chaos, welches sich nur schwer unter Kontrolle bringen ließ und Ruki's nächste Aktion dem ganzen noch ein preisgekröntes Sahnehäubchen aufsetzte.

Er nahm eine der Früchte mit den Fingern und führte diese zu seinem Mund, doch statt sie eben darin verschwinden zu lassen, leckte er genüsslich darüber und drehte sie an seinen gespitzten Lippen.

Nur am Rande bekam ich mit das er mich dabei beobachtete, doch mein Augenmerk lag einzig und allein auf diesem kleinen rundlichen Ding und was damit an seinen Lippen passierte.

Der sinnliche Mund öffnete sich ganz langsam und ließ die Traube hinein gleiten, während mein Klos im Hals sich immer drängender bemerkbar machte und mich beim Atmen hinderte.

Meine Körpermitte begann zu kribbeln als mein Herz schneller schlug, weil der Kleine erneut eine Frucht nahm, die Prozedur von zuvor wiederholte und dieses mal nun die Weintraube an meinen Mund führte.
 

Gott, er hat sie an geleckt...
 

Ist es pervers sich zu wünschen, das er jede Weintraube die ich in meinem Leben essen werde an leckt?
 

Mein Herz hämmerte zwar wie wild, aber offensichtlich pumpte es alles Blut nach unten statt nach oben und so brauchte ich einen Augenblick, bis sich meine Lippen wie in Trance von der Frucht teilen ließen und sie hinein glitt.

Samt Takanori's Zeigefinger, welcher einfach in meinem Mund bleiben wollte und ich so völlig benebelt wie ich in diesem Moment war, daran herum nuckelte... leckte und saugte...
 

„Schmeckt's?“

sprach er mich an und riss mich so ganz langsam wieder in die Realität zurück.

„Hmm..?“

brummte ich noch nicht wirklich bei mir, bis mir Ruki's Finger in meinem Mund gänzlich bewusst wurde, ich mich abrupt von ihm zurück zog und hastig die ungekaute Weintraube hinter schluckte.

Natürlich war die schwer hinunter zu würgen, erst recht wegen dem enormen Klos im Hals und so hustete ich wie wild.
 

Takanori klopfte mir auf den Rücken und streichelte mich beruhigend, als ich wieder Luft bekam und flüsterte ganz leise, aber in einem Ton der sich für meine Ohren gerade äußerst verrucht anhörte:

„Wusste ja nicht, das ich dir erst beibringen muss wie man schluckt...“

„W- was..?“

krächzte ich und tat so, als hätte ich seine letzte Bemerkung wirklich nicht gehört.

Das war auch das erste und einzige was mir einfiel, was das bisschen Blut zu ließ, welches wieder in meinen sich verdammt heiß anfühlenden Schädel zurück gepumpt wurde.

Und dies auch nur des Überlebensinstinktes wegen geschah, um nicht noch an einer Weintraube im Rachen glorreich zu krepieren...
 

Langsam beruhigte sich zwar meine Atmung wieder, aber dank der beruhigenden Streicheleinheiten auf meinem Rücken, die Ruki mir zukommen ließ, regte es sich weiter unten wieder umso mehr.

Schnell hielt ich die Tüte mit der Konsole vor meinen Schritt und nuschelte hastig:

„Danke, i- ich pass gut drauf auf!“

und stürzte eiligst aus dem Raum, in mein Zimmer hinein und stellte erleichtert fest, dort alleine zu sein.
 

Fuuuuuuuuuuuck!
 

Mehrmals tief durchatmend ging ich zu meinem Bett hinüber und legte die Tüte ab, ließ mich ebenfalls drauf fallen und stöhnte ob meiner saublöden Trotteligkeit.
 

Playstation...
 

Was besseres ist dir wohl nicht eingefallen, Reirei...
 

Mit mir selbst redend murrte ich leise:

„Oh Takanori... was hast du mit mir angestellt...

Du bist wie der Apfel im Garten Eden...“

„Was laberst du für einen Scheiß man?“

wurde ich wie aus dem nichts angesprochen und fuhr entsetzt hoch, blickte in die zusammen gekniffenen Augen meines Mitbewohners, welcher gerade zur Tür hinein trat und feststellend fortsetzte:

„Sag bloß der Kurze ist es, der es dir angetan?“
 

Knurrend kippte ich wieder zurück ins Bett und zischte:

„Klappe Shiroyama... es sei denn du willst mir verraten wer dich zum nächtlichen Wichsen animiert.“

„Na schön, also gut... wir sitzen ja gewissermaßen im selben Boot....“

begann er seufzend und schloss hinter sich die Tür, lehnte sich mit verschränkten Armen an Jene und begann zu erzählen:

„Kennst du den Typen aus der Stufe unter uns, der so ein Leichtathletik-Ass ist?

Takashima Kouyou... er hat halblange dunkelblonde Haare, ist ein wenig größer als ich und hat diese Lippen...

Oh scheiße... diese Lippen...

Du hast ja keine Ahnung was diese Lippen in meiner Fantasie schon alles gemacht haben...“

Aoi's Kopf prallte resigniert an die Tür hinter ihm und er starrte die Decke an, als würde er das Objekt seiner Begierde genau dort sehen können.
 

„Ich bin mir ziemlich sicher, das ich mir das sehr genau vorstellen kann, Yuu...“

antwortete ich ihm und er sah mich an, grinste schief und ging zu seinem Bett hinüber, ließ sich drauf fallen und sprach laut ins Kissen:

„Wir sind so erbärmlich...“

„So schaut's aus Kumpel...“

gab ich ihm recht und drehte mich auf die Seite, umklammerte mein Kopfkissen und starrte das Kopfende meines Bettes an.
 

„Wo liegt bei dir eigentlich das Problem, Suzuki?

Wieso sprichst du ihn nicht mal in Ruhe darauf an?“

kam es nach einer Weile vom anderen Ende des Raumes und ich drehte mich in diese Richtung, bevor ich sagte:

„Er hat einen Schwanz, Eier und keine Titten!

Das ist nicht gerade ein Gebiet, auf dem ich sonderlich viel Erfahrung habe...“

„Erzähl mir doch keinen Scheiß... du spielst doch ständig an dir rum!

Ich krieg's doch mit, öfter als mir lieb ist und du hast die gleiche 'Ausstattung' wie er, also erzähl mir nicht du wüsstest nicht wie das funktioniert...“

brummte es von drüben und so ganz unlogisch klang es nicht, was er da von sich gab...
 

Aber trotzdem war ich der Meinung:

„Er ist ein Kerl und ich auch und irgendwie... ich weiß auch nicht...

Ich hab keine Ahnung ob es ihm genauso geht wie mir... oder ob er einfach so ist wie er ist... so … völlig verwirrend...“

„Wenn du ihn nicht drauf ansprichst, oder irgendwas machst, wirst du es wohl nie raus finden...“

ertönten wieder mal weise Ratschläge und ich knurrte zurück:

„Das klingt ja beinahe so als hättest du Erfahrung und wärst schon weiter als ich...“

„Kann man so sagen...

Ich hab mit ihm geredet... mit Kouyou, oder wollte es zumindest und... er... ist mir erst ausgewichen und dann weg gerannt.

Ich denke ich hab ihn damit ziemlich erschreckt.

Dabei war ich so sicher, das er eher Interesse an Typen hat, statt an Mädchen...“

erklärte er und richtete sich auf, tastete in seinem Nachtschrank entlang und holte zwei Dosen Bier heraus, warf mir eine zu und nahm erst mal einen großen Schluck.
 

Na prima...

Muss ich mir schon Tipps anhören von jemandem der sein Herzchen gnadenlos in die Flucht schlägt?
 

Seufzend tat ich es ihm nach und öffnete sehr vorsichtig das Blech, eh ich mich damit voll sprühen würde, trank ebenfalls die halbe Dose mit einem Zug leer und nickte meinem Zimmergenossen dankend zu.

„Meinst du ihr kriegt das hin?“

fragte ich ihn nun und er schüttelte den Kopf:

„Ich weiß es nicht... ich weiß es wirklich nicht...

Er ist so... total verklemmt.. irgendwie...

Ich komme nicht so richtig an ihn ran.“

„Ich dachte auch immer Ruki ist ist eher der verklemmte Typ, aber.... so langsam hab ich das Gefühl mein stilles Wässerchen ist eine verdammt dreckige Tiefsee...

Keine Ahnung ob er manche Bemerkungen mit Absicht oder unbewusst raus haut, aber... egal wie er es meint, ich bin immer völlig außer Stande wie ein Mensch zu denken und entwickel mich zurück zu einem primitiven Affen....“

versuchte ich meine Situation zu erklären und er nickte nur, trank wieder einen Schluck und starrte zur Tür.
 

Ich wusste nicht wirklich wer dieser Takashima war, hatte mich bisher kaum interessiert was die Typen in den Stufen unter mir machen, nur die Mädels waren für mich interessant.
 

Waren...
 

Ist Shiroyama nun schwul oder was?
 

Muss ich mir jetzt irgendwie Sorgen machen?
 

Schwachsinn ReiRei...!

Der hat dir bisher nichts getan und das wird er wohl auch nicht...

Und wenn er schwul wäre, hätte er keine 238 Hetero-Pornos auf dem PC.
 

Dem armen Schwein geht’s vermutlich nicht anders als mir.
 

Wenn ich einen Laptop hätte, würde das bei mir nicht anders aussehen, abgesehen von der Tatsache das ich bis vor kurzem nicht mal geahnt habe, das ausgerechnet ein Kerl... na ja Kerlchen... mir den Verstand rauben würden.

Ach was 'rauben' … mein Verstand ist jedes verfickte mal wie weg gefetzt, der muss mich doch für 'nen vollkommen bekloppten Spasti halten!
 

Gnaaahhh das ist zum Haare raufen!
 

Ich blickte resigniert auf meine seit Tagen offen stehende Schranktür, mit der halb nackten Blondine an deren Innenseite und sah mit einem genervten Geräusch wieder weg.

Hässlich fand ich sie zwar noch immer nicht, aber sie hatte absolut keinen Reiz mehr für mich...

Hastig sprang ich aus dem Bett und riss das Bild von der Tür, zerknüllte es und warf es so heftig in den Papierkorb, das dieser ins Wanken geriet.

„Was wird das...?“

fragte mich mein Mitbewohner und ich sah kurz zu ihm hinüber, als ich antwortete:

„Die hat mich genervt... und... verdammt...ich glaub ich bin ein verknallter Vollhorst...“

„Nicht das ich dir widersprechen will, aber wieso Vollhorst?“

wollte Aoi wissen und ich ließ den Kopf an die Schranktür knallen, bevor ich ihm meine neuste Erkenntnis mitteilte:

„Ich hab mir Takanori's Playstation ausgeliehen...“

„Ja und?“

hakte mein Leidensgenosse verwirrt nach und ich drehte den Kopf abermals zu ihm, sodass meine Haare an der der Schranktür raschelten:

„Ich bin ohne ein einziges Spiel zu dem Ding aus seinem Zimmer geflüchtet...“
 

Ein kurzes Schweigen, dann gab er mir recht:

„Japp, du bist ein Vollhorst... willkommen im Club...“

„Wieso, was hast du angestellt?“

kam es interessiert von mir und der Angesprochene murmelte:

„Ich wäre beinahe krepiert, weil ich die wahnwitzige Idee hatte Kouyou nach zu rennen, damit er nicht denkt das ich ein Schlappschwanz wäre...“

„Wenn... das mit euch klappen soll... dann solltest du ihm sagen, das du nicht ganz gesund bist.

Es wäre wohl nicht besonders fair ihn da im Dunkeln zu lassen...“

klang ich bei versammelten Hirnzellen zur Abwechslung mal erwachsen.
 

Mein Gesprächspartner nickte und sprach darauf hin:

„Das hab ich vor – falls er je wieder mit mir redet...

Ich weiß nur noch nicht wie und was ich mache, wenn er dann nichts mehr mit mir zu tun haben will...

Wer will schon einen Behinderten als Freund?“

Er klang ziemlich niedergeschlagen und ich versuchte mein bestes ein guter Zimmernachbar und Kumpel zu sein:

„Du bist nicht behindert, du hattest nur sehr schwere Zeiten hinter dir und kannst vielleicht auch nicht alles in dem Maße wie andere es können...

Sicher wirst du nie ein Wettrennen gegen Takashima gewinnen, aber willst du das?

Oder möchtest du lieber an der Ziellinie auf ihn warten, wenn er für euch beide ein Rennen gewinnt?“
 

Wow...!

Welch weise Worte aus meinem Mund!
 

Los, such einen Kalender und markier dieses epische Ereignis für die Nachwelt!
 

Zu was meine grauen Zellen alles im Stande sind, wenn sie sich kurzzeitige nicht mit Ruki befassen müssen.
 

Ruki...

Der hält mich sicher für total behämmert, das ich ohne ein Spiel los gerannt bin...
 

„Na los... geh zu ihm...“

spornte Aoi mich mit seinem schiefen Lächeln an, als hätte er meine Gedanken lesen können.

Ich nickte, trank das Bier leer und krempelte imaginär die Ärmel hoch, als ich ein weiteres Mal wild entschlossen aus dem Raum trat und den kurzen Weg zum Einzelzimmer unserer Etage antrat.

Sofort waren meine Hände wieder schwitzig nass und mein Herz wummerte in meiner Brust.
 

Gottverdammter Mist!

Kaum steh ich vor seiner Tür, spielt alles in mir verrückt...

Vielleicht sollte ich mir einen Vorrat an Baldrian anschaffen, um wenigstens einmal wieder ein ganz normales Gespräch mit ihm führen zu können, ohne das Gefühl zu haben an einem Herzkasper einzugehen...

Ich muss nur da rein spazieren ... irgendwelche Spiele holen und ganz gemütlich wieder gehen.

Mehr wird nicht passieren!
 

Dennoch waren meine zittrigen Finger nur zu einem Hauch von einem Klopfen an dieser Tür fähig und ich hörte ein fast schon belustigt klingendes:

„Komm rein, ist offen!“

von drinnen und so drückte ich die Klinke zaghaft nach unten und trat schnell hinein.
 

Dort traf mich der Schlag.
 

Takanori... nackt!!!
 

Na ja nicht ganz...

Er hatte ein Handtuch um die Hüfte... und lächelte umwerfend.

Mir blieb die Luft weg und ich starte auf die seidig weiße bloße Haut.
 

Ruki setzte sich in Bewegung zu seinem Tisch und holte eine weitere Tüte, während mein Blick an seinem Hintern haften blieb und ich mir so sehr wünschte, das dieses Handtuch nicht da wäre...

Andererseits, wenn das Ding nun plötzlich hinunter rutschen würde, würde ich mir wohl nichts sehnlicher wünschen als, das dies dann eben nicht passiert wäre...
 

Ich bin ja so verwirrt...
 

„Die Spiele...“

raunte er, als er auf mich zu schritt und mir die Tüte hinhielt.

„Hö...?“

kam es wie so oft geistreich aus meinem Mund, welcher offen stand und beinahe angefangen hätte zu sabbern.

„Die Spiele Reita... deswegen bist du doch hier oder?

Ich war schon in deinem Zimmer und weiß das du keine besitzt“

wurde ich gefragt und starrte in wunderschöne Augen, die mich wartend ansahen.

„Nimmst du sie jetzt?

Ich würde gern duschen gehen...“

hörte ich es gerade noch so in meinem Dämmerzustand und faste hektisch nach der Plastiktüte, doch Takanori hielt sie noch fest, trat dicht vor mich und legte ohne die geringste Vorwarnung seine freie Hand an meine Wange.
 

Herzrasen!!!
 

„Gute Nacht, Akira...“

flüsterte er dicht an der anderen Wange, bevor er ein sanftes Küsschen drauf hauchte, meine Knie sich plötzlich anfühlten wie Pudding und meine Atmung gänzlich versagte.

Wie erstarrt blieb ich stehen, während Ruki sich schon wieder von mir entfernt hatte, sein Duschzeug unter den Arm klemmte und beim Verlassen seines Zimmers sprach:

„Schließ die Tür, wenn du gehst...“
 

Erst als er weg war und die benebelnde Aura mit ihm schwand, driftete ich allmählich wieder in die Realität zurück.
 

What... the... fuck?!?
 

_____________________________________________________________________________________
 

Meine Herren, ist das wieder Klischeé olé ö.Ö

Folgendes ist passiert: ich sah grad vom neuen DECADE Ruder und was seh ich da?

Für die Jenigen die sich ungern Spoilern lassen, verrat ichs nicht und alle anderen wissen sicher was ich meine... und dann plötzlich Nasenbluten <.< Einfach so...

Wie dem auch sei, zurück zur FF!

Ja da hat der arme verwirrte Reita ein Hirnzellen vernichtendes Gute-Nacht-Bussi auf die Wange bekommen.

Ob er es jemals wieder in die reale Welt zurück schaffen wird? xD

Jedenfalls noch mal ein ganz großes Sorry, wenn sich jemand auf ein U-Kapitel gefreut hatte und meinen Edit vom letzten Kapi nicht mehr gelesen hat, es tut mir Leid!

Aber das nächste wird definitiv ein U-Kapitel, denn jetzt sind wir in beiden Storys gleich auf.

Wie ja zu lesen war, hat Aoi erst mal tagelange sein Objekt der Begierde von der Tribüne aus und mit sicherer Entfernung beobachtet (und hielt sich damit für seine Verhältnisse schon ziemlich zurück) und hat dann erst den 'Angriff' gestartet, wo ihm Uruha weg gerannt ist.

Nun hat er den Vorfall unserem Akira gebeichtet, nachdem dieser ihm ja unfreiwillig die Seele ausgeschüttet hat und jetzt hocken sie beide da, schmachten und jammern um die Wette :D

Man(n) hat's schon nicht leicht...

Ich freu mich wie immer über Kommi's, Fragen, Anregungen, Kritik.

Schaue bei Gelegenheit noch mal drüber zum Fehlerchen ausmerzen.

Besteht eigentlich Bedarf auf eine Art Vorschau, wie bei meiner letzten FF oder lieber nicht?

Ach ja für den Fall das es Interessenten gibt, ich hab ein neues Bild online gestellt.

Aber diesmal kein Gazetto, sondern von Thorin Oakenshield - 'the Hobbit' wer vorbei schauen möchte:

(U) Immer schön langsam... und dann mit 'nem Ruck

Mein Leben stresste mich seit einiger Zeit also etwas mehr, oder sagen wir: der Neue – Aoi... er stresste mich enorm und dabei war er bis auf den einen Vorfall gar nicht mal so aufdringlich.

Dennoch zerbrach ich mir immer wieder den Kopf über diesen komischen Typen, beobachtete ihn verschämt aus den Augenwinkeln auf dem Sportplatz und im Flur, an der Spind-Tür vorbei schielend und auf dem Hof des Schulgebäudes, so wie er auch mich überall zu beobachten schien.
 

Immer wieder lief die Szene von unserem letzten Aufeinandertreffen in meinem Kopf ab und ich wägte das Für und Wieder ab, ob es Anzeichen von Gefahr bei ihm gab.

Selbstverständlich war es mir peinlich, das ich vor kurzem ohne wirklich triftigen Grund weggerannt bin und ihn da so stehen gelassen hatte, denn wenn er nicht das ist wofür ich ihn halte, woher soll er dann auch wissen, welche Horrorszenarien sich in meinem Kopf abspielen?
 

Die nächsten Tage saß er jedenfalls auch immer wieder an seinem Platz auf der Tribüne und sah mir beim Training zu, kam mir aber nicht mehr allzu nah.

Dieser Anblick hatte schon langsam etwas vertrautes an sich, etwas was einfach dahin gehörte, an dieser Stelle.

Es beschäftigte mich natürlich umso mehr, denn eigentlich sollte ich doch abweisend genug gewesen sein, damit solche Typen die potenzielle Arschlöcher sein könnten, mich wieder in Ruhe lassen.
 

So grübelte ich auch am heutigen Nachmittag, wo kein Training war, einige Stunden sinnlos an meinem Schreibtisch über alles mögliche damit Zusammenhängende nach, in denen ich vergebens versuchte etwas Schulstoff zu bearbeiten und beschloss dann doch diesem Aoi einen Zettel zu schreiben.

Ihn zu fragen was das sollte und damit vielleicht heraus zu finden, ob er persönliches Interesse an mir hat oder nur von dem Trottel-Verein geschickt wird.

Es ließ mir einfach keine Ruhe!

Es war zermürbend!
 

Am nächsten Morgen landete dieser Zettel in seinem Spind, was ich im übrigen schon fast wieder bereute, als er durch den schmalen Schlitz hinein fiel und ich nicht mehr heran kam.

So hatte ich in der nächsten Pause auch schon eine Antwort in dem meinigen Spind liegen und las nun aufgeregt mit zittrigen Händen:

'Ich möchte dich einfach kennen lernen, mehr hab ich doch gar nicht gewollt.

Ich will nur ganz normal mit dir reden, weil ich dich für interessant halte.

Warum bist du denn vor mir weggerannt?'
 

Gut, wenn er nur reden will... kann ja nichts dabei sein und niemand kann mir etwas vor werfen.

'Wenn du dich nur unterhalten willst, dann komm heute Abend zum Geräteraum.

19 Uhr und komm alleine!'

schrieb ich ihm also darauf hin, ebenso nervös wie beim letzten Mal und seine Antwort war am Ende des Schultages:

'Nur reden, versprochen!

Wüsste aber nicht wen ich mitbringen sollte.'

Mit einem Smiley dahinter...
 

Der Abend näherte sich so unverhofft schnell und umso näher der Zeitpunkt rückte, desto nervöser wurde ich.

Ich atmete tief durch und war mir nun doch nicht mehr sicher, ob das eine gute Idee war.
 

Vielleicht schlagen sie mich jetzt zusammen oder Schlimmeres?
 

Dennoch nahm ich am Abend all meinen Mut zusammen und war über pünktlich am verabredeten Ort, wägte die Fluchtmöglichkeiten übers Fenster ab und setzte mich schon mal vorsichtshalber aufs Fensterbrett.

Nervös rauchte ich eine von Kai geborgte Zigarette.

Hab ich bisher nur selten getan und auch nur wenn ich extrem gestresst war, wie jetzt...
 

Gleich würde es soweit sein.

Die Sekunden auf meiner Uhr zählend, wartete ich auf ihn und rechnete mit Allem.

Plötzlich klopfte es zögerlich an der Tür und dieser Aoi trat herein, in seiner Hand zwei Getränke aus dem Kaffeeautomaten.

Angespannt war ich schon so gut wie mit einem Bein aus dem Fenster und wägte erneut ab, ob ich den Sprung einigermaßen überstehen würde, so ich es tun müsste.
 

Auch er schien sich nicht sicher zu sein, ob ich springen würde und machte nur ganz langsame Bewegungen, als würde er mit einem scheuen Tier kommunizieren.

„Ich hoffe du magst so was“

flüsterte er leise und lächelte dabei, stellte einen Becher auf einem der Sprungbretter ab, die etwa mittig im Raum neben den Bockspring-Geräten lagen und entfernte sich vorsichtig in geduckter Haltung wieder an die Tür am anderen Ende des Raumes.
 

Er geht also freiwillig auf Abstand?

Vielleicht ist er ja doch nicht so ein ungehobeltes Arschloch wie die Anderen...
 

Ich drückte schweigend meine Zigarette aus und schwang mein Bein wieder in den Raum hinein, behielt dennoch die Ausweichmöglichkeiten im Auge und näherte mich skeptisch dem Brett mit dem Kaffeegetränk darauf, nahm es in die Hand und sprach ebenso leise:

„Danke... wäre aber nicht nötig gewesen...“

„Ich hab's gern gemacht und wollte auch nicht einfach mit leeren Händen hier auftauchen, nachdem ich dir letztes mal wohl zu nahe getreten bin“

erklärte er merklich angespannt, während ich mich mutig auf die neben dem Bock gestapelten Matten setzte und einen Schluck von seinem Mitbringsel nahm.
 

„Warum hast du dich umentschieden?“

wollte er nun von mir wissen und ich sah zu Boden, als ich recht distanziert sprach:

„Ich weiß es nicht...

Ich will eigentlich nur wissen, was du nun von mir willst.“

„Hab ich doch schon gesagt: ich will dich näher kennen lernen“

wiederholte Aoi sich und trat von einem Bein aufs andere, bevor er fragte:

„Darf ich mich auch setzten oder ergreifst du dann wieder die Flucht?“

„Nein... setzt dich ruhig...“

nuschelte ich und spürte wie meine Nervosität weiter zu nahm, mit jedem vorsichtigen Schritt den er auf mich zu kam und sich dann neben mich setzte.

Nicht zu nah – etwa einen guten Meter Platz ließ er zwischen uns, aber auch nicht soweit weg, das ich seinen Duft nicht mehr hätte wahrnehmen können.
 

Der riecht so verdammt gut...
 

Schweigen legte sich kurzzeitig über uns, während wir abwechselnd an den Getränken nippten.

„Hab... ich dir was getan oder so?

Ich meine, du warst so... ablehnend mir gegenüber...“

brummte Aoi leise und ich sah zu ihm hinüber, blickte einen Moment in diese tiefgründigen dunklen Augen und wandte schnell meinen Blick wieder ab.
 

Eh er weitere Fragen stellen konnte, weil es mir peinlich war sie beantworten zu müssen, begann ich nun meinerseits welche zu äußern, da es mir absolut keine Ruhe ließ und ich irgendwie Gewissheit haben musste:

„Du... bist neu hier und mit diesem Suzuki auf einem Zimmer ne?

Hat der dich geschickt, um mir auf den Zahn zu fühlen?“

„Stimmt ich bin neu, aber was hat Suzuki damit zu tun?“

entgegnete er mir verwundert und ich zuckte ausweichend mit den Schultern, als ich erklärte:

„Es gibt Leute hier, die sind ziemliche Idioten und benehmen sich wie eine Horde Gorillas, beleidigen die Mädels und alle Anderen die nicht so ober-cool durch die Welt flanieren wie sie es tun.

Man sagt die vom Football, sind die Schlimmsten... neben dem Eishockey- und meinem Leichtathletik-Team.“

„Und du hast Angst, ich würde dir irgendwas tun wollen?“

hakte er schmunzelnd nach und ich drehte ertappt einfach mein Gesicht weg.
 

Aoi rutschte ein kleines Stück zu mir heran und verursachte allein damit einen heiß-kalten Schauer auf meinem Rücken, er stützte sich mit den Ellbogen auf seine Knie, schaute in den Raum hinein und sprach dann ruhig:

„Du kannst mir glauben, zumindest Suzuki hat gerade ganz andere Sorgen, als 'ne Hetzjagd gegen Mädchen, Schwule oder sonst jemanden der anders ist zu veranstalten.

Der Junge hat absolut genug mit sich selbst zu tun und ist damit schon vollkommen überfordert...

Der hat dich nicht mal wirklich registriert und ich bin hier, weil ich dich wirklich interessant finde Takashima...“

„Du weißt-...?“

begann ich und brach im Satz ab, als Aoi nickte und flüsterte:

„Ich weiß... wie du heißt...

Hab mich informiert und ich hoffe wirklich, das du mir glaubst, das ich dir nichts tun will..

Mir sind die anderen Deppen hier im Übrigen so ziemlich Wurst, was die von mir denken und ob die wissen das ich dich mag...“
 

Also... wenn der mir einfach so sagt das er mich mag, kann er zumindest mal nicht homophob sein oder?
 

„Du kennst mich doch gar nicht, woher willst du wissen ob du mich magst?“

kam es stutzig von mir und Angesprochener blickte mich mit einem zauberhaften schiefen Lächeln an:

„Ich bin doch gerade dabei dich kennen zu lernen und was ich bisher kenne mag ich schon sehr.“

In meinem Hals bildete sich ein ziemlich dicker Klos und ich schluckte nervös, als ich merkte wie Aoi mich die ganze Zeit über schon zu beobachten schien.

Wieder rutschte er ein weiteres kleines Stück zu mir heran und hielt mir dann plötzlich seine Hand hin.
 

War es ein Reflex, oder eine höhere Macht oder blanke Dummheit?

Ich weiß es nicht, aber ohne nachzudenken folgte ich damit diesem inneren Impuls und legte meine zittrige Hand auf seine, obwohl das so ganz gegen meine eigentlich abwehrende Einstellung sprach und mir nun auch noch mit einem Mal entsetzlich warm wurde.

Mein Verstand schrie mich warnend an:

'Was machst du denn da?

Zieh die Hand weg, du Idiot!

Aber mein Herz flüsterte:

'Sei wenigstens ein mal mutig, Kouyou!

Er ist doch süß..'
 

Ja, süß ist er wirklich, wie er da sitzt... und lächelt... und so gut riecht...

Seine Hand ist so schön warm und zart, nicht wie meine, eiskalt und vermutlich klatschnass.
 

„Wenn dir das zu viel ist, lass los...“

raunte Aoi leise neben mir und mischte sich in meinen inneren Kampf über mein weiteres Handeln ein, welcher sofort verpuffte, als er sich langsam zu mir beugte und seine warmen Lippen kurz auf meine kühle unbedeckte Schulter presste.

Er löste damit zunächst völlige Leere und dann ein totales Chaos in meinem Kopf aus, wo ich kein Ende oder Anfang fand.

Mein Fluchtinstinkt schlug zu, doch mein Körper spielte nicht mit.

Zur Salzsäule erstarrt blieb ich da sitzen und konnte nichts machen.

Diese ungewohnte und für mich radikale Nähe machte mich innerlich furchtbar unruhig, auch wenn sie nicht lange anhielt und gleichzeitig auch noch meine Neugierde weckte.

Neugierde darauf was passieren würde, wenn ich diese Nähe weiter zulasse.
 

Ob Aoi gefährlich sein würde oder nicht, wusste ich noch nicht einzuschätzen, aber es war im Moment einfach zu aufregend und... irgendwie spannend, als das ich von ihm weg wollte.

Abgesehen von der Tatsache das sich mein Körper sowieso nicht von mir steuern lassen wollte...
 

„Was genau machen denn die Typen, das du sie so verabscheust?“

durchbrach er die kurzzeitig eingetretene Stille und schaute mich wieder so vertrauensvoll an.

Ich erwiderte den Blick nur für einen winzigen Moment und sah abermals ertappt auf den Boden vor mir, als ich zu erzählen begann:

„Ähm sie... sie hauen ständig solche Sprüche raus, die einfach nur erniedrigend sind für die betreffenden Personen.

Meist sind es die Mädels von drüben, die bei denen nur Objekte zu sein scheinen...“

„Objekte?“

hakte er mit warmer Stimme nach und gab mir so langsam ein Gefühl der Sicherheit, sodass ich weiter sprechen konnte:

„Objekte die man(n) sich nimmt und sich holt was man(n) braucht...

Manchmal reden sie auch darüber was sie mit... Typen machen würden die... anders sind...“

„Schwul?“

kam es nun von ihm und er sah mich aufmerksam an, als mein Blicken in seine Richtung ging, ich nickte zögerlich und sprach stockend weiter:

„Die... die wollen denen das Schwulsein raus prügeln, sagen sie...

Die erzählen auch sie würden eine Schwuchtel, wenn sie eine sehen, bewusstlos ficken.

Halb tot treten und so...

Sie irgendwo liegen lassen, damit sie daraus lernen und dann nicht mehr schwul sind.

'Normal werden'...und anständige ehrbare Bürger...“
 

Ich wusste nicht mal wirklich wieso ich dem mir eigentlich völlig Fremden das alles erzählte, was mich das letzte Jahr schon nervlich fertig gemacht hat, aber irgendwie purzelten die Worte so aus mir heraus.

Selbst blieb mir das zwar bisher erspart, doch Kai erzählte mir mal beiläufig, das es da wohl schon einige Vorfälle gab, die mehr oder weniger unter den Tisch gekehrt wurden

Ändern kann ich es nun mal nicht, wie ich bin und wen ich anziehend finde, ich will auch einfach nur in Ruhe gelassen werden.

Ich wusste schließlich schon seit ich 12 war, das mich Jungs mehr interessieren als Mädchen – ausgenommen der Arschgeigen, wie sie hier rumlaufen.
 

„Anständige und ehrbare Bürger...“

wiederholte der neben mir Sitzende meine Worte und ergänzte dann:

„Oh man... solche sagenhaften Idioten!

Und so was erzählt man sich hier so in den Umkleiden?

Kein Wunder, das du jeglichen Kontakt scheust...

Das ist echt das Letzte...!“

So ein klein wenig böse klingendes Knurren schwang in seiner Stimme mit und dann trank er seinen Becher aus, stellte ihn zur Seite und sah zur Decke, bevor er weiter sprach:

„Also... wenn es dich beruhigt, ich hab generell nichts mit solchen Leuten zu schaffen und Suzuki hat zur Zeit eh gewaltig ein Rad ab, der ist wirklich keine Bedrohung für dich oder mich.“
 

War das jetzt eine Bestätigung für meine Vermutung?
 

„Heißt das du... magst auch Jungs?“

stellte ich meine wohl etwas dreiste Frage und das offensichtlich ziemlich belustigend, denn der neben mir Sitzende schmunzelte und sagte lächelnd:

„Ich mag eigentlich beides, aber... im Moment... mag ich nur dich...“

Mein Kopf fühlte sich schlagartig wärmer an und dieser Blick, den er mir da gerade zukommen ließ, machte es keines Falls besser.

„A-...Aoi... ich...“

stotterte ich und er drückte meine Hand zart, die noch immer – völlig in den Hintergrund gedrängt – in seiner Hand lag.

„Shiroyama... Yuu.

Aoi ist ein Spitzname“

raunte er ganz leise und sah mich wieder so seltsam an.
 

Er rutschte nun gänzlich zu mir heran, ohne mir gleich buchstäblich auf dem Schoß zu sitzen und lehnte sich mit aller Vorsicht zu mir herüber, biss sich einen Augenblick lang auf die Unterlippe und hauchte dann gerade so hörbar:

„Wenn ich dich fragen würde, ob ich dich küssen darf... rennst du dann wieder weg?“
 

Mein Herz begann zu rasen und sich beinahe zu überschlagen, der Klos im Hals wurde dicker und dicker.

Dennoch hätte ich noch immer nicht, selbst wenn ich wollte, die Flucht ergreifen können.

Seine Augen hielten mich förmlich gefesselt und ich bewegte mich kein bisschen, als sein Kopf immer weniger Zentimeter zwischen uns ließ und sich sein leicht geöffneter Mund näherte.

Seine freie Hand legte sich ganz behutsam seitlich an mein Kinn und seine Lippen waren mittlerweile so dich vor den meinen, das ich ihn atmen hören und fühlen konnte.
 

Wundervoll sinnliche Lippen...
 

. . .
 

Oh mein Gott, er ist so nah....
 

Yuu schloss nun seine Augen und löste damit meine imaginären Fesseln, doch noch immer saß ich starr da und ließ ihn auf mich zukommen.

Wenige Millimeter trennten uns noch von einander, als ich noch ein letztes raues Wispern von ihm vernahm:

„Scheuer mir eine, wenn ich zu aufdringlich bin, aber bitte nicht zu doll... ich bin sensibel...“
 

Oh mein Gott.
 

Oh mein Gott!
 

Oh mein Gott!!!
 

Oh... mein... Gooott!
 

. . .
 

Ganz sanft und so gar nicht plump tupfte er seine leicht zittrigen Lippen auf meine.
 

Mein erster Kuss...
 

Ich hatte Horror davor, das es irgendwie schlabbrig oder so werden würde, aber es war... ganz gut.

Kurz, aber gut.
 

Viel zu kurz...
 

Meine Lippen zogen sich zwischen meine Zähne und kosteten den Moment noch etwas aus, eh sie wieder zum Vorschein kamen und erneut ganz zart liebkost wurden.

Die Hand an meinem Kinn hob meinen Kopf nun etwas weiter an und gab Aoi somit mehr Spielraum für sein Tun.

Erst sein streichelnder Daumen der anderen Hand, in der die meinige schon die ganze Zeit lag, ließ mich erst einmal bewusst werden, wie derb ich mich an ihm dort fest gehalten und ihn nahezu gequetscht hatte, vor lauter Nervosität.

„Alles Ok oder knallst du mir jetzt eine?“

hauchte er an meiner Wange und ich bekam eine Gänsehaut von seinem warmen Atem.

Ich nickte nur, zu Worten war ich kaum fähig.
 

„Darf ich... dich richtig küssen?“

wollte er nun wissen und ich nickte wieder nur, weiterhin paralysiert von dem was hier gerade geschah und offensichtlich nicht bei klarem Verstand.

Der Daumen an meinem Kinn wanderte ein Stück nach oben und teilte meine Lippen, bevor sie erneut sanft geküsst wurden und sich vorsichtig eine feuchte Zungenspitze den Weg hindurch bahnte.

Ich hielt einfach still und ließ ihn machen.

Er wusste merklich was er tut, aber wirkte trotzdem ziemlich unsicher, als würde er jederzeit mit einer groben Kelle meinerseits rechnen.

Doch ich konnte und wollte weder ihm Eine knallen, noch überstürzt jetzt die Flucht antreten.
 

Shiroyama Yuu, du ziehst mich gerade völlig in deinen Bann...
 

„Du... hast das noch nie gemacht stimmt's?“

flüsterte er eine Frage, gönnte mir somit einen Moment zum Durchatmen und ordnen meiner wirren Gefühle.

Den Kopf schüttelnd sah ich betreten auf den Boden und wurde gleich wieder zu ihm gedreht:

„Danke, das du es zugelassen... und mir Keine über gebraten hast...

Ehrlich gesagt hab ich schon damit gerechnet.“

„Hast du?“

hakte ich irgendwie neben mir stehend nach und nun war es Aoi der nur mit dem Kopf nickte, tief durchatmete und mich ernst an sah.
 

Liest der Typ mich jetzt wie ein offenes Buch oder was?
 

„Takashima...“

wandte er sich an mich und ich bat:

„Nenn mich Kouyou, meinen Nachnamen hör ich schon oft genug bei Veranstaltungen und Wettkämpfen.“

Wieder nickte er und schaute mich irgendwie ängstlich an, als er fortsetzte:

„Kouyou... ich will dir etwas sagen, weil ich denke das es nicht ganz unerheblich für dich sein wird und ich auch von Anfang an ehrlich zu dir sein will... bevor irgendwas läuft...“
 

Oh oh... was kommt denn da jetzt?
 

„Du solltest wissen ich hatte in meiner Kindheit einige gesundheitliche Probleme.

Ich wurde mit einem Herzfehler geboren und man hat es erst spät bemerkt.

Hab haufenweise Medikamente bekommen und hatte massig Untersuchungen, habe wochenlang in Krankenhäusern gelegen und man konnte dennoch nichts für mich tun, außer ein Spender-Herz...“

erzählte er und mir wurde mit einem mal eiskalt und schlecht, denn mit so einer Geschichte hätte ich nun am wenigsten gerechnet.
 

Reflexartig griff ich seine Hand wieder fester und hatte mit einem Mal eine völlig neue Angst in mir entdeckt – Angst das Aoi... Yuu... bald sterben muss, doch er gab mir zu verstehen erst mal seine weiteren Worte abzuwarten:

„Es gab lange keinen geeigneten Spender und ich hatte mich damit abgefunden, das Zeitliche segnen zu müssen.

So war für mich das Leben damals, ich hab recht früh gelernt damit umzugehen und die Zeit zu nutzen die mir bleiben würde.

Ich hatte als Kind schon immer schnell Probleme beim Spielen, aber die Ärzte in meiner früheren Heimat sagten immer nur, das alles in Ordnung sei und dann gab es einen Zwischenfall, als meine Familie Angehörige von Außerhalb besuchte.

Da hat man es im Krankenhaus dann fest gestellt.

Damals hab ich es noch nicht verstanden, aber heute weiß ich wie schwer es meinen Eltern gefallen sein muss ihrem Kind zu sagen, das es sterben wird und wie schlimm es ist, wenn Eltern sich darauf vorbereiten, das sie ihr Kind zu Grabe tragen müssen.

Aber dann ist etwas passiert was was alles veränderte und ich nie gewollt hätte, obwohl ich mir so sehr wünschte weiter leben zu dürfen...“
 

Aoi brach ab und schluckte hart mit gesenktem Kopf, eh er weiter erzählte:

„Meine Mutter... war eines Tages Einkaufen und wurde auf dem Parkplatz zwischen einer Betonmauer und einem heranrasenden Kleinbus gequetscht.

Ihr Unterleib wurde völlig zertrümmert und sie hatte viel Blut verloren.

Das Rückenmark wurde durch den Aufprall durchtrennt und sie bekam schnell Probleme mit der Atmung.

Sie hatte wirklich die letzten Minuten ihres Lebens gekämpft und doch... es war vergebens...

Der Krankenwagen kam zwar, aber die Ärzte konnten nicht mehr viel für sie tun und man hatte sie in der Klinik ein paar Tage künstlich am Leben erhalten.

Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht wieso und was eigentlich passiert war, denn mein Vater wollte mich nicht unnötig belasten, aber später hab ich es dann doch erfahren.

Sie hatte einen Organspende-Ausweis, den sie bei sich trug, seit sie wusste das ihr Sohn auf ein Spenderorgan wartete.

Man hatte sie noch mehrmals getestet auf Unversehrtheit des Herzens und Übereinstimmung mit meinen Werten und... letztlich wurde entschieden das ich ihr Herz bekommen sollte...“
 

Ich war den Tränen nahe...
 

Ich wollte echt flennen und konnte mich gerade noch so am Riemen reißen.
 

. . .
 

Und ich Idiot dachte, ich hätte Probleme....
 

Wortlos schloss ich Yuu in meine Arme, vergaß meine abwehrende Haltung mal für einen Moment vollkommen und hielt ihn einfach fest.

„Es ist Ok Kouyou... so hab ich meine Mutter auf makabere Art und Weise immer bei mir.

Ich komme damit klar und ich will nicht das du denkst, das ich damit das Mitleid meiner Mitmenschen erregen will...

Außer dir, zwangsweise auch Suzuki und der Schulleitung weiß es niemand hier und das soll auch so bleiben Ok?“

Sprach er ruhig, lockerte meine Umarmung und strich über meinen Rücken.

Geheult hab ich zwar nicht, auch wenn er das vermutlich dachte und ich sicher arg an einem Ausbruch vorbei schrammte, aber ich ärgerte mich nun umso mehr über mich selbst, weil ich ihn für ein Riesenarschloch gehalten hatte.

„Tut mir leid...“

murmelte ich völlig durch den Wind.
 

„Das muss dir nicht leid tun, ich trage ja auch kein Reklameschild um den Hals, damit jeder Bescheid weiß.

Mach dir einfach keine Gedanken darum, ich wollte nur das... du weißt woran du bist und dann entscheiden kannst, ob du noch etwas mit mir zu tun haben möchtest oder ob du mit einem Krüppel nichts am Hut haben willst-...“

kam es stetig leiser werdend von Aoi und ich stoppte ihn reflexartig mit zwei Fingern auf seinen Lippen.

Beide von meiner Reaktion überrascht, sahen wir uns einen Augenblick an und dann führte er meine Hand, die nun aus Schock darüber verkrampft eine Faust bildete, zu seinem Schlüsselbein hinab.

Er ließ mich dabei nicht aus den Augen und näherte sich wieder einmal meinen Lippen, stoppte kurz davor und löste abermals einen Impuls in mir aus, der meinen Mund auf seinen drücken ließ.

Kurz hielt er abwartend still und erwiderte dann meinen unbeholfenen Schmatzer einen Hauch enthusiastischer als zuvor und löste diesen wirren Sturm an Gefühlen in mir aus.

Wie dieser berüchtigte Schwarm Schmetterlinge, von dem man immer hört und liest.
 

Zudem war ich hin und hergerissen ob ich mir wünschen sollte, das dass ein Traum ist und ich ohne Nachdenken zu müssen, machen kann was ich will und das wäre in diesem Falle – zu meiner eigenen Verwunderung – hier mit ihm sitzen bleiben.

Oder ob es einfach zu viel des Guten wäre, wenn zwischen mir und Aoi sich was anbahnt.

Vielleicht waren wir auch schon längst mitten drin, ich kann's nicht wirklich sagen, denn woher soll ich wissen wie das ist..?
 

Dieses zärtliche Stupsen seiner Zungenspitze, die mich offenbar dazu auffordern wollte mitzumachen, kitzelte auf so angenehme Art und Weise in meinem Mund.

Ich hatte keinen Vergleich was seine Kuss-Kunst angeht, aber an dem was er tat hatte ich kaum etwas auszusetzen.

Trotzdem würde ich vermuten, das er gerne etwas... energischer vorgehen würde und so versuchte ich mein Bestes ihm wenigstens ein klein wenig entgegen zu kommen.

Irgendwie wollte ich jetzt auch gar nicht mehr aufhören ihn zu küssen und sammelte ich meinen Mut noch einmal, erfühlte mit meiner Zunge die seine und drängte ihn angespornt zurück.
 

Von mir aus geb ich gern zu, das ich ein Schisser bin, aber Kampfgeist liegt in meinen Genen!

Seufzend ließ sich Yuu nun auf den Sportmatten zurückfallen und ich folgte ihm, wollte ihn instinktiv so schnell nicht wieder hergeben und war nun leicht über seinen Oberkörper gebeugt.
 

Es war wie ein Rausch...
 

Ich war von mir überrascht, wie viel Initiative ich hierfür von selbst aufbringen konnte und so machte ich einfach weiter was mein Gefühl mir sagte.

Was wir taten, war nicht dieses wilde Gefummel, was man aus dem Fernsehen kennt.

Wenn er so mit der Tür ins Haus gefallen wäre, wäre ich wohl doch noch aus dem Fenster gesprungen, aber ich konnte spüren wie ein Verlangen in mir aufstieg, mich auf das hier – was auch immer es werden würde – einzulassen.
 

Ich fühlte mich seltsam.

Aber positiv seltsam!

Schwerelos.

Zeitlos.
 

Wie im Traum oder einer anderen Welt oder so.

Als wäre das alles nur eine Illusion, die ich gerne zu ließ und genießen wollte, solange sie anhielt.

Vielleicht erleichterte mir eben dieses Gefühl der Unbeschwertheit, meine Sorgen wegen ihm einfach mal fallen zu lassen.
 

Denn wenn er nun doch so ein elender blöder Wichser wäre, würde er sich jetzt, wo er mich definitiv an der Angel hatte, sicher keine Mühe mehr machen das hier fortzusetzen.
 

Ich begann auch 'das hier' richtig zu mögen.

Es war wie ein kleines Spiel.

Aoi lud mich förmlich dazu ein mitzuspielen und seine Zungenspitze zu haschen.

Er lächelte immer mal wieder, wenn ich sie fand, kraulte meinen Nacken etwas und hielt meine Haare umsichtig zurück.

Wohl bemerkte ich auch wie er sich immer wieder selbst ausbremste mich nirgendwo anders anzufassen und um ehrlich zu sein, war das glaub ich auch goldrichtig von ihm gedacht.

Allein die kurzen Gedankenansätze das mich jemand so anfassen könnte, ließen die Nervosität wieder aufflackern.

Ob er das nun mitbekommen hatte oder nicht, war im Moment schlecht zu beurteilen.

Er verkürzte unsere Küsse auch immer öfter und wollte offenbar noch etwas los werden.
 

„Kouyou...

Ich werde bestimmt nie an deine sportlichen Leistungen heran kommen...“

nuschelte Yuu nun beim Küssen hervor und ich entgegnete dem gerade so verständlich – mit Anmerkung auf meine Flucht vor einiger Zeit:

„Ist doch nicht so wichtig, dann kann ich wenigstens immer vor dir wegrennen wenn du mir zu forsch wirst...“

„Ich dir zu forsch?

Wer knutscht mich denn gerade gnadenlos in die Sportmatten?“

konterte er grinsend und da ich mich nun irgendwie ertappt fühlte und mir eben das nicht anmerken lassen wollte, presste ich einfach eine Spur fester meine Lippen auf die Seinen und auch er knutschte jetzt noch etwas heftiger, setzte dabei aber stockend fort:

„Ich... ich musste insgesamt... zwei Jahre Pause machen...mit der Schule... und mache hier... meinen Abschluss nach...

Was ich damit sagen will ist... ich bin 19 Jahre alt...“

„Stört mich nicht das du ein bisschen älter bist, solang du keiner von diesen Idioten bist...“

entgegnete ich dem berauscht und ließ nur langsam von seinen Lippen ab, blickte dann dem unter mir Liegenden in die Augen und suchte den Grund für mein plötzliches Begehren nach diesem Menschen.

Tief durchatmend legte mich neben Aoi ab, als mich meine Gedanken deshalb mal wieder beschäftigten.
 

Was zum Geier ist auf einmal nur mit mir los?
 

Nie hätte ich so etwas von mir vermutet...
 

Ich kenne ihn kaum und bin schon so... zutraulich...?
 

Ein Anflug von Panik übermannte mich und ich drehte meinen Oberkörper zu ihm, blickte so ernst wie es mir im Moment möglich war in diese dunklen Augen.

„Ich schwör dir... wenn du es einem von diesen unterbelichteten Vollpfosten hier verrätst, dann..“

begann ich eine halbherzige Drohung, nachdem ich notdürftig die Schmetterlinge in meinem Bauch geordnet hatte und er schmunzelnd zu mir sah:

„Was dann dann?

Willst du mich verprügeln?“

„Vielleicht...

Nein, ich denke, ich werd dich umlegen müssen!“

scherzte ich, auch wenn eine gewisse Ernsthaftigkeit mitschwingen sollte und Yuu verstand dies offenbar auch:

„Wie ich schon sagte, was die Leute hier von mir halten, geht mir geflissentlich am Arsch vorbei.

Aber wenn es dir unangenehm ist, halte ich selbstverständlich meinen Mund und mich in der Öffentlichkeit im Hintergrund.“
 

Einige Augenblicke lang küsste er mich noch einmal und war dabei nun über mich gebeugt.

Es war ein seltsam beklemmendes Gefühl, das eine noch recht fremde Person so nah über mir war, meine Fluchtmöglichkeiten sich somit eingrenzten und ich mich wirklich zusammenreißen musste ihn nicht ängstlich wegzuschieben.

Als Aoi noch unter mir lag, war es einfacher seine direkte Nähe zu ertragen, aber er über mir... das war schon etwas überfordernd.

Umso erleichterter war ich als er sich löste und zu mir sagte:

„Wir sollten langsam gehen.“

„Stimmt, die schließen hier bald ab...“

murmelte ich und wir setzten uns auf, sahen uns an und wieder trafen seine Lippen auf die meinen, zu einem kurzen Kuss.
 

Ich wusste noch immer nicht was mit mir los ist, das sich meine Prinzipien sang und klanglos verabschiedet hatten und ich nun... knutschend im Geräteraum lag.

Es war neu... aufregend... und ich wollte auch irgendwie gar nicht weg...

Wie ein sehr angenehmer Traum eben, aus dem man nicht aufwachen wollte.
 

„Kann ich dich morgen wiedersehen?“

fragte er mich leise und ich überlegte kurz, denn im Gegensatz zu einem Traum konnte ich Yuu sehr wohl wieder sehen und trotzdem war es immer noch ziemlich gefährlich.

Ich nickte verhalten und konnte nicht anders als mich mitreißen lassen, als sich seine Lippen zu einem Lächeln verzogen:

„Und wo...?“
 

Gute Frage...

Ich hab nie auch nur einen Gedanken dran verschwendet, wo ich mich treffen würde, so es tatsächlich mal einen Kerl hier geben würde, der nicht völlig bescheuert ist...
 

„Komm zu mir, Kai mein Mitbewohner ist gleich nach der Schule weg in die Stadt und kommt erst ganz spät oder gar nicht zurück.

Wenn du die Treppe hoch kommst, in den linken Gang, auf der rechten Seite, vorletzte Tür.

Und wenn wer fragt, dann... hilfst du mir in Mathe!“

„Das ist ja genau über meinem Zimmer!

Aber... Kouyou... deine kleine Paranoia ist irgendwie niedlich“

hauchte er schmunzelnd und rutschte von den gestapelten Matten, ich tat es ihm gleich und sprach neckend:

„Ja, besonders weil ich keine Hilfe in Mathe nötig habe!“

„Ein Mathe-Genie?“

hakte er immer noch so komisch grinsend nach und ich antwortete:

„Genie wäre wohl übertrieben, aber den Anforderungen hier werde ich durchaus gerecht.“

„Dann komme ich vielleicht noch mal auf dein Wissen zurück...“

flüsterte er ganz leise nah an meinem Mund, eh er sich – ohne mir einen Kuss zukommen zu lassen – wieder weg bewegte.
 

Schmollend hielt ich ihn fest und drehte ihn zu mir, presste meine Lippen auf die Seinen und er neckte mich nun natürlich ebenfalls:

„Erst hab ich so große Mühe, dich dazu zu bringen überhaupt mal ein Wort mit mir zu wechseln und jetzt kriegst du nicht genug oder wie?“

„Und wehe du verrätst es...!“

konterte ich darauf hin erneut, überging seine Bemerkung und dann versprach er auch witzelnd:

„Ich sag es keinem deiner verhassten Primaten.“

„Gut...!“

kam es von mir und ich stellte nun beiläufig – so vor ihm stehend fest, das Aoi ein paar Zentimeter kleiner als ich zu sein scheint, was ihm wohl unbewusst einen Bonus bei mir verschaffte.
 

Nicht weil ich auf so Pygmäen abfahre, sondern weil das einen ungefährlicheren Eindruck hinterließ, als es so ein hirnloser Muskelprotz je könnte.

Bei so Einem würde ich mich wohl nie wohlfühlen können und hätte ständig Angst, wenn was ist mich nicht wehren zu können.
 

Mein Mitbewohner Kai hat zwar auch durch sein Training ein paar Muskeln bekommen und die stehen ihm wirklich gut, aber so weit ich ihn schon im letzten Jahr kennen lernen durfte, tut er keiner Fliege was zu leide.

Nein nicht einmal ein Insekt würde er erschlagen, er fängt es und lässt es aus dem Fenster wieder frei.

Vielleicht... irgendwo in einem anderen Universum, wäre eventuell er Jemand gewesen, der für mich in Frage kommen würde, aber... leider finde ich ihn ganz einfach nur nett – wahnsinnig nett und vielleicht ein bisschen süß, aber er wirkt nun mal nicht anziehend auf mich.

Außerdem steht er auf Mädchen, auch wenn er längst nicht so ausschweifend ist wie seine bescheuerten Freunde.

Was auch immer er mit denen zu tun haben will...

Er weiß auch bis heute nichts von meinem Geheimnis, denn er ist ab und an ziemlich zerstreut, vergisst seinen Kram ständig, lässt versehentlich irgendwo was liegen, verplappert sich ohne das er es wollte...

Zu gefährlich für mich.
 

Und dann wäre da jetzt noch Aoi...
 

Was auch immer an dem Typen ist, das mich so fesselt.
 

____________________________________________________________
 

Ein paar Worte von meiner Seite:

Also wie ich ja vielfach erwähnt habe wird der 'Aoiha'-Anteil etwas geringer ausfallen als es beim 'Reituki' der Fall sein wird.

Daher wird in diesem Handelsstrang auch kein Mord und Totschlag, übernatürliche Wesen oder irgendwelche Entführungen durch Außerirdische vorkommen, sondern lediglich mit Uruha's innerem Kleinkrieg beschäftigen.

Wie er quasi immer und immer wieder gegen sich selbst kämpfen muss, wenn ihm etwas an Aoi liegt, um diesen nicht zu verstoßen.

Kopf gegen Herz, heißt es hier und wer kennt es nicht wenn man sich ständig fragt:

Was mache ich jetzt?

Was denkt Derjenige über mich?

Mach ich was falsch? Hinterlasse ich einen schlechten/falschen Eindruck?

Darf ich dies oder jenes tun, ohne das mir was passiert?

All so was stellt man sich ja ab und an, und das vor allem im Umgang mit anderen Menschen, erst recht wenn man sie noch nicht einschätzen kann und/oder sie/ihn sehr mag... oder ob es jemandem ähnlich wie Uruha geht.

Selbstverständlich fließen auch weiterhin beide Storys in einander, so das auch jeder mal mit Jedem zwei drei Worte wechselt.

Versteht mich aber nicht falsch – Mord, übernatürl. Wesen ect. kommen auch nicht beim 'Reituki' vor, aber diese Beiden müssen sich halt mit dem ein oder anderen Mist herum schlagen.^^

Weils ein selteneres U-Kapitel ist, diesmal auch ein wenig länger.

Ich schau sobald ich Zeit hab drüber,

Btw. plane ich ein Taka-Geburtstags-Special-(Lemon?) in 'You are someone...', was haltet ihr davon?
 

Ähm ja als ich das letzte mal fragte, ob Vorschau oder nicht, war es ja bis auf ein paar wenige Äußerungen sehr verhalten, also... versuch ich es mal mit einer kleinen Vorschau ö.ö

Öhhhm *blättert* ah ja hier!:

ReiRei ist nach seinem 'Gute Nacht'-Bussi erst einmal ziemlich beflügelt und wieder einmal kommt der Stalker in ihm zum Vorschein, selbstverständlich blamiert er sich dabei und wenig später steht er wieder bei Ruki auf der Matte.

Der Kurze wiederum will endlich mal Nägel mit Köpfen machen(... )

Bald darauf kommen sie sich auch sehr nahe(...)

Einige Szenen später brennen bei Reita die Sicherungen durch(...)

Na spannend? :D

(R) Ein Kuss, und das Unheil nahm seinen Lauf

Takanori...

Er... er hat mich geküsst...

Nur kurz und auf die Wange, aber.... es war ein Kuss...
 

Ein gottverdammter Kuss!
 

Mein Kopf wurde mit einem mal so heiß und meine Fingerspitzen legten sich hauchzart auf jene liebkoste Stelle in meinem Gesicht.

Das wummernde Herz in meiner Brust beruhigte sich nur sehr langsam und meine Pudding-Beine wollten mich auch nur mit Mühe vom Fleck bewegen.

Von einer rosa Seifenblase umhüllt wandelte ich auf rosa Wölkchen in mein Zimmer zurück und bettete meinen Leib auf dem watteweichen rosa Kopfkissen meines rosa Himmelbettes.

Einen Moment genoss ich meine rosa Welt, bis sie sich langsam in ein verführerisch samtiges Dunkelrot verwandelte.
 

Jenes Rot, was mein Testosteron in Wallungen geraten ließ und mein umnebeltes Hirn sich augenblicklich vorstellte, das zusammengerollte Kissen in meinem Arm sei Ruki.

Meine Fantasie war so grenzenlos beflügelt, das ich mein Kopfkissen zu küssen und zu streicheln begann.
 

Gott, ich wollte so sehr das wirklich Takanori hier in meinem Bett lag und den ich knutschen könnte bis meine Lippen fusseln.

Sie fusselten leider nur vom Bezug meines Kissens, denn es war nun mal leider nicht dieser verführerische Mund, den ich da küsste.

Resigniert rollte ich mich auf den Rücken und entließ das missbrauchte Bettzeug aus meinem Arm.
 

Wollte Ruki nicht duschen gehen?
 

Ob ich hingehe und ihm wieder heimlich dabei zu sehe?
 

Man duscht ja für gewöhnlich nackt...
 

Selbstverständlich bin ich Trottel auf gesprungen und lief im Schnellschritt zum Gemeinschaftsbad, schlich hinein und hörte das prasselnde Wasser.

Es lief auch nur eine Dusche zu diesem Zeitpunkt und so war die Chance doch recht groß, das er es ist.

Flink stieg ich in die Kabine direkt neben an und lugte ganz vorsichtig am Vorhang vorbei.
 

Gott er ist es!
 

Gibt es irgendwo auf der Welt einen entzückenderen Rücken?
 

Jetzt lass bloß niemanden hier rein kommen...

Dann werd ich nie wieder wichsen, ich schwör's!
 

Das Wasser prasselte dampfend auf Takanori's unverhüllten Körper und bildete kleine Tröpfchen und Rinnsale.

Es gab fast nichts auf diesem Planten was ich in diesem Moment lieber täte, als diese Tropfen ab zu lecken...

Plötzlich stoppte das Wasser und er drehte sich in meine Richtung, ich hastete eiligst in meine Kabine zurück und riss den Vorhang dort zu.
 

Scheiße!
 

Mein Herz begann – nun auch noch aus Angst entdeckt zu werden – einen Ticken schneller zu schlagen.

Doch er kam nicht aus der Dusche heraus, sondern schnappte sich lediglich,dem klackenden Geräusch nach zu urteilen, sein Duschbad und ich sah ihm wieder mal dabei zu, wie er sich einseifte.

So sehr wollte ich nun Derjenige sein, der ihn da überall anfasst...

Er beugte sich nach unten und seifte seine Beine ein, seinen göttlicher kleiner Apfel-Arsch reckte er mir zum Greifen nah entgegen und ich musste arg mit meiner Selbstbeherrschung kämpfen, um meine Triebe unter Kontrolle zu behalten.

Anschließen wusch er sich eben so sorgsam die Haare und spülte den Schaum wieder ab.
 

Ich war verzaubert...
 

Einen Moment wollte ich den Anblick von eben noch genießen und verinnerlichen, eh ich gedankenlos aus hinaus trat, ausgerechnet mit Ruki zusammen stieß und zurück in die Kabine taumelte.

„Akira?

Was machst du denn hier?“

fragte er verwundert und seine leicht triefenden Haare verteilten weitere Rinnsale auf seiner feuchten Haut - der Hauptgrund, weshalb mal wieder nur Schwachsinn aus meinem Mund kam:

„Du-... du-... duschen?“

„Duschen?

Ohne Seife?

Und wo ist dein Handtuch?“

hakte er nun nach und verursachte erneut einen Schweißausbruch meinerseits, eh ich stammelte:

„H-... hab ich wohl vergessen...“
 

„Hm...

Ich glaub du bist heut ein wenig verwirrt...“

sprach er und verließ anschließend den gefliesten Raum, die Tür fiel ins Schloss und mein Kopf krachte schmerzlich an die Innenwand der Duschkabine.

Mehr oder weniger absichtlich.

„Au...“

entkam es mir und dennoch pochte mein Schädel immer wieder strafend an die Fliesen.
 

Suzuki... du bist ein absoluter Vollidiot!
 

Meine Hand griff an den Temperaturregler neben mir und drehte auf eiskalt, stellte anschließend das Wasser an und ich ließ meinen glühenden Körper voll bekleidet von eisigem Wasser berieseln.

Das war bitter nötig...

Ein bis zwei Minuten, länger hielt ich es nicht aus und stellte den Wasserstrahl ab, stieg hinaus und wrang mein Shirt und die Hosenbeine notdürftig aus, bevor ich mit hängenden Schultern zurück in mein Zimmer ging.

Aoi war inzwischen wieder da und blickte mich mit hochgezogenen Augenbrauen fragend an:

„Regnet's draußen schon wieder?“

„Ich war nicht draußen...

Ich war bei Ruki Playstation-Spiele ausleihen...“

knurrte ich und begann mich aus den nassen Klamotten zu schälen, während ich weiter ausgefragt wurde:

„Und bei ihm regnet's rein oder wie?“

„Nein...

Ich will nicht drüber reden...“

murrte ich und zog mir trockene Sachen an, hängte die Klatschnassen auf die Heizung und warf mich selbstmitleidig stöhnend ins Bett.
 

Mein Mitbewohner hakte zum Glück nicht weiter nach und widmete sich räuspernd seinem PC.

Wenige Minuten später sprach er mich dennoch an:

„Öhm... du weißt aber auch das der einzige Fernseher hier auf der Etage im Aufenthaltsraum steht, um eine Konsole anzuschließen?

Das Ding ist Tag und Nacht besetzt.

Keine Chance...“

„Fuck...“

fluchte ich, denn auch das hatte ich wohl nicht bedacht...

„Kann man die nicht auch irgendwie an deinen Laptop anschließen?“

wollte ich nun von ihm wissen und er antwortete:

„Ich hab keine Ahnung, aber ich denke schon das das geht.

Heutzutage ist schließlich einiges machbar, aber du brauchst dazu bestimmt ein Verbindungskabel und so was hab ich leider nicht...“

„Scheiße...“

knurrte ich und fragte mich ob Takanori vielleicht solch ein Kabel besitzt.
 

„Gleich wieder da...“

brummte ich und begab mich, wie so oft an diesem Tag, zum Einzelzimmer und klopfte an – dank der kalten Dusche diesmal etwas gesammelter, als die anderen Male.

Aber auch mein einigermaßen beruhigter Zustand wurde sofort restlos eliminiert, als Ruki mir die Tür öffnete und immer noch nur mit diesem verfickten Handtuch um der Hüfte da stand.

„Ich... ich... wollte...“

faselte ich neben mir stehend und Angesprochener zerrte mich in den Raum hinein, schloss hinter mir die Tür und begab sich wortlos zu seinem Schrank.

Dort kramte er eine Körperlotion heraus und begann sich einfach vor meinen Augen einzucremen...

Zum Glück stand er mit dem Rücken zu mir, so konnte er meinen entsetzten Gesichtsausdruck nicht sehen.

„Was wolltest du?“

sprach er mich an und ich stammelte wie üblich nur Unbrauchbares:

„Äh ich... öhm... hab's vergessen....“
 

Kein Wunder, wenn der da so steht und...

… jetzt auch noch das gottverdammte Handtuch fallen lässt!
 

Der macht mich wahnsinnig!
 

Mein Herz machte einen Satz und mein Mund wurde schlagartig trocken.

In aller Ruhe massierte sich Takanori die Lotion ein und beugte sich abermals nach vorne, um besser an seine Beine zu kommen.

Ich war zu nichts mehr fähig außer auf das nackte verbotene Fleisch zu starren und den Anblick der sinnlich schimmernden Haut in mich aufzusaugen.

„Akira?“

vernahm ich meinen Namen und sah wie er sich noch immer von mir abgewandt in einen Morgenmantel hüllte und auf mich zu trat.

Beim Anblick der baumelnden und zu dem viel zu langen Gürtel-Enden, fiel mir Gott sei dank wieder ein was ich wollte und so fiepte ich hastig:

„Kabel!“

„Kabel?

Wofür?“

wollte Ruki wissen und stand nun direkt vor mir.
 

Er, in einem Morgenmantel... so dich vor meiner wehrlosen Gestalt.
 

Déjà-vu.!
 

Mein Herz begann erneut und ohne Gnade in meinem Brustkorb zu hämmern.

Ich war mal wieder nicht im Stande vernünftig Sauerstoff in meine Lungen zu leiten und dem irritierten Gesichtsausdruck zu entkommen.

Eine Antwort auf seine Frage zu finden, bei der ich eh wusste das sie mir nicht einfallen würde, war ebenso unmöglich.

Takanori überwand daraufhin die kurze Distanz zwischen uns und veranlasste mich somit dazu rückwärts zu gehen, bis ich die Tür im Rücken spürte und tierisch nervös schlucken musste.
 

Sein Arm streckte sich an meinem Kopf vorbei an die Tür und er flüsterte direkt vor mir gestützt:

„Weißt du... wenn du bei mir sein willst... musst du nicht ständig irgendwelchen Krempel ausleihen.

Ich verrat auch keinem das du hier bist, ich schwör's...“

Er war so bedrohlich nah, das ich seinen Atmen spüren konnte.
 

Nun hob er seine andere Hand, legte sie an meinen Nacken und kraulte behutsam, während ich mir vorkam wie ein Lamm auf der Schlachtbank.

Ein enorm großer Klos bildete sich binnen Sekunden in meinem Hals und nahm mir die Luft zum Atmen.

Erst recht als er sich direkt vor meinen Augen über die Lippen leckte und sich damit jetzt bedächtig meinem Gesicht näherte.
 

Auf Zehenspitzen stehend nahm er meinen Kopf nun in beide Hände und hauchte ganz dicht vor mir:

„Deine Haare sind.... so nass...“

Mein kompletter Körper verspannte sich, als seine Lippen die meinen berührten, wie ein zarte Brise darüber huschten und mich seine nur noch halb geöffneten Augen ansahen.
 

Ruki hatte nun den ersten Schritt gemacht und ich war so kurz vor der Erfüllung meiner feuchten Träume und den ständigen erotischen Fantasien.
 

Und doch...
 

Es ging nicht....
 

Es ging verflucht noch mal einfach nicht!
 

Irgendein Schalter in meinem Kopf legte sich um und ließ mich das Objekt meiner Begierde weg schubsen, den Raum überstürzt verlassen und zurück in mein Zimmer flüchten.

Dort angekommen war ich drauf und dran Aoi nach seinen Herzpillen zu fragen und gegen die aufsteigende Wut in mir an zu kämpfen.

„So 'ne verfickte Scheiße!!!“

schrie ich und trat mit voller Wucht gegen die Tür, welche so laut ins Schloss krachte, das mein Mitbewohner beinahe vom Stuhl fiel vor Schreck.

„Was zur Hölle ist mit dir los man???“

schrie dieser mich an und ich brüllte zurück:

„Kannst du mir einfach Eine rein hauen und zwar so das ich in die nächste Ecke fliege?“

„Öhm... ich bin eigentlich nicht so der Schlägertyp, aber frag doch Kawasaki, der wird dir sicherlich mit Freuden den Wunsch erfüllen“

konterte Aoi daraufhin und zerrte mich von der Tür weg, zeigte auf mein Bett und befahl:

„Setzen Suzuki, und dann erzählst du dem Onkel was passiert ist.“
 

Wutschnaubend ließ ich mich zu meinem Bett schieben und setzte mich ans Kopfende, knüllte mein Kissen ziemlich brutal zusammen und seufzte theatralisch.

„Ich... glaub Takanori wollte mich küssen und...“

begann ich und brach ab, als mir die Szene von eben wieder genauestens vor Augen erschien und mein Zimmernachbar mitfiebernd nachfragte:

„Und?“

„Und.... ich hab ihn weg geschubst... und bin abgehauen...“

beendete ich den begonnenen Satz und vernahm wie mein Gegenüber Augen verdrehend knurrte:

„Er legt dir die vorgekauten Häppchen in den Mund und du Depp spuckst es wieder aus?

Sag mal... tickst du noch richtig?

Das war die Chance, man!

Du bist so ein Volltrottel...

Vom Fach, echt ey...!“
 

„Ich weiß...“

murrte ich und blickte mit in Falten gelegter Stirn zum Fenster.

„Pass auf... ich geb dir jetzt Baldrian... und du kommst erst mal runter von deinem Trip und machst dir Gedanken wie du das wieder hin biegst...

Ich an Matsumoto's Stelle wäre verdammt sauer auf dich!“

„Ich weiß...“

kam es erneut von mir und ließ mir anschließend die Beruhigungspille geben, doch mein liebenswerter Mitbewohner gab sie mir nicht einfach so, ohne seine Meinung noch einmal zu verdeutlichen, eh er die Baldrian-Tablette in meine Hand fallen ließ:

„Weist du... ich bin auch ein Trottel der unsterblich verknallt ist, aber ich hänge hier nicht so erbärmlich rum wie du.

Sieh zu das du deinen Arsch hoch kriegst und die Hosen runter lässt!

Also... im übertragenen Sinne... und bitte bei ihm!

Nicht hier vor meinen unschuldigen Augen...“
 

Er schnappte sich seine Jacke und seine Geldbörse und brummte:

„Ich treff mich jetzt mit Takashima und spendier ihm 'nen Kaffee, wenn er mich denn lässt.

Er will mit mir reden... mal sehen was dabei heraus kommt.

Und du nimmst dir ein Beispiel an ihm, sammelst deine Eier ein und stehst deinen Mann!“

Mit der Ansage ließ er mich stehen und tauchte auch erst einige Stunden später wieder auf.

Ich lag schon im Bett, da ich nichts weiter mit mir anzufangen wusste, als mir den Kopf zu zerbrechen wie bescheuert ich mich verhalten hatte und dachte darüber nach was ich jetzt tun sollte.
 

Es war schon recht spät, genauer gesagt war es mitten in der Nacht, als sich meine Gedanken einigermaßen gesammelt und sofern möglich, auch beruhigt hatten und ich mir die Worte eines weisen Shiroyama's zu Herzen nahm.

Eigentlich wollte ich zunächst nur einen schnellen Gang zum WC erledigen, doch als ich den nächtlichen kaum beleuchteten Flur zurück lief, fiel mein Augenmerk auf die verfluchte Tür am Ende des Ganges.

Mein Tempo drosselte sich und ich schlich förmlich auf Takanori's Zimmer zu.
 

Soll ich?
 

Soll ich nicht?
 

Soll ich...
 

Soll ich nicht...
 

Abgesehen davon das ich nur in Boxershorts und T-Shirt, barfuß und mit zerzausten Haaren über den Flur tippelte, war es auch so arschkalt.

Ich nahm meinen Mut zusammen und klopfte, wenig später wurde die Tür entriegelt und geöffnet.

Durch den Spalt hindurch sah Ruki mich an und zog die Tür weiter auf, stützte seine Hand an den Türrahmen und lehnte den Kopf daran, als er seufzte:

„Weißt du wie spät es ist?“

„Ja weiß ich, ich muss mit dir reden...“

brummte ich und der vor mir Stehende fragte leicht genervt:

„Doch nicht etwa jetzt?“

„Ja, jetzt...“

entgegnete ich dem leise und wurde hinein gelassen.
 

Im Raum war es weitgehend dunkel, nur das von draußen durchs Fenster herein tretende Licht erhellte spärlich das Zimmer und vermutlich war das auch ganz gut so für meine Nerven.

„Und was gibt’s um die Zeit?“

knurrte mein Gegenüber sichtlich wenig begeistert und verschränkte die Arme.

Er klang nicht wirklich erfreut über meinen Besuch und ich konnte mir durchaus denken wieso, aber dennoch wollte er mir wenigstens zuhören und nicht wieder vor die Tür setzten.

„Ich hab nachgedacht...“

begann ich meine Erklärung und Takanori stemmte die Hände in die Hüfte, sah zu Boden und murrte:

„Das ist schön für dich, aber was hat das mit mir zu tun?“

„Ich bin mir da noch nicht sicher...“

antwortete ich ihm und nun fuhr er mich doch an:

„Moah... na toll... und das hätte nicht bis morgen früh warten können?“

„Nein, weil...“

unterbrach ich mich erneut selbst und Ruki hörte sich schon ziemlich angepisst an, als er nachfragte:

„Weil?“

„Ach fuck...“

krächzte ich und fasste einem inneren Impuls folgend an seinen Nacken, zog die perplexe Gestalt vor mir an mich heran und küsste ihn ohne Vorwarnung recht heftig.
 

Wohl etwas geschockt löste sich Takanori von mir und sah mich ernst an, ich blickte ängstlich drein und hoffte inständig nicht alles kaputt gemacht zu haben.
 

Nagende Unsicherheit.
 

War es richtig auf meine innere Stimme zu hören die mir zu rief, das der Kleine es doch auch will, er es sogar nur darauf angelegt hat, mich auf diese verdammt fiese Art und Weise zu ködern?
 

. . .
 

Eine gefühlte Ewigkeit starrten wir uns an, ohne das sich einer von uns bewegte, bis er sich wieder gefasst hatte und sich grob im Stoff meines T-Shirts festkrallte, mir noch einmal prüfend in die Augen sah und dann stürmisch seine Lippen auf meine presste.

Diesmal wich ich nicht zurück, sondern blieb stehen und ließ ihn tun, was immer tun er wollte.

„Du machst mich echt fertig Akira Suzuki...“

hauchte Ruki heiser, eh er mir regelrecht um den Hals fiel und mich knutschend an die Tür presste, kurz darauf mit dem Daumen meine leicht verkrampften Lippen teilte und seine feuchte Zunge hindurch schob.
 

Es war wie eine gewaltige Gefühlsexplosion in meinem Inneren.
 

Und es war so erlösend.
 

Verdammt erlösend!
 

Mein Herz begann wieder ein mal zu rasen, aber flüchten wollte ich jetzt um keinen Preis der Welt.

Der nächste Kuss, zuerst noch vorsichtig heran tastend, wurde schnell wilder und inniger.
 

Es war wie ein Traum.

Ein Traum in dem man das Verbotene haben konnte, nicht denken musste und einfach das tun durfte was man wollte – ohne Konsequenzen.

Dem Verlangen einfach freien Lauf lassen und sich nehmen was man begehrt.
 

Wir gaben uns offenbar Beide der solange zurück gehaltenen Sehnsucht nacheinander hin und ließen unsere Hände am Körper des Anderen auf Wanderschaft gehen, während wir sein Bett ansteuerten.

Schnell kroch Takanori rückwärts darauf und ich ihm hinterher, ohne das sich unsere Lippen von einander trennen wollten.

Es war blanke Wollust die mich trieb.

Blind tastete er nach dem kleinen Nachttischlicht und schaltete es ein, legte sich direkt auf den Rücken und zerrte mich über sich.

War mir auch recht, so konnte ich seinen hungrigen fast gierigen Blick nur zu gut erkennen.
 

Ohne Umschweife langte seine kleine Hand an meinen Schritt und massierte mich, als ich über ihm kniete und deswegen scharf die Luft einsog.
 

Fuck, geht der Kleine ran...!
 

Er hatte mich quasi direkt bei den Eiern und wusste bestens damit umzugehen.

In einen Kuss seufzend schob ich meine Beine äußerst angetan von seiner Behandlung etwas auseinander, um ihm mehr Platz dafür zu bieten.
 

Endlich bekam ich das, wonach es mir solange gelüstet hat und so öffnete ich flink den Gürtel seines Morgenmantels, den er sich übergeworfen hatte und schob den Stoff weg.

Darunter war diese wundervolle, weiße, schimmernde, nackte herrliche Haut und ich betrachtete zum ersten mal rechtmäßig und ganz aus der Nähe diesen betörenden Körper.

In diesem Moment wurde mir allerdings eines dafür umso bewusster.

Nämlich das, wovon sich Dieser von den bisherigen von mir berührten Körpern unterschied:

„Scheiße man, du hast ja n Schwanz...“

„Ach echt?

Wie kam der denn da so plötzlich hin?“

flüsterte Ruki sarkastisch unter mir und zog mich wieder an sich, weil ich etwas zurück gewichen war und hauchte dabei:

„Surprise...“

bevor er mich um den Verstand küsste.
 

Einige Augenblicke lagen wir knutschend in seinem Bett und ich spürte seine warme Hand unter meinem T-Shirt auf und ab streichen, welche sich nicht mit meiner Körpermitte beschäftigte.

Ich bekam so das Gefühl ihm ebensolche Streicheleinheiten zukommen zu lassen und geriet ins Stocken, da ich nicht so wirklich wusste, wo ich anfassen sollte.

Knurrend unterbrach Takanori deshalb unser leidenschaftliches Knutscherei und schaute genervt weg, als er mein erneutes Zögern bemerkte, doch dieses mal dirigierte ich ihn geistesgegenwärtig wieder zu mir und vereinnahmte den sündhaften Mund noch ein mal.

Ein leises überraschtes Fiepen war von ihm zu hören, dann ließ er sich auf das von mir begonnene Zungenspiel ein, legte seine Hände wieder an meinen Rücken und presste mich an sich.
 

Wohl der längste und begierigste Kuss, an dem ich jemals beteiligt war, entbrannte zwischen uns.

„Kannst du mich nicht einfach immer so überwältigend geil küssen...?“

wisperte er rau in einer kurzen Pause, um zu Atem zu kommen und ich sprach leise an Ruki's roten und leicht geöffneten Lippen:

„Sag das noch mal...“

Denn diese Worte klangen so absolut betörend und anregend aus seinem Mund, das ich ihn am liebsten den ganzen Tag in solch hoch erotischem Flüsterton reden hören könnte.
 

Auch wenn ich mir die ganze Nacht so um die Ohren geschlagen hätte, oder viel mehr um die Ohren knutschen hätte können, so wurde auch mir wieder klar, dass das hier Wohl oder Übel Neuland für mich war, als der unter mir Liegende mich auf sanfte Art stoppte und flüsterte:

„Du solltest jetzt lieber gehen und das Ganze erst mal sacken lassen...“
 

Das Letzte was ich nun wollte war zwar das Objekt meiner Begierde einfach alleine zu lassen, aber dennoch war es vermutlich eine richtige Entscheidung von ihm.

Mittlerweile schien auch Takanori mich gut genug zu kennen, um zu wissen, das ich Zeit brauchen würde, um das hier zu verarbeiten.

Möglichst bevor ich wieder irgendwo mitten drin einen eiskalten Rückzieher mache und uns beiden damit die Laune verderbe.

„Es ist besser so... glaub es mir...“

bekräftigte er noch einmal und schob mich sanft aber bestimmend von sich runter.

Anschließend wurde ich küssend vom Bett gedrängt und zur Tür dirigiert.

Trotz dessen das wir gerade wieder wild am knutschen waren, so wusste ich innerlich das er Recht hatte.
 

Aber eines wollte ich mir in dieser Nacht dennoch nicht nehmen lassen und so wanderten meine Hände unter dem Stoff an den überaus verlockenden Knackarsch, umfassten genussvoll die festen Pobacken und kneteten diese voller Hingebung.

Ruki hatte damit wohl nicht gerechnet und seufzte in den Kuss, scheuchte mich jedoch nicht weg, sondern küsste mich umso verlangender ein mal mehr gegen seine Zimmertür.
 

Dies machte es mir zwar auch umso schwerer mich ausgerechnet jetzt von ihm trennen zu müssen, aber nachdem er die Tür hinter mir öffnete und man mich im ungünstigsten Fall eben so erwischen könnte, unterbrach ich die Fummelei und ließ von seinem Hinterteil ab.

Lächelnd schob er mich zur Tür hinaus und bekam dennoch einen letzten kurzen Abschiedskuss von mir aufgedrückt, eh er 'Queen Elisabeth-like' winkte und seinen Morgenmantel um sich schlang.
 

Takanori schloss nun die Tür und ich blickte noch einmal sehnsüchtig in deren Richtung, bevor ich hinüber zu meinem Zimmer schlich und mich nochmals umsah, ob mich nicht doch Jemand beobachtet haben könnte.

Breit grinsend betrat ich mein Zimmer und knipste vorsichtig das Licht auf meinem Nachtschrank an, warf einen Blick auf meinen selig schlummernden Mitbewohner und entblätterte mich samt Shorts, kroch unter die Decke und löschte das Licht.

Angeheizt machten sich meine Gedanken sofort selbstständig und setzten die Szene von eben in Ruki's Bett fort.

Meine Hände fanden in meinen Schoß und ahmten die kraulende Technik nach, die er bei mir angewandt hatte und stimulierten letztlich meine gesamte kribbelnde Körpermitte, bis ich mich - jegliche Laute unterdrückend - zum Höhepunkt brachte und glücklich wie schon lange nicht mehr in die Decke einrollte.

Auch wenn ich wohl kaum ein Auge zu tun könnte und den nächsten Morgen kaum abwarten wollte, so gab ich dennoch mein bestes wenigstens etwas Schlaf zu finden.
 

Mich quälten allerdings Träume.
 

Fiese Albträume...
 

Von der beschissensten Sorte die es gibt...!
 

. . .
 

Schweißgebadet wachte ich auf und hatte jede einzelne Szene vor Augen.

Mit mir wollte keiner mehr etwas zu tu haben und Alle gingen mir aus dem Weg.

Gar richtig beschimpft und verflucht wurde ich, irgendwer wollte mich im Traum auch noch verprügeln und abstechen.

Weil ich irgendwie etwas mit einem Kerl hatte.

Einem Kerl mit Schwanz, Eiern und ohne Titten...
 

Man hielt mich für schwul...
 

Ich bin nicht schwul!
 

Schließlich finde ich Möpse immer noch sehr ansprechend!
 

Aber man wird mich ganz sicher dafür halten...
 

. . .
 

Das kann ich nicht zu lassen!
 

Ich kann nicht...

Ich kann's einfach nicht sein...!
 

Aber was bin ich eigentlich dann...?
 

Ich bin jedenfalls nicht schwul!
 

Auf gar keinen Fall!
 

Ich hatte doch auch was mit Mädchen...

Und das nicht mal so Wenige!
 

. . .
 

Viele Schwule hatten mal was mit Mädchen... bis da ein Kerl kam.

Vermutlich direkt aus der Hölle, vom Teufel geschickt!

Hab ich mal irgendwo gehört...
 

Fuck, aber es war doch nicht schlimm mit den Weibern!

Im Gegenteil, ich hatte Spaß und es war toll und...
 

Aber wie soll ich wissen wie es mit Ruki wäre, wenn ich's nicht probiere...?
 

Warum sollt ich es denn überhaupt probieren wollen?!
 

Er is'n gottverdammter Kerl, man!
 

Mit Schwanz, Eiern und ohne Titten...
 

. . .
 

Ist das 'ne Phase?
 

Wenn ja, wie lange?
 

Geht’s eigentlich nur mal wieder mir so, oder haben noch Andere dieses Problem nicht zu wissen was sie wollen?

Oder wen...
 

Und Shiroyama?

Ist der schuld an meiner Misere?

Als der hier aufgetaucht ist fing dieser Hokuspokus an und ich hab meinen Verstand verloren.

Der fährt doch auf diesen komischen Typen ab, ich bin mir sicher das muss abfärben...

Auf so engen Raum wie diesem hier.
 

ReiRei... du denkst wie jemand aus'm tiefsten Mittelalter.

Du weißt doch eigentlich, dass das nicht ansteckend ist und wie jede Zeitbombe nur einen Auslöser braucht...
 

Und wenn müsstest du dieser blöden, zu kurz geratenen Sünde auf zwei Beinen die Schuld geben!

Schließlich ist es nicht Aoi der dich wuschig macht.

Soweit kommt's noch...!
 

Ist es denn nur dieser kleine Kerl oder kommen da noch mehr, die mein Interesse wecken?
 

. . .
 

Scheiße was soll das?
 

Wieso muss mir das passieren?
 

Hab ich was falsch gemacht?
 

Bin ich weibisch?
 

Lauf ich irgendwie seltsam?

Ich laufe doch männlich oder?
 

Und ich hab doch sonst nie irgendeinem Kerl auf den Schwanz oder den Arsch gestarrt...!

Na gut eigentlich doch recht oft... in der Umkleide... oder wenn Einer nackt durch die Gemeinschaftsdusche lief.
 

Aber das war nur zum Vergleich!

Man(n) muss sich ja informieren wie gut die Konkurrenz bestückt ist.
 

Aber was bitte interessiert mich das eigentlich?
 

Fuck – fuck – fuck!
 

Mein Kopf war so voller Gedanken und fühlte sich dennoch so leer an.

Ich musste erst mal nachdenken, über mich... und Takanori... und was da zwischen uns läuft.

Wenn man das denn überhaupt als was 'Laufendes' bezeichnen konnte...
 

Aber sicher läuft da was...

Nur was genau ist das?
 

Ich bin dem Grund meiner enormen Verwirrtheit und Angst vor Ablehnung die nächsten 3 Tage vehement aus dem Weg gegangen und ignorierte ihn selbst als er mich vor dem WC oder beim Essen abfing.

Am ersten Tag war es am schwierigsten.

Ich brauchte den Abstand dringend zwischen uns, um mir darüber klar zu werden was es ist, was ich von ihm wollte.

Oder was ein bestimmter Teil in mir von diesem kleinen frechen Kerlchen wollte und mein Herz mehr denn je zum Rasen brachte.

Den ganzen Tag hab ich damit verbracht mir den Kopf zu zermürben und kam nicht wirklich weiter, drehte mich nur im Kreis und gab auf, da ich selbst den Schultag komplett verträumt hatte deswegen.
 

Aoi hat mich kurzerhand für 'seltendämlich' erklärt.

Ist ja schön und gut das der damit klar kommt, sich an Männern aufzugeilen, aber mich beunruhigt das!
 

Wieso eigentlich jetzt erst?
 

Weil es mit dem Annäherungsversuch nun auch von beiden Seiten eine Bestätigung war, das da eine gewisse Anziehungskraft war?

Weil es ein bedrohlicher Gedanke war, als schwächliche Schwuchtel abgestempelt zu werden und unter zugehen?
 

Am zweiten Tag hatte auch Ruki seine Kontaktaufnahmen vom Vortag wieder eingestellte und versuchte gar nicht erst mit mir zu reden, schaute mich nur teils traurig und irgendwie enttäuscht aus der Ferne an.

Aber auch jetzt fand ich keine eindeutigen Ergebnisse meiner doch so gründlichen psychischen Selbstuntersuchung.
 

Teil meiner physischen Selbstuntersuchung wurde jedenfalls die zerknüllte Blondine in meinem Papierkorb.

Ich fischte sie wieder unter haufenweise Pro und Kontra Zetteln heraus und wollte wissen inwiefern sie mich vielleicht doch noch erregt.
 

Sie musste!
 

Wenn ich nicht scharf drauf werde, ist eindeutige die Braut schuld!

Gott ReiRei... das ist doch saudumm...!

Die hat's doch früher auch gebracht und ist nun wirklich nicht hässlicher geworden...
 

Irgendwie brachten mich meine Selbststudien nicht im geringsten weiter.

So kam es das ich am dritten Tag und 2 Nächte fast ohne Schlaf, im Unterricht ein gepennt bin nachsitzen musste.

Übermüdet und deprimiert schlürfte ich abends in mein Zimmer und starrte die Wand an.

Shiroyama war nicht da das ich ihn hätte anstarren können, der hätte vielleicht ein wenig mehr Abwechslung in Farbschema und Struktur geboten.

Verzweifelt klammerte ich mich an die letzten hartnäckigen Gedanken die meinen Zustand erklären sollten, doch tat sich mir nur eine Frage auf und schob alle Erklärungsansätze für mein grenzenloses Chaos im Hirn in den Hintergrund.
 

Bringt es überhaupt was nach Ursachen oder Lösungen zu forschen?
 

Am späten Abend fand ich endlich ein wenig Ruhe.

Es war schon soweit in der Uhrzeit fortgeschritten, das niemand mehr im Flur oder dem Gemeinschaftsbad sein würde.

Perfekt für mich und mein gestörtes Seelenheil um in Einsamkeit und Finsternis duschen zu gehen.

Ich rappelte mich also aus meiner Starre auf und ging über den dunklen Flur zu dem großen gefliesten Raum hinüber, stand vor der Duschkabine in der ich Ruki das letzte mal hier sah.

Das Licht hatte ich aus gelassen, für meine Bedürfnisse reichte die Helligkeit der Laternen vom Hof und die des Mondes, welcher von draußen durchs Fenster schien aus um klar zu kommen.
 

Die Kabine war trocken.

War wohl heute niemand drinnen oder es ist doch schon länger her.
 

Ich zog mein T-Shirt aus und stellte dann durch meine überarbeiteten Hirnwindungen schleichend fest, das ich weder Duschzeugs, noch ein Handtuch dabei hatte.

Seufzend ließ ich mich mit dem Rücken gegen die Wand kippen und wollte einfach nicht mehr auf den Beinen stehen bleiben.

Einfach zusammen rutschten und flennen...

Danach war mir.
 

Du bist so erbärmlich Akira Suzuki...
 

Meine Hände landeten an meinem Kopf und ohne das ich es verhindern konnte, rollten vereinzelte stumme Tränen der Verzweiflung über meine Wangen.

Je mehr ich mich selbst ermahnte und stoppen wollte, umso mehr drängten sich die salzigen Tropfen aus meine Augen.

Mein Kopf wusste einfach nicht mit solchen Gefühlen umzugehen – nicht das ich meinen Schädel in letzter Zeit unter Kontrolle hätte, aber diese schweren erdrückenden Gedanken machten mich richtig fertig.
 

Mit so einem Scheiß musste ich mich ja nie herum plagen...
 

Ich hörte plötzlich ein leises Geräusch und hielt die Luft an, doch da das Licht nicht anging, machte ich mir auch keine Gedanken darüber, das mich hier irgendwer so weinerlich sehen könnte.
 

Und doch... es war jemand hinein gekommen.
 

_________________________________________________________________
 

Wer da wohl reingekommen ist?

Aoi?

Der sich seinen Busenfreund zur Brust nimmt und mal ordentlich zusammen scheißt, was das eigentlich soll?

Ruki?

Der Reita versucht aufzubauen und ihn selbstredend wieder aus der Reserve lockt?

Oder vielleicht wer ganz anderes? :D

Wer weiß wer weiß...

Ha! Ich weiß es ja! XD

Und... vllt. stimmt eines der oben genannten Dinge, vllt. aber auch nicht :P

Ich weiß das die einzelen Zeilen vllt. ein wenig nervig erscheinen wenn sie da so einzeln stehen, aber es soll die Gedanken Akira's unterstützend darstellen.

Mhmm ich möchte die Möglichkeit nutzen und mal erwähnen das ich mein Profil versuche auf dem neusten Stand zu halten und dort update was ich gerade schreibe oder zeichne und was demnächst in Planung steht.

Wer will kann einen Blick drauf werden, wer nicht lässt es halt bleiben ^^

Und wer's noch nicht weiß, ihr dürft mir gern Mails/ENS's schicken, wenn ihr ein Anliegen oder Fragen habt, ich beiße nicht ö.ö

Jedenfalls nicht immer ;)
 

Schluss mit Sülzen! – dann kommen wir mal zur Vorschau gell?

Also... es wird ein R-Kapitel und...

Ruki isses der rein kommt und unserem ReiRei in der Dusche den Kopf 'wäscht' :)

Ein klein wenig heizt der Kleine ihm dort ein und... ja, wieder einmal wird Reita samt Klamotten nass, wegen Ruki :P

Und ich würde sagen für einige kommt wieder so ein gefürchtetes doofes kleines Lemon-Kapitel und für andere wird eine lange Durststrecke bewässert xD

Ja also... ReiRei spürt nun am eigenen Leib das seine 'verdammt dreckige Tiefsee' ein reißendes stilles Gewässer ist x.x

Wie soll es auch anders sein, lässt ihn sein wirres Trottel-Hirn auch mal wieder in ein Fettnäpfchen treten und er stoßt damit seinem Ruki ziemlich vor den Kopf...

(R) Die vielen Facetten eines rätselhaften Ruki's

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

(U) Angst vor Nähe

Ich bekenne mich schuldig...

Denn ich hatte es nicht über mich gebracht Aoi am Tag nach unserem mehr oder weniger ungeplanten ersten Date, wie verabredet in meinem Zimmer zu empfangen.

Ich konnte einfach nicht...
 

Es erschien mir zu viel.

Zuviel was ich von mir preisgebe...

Obwohl oder gerade weil ich mich doch schon am Vortag in seiner Nähe so hab gehen lassen und mich auf die Knutscherei im Geräteraum eingelassen hatte.

Das war irgendwie nicht ich...
 

Klar, da war schon irgendwie ein Teil von mir, der das sehr wohl wollte und sich auch durchgesetzt hat, aber... zutraulich bin ich sonst nie; nirgendwo.

Dieses viel zu schnell aufgebaute Vertrauen, welches ich nun mehr nicht nachvollziehen kann und wieso ich es zugelassen hatte, das er – ein Fremder – mich überhaupt anfassen, gar küssen darf.
 

Vielleicht hab ich auch einen ziemlichen psychischen Knacks, das mein Verstand nun plötzlich wieder umdenkt und die Mauer um mich herum wieder aufbauen will.

Warum also hatte ich es nur getan, mich ihm da so an den Hals zu werfen, als ob ich es so nötig hätte?

Ich finde keine Erklärung für mein Verhalten und es bereitete mir nicht nur erneutes Kopfzerbrechen, sondern auch ziemliche Angst, das Yuu es so einfach schaffte mich einzuwickeln.

Irgendwie entzog es sich ganz und gar meinem Verständnis, wie mir das passieren konnte...

Sicher... er ist süß, aber was bitte rechtfertigt es, ihm meine so sorgsam aufgebaut Verteidigung so schutzlos zu Füßen zu werfen?
 

Er war definitiv ein Schwachpunkt und ich sage seit dem immer wieder zu mir selbst: Kouyou was soll denn der Mist?

So was kannst du doch gar nicht gebrauchen, diesen fremden Typen in deinem Leben... du bist doch auch bisher ohne solche Dinge wie einen Freund klar gekommen...

Aber da war dieser kleine drängende Teil in mir, der immer dazwischen rief: Kouyou... denk dran, wie wunderschön und aufregend es war, als er dir Aufmerksamkeit geschenkt hatte.
 

Aufmerksamkeit...

Ich will nicht sagen, das ich unbedingt welche brauche, im Gegenteil.

Mir ist wohler, wenn ich ungesehen bleibe, aber es war verdammt noch mal so ein schönes Gefühl, was ich bei Yuu hatte und er hat nur mir allein seine gesamte Aufmerksamkeit zukommen lassen.

Es fühlte sich gut an und richtig und berauschend und... ach es war grandios...!

Doch mit Sicherheit war es trotzdem auch gefährlich.

Das schöne Gefühl konnte mir ja jederzeit auf beschissenste Art und Weise wieder genommen werden und vermutlich war das auch ein sehr großes Problem in meinem Kopf, gegen das mein Herz kaum an kam.
 

So kam es, das ich gleich an besagtem Morgen einen Zettel schrieb und unser zweites 'Date', wenn man es denn so nennen kann, absagte.

Vor der ersten Stunde noch landete die Nachricht in Aoi's Spind und wie erwartet hielt ich auch schon in der nächsten Pause eine Antwort in meinen Händen:

'Warum hast du nun so plötzlich keine Zeit für mich?'

wollte er dort wissen und ich antwortete ihm sogar wahrheitsgetreu:

'Kai ist überraschend doch da, weil das Auto von seinem Kumpel einen Motorschaden hat und sie nicht in die Stadt können'

- weshalb mein Mitbewohner tatsächlich nicht, wie ursprünglich gedacht, weg sein würde und so fügte ich noch an:

'Außerdem muss ich den ganzen Tag lernen'.
 

Ich hatte Schiss.

Ganz einfach totale Panik, das ich mich in Yuu Shiroyama verliebt haben könnte.

Das geht doch nicht einfach so oder?

Man verknallt sich doch nicht plötzlich in Jemanden...

Blödsinn..!
 

Hirngespinste Kouyou!
 

Weil du scheinbar der Einzige bist, der nicht wie alle Anderen in deinem Alter irgendwelche Beziehungsgeschichten laufen hat und du dich einsam fühlst.

Ja.. verdammt einsam...
 

Es war zum Verzweifeln.

Bei jedem Punkt, den ich akribisch als Kontra für eine Beziehung mit Aoi heraus wühlte, tat sich sofort ein Pro auf und das ohne großen Aufwand.

Irgendwann war ich mir schon nicht mehr sicher, was ich wollte oder was ich nicht wollte.

Am liebsten wäre mir natürlich gewesen, das ich wie scheinbar jeder Andere da draußen, mich einfach kopfüber in so eine Sache stürzen könnte.

Aber nein, mein Dachschaden lässt das offenbar nicht zu...
 

Ich hatte entgegen meiner Erwartungen keine Antwort auf meine dürftige Erklärung, warum ich das Date abgesagt habe, in meinem Schrank und wunderte mich fast schon weshalb.

Umso erschrockener war ich, als Yuu plötzlich beim Schließen meiner Spindtür dahinter zum Vorschein kam und mich mit verschränkten Armen argwöhnisch ansah.

Schnell blickte ich mich um und stellte sicher, das uns niemand beobachtete.

„Was soll das, Kouyou...?“

sprach er leise, aber dennoch klang er irgendwie enttäuscht.

Ertappt blickte ich zu Boden, doch Aoi sprach einfach feststellend weiter:

„Du hast kalte Füße gekriegt..“
 

Ich sagte noch immer nichts und schaute ihm nur verschämt in die Augen, rechnete mit einem bösen Blick, doch er sah mich nur seltsam an, bevor er wieder flüsterte:

„Ich würde dich so gern wiedersehen.

Hast wirklich keine 5 Minuten für uns allein?“

„I-ich muss lernen...“

murmelte ich ein letztes mal vergebens, denn er überging die Info einfach und sagte in ruhigem Ton:

„Ich bin heute Abend wieder im Geräteraum... 19 Uhr und ich weiß das du bis 18 Uhr Training hast.

Komm bitte und lass uns reden, ich warte da auf dich.“

Ich sagte nichts weiter und auch Aoi ging ohne ein weiteres Wort an mir vorbei.

Ein wahnsinnig schlechtes Gewissen machte sich in mir breit.
 

Er sah irgendwie so traurig aus...
 

Hin und hergerissen brachte ich den restlichen Schultag nur mühsam herum und das anschließende Training lief auch nur schleppend, als wäre das Universum wieder mal gegen mich.

Der Platz auf der Tribüne schien heute allerdings leer zu bleiben.

Kein Aoi, der mit zu sah und zu allem Übel kamen einige von meinem Team zu spät und unser Trainer war deswegen furchtbar schlecht drauf, weshalb er die Übungsstunden verschob und mein Zeitplan ins wanken geriet.

Denn als ich Yuu eine halbe Stunde nach dem eigentlichen Trainingsende doch noch sah, hatte ich den Entschluss gefasst auf jeden Fall, wenigstens noch einmal mit ihm in Ruhe zu reden.

Ich konnte es irgendwie nicht mit ansehen, wie er da an der Mauer lehnte, statt auf seinem üblichen Platz in der vorletzten Reihe zu sitzen und mich auch noch so melancholisch ansah.
 

Kaum war das Training endlich vorbei, lief ich im Dauerlauf zum Geräteraum und da ich wegen des verspäten Beginns auch entsprechend später Schluss hatte, hab ich es noch nicht einmal geschafft zu duschen.

In mäßig verschwitzen Klamotten stand ich außer Atem in der Tür am verabredeten Ort und sah wie Aoi auf dem Stapel Sportmatten saß und leise sprach:

„Du bist da... endlich.“

„Sorry... haben länger gemacht...“

nuschelte ich und wusste jetzt schon nicht mehr was ich sagen sollte.
 

„Kommst du her?“

fragte er und streckte mir kurz darauf die Hand aus, ich biss mir auf die Lippen und brummte dann:

„Ich hab's nicht geschafft zu duschen, ich bleibe lieber hier...“

„Komm bitte trotzdem zu mir, mich stört das nicht“

entgegnete er daraufhin und ich trat nur einen kleinen Schritt näher.

Yuu rutschte vom Stapel und fasste nach meiner Hand und zog mich noch näher, hauchte ein Küsschen auf meine Wange und ließ damit mal wieder mein Herz unkontrolliert Purzelbäume schlagen.

Ich kann nicht mal erklären, ob es aus Freude oder Angst geschah, das es plötzlich so schnell schlug.
 

Einerseits freute ich mich, das er hier war und andererseits hatte ich wieder diese Bedenken, das er mir zu nahe kommen könnte.

Wie ich es doch hasse, das mein Verstand und meine Herz sich nie einig sind, ob sie Jemanden an mich heran lassen wollen oder nicht und das jedes mal ein neuer Kampf der beiden Teile in mir um die Herrschaft über mich los bricht.
 

Mit einem erneuten Ruck zog er meine verdutze Gestalt nun ganz zu sich in die Arme und hielt mich fest, sodass selbst wenn mein Fluchtinstinkt durchgekommen wäre, ich nicht weg gekonnt hätte.

Nur sehr langsam legten sich auch meine Arme um ihn und hielten ihn halbherzig fest.

Es war nicht so, dass ich das nicht will...

Oh ich wollte so sehr, aber da war wieder dieser Teil in mir, der eben das nicht zulassen wollte und ich gewissermaßen Scheu hatte Aoi irgendwie zu berühren und was dann alles Unheilvolles passieren könnte.

Manchmal frage ich mich, ob ich alleine da stehe, mit dieser inneren Zerrissenheit sich etwas so sehr zu wünschen und es sogar bekommen können, wenn da nicht diese Blockade wäre, die einem an allem hindern will, wozu es die Nähe eines anderen Menschen bedarf.

Irgendwo in mir drinnen war da die Sehnsucht nach Geborgenheit...
 

Aber... hatte Yuu nicht einfach eine Chance verdient?
 

„Willst du mir erzählen was los ist?“

hörte ich es gerade so hörbar, nach einem langen schweigsamen Augenblick der Umarmung und ich antwortete genauso leise:

„Ich wünschte ich könnte es erklären, ohne das du mich für völlig bescheuert hältst...“

„Versuch es einfach...“

hauchte es an meinem Ohr, bevor ein sanfter Kuss darauf landete und mir sozusagen ein wenig Mut gab:

„Ich weiß nicht... es gibt soviel... was ich schon machen würde... aber mein Kopf hindert mich daran...

Die Umarmung gerade... mag für die meisten Menschen kaum beachtenswert sein, aber für mich kostet es erst mal enorm viel Überwindung, das zuzulassen und den Drang zu flüchten muss ich unterdrücken...“

„Ich find's schön, das du nicht wieder abgehauen bist“

raunte er ruhig und setzte ein weiteres Küsschen auf meinen Hals.
 

Doch als mit einem Mal seine Zunge über diese Stelle glitt, zuckte ich zusammen, ich wurde jedoch noch immer fest gehalten und er sprach dabei:

„Du schmeckst salzig...“

„Ich sagte doch, ich komme vom Training...“

murrte ich peinlich berührt und befreite mich in einer halben Drehung aus der Umarmung, sodass ich ihn nicht mehr ansehen musste.

Schlimm genug das er mich so verschwitzt anfassen will und nun auch noch an mir herum leckt.

So trieb es mir die Schamesröte ins Gesicht, als er die Arme noch ein weiteres mal von hinten um mich legte und fortfuhr:

„Ich finde du riechst trotzdem gut..“

Flink wollte ich mich lösen, doch er hielt mich gekonnt fest und ich seufzte:

„Yuu, bitte... lass los.“

Doch statt meiner Bitte nachzukommen, vergrub er sein Gesicht in meiner Halsbeuge und knabberte dort, verschaffte mir eine enorm Gänsehaut und ich konnte mich plötzlich nicht mehr bewegen.
 

„Lass mich los...“

probierte ich es erneut und hörte das Flüstern direkt neben meinem Ohr:

„Du musst nur von mir weg gehen, ich halte dich nicht fest...“

Jetzt wo er es sagte, fiel es mir auch selbst auf, das seine Hände nur noch ganz locker auf meinen Hüften ruhten.

Mir wurde abwechselnd heiß und kalt und ich hielt es einfach nicht aus, diese Gefühle nicht beherrschen zu können.

Normalerweise weiß ich: wenn ich weg will, dann geh ich auch einfach weg, aber das System funktionierte hier einfach nicht und so bat ich erneut darum, das Aoi mich einfach los lässt.
 

Er ließ tatsächlich von mir ab und sprach mich mit gedämpfter Stimmlage an:

„Kouyou versteh mich doch aber auch...

Ich will nur einfach bei dir sein und deine Nähe spüren...

Ich kapier wirklich nicht was los ist, gestern warst du so... offen... und nicht so abweisend.

Warum jetzt, was ist passiert?“

Ich drehte mich wieder zu meinem Gesprächspartner herum und atmete tief durch.
 

Irgendwie wäre es gut einen Weg zu finden, wie ich ihm klar mache was da in mir vorgeht, aber ich glaube nicht Jeder versteht das.

Nicht einmal ich selbst verstehe mich gerade...

Zudem war ich nun an einem Punkt, an dem ich wählen musste, irgendwie ging es so nicht weiter.

Yuu ist viel zu... hitzköpfig?

Oder überstürzt?

Liebestoll?

Wie auch immer man es nennen möchte...

Vielleicht ist er es auch nur gewohnt, das er sofort kriegt was er will, aber ihn so hängen zu lassen widersprach nun mal meiner Einstellung, niemals ein Arschloch zu werden.
 

Aoi so an mich heran zu lassen, würde mir immer wieder von neuem Überwindung kosten und ihm unendlich viele Nerven, das müsste er akzeptieren und vielleicht fühlt er sich deswegen auch veräppelt, immer wieder vom gleichen Ausgangspunkt zu starten.

Nur, eiskalt wegschicken kann ich ihn irgendwie auch nicht...

Nicht mehr...

Da ist wieder dieser andere Teil in mir, der so froh ist jemanden wie ihn gefunden zu haben.

Es ist verdammt schwer...
 

Ich hatte mich inzwischen wieder umgedreht, weil er mir mit seinem traurigen Gesichtsausdruck so leid tat und ich einen Moment für mich nachdenken musste.

Doch plötzlich fuhren warme Hände ohne Vorwarnung um mich herum, suchten erneut den Kontakt zu mir und legten sich auf meine Bauch, auch das wieder aufgenommene zarte Knabbern an meinem Nacken verschaffte mir ebenso gewaltig Gänsehaut wie vorhin und trug dazu bei, das sich mein Herz kurzerhand für ihn entschied, eh mein Kopf sich dagegen entscheiden konnte.

Ich musste die Gelegenheit nutzen, das ich einmal den Entschluss gefasst hatte auf Yuu zuzugehen und fasste einfach ziemlich derb an den Ärmeln seiner Jacke zu.

„Hör zu...

Ich... ich bin sicher nicht einfach und ich brauch Zeit...viel Zeit und ich bin ziemlich verwirrt, wegen dem hier...“

brummte ich und vernahm wie Aoi fortwährend weiter an meinem Nacken knabberte, was vielleicht nicht unwesentlich dazu beitrug, das ich mich ein klein wenig mehr entspannte.
 

Sogar ein angetanes Seufzen entwich meiner Kehle und die liebkosenden Lippen wanderten an der Seite meines Halses entlang zu meinem Kiefer, bis Yuu nicht weiter an mich heranreichte und mit sanfter Gewalt einen seiner Ärmel aus meinem festen Griff löste und meinen Kopf zur Seite drehte, damit er mich über die Schulter hinweg küssen konnte.
 

Eingewickelt hat der mich mal wieder...
 

„Hast du mir überhaupt zugehört?“

wollte ich jetzt wissen und drehte mich gänzlich wieder herum, nur um zu sehen wie er lächelnd nickte.. und wohl auch um besser seine Küsse erwidern zu können...

Schnell wurde er dabei noch etwas energischer, aber es erschien mir im Moment noch nicht zu aufdringlich.

Kurzzeitig waren meine Bedenken auf Eis gelegt und ich ließ mich vollends drauf ein, was Aoi offenbar in seinem Tun bestätigte und er mich knutschend gegen eine naheliegende Wand manövrierte.
 

Das Zusammentreffen meines Rückens an jenes Mauerwerk allerdings, ließ mich dann doch wieder bewusst werden, was wir hier taten und so stoppte ich ihn; entsetzt über mich selbst.

Aus halb geöffneten Augen blickte mich mein Gegenüber an und wartete wohl auf eine Erklärung, weshalb ich ihn unterbrach und so flüsterte ich:

„Ich schlage vor... wir machen das in meinem Tempo und sehen ob es klappt... ich kann nicht einfach so los legen...“

„Ist Ok...“

hauchte er und wollte sofort weiter knutschen, doch wieder stoppte ich und sah ihn ernst an:

„Yuu, hast du mich verstanden?

Ich bin nicht so einfach herum zu kriegen.“

„Ich will dich doch gar nicht herum kriegen... ich will einfach bei dir sein, dir nahe sein... und küssen und anfassen...“

säuselte er und begann wieder meinen Hals zu liebkosen, da das ja eben schon so wunderbar geklappt hatte.
 

Genau da liegt doch das Problem... Shiroyama Yuu, du betörender Blödmann...
 

Aber ich kann's ihm nicht mal verübeln, das er einfach weiter machen wollte, denn auch ich fühlte mich irgendwie viel wohler, als mein Hirn kurzzeitig auf Standby war und ich mich dem kleinen Rausch hingab.

Einen Augenblick lang genoss ich diese Zärtlichkeiten von ihm an meinem Hals noch, eh ich seinen Kopf in beide Hände nahm und von mir wegschob mit den Worten:

„Ich denke, wir müssen da einiges klären...“

„Leg los, ich bin ganz Ohr..“

flüsterte er leise und wollte wieder nach meinen Lippen schnappen, doch ich wich ihm aus.

Aoi blickte mich kurz verdutzt von unten herauf an und sah dabei irgendwie verdammt niedlich aus.

Wie ein Haustier, dem man gerade das Leckerli wieder vor der Nase weggezogen hatte.

Ich musste schmunzeln bei dem Gedanken und wurde nun umso ratloser angesehen:

„Was lachst du?“

„Schon gut...“

nuschelte ich und der vor mir Stehende sah immer noch abwarten zu mir.

Ich nahm bewusst meinen Mut zusammen, umklammerte seinen Kopf als Schutzmaßnahme und setzte einen Kuss auf seine Lippen, den er vorsichtig erwiderte und sonst vollkommen still hielt.
 

So war es Ok.
 

Yuu blieb unter meiner Kontrolle und ich konnte sagen wie weit es gehen würde, wann es anfängt und wann es aufhört.

Noch einen Versuch wagte ich auf diese Weise und auch noch ein drittes mal, doch so langsam begann auch Aoi sich wieder von selbst zu beteiligen und küsste mich wieder etwas wilder, auch dies ließ ich ihm durchgehen, doch machten mich seine Hände ein meinem Körper zunehmen nervöser.

Ich konnte diese Nervosität irgendwie nicht einschätzen, denn einerseits war es etwas, was sich meiner Kontrolle entzog und anderseits war es entgegen meiner Befürchtung kein wirklich schlechtes Gefühl, das sie hinterließen.

Dennoch musste ich den Kuss unterbrechen und Yuu verharrte nun exakt in der Position, wie ich ihn weiterhin festhielt und blickte mich abwartend mit gespitzten Lippen an und sah einfach nur so... unglaublich niedlich aus.

Wieder musste ich lachen und es bildete sich eine Falte auf seiner Stirn, als er gespielt schmollend fragte:

„Kann es sein, das dich mein Leid hier amüsiert?“

„Hmm, vielleicht ein bisschen...“

hauchte ich und musste schmunzeln.
 

„Das find ich aber nicht nett!“

kam es ebenso geflunkert beleidigt von ihm und er spitzte wieder die Lippen, schloss die Augen und zog wartend die Augenbrauen hoch.

Er hatte diesen witzigen Gesichtsausdruck dabei, wie er auf einen Kuss hoffte.
 

Diese kindliche Seite kannte ich bisher noch nicht an ihm und scheinbar nahm sie auch etwas von der Bedrohlichkeit seiner direkten Nähe.
 

Ich weiß nicht wieso, aber dieses Verspielte da gerade, ließ mich viel lockerer werden und mich noch weiter entspannen, gar breit grinsen.

„Jetzt lacht er mich aus!

Ich fass es nicht!“

kam es abermals gespielt empört von ihm und er zog eine Schmollschnute, sodass ich mich nicht mehr beherrschen konnte und zu lachen anfing.

Aoi lächelte mit mir und wartete geduldig, bis ich mich beruhigt hatte und fragte dann:

„Bin ich wirklich so schlimm, wie sich dein Kopf mich ausmalt?“

„Weiß nicht... dafür kenn ich dich noch nicht gut genug... aber ich überlege ob ich es riskiere, das raus zu finden...“

antwortet ich ihm und er fragte leise:

„Vertraust du mir etwa nicht?“
 

Nur ein verneinendes Geräusch verließ meine Kehle und ich biss mir auf die Unterlippe, Yuu löste sich von mir und sah mich kurz eindringlich an, drehte sich um und lief hinüber zu den Sportmatten.

Galant schwang er sich auf den Stapel und legte sich flach auf den Rücken, die Hände landeten neben seinem Kopf und dann hörte ich ihn rufen:

„Komm her und setzt dich auf meine Beine.“

„Ich setz mich doch nicht auf dich drauf!“

brummte ich überfordert und beobachtete wie er aufmunternde Kopfbewegungen machte.
 

Der hat doch 'nen Knall...
 

„Ich hab auch keinerlei Grund dir zu Vertrauen und sicher mehr Risiko als du“

verkündete Aoi und ich blickte ihn verständnislos an, bis er mich auf mein verdutztes Gesicht hin aufkläre:

„Du bist größer als ich und durch dein Training sicher auch auch stärker und wendiger als ich, kannst schneller und vor allem weiter rennen als ich.

Ich liege hier auf dem Rücken und warte darauf, das du dich auf meine Beine setzt und meine Handgelenke fest hältst, damit ich mich dir vollkommen ausliefere.

Also nutz deine Chance und komm her zu mir!“

Zweifelnd trat ich näher an den Mattenstapel heran und vernahm wie er erneut mit einem Kopfnicken deutete, es ernst zu meinen.

Ich atmete zwei mal tief ein und schwang mich hinauf, direkt auf seine Oberschenkel und merkte die Hitze in meinen Wangen aufsteigen.

„Meine Hände... halt sie fest...“

flüsterte der unter mir Liegende leise und ich beugte mich nach vorn, musste den Klos in meinem Hals herunter schlucken und fasste nach den Handgelenken.
 

Da lag er... und sah mich einfach nur an.

Die vollen Lippen wurden von der Zunge befeuchtet und ein kleines Lächeln schlich sich auf Yuu's markante Züge, wenig später hob er sich soweit an, es so beeinträchtigt eben möglich war und reckte sich mir entgegen.

Man merkte genau wie sehr er seine Muskeln dafür anspannte, sein Körper vibrierte unter mir und dennoch war ich zu paralysiert, seiner stummen Bitte um einem Kuss nachzukommen.

Erst als er sich kraftlos fallen ließ, erwachte ich aus meiner kleinen Trance und blinzelte, wollte mir aber nicht anmerken lassen wie überzeugend er schon wieder auf mich wirkte und bemerkte ausweichend:

„Von hier aus wirkt dein Mund so groß...“

„Das fass ich nicht.

Erst lässt du mich ganz furchtbar leiden, dann lachst du mich aus und nun beleidigst du mich auch noch..!“

kam es gespielt tadelnd von dem unter mir Liegenden und ich fühlte mich fast ein wenig schlecht, ließ daher die Handgelenke wieder los und stützte mich stattdessen neben seinem Kopf ab.
 

Aoi nutzte die Gelegenheit auch gleich und richtete sich auf seine Ellenbogen auf, kam dadurch deutlich dichter an mich heran und lächelte ein wenig triumphierend, als sich seine Lippen Millimeter für Millimeter den meinen näherten.

Ich wich zurück und doch schaffte er es ganz sachte ein kleines Küsschen auf meinen Mund zu platzieren.
 

Dieser Typ hatte einfach ein erstaunliches Talent dazu mich immer wieder einzuwickeln...
 

Zurückhaltend erwiderte ich Yuu's Avancen und versuchte mich gleichzeitig zu entspannen, ließ mich auf sein begonnenes Zungenspiel ein und vernahm wie seine Hand plötzlich in meinem Nacken war und mich mit einem leisen genüsslichen Knurren zu sich nach unten ziehen wollte.

Ich gab mich geschlagen und folgte ihm, sank dabei auf meine Ellenbogen rechts und links neben seinem Kopf und spürte nun seine andere Hand an meinem Rücken, wie sie mich etwas fester an seinen Körper drückte.

Aoi blieb aber erstaunlich rücksichtsvoll, küsste nur gemächlich und sehr zärtlich, meine Finger fassten ganz von allein in das pechschwarze glänzende Haar und spielten mit einzelnen Strähnen.
 

Nie hätte ich gedacht das dieses 'Geschlabber und Gefummel' wie man es aus dem TV kennt, so... anregend sein kann...
 

„Hast du immer noch Angst vor mir?“

fragte er ganz leise an meinen Lippen und auch jetzt antwortete ich nur mit einem verneinenden Laut, wurde abermals geküsst und dabei im Nacken gekrault.

„Na, da bin ich aber froh drüber“

hörte ich es direkt vor mir, Yuu stahl sich noch einen weiteren Kuss und flüsterte ergänzend:

„Hab ich denn jetzt eine Chance auf ein richtiges Treffen mit dir?

Einen ganzen Abend und in 'nem angenehmeren Ambiente, als diesem hier?“

„Ich denke schon...“

wisperte ich kaum hörbar und er hakte noch mal sicherheitshalber nach:

„Und du sagst nicht wieder ab?“

„Ich denke nicht...“

konterte ich daraufhin ebenso ruhig und dann wollte er wissen:

„Möchtest du dann morgen zu mir kommen ?“
 

„Auf gar keinen Fall!

Ich geh nicht in Suzuki's Lasterhöhle!“

murrte ich und er schmunzelte:

„Das ist auch meine Lasterhöhle.

Ist dein Mitbewohner denn morgen Abend da oder sind wir dann ungestört bei dir?“

„Ich glaub Kai will nach Schulschluss weg, bis spät abends oder irgendwann nachts.

Er ist immer bis früh morgens unterwegs, manchmal schafft er es sich mitten in der Nacht ins Gebäude zu schleichen, aber meistens pennt er da wo er feiern war.“

„Gut dann bin ich morgen am frühen Nachmittag bei dir und wehe du kommst mir wieder mit Zetteln und Ausreden.“

brummte er schmunzelnd und ich schüttelte den Kopf:

„Ich hoffe auch, das sich meine Meinung nicht bis morgen ändert..“
 

Das tat ich im Moment wirklich...
 

Seufzend legte ich mich vorsichtig auf Aoi ab, sodass mein Oberkörper den seine kaum belastete und mein Gewicht auf meinen Armen lag, nur mein Becken war ziemlich an seines gedrängt.

Es kribbelte seltsam in mir, als Yuu meine Haare zur Seite schob und sein Gesicht in meine Halsbeuge vergrub.

„Was muss ich denn tun, damit du deine Meinung beibehältst?“

fragte er meinen Hals liebkosend und ich fiepte leise:

„Sei einfach... weiter so lieb zu mir und... mach so was da... aber ganz langsam.“

„Das krieg ich hin...“

raunte der mit einem leisen anregenden Knurren in der Stimme und sprach mich einen kurzen Moment später erneut an:

„Hast du eigentlich keine Bedenken hier so mit mir erwischt zu werden?“
 

„Doch, hab ich... aber niemand, der auch noch um diese Zeit hier her kommt und dazu, statt in den Kraftgeräteraum nebenan, in diesen Raum zu uns geht, wo nur Zeug für draußen steht, ist in der Lage die schweren Eisentüren so leise zu schließen, das man ihn nicht schon von weitem hört.

Ich hab genug Zeit, um im Falle dieses Falls hier zu verduften, wenn ich es scheppern höre...“

erklärte ich langatmig meine seit langem gehegte Beobachtung, denn hier hielt ich mich auch gerne mal auf, wenn ich alleine sein wollte und Kai zur Abwechslung mal einen seiner Kumpel mit aufs Zimmer nahm.

Es würde ja nicht mal wirklich auffallen, wenn ich als Leichtathlet mich hier aufhalten würde, wenn tatsächlich mal Jemand hier hinein kommen würde.
 

So genoss ich einfach eine Weile die Ruhe, die ich nun endlich zwischen uns empfinden konnte, ließ mich kraulen und liebkosen, bis mir eine Frage in den Sinn kam, die plötzlich aus mir heraus purzelte:

„Wieso ich?“

„Hm?“

hörte ich es sehr leise an meinem Hals und wiederholte meine Frage umfangreicher:

„Wieso eigentlich ich?

Wieso nicht Suzuki oder irgendwer Anderes?“

„Machst du Witze?

Suzuki?

Ist das dein Ernst?

Schlimm genug, das ich mir mit dem Inbegriff von Verpeiltheit und Hirnfasching ein Zimmer teile und du denkst daran, das ich was mit ihm anfangen könnte oder sollte?“

kam es entsetzt, aber lachend von dem unter Liegenden und ich berichtigte kleinlaut:

„Nein, will ich gar nicht!

Ich hab mich nur gefragt, wieso ausgerechnet ich...“
 

Ich spürte richtig wie Aoi die Luft einsog, sich seine Bauchdecke dabei hob und hörte auch das Atemgeräusch dicht an meinem Kopf, bevor er nachdenklich antwortete:

„Keine Ahnung...

Ich hab die Tür vom Büro des Schulleiters aufgemacht und 'kawumm'...

Da standest du und hast mich angesehen, als sei ich ein Alien.“

„Sorry... ich wollte nicht so glotzen...“

murmelte ich peinlich berührt und vernahm Yuu schmunzeln:

„Macht nichts, ich konnte auch nicht wegsehen.

An dem Tag war es vergleichsweise warm und du hattest diese kurzen Trainingshosen an...

Dein Arsch sah so verdammt geil darin aus...“
 

Die Schamesröte schoss mir wieder nur so ins Gesicht und ich schaute überrumpelt in das grinsende Gesicht des unter mir Liegenden, war nicht fähig irgendwas zu sagen und starrte Aoi einfach nur an, als er weiter sprach:

„Was sollte ich denn bitte machen?

Du hast mich komplett umgehauen, ich war sofort hin und weg und dein süßer Hintern hat mir den Rest gegeben.“
 

Wenn er wüsste, wie sehr mich das nun wieder beunruhigt...
 

„Yuu... das war jetzt nicht hilfreich...“

murmelte ich mit glühenden Wangen und hörte sein Flüstern:

„Aber es war ehrlich...

So wie du mich angesehen hast, hattest du mich sofort in deinen Bann gezogen und als ich noch mal hingesehen hatte, hab ich nun mal dein Hinterteil erblickt und was soll ich sagen...

Ich bin auch nur ein Mann...“

Nervös wollte ich mich von ihm erheben und am liebsten meinen Kopf in eine Schüssel eiskalten Wassers tauchen, damit er sich nicht mehr so heiß anfühlte, doch hielt Aoi mich mit sanftem Druck bei sich und hauchte:

„Nur weil ich dir gestanden habe, dich in jeglicher Hinsicht verdammt anziehend finde, heißt das nicht das ich hemmungslos über dich herfalle, Kouyou.

Wenn ich das wollte oder überhaupt könnte... hätte ich mehr als genug Gelegenheit dafür gehabt.

Ich hab dir doch versprochen von Anfang an ehrlich zu sein und die Wahrheit ist, das ich rettungslos verknallt bin...“
 

Yuu wurde zum Ende seiner Ausführung leiser und blickte mich nun auch etwas verunsichert an.
 

Ich seufzte schwer und versuchte einen einigermaßen sinnvollen Satz zu bilden:

„Vielleicht, solltest du solche Informationen nicht gerade als Bombe servieren...“

„Tut mir leid...“

kam es leise von Aoi und er schaute mich reuevoll an.

Meine Nerven hatten sich langsam wieder vom Schock herholt und nach wiederholtem tiefen Einatmens schlug ich vor:

„Egal, was du mit mir vor hast... solche plötzlichen Granaten wie eben, sind ziemlich heftig für mich...“

„Es tut mir doch leid...“

brummte er abermals und ich entgegnete dem:

„Schon gut, ich hab's überlebt.“
 

Wieder war das vibrieren des Körpers unter mir zu spüren und wie sich der obere Teil anhob, um kleine Küsschen auf meinen Kiefer zu tupfen und sich langsam den Weg zu meinen Lippen zu bahnen.

Mutig erwiderte ich die zitternden Ersuche nach Aufmerksamkeit und drängte Yuu zurück auf die Matte, damit er sich nicht mehr so anstrengen musste...

...und um den Druck zu mindern, den seine Oberschenkel auf nicht gerade unangenehme Weise zwischen meinen Beinen auf meinen Schritt ausübten, damit sich Aoi gemäß dem Gesetz der Hebelwirkung nach oben hieven konnte.

Das letzte was ich nun wollte war, das sich meine Körpermitte davon geschmeichelt fühlte...
 

Doch je mehr ich verhindern wollte darüber nachzudenken, welch angenehme Gefühle mir Yuu so im Allgemeinen und ganz ohne Info-Bombe, verschaffte und meine Fantasie mit einem mal Dinge zusammen bastelte, die für mich vorher wenig Bedeutung hatten, unterbrach ich seine Versuche unser Zungenspiel und das harmlose Streicheln in ein heftiges Rumschmusen ausarten zu lassen.

Murrend ließ Aoi offenbar nur ungern von mir ab, als ich ihn von mir wegschob und sagte:

„Gleich wird hier wieder zugeschlossen, wir sollten verschwinden...“

Ich rutschte im selben Atemzug von ihm und den Matten, wurde aber sofort wieder an den Hüften gepackt und aufgehalten:

„Morgen... steht noch?“

Ich nickte nur und merkte wie auch Aoi hinter mir von Stapel hüpfte, sich dicht an meine Kehrseite schmiegte und daraufhin ergänzte:

„Da will ich dich ganz für mich alleine haben.

Wir machen alles ganz langsam und du sagst wann Schluss ist-...“
 

Noch eh der hinter mir Stehende seine Aussage beenden konnte und ich hätte erfragen können, was genau er jetzt mit all dem meinte, schepperte eine schwere Stahltür am Eingang den Gebäudes und verriet, das jemand im Anmarsch war – wohl der Hausmeister, der die Räume, zumindest unter der Woche verschließen würde.

Sofort befreite ich mich aus Yuu's Armen und hechtete zur Tür hinüber, klinkte und wurde aber noch einmal aufgehalten:

„Morgen!?“

Wieder nur ein Nicken meinerseits und weg war ich, lief am Hausmeister vorbei und ohne mich umzusehen, zurück ins Wohngebäude und in mein Zimmer.
 

Morgen...
 

Aoi...!
 

In meinem Zimmer!
 

Ich, mit ihm, alleine!!!
 

. . .
 

Oh mein Gott...
 

Keine Panik, Takashima...!
 

Schön ruhig bleiben.
 

Shiroyma, Yuu hat definitiv seine Eigenheiten, aber er ist sicher nicht gemeingefährlich...
 

Hoffentlich...!
 

__________________________________________________________________
 

Öhm ja...

Bisschen Schmalz wieder mal, viel Hin und Her, Zärtlichkeiten, Missverständnisse und ein klein wenig Bauch-Kribbeln :)

Hoffe das U-Kapitel hat euch wenigstens ein bisschen zu gesagt, auch wenn – wie ich ja schon mehrfach angekündigt habe – sich diese Kapitel vorrangig um das Finden eines gemeinsamen Nenners dieser beiden Herzchen geht.

Das Zwischenmenschliche eben, was ja oft alles andere als einfach ist.

Denn wie ihr nun vllt. erkannt habt: Kouyou ist ein absoluter Angsthase und lässt sich durch so ziemlich alles verunsichern, Yuu wiederum kriegst scheinbar oftmals gar nicht wirklich mit wie einnehmend er manchmal sein kann, kommt ja vor bei Kindern die ein wenig mehr verwöhnt wurden als andere, was ja bei seiner Vergangenheit nicht mal ungewöhnlich bzw. nicht nachvollziehbar wäre ist.

Was gibt’s sonst zu sagen?

Joar viele Worte wieder und da ich pktl. sein wollte, blieb wenig Zeit zum drüber gucken - pardon.

Uuuuuund ein neues Bildchen von mir: http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/583945/2155320/
 

Kommen wir zur Vorschau!

Wird wieder ein R-Kapitel und...

ja wie soll ich sagen... am besten gerade raus hm?

Also... das unser Ruki hier alles andere als unschuldig ist, dürfte so fast jeden klar sein, selbst Reita.

Ja Herrgott es wird wohl ein Lemon... <.<

Ja ein bitterböser Lemon!

Wenn mich nicht alles täuscht und ich nicht versehentlich ein Kapitel durcheinander gebracht habe xD

Jedenfalls... die Sache ist aber die...

Der kleine unschuldige Takanori... zerlegt seinen Akira dabei förmlich in Einzelteile.

Ein Ruki, der seinen langgehegten Fantasien mit Reita – als sein persönliches Spielzeug – ungehemmt nachgeht, ihn kratz und beißt und mitten drin ein hilfloses ReRei, der nicht weiß wo oben und unten ist und wie er damit umgehen soll.

Einerseits tut ihm Ruki's wilde Art weh, aber auch nicht so sehr das er abbricht, denn er hat durchaus Spaß dabei, obwohl das Schauspiel ganz sicher seine vorüber gehenden Spuren hinterlassen wird.

Aber auch hat er Bedenken das man Takanori hören könnte, während dieser sich gehen lässt und kaum mehr ansprechbar scheint.

Nachdem der Kleine sich an Akira ausgetobt hat, ist die Raubkatze fast wieder das Schmusekätzchen, was unschuldiger nicht wirken könnte und legt auch gleich eine Art Dienstplan für Reita an.

Was dieser aber zu dem zeitpunkt noch nicht wittert ist, das sein Ruki nicht damit rechnet das sich Reita so'n bisschen in ihn verliebt haben könnte und der Kleine nur davon ausgeht das Rei wie sein Ex-Freund ist: ihn nur wegen der exzessiven Vögelei 'behalten' will.

Schwer zu erklären... und der letzte Teil wird auch noch nicht ganz im nächsten Kapitel behandelt, aber in naher Zukunft, nur damit ihr wisst weshalb man Takanori nicht unbedingt den Schwarzen Peter in der Sache zuschieben sollte und nach diesem extremen 'Liebesspiel' ist der kleine dann auch weniger 'gefährlich' weil er sich ja nun regelmäßig holen kann, was er braucht.

Muss also keiner Angst haben das ReiRei mal drauf geht xD

Klingt erst einmal krass, aber last es auf euch zu kommen, eh ich viel erkläre x.x

(R) Von wilden Raubkatzen und verschmusten Kätzchen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

(R) Blaue Augen und gebrochene Herzen

„Krasser Scheiß man!“

Mit diesen Worten wurde ich nun schon mehrfach am heutigen Tage begrüßt.

Von einigen Internatsbewohnern schon in der Gemeinschaftsdusche und anderen in der Umkleide vom Football-Team.

Zwar war heute auch Samstag, aber unser Trainer wollte dieses Jahr nichts, aber auch rein gar nichts anbrennen lassen und hat an den Samstagen ein Zusatztraining beordert – zumindest bis wir wieder gewinnen und wenn an diesen Tagen keine Spiele sind.
 

Das ich nun so demoliert zum Einsatz erscheinen musste, war ja nicht unbedingt geplant.

Zumindest nicht von mir...

Takanori hätte die Krallen ruhig drinnen behalten können, aber wahrscheinlich braucht er das, während er es sich mit meiner unmaßgeblichen Beteiligung besorgt, mich nebenher auch zerfetzten zu können.
 

Beim Umziehen jedenfalls wurde mein entblößter Rücken von nahezu allen Anwesenden neugierig gemustert, selbst Ruki verzog das Gesicht mitleidig, als er mich betrachtete – nur um dann ein klein wenig belustigt zu feixen.

„Ey voll gefährlich die Weiber...!“

kam es von einem anderen Teammitglied und ein weiterer äußerte sich mit 'uhh' und 'aah'-Lauten, während er meine Pelle studierte.

Blubbski hielt sich verdächtig im Hintergrund.

Dem missfiel es offenbar, das ich schon wieder 'ne Mieze im Bett hatte, wenn man es so ausdrücken will und sie augenscheinlich ihren Spaß mit mir gehabt haben muss, was ihn sicher unweigerlich daran erinnern könnte, das ich seine Freundin vor nicht allzu langer Zeit gevögelt hatte.
 

Nun, mir ist es tausend mal lieber, die Jungs glauben an ein Mädchen von drüben, als wenn sie wüssten das mich Einer aus den eigenen Reihen beim Sex so zerstückelt hat.

Die tiefen Kratzer waren zwar im Laufe des Vormittags alle gut mit Schorf versehen, das wenigstens die Gefahr einer Entzündung minimiert ist, aber dennoch tat mir jede unbedachte Bewegung weh und das wiederum weckte die Aufmerksamkeit vom Coach.

Er hatte mich zu sich gepfiffen und ich versuchte ihm meine teils buckeligen Bewegungen zu so gut es ging zu erklären und hatte daher meinen Helm abgenommen.

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er mich an und hob die Hand, mit den Worten:

„Guter Mann, aber sag ihr sie soll dich das nächste mal in einem Stück zu uns schicken, wir brauchen einen voll einsatzfähigen Quarterback und keinen Katzenkratzbaum.“

Er zwinkerte und schon klopfte seine Handfläche nicht gerade sanft auf meinen Rücken.
 

Schmerzerfüllt zuckte ich zusammen und wich zurück.

In diesem Moment, und genau diesem – als gäbe es keinen anderen Augenblick, um hier entlang zu rennen – lief Blubbski an uns vorbei und dann spürte ich einen dumpfen Schmerz im linken Auge...

In einer halben Drehung sackte ich zu Boden und sah mich nach einem seltsamen Blackout benommen um.

Um mich herum im Kreis stehend, sämtliche Mannschaftskameraden und alle blickten mich erwartungsvoll an.

„Geht doch weg, er braucht Luft!“

rief unser Trainer hysterisch und wedelte mit den Händen verscheuchend.

Ich schaute nach oben, um zu sehen wer da meinen Kopf vom nasskalten Boden fern hielt und blickte in Takanori's wundervolle Augen... bis mich der Schmerz wieder aus meiner Verträumtheit riss und ich wehleidig brummte.
 

Meine Hand fand an mein nun zusätzlich demoliertes Auge und ich zischte gequält, bevor mich Coach Tanaka ansprach:

„Suzuki, kannst dich mich verstehen?“

Mehr als ein genervtes Knurren kam aber nicht von mir und so zerrte er mich an der anderen Hand auf die Beine.

Kawasaki stand unbeeindruckt an der Seite und beobachte kühl wie ich vom Platz geführt wurde.

Man hätte glatt meinen können, das der Penner mich mit Absicht verletzen wollte, weil er scharf auf meinen Posten als Mannschaftsführer war und auf Rache sinnt, wegen seiner Freundin.

„Nicht dein Tag Kumpel...“

hörte ich seine nervige Stimme noch hinter her rufen, eh ich zur Krankenschwester gebracht wurde.
 

Wie ein Kleinkind...
 

Als ob man mir gar nichts zutrauen würde!
 

Kaum wurde ich im Wartebereich vor dem Arztzimmer abgeliefert und allein gelassen, stand ich auch schon auf und suchte nach dem WC in diesem von mir selten frequentierten Gebäude, wo ich hoffte ein Spiegel zu finden.

Die Suche dauerte Gott sei dank nicht lange, doch ich erschrak mich fast zu Tode beim Anblick meiner selbst.
 

. . .
 

Total entstellt!
 

So empfand ich mein Spiegelbild, als ich mich nach dem ersten Schock wehmütig betrachtete.

Es war schlimmer als das, was Ruki mir angetan hat – immerhin war das bei meinem Kleinen auch keine eiskalte Berechnung!

Mein Auge schmerzte nicht nur, es war dick geschwollen und zu geknietscht, es leuchtete blau, rot und irgendwie pink... na ja und irgendwas dazwischen...

So langsam sickerte die Erkenntnis durch, als ich so an meiner neusten Verletzung entlang tastete.
 

Blubbski der kranke Irre...

Der hat mir bei seiner Trainingseinheit – natürlich ganz aus Versehen – den Ellbogen ins Auge gerammt und ich musste das Ganze nun als 'unglücklich gelaufen' hinnehmen, so erklärte es mir Tanaka auf dem Weg hier her.

Der Mann ist übrigens die einzige Autoritätsperson die uns duzt, die anderen Lehrer siezen uns.
 

Selbstredend hab ich den Grund, wieso ich überhaupt hier unten war, sofort vergessen und hatte als erstes Ziel Ruki im Sinn, lief im Schnellschritt hinüber zu unserem Wohngebäude, hechtete dort die Treppe hoch und hämmerte an seine Tür, um mich trösten zu lassen.

Auch wenn ich anfangs mehr oder minder großen Bedenken wegen ihm hatte, so fühlte ich mich dem Kurzen noch viel näher, seit ich ihn für mich zugelassen hatte und erst recht nachdem wir das erste mal recht intim miteinander wurden.
 

„Ich lerne!

Nackt!“

erklang es dumpf von drinnen und ich brüllte zurück:

„Ruki, ich bin's...!“

„Reita?“

hörte ich ihn schreiend fragen und dann öffnete er doch noch die Tür.

„Du bist ja hier?“

stellte er verblüfft fest, weil ich eigentlich bei der hiesigen Krankenschwester sein sollte und ich grummelte:

„Und du bist nicht nackt...

Ich frage mich wer enttäuschter ist.“
 

Er ließ mich herein und ich pflanzte mich sogleich aufs Bett – wo ich meiner Meinung nach auch hingehörte, nach diesem Attentat auf mich.

Schief lächelnd kam mein Kleiner auf mich zu und setzte sich zu mir, legte seine Hand an meine Wange und strich hauchzart über das misshandelte Auge.

„Ich muss sagen, dein Veilchen steht dir irgendwie“

sprach Takanori leise und ich fragte hoffnungsvoll nach:

„Aha, ist dir das nicht zu sehr auf böser Junge?“

„Böse Jungs müssen nicht gleich schlecht sein“

ließ er mich schmunzelnd wissen und ich fragte mit erhobener Braue:

„Stehst du etwa auf Bad Boys?“

„Nein... tu ich nicht“

entgegnete Ruki mir ruhig und ich hakte weiter nach:

„Ach komm, gib es zu!“

„Nein Akira, ich steh nicht auf Prügeleien oder solche miesen Aktionen...

Hab gesehen wie Kawasaki mit Anlauf auf dich los ist, aber dann bist du schon zu Boden gesegelt“

kam es nun in etwas rauerem Ton von dem neben mir Sitzenden, eh dieser an den Bettrand rutschte und nachdenklich flüsterte:

„Wir sollten reden...“
 

Oh... toll..

Ein Satz, den jeder 'gern' hört...
 

Also legte ich meinen Kopf, noch immer seitlich hinter ihm sitzend auf Takanori's Schulter und sagte kaum hörbar:

„Ich wollte mich eigentlich trösten und verhätscheln lassen...“

Er drehte sich zu mir um und tupfte ein Küsschen auf meine Wange, ließ sich nach hinten fallen und legte sich mit ausgebreiteten die Armen neben mich ab.

Zögerlich kuschelte ich mich an und lauschte was er mir zu sagen hatte:

„Weißt du... als du heute morgen ganz früh weg warst... bin ich tief in mich gegangen...“
 

Das würde ich jetzt auch zu gern...

Ganz… tief... in dich gehen...
 

„Reita?“

wurde ich angesprochen und scherzte daher ertappt:

„Hoffentlich hast du dir dabei nicht wehgetan.“

„Blödmann...“

knurrte er und gab mir einen Klaps auf die noch einigermaßen intakte Brust, ich grummelte daher kurz und hörte ihm weiter zu:

„Ich weiß nicht, ob wir beide dasselbe wollen... von einander...“

„Wie.. wie meinst du das?“

fragte ich nun verunsichert und spürte wie mir ein kalter Schauer über den Rücken lief.

Ruki biss sich auf die Lippen, als würde er krampfhaft überlegen wie er mir das, was auch immer gleich kommen würde, servieren möchte.
 

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis er endlich weiter sprach:

„Ich denke... da ist ein Missverständnis zwischen uns...

Ich möchte eigentlich keine richtige Beziehung... mit Niemandem.

Zur Zeit krieg ich das glaub ich nicht auf die Reihe, wieder etwas mit jemanden anzufangen... also was Ernstes...

Eigentlich... wollte... ich nur Spaß haben und...

Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber... ich dachte du bist mehr so der Typ, der es eher lockerer angeht und nachdem ich wusste das du dich durch den halben Mädchen-Block gefickt hast, hatte sich meine Vermutung irgendwie bestätigt und...

Ach fuck...

Ich bin davon ausgegangen das du wie alle Anderen bist, dir keinen Kopf machst und nicht nachdenkst, dich mit nichts beschäftigst, wozu es mehr als nur 2 – 3 Hirnzellen braucht...“
 

Mein Herz fühlte sich an, als würde es sich krampfartig zusammen ziehen und dann stehen bleiben, als Takanori das Finale seiner Ansprache einläutete:

„Ich wollte dich nur zum Vögeln, Akira...“
 

. . .
 

Das hatte gesessen.
 

Es tat weh...
 

Es tat verdammt weh!
 

Sogar mehr als die bisherigen Wunden, die mir in letzter Zeit zugefügt wurden...
 

. . .
 

Jungs können echt so scheiße verletzend sein...
 

Ich entfernte mich von Ruki und blickte ihn erst einen Augenblick fassungslos an, eh ich etwas darauf sagen konnte:

„Na klasse...

So frei nach dem Motto: 'Dumm fickt gut' oder was?“

„Das hab ich nicht gesagt!“

rief er sogleich und blickte mich ernst an, doch in mir stieg Wut hoch und ich stand vom Bett auf:

„Na hör mal, meinst ich hab es nicht geschnallt, das du mich für unterbelichtet hältst?

Ich selbst würde mich für bekloppt halten, nach meinem mehr als peinlichen Verhalten und überhaupt, was haben die Weiber von drüben denn mit uns beiden zu tun?“
 

Takanori stützte sich auf die Ellbogen und kaute verbissen auf seiner Unterlippe, bevor ich nun etwas lauter knurrte:

„Also ging es dir nur wirklich nur ums Ficken oder was?

Was ist mit unserer Freundschaft?

Zumindest war ich wohl in dem Irrglauben, das wir Freunde wären!“

„Sag jetzt nicht, das du mich nicht gern gevögelt hast und keinen Spaß dabei hattest!“

kam es von ihm zurück und ich schrie ihn aufgebracht an:

„Ich hatte Spaß, und wie!

Für mich ist's der beste Sex meines Lebens gewesen, aber ich.. ich...

Verdammt, ich hab's mit Gefühl und getan...

Es hat mich enorm Nerven gekostet die Gefühle zuzulassen, die du in mir geweckt hast und jetzt kommst du mit 'Du bist nur 'n Fick-Spielzeug und mehr ist nicht'.“
 

Wutschnaubend schritt ich zur Tür hinüber und wollte gerade klinken, als Ruki aufsprang und rief:

„Warte, so ist das doch gar nicht!“

„Weißt du was?

Fick dich!

Such dir einen anderen Deppen...!“

zischte ich ihm schon fast ins Wort und baute mich dabei drohend vor ihm auf, eh ich mich umdrehte und ergänzte:

„Ich geh jetzt, bevor ich dir doch noch Eine rein zimmer.

Und komm ja nicht auf die Idee mir nachzurennen, sonst hast du auch ein blaues Auge!“

Tür knallend verließ ich den Raum und stapfte angefressen zurück in den meinen.
 

Verdammter... elender... kleiner... fieser Sack!
 

Wozu hat der sich überhaupt so viele Umstände mit mir gemacht, wenn ich doch nur ein unbedeutender Schwanz bin, der es ihm besorgen darf...?
 

Macht es ihn an, so mit mir zu spielen?
 

Eben so aufgebracht betrat ich mein eigenes Zimmer und auch diese Tür flog laut schallend ins Schloss.

Mein Mitbewohner war scheinbar duschen, denn frische Klamotten lagen am Fußende des Bettes und seine Schranktür stand offen.

Ich war wütend; so wütend das ich am liebsten alles auseinander genommen hätte und schaute daher stur aus dem Fenster, um vielleicht draußen irgendetwas zu finden, was mich abregt und krallte mich zudem energisch am Fensterbrett fest.

Selbst die dämliche offene Schranktür brachte mich zu Weißglut!

Eine solche Wut kannte ich vorher nicht von mir...

Es ist nicht das erste mal, das man mit mir Schluss gemacht, aber da war ich nur mal kurz angepisst und gut war.
 

Warum ruft jetzt der ganze Scheiß nur so viele Emotionen in mir wach?
 

Fakt war jedenfalls, das ich mich abreagieren musste.

Und zwar dringend!
 

Einen Augenblick später trat ein frisch geduschter Aoi zum Erbrechen gut gelaunt ins Zimmer und sah mich mit vorahnend hoch gezogenen Augenbrauen von oben bis unten an, als ich mich ihm zu wandte:

„Oh oh.. Ärger im Raubkatzen-Paradies...“

Er schloss die Tür hinter sich und legte den Stapel Dreckwäsche in seinen Korb, die Dusch-Utensilien in den Schrank und setzte sich vor mich auf sein Bett.

Ein deutender Blick von ihm auf das Fußende meines Bettes und ich brummte unwillig:

„Keinen Bock drüber zu reden...“

Shiroyama's auffordernder Blick allerdings nahm nun eine bedrohliche Form an, seine Augen fixierten zunächst mich stechend und dann wieder mein Bett.

Genervt und geringfügig eingeschüchtert setzte ich mich auf angewiesene Stelle und seufzte dramatisch.
 

Mein hauseigener Psychologie-Professor beugte sich breitbeinig am Bettrand sitzend, zu mir nach vorne und stützte sich auf die verschränkten Finger unter seinem Kinn.

Ich hoffte inständig nichts unter seinem Bademantel hervorblitzen zu sehen, was ich nicht unbedingt sehen wollte und wenigstens da waren mir die höheren Mächte gnädig.
 

Ich räusperte mich und begann auf Aoi's erneuten drohenden Blick zu erzählen:

„Er hat mich benutzt...“

„Ist nicht zu übersehen..

Nettes Veilchen hast du da... ist das auch von deinem Kleinen?“

entgegnete er mir und deutete auf mein geschundenes Auge, eh ich den Kopf schüttelte und weiter sprach:

„Das meine ich nicht...

Takanori will mich nur fürs Bett... als Spielzeug...“

„Es soll Männer geben die genau das wollen“

kam es wieder in Psychologen-Ton von dem vor mir Sitzenden und ich murrte:

„Ich will aber verdammt noch mal nicht sein Spielzeug sein!

Jedenfalls nicht nur...“

„Was willst du dann?“

fragte er immer noch so ruhig und ich zuckte mit den Schultern:

„Ich weiß es nicht...

Er verwirrt mich, er legt irgendwie alles in mir lahm...

Er gibt mir sogar manchmal das Gefühl etwas Besonderes zu sein – wenigstens für ihn, aber ich bin wohl doch nichts weiter als ein irgendein Dildo, mit größerer Bedienfläche, der in seinem Nachtschrank auf Einsatz warten darf...“
 

„Er hat 'nen Dildo?“

fragte Aoi nun mit geringfügig veränderten Gesichtsausdruck und ich murrte:

„Ich weiß nicht, was er für Teufelszeug in seiner Schublade hat, aber er sprach von 'nem Lieblingsfreund, mit dem er es sich sonst besorgt...“

„Verstehe...“

hörte ich es fachmännisch von meinem Mitbewohner, eh mich dieser aufklärte:

„Aber Suzuki, nur zur Info... ein Dildo mit Schaltfläche ist ein Vibrator und meines Erachtens nach eine noch größere Konkurrenz, wenn ich bedenke was diese Dinger heutzutage alles können.

Ich würde mich jedenfalls absolut nutzlos fühlen, wenn ich wüsste das Kouyou so ein Gerät besitzen würde...

„Ähm Danke Shiroyama, aber... das ich mich jetzt nutzlos fühlen sollte, baut mich nicht unbedingt auf...“

konterte ich daraufhin und er sprach schnell:

„Ach ja, richtig... verdammt...

Sorry...“
 

„Und ähm... was machst du jetzt?“

sprach mich mein Gegenüber nach einem schweigsamen Moment erneut an und wieder zuckte ich mit den Schultern, eh ich nuschelte:

„Keine Ahnung...

Die Jungs vom Football veranstalten wieder einen Spiele-Abend mit Konsole zocken, Bier und Chips.

Irgendwie wäre das genau das Richtige, um mich von dem Scheiß abzulenken...“

„Guter Plan, Suzuki!

Betrink dich, kotz rum, kipp um und morgen geht’s dir viieel besser!“

kam es gespielt euphorisch von meinem Mitbewohner und ich ahmte lautlos ein Lachen nach, auf den triefenden Sarkasmus.
 

„Irgendwie... fühl ich mich fad..

Wie damals als ich Krümel-Tee süchtig war und plötzlich keiner mehr da gewesen sein soll...

Kann man von Krümel-Tee abhängig werden?“

ließ ich Aoi meine derzeitige Stimmung, untermalt von einem Beispiel, wissen und er gab mir zu bedenken:

„Besser als wenn du vor Wut schäumst und dich wie eine Dramaqueen aufführst.“

Mit diesen Worten stand er auf und begann sich aus seinem Bademantel zu schälen, als ich schnell weg sah und fiepte:

„Ich bin keine Dramaq-...

Shiroyama!

Weißt du was wirklich dramatisch war?“

„Du wirst es mir sicherlich gleich sagen...“

kam es hörbar grinsend von Gemeintem und ich erzählte ohne groß drüber nachzudenken:

„Das eine mal, als ich mir beim Nägel schneiden den Nagel ins Auge geschnippt hab!“
 

Mein Mitbewohner blickte mich ratlos an, als er in seine Unterhose gestiegen war und ich mich ihm wieder zuwenden konnte.

„Geht doch noch... wäre schlimmer, wenn es ein Fußnagel gewesen wäre“

sprach er fast schon ein wenig gelangweilt und nun sah ich ihn eindringlicher als eindringlich an.
 

Man konnte förmlich ein einsames Grillenzirpen hören..
 

Ich räusperte mich verlegen und sah wie Aoi schluckte, eh er unschlüssig murmelte:

„Oh...

Ja also.. ich ähm... das kann doch jedem mal passieren...“

„Dir etwa auch?“

fragte ich hoffnungsvoll nach und er verneinte schnell, eh er sich komplett angezogen hatte und sich mit wenigen Handgriffen etwas auf stylte, seine Haare begutachtete und sich anschließend auf den Weg machen wollte.

„Viel Glück nachher, ich drück dir die Daumen!“

rief er im Gehen und ich brüllte hinter her:

„Danke, kann ich gebrauchen!

Blubbski beim Spiele-Abend abzuzocken wird mir 'ne Freude!“

„Den meine ich nicht...“

brummte es noch zur fast geschlossenen Tür hinein und ich beschloss, auch nicht weiter drüber nachzudenken, mich in mein Profi-Zocker-Outfit zu werfen und mich der illustren Runde im Aufenthaltsraum anzuschließen.

Spiele zocken – eines der wenigen Dinge, die etwas zu kurz kamen in diesem Jahr, seit Ruki in mein Leben getreten ist.
 

Ruki...
 

Ich komme nicht umhin, zu zu geben das ich es vermisse, das ich ihn jetzt nicht bei mir habe...
 

Seine Hände können so enorm gut kraulen und zärtlich massieren...

Seine Stimme jagt mir so wunderbare Gänsehaut ein, vor allem bei dem ganzen versauten Zeug, das er so sagt...

Seine Augen sind so atemberaubend schön und irgendwie glaube ich, das er hinter dieser Fassade noch weit mehr versteckt, als eine Sex-hungrige Bestie...
 

Gott ReiRei hör auf zu jammern, sieh zu das du zu den Jungs gehst und dir den Kopp zu schüttest!
 

Eine viertel Stunde später stand ich mit Bananenpflücker-Hemd, Baseballcap und ausgefransten Jeans im Aufenthaltsraum und wurde gröhlend begrüßt:

„Komm her man und setz dich!

Nächste Runde kannst du auch mit machen, dann fangen wir eh neu an.“

„Geil!“

entgegnete ich dem und schnappte mir mein erstes Bier, welches mir unter die Nase gehalten wurde und nahm im Schneidersitz auf den Boden vor dem Fernseher platz, die Tische und Stühle waren besetzt von Denen, die Karten spielten.

Grob überflog mein gesundes Auge die zur Auswahl stehenden Spiele und auch darüber konnte man sich kaum beschweren.
 

Vielleicht kann der Abend ja doch noch was werden!
 

So vergingen die ersten 2 Stunden wie im Fluge und ich amüsierte mich prächtig, was sicher auch zum Teil an dem steigenden Promille-Wert in meinem Blut lag.

Als ich vom WC wieder kam, saß urplötzlich hinten in der Ecke im Sessel Takanori und kaute auf dem kleinen Finger herum.

Ich ignorierte ihn und riss meine von Kawasaki entwendete Steuerung wieder an mich:

„Du spinnst wo!

Nimm deine Wichsgriffel von meinem Controller!“

„Reg dich mal nicht künstlich auf, Zyklop, nicht das du noch versehentlich auf dein zweites Auge fällst!“

wurde ich so gleich beleidigt und ich konterte angesäuert:

„Sackratte!“
 

So ein Penner!
 

Nach beschwichtigendem guten Zureden unserer Mitspieler, jetzt keine Prügelei anzufangen, setzte ich mich wieder zu den anderen – weit weg von Blubbski – und wartete darauf, das endlich das nächste Spiel gestartet werden konnte.

Diesmal eine Art Frage/Antwort Spiel, bei dem ich so gut wie immer gewinne!
 

So auch heute!

Auch wenn ich zuvor beim virtuellen Boxen, Autorennen und mittelalterlichen Schwertkampf wegen vorübergehender Einäugigkeit etwas geschwächelt habe, so hatte ich nun eine richtige Glückssträhne und konnte fast alle Fragen in angemessener Zeit beantworten, was mein angeknackstes Ego enorm pushte.

Kawasaki hatte keine Chance und auch den Rest hab ich gnadenlos abgezogen, und warum?

Weil ich solche Spiele früher zuhauf nächtelang durch gezockt hatte, als ich noch nicht hier war.
 

Nichts desto trotz brachte mich der Bierkonsum ein weiteres Mal in die Verlegenheit aufs Klo zu müssen, doch ich hielt tapfer durch bis zum Ende dieser Runde und aalte mich genüsslich im Sieg, nur um wenige Augenblicke später eilig zum WC zu sprinten, bevor noch ein Unglück passieren würde.
 

Ruki hatte ich derweil völlig verdrängt und erschrak umso mehr, als er plötzlich im Türrahmen des gefliesten Raumes stand und mich seltsam ansah.

Als ich mich wieder gefangen hatte schob ich mich ohne ein Wort an ihm vorbei, um an die Waschbeckenzeile zu gelangen.

„Akira... rede mit mir...“

sprach er leise und wieder reagierte ich nicht, wusch meine Hände und vernahm wie er schwer ein- und ausatmete, eh er es erneut probierte:

„Bitte, wir sollten reden..!“

„Das letzte mal als du so was zu mir gesagt hast, hast du mir mitgeteilt nur ein Spielzeug zu sein und eigentlich muss ich auch nicht viel mehr wissen, mein Bedarf ist gedeckt...“

knurrte ich daraufhin und wollte mich abermals an Takanori vorbei schieben, der mir bis in den Türrahmen vom Waschraum gefolgt war, doch ich wurde an der Hüfte gepackt und festgehalten.
 

„Lass mich...“

zischte ich und schlug die seine Hand von mir weg, funkelte den Kleinen böse an und wollte meinen Weg fortsetzen, als ich mich plötzlich an die Wand gestemmt wieder fand.

„Hör mir doch zu, ich will mit dir reden!“

„Ich aber nicht mit dir, denn was du mir so zu sagen hast, tut ziemlich weh!“

fauchte ich ihn an und wurde los gelassen, aber dennoch kam ich nicht weit.

Der Kurze stellte sich vor den Eingang und sprach:

„Bitte... komm in mein Zimmer und wir reden, ich will nicht das es so zwischen uns ist...“

„Ich bin nicht Derjenige der Scheiße gebaut hat!“

kommentierte ich kühl und wollte Ruki endlich aus dem Weg schieben, um mich meiner Siegessträhne widmen zu können und wurde noch einmal aufgehalten:

„Ich mag dich... sehr, und... ich will dich nicht verlieren...“
 

Einen kurzen Moment musste ich überlegen, was ich darauf antworten soll, doch mein Gegenüber verschlug mir die Sprache mit seiner nächsten Frage:

„Kann es sein, das... du in mich verliebt bist...?“

„Nein!“

kam es nach diesem Augenblick wie aus der Pistole geschossen aus meinem Mund, bis ich seinem Blick nicht mehr stand halten konnte und weg sah.
 

Bin ich... verliebt?
 

Irgendwas in der Art war da jedenfalls...
 

Vorsichtig tasteten Takanori's Finger nach meinem Kinn, um mein Gesicht zu sich zu drehen und er hauchte kaum hörbar:

„Komm mit zu mir...“

Mit sanfter Gewalt schaffte er es und sah mich mit seinen großen Kulleraugen an, wartete offenbar auf eine Antwort.
 

Wenn ich der kleinen Mistratte jetzt sage, das er vermutlich recht hat, dann reißt er mir bestimmt endgültig das Herz raus...
 

Was mach ich also?
 

Geh ich mit ihm und hör mir an, was er zu sagen hat oder geh ich zurück zu den Jungs im Aufenthaltsraum und hake das mit Ruki vorerst ab?
 

_________________________________________________________________________
 

Gott ich bin so verdammt müde x.x

Ja... mal ein etwas kürzeres Kapitel als zuvor, aber ich wollte mal ein klein wenig Spannung rein bringen :D

Ich bin fies, ich weiß...

Aber ich brauchte eine Stelle an der ich einen Zwischenschnitt machen kann, denn ich brauch als nächstes ein U-Kapitel, um etwas zu klären, was nach dem Streit und vor dem Aufeinandertreffen im Bad passiert ist.

Wem diese Aussage zu kryptisch ist, dem erläuter ich es weiter unten in der Vorschau ein klein wenig genauer.

Eigentlich wollte ich mir beim Schreiben das Radio-Interview von Reita & Ruki (feat. Aoi) reinziehen, aber diese z.T. Sehr seltsamen Klänge im Hintergrund, haben mich zu sehr aus dem Konzept gebracht.

Es war eine kuriose Paarung aus – keine Ahnung was genau es war... Volksmusik.. Polka... Folklore... naja und dann dieses komische Gepiepe das wie ein Videospiel klang...

Öhm ja korrigiere wie immer wenn ich Zeit hab..^^

Freu mich über Reviews und besonders würde ich mich freuen, wenn ich wieder etwas von dem ein oder anderen lesen dürfte, von denen ich schon ein Weilchen nichts mehr gehört hab.

Geht’s euch gut, meine Hasi's oder ist was passiert?

Ich mach mir doch immer so schnell Sorgen <.<

Und wenn es etwas auszusetzen gibt, oder Fragen, Anregungen, Wünsche... immer her damit :)
 

Eine kleine Sache noch am Rande:

Ich hatte da vor ein paar Tagen ein Chat-Gespräch mit einer Leserin, die mir mitteilte wie sehr ihr meine Geschichte: 'You are someone...' geholfen habe und... Leute ich war so gerührt @.@!

Wenn ich popeliger Autor sowas hinbekommen kann, und bis vor kurzem nicht mal wusste, das es so etwas gibt, dann hatte mein Geschreibsel ja sogar einen Sinn!

Und was ich sehr toll fand: sie sagte mir das die ihr Story von einem Ihrer Lehrer empfohlen wurden, dieser sie demnach selbst gelesen hat.

Es gibt sie da draußen, die Lehrer, denen ihre Schüler nicht scheißegal sind und die zudem auch verdammt cool drauf sind v.v!

Weiter so!

Ich setzte meine Hoffnung in Euch, das Ihr euren Schülern wunderbare Werte und Wissen vermittelt und keine weitere Straftäter-Armee auf die Welt los lasst ;)

Ich hoffe das klang nicht zu gewürzt <.<?
 

Söööö Vorschau!

Ja wie gesagt U-Kapitel und zwar deshalb, weil: Ruki zu Aoi geht und mit ihm über Reita spricht, noch bevor er zu Jenem in den Aufenthaltsraum geht und das im Beisein von Uruha.

Die Zwei, also Yuu und Kouyou sind auch nur zufällig unten im Zimmer, weshalb warum wieso erfahrt ihr dann.

Außerdem kriegen wir wieder etwas mehr Einblick in sowohl in Uruha's als auch Aoi's Leben, denn die Beiden unterhalten sich.

Vorrangig über Yuu's Vergangenheit und Kouyou's Zweifel an so ziemlich Allem.

Dennoch probiert Aoi auch wie weit er bei ihm gehen kann und treibt Uruha ein wenig an die Grenzen.

Was für den einen nur harmloses Knutschen und Fummeln ist, ist für den Anderen eine Reihe von gefühlten Nahtoderfahrungen.

Was genau sich bei den Beiden abspielt und was Aoi alles mitgemacht hat, erfährt man nun etwas genauer und leider kann ich bei dem bisherigen Textmaterial noch nicht sagen ob es sich um 2 Teile handeln wird.

(U) Vergangenheit und Gegenwart - Teil: 1

Wer kennt sie nicht, diese seltsamen Träume...

Träume, wo man sich im ersten Moment fragt: was davon war nun wahr und was nicht?

Diese Träume, die einem das Gefühl geben, man sei der einzige Mensch auf der Welt, dem sie zu schaffen machen, weil Andere scheinbar nie so etwas erleben.

Oder wie ich, es niemals zugeben würden...

Träume, bei denen man nicht wusste: will man sie wahr werden lassen oder nur im Stillen weiter fantasieren.

Es waren erotische Träume...

Verdammt Erotische...!

Jene Träume, die einen ziemlich feucht aufwachen lassen.

Egal ob man total verschwitzt ist vom dort Erlebten oder man(n) tatsächlich gekommen ist vom dort Gefühlten.
 

Umso unangenehmer war es mir, als ich die Augen morgens aufschlug und das kleine Malheur bemerkte...

Vorsichtig ertastete ich das etwaige Ausmaß und sofort wurde mir enorm heiß von diesem prekären Gefühl.
 

Wie konnte es Yuu Shiroyama, dieser betörende Sack, nur schaffen in meine Träume einzudringen und mir das anzutun?
 

Das Schlimme ist, ich kann es ihm ja noch nicht einmal vorwerfen...
 

Nie könnte ich mit ihm darüber reden!
 

So peinlich...
 

Ich wollte die ganzen Sauereien dieser Träume in meinem Kopf einfach vergessen und schnellstmöglich aus meiner klebrigen Unterhose raus, hob vorsichtig den Kopf und sah wie Kai noch friedlich schlief.

Hastig schob ich die Decke weg und tippelte auf Zehenspitzen zum Schrank hinüber, kramte darin nach einer neuen Unterhose und erschrak dermaßen als mich mein Mitbewohner plötzlich ansprach:

„Du bist ja schon wach.“

In Windeseile riss ich die andere Schranktür auf, um mich dahinter verstecken zu können und wurde aus völlig verpennten Augen irritiert betrachtet:

„Was'n los...?“

„Nichts!“

sprach ich schnell und kroch fast vor Scham in den Schrank hinein, rammte meinen Zeh am Mittelteil und fluchte schmerzerfüllt:

„Fuck...!“
 

„Takashima, geht’s dir gut?“

fragte er mich nun doch leicht besorgt und ich zischte mit zusammengebissenen Zähnen:

„Ja... alles bestens!“

„Gut, wenn du meinst...

Ich wollte dich eigentlich schon wecken, du hast die halbe Nacht ganz komische Geräusche gemacht, als ob du Albträume hättest“

führte Kai seine nächtlichen Studien über mein Schlafverhalten aus und ich bestätigte lieber schnell:

„Ähm, ja... Albträume!

Ganz furchtbar!“
 

Immer noch argwöhnisch von meinem Gesprächspartner beäugt, stieg auch dieser aus dem Bett und kratzte sich verplant am Kopf, eh er sich umsah und murrte:

„Ach Scheiße... mein Handy liegt noch drüben...

Gleich wieder da.“

So trat er nur in Shorts bekleidet auf den Flur hinaus und fragte beim Zuziehen der Tür noch:

„Soll ich dich das nächste mal wecken, wenn du wieder so quiekst im Schlaf?“

„Nein!

Äh.. ja.. bitte...“

murmelte ich mit heißen Wangen und versteckte mich, vor allem aber meine Körpermitte, so gut es ging hinter der Schranktür, als Kai mit hochgezogenen Augenbrauen und reichlich verpeiltem Gesichtsausdruck und einem kurz angebundenen:

„Hmkay...“

die Zimmertür schloss und ich erst einmal tief durchatmen musste.
 

Oh Gott!
 

Ich wollte nur noch ganz schnell aus dieser verdammten Unterhose und war gerade dabei mich auszuziehen, als die Tür mit einem mal unerwartet aufging und mein Mitbewohner wieder hinein kam, ich einen Hechtsprung hinter die Schranktür machte und abermals ratlos angesehen wurde, eh er seinen Morgenmantel griff, sich diesen umlegte und wieder den Raum verließ.
 

Verdammt noch mal...!
 

Es war in der tat ein ungewöhnlicher Morgen, denn normalerweise ist Kai derjenige der als erstes wach wird und in aller Ruhe am Fenster eine Zigarette raucht, den Wasserkocher anstellt und ich spätestens dabei wach werde.

Eine eigentlich sehr sanfte Weckmethode, die sich das letzte Jahr über bei uns eingebürgert hatte.

Aber normalerweise hab ich beim Aufstehen auch keine klebrigen Shorts und kann mich vollkommen ohne Hektik an den Tisch setzen, meinen Tee schlürfen und das angenehm freundliche Schweigen am Morgen zwischen uns genießen.

Aber heute... da funkte mir Aoi dazwischen!
 

So normal wie möglich versuchte ich anschließend auch diese morgendliche Tradition fortzuführen und dennoch konnten mich den ganzen Tag über diese Bilder der letzten Nacht nicht eine Minute in Ruhe lassen.

Yuu... wie er mich verführt hat und Dinge mit mir angestellt hat, die sich so echt anfühlten und so verdammt gut...

Dinge, die ich so nie zu lassen würde...
 

Es war Wochenende und eigentlich hieße das, das ich bis Sonntagabend meine Ruhe haben würde.

Nicht, das man vor Kai Ruhe bräuchte, denn der ist sicher noch der angenehmste Mitbewohner in diesem Irrenhaus, aber das Alleinsein ist gut zum Abschalten und Nachdenken.

Was ich in letzter Zeit sicher mehr als genug getan habe, aber zum ersten mal würde ich an diesem Samstag wohl drüber nachdenken, was Aoi mit mir alles anstellen könnte...

Wobei... zu qualitativ hochwertigem Denken komme ich vielleicht gar nicht erst, denn er wird mir ja nun persönlich die Sinne vernebeln wollen.
 

Da kann ich mein letztes Hemd drauf verwetten...
 

Je näher der Nachmittag und die Stunde der Wahrheit heran rückte, umso nervöser wurde ich, Duschen hatte ich dieses mal zwar vor dem Treffen geschafft, aber dennoch war das weder beruhigend noch aufbauend genug gewesen.

Hibbelig warf ich mich in irgendwelche alten Sachen vom letzten Jahr des Leichtathletik-Teams, statt mir gleich etwas ordentlicheres anzuziehen und räumte noch den herum liegenden Kram weg, damit ich ja keinen schlechten Eindruck hinterlassen konnte und erstarrte plötzlich, denn ich wurde früher als erwartet mit einem Geräusch an der Tür überrascht.
 

Oh Gott, es hat geklopft!
 

Da mein Mitbewohner und seine Kumpels schon seit Stunden nicht mehr hier waren, konnte es ja nur eines Bedeuten.
 

Er ist da...!
 

Verfluchtes Herzrasen...
 

Gerade als ich mich aufgeregt zur Tür begeben wollte, fiel mir auf das ich mich ja eigentlich noch ein wenig schick machen und nicht ganz in schlabbrigen Trainingsklamotten 'Eindruck schinden' wollte.

„Moment, ich zieh mir schnell was Anderes an!“

rief ich also gen Zimmertür und hörte es von draußen zurück rufen:

„Von mir aus kannst du auch nackt herum laufen, das stört mich nicht!“

Schockiert darüber, das Aoi so etwas auf dem Flur stehend herum brüllte, hetzte ich zur Tür hinüber und öffnete hastig, griff an den Kragen seines wenig zugeknöpften Hemdes und zerrte ihn voller Panik in den Raum, sah mich noch einmal vor der Tür um, ob das jemand mitbekommen hatte und verriegelte dann von innen.
 

Meine Güte, so ein...
 

„Blödmann!“

schimpfte ich sauer und funkelte meinen Gast böse an, eh ich weiter moserte:

„Wenn dich nun Jemand mitbekommen hat?!“

„Das war der schnellste Weg das du öffnest“

lächelte er schief und ich ließ mich damit mal wieder ungewollt schnell besänftigen.

Yuu strich sein Hemd glatt und schaute sich im Raum um.

„Das ist bestimmt deine Seite?“

hatte er richtig geraten und ich sah ihn mit fragend erhobener Augenbraue an, bis er von selbst erklärte:

„Auf der anderen Seite liegen ziemlich schwer aussehende Hanteln und am Bett kleben kleine Aufkleber mit hübschen Frauen drauf.
 

Wie er sich gleich die Betten angesehen hat...?!
 

„Uhh, ihr habt einen Wasserkocher auf dem Zimmer?“

kam es feststellend von ihm und ich murmelte verhalten über seine Beobachtungsgabe:

„Ja, wir trinken halt gerne mal Tee...“

„Mit Schuss?“

wollte Aoi nun frech grinsend wissen und ich nuschelte verunsichert:

„Ohne...

Wieso denn mit Alkohol?“

„Damit du dich entspannst und ruhiger wirst“

kam es leise von ihm und wieder lächelte er so einlullend, ich meckerte daher nur halbherzig:

„Wenn du mich nicht so aufregen würdest, dann...!

Ach vergiss es...

Setz dich lieber, du machst mich nervös, wenn du da so herum stehst.

Willst du einen Tee?

Hab aber nur Zitrone da.“
 

Selbstverständlich war die Sache eben vor der Tür nur der halbe Grund, weswegen ich am Mosern war, denn eigentlich war es zu 'nem großen Teil das nächtliche Erlebnis...

Auch wenn er nun nicht wirklich was dafür konnte...
 

„Gerne, wir haben ja so was nicht“

sprach er und nahm auf meinem Schreibtischstuhl platz, als ich vor mich hin murmelte:

„Glaub ich gern, Suzuki trau ich so was Kultiviertes wie Tee auch nicht zu...“

„Wer hätte das gedacht, das du 'ne kleine Zicke sein kannst“

hatte Yuu mich offen bar doch noch verstanden und ich brummte ertappt:

„Ich bin keine Zicke, ich lass nur nicht alles mit mir machen!“

„Nein, du rennst lieber weg oder ganz radikal: planst gleich den Tod potenzieller Feinde.

Und weiß du was?“

fragte er und verschränkte die Arme selbstsicher, während ich abwartend am Fensterbrett lehnte, wo der Wasserkocher stand, welcher vor sich hin brodelte und ich leise murrte:

„Nein... was...?“
 

Es musste ja etwas kommen, was mir mein bisschen Wind aus den Segeln nehmen konnte...
 

„Das ist so verflucht heiß!“

antwortete Aoi frech lächelnd und wartete meine Reaktion ab, ich jedoch wollte ihm das nicht gönnen, drehte mich weg und sah demonstrativ aus dem Fenster.

Als das Wasser dann kochte und ich ihm anschließend die gefüllte Tasse hinüber brachte, saß er immer noch mit verschränkten Armen auf meinem Stuhl und wies mit dem Kopf nickend zu meinen Schreibtisch und so stellte ich den Tee einfach dort ab.

Eigentlich wollte ich mich nun wieder von ihm weg bewegen, doch jetzt offenbarte er seinen Plan, weshalb er mir sein Getränk nicht einfach abnehmen wollte.
 

Flink umfasste er mein Handgelenk und zerrte mit einem Ruck an meinem Shirt, sodass ich kaum reagieren konnte und plump rückwärts auf seinem Schoß landete.

Eben so schnell waren seine Arme um meinen Bauch gelegt, welche mich mit wenig Kraftaufwand festhielten und dann spürte ich auch schon wie er sich an meinen Rücken schmiegte.

„Yuu...“

murmelte leise und blickte ängstlich auf die fremden Hände da um meinem Bauch, legte dann doch meine Arme vorsichtig auf seine und hörte sein Flüstern:

„Drehst du dich zu mir herum?

Ich würde dich so gern richtig begrüßen...“

Mein Kopf arbeitete mal wieder gegen mein Herz und wollte nicht das ich seinem Wunsch nachkomme, doch dann hört ich sein ganz leises Wispern:

„Bitte...“

Ich atmete tief durch und nickte nur, stand auf und nun zögerlich vor Aoi.
 

Eigentlich hatte ich mich innerlich schon längst entschieden, aber trotzdem musste ich mich erst überwinden, das auch wirklich zu tun.

Wartend wurde ich angesehen und wie üblich hielt er mir die Hand hin, bevor ich zögerlich fragte:

„Bist du sicher...?“
 

Nicht das ich zu schwer bin und es belastend für seinen Körper sein könnte.
 

„Sicher, bin ich sicher.

Komm her...“

raunte er mit beruhigender Stimme und zog nun sanfter als vorher an mir, ich nahm mit klopfendem Herzen etwas umständlich auf seinem Schoß platz und spürte sogleich seine Hände an meinen Seiten.

Ziemlich eingeschüchtert schaute ich ihm nun ins Gesicht.

Da war es wieder dieses Gefühl der Angst und des Flüchtens in mir, das mich verkrampfen ließ.
 

Aber er riecht schon wieder so verdammt gut...
 

Und er lächelt so süß...
 

„Pssst...“

hörte ich es ganz leise vor mir und sah wie Yuu die Augen schloss, die Lippen einen Spalt öffnete und darauf zu warten schien, das ich ihm einen Kuss schenken würde.

Nur sehr zurückhaltend rang ich mich durch und tupfte meine Lippen kaum merklich auf seine.

Sicher kannte ich das jetzt schon, aber dennoch war es wieder so komisch... ungewohnt eben.
 

Das ist eine Eigenschaft an mir, die ich seit jeher an mir kenne und die mich immer wieder aufs neue nervt, ich mich aber trotzdem jedes mal von neuem durchbeißen muss, um wieder in die Routine zu kommen.

Das war damals beim Junior-Highschool-Fußballclub vor jedem Spiel so und es ist nun heute bei Wettkämpfen das selbe, auch bei Prüfungen konnte ich noch nie locker heran gehen und erst wenn dann es läuft, entspanne ich allmählich.

Warum das so ist, weiß ich bis heute nicht, aber es war schon immer und überall so.

Auch hierbei wird mich diese altbekannte Eigenschaft wohl wieder begleiten...
 

Der unter mir Sitzende erwiderte mein winziges Küsschen und intensivierte es, drückte mich dabei recht sanft näher an sich und ich fühlte mich nun ein klein wenig sicherer – jetzt wo ich erst einmal saß und nichts schlimmes passierte.

Wie ich es erwartet hatte, brauchte es nur diesen kleinen Schubser und ich konnte mich immerhin geringfügig entspannter auf den Kuss einlassen, fühlte wieder die Schmetterlinge von gestern Abend in mir flattern und legte meine Arme etwas weniger verkrampft um seinen Nacken.

Mir selbst in Gedanken Mut machend, begann ich das begonnene Zungenspiel zu genießen und hielt mich selbst dennoch eher zurück, bis ich spürte wie Yuu's Hände in Richtung meines Hinterteils rutschten und sich massierend darauf nieder ließen.
 

Sofort war ich wieder angespannt, löste den Kuss ziemlich abrupt und wurde verdattert angesehen.

„D- deine Hände...“

murmelte ich und er tat planlos:

„Was ist damit?“

„Nimm die da bitte weg...“

nuschelte ich wieder, spürte meine heißen Wangen und er ließ auch los, fragte aber dennoch:

„Hab ich dir etwa weh getan?“

„Nein, das ist es nicht...“

kam es kaum noch hörbar von mir und erneut sah mich der unter mir Sitzende ratlos an, als ihm ein Licht aufzugehen schien und er seine Finger nach oben wandern ließ.
 

Das allerdings nicht über dem Stoff sondern darunter, was mich abermals überforderte und ich hastig aufstand.

Perplex blickte mich Aoi an und wusste offenbar nicht so recht was er sagen sollte, außer:

„Warum darf ich dich nicht streicheln?

Ich will dir doch nichts Böses tun, nur Gutes...“

„Ich weiß nicht ob das gut ist...“

murrte ich kleinlaut, sah zu wie er seufzend seinen Tee in die Hand nahm und in einem langen Zug austrank, anschließend aufstand und auf mich zu trat, mit den Worten:

„Es ist gut, glaub mir, es fühlt sich gut an.

Ich würd's dir so gern zeigen...“
 

Zur Abwechslung fänd ich's ganz beruhigend, wenn er mir zeigt, das er wenigstens ein paar Minuten seine Griffel bei sich behalten könnte...
 

Anderseits... dieses Kribbeln, das sie mir bescheren können ist so... so sagenhaft schön und aufregend!
 

Aber es ist auch genauso überfordernd und absolut nicht zu kontrollieren.
 

Verdammt Yuu, wenn du wüsstest was ich letzte Nacht von dir geträumt habe...
 

Das kann ich dir aber niemals sagen...!
 

Ich könnte nicht mal erklären, wieso ich mir im Traum bewusst war, das ich träumen würde, aber genau das hat mich dort alle Gedanken, Vorsicht und Zweifel über Bord werfen lassen und ich konnte wie jeder normale Mensch ganz einfach heftigst Knutschen, Schmusen, Fummeln und...
 

Das beste war: ich glaubte zu spüren wie gut sich das alles anfühlt und ich hab dich mehr oder weniger steuern können, Yuu...
 

Es war hemmungslos... befreiend... und so unreal...
 

Du hast alles gemacht was ich wollte und ich konnte dich richtig anfassen... überall... und ich musste mich nicht in Grund und Boden schämen dafür...
 

Aber hier und jetzt, da kann ich so was absolut nicht...!
 

Ich kann dich nicht anfassen und schon gar nicht überall, ich kann mich nicht einfach von dir berühren lassen und schon gar nicht so.
 

. . .
 

Nicht ein mal ansehen kann ich dich gerade...
 

Es wäre so entsetzlich peinlich, wenn du das wüsstest.
 

. . .
 

„Du wirst so rot, hab ich was falsch gemacht?“

wurde ich nun aus meinen Gedanken gerissen und nun umarmte ich den vor mir Stehenden einfach aus Reflex.

Nicht, weil ich Nähe brauchte, nein... am liebsten wäre ich abgehauen.

Aber nur so konnte ich es vermeiden, das Aoi mir weiter ins Gesicht sieht und meine roten heißen Wangen, die feucht werden Augen und die leicht blutig gebissene Lippe sehen konnte.

Alles Zeichen der nervösen Unruhe in meinem Inneren.

Auch als er sich etwas lösen wollte klammerte ich mich weiter fest und spürte nun auch wie er seine Umarmung Halt gebend verstärkte, sonst nichts weiter tat und ich ihm sehr dankbar dafür war.
 

Einen Moment brauchte ich, um mich wieder zu fangen.

Derartige Ausbrüche passieren mir sonst nie, zumindest nicht in Gesellschaft.

Mein Kopf fühlte sich zunehmend wieder kühler an, die feuchten Augen wischte ich ungesehen mit dem Ärmel trocken, ohne das sich eine Träne bilden konnte.

„Alles Ok oder schmeißt du mich jetzt raus?“

hakte Yuu noch einmal leise nach und ich schüttelte den Kopf.

Ein ratloser Blick traf mich, als ich ihn los ließ und tief durchatmete.
 

Einen weiteren Augenblick standen wir einfach so da, bis er leise fragte:

„Hättest du was dagegen, wenn wir uns einfach gemütlich auf dein Bett legen und da weiter machen wo wir gestern aufgehört haben?“

„Ich weiß nicht...

Irgendwie bin ich gerade total verwirrt“

antwortete ich mit belegter Stimme und hörte wie er flüsterte:

„Das seh ich und ich würde das gern ändern.“

Aoi strich mit dem Daumen über meine zerkaute Lippe und ging hinüber zu meinem Bett, setzte sich drauf und klopfte neben sich.

„Komm her zu mir...“

bat er und ich wägte unschlüssig ab.
 

Kräftemäßig könnte ich mich sehr wohl gegen ihn wehren, wenn es die Situation erfordern würde.

Das wusste er, das wusste ich, aber wie es aussieht wissen wir auch beide, das ich mich innerlich gar nicht wirklich wehren wollte...

Wenn ich nur wüsste, ob er vor hat an mir herum zu fummeln oder vielleicht noch viel weiter gehen will.

Oder einfach nur mit mir da liegen möchte... aber auch das würde schon ein gewisses Maß an Überwindung kosten.
 

An Sex oder ähnliches braucht er jedenfalls gar nicht erst denken!
 

Aber was nun?
 

Hier stehen bleiben ging irgendwie nicht, ich brauchte ihn jetzt merkwürdiger Weise, um mich festzuhalten.

Wegschicken war also keine Option und mich einfach hinlegen und weiter machen schien mir wieder so enorm viel abzuverlangen und vielleicht würde es auch in eine Richtung gehen, die ich von vornherein nicht zu lassen könnte.
 

Ich entschied mich jedoch mutig für Letzteres und setzte mich neben Yuu, dieser hielt mir lächelnd abermals die Hand hin und ich griff auch jetzt zögerlich danach.

Langsam näherten sich seine Lippen meinem Ohr, tupften ein kaum merkliches Küsschen drauf, eh sie flüsterten:

„Du bist seltsam, aber auf eine aufregende Art und Weise...“

„Ich weiß, das ich bescheuert bin und ich hasse mich dafür...

Ich kann's nicht ändern und würd's am liebsten aus mir raus prügeln...!“

fluchte ich leise über mich und merkte wie sich sein Arm wieder um mich legte:

„Sssch...

Prügel halte ich allgemein für wenig sinnvoll..“

„Was denn sonst?“

entwich es mir brummig, da ich mich im Moment selbst nicht ertragen wollte.
 

Warum kann ich nicht einfach so locker mit Jemandem umgehen, wie es alle Anderen auch können?
 

Aoi's Finger strichen meine Haare vom Hals weg und er begann mich dort mit dem Mund zu liebkosen, als er zwischendurch hauchte:

„Das hier... halte ich für eine viel bessere Methode...“

Ich schloss die Augen und versuchte auszublenden, das er nicht nur mal wieder eine Gänsehaut überall an mir auslöste, sondern auch das mich das an die Bilder der letzten Nacht erinnerte.

Stück für Stück näherten sich diese betörenden Lippen wieder meinem Mund und begannen mich zu küssen, während ich dabei sachte auf den Rücken gedrängt wurde und die Hand, auf dessen Arm er sich abstützte, sich kraulend an meinen Kopf legte.

Mit einem Schwarm wild flatternder Schmetterlingen im Bauch ließ ich es mit mir geschehen, krallte mich aber am Ärmel der anderen Hand fest, die ruhig an meiner Taille lag.
 

Ich ließ es tapfer zu, das Yuu so über mich gebeugt war und mich so verführerisch küsste, meinen Hals zu streicheln begann und mich mal wieder vollkommen damit einlullte.

Meine Hand, die noch immer an der Manschette seines Ärmels festgekrallt war, schien ihn dabei nicht weiter zu stören, denn er streichelte trotz des Anhängsels einfach wieder abwärts, an meiner Hüfte entlang und erneut nach oben.

Ich konnte einfach nicht los lassen...

Es fühlte sich sicherer an.
 

Meine zweite Hand war auch alles andere als entspannt, sie krallte sich an einem Zipfel seines Hemdsaums fest, welcher locker an ihm herab hing.

Schon bald knutschte er intensiver und züngelte verspielt an und in meinem Mund.

Es kitzelte so angenehm, das ich zunächst nur am Rande wahrnahm wie die Hand, an deren Ärmel die Meinige wie fest geschweißt war, ganz langsam von meinem Hals weiter abwärts über meine Brust strich, zum Bauch hinab und wieder hoch fuhr.

Zwar war es über dem Stoff, doch spürte ich es immer deutlicher, da er mich nun eingehender berührte, quasi fester 'aufdrückte'.

Als ich merkte wie die Finger wieder weiter oben angekommen waren und sachte an meiner Brust zu fühlen begannen, zuckte ich erschrocken zusammen, als er meine Brustwarze ertastete und eben dies den Impuls auslöste ihn hastig weg zu schieben.

Er hatte gefunden, was er offenbar suchte...
 

Gezwungenermaßen unterbrach Aoi nun auch den Kuss und sah mich an.

Ich konnte nicht einordnen was das für ein Blick war; weder enttäuscht, noch amüsiert, auch nicht gleichgültig oder sonst irgendwas.

So sahen wir uns einen Moment schweigend an, bevor ich ihn leise fragte:

„Hast du mir nicht zu gehört...?“

Es war naheliegend, denn ich hatte wohl oft genug erwähnt, das ich mich nicht einfach berühren lassen könnte und mich nicht herum kriegen lasse, doch zu meinem Erstaunen raunte er mit warmer Stimme:

„Ich hab dir zu gehört...

Ich hab dich auch verstanden.

Sogar beim ersten mal, als du mir das sagen wolltest.

Ich bin nicht blöd oder total unsensibel...“
 

Überrascht war ich nun schon ziemlich.
 

Warum versucht er es dann immer weiter?
 

Er sah mich ernst an und griff nach meiner Hand, legte sich neben mir auf dem Rücken ab und atmete bedeutungsvoll aus, bevor er weiter in den Raum hinein sprach:

„Ich weiß was du mir sagen willst, aber ich denke du enthältst dir da selbst etwas Wundervolles vor...

Aus den falschen Gründen... oder Ängsten...“

Abermals wusste ich nicht was ich sagen sollte und kaute auf meiner Lippe herum, schmeckte erneut das Blut, wie ich es vorhin schon schmeckte, als ich sie so verbissen malträtiert hatte.

Mit sanfter Gewalt dirigierte er meinen Kopf in seinem Arm auf seine Schulter hoch und hielt mich nur locker fest.

Zunächst etwas unwillig folgte ich dieser stummen Aufforderung, denn so war er zumindest nicht mehr über mir und ich fühlte mich befreiter.
 

Wieder dieses bedeutungsvolle Atmen, bis Yuu endlich aussprach was er dachte:

„Weißt du... eigentlich wollte ich das Thema noch nicht allzu bald ansprechen, aber scheinbar lässt es dir überhaupt keine Ruhe...“

Mein Kopf erhob sich und ich schaute den neben mir Liegenden mit gemischten Gefühlen an, dieser blickte mir ebenfalls in die Augen und erzählte weiter:

„Ich weiß das du immer noch Angst hast vor mir und das ich die wohl größte Bedrohung in Sachen Sex und Zärtlichkeiten für dich darstelle.“

Ertappt fuhr ich hoch und blinzelte Aoi sprachlos an.
 

Irgendwie ist es schon faszinierend wie frei und offen andere Menschen über das Thema reden können...
 

Aber da es hier zweifelsfrei um mich ging hielt sich meine Faszination in Grenzen.

Yuu streckte die Hand nach mir aus und fuhr mit dem Finger über meine blutig gekaute Lippe, als er weiter sprach:

„Ich wollte es wirklich noch nicht zur Sprache bringen...

Aber ich hab mir sehr wohl Gedanken gemacht, wie ich mit dir umgehen soll Kouyou und bin zu dem Entschluss gekommen, das du dich größtenteils selbst fertig machst und ich mit dir ganz langsam einen Weg gehen möchte, um dein Angst in den Griff zu bekommen.

Ich will damit erreichen, das du dich mir öffnen kannst, dich von mir anfassen lässt und du dich fallen lassen kannst-...“

„Das kann ich nicht...“

fiel ich ihm ins Wort und er winkte ab:

„Lass mich bitte ausreden.

Ich weiß, dass das ein verdammt langer und bestimmt kein einfacher Weg wird, aber ich will es unbedingt mit dir probieren.

Wir werden nichts überstürzten und ich zeig dir alles von mir was du willst, auch wenn das nicht viel ist, was ich zu bieten hab...

Aber es gibt so schöne Dinge die dir entgehen, wenn du dich verschließt...

Es tut dir dabei bestimmt nichts weh und alles wird Stück für Stück passieren, so langsam wie du es brauchst und es zulassen kannst.“

Aoi machte zum Glück erst mal eine Pause und sah mich abwartend an.
 

Wieder einmal ein Info-Paket, das er mir um die Ohren knallte, mit dem ich was anfangen sollte...

„Ich... ich weiß nicht...“

stammelte ich komplett überrumpelt und mir wurde abwechselnd heiß und kalt.

Zum Einen, weil er sich offenbar sehr viele Gedanken gemacht hat und zum Anderen, weil es schon fast wie eine Forderungsliste klang.
 

Abermals fand seine Handfläche an die Seite meines Halses und strich dort sachte entlang, bevor ich ihn ergänzen hörte:

„Eines wäre da noch...

Das wohl Wichtigste für dich.“

Aufmerksam und ängstlich suchten meine Augen die seinen und ich vernahm nun wie er leise sagte:

„Ich hab beschlossen, das ich es allein dir überlasse; du entscheidest ob und wann du den letzten Schritt mit mir gehen möchtest, aber den musst du alleine auf mich zu gehen.

Ich weiß das ich dir vermutlich gerade nicht nur den Boden unter den Füßen weg ziehe, sondern sicher auch direkt die Hölle öffne, aber ich denke das du das wissen solltest, damit du anfangen kannst meine Nähe zu genießen, ohne das dein Kopf qualmt vor Sorge.“

„I-ich versteh nicht...?“

murmelte ich und sah wie nun auch Yuu schlucken musste, eh er weiter sprach:

„Ok, dann formulier ich es deutlicher: Ich will es vollkommen dir überlassen, ob du mit mir Schlafen willst oder nicht und... ich will auch das du entscheidest wie das dann ablaufen soll – falls du dich dafür entscheidest.

Mir ist es im Prinzip egal ob ich mich dir hingebe oder du dich mir, alles was ich will und was ich wirklich brauche ist deine Nähe, Kouyou...

Ich brauch es wie die Luft zum Atmen.

Halt mich deshalb ruhig für bescheuert, aber ich hab mich schon immer am wohlsten gefühlt, wenn ich einen anderen Menschen spüren konnte, der mir etwas bedeutet.

Aber bis du dich entschieden hast, lass mich bitte einfach bei dir sein und dir ein paar schöne Momente bescheren.“
 

Geplättet raste mein Blick zwischen seinen Augen hin und her.

So etwas wie Angst konnte ich nun in ihnen lesen und es beruhigte mich das scheinbar auch er so etwas verspüren konnte.
 

Seine Finger begannen mit einer meiner Haarsträhnen zu spielen, als er flüsterte:

„Mir ist bewusst, das ich dir gerade einiges zumute und ich will auch nicht sofort irgendeine Entscheidung oder so...

Es musste nur raus, das hat mich belastet und dich auch.

Ich weiß nicht wovor genau du Angst hast, aber wenn es deswegen ist, weil ich dich dazu drängen könnte mit mir zu schlafen, dann kann ich dich beruhigen.“

„Du... du... willst keinen...?“

kam es perplex und etwas fassungslos über meine Lippen und Aoi ergänzte lächelnd:

„Sex?“

Ich nickte nur peinlich berührt, denn allein das Wort machte mich furchtbar nervös.
 

Die Finger in meinen Haaren wanderten an meinen Nacken und zogen mich wieder nach unten an seine Schulter, dann hörte ich ihn flüstern:

„Kouyou, natürlich will ich Sex mit dir und ich würde mich sehr freuen, wenn du das mit mir erleben möchtest.

Ich müsste lügen, wenn ich irgendwas Gegenteiliges behaupten würde.

Aber ich will das doch nicht um jeden Preis.

Ich will das du es willst und bis dahin ist es noch ein langer schwieriger Weg, dessen bin ich mir bewusst und ich glaube das es etwas Besonderes wird.

Das kann es aber nur werden, wenn du es auch so sehr willst wie ich und deshalb, entscheidest du darüber, ob und wie und wann, von mir aus auch wo, mir vollkommen gleich.

Das einzige auf das ich nicht verzichten will ist deine Nähe...

Und ich wüsste so gern, das du es genießen kannst wenn ich bei dir bin, das du dich auf mich freust und du dich danach sehnst...

Das ist das, was ich will und ich weiß das du das ganz tief in dir drinnen auch willst.

Meinst du... wir könnten versuchen diesen Teil freizuschaufeln?“
 

Verdammt...
 

Ich wusste nicht das Aoi mich schon so sehr durchschaut hatte...
 

Wie hat er das gemacht?
 

Wir kennen uns gerade erst einige Wochen und nur ein paar Tage davon genauer und...
 

. . .
 

Er denkt an Sex.
 

Klar, tut er das...
 

Tu ich auch.
 

Ich könnt's nur nicht aussprechen...
 

Verdammt... Shiroyama, Yuu... du bringst mich völlig durcheinander!

Aber... du hast mir auch irgendwie einen riesigen Felsen abgenommen...
 

Der vor mir Liegende sah offenbar genau die Zahnrädchen in meinem Kopf rattern und streichelte meinen Arm.

„Ich wollte wirklich noch nicht mit dir über so etwas sprechen, aber du hast so viel Angst davor... vor mir... ich konnte einfach nicht warten und ich wollte auch nicht das du denkst, das ich dich einfach nur flach legen will...“

Noch immer konnte ich nichts dazu sagen und dachte krampfhaft nach.
 

Ich kenne ja im Prinzip nicht viel von ihm und...

„Vielleicht sollten wir damit anfangen, das du mir mehr von dir erzählst...“

murmelte ich leise und Aoi lächelte:

„Frag mich einfach was du wissen willst.“

Tief durchatmend, musste ich den Schock von eben erst einmal sacken lassen und versuchte ein halbwegs unverfängliches Thema zu finden, nachdem ich mich gemütlicher seitlich aufs Bett gelegt hatte.

Yuu rutschte mir nach und legte sich vor mich hin, eben falls auf der Seite und stützte seinen Kopf auf einen Arm, sah mich wartend an und tastete nach meiner nervös am Bettlaken fummelnden Hand zwischen uns.
 

Eine Weile schwieg ich und fand dann ein Thema, was ich schon länger genauer erfragen wollte:

„Darf ich mehr über deine Krankheit und deine Vergangenheit dazu wissen?“

„Ich bin nicht wirklich krank Kouyou, nicht mehr...

Aber ich mach dir nichts vor, nichts ist sicher und es kann jeder Zeit was passieren, muss es aber nicht“

antwortete er und lächelte beruhigend, nahm meine Hand in Seine und ermutigte mich weiterhin:

„Frag mich.“

„Hast du... von Anfang an gewusst, wessen Herz du bekommen würdest?“

wollte ich also vorsichtig von Aoi wissen und er antwortete in gedämpftem Ton:

„Nein...

Vor der OP wusste ich nicht mal das meine Mutter gestorben war und hinterher wollte ich das nicht akzeptieren, das sie gewissermaßen mein Leben mit ihrem Tod gerettet hat.

Ich wollte unter diesen Umständen selbst nicht mehr leben, aber... dann wäre sie umsonst gestorben, mein Vater hätte uns beide verloren und das hätte er vermutlich auch nicht verkraftet.

Zudem hatte ich wegen der Minderjährigkeit auch gar kein Mitspracherecht und so hat es mein Vater allein entschieden.

Selbst wenn ich es gewusst hätte, hätte ich nicht viel dran ändern können.“
 

Es fühlte sich komisch an das zu hören und genauso wusste ich auch das ich es niemals nachempfinden könnte, wie es sich für ihn anfühlen musste, genauso wenig wie er nie wirklich wissen wird, was in meinem Inneren für Chaos herrscht.
 

„Vermisst du sie sehr; deine Mutter...?“

ging ich also weiter auf das Thema ein und vernahm wie Yuu etwas dichter an mich heran rutschte und die Hand abermals ruhig an meine Taille legte, eh er mir antwortete:

„Jeden Tag...“

„Wie fühlt es sich an ein fremdes Herz in seiner Brust zu wissen?“

hakte ich interessiert weiter nach und einem kurzen Moment später, in dem er zu überlegen schien, sprach er:

„Es fühlt sich nicht fremd an, aber es ist als wäre da etwas ganz Wertvolles in mir, was es um jeden Preis zu beschützen gilt und ich hoffe jeden Tag aufs Neue, das mein Körper es nicht doch noch abstößt.

Ich war zwar einige Zeit unter Beobachtung, ob mein Körper das Herz annimmt und es ist auch während der Reha zu keinen größeren Komplikationen gekommen, aber es kann trotzdem immer etwas passieren.

Das sollte man selbst vor Augen haben und auch die Menschen die einem wichtig sind sollten das wissen, sich aber davon nicht fertig machen lassen.“
 

Aoi machte eine Pause und strich andächtig über seine Brust, bevor er flüsterte:

„Es ist das Wertvollste was ich habe...

Es ist etwas kleiner als mein eigenes Herz es jetzt wohl wäre, auch deswegen muss ich ziemlich aufpassen, um mich nicht zu überanstrengen oder zu sehr zu stressen.

Deswegen bin ich hier: bessere Luft und die Hektik der Stadt fällt weg, ich hab keinen langen Schulweg und darf auch nur in entsprechendem Maße Sport machen.

Rundherum Land, das Essen kommt vom Bauernhof und nicht so viele Leute auf einem Fleck, die Stress verursachen könnten.

Natürlich muss ich weiterhin regelmäßig Medikamente nehmen und zum Arzt, das bleibt leider nicht aus...

Alles was die Herzfrequenz stark erhöht soll ich meiden, also reg mich bloß nicht auf“

schmunzelte er und näherte sich mir mit den Lippen, saugte sich an meiner Wange fest und blickte mir dabei aus nächster Nähe frech in die Augen.
 

Er scheint mir trotz der ganzen, ziemlich harten Geschichte ein verspielter Typ zu sein.
 

Und verdammt verschmust, wenn er mir schon wieder auf die Pelle rückt.
 

Doch dieses mal tat er es langsamer und so fiel es mir leichter das zuzulassen, fragte daher noch etwas mehr:

„Was ist wenn tatsächlich mal irgendwas passiert?“

Eine Frage die mir schon Angst machte als ich sie aussprach, doch ich musste es wissen und auch dies beantwortete Yuu mir ohne Umschweife:

„Ich hab alle meine Papiere hier und im Sekretariat der Schule, das Krankenhaus in der Stadt hat meine Daten auch da und mein Handy ist voll von Kurzwahl-Nummern für Hilferufe.

Suzuki hat mich zwar angesehen wie ein angeschossenes Reh, als ich ihm sagte, was er bitte tun müsste, falls nachts mal was passieren sollte, aber er hat mir hoch und heilig versprochen, nicht in Panik zu verfallen und hysterisch kreischend im Kreis zu rennen.“

Er grinste belustigt und ich murmelte:

„Na also dem würd ich dein Leben nicht anvertrauen...“

„Willst du den Job etwa übernehmen?

Dann müsstest du aber nachts bei mir schlafen...“

hauchte er ganz dicht an meinem Mund, schnappte danach und zupfte neckend an meiner Lippe.

Ich brauchte einen Moment, bis ich mich wieder gefangen hatte und stammelte:

„Ähm ich... also...“
 

„Du musst nichts sagen, ich weiß dass das ein schwieriges Thema ist“

sprach er und begann an meinem Hals zu knabbern, während seine Finger an meiner Hüfte nun ein kleines Stück nackte Haut ergattern konnten.

Nur für einen kurzen Augenblick konnte Aoi die Chance nutzen, dann fasste ich nach seiner Hand und entfernte sie von dort, als ich brummte:

„Ich wollte eigentlich sagen, das ich ja dann entweder bei dir oder bei Suzuki im Bett schlafen müsste und ich weiß wirklich nicht wem von euch beiden ich weniger trauen kann...“

Der mir gegenüber Liegende ließ sich aber kaum davon abschrecken und schickte seine Zunge an meiner Ohrmuschel auf Wanderschaft.

Ganz leise flüsterte es Gänsehaut erregend nah an dieser empfindlichen Stelle:

„Sag mal, was hast du eigentlich gegen Suzuki?“

Ertappt hielt ich inne und murrte dann schnell:

„Ich hab doch gar nichts gegen ihn!“
 

Jedenfalls nichts Wirkungsvolles...
 

„Ach komm schon Kouyou... du lässt keine Gelegenheit aus, um zu erwähnen wie sehr er dir gegen den Strich geht, also spuck's aus!“

raunte es noch immer dicht an meinem Ohr.

Überführt gab ich nach und begann nun meinerseits etwas aus meiner Vergangenheit zu erzählen:

„Damals... ich war glaube 13 Jahre alt oder so... und noch auf einer anderen Schule, da ist dieser Junge in der Stufe über mir gewesen...

Eines Tages wollte ich gerade was aus meinem Spind holen, als er und seine Freunde mit 'nem Fußball durch den Flur gerannt sind.

Der Ball donnerte an meine Schranktür und ich hab mir die Hand geklemmt.

Es tat nicht wirklich weh, aber meine Sachen fielen heraus und der Junge drehte sich um, kam zu mir und hob mein runter gefallenes Zeug wieder auf.

Er fragte mich sogar ob ich mir was getan habe...

Und da hab ich dann dieses komische Kribbeln gespürt, als er mich ansah...

Ich wusste irgendwie schon seit damals, das ich nervöser reagiere wenn ein Junge mit mir redet, als wenn es ein Mädchen ist.“
 

Yuu hörte mir zwar offensichtlich zu, dennoch war er gleichzeitig damit beschäftigt mit meiner Hand zu spielen und an der Seite meines Halses entlang zu küssen, während ich weiter erzählte:

„Man hat mich eh meistens und überall ignoriert, nur er... war damals so nett zu mir...

Auch wenn wir sonst nicht mehr mit einander geredet hatten, aber das Erlebnis blieb mir in Erinnerung.

Ich Trottel hab natürlich gedacht, das wir vielleicht so was wie Freunde werden könnten, weil ich mit den Gefühlen die ich für Jungs empfand auch nicht viel anfangen oder sie einordnen konnte und bin dann – bescheuert wie ich war – zu ihm in den Fußballclub gegangen.

Natürlich konnte er sich Wochen später nicht an mich erinnern und hat mich wie alle Anderen großteils ignoriert.

Bis zu dem Tag als der Ball mal versehentlich zu mir gekickt wurde und ich mit dem Ding voller Panik aufs Tor los gerannt bin.

Da kamen dann diese halb belustigten Anfeuerungsrufe von diesem Typen wie: 'Ey der rennt wie ein Mädchen!' und einer der älteren Mitspieler rief dann: 'Scheiß drauf man, der ist schnell!'

Na ja.. so war das...“

Mit sehr gemischten Gefühlen erinnert ich mich an diese Zeit zurück.
 

Ein einzelner Finger fuhr kaum merklich über mein Bein, als Aoi flüsterte:

„Du rennst nicht wie ein Mädchen, Kouyou...“

„Ja, nicht mehr...

Hab's mir abgewöhnt...“

grummelte ich und hörte wie der vor mir Liegende schmunzelte:

„Trotzdem finde ich das du aussiehst wie eine Gazelle, wenn du geschmeidig deine Bahnen entlang flitzt und dabei förmlich schwebst.“

„Ich nehm das mal als Kompliment...“

entgegnete ich dem und zog die Augenbrauen fragend hoch.
 

„War es auch...

Der Junge von dem du da redest... ist das Suzuki?“

wollte Yuu nun wissen und ich spürte wie sich meine Wangen mal wieder erwärmten, nachdem ich kaum hörbar antwortete:

„Ja...“
 


 

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Eieieiei, da hatte Kouyou auch mal ne Bombe platzen lassen :P

Was wohl Aoi dazu sagen wird?

Also erstmal tut's mir Leid, es werden - wie man merkt - definitiv 2 Teile und eigentlich gäbe es noch nen 3ten Teil, der lässt sich aber ganz gut abspalten von diesen 2 Teilen jetzt und er (...) wers wissen will: Vorschau lesen!

Öhm ja, Aoi hat sich also in den Kopf gesetzt den Mount Everest aka Uruha zu erklimmen.

Ich sag mal so: zu den Beiden gibts noch unendeckte Seiten und Geheimnisse zu finden.

Da dies ein erster Teil ist, wird das nächste Kapitel ebenfalls wieder ein U-Kapitel sein.

Desweiteren gibts zu sagen: meine Tasta wurde von Kekskrümeln überfallen und eventuell sind öfter mal doppelte Leerzeichen oder gar kein (wobei ich hoffe soweit alles gefunden zu haben incl. Fehler,aber korrigiere wie immer noch mal drüber.

Was mich beim Schreiben ja kurzzeitig arg aus der Fassung gebracht hat, war Ruki beim Live vom J-Melo ö.ö

Dazu fand ich dieses nette kleine gif:

http://24.media.tumblr.com/f781c78ee1ebdb467a0da8359108acb8/tumblr_mixjkzdAAk1rf50xmo1_250.gif

und ich denke man sieht recht deutlich was genau es gewesen sein könnte x.x

Hoffe meine kleinen eingebauten Überraschungen (wie die Träume von Kouyou und seine Vergangenheit mit ReiRei) haben euch zugesagt ich freu mich über ein paar Worte von euch :)
 

Kommen wir zur Vorschau!

Joaaaaar...

Also Yuu trietzt Kouyou noch ein wenig wegen der Sache mit ReiRei und dann gehen sie Foto's angucken, weswegen sie sich bei Aoi im Zimmer befinden. Außerdem sieht er Aoi's Porno-Ordner, als Ruki hinzustößt und sich Rat von Aoi holen will.

Uruha macht dabei eine für ihn umhauende Entdeckung und braucht erstmal wieder ein wenig Zeit, um drauf klar zu kommen.

Ob es noch ins nächste Kapitel passt oder nicht kann ich nicht sagen, aber wenn dann gibts ein klein wenig Lime zwischen Aoi und Uruha ;)

Aber abwarten und da bitte keinen Porno erwarten...

(U) Vergangenheit und Gegenwart - Teil: 2

„Du warst mal in Suzuki verknallt?“

fragte er mich nun überrascht, ungläubig, aber auch angestachelt und sah mich aufmerksam an, doch ich berichtigte dieses Missverständnis sogleich:

„Ich war nicht verknallt!“

„Doch natürlich, so wie du von ihm erzählt hast!“

neckte Aoi mich gnadenlos weiter und ich murrte peinlich berührt:

„Das war höchstens 'ne kurze Schwärmerei, mehr nicht!

Passiert doch jedem mal, mit gottverdammten 13 Jahren...!

Er ist ein Blödmann und bleibt auch einer...

Ich war froh, als er später weg war und ich ein Jahr seine Anwesenheit nicht mehr ertragen musste, bis ich Anfang letzten Jahres feststellen durfte, das der Trottel auch hier zur Schule geht...“
 

Yuu konnte es natürlich nicht lassen, noch weiter nach zu bohren und grinste frech:

„Muss herb für dich gewesen sein, diese Erkenntnis.“

„Lach nicht, das ist ein ganz fieses Schicksal!“

moserte ich und überlegte kurzweilig, ob ich eventuell mal eingeschnappt sein sollte, damit Aoi wieder lieb zu mir ist.

„Ich lach doch gar nicht, aber es ist putzig, das du mal ausgerechnet auf Suzuki scharf warst und nun so wetterst.

Bist du sicher, das da nichts mehr ist, was dein Herz bei ihm höher schlagen lässt?“

wollte er nun fast ein wenig schüchtern von mir wissen und ich verharrte auf meiner Meinung:

„Ich bin mir sicher!“
 

Verdammt sicher!
 

„Hmmm... ich befürchte, ich muss Beweise dafür verlangen!“

kam es schief lächelnd von dem vor mir Liegenden und ich fragte verunsichert:

„Was denn für Beweise?“

„Na das ich keine Angst haben muss, das du dich ihm bei der erstbesten Gelegenheit an den Hals wirfst...“

nuschelte es gespielt kindlich schmollend unter den schwarzen Haaren hervor, die Yuu nun im Gesicht hingen, als er dann den Kopf gesenkt hatte.
 

„Ich werf mich wohl Satan persönlich an den Hals...

Vielleicht solltest du die Dosierung deiner Medikamente noch mal überprüfen lassen...“

versuchte ich klar zu stellen, das ich nichts von diesem Affen will und Aoi nun frech hinter seinem pechschwarzen Haaren hervor sah und amüsiert grinste:

„Komisch... vor nicht allzu langer Zeit hat 'Satan' genau das gleiche zu mir gesagt.“

„Du bist doof...“

brummte ich und zupfte flüchtig ein paar mehr seiner Haarsträhnen nach vorn, damit er nichts mehr sehen konnte und trotzdem schien er zu ahnen, das ich am liebsten schmollen würde, für diese dreiste Behauptung und so schwang er sich einfach ohne Vorwarnung auf mich drauf.
 

Wir wussten beide, dass ich das nicht ganz so arg ernst meinte.
 

„Ich bin nicht doof!“

gab Yuu gespielt kindlich zurück und begann mich mit einem mal übermütig zu kitzeln, ich wandte mich hilflos unter ihm, kicherte und keuchte:

„Doch, bist du!“

„Nein, bin ich nicht!“

kam es immer noch so verspielt von dem auf meinen Oberschenkeln Sitzenden, dann ließ er von mir ab und ich murmelte außer Atem vor Lachen und Gegenwehr:

„Das ist kindisch...“

„Jepp“

wurde mir zu gestimmt und anschließend im Flüsterton ergänzt:

„Aber das hier... ist verdammt sexy...“
 

Aoi zupfte mein durchs Kitzeln nach oben gerutschtes Shirt noch weiter hoch, betrachtete sich die freigelegte Stelle meines Bauches und wollte danach tasten, reflexartig zog ich mein Oberteil wieder nach unten, doch ihm war das offenbar nicht recht.

Er spitze kurz schmollend die Lippen, eh er abermals an den Saum meines T-Shirts griff und es zusammen mit meinen sich dort festkrallenden Finger und ein wenig sanfter Gewalt ein Stückchen hoch schob.

Ich ließ ihn unter Vorbehalt machen, auch wenn ich mich verkrampft an meinem Shirt fest hielt, denn ich war hin und her gerissen, ob ich mich wehren oder es einfach mal zu lassen wollte.

Zarte Fingerspitzen fuhren auf meinem entblößten Bauch entlang, umkreisten meinen Nabel und erfühlten meine Beckenknochen.
 

Vorsichtig beugte sich dabei der auf mir Sitzende zu mir runter und begann zart an meinem Hals zu knabbern, meine Hände ließen augenblicklich mein rabiat geknittertes Shirt los und wichen erstarrt zurück, als sich Yuu sachte auf mir nieder ließ und ich meinen Kopf zur Seite drehte, damit er mehr Platz für sein Tun hatte.

Ich kam mir vor wie ein Käfer auf dem Rücken, der mit den Beinchen hilflos in der Luft wedelte.
 

Mist, er ist wieder so verdammt nah...
 

Und es fühlt sich so verdammt gut an, was er da tut...
 

Ich konnte ihn nicht anfassen und hielt daher meine Hände von dem auf mir liegenden Körper fern, als wäre dieser kochend heiß und ich würde mich verbrennen.

Aber dieses Knabbern an der Seite meines Halses war so prickelnd und ablenkend, das mich seine Handfläche an meiner Hüfte kaum mehr störte und ich es mit ein wenig Entspannung probierte.

Aoi war auf seinen anderen Arm gestützt, während die Finger an meiner Hüfte sich nur mäßig bewegten.

Wieder breitete sich eine enorme Gänsehaut auf mir aus, als ich seinen warmen Atem spürte und er ganz nah an meinem Ohr flüsterte:

„Willst du sie sehen?“

„Wen...?“

kam es wie in Trance von mir und er schmunzelte:

„Bilder...

Meine Familie... mich, damals im Krankenhaus... und meine Mutter...“
 

Ich drehte mein Gesicht zu ihm, so dass er gezwungen war seine Liebkosung zu unterbrechen und sogleich landete ein Küsschen auf meiner Nasenspitze, bevor er weiter sprach:

„Komm mit runter zu mir und ich zeig sie dir am PC“

„Ich würde die Bilder gerne sehen... aber nur wenn Suzuki nicht da ist...“

brummte ich leise und Yuu flüsterte beruhigend:

„Er ist bestimmt nicht da und wenn doch, dann sicher vollkommen besoffen, am Flennen oder beides.

Aber ich denke, er wäre eh zu sehr mit sich selbst und seinen Dramen beschäftigt.“

„Du gehst vor und guckst ob er da ist.

Wenn ja, dann verdufte ich wieder und du zeigst es mir ein andermal!“

ließ ich ihn wissen und mit einem kopfschüttelnden Grinsen löste er sich von mir, stand vom Bett auf und ordnete seine Klamotten.
 

Ich tat es ihm gleich, zog mir meine Jacke vom Leichtathletik-Team über und kaum stand ich mit Aoi auf dem Flur, kam ich mir auch schon beobachtet vor, als würden jeden Moment alle Türen aufgehen und jeder würde mich anstarren, mit dem Finger auf mich zeigen und rufen:

'Ihhh guckt euch die Schwuchtel an!'

Yuu bemerkte mein Zögern auf dem einsamen Flur und wollte nach meiner Hand greifen, doch ich wehrte ihn schleunigst ab und zischte ein leises:

„Sorry...“

„Schon Ok, komm weiter“

flüsterte er leise und ging vorweg, ich lief ihm hinter her und hoffte das uns niemand sieht.

Nicht, weil ich mich wegen meiner Begleitung schämen müsste, aber vielleicht dafür, was ich mit ihm hinter verschlossenen Türen mache... oder machen könnte.

Andererseits müssten Andere doch im Normalfall davon ausgehen, das Aoi einfach jemand aus einer höheren Stufe ist, der mir bei Schulaufgaben oder Ähnlichem hilft, wie es in anderen Schulen oftmals üblich ist.
 

Jawohl, das dürften sie denken!
 

Mir selbst gut zu redend trottete ich hinter ihm her und hoffte dennoch nicht gesehen zu werden.

Unten angekommen stand ich vor der gleichen Tür wie die meine, nur eben eine Etage tiefer und presste mich an die Wand neben dem Türrahmen, damit ich nicht von drinnen gesehen werden konnte, falls Suzuki doch anwesend ist.

Yuu trat schmunzelnd in sein Zimmer und sah sich kurz um, eh er mich zu sich winkte:

„Er ist nicht da, komm rein und entspann dich.“

Vorsichtig trat ich in den Raum hinein und bemerkte als erstes einen großen Haufen Klamotten auf einem Bett und überall verteilt lagen einzelne Socken, Unterhosen und diverser anderer Krimskrams, wie ein uralter CD-Player auf dem Nachtschrank und unzählige lose Zettel.

„Entschuldige die Unordnung, die Unterhosen sind nicht meine und ich fass die auch ganz bestimmt nicht an!“

„Das würde ich auch nicht freiwillig...“

brummte ich und trat hinüber auf den Schreibtisch zu, auf dem ein Laptop stand, welcher gerade hoch fuhr.
 

Aoi setzte sich auf seinen Stuhl und klopfte sich auf den Schoß:

„Komm her“

Unschlüssig stand ich zum wiederholten male vor ihm und mir wurde mit einem Nicken gedeutet mich zu setzen.

Bis ich mich durchgerungen hatte und doch auf seinen Oberschenkeln saß, war auch schon der PC hochgefahren und Yuu eifrig am Klicken.

Selbstverständlich nicht ohne das die Finger seiner freien Hand an meinen Bauch fanden und herum tippten.

Schweigend ließ ich ihn gewähren und beobachtete ihn beim Suchen.
 

Ich überflog die Ordner auf dem Desktop und dabei fiel mir ein Ordner mit simpler Bezeichnung 'P' auf, da alle anderen ausführlichere Namen hatten, sprach ihn also aus rhetorischer Neugierde darauf an und er stockte kurz, bevor er sagte:

„Ähm ja... nicht erschrecken, das sind Heimatfilme.“

„Heimatfilme?“

hakte ich irritiert nach und er schaute mich ertappt von unten herauf an, grinste frech und wurde deutlicher:

„Pornos.“

„P... p.. p...“

kam es fassungslos von mir gestottert und Aoi hielt mich sogleich instinktiv fester bei sich, eh er weiter erklärte:

„Ja Kouyou, das muss dich aber wirklich nicht beunruhigen, ich kann mit solchen Filmen durchaus umgehen und es hat mit dir überhaupt nichts zu tun.

Entspann dich wieder.“
 

Also ich weiß ja nicht...
 

Im Grunde kann man schon fast damit rechnen, das ein Mann mit Computer auch so etwas auf der Festplatte hat, aber im ersten Moment ist es dann doch ein kleiner Schock.
 

Zwar hab ich auch schon mal solch einen Film gesehen, aber ich empfand nichts dabei, nur Verwunderung wieso so Mancher das toll findet.

Möglicherweise hab ich auch nur einen miesen Film erwischt oder aber es lag ganz einfach daran, das es ein Heten-Porno war...

Ich hatte jetzt nicht wirklich mehr Scheu vor ihm und ich kann auch nicht sagen das ich es widerlich finde, nur es war eben nicht mein Fall und sollte Yuu jemals auf die Idee kommen, auf diese zumeist billige Weise mit mir umzuspringen, würde er schon sehen was er davon hat.
 

Der unter mir Sitzendende jedenfalls sprach mich erneut völlig gelassen an, als er mich von der Seite aus betrachtete:

„Du denkst schon wieder zu viel nach, so wie du guckst.

Das meiste von dem Zeug ist zweckdienlich und weder schön, noch empfehlenswert und ich kenne auch nicht alle aus dem Ordner, aber ich hab auf der externen Platte ein paar gutgemachte Softpornos, wenn dich das interessiert.

Die hier sind nur von 'nem Kumpel, die er mir drauf gezogen hat, bevor ich abgereist bin, damit ich, ich zitiere: 'hier etwas zu tun habe'.“
 

Mich bei dem Wort 'Softporno' an den Traum von letzter Nacht erinnernd, spürte ich ein leichtes Kribbeln im Bauch und die Hitze in meinen Wangen aufsteigen.
 

Ich räusperte mich mit heißem Kopf, vernahm wie er nun auch die Bilder fand und Gott sei dank von dem Thema ablenkte:

„Ah hier, das ist im Krankenhaus aufgenommen worden, vor ein paar Jahren:

Da sind meine Eltern mit drauf.“

„Deine Mutter war eine hübsche Frau...

Und dein Vater sieht sogar richtig freundlich aus.

Oh Gott, du bist ja richtig dürr...“

ließ ich meine Gedanken beim Betrachten der Fotos aus mir heraus sprudeln, fasste zu der mir hin geschobenen Laptop-Maus und klickte mich durch die Aufnahmen, während Aoi sich zurück lehnte und mir nun mit der freigewordenen Hand über den Rücken strich.

Fasziniert schaute ich mir die Bilder an und blieb an einem Foto hängen, wo die Narbe der Herz-Op noch ganz frisch zu sein schien.
 

Zart fuhr mein Finger über den Monitor, als würde ich es dort fühlen können, als Yuu kommentierte:

„Das hat mein Vater geknipst, als man überprüft hat wie gut die Wunde verheilt und sich möglichst auch weiterhin nicht entzündet.

Sieht scheußlich aus...“

Ich schwieg fasziniert und lauschte seinen Worten, fragte mich wie es wohl heute aussieht und wollte mich eben zu ihm herum drehen, als es an der Tür klopfte.
 

Voller Panik sprang ich auf und suchte reflexartig nach einem Fluchtweg, doch der einzige Weg hinaus wäre die Tür, oder das Fenster gewesen und das schied aber auf Grund der Höhe aus.

Aoi erhob sich von seinem Stuhl, eh er mich kurz fragend anschaute und ging zur Tür, öffnete und schon trat ein kleines frech aussehendes Kerlchen hinein.
 

Wer das wohl ist?
 

Der ist mir irgendwie nie aufgefallen...
 

Aber es hätte mir auch gleich klar sein sollen, das es nicht Suzuki sein kann, denn der würde sicher nicht an seine eigenen Zimmertür klopfen und ganz bestimmt auch nicht so zart.
 

Der Typ sah kurz zu mir, nickte begrüßend und wandte sich an meinen Gastgeber:

„Könnte ich mal mit dir reden?“

Der Angesprochene schloss hinter ihm die Tür und sprach:

„Sicher... stört es dich wenn Kouyou dabei ist?“

„Mhh nein...

Es geht um 'ihn'...“

murmelte der Kleine und sah fragend in meine Richtung, setzte sich dann auf das Bett auf der anderen Seite des Raumes und strich die Decke um sich herum glatt.

Yuu nahm ihm gegenüber am Fußende seines Bettes platz, nachdem er wegen mir kurz nickte und dann erwiderte:

„Dachte ich mir...“
 

Der irgendwie putzig aussehende Neuankömmling begann auch sogleich zu erzählen:

„Ich weiß, das du darüber Bescheid weißt und... ich hab keinen Schimmer, was ich machen soll und zu wem ich sonst gehen sollte, außer zu dir.

Auch wenn wir jetzt nicht so viel miteinander zu tun haben.“

„Wie kann ich dir helfen?“

fragte Aoi das ziemlich niedergeschlagen wirkende Kerlchen und dieser entgegnete ihm:

„Hmm... wie sieht er das mit uns... was denkt er darüber?

Ich hatte ja keine Ahnung, ich wollte nur meinen Spaß und verdammt... er war perfekt für mich.

Ich dachte am Anfang er hat nicht viel im Kopf, dafür in der Hose und stellt keine Fragen, ist einfach nur scharf aufs Vögeln und das war's...“
 

Der Kleine steht also auch auf Männer?
 

Und ich dachte schon wir sind die Einzigen...
 

Um wen es hier wohl geht?
 

Muss ja offenbar noch einen Vierten im Bunde geben.
 

Aufmerksam hörte ich zu, was er zu sagen hatte und vernahm wie Yuu schwer seufzte, bevor er darauf antwortete:

„Dir ist schon klar, das er dir völlig verfallen ist und deinetwegen regelmäßig gewaltig am Rad dreht?“

„Ja...“

kam es geknickt von dem possierlichen Typen und wieder wurde er etwas gefragt:

„Warum lässt du den armen Mann so leiden?

Du solltest versuchen auch ihn zu verstehen, du hast gerade erst seine heile, wenn auch banale Welt auf den Kopf gestellt und jetzt denkt er nur von dir benutzt worden zu sein.“

Nun sah unser Gast mit melancholischem Gesichtsausdruck an die Decke und hauchte:

„Ich dachte nicht, das er wirklich ernsthaft in mich verliebt ist...

Ich dachte er ist einfach nur...“

„Einfach nur ein hirnloser Idiot, der nichts anderes will, als dich ins Bett kriegen?“

vollendete Aoi seinen Satz offenbar ziemlich treffend und wieder hörte man nur ein resigniertes:

„Ja...“
 

Tief durchatmend sprach Yuu weiter:

„Ich geb zu, sonderlich viel habe ich ihm anfangs auch nicht zu getraut, aber das liegt daran, das ich mich allgemein lieber um meinen eigenen Kram kümmere, als mich ständig irgendwo einzumischen und Leute zu analysieren.

Suzuki ist oft ziemlich verpeilt, aber ein Schwachkopf ist er nun wirklich nicht.“
 

Suzuki?
 

Es geht um Suzuki???
 

'Den' Suzuki?
 

Er, der Weiberheld schlechthin, hat was mit 'nem Typen?!
 

„Meinst du... er redet wieder mit mir?“

wollte der Kleine nun wissen und erhielt als Antwort:

„Keine Ahnung... echt nicht...

Willst du denn was von ihm?“

„Ja!“

kam es sofort von dem Kerlchen und Aoi brummte:

„Ich meine, außer hemmungslosen Sex...“
 

Die reden einfach so über... Sex...!
 

Sex mit Suzuki...
 

Oh mein Gott...
 

„Ich weiß nicht...

Da ist ein Teil in mir... der irgendwie leidet, wenn Akira nicht da ist... und ich meine das gerade nicht sexuell.

Ich mag den Typen irgendwie... ich weiß nicht was genau es ist und auch nicht wieso...“

murmelte der putzige Kerl und Yuu hakte weiter nach:

„Wie sehr magst du ihn denn?“

„Sehr...“

hörte man es leise auf der anderen Seite, nun beugte sich Aoi nach vorne und sprach mit fester Stimme:

„Er ist momentan eingeschnappt, trotzdem...

Sag's ihm... schreib's ihm... Scharade... Morsezeichen... Enigma... egal wie, aber lass es ihn wissen und warte ab was er sagt.“
 

Damit erhoben sich Beide und unser Gast begab sich zur Tür, während Yuu ihm noch einen Ratschlag mit auf den Weg gab:

„Lass nicht locker, wenn er abblockt, der brauch es manchmal etwas härter...

Aber da erzähl ich dir ja nichts Neues...“

„Weißt du wo er ist?“

wollte der Kleine noch wissen, als er die Türklinke betätigte und Aoi ihm verriet:

„Er ist im Aufenthaltsraum und zockt mit Leuten vom Football an der Spielkonsole.“

Damit verschwand das Kerlchen dankend und die Tür schloss sich abermals hinter diesem.
 

„So, und was machen wir zwei Hübschen jetzt noch?“

mit diesen Worten kam Yuu auf mich zu und streckte die Arme nach meiner überforderten Gestalt aus, doch ich musste das Gespräch von eben erst mal sacken lassen: 'Suzuki hat Sex mit nem Kerl... -chen'.
 

Das war zu viel...
 

Gerade als Aoi sich wieder über mich her machen wollte, hielt ich ihn mit den Unterarmen auf Abstand und brummte noch immer sehr verwirrt:

„Ich denke, ich will lieber wieder hoch in mein Zimmer...“

„Nimmst du mich mit?“

fragte der vor mir Stehende und sah mich von unten herauf bittend an, seufzend dachte ich zunächst einen Moment darüber nach und stimmte dennoch zu, als sein Schmollmund immer schmollender wurde.

Übermütig schob er meine Arme nach oben und aus dem Weg, knuddelte mich regelrecht wie ein Stofftier und drückte mir einen Schmatzer auf.
 

Ich begab mich anschließend etwas benommen zur Tür und sah im Augenwinkel, das er noch schnell in einem kleinen Behälter in seinem Nachtschrank wühlte, etwas davon zu schlucken schien und mir anschließend hinaus folgte.

Diesmal lief Yuu neben mir und grinste furchtbar dämlich, das man meinen könnte, er habe das Zeug eingeworfen, das Suzuki zu 'nem Trottel macht...
 

Wahrscheinlich waren es nur Medikamente, aber was weiß ich schon davon?
 

Oben angekommen und kaum in den Raum herein getreten, wusste ich plötzlich nicht mehr wie mir geschieht.

Ich fand mich stürmisch an die Tür gepresst wieder und wurde einfach mit einem kurzen heftigen Kuss überrumpelt – ohne Zunge, aber mit 'ner Menge Leidenschaft.
 

Nach Luft schnappend sah ich in funkelnde Augen, die mich zielsicher anschauten, bevor sich Aoi's Lippen abermals, nur etwas zurückhaltender auf meine tupften und mich sinnlich zu küssen begannen, während meine Arme wieder von ihm auf seine Schulter gehoben wurden und er hinter mir die Tür verriegelte.

Ich ließ meine Arme auch einfach dort, wo er sie platzierte und mich vorsichtig auf das nun ganz zarte Zungenspiel ein, eh ich wie so oft tastende Hände unter dem Soff an meinen Seiten verirrten und ich murrte daraufhin:

„Du bist wie die notgeilen Typen, vor denen meine Mutter immer meine Schwestern gewarnt hat, dabei hatte sie schon immer was für Typen wie dich übrig..“

„Und du, hast du was für Typen wie mich übrig?“

hauchte er zurück und ließ sich kaum davon abbringen, weiter zu machen.
 

Ich antwortet nicht auf die letzte Frage und Yuu widmete sich ohne weiteres gezielt meinem Hals, als ob er wüsste wie viel Gänsehaut-Potenzial es hat, wenn er mich dort berührt.

So schloss ich die Augen und hörte ein leises ergänzendes Raunen:

„Vielleicht hätten sie 'dich' eher vor Typen wie mich warnen sollen und nicht deine Schwestern.“

Der Satz gab mir zugegebenermaßen zu Denken, aber das tut sowieso jeder zweite Satz...
 

Aoi umfasste nun fester meine Hüfte und dirigierte mich von der Tür weg, ich unterbrach panisch den Kuss dabei, statt wie in ach so tollen Film-Küssen mich knutschend durch die Räume schieben zu lassen und bemerkte das er mit mir auf mein Bett zusteuerte.

Ich blieb stur davor stehen und vernahm sein Flüstern:

„Leg dich einfach hin und entspann dich, ich mache nichts böses.

Versprochen!“

Abwägend kaute ich auf meinen Lippen herum und ließ mal wieder meine Hirn rattern.
 

Ich wusste nicht so richtig, was ich tun wollte – oder vielmehr: was ich jetzt mehr wollte.

Einerseits wollte ich Zeit zum Nachdenken haben, aber ich traute mir da selbst nicht über den Weg, das mein Kopf dabei nur wieder Unfug zusammen spinnt.

Andererseits wollte ich meine Neugierde befriedigen, und meinem innerlichen Verlangen nach Zärtlichkeiten, aber da traute ich wiederum Yuu nicht über den Weg.

Denn wer weiß schon, ob er sich nicht gleich den ganzen Arm schnappt, wenn man ihm den kleinen Finger reicht.
 

So setzte ich mich erst mal verkrampft aufs Bett und sah dabei zu, wie sich der mir gegenüber Stehende vor mich hin hockte und seine Unterarme auf meine Knie legte, mich wartend anschaute und ich unsicher murmelte:

„Ich versteh immer noch nicht, wieso du dich mit mir herum schlägst, wo ich nun nicht gerade das bin, was du suchst...“

Der Angesprochene legte sein Kinn auf seine Arme und sprach leise:

„Überlass es lieber mir zu entscheiden, wen oder was ich suche, aber... du hast irgendetwas an dir, was mich total aus der Bahn wirft.. mich fasziniert...

Wie du gehst, wie du redest, wie du mich anguckst und ja, dein Arsch ist der helle Wahnsinn und ich find deine Lippen so niedlich..“

Auf jene tippend hörte ich ihm zu, aber so ganz überzeugt war ich nicht und brummte daher:

„Da bist du aber der Einzige... deswegen wurde ich schon oft blöd angemacht...“

„Wer auch immer das gewagt hat ist ein Penner und insgeheim nur verdammt scharf drauf, sie auch einmal kosten zu dürfen.

Das werd ich aber nicht zulassen, du bist Mein, Schnabeltierchen!“

kam es neckend von Aoi, eh dieser sich plötzlich erhob und mich knutschend mit dem Rücken auf die Matratze drängte.

Ich wollte mich so eben beschweren und versuchte noch irgendwie unter ihm weg zu rutschen, doch misslang mir der Fluchtversuch, denn nun saß er auf meinen Oberschenkeln und blickte nach einem ungestümen Kuss auf mich hinab.
 

Vorsichtig nahm er meine Hände in die seinen und führte sie zu meinem Kopf hoch, stützte sich links und rechts daneben auf die Ellenbogen und zupfte demonstrativ mit dem Mund verspielt an meiner Oberlippe.

Es war mir irgendwie ein bisschen peinlich und so bemerkte ich dabei ablenkend:

„Dein Mund ist immer noch irgendwie groß, so aus der Nähe...“

Yuu's Augenbrauen wanderten nach oben, als er gespielt beleidigt konterte:

„Ich glaub, du wirst schon wieder frech...

Aber weißt du was?

In einen großen Mund passt viel rein...!“
 

Als hätte das noch nicht gereicht, lächelte er fast ein wenig fies und ergänzte mit einem Zwinkern:

„Dein Mund ist im Übrigen auch nicht gerade klein...“

sah dabei zwischen unsere Körper zu unseren Becken, ließ meine Hände los und knutschte mich einfach nieder, statt mir die Chance zu geben, das Gesagte richtig verarbeiten zu können, entsprechend panisch zu reagieren und ließ nur ganz langsam wieder von mir ab, um meine überforderte Gestalt anzusehen.
 

Aoi rutschte etwas weiter auf meine Knie herab und betrachtete sich mit einem Hauch von einem Lächeln die entblößte Haut an meinem Bauch, welche unter dem Oberteil hervor lugte und senkte mit einem mal seine Lippen darauf.

Ich blieb wie erstarrt liegen und spürte wie er meine Bauchdecke zu küssen begann, auch seine Zunge brachte er zum Einsatz.

Aus einem inneren Impuls heraus krallte ich mich grob mit einer Hand in dem schwarzen Haarschopf fest, doch hielt ihn das offenbar nicht im geringsten davon ab weiter zu machen.

Seine Handflächen legten sich an meine nun nervös zappelnde Hüfte und hielten mich dort fest, während sich seine Zunge vorwitzig in meinem Bauchnabel versenkte und dieses angenehme Kitzeln auslöste.
 

Kurz darauf liebkoste er meine Leistengegend, knapp über Hosenbund ausgiebig und ich seufzte deshalb versehentlich seinen Namen kaum hörbar.

Das war irgendwie das einzige was ich heraus bekam, obwohl ich am liebsten soviel sagen wollte.

Allerdings reagierte er auch darauf wenig und machte einfach weiter, schließlich hatte ich mich ja nicht wirklich gewehrt oder protestiert.

Noch nicht...

Denn wenige Augenblicke später spürte ich wie Aoi seine Lippen auf den Stoff meiner Trainingshose an meinen Schritt presste und ich hektisch an seinen Kopf zerrte, ihn recht grob von dort weg zog und er mich bedröppelt ansah.

Ängstlich und mit total heißem Kopf blickte ich zudem auch ein wenig verärgert zu ihm, konnte aber noch immer nichts sagen und dennoch schien er zu verstehen, rückte zu mir hinauf und küsste mich deutlich enthusiastischer als sonst, eh sich sein 'Probieren wir mal wie Kouyou reagiert'-Anfall zu legen schien und er viel vorsichtiger wurde.
 

Ich war einem halben Herzkapser nahe!
 

Mein Herz raste und sprang mir fast zum Hals raus, nachdem es um ein Haar fast stehen geblieben wäre.

Wegen diesem ungestümen Blödmann!
 

Nun war Yuu wieder neben mir und legte seine flache Hand auf meinen noch immer freigelegten, aber deutlich auf und ab bewegenden Bauch und strich beruhigend darüber, dies ließ ich ihm auch noch durchgehen und hoffte er würde sich damit zufrieden geben.

Doch dann rutschten seine Finger unter meinem Oberteil immer weiter nach oben und streichelten meine Brust.

Absolut nervös ballte ich die Hände zu Fäuste und war kurz davor sie entsprechend schmerzhaft einzusetzen, wenn es hätte sein müssen.

Aoi allerdings schaffte es irgendwie einen Weg zu finden, sich gewitzt durch zu schlängeln, um ans Ziel zu kommen, als er aber nach meinen Brustwarzen zu suchen begann und auch eine fand, stoppte ich ihn wiedermal.
 

„Yuu...“

fiepte ich verzweifelt und endlich nahm er die Hand weg und legte sich brav mit dem Kopf auf meine Schulter.

Es war nicht wirklich so, das ich mich irgendwie bedrängt oder gar vergewaltigt fühlte, aber ich kam einfach nicht nach die ganzen Geschehnisse zu verarbeiten und auszuwerten.

Auch wenn Aoi nicht ganz falsch lag mit der Einschätzung, das ich mir zu viele Gedanken mache, konnte ich meinen Kopf dennoch nicht einfach abstellen.
 

Wir lagen nun einfach da, als wäre nichts passiert, was mich aus der Ruhe hätte bringen können und Aoi spielte mit dem Reißverschluss meiner offenen Trainingsjacke und begann aus heiterem Himmel etwas von sich zu erzählen:

„Weißt du das ich auf dem Weg hier her zum Internat, das erste mal bei McDonalds gewesen bin?

Hab mir Chickennuggets bestellt und der Typ, der die Bestellung angenommen hat, hat gelacht als er mich fragte, welche Sauce ich dazu haben will und ich gesagt hab: Och überraschen sie mich!“

„Da hätte ich aber auch gelacht“

ließ ich ihn wissen, entspannte zunehmend bei dem stetigen Kraulen seiner anderen Hand an meinem Kopf und lauschte weiter seinen Worten:

„Ich wusste gar nicht, das es so viele Saucen gibt.“

„Woher auch, wenn du nie da warst...“

hauchte ich und genoss zur Abwechslung einfach mal die Wärme die von dem bei mir Liegenden Körper ausging, der seine Griffel mal bei sich behielt und fasste nun selbst gedankenlos an dessen Brustkorb.

„Stimmt auch wieder“

hörte ich es leise von ihm und mit einem mal wurde mir bewusst, was ich da tat.
 

Ich hatte einfach Jemanden angefasst!
 

Das hab ich noch nie!
 

„Tut mir leid!“

krächzte ich schnell und wich von ihm zurück, Yuu seufzte und sagte in wissendem Ton:

„Du hast nicht nur Angst berührt zu werden, du hast auch noch Angst selbst jemanden zu berühren...

Hab ich recht?“

Gesagt hatte ich nichts und bekam dann Panik, als er sich plötzlich so schnell aus dem Bett erhob, das Licht an der Decke aus und das auf dem Nachttisch anschaltete.
 

Nun stand er im weit weniger hellen Raum vor dem Bett und knöpfte einfach sein Hemd auf.

Überrumpelt fiepte ich hastig:

„Halt, halt, halt... was machst du da?“

„Ich zieh mich aus?“

kam es recht trocken von dem vor mir Stehenden und ich brummte mit belegter Stimme:

„Ja das seh ich, aber wieso?“

„Ich arbeite mit aller Macht daran deine Verklemmungen zu lösen“

entgegnete er darauf hin und stand nun so vor mir, das er nur seitlich von hinten vom schwachen Licht beleuchtet wurde und wohl auch nur noch einen Knopf geschlossen hatte.
 

Langsam kniete er sich vor mich aufs Bett und auch wenn ich seine Augen so kaum sehen konnte, wusste ich das sie mich ansahen – auffordernd ansahen.

Bewegen konnte ich mich trotzdem nicht einen Zentimeter und so nahm Aoi meine Hand und führte sie zu seiner fast freigelegten Brust, knapp unter dem Schlüsselbein.

Meine Finger zuckten nervös weg, wurden jedoch an Ort und Stelle gehalten, sodass ich quasi gezwungen war, ihn anzufassen.

„Du zitterst...“

bemerkte er und ich hauchte stimmlos:

„Ich hab Angst...“

„Ich weiß.. brauchst du aber nicht.

Berühr mich einfach, ich mach nichts, versprochen“

erwiderte er auf mein Geständnis und legte nun seine Hand auf die Rückseite der meinigen auf seiner Brust.
 

Ich zwang mich ruhig zu bleiben und hielt den Atem dabei an.

„Trau dich...“

raunte er nachdrücklich und legte seine andere Hand an meinen Kiefer, strich mit dem Daumen dort entlang und beugte sich zu mir vor, küsste mich zart und gab sein bestes mich zu ermutigen.

Kurze Zeit später löste er den Kuss wieder und flüsterte abermals:

„Nur noch ein Knopf...“

„Ich kann nicht“

nuschelte ich schnell und er ergänzte leise ebenso flink:

„Oh doch, du kannst... und ich weiß das du es willst...“

Yuu rutschte noch ein kleines Stück an mich heran und kniete nun mit gespreizten Schenkeln vor mir, da sich meine Knie noch dazwischen befanden.
 

Innerlich total flattrig, wurden nun beide Hände von ihm dort hin geführt und so fasste ich verkrampft an die Knopfleiste, atmete tief ein und löste den letzten Knopf mutig.

„Siehst du... geht doch ganz einfach...“

hörte ich es sehr dicht vor mir und spürte sogleich warme Lippen auf den meinen, seine Hände an meinen Oberschenkeln, die sich sachte abstützten und ein wenig massierend auf und ab fuhren.
 

In meinem Kopf wuselten die Gedanken nur so durcheinander, als er abermals nach meinen Händen griff und sie seitlich an seinen Bauch legte, ich die wunderbar warme weiche Haut spüren konnte und sich ganz sachte meine Handflächen von selbst dort entlang bewegten.

Ein ganz leises Seufzen war nun zu hören und eh ich mich verunsichert wieder zurück ziehen konnte, hielt er mich dort fest und sprach leise:

„So ist's gut, mach weiter...“

Ich konnte in dem gedämpften Licht nicht viel erkennen, nur die Umrisse, da sich die schwache Lichtquelle seitlich hinter ihm befand und doch hätte ich ihn gern eingängiger betrachtet.
 

Aoi hielt seine Lippen nur an meine, küsste mich aber nicht, sondern schien sich auf das zu konzentrieren, was ich tat.

Ich wollte wirklich kein Angsthase mehr sein und vor allem deshalb nicht, weil er sich soviel Mühe mit mir gab, also fasste ich 'todesmutig' um ihn herum und legte beide Handflächen mit sanften Druck an seine Lenden.

Wieder war ein leises Seufzen zu hören und nun landeten auch seine Hände wieder abstützend auf meinen Oberschenkeln, sein Gesicht in meiner Halsbeuge und seine Zähne knabberten dort ab und an so betörend Gänsehaut erregend entlang.

Wenig später streifte er die Jack von meinen Schultern, da ihn der Kragen bei seinem Tun zu behindern schien.

Mit klopfendem Herzen ließ ich es zu und hoffte das nichts passieren würde, was mich wieder flüchten oder Gewalt anwenden lassen würde.
 

Nun zog Yuu sich das Hemd komplett aus und schien sich etwas in Position bringen zu wollen, anschließend griff er fester an meine Hüften und dirigierte mich so in seine Richtung, das er mich mit sich ziehen konnte, als er sich auf den Rücken legte, ich mich reflexartig abfangen musste, um nicht plump auf seinen Körper zu fallen und womit ich nun zudem nervös zwischen seinen Beinen lag.
 

Das erste was mir auffiel, jetzt wo er auch auf der Vorderseite etwas besser beleuchtet wurde: die Narbe, die senkrecht über dem Brustbein entlang verlief.

Sie sah weit weniger beängstigend aus, als auf dem Bild, wo sie wohl noch frisch war, dennoch konnte man sie noch recht gut erkennen.

Ich dachte immer ein solch großer Schnitt, wie es bei so einer OP wohl von Nöten ist, würde viel unebener und dunkler sein; irgendwie mehr auffallender.

Aber es war offenbar ganz gut verheilt bei ihm und sah daher sicher weniger 'gefährlich' aus.
 

Aoi ließ mir vergleichsweise viel Zeit, das ich mich damit befassen konnte, hielt seine flinken Finger im Zaum und schien dabei meine Mimik mitzuverfolgen.

Ganz vorsichtig erfühlte ich die Struktur und war fasziniert, wie glatt es sich entgegen meinen Erwartungen anfühlte.

„Alles Ok?“

flüsterte er und ich nickte, blickte in seine dunklen Augen, welche mit abwartend ansahen und murmelte leise:

„Tut mir leid, wenn ich dich so angeglotzt hab, ich hab so was noch nie gesehen...

Die Narbe an meinem Knie sieht dagegen aus wie ein Frankenstein-Produkt, so komisch eben, aber zum Glück sieht man die nicht, wenn man nicht so genau hinschaut.“

Yuu lachte leise und raunte:

„Ich hatte Glück, es hätte auch wesentlich schlimmer verheilen können.

Trotzdem geh ich nie oben ohne aus dem Zimmer und nur mit Bademantel ins Gemeinschaftsbad, das da geht ja keinen was an.“
 

Nachdem das Thema Narbe für mich abgehakt war, besah ich mir den Rest des freigelegten Oberkörpers.

Ich musste nervös schlucken, als ich ihn so anschaute.

Am liebsten hätte ich genüsslich in die leichten Brustmuskeln beißen können oder den flachen Bauch streicheln wollen, doch ich konnte mich einfach nicht durchringen und so blieb mir nur der verschämte Blick.

Aoi hatte diesen aber durchaus mitbekommen und zog mich grinsend zu sich.

Schon wieder ließ er es kaum zu, das ich mich wehren konnte oder wollte und knutschte mich heftig, seine Hände machten sich dabei selbstständig und streichelten weiträumig unter meinem Shirt auf dem Rücken entlang, sodass es unweigerlich hoch rutschte.
 

Dann hielt er plötzlich inne und gab ein ganz leises:

„Sssch...“

von sich, eh ich bemerkte wie er an mein Oberteil griff und es ganz nach oben zog, ich mich erschrocken an seinen Oberkörper presste und abermals von ihm ein kaum noch hörbares:

„Bitte...“

vernahm, ich tief einatmete und allen Mut zusammen raffte, den ich aufbringen konnte.

Schnell streifte Yuu das Shirt über meinen Kopf und anschließend von meinen Armen, als ich mich etwas angehoben hatte, nur um mich gleich danach wieder ängstlich an seinen warmen und ebenfalls nackten Oberkörper zu klammern.
 

Ich war so unendlich aufgeregt und mein Kopf hin und her gerissen.

Wie so oft kaute ich nervös auf meinen Lippen herum und spürte nun seine Arme, die sich beruhigend um mich legten und zur Abwechslung einfach still hielten.
 

Eine ganze Weile blieben wir so liegen und schwiegen.

Aoi begann nun langsam meinen Hinterkopf zu kraulen und veranlasste mich dazu ihm ins Gesicht sehen zu wollen.

Es strahlte eine beruhigende Wärme aus und so fasste ich den Entschluss, nahezu unüberlegt, ihm ein dankbares Küsschen zu schenken, doch Yuu Shiroyama wäre nicht er, wenn er nicht selbst eine Überraschung für mich im Ärmel hätte.

Mit einem mal drehte er uns herum, sodass ich auf dem Rücken lag und er nun auf meinem Becken saß, sich seine Finger langsam zu meinen verkrampften Händen hin tasteten und sie an meinen Kopf hoch führten, eh er seinen Oberkörper anhob und sich nun den meinigen unverhohlen betrachtete.
 

„Oh mein Gott“

kam es fast ein wenig schockiert von ihm und das ließ mich natürlich sofort in Panik verfallen.

Ängstlich sah ich hinauf in sein Gesicht, welches gebannt auf meine Brust blickte und wollte mich am liebsten schnell wieder bedecken, bevor er wie in Trance sprach:

„Rosa Nippel...

Verflucht, du hast ja keine Ahnung wie extrem ich auf rosa Nippel abfahre!“

Kaum hatte er das ausgesprochen, verfestigte sich sein Griff um meine Handgelenke und sein Mund senkte sich augenblicklich auf eine meiner Brustwarzen.

Mir blieb die Luft weg und jegliche Worte im Halse stecken, doch Aoi schien ganz in seinem Element, er saugte, leckte und knabberte sogar daran, als gäbe es nichts besseres auf dieser Welt.
 

Ich wollte mich wehren...
 

Ich wollte, das er weiter macht...
 

Ich wollte ihn stoppen...
 

Ich wollte, das er nicht mehr damit aufhören würde...
 

Es kam aber kein einziges Wort über meine Lippen, nur ein gelegentliches Schnaufen, weil ich angespannt den Atem anhielt.

Selbst als eine Hand von meinem Handgelenk abließ und sich an den Nippel legte, um diesen weiter zu bearbeiten und der betörende Mund auf die andere Seite wechselte, konnte ich einfach nichts tun.

Yuu machte mich damit total kribbelig, sodass ich wirklich nicht sagen konnte, ob es mir lieber wäre, das er aufhört oder er einfach ewig weiter macht.

Kurz gesagt: es war geil, einfach total geil.

Aber es war etwas, was ich weder bei ihm, noch an mir selbst kontrollieren konnte und somit auch beängstigend.
 

Als er nun ganz zart die eine Seite mit den Zähnen liebkoste und die andere mit Daumen und Zeigefinger bearbeitete, konnte ich nicht mehr an mich halten.

Mir entwich ungewollt ein lauteres Seufzen und meine Hände legten sich an seinen Kopf, jedoch nicht um ihn wegzuziehen, sie zerzausten lediglich unkoordiniert das schwarze Haar.

Aoi knurrte angetan und krächzte einen Moment später:

„Du glaubst doch nicht wirklich, das ich, jetzt wo ich weiß was du Tolles vor mir versteckt hast, jemals wieder die Pfoten davon lassen kann, oder?“

Er erwartete offenbar keine Antwort darauf und selbst wenn, hätte er wohl keine von mir bekommen.
 

Nie zuvor war der Schmetterlings-Ansturm in meinem Innern so gewaltig und nie zuvor war ich so kurz vorm Platzen vor lauter Anspannung.
 

Unerwartet stoppte Yuu plötzlich und legte seinen Kopf auf meiner Brust ab, mit den Worten:

„Du machst mich total wuschig...“

Nun sickerte die Erkenntnis langsam durch, was wir bis eben getan hatten und wieder einmal war es mir verdammt peinlich, mich so gehen gelassen zu haben und hielt deshalb meine Hände an seinem Kopf so gut wie still.

Weiter streicheln konnte ich nun irgendwie nicht mehr vor Scham und wegziehen, als wäre ich angeekelt, ging auch nicht.
 

Alles in allem wirft sich mir da eine Frage auf, denn Aoi's bisheriges Verhalten insgesamt war sehr selbstsicher und er gab mir auch oftmals das Gefühl, das er nicht ganz unberührt ist.

So atmete ich noch ein paar mal tief ein und aus und wollte nun endlich wissen:

„Yuu... hattest du schon mal was mit Jemandem?“

„Was genau meinst du?“

hakte der Angesprochene nach und ich entgegnete dem stockend:

„Naja... 'ne Beziehung und ...“
 

Sex.
 

Kouyou, verdammt so ein einfaches scheiß Wort!
 

Auch ohne das ich mir Einen abbrach, das Teufelswort auszusprechen, hatte er nun einen wissenden Gesichtsausdruck und antwortete mit einer Gegenfrage:

„Warum möchtest du so etwas wissen?“

„Ich muss es einfach wissen und du hast gesagt, du willst ehrlich sein“

konterte ich und er begann einen Moment später tatsächlich zu erzählen:

„Als ich 15 war hatte ich eine Freundin, sie war 16 und ich hab sie im Krankenhaus kennen gelernt, aber als sie entlassen wurde hat sie einfach Schluss gemacht.

Ich war damals zwar nur vergleichsweise kurz da und sie ebenfalls, aber dennoch... ich hab sie irgendwie gemocht.“

„War das was Ernstes?“

wollte ich wissen, auch wenn ich nicht sicher war, ob ich die Antwort darauf wirklich hören wollte.
 

Aoi lächelte und fragte mich:

„Du willst wissen, ob wir es getan haben?“

Nur ein verschämtes seichtes Nicken kam von mir und er sprach daraufhin:

„Nicht direkt...“

Auf meinen ratlos fragenden Blick hin, schlich sich erneut ein Grinsen auf Yuu's Lippen, vermutlich weil ich so neugierig war und quasi herausforderte, das er mir wieder kleine Bomben vor die Fuße schmeißt, die mich rot werden lassen.
 

„Ich hab sie geleckt, Kouyou.

Zwei mal, wenn du es genau wissen willst.

Zufrieden oder willst du noch wissen, wie es ihr gefallen hat?“

neckte er mich und die Hitze schoss mir ins Gesicht.

Ich kann mir nicht mal selbst erklären, wieso mich das alles interessierte...

Einen neugierig fragenden Blick konnte ich mir nicht verkneifen.

Yuu richtete sich auf und beugte sich über mich, begann mich aus heiterem Himmel heftig zu küssen und flüsterte dann:

„Das war mir neu...“

„Was..?“

krächzte ich überrumpelt, ließ mich aber auf die von kleinen Unterbrechungen geprägte Knutscherei ein, auch wenn ich nicht wusste wieso und warum er das überhaupt so plötzlich tat.

Seine Lippen wanderten küssend zu meinem Ohr und raunten:

„Ich glaube... das ich da eben etwas in dir entdeckt habe, was ich äußerst aufregend finde...“
 

Wovon zum Geier redet der da?
 

„Beim ersten Mal ist sie ein mal gekommen und beim zweiten Mal zwei mal...

Ich hab nicht mit ihr geschlafen und sie fand mich zu anhänglich, lecken lassen hat sie sich trotzdem gerne von mir und wenn man dem glauben mag, was sie mir sagte, war es ziemlich gut...“

führte Aoi das Thema fort und gab mir keine Chance, das die Hitze in meinen Wangen abklingen konnte.

„Mit 17 dann war da dieser Junge auf meinem Zimmer... er wartete damals wie ich auf einen Organspender...

Wir haben viel geredet, obwohl er sonst eher der schweigsame Typ war und durch ihn habe ich bald erkannt, das ich nicht nur Mädchen anziehend finde.

Als wir uns näher gekommen sind, haben wir uns zuerst nur berührt, gestreichelt und so Sachen.

Nachts, heimlich, wenn die restliche Station schlief... aber dann hatten wir später auch Sex.

Ich wollte eigentlich nicht...

Nicht weil er männlich war und ich Schiss hatte oder etwas dergleichen, sondern weil er erst 15 war und ich meine Bedenken hatte, auch wegen unserem Gesundheitszustand zu dieser Zeit.“
 

Ich hatte das Gefühl zu verglühen, so peinlich war es mir.

Nur leider musste ich auch ganz tief in mir drin zugeben, das es...

Ja, es machte mich irgendwie an, das Yuu Erfahrung hatte und ich kein Erstlings-Experiment war.

Es stört mich zwar auch ein wenig, das er an Mädchen herum geleckt hat und mit jemand anderem soviel intimer war, aber...
 

Verflucht, in mir kribbelte es wie wild und ich konnte mir nicht erklären wieso.
 

Doch, ich konnte, nur wollte ich es nicht wahr haben...
 

Aoi hatte dieses Verlangen in mir geweckt, das auch haben zu wollen.
 

Nicht nur mein Bauch schien von Schmetterlingen befallen zu sein, auch in meinem Schritt kribbelte unaufhörlich und das unentwegte zärtliche Knabbern an der Seite meines Halses verschlimmerte das alles nur.

So brummte ich, um mich davon abzulenken:

„Ich bin auch nicht soviel älter...“

„Stimmt... aber ich dafür und ich werde dich trotzdem ganz sicher nicht drängen“

schnurrte es weiterhin liebkosend an meinem Schlüsselbein und ich flüsterte in ungewohnt erregtem Ton:

„Ich weiß nicht, ob ich das kann...“
 

Yuu führte nacheinander meine Arme um seinen Nacken und ließ sich nicht beirren:

„Du kannst, du bist dabei deine Scheu vor mir abzubauen...“

„Aber... ich... ich trau mich nicht weiter...“

krächzte ich mit schon ziemlich benebeltem Verstand und begann sogar von mir aus den ein oder anderen gierigeren Kuss zu starten.

Wieder einmal brachte mich eine seiner Hände zurück aus meiner Trance, da sich diese bedrohlich nah an meinen Schritt verirrt hatte, ich Aoi stoppen musste und erneut hauchte:

„Ich hab Angst...!“

„Weiß ich doch... musst du aber wirklich nicht..“

brachte er dem entgegen und rollte sich wieder neben mich auf den Rücken.
 

Zeit für mich zum Durchatmen.
 

Zeit zum Realisieren, wie ich mich mal wieder habe gehen lassen.
 

Zeit um festzustellen, das ich immer weiter in diese Sache hinein gerate und das ich nichts, aber auch gar nichts tun kann, um mich dem zu widersetzen.
 

Ich will ihn... Shiroyama,Yuu...
 

Ich konnte noch nicht sagen, wie es verlaufen würde, aber Fakt war: ich kann mich wehren, wie ich will, es wäre sinnlos und ich wusste auch, das ich mich immer wieder gegen ihn wehren würde, obwohl ich das innerlich gar nicht wollte.

Denn mein Herz wollte ihn schon jetzt so sehr, da konnte sich mein Verstand auf den Kopf stellen und das obwohl er doch hin und wieder über mein Herz siegen würde.

Neu in dem Streit um die Oberhand meiner Selbst – und ich kann nicht glauben, das ich mal so etwas sagen würde – war ganz eindeutig meine Libido.

Und Aoi, der weiß genau wie man sie weckt...
 

Was soll ich also davon halten?
 

Dinge, mit denen ich mich nicht beschäftigen musste, bisher jedenfalls...

Dinge, mit denen ich mich nun umso mehr beschäftigen wollte, zumindest ein kleiner, aber offenbar sehr dominanter Teil in mir.
 

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Da mir ab und an die Frage gestellt wird, wann es mit dem Spin-Off zu 'You are someone..' weiter geht, hier mal ein allgemeines Statement von meiner Seite:

Das Ding hab ich deshalb Spin-Off genannt, weil es nicht wirklich ein zweiter Teil ist und ich mehr oder weniger dann eine weitere kleine Story dazu schreibe, wenn mir etwas einfällt.

Etwas, was toll ist und Sinn macht usw.

Ich will euch schließlich keinen Schund vorsetzen, nur weil ich denke ich müsse jetzt unbedingt mal wieder etwas dazu schreiben.

Eines kann ich jedoch versichern: es geht dort definitiv auch wieder weiter, nur weiß ich atm. nicht womit.

Im Augenblick gibt es leider keine brauchbare Idee, außer ein Reita-Bday-Special, aber bis dahin sind noch fast 3 Monate und ich hoffe sehr, das mir zwischenzeitlich noch was anderes einfällt.

Also wenn ich irgendwelchen Quark ohne Hand und Fuß schreiben soll, dann sagt es mir bitte, Scheiße schreiben geht sicher ganz einfach xD

Ok das dazu...

Zurück zum Kapi!

Wie man feststellen konnte ein Nerven zermürbendes Kapitelchen, das Uruha ganz schön zugesetzt hat ^^

Btw. wer sich fragen sollte, weshalb es bei Uruha nur 'Kouyou' heißt, das wird später noch in Angriff genommen.

Mhmmm ja was haltet ihr eigentlich von den Beiden?

Also... außer der Aussage 'Süüüüüüß' und einem Rudel Ausrufezeichen :D

Man muss nur mal bedenken, und das möchte ich hier noch einmal erwähnen, statt nur in Review-Antworten:

Das Problem, welches Kouyou quält ist für einen Außenstehenden, der es selbst nicht kennt, schon irgendwie niedlich, aber für ihn selbst ist das extrem belastend und für Aoi sicher auch nicht leicht, denn er muss sehr viel Raten und das vor allem möglichst richtig.

Das er so zurückhaltend, gar verklemmt ist, wenn man so will, muss nicht zwingend mit irgendeinem traumatischen Erlebnis zusammen hängen, wie einer Vergewaltigung o. ä.

Es kann auch schlicht einfach deshalb sein, weil es nun mal von Haus aus so verankert ist, z.B. hat ein solches Verhalten in vielen Fällen den Ursprung, das der Betreffende in den prägenden Jahren der Kindheit, selten oder gar nicht gelobt wurde, auch wenn etwas richtig gemacht wurde und es dagegen für Verfehlungen zumeist sofortige und härtere Strafen gab, als es vllt. bei anderen Kindern der Fall war.

Als Bsp.: Zimmer nicht aufgeräumt - statt vllt. ner Woche oder nur paar Tage Hausarrest, gleich 'nen ganzen Monat samt TV-Verbot und was nicht alles – absolute Isolation, außer Schule und wenn man eh kaum Freunde hat, wie soll man dann lernen mit anderen Menschen richtig umzugehen?

Manche haben aber auch öfter von den Eltern wegen Kleinigkeiten eine gescheuert bekommen und oftmals wird auch nicht aufgezeigt wie man's richtig macht, sondern wird einfach bestraft wenn's falsch war.

Oder auch wenn Eltern die ihrem Kind nicht wirklich zeigen, das es geliebt wird, sondern nur Erfolge/Leistungen erwarten, bzw. nichts anderes zulassen wollen als positive Ergebnisse.

Wenn man dann auch noch recht sensibel ist und einhergehend wenig Freunde hat, vllt. noch wegen Aussehen (Klamotten, Figur, Pickel ect.) oder was auch immer überall gemobbt wird, trägt das alles dazu bei, das der Mensch nicht offen und vertrauensvoll mit jem. Anderem umgehen kann und das u.U. Jahre dauert, bis er sich soweit wohl fühlt sich 'normal' verhalten zu können oder in einigen Fällen leider nie wirklich Vertrauen fasst.

Es ist wirklich ein verdammt beschissener Zustand, wenn es einen innerlich zerreißt, wenn man etwas so sehr will, es aber einfach nicht fertig bringt es sich zu holen, auch wenn es einem förmlich angeboten wird.

Worte gehen dabei oftmals einfacher als Berührungen, aber das ist situationsabhängig und nur weil ein Thema flüssiger von statten geht, muss das nicht heißen, dass das bei einem anderen auch der Fall ist.

Wenn man selbst als erwachsener gereifter Mensch jem. umarmen will, der vllt. der einzige Mensch ist, den du schon dein halbes Leben lang 'besten Freund' nennst und dennoch nie ohne den Gedanken im Kopf: 'Oh, ich -muss- ihn/sie jetzt umarmen', weil das 'normal' ist, während Andere locker flockig 'Bussy rechts, Bussy links und ab geht die Party' tun können.

Ähm ja, is länger geworden als geplant und es gibt dazu auch noch weit mehr zu sagen, als hier steht, aber ich hoffe mal ein wenig davon in Uruha's Gedanken und Tun widerspiegeln zu können und deshalb fasel ich nich noch länger und...
 

...komme zur Vorschau!

Jaaaa, R-Kapitel und wie man sich denken kann, geht’s da weiter, wo das letzte R-Kapi aufgehört hat.

Da es aber 'Beschwerden' gab, von wegen Spoiler, verrate ich noch nicht ob ReiRei sich breitschlagen lässt mit Ruki mitzugehen oder ob der Kleine noch weiter baggern muss, damit ihm zugehört wird.

Nichtsdestotrotz verrate ich mal soviel: Man erfährt endlich auch warum Ruki so ist wie er ist und was er Entscheidendes ausgerechnet mit Kouyou gemeinsam hat. ;)

Nicht das sich dann jem. Wundert, vllt. werde ich das nächste Kapitel ...Teil 3 nennen, auch wenn es ein R werden wird.

Joar korrigiere wenn ich Zeit/Lust habe xD

Uuuuund ich hab noch ein neues Bildchen!

http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/583945/2171105/

Sie ist 'leider' niemand Bekanntes und damit fällt schon mal der Fan-Bonus weg, ich hoffe ihr seht dennoch die Kunst darin und gebt ihr eine Chance, vllt. auch einen positiven Klick und Kritik, wenn sie euch gefällt.

Ich glaub sie könnte es gebrauchen... ;)

(R) Die Geschichte des einsamen Wildkätzchens

„Als ob dich das interessiert...“

zischte ich die kleine fiese Ratte vor mir an, schlug abermals seine Hand an meiner Wange weg und wollte einfach an Ruki vorbei gehen, als er mich von hinten an der Hüfte packte und wieder in den Raum hinein zerrte.
 

Durch den Alkohol in meinem Körper, war das allerdings sehr ungünstig für mein Gleichgewicht und so geriet ich ins Schwanken, Takanori schien das zwar zu bemerken, doch fehlte ihm offenbar die Kraft mich, und nun auch noch sich selbst aufrecht zuhalten.

Wir segelten zu Boden und ich für meinen Teil konnte gar nicht so schnell gucken wie ich da lag, der Kleine sich hastig auf mich stürzte und mit fester Stimme sprach:

„Sag es mir, Akira!

Wenn du es nicht bist, dann versteh ich das Drama nicht, wenn du es aber doch bist, dann komm mit mir mit und wir reden darüber!“

„Leck mich doch!“

brummte ich noch etwas benommen auf dem Boden liegend und versuchte den auf mir Sitzenden wegzuschieben, dieser erwies sich aber als ziemlich hartnäckig und wich keinen Zentimeter.
 

„Was gibt es da zu bereden?

Ich denke du hast mir alles gesagt...“

fauchte ich Ruki deshalb entgegen und wollte ihn nun endgültig von mir runter drängen, doch flink legten sich zwei kühle Hände fest an meinen Kopf und zwei umso wärmere Lippen auf meinen Mund.

Überrumpelt riss ich die Augen weit auf und probierte es ein letztes mal mich irgendwie frei zu zappeln, aber der Promillewert meines Blut und der Kleine auf mir wussten genau wie sie mich unten halten konnten und dann flüsterte er:

„Komm mit mir, oder wir liegen hier solange bis uns jemand erwischt.“
 

Knurrend gab ich nach:

„Meinetwegen, ich hör es mir an, aber ich verspreche nichts...!“

Wortlos ließ Takanori von mir ab und stand auf, half mir ebenfalls dabei hoch zu kommen und stützte mich einen Moment, weil sich irgendwie alles drehte.

Plötzlich fühlte sich mein Magen an wie eine Waschmaschine im Schleudergang und ich eierte so schnell ich konnte in die nächste Toilettenkabine, kotzte was das Zeug hielt und merkte allmählich, das mir jemand die vereinzelten etwas längeren Haare aus dem Gesicht hielt.
 

Schlechter Zeitpunkt um sich deshalb zu beschweren, also verließ nur ein missmutiges Geräusch meine Kehle, als auch eine zweite Hand über meinen Rücken strich.

Ich sank auf die Knie und blieb vorsichtshalber noch einen Augenblick über der Schüssel gebeugt, eh ich mich auf den Hintern sacken ließ und das gereichte Klopapier annahm.

„Wusste gar nicht, das du von Bier so schnell betrunken wirst...“

kommentierte Ruki mein Elend und ich murrte, während ich mir über den Mund wischte:

„Das war nicht das Bier...

Das war der süße Schnaps... den vertrag ich nicht...“

„Warum trinkst du den dann?“

fragte er mich und ich funkelte ihn sauer an, eh ich sprach:

„Ich wollte einfach betrunken sein Ok?!

Den Scheiß vergessen und morgen früh meinen Rausch auspennen, aber es war nichts weiter da, als das süße Zeug und von Bier wird man nicht so schnell blau...“
 

Etwas darauf gesagt hatte Takanori zwar nicht, aber er ließ sich mir gegenüber auf der anderen Seite hinab rutschen und betrachte mich mitleidig.

Ich wollte nicht, das er mich so ansieht und zischte:

„Guck weg...!“

Er gab nur verneinende Geräusche von sich und schüttelte mit dem Kopf, wollte sich mir nähern, doch ich wehrte ihn ab:

„Ich hab grad gekotzt, falls du das vergessen hast!“

„Ja, ich war dabei.

Es gibt sicher Schlimmeres...“

erwiderte er daraufhin und rückte noch näher, ich blockte erneut ab und murrte:

„Ich will nicht...“
 

Jedes mal, das ich mich wehren wollte, bedurfte es immer etwas mehr Willenskraft, denn...
 

Ja... Ruki... ich bin wohl verliebt, denn ich kann mich deinem Charme, selbst jetzt wo ich dir den Arsch aufreißen könnte, einfach nicht entziehen...
 

Mein Gegenüber war nun so nah und mein Wille so wackelig, wie das Gebiss meiner Oma, das mir nur noch ein Ausweg blieb: ich drehte das Gesicht weg.

Ganz vorsichtig legte sich seine kühle Hand an meine heiße Wange und die wohlig warmen Lippen auf die andere Seite, hauchten ein Küsschen drauf und wisperten:

„Warte hier, ich hole im Flur etwas vom Wasserspender.“

Damit stand er auf und verließ die Kabine, ich blieb sitzen und atmete tief durch.
 

Warum bin ich dem Zwerg nur so verfallen?
 

Der schnippt mit dem Finger und ich spure...
 

Das ist zum Ko-... Erbrechen...!
 

Wenige Sekunden später war Takanori wieder da und hielt mir einen kleinen Plastikbecher vor die Nase, widerwillig nahm ich auch diesen an und schüttete mir das Wasser in den Kopf, gurgelte und spülte, nur um es ebenso geräuschvoll wieder ins Klo auszuspucken, eh ich den Rest des Inhalts austrank.

Der Kleine hielt mir nun beide Hände hin, eine um mir den Becher wieder abzunehmen und die andere um mir abermals aufzuhelfen.

Ich wusste nicht wie lange wir dort gesessen hatten, aber irgendwie war mir jetzt auch nicht mehr nach Party zumute...
 

Ist vielleicht auch besser so, denn nur die 20-Jährigen dürften ungeschoren und offiziell Saufen, davon gib's hier aber keinen, ergo macht irgendwann der Nachtwächter Stress, wenn die Jungs nicht bald aufräumen und die Bude gut Lüften...
 

Wieder auf den Beinen blinzelte ich benommen und verließ die Kabine, dicht gefolgt von dem Kurzen trat ich auf den Flur und steuerte den Gemeinschaftsraum an, als Ruki mich am Arm zurückhielt.

Da ich mir denken konnte wieso, befreite ich mich aus seinem Griff und erklärte:

„Ich geh mir nur Bier holen, um den ekligen Geschmack los zu werden...“

Auch dieses mal sagte der Angesprochene nichts und lehnte sich wartend an die Flurwand, ich ging hinüber und betrat den Aufenthaltsraum.
 

Einige von den Jungs schliefen bereits, auf dem Boden, auf dem Tisch und auf dem Sofa, während andere noch eifrig am Zocken waren.

Ich stieg über die Schnapsleichen hinweg, zu den versteckten Bierkartons hinüber und schnappte mir 2 … naja lieber 3 Dosen und verließ den stickigen Raum anschließend wieder.

Nachdem ich hinter mir die Tür geschlossen hatte, erblickte ich meinen Kleinen, wie er an der Wand lehnte und melancholisch zur Decke sah, ich atmete noch einmal tief durch und schritt den Flur entlang.

Sein Kopf neigte sich zu mir und ein warmes ehrliches Lächeln legte sich auf seine Gesichtszüge.
 

Nicht gleich wieder weich werden ReiRei, auch wenn er noch so lieb lächeln kann!
 

Takanori gesellte sich an meine Seite, als ich auf das andere Ende vom langen Flur zu lief und warf dabei den Becher neben dem Wasserspender in den Müll.

Dort drüben angekommen entriegelte der Kurze seine Zimmertür und trat hinein, ich folgte ihm und spürte sogleich wie mein Herzschlag sich in diesem Zimmer wie von selbst erhöhte.
 

„Setz dich“

sprach mich Ruki an und ich stellte die Dosen neben dem Nachtschrank, setzte mich an Ort und Stelle auf den Boden und sah dem Kleinen dabei zu, wie er es sich auf dem Bett im Schneidersitz gemütlich machte.

„Also?“

kam es in kühlem Ton von mir, während ich mir die erste Dose vorknöpfte und vernahm wie Ruki unschlüssig um sich herum die Bettdecke glatt strich, bevor er begann:

„Zuerst... muss ich von dir hören, ob du tatsächlich in mich verliebt bist...“
 

Mein Blick wandte sich von ihm ab, dann trank ich einen großen Schluck und sah erneut zu dem vor mir Sitzenden, bevor mir ein stimmloses kaum hörbares 'Ja' entwich und ich sogleich ergänzte:

„Ich weiß es nicht...

Du machst mich...“

„An?“

fragte, der Kleine ruhig, als ich mich selbst unterbrach und da er mich nicht nur anmachte, sondern weit mehr, murmelte ich leise:

„Glücklich...“
 

Ich war wirklich irgendwie glücklich mit ihm und schwebte auf rosa Wolken.

Bis er mir gesagt hat, was ich für ihn bin...
 

Takanori begann nach einem Moment des Schweigens zu erzählen:

„Weißt du Akira …

Also, du solltest da etwas wissen...

Ich hatte 'ne ziemlich kaputte Beziehung hinter mir und... der Typ... war nur scharf auf den Sex mit mir, nicht an mir selbst...

Ich hatte eigentlich nicht vor mich so schnell wieder fest binden zu wollen.

Es war schwierig damals... verdammt schwierig.

Ich hab dir und auch meinen Eltern nicht ganz die Wahrheit gesagt.

Ich bin hauptsächlich hier, weil ich von dem Kerl wegkommen wollte.

Geliebt hab ich ihn nicht... denke ich.

Aber er war mein Erster....“
 

Aufmerksam lauschte ich den Worten vom Kurzen und fragte dann:

„Und warum behandelst du mich dann so?

Warum sagst du mir genau das, was dich scheinbar damals so verletzt hat?

Du weißt doch dann wie beschissen sich das anfühlt...

Warum tust du es trotzdem?“

„Es ist eine lange... seltsame Geschichte, glaub ich...“

entgegnete Ruki daraufhin und senkte den Kopf, doch ich war der Meinung:

„Du wolltest reden, also rede!

Ich bin da und ich versuch dir zuzuhören.“
 

Wieder atmete er tief ein und sah zur Decke, man merkte ihm förmlich an, wie schwer es ihm fiel, über das zu reden, was auch immer da vorgefallen war.

„Versprich mir bitte eines, hör es dir an und unterbrich mich nicht“

bat er und ich nickte, ohne den leisesten Schimmer zu haben, was er mir gleich sagen würde.

„Da war diese Geburtstagsparty, auf die ich eingeladen war.

Ein Kindergeburtstag; zumindest stand das auf der obligatorischen Einladungskarte.

Ich hab die nur bekommen, weil der Typ aus meiner Klasse, der die Feier geschmissen hat, alle seine Mitschüler einladen sollte.

Seine Eltern hatten das verlangt und meine Erzeugerfront hat das ganz genauso gehandhabt:

'Wenn du eingeladen wirst, gehst du gefälligst auch dahin, das gehört sich so!'

Dann folgte ein Vortrag darüber, wie man sich zu benehmen hat und blöde Fragen, wieso ich eigentlich nicht öfter mal von meinen 'Freunden' eingeladen werde.

Das ich nie wirklich Freunde hatte, haben meine Eltern bis heute nicht geschnallt.

Die ganze Stufe hat mich so gut wie immer gemieden, weil ich seltsam bin und vor allem weil sie mit dem 'Schnösel-Kind' nichts zu tun haben wollten, auch wenn deren Eltern noch so sehr darauf beharrt haben, das sie sich mit mir anfreunden.

Weil hinter meinen Eltern eben Geld steckt und das wussten die alle, deshalb wollten sie über mich Kontakt mit ihnen knüpfen.

Aber darum geht’s eigentlich nicht...“
 

Wieder einmal atmete Takanori schwer und ich hörte ihm weiterhin aufmerksam zu, reichte ihm kollegial eine Dose Bier, er bedankte sich und ich beobachtete den Kleinen wie er auf eine verflucht niedliche Art und Weise die Dose aufzukriegen versuchte, sich dann ordentlich Mut hinter schüttete und weiter erzählte:

„Auf der Party jedenfalls war auch 'er' anwesend...“
 

Obwohl Ruki offenbar diesen Namen nicht aussprechen wollte, so konnte ich mir dennoch denken, wer mit 'er' gemeint war.
 

„Von dem Jungen aus meiner Stufe, der da Geburtstag hatte, waren sowohl sein älterer Bruder als auch zwei Kumpels von dem als Aufsichtspersonen dabei.

'Er' war einer der beiden Freunde und hatte mich schon die ganze Zeit beobachtet, wie ich auch ihn beobachtet hatte.

Wahrscheinlich bin ich ihm aufgefallen, weil ich mit niemanden dort irgendwas gemacht hatte, weder geredet, noch bei den Spielen beteiligt war.

Ich war damals auch gerade erst 14 geworden, wie viele in meiner Klasse und er war schon älter.“

„Wie alt?“

unterbrach ich ihn doch, da sich zu der Sache so langsam ein komisches Gefühl einstellte und er antwortete trotzdem ruhig:

„22“
 

Wieder machte Takanori eine Pause und sah mich irgendwie leidend an, als hätte er es zu dem Zeitpunkt schon gewusst, das mich die Geschichte schockieren würde, die der Kleine nun weiter erzählte:

„Er kam dann am späten Abend zu mir rüber, setzte sich neben mich und bot mir an von seiner Flasche zu trinken.

Es war kein normaler Eistee, wie er behauptete... man schmeckte den Alkohol extrem heraus und so musste ich husten.

Ich hatte an diesem Abend kein einziges Wort mit ihm gesprochen; hab damals allgemein wenig geredet...

Immer wieder hat er mir das Zeug in seiner Flasche angeboten und ich hab nicht nein gesagt.

Er war nett zu mir... und der einzige, der überhaupt meine Anwesenheit wahrgenommen hatte.

Er erzählte mir von Vielem, was er schon gemacht und erlebt hatte.

Wir saßen bis Mitternacht auf dem Sofa, dann war auch der letzte Gast gegangen und er sagte zu seinem Kumpel:

'Geh Pennen man, ich bring den Kollegen hier schon nach Hause'

Daraufhin waren wir alleine im Zimmer.“
 

Spätestens zu diesem Stand der Geschichte hatte ich ein ganz schlechtes Gefühl; Tendenz weiter sinkend.
 

„Er drehte die Beleuchtung auf ein Minimum runter und rutschte ganz dicht zu mir heran, legte den Arm um meine Schulter und fragte mich, ob ich schon eine Freundin hätte.

Ich hab mit dem Kopf geschüttelt und da fragte er mich ob ich vielleicht einen Freund wollte.

Damals hat mich das total überfordert und ich wusste wirklich nicht was genau er meinte, also habe ich einfach gar nichts gemacht.

Dann legte er die Hand an mein Knie und strich darüber, roch an meinem Hals und kraulte meinen Kopf.

Es fühlte sich angenehm an, ungewohnt, aber angenehm.

Ich konnte entspannen.

Dann begann er meinen Hals zu küssen und ich bekam eine Gänsehaut, es fühlte sich gut an und irgendwie... aufregend.“
 

Der Typ ist 22 und vergeht sich an einem Jungen?

Mit 14 ist man doch noch irgendwie ein Kind!
 

Als Ruki die Beine anzog und weitererzählte; mir dabei schon lange nicht mehr ins Gesicht sehen konnte, überwand ich meine Sturheit und stand auf, um mich neben ihn zu setzen und hörte weiter zu:

„Er öffnete mein Hemd, das mir meine Mutter extra für den Geburtstag gekauft hatte und hat mich berührt.

Ich war überwältigt davon, was ich an dem Abend alles fühlte und irgendwie musste ich seufzen, er hat's gehört und fragte mich:

'Das gefällt dir wohl...?'

Was blieb mir übrig als wieder zu nicken und ihn weiter machen zu lassen, es tat mir ja nichts weh, im Gegenteil, ich fühlte mich wohl.

Dann hat er meine Hose aufgemacht und hat mich massiert...

Das war das erste mal das ich bewusst mitbekommen hab, ne Latte zu haben...

Es war mir peinlich und dennoch konnte oder wollte ich ihn nicht stoppen, er machte weiter.

Sein Schnaufen wurde lauter und er ließ kurz von mir ab, öffnete seine Hose und holte seinen Schwanz raus.

Damals wusste ich noch nicht so richtig wie und woher das alles kommt, es war mir aber auch schlicht egal.“
 

Dieser perverse scheiß Kerl!

Sollte der mir jemals vor die Fäuste laufen, dann schwör ich, ist der seine Eier los!
 

„Er bat mich das bei ihm zu machen, was er bei mir gemacht hat.

Ich hab's getan und ihm gefiel es, er sagte mir immer wieder wie gut ich das machen würde und... so komisch wie es für dich vielleicht klingen mag, aber... das er mich lobte und mir sagte wie ich etwas machen soll, damit es 'richtig' ist und ich so das Gefühl bekam auch endlich mal etwas richtig zu machen... das war unbeschreiblich.

Meine Eltern haben mich nie gelobt, es gab immer nur Stress, wenn ich Mist gemacht hab...

Bei ihm war das anders.

Er gab mir Ansporn, das ich das was ich dort tat 'gut' mache...

Heute weiß ich, das ich das nicht hätte machen sollen, aber damals... war das eben anders...“

beendete der Kleine den Satz leise und ich rutschte ans Kopfende vom Bett hoch, gab dem vor mir Sitzenden zu verstehen, das er sich an meine Vorderseite lehnen solle, was er dann auch tat.
 

Soviel zum Thema: Nicht gleich wieder weich werden, ReiRei...
 

Du bist so ein Weichlappen.
 

Takanori kuschelte sich regelrecht an mich und das wiederum veranlasste mich meine Arme um ihn zu legen, denn er schien noch lange nicht fertig:

„Wir haben das solange gemacht, bis er kam und dann hat er mich geküsst.

Es war mein erster richtiger Zungenkuss... und bis zu diesem Tag hatte ich noch nicht mal einen Gedanken daran verschwendet.

Als er sich wieder angezogen hatte stand er auf und hat mir einen geblasen, doch ich war so aufgeregt und voll mit Alkohol... ich kam einfach nicht.

Er hat mich dann, betrunken wie er war nach Hause gebracht, gab mir seine Adresse und sagte ich solle niemandem verraten, was zwischen uns abgelaufen ist.

Meine Eltern haben zu dem Zeitpunkt geschlafen oder waren gar nicht zu Hause, ich weiß es nicht mehr genau.

Sie hatten am Nachmittag noch gesagt, ich solle den Chauffeur anrufen, wenn ich nach Hause will.“
 

„Ruki, ich...“

… wusste nicht was ich sagen sollte, vor Sprachlosigkeit...

Ernsthaft, mit allem hatte ich gerechnet, aber nicht mit so was... so was Abartigem!

„Reita, ich bin wieder zu ihm gegangen.

Wieder und wieder und wieder und...

Gleich am nächsten Tag, es war Sonntagnachmittag, stand ich bei ihm vor der Tür.

Bin mit dem Bus hingefahren, damit meine Eltern keinen Verdacht schöpfen.

Ich musste einfach zu ihm!

Mir gefiel es, das er mir das Gefühl gab, etwas Richtiges zu machen, etwas Gutes..“

sprach er weiter und ich fiel ihm ins Wort:

„Das ist nicht richtig oder gut!

Das ist pervers und widerlich!“
 

„Ich empfand es damals nicht als widerlich, schließlich bin ich ja wieder zu ihm gegangen.

Zuerst war er überrascht mich zu sehen, dann hat er mich reingelassen und mir ein Bier-Mix angeboten, natürlich hab ich es angenommen.

Wieder saßen wir auf einem Sofa und er fragte mich, ob ich es wen erzählte habe.

Hab den Kopf geschüttelt und schon hatte er mich wieder geküsst, mir das Bier weggenommen und auf den Tisch gestellt.

Irgendwie fühlte es sich im nicht-betrunkenen Zustand anders an, als am Tag zuvor, aber auch nicht unbedingt schlecht.

Er hat mich sofort ausgezogen und komplett entkleidet liegen gelassen, um etwas zu holen.

Als er wieder kam, lag ich zusammen gerollt auf dem Polster und er fragte mich:

'Hattest du schon mal Sex?'

Ich konnte mir damals grob denken was er meinte, hab aber dennoch nichts gesagt und er murmelte nur:

'Was frag ich auch, du antwortest ja eh kaum...'

Dann saß er wieder neben mir und begann mich wieder zu streicheln...“
 

Abermals brauchte mein Kleiner eine Pause um Nachzudenken, eh er weiter sprach:

„Er wollte das ich mich auf ihn drauf setze; hab ich auch gemacht und er hat mich überall angefasst, meinen Körper extrem erregt und dieses mal ging es viel schneller und es fühlte sich intensiver an.

Ihm gefiel das und so sagte er zu mir:

'Zieh mich aus '

Auch das hab ich gemacht... zumindest bis die Hose offen war, mehr ging nicht, ich saß ja auf ihm drauf.

Dann hat er mich solange mit der Hand befriedigt, bis ich kam und es war ein sehr befreiendes Gefühl; ich fühlte mich gut.

Er hat sehr genau hingesehen und quasi die Eindrücke nur so in sich aufgesaugt.

Doch plötzlich schob er mich von sich weg und zog seine Hose nach unten...

In dem hellen Raum kam mir sein Schwanz noch weit größer vor, als am Abend zuvor.

Gestört hat's mich nicht wirklich, erst als er sich hastig den Gummi übergezogen hatte und ganz plötzlich mit diesem glitschig kalten Zeug an meinen Popo gefasst hat.“
 

Ich hielt Takanori instinktiv fester im Arm, da ich das Gefühl hatte er wäre geistig gerade wieder 14 Jahre alt und würde das Geschehene ein zweites mal durchleben.
 

„Als er damit fertig schien, hat er mich herum gedreht und rückwärts auf seinen Schoß gezogen, sich ohne Vorwarnung in mich gedrängt und dann spürte ich zum ersten mal wie groß sein Schwanz wirklich war.

Es fühlte sich an als würde es mich zerreißen, ich hab gewimmert und war kurz davor zu weinen, doch ich dachte, das es wohl so sein muss... das es gleich besser werden würde und so wehrte ich mich kein bisschen dagegen.

Er war auch recht sanft und redete beruhigend auf mich ein, hielt still bis ich mich halbwegs entspannt hatte und fragte mich wieder etwas:

'Wie heißt du eigentlich?'

'Ta... Takanori...'

antwortete ich ihm winselnd, ich weiß es noch genau... es tat so weh.

'Takanori, du kannst also doch reden...'

flüsterte er mir ins Ohr, dann packte er meine Beine und hob mich hoch, scheinbar mühelos...

Aber ich war ja auch noch nie sonderlich groß und schwer, er dagegen war ziemlich hoch gewachsen und muskulös, sehr lange hielt er es aber trotzdem nicht aus, mich ständig hoch zu heben und wollte das ich mich auf seine Couch knie.

Da hat er's dann zu ende gebracht.

Das war mein erstes Mal, Akira...

Damals empfand ich es zwar als schmerzhaft, aber es hat mir gereicht, wenn ich im Gegenzug von ihm beachtet, gelobt und gestreichelt wurde.

Das Ganze ging bis vor ein paar Wochen...“
 

Ruki drehte sich auf die Seite und schmiegte sich an mich, bevor ich ihn nach einer langen schweigsamen Pause nochmals ansprach:

„Ich versteh nicht wieso du zu ihm gegangen bist...“

„Reita, er war der einzige auf dieser verfickten Welt, der sich mit mir beschäftigt hat, der mir ein gutes Gefühl gegeben hat.

Ich hatte niemanden außer ihn und wenn ich mir die Pärchen damals so angesehen habe, hat immer Einer den Anderen unterdrückt.

Sei es auf dem Schulhof, wo man die ganzen ach so verliebten Pärchen hat rumknutschen sehen und die sich 2 Minuten später wieder gezofft haben, bis der weniger dominante Partner nachgegeben hat.

Oder ob man meine Eltern als Beispiel nennt, die sich fast nur angegiftet haben, wenn sie mal gemeinsam im Haus und nicht irgendwo geschäftlich unterwegs waren.

Ich kann mich nicht erinnern, das die Zwei jemals liebevoll miteinander umgegangen sind.

Ich dachte das muss so sein und für mich war das normal, damals, mit ihm.

Hab einfach immer alles gemacht, was er wollte und er hat mir auch gezeigt wie er es wollte und wenn ich's richtig gemacht habe gab's auch eine Belohnung.“
 

„Scheiße, der Typ hat dich ja regelrecht abgerichtet wie einen Hund...“

murrte ich wütend, stellte mein Bier weg und kraulte meinen Kleinen, dieser schmuste mich mit dem Kopf an wie ein Kätzchen, so wie er es schon öfter getan hatte, bevor er weiter erzählte:

„Mit 16 etwa bemerkte ich auch immer mehr das Verlangen in mir, im Bett mitbestimmen zu wollen und fand auch gefallen daran, soweit wie er das zu ließ, aber meist hat er mich ganz schnell wieder ausgebremst.

Er kannte nach all der Zeit meine Schwachstelle, mein ganz persönliches Kryptonit und wusste wie er mich wieder gefügig bekommt.“

„Hat er dich etwa geschlagen??“

kam es ziemlich laut und entsetzt von mir und Takanori redete ruhig weiter:

„Nein, nur grob angefasst, wenn ich ihm zu weit gegangen bin.“
 

Reicht voll kommen aus, um diesen Typ noch mehr zu verachten!
 

„In den Momenten in denen ich meine eigenen Fantasien ausleben konnte, fand auch ich Spaß am Sex und wollte immer öfter meinen Willen durchsetzen.

Auch wenn er mich so gut es ging kontrollieren wollte, irgendwann stauten sich so viele unterdrückte Emotionen und Fantasien an, das es immer mal aus mir heraus brach und wir Streit hatten.

Er wollte absolut nicht das ich meinen eigenen Willen entwickele...

Darum hab ich mir dann auch heimlich Sex-Spielzeug gekauft und merkte wie toll es sein kann seine Fantasien auszuleben.

Er war mal so nett zu mir und ich hab mich selbst zwingen wollen, mein Verlangen nach einem eigenen Willen zu unterdrücken.

Akira... ich wollte angefasst werden, ich wollte selbst richtig zupacken und meine Lust raus lassen, einfach auch die körperliche Nähe beim Sex ganz intensiv haben.

Als das angefangen hat, das ich mehr, und vor allem mehr mitentscheiden wollte, hat er mich immer weniger beachtet, kaum gelobt oder gestreichelt und mit der Zeit hat er es mir komplett verweigert, weil ich mich widersetzt habe und dann ist es vor ein paar Wochen eskaliert.

Ich hab Schluss gemacht, bin geflüchtet und hab meine Eltern in den Frühlingsferien solange belabert, bis sie mich auf ein Internat gehen ließen und so bin ich hier gelandet, weg von ihm.“

„Der Typ weiß das Schluss ist, aber nicht wo du bist?“

hakte ich also nach und vernahm ein leises Murmeln:

„Ja... deshalb brauche ich Abstand, nichts Festes... nichts was mich stresst und wo ich mich beschissen fühle...“
 

Geht’s ihm denn so schlecht bei mir?
 

„Ich will nicht das du dich scheiße fühlst, ich will... das... das... du auch dieses Glück spürst, was ich empfinde, wenn ich bei dir bin...“

kam es ängstlich von mir und mein Puls stieg beträchtlich, diesmal leider aus Panik vor Zurückweisung, statt vor sprudelnder Hormone.

Ruki blickte mich ernst an und fragte:

„Ja, wenn wir's treiben... und was ist dann?

Irgendwann hast du auch die Schnauze voll davon... von mir...

Dann ist es nicht mehr neu und aufregend für dich und du stellst fest, das ich nur eine skurrile Verirrung bin.“

„Ich weiß nicht was ich irgendwann mal will, aber jetzt will ich dich... unbedingt!

Nicht nur deinen süßen Arsch oder den Sex mit dir...

Wir waren doch auch ohne vögeln Freunde, oder nicht?

Ich weiß nicht wie ich dir das erklären soll, aber ich... ich... fühle mich so sauwohl bei dir.

Wenn ich nicht bei dir bin, will ich so schnell wie möglich zurück zu dir.

Und wenn ich das nicht kann geht’s mir scheiße...“

versuchte ich mein Gefühlsleben darzulegen und bekam richtig Angst, das Takanori mich verlässt, eh wir richtig angefangen hatten.

Außerdem sah er gerade aus wie ich, wenn man mir etwas von Binomischen Formeln erzählt – total ahnungslos.

„Sind wir noch Freunde?“

fragte er schüchtern und schaute mich mit großen Kulleraugen an.

Ich nickte, denn meinetwegen wären wir auch viel mehr als das.
 

Ohne Frage, ich finde meinen Kleinen emotional wie körperlich sehr attraktiv und empfinde Sehnsucht, wenn er nicht in meiner Nähe und die Sache, das ich nur zum Vögeln gedient haben soll, hat mich auch zutiefst verletzt.

Es muss sich ziemlich einsam anfühlen, wenn man niemanden hatte – keine Freunde und auch die Eltern hatten kein wirkliches Interesse.

Nicht verwunderlich, wieso er sich so seltsam und unberechenbar verhält.

Aber nun kann ich nachvollziehen, wieso er so radikal mit mir umgegangen ist und warum ab und an so merkwürdig ist.

Trotzdem... ich hoffe er tut mir so was nie wieder an...
 

„Ich... ich will mehr als nur dieses 'Friends with Benefit'-Ding... “

kam es in leisem Ton aus meinem Mund, doch der halb auf mir Liegende rührte sich eine Weile kaum.

„Ich muss nachdenken, Akira...“

flüsterte er einen Moment später und ich fragte ebenso gedämpft:

„Kann ich bei dir bleiben, solange du nach denkst?“

Nun sah er mir direkt in die Augen und ließ dann seinen Blick kurz auf meinen Lippen verweilen, schaute anschließend wieder in meine Augen und ein letztes mal auf meinen Mund, eh er sich diesem langsam näherte und mich ganz sachte küsste.

Zögerlich erwiderte ich den zarten Kuss und wusste so rein gar nicht zu deuten, warum er das jetzt tat.

Immerhin wollte er nicht mit mir zusammen sein...

Er küsste mich innig und dennoch vorsichtig, ich ließ ihn einfach machen und streichelte unschlüssig seine Seiten.

„Ruki...“

nuschelte ich im Kuss hervor, weil ich jetzt irgendwie eher eine klare Antwort erhofft hatte und Angesprochener hielt inne, sah mich erneut direkt an und hauchte kaum hörbar:

„Ok...“

„Ok?“

wiederholte ich fragend und wusste nicht wirklich etwas damit anzufangen, bis mein Kleiner mich aufklärte:

„Ja, ich denke wir sollten es probieren...“
 

Ein mehr als erleichtertes Ausatmen meinerseits war zu hören, eh ich Takanori's Kopf mit beiden Händen umfasste und ihn zu mir zog, knutschte und einen Augenblick später noch wissen wollte:

„Was hat deine Meinung so plötzlich geändert?“

„Das du bleiben wolltest, als ich sagte ich müsse nachdenken...“

entgegnete er mir und ich fragte verunsichert:

„Sind wir jetzt Freunde, die ab und zu mit einander schlafen oder was sind wir?“

Nahezu entsetzt traf mich Ruki's Blick, als er sprach:

„Also, wenn du bei mir bleiben willst, dann glaub ich bist du mit 'ab und zu' bei mir an der falschen Adresse.“
 

Hö?
 

Der Kurze verwirrt mich..
 

„Wie meinst du das?“

wollte ich daraufhin von ihm wissen und er raunte:

„Reita, ich hab Bedürfnisse.

Ziemlich ausgeprägte Bedürfnisse, wie ich im letzten Jahr festgestellt habe und ich brauche jemanden der das befriedigen kann.

Mit 'ab und zu' komme ich nicht klar... nicht mehr...

Früher ging das, da hab ich auch keinen Spaß dabei empfunden, aber heute hab ich Spaß dabei und wenn du den Job nicht übernehmen willst, muss ich eben öfter in meine Schublade greifen.“
 

Ach ja... die Schublade... pink glitzernder Lieblingsfreund...
 

Feindbild Nummer 1!
 

Naja Nummer 2, gleich nach diesem Drecksack von Ex!
 

„Warum hast du mir eigentlich erst gesagt, das ich auch nur Spielzeug für dich bin?

Hättest du mir das nicht irgendwie anders sagen können, wenn du Bedenken hast oder vorher den Mund auf machen können?“

fragte ich den an mich Gekuschelten und vernahm wie er sagte:

„Ich wollte überhaupt niemandem davon erzählen, und ich dachte wirklich dich nur fürs Bett zu wollen, aber dann... hab ich gemerkt wie weh es sogar mir tat, als ich dich damit verletzt habe.

Da wusste ich irgendwie... da ist was zwischen uns, was ich nicht verlieren wollte.

Das Gefühl hatte ich zum Beispiel nie bei 'ihm', oder nie in der Form.

Bei ihm wollte ich nur bestätigt bekommen, das ich das, was ich gemacht hab gut und richtig war, ich wollte ihm gefallen, damit ich das nicht wieder verliere und irgendwann ging es einfach nicht mehr.“
 

Nun sah er mich mit großen glänzenden Augen an und begann mit einem Mal meinen Kiefer zu küssen, bevor er flüsterte:

„Jetzt bin ich ja hier und... hab ich dich da auf dem Flur stehend sehen und fand dich total geil.

Ich wollte dich, und deswegen hab ich mir was einfallen lassen, um dich kennen zu lernen und ich wusste auch sehr bald, das du anders bist als er.

Ich konnte es kaum erwarten dich für mich zu haben, nur brauchte ich einen Plan wie ich dich bekomme, wie du mir in die Falle gehst.“

„Ich bin also wie ein lausiges Insekt in deine Falle getappt und nun bin ich hoffnungslos verloren?“

entgegnete ich dem resigniert und genoss die zarten Küsse, die Takanori zwischen durch hauchte, als er wisperte:

„Mit dir kann man aber auch sooo schön spielen...“

„Solange du nicht mit meinen Gefühlen spielst...“

sprach ich leise und Ruki konterte nun im melancholischem Ton:

„Mit Spielzeug spielt man, nicht mit Herzen, ich weiß...“
 

Gut das er das einsieht!
 

„Takanori?

Sind wir denn jetzt eigentlich... irgendwie zusammen...oder so?“

stammelte ich meine Frage erneut und wollte endlich eine klare Ansage, aber mein Kleiner holte weiter aus:

„Hmm... du bist mein bester Kumpel, wenn nicht mein einziger.

Ich hab das dringende Bedürfnis dir bei jeder Gelegenheit das Hirn raus zu vögeln und mir geht’s auch ziemlich bescheiden, wenn wir nicht mit einander reden.

Ich glaube... du bist so etwas wie mein Freund, und mein ganz persönliches Spielzeug...“

Wieder setzte er seine Lippen als betörendes Verstand raubendes Mittel ein und ich konnte nicht anders als ihn gewähren zu lassen.
 

„Ach so... dann bin ich also doch nur ein Spielzeug für dich?“

tat ich beleidigt, Ruki rutschte derweil etwas höher und stützte sich auf den Armen ab, schmiegte sein Becken zwischen meinen Beinen dichter an meinen Schoß und flüsterte verführerisch:

„'Nur' ist der falsche Ausdruck...

Auch beim Spielzeug bin ich sehr wählerisch, aber ich kümmere mich sehr intensiv darum, hege und pflege es, weißt du...?

Und ja... du bist eines... du bist 'mein' Spielzeug!

Du springst sofort an, wenn ich dich locke und tust alles was ich sage, dein Schwanz hat die perfekte Form und Größe für mich.“
 

Offenbar versuchte mich mein Kleiner wieder einmal mit Dirty-Talk zu ködern und ich beschloss den Spieß einfach umzudrehen, indem ich bemerkte:

„Ich dachte immer Riesenschwänze sind bei euch Schwulen in.“

Wie erwartet wurde Takanori stutzig und begann zu erklären:

„Ehh... bei 'uns Schwulen' ist der persönliche Geschmack genauso verschieden wie bei den Heten und den 'ab und zu-Schwuchteln' wie dir.

Und mein persönlicher Geschmack beinhaltet, das Riesenschwänze lediglich optisch was her machen, im Arsch will ich sie nicht haben!

Ich will ja nicht, das mein knackiger Popo bis zu meinem 25. Geburtstag total ausgeleiert ist.“
 

Nicht das ich sagen würde, nur mäßig gut bestückt zu sein, aber ich war dennoch froh, das Ruki nicht auch noch das von mir erwartet.

Er küsste mich zwischendurch immer wieder flüchtig und rieb nun seine Körpermitte an der meinen, während er weiterhin säuselte:

„Oh und ich liebe es deinen Gesichtsausdruck dabei zu sehen, wenn du kommst...

Diese verschwitzte, in Falten gelegte Stirn und wie du die Zähne kurz davor aufeinander beißt...

Dein Mund... wie er sich öffnet und du stöhnst, wenn es soweit ist...

Und deine Augen... wie sie dann hinterher irgendwas fixieren wollen und doch nur kleine rosa Wölkchen tiefster Befriedung sehen...

Dein Körper reagiert so sensibel auf mich und du lässt es dir ja auch einfach gefallen, wenn ich dich wie ein Spielzeug behandle...“
 

Takanori... du würdest mit dieser Nummer selbst unseren erzkonservativen Schulleiter freiwillig in dein Bett kriegen...
 

Nicht das ich das erlauben würde!
 

Aber bei dem wiederaufgekommenen Thema Sex-Spielzeug musste ich nun doch meine Neugierde besänftigen, griff dreist hinüber zum Nachtschrank und sah wie mein Kleiner in aller Ruhe mitverfolgte, was ich tat.

Ich zog nichts ahnend die Schublade weiter auf und war entsetzt.

Nein... 'entsetzt' trifft es ganz und gar nicht!
 

Fassungslos!
 

Erschlagen!
 

Erschüttert!
 

Die ganze Schublade war randvoll mit... Spielzeug...

Dildos oder so...
 

„Ach du... heiliges Kanonenrohr....!

Ist dass das, was ich denke?“

kam es krächzend vor Schock von mir und wieder antwortete der halb auf mir Liegende unbeeindruckt:

„Schätze schon.“

„Sind das alle Deine?“

hakte ich verstört weiter nach und er lächelte:

„Wessen denn sonst?“

„So Viele???“

kam ich einfach nicht über die Massen an Spielkram drüber weg und hörte wie meine kleine Wildkatze in mein Ohr schnurrte:

„Ruki liebt Abwechslung...!“

„Du benutzt die Alle?“

fragte ich noch immer vollkommen bestürzt und er sprach amüsiert:

„Selbstverständlich, was meinst du wozu die hier rumliegen?

Dekoration?“
 

Entgeistert blickte ich in altbekannte große unschuldige Augen und fiepte eingeschüchtert:

„U-.. und was ist mit mir?“

„Was soll mit dir sein?“

konterte Takanori und sah mich aufmerksam an, bis ich darauf antworten konnte:

„Na... du hast doch mich jetzt... dafür...“

„Akira... mein lieber Akira... meinen Hunger kann so schnell niemand stillen...

Ich brauch das!“

bekräftigte der Kurze und schmuste wieder wie ein Kätzchen mit seinem Kopf.
 

Es war nur noch ein verwirrtes Murmeln, was von mir zu hören war:

„Aber, aber...“

„Lass mir doch mein Spielzeug“

murrte der kleine Nimmersatt und ich war der Meinung:

„Aber... ich will selber ran...“

„Bevor ich dich hatte, musste ich mir ja auch irgendwie selbst helfen.

Ich brauch also meine Freunde da...!“

ließ er mich bestimmend wissen und ich konnte nur noch verängstigt hauchen:

„Aber Ruki...!“

Gemeinter grinste fast ein wenig fies, als er dabei erklärte:

„Du brauchst nicht eifersüchtig sein, dein 'Spielzeug' hat den Vorteil, das du die Schaltung bist und das macht's spannender, als wenn es immer nur auf Knopfdruck kommt...“
 

Da bin ich ja beruhigt ...
 

Dennoch musste ich mir ein genaueres Bild über die feindliche Spielzeug-Armee da in dieser Schublade machen!
 

So reckte ich den Hals lang, um die ganze Dildo-Armee da drinnen genauer zu betrachten.

Selbstverständlich fiel mir besagter pink glitzernder Lieblingsfreund ins Auge und auch das bekam Takanori mit:

„Fass ihn ruhig an, alles was da drin ist, ist blitzblank sauber...“

Skeptisch besah ich mir das Teil und blickte noch einmal in das hübsche Gesicht vor mir, eh ich mir den Kollegen aus der Schublade zur Brust nahm.
 

Seltsames Ding...
 

Ich drehte und wendete es und ließ es vor Schreck fallen, als Ruki es mit einem gezielten Handgriff anschaltete.

Er lachte mich eiskalt aus und stellte das Teil wieder ab.

„Ich dachte Dildos vibrieren nicht?“

murmelte ich verunsichert und wurde sogleich aufgeklärt:

„Das ist ja auch ein Vibrator, mit aller neuster Technik.

Siehst du dahinten die kleine Einkerbung?

Da kann man das Gerät auf aufschrauben und auf die Ladestation setzen, anschließend wieder Wasserdicht verschließen.

So hat man kein nerviges Kabel oder muss mit Batterien hantieren.

Wenn man hier daneben ein wenig fühlt, merkt man die kleinen eingelassenen Schaltknöpfe, jeder hat ein eigenes Programm.

Ein wenig umständlich, aber dafür eine überall glatte Oberfläche und in Duschen benutzbar – herrlich!

Und das kleine Ding hier gab's als Extra dazu.“

Nun hielt mir der Kurze fachmännisch ein seltsames Eier-förmiges Etwas vor die Nase, in der selben Farbe und Material wie der Lieblingsfreund, nur mit kleinem Bändchen dran.
 

Neugierig und ahnungslos nahm ich auch das Teil an mich und fragte mich wofür das sein soll.

Takanori nahm es mir aus der Hand und drückte ebenfalls daran herum, bis es vibrierte und mir ein Licht auf ging:

„Lass mich raten, das ist auch für den Arsch?“

Angesprochener nickte grinsend und legte Beides wieder weg, ich folgte seiner Hand und erspähte ein weiteres seltsames... Ding, nahm es und fragte:

„Und was ist das für'n Dildo, mit diesen langen … schwarzgoldenen Fransen?“

„Das ist kein Dildo... das ist 'ne Peitsche“

entgegnete Ruki mir gelassen und auch das Teil ließ ich vor Schreck fallen.

„Hö?

Ich dachte, das sind so lange dünne Dinger, wo man die Spitze so... drauf... haut... und dann knallt's.“

stammelte ich verängstigt und mein Gegenüber erklärte:

„Es gibt verschiedene Arten, das da ist ein Flogger, aber was du meinst ist 'ne Gerte.“

Er nahm mir das Teil erneut weg und raunte:

„Damit spielen wir ein andermal...“
 

Ob ich das will?
 

Wie ich Takanori kenne, hat er das Ding in der Hand und peitscht mich durch das ganze Zimmer, während ich um Gnade winsel...
 

Völlig verstört blickte ich meinen Kleinen an und dieser beruhigte mich lächelnd:

„Ich geil mich nur an dem Material auf... ich liebe es, wie sich das anfühlt.

Wenn ich nur daran denke, werd ich ganz kribbelig...“

Damit landete auch jenes Objekt da, wo ich es weggenommen hatte und wieder fand ich etwas, was meine Aufmerksamkeit weckte: Ruki's Gleitgel und es kam mir spontan eine Frage in den Sinn:

„Kann man eigentlich auch was anderes dafür verwenden?“

„Wie, was anderes?“

hakte mein Gegenüber verwundert nach und ich erläuterte:

„Ja... wenn man mal nicht so was Flutschiges da hat...“

„Naja du kannst auch Massageöl und Körperlotion nehmen oder auch, wenn sein muss Speiseöl oder Butter... eigentlich geht alles was glitschig ist...

Im sogenannten 'Notfall' tut's auch Spucke, aber da brauchst du schon 'ne Menge von und sehr angenehm ist es auch nicht.

Nur von so Sachen wie Petroleum-Öl und der Gleichen solltest du generell die Finger lassen, das brennt nicht nur in Lampen...“

ließ er mich abermals professionell wissen und ich hakte mit amüsiert hochgezogenen Augenbrauen nach:

„Spricht da die Erfahrung aus dir?“

„Nein Reita... da spricht Logik und Verstand aus mir...“

murmelte Takanori und schob die Schublade zu, setzte sich auf meinen Schoß und begann angestachelt zu schmusen.
 

„Und wenn wir schon bei der Lehrstunde sind... einige dieser unüblichen Gleitmittel greifen Latex an, also... wenn du vor hast mich zu betrügen, dann tu es nur mit Gummi und normalem Gleitgel.

Nicht, das du das jetzt als einen Freifahrtschein zum Rumficken ansiehst!“

knurrte er und biss demonstrativ in meinen Hals, wehleidig murrte ich daraufhin:

„Was will ich bitte woanders, wenn ich dich hab?“
 

Den Zwerg zufrieden zu stellen ist schon grenzwertig genug und dann noch woanders hingehen?
 

Neee, um Himmels Willen...!
 

Aber wenn er mich als seinen 'Besitz' sieht, dann darf ich das doch andersherum genauso sehen oder?
 

„Gute Antwort!“

schnurrte mein Wildkätzchen in mein Ohr und ich bekräftigte noch einmal:

„Mit dir und deinen Ansprüchen bin ich wirklich ausgelastet!“

„Hey...!

Du tust ja gerade so als wäre ich eine... Sex-hungrige Bestie...“

raunte es gespielt beleidigt nun auf der anderen Seite meines Halses und wieder wurde ich kurz gezwickt, als ich daraufhin erwiderte:

„Bist du auch... manchmal..“
 

Wie jetzt zum Beispiel.
 

Gib doch zu, das du das hier gerade nicht umsonst machst... du kleiner Teufel.
 

„Ja..Ok.. stimmt...

Ist das so schlimm?“

flüsterte Ruki leise und ich antwortete ihm:

„Aber nein, das ist doch nicht schlimm, nur anstrengend.

E-..ein Extratraining für meine Ausdauer, wie du schon sagtest!“

Mein Kleiner lächelte zufrieden und sprach leise:

„Also... bei der Kondition, die du nach ein paar Wochen mit mir haben wirst, sehe ich keine Probleme die Football-Saison dieses Jahr zu gewinnen...

Du..möchtest nicht vielleicht gerade zufällig... trainieren?“
 

Immer...!
 

Hauptsache er vögelt sich nicht durch das ganze Team, nur um deren Leistung zu verbessern...
 

Er gehört mir!
 

Mir allein!
 

Doch trotz der verlockenden Aussicht, beschloss ich die Raubkatze auf meinem Schoß noch ein wenig hungern zu lassen und stattdessen noch ein paar mehr Fragen zu stellen, wie zum Beispiel:

„Wann hast du das erste mal was Unrechtes getan, beziehungsweise wofür wurdest du bestraft?“

„Akira... bisher war fast alles unrecht, was nicht mindestens 'sehr gut' war...

Warum fragst du; warst du etwa doch ein böser Junge?

Oder war das mit der Kuh eine Eintagsfliege?“

konterte er darauf und hörte mir aufmerksam zu, als ich antwortete:

„Nein... ich war schon ab und an... nicht so artig, wie Mutti mich gern gehabt hätte...“
 

„Nenn' mir ein Beispiel!“

kam es angestachelt von meinem Kleinen und ich überlegte kurz, bevor ich erzählte:

„Mhmm... wahrscheinlich hab ich, wo du das erste mal Sex hattest, das erste mal gekifft.

Ja... das war irgendwie geil... kann mich noch einigermaßen daran erinnern.

Da lief der Song 'Blunt' von Wild Strawberries auf einem seltsamen Ami-Radiosender, hat irgendwie gepasst.

Ich war zu der Zeit ziemlich oft mies drauf...

Deswegen ist glaub ich auch später das mit der Kuh passiert...

Und du?“

„Das mit der Kuh kann ich immer noch nicht fassen...!

Aber ich hab glaube nur passiv gekifft.“

bemerkte er frech und ich hakte irritiert nach:

„Passiv?“

„Ja... wenn mein Ex auf irgendwelchen Partys war hat er mich öfter mitgenommen und als seinen kleinen Bruder vorgestellt.

Die haben eben immer den ganzen Raum eingeräuchert...“

ließ Takanori mich wissen und legte seinen Kopf seufzend auf meine Schulter, als er merkte das ich auf seine Knabberei an meinem Hals nicht einsteigen wollte.
 

„Er schien ja doch an dir zu hängen... immerhin hat er dich nicht auch noch direkt mit Drogen vollgepumpt...“

brummte ich, eher sarkastisch und Ruki flüsterte darauf neben meinem Kopf:

„Er... hing nicht an mir, sondern an dem Spielzeug, das er in mir sah, aber beschützt hat er mich und teilen wollte er auch nicht.

Da kam mal Einer zu ihm, der sagte er wüsste was bei uns abgeht und ob er mich mal ausleihen darf.“

„Was???“

krächzte ich erschrocken und mein Kleiner beruhigte mich sogleich:

„Keine Sorge, er hat mich nicht rumgereicht wie 'ne Nutte... dafür war er viel zu egoistisch.

„Also ich weiß nicht, ob mich das beruhigen soll...“

murmelte ich wieder mit aufflammender Wut auf diesen Drecksack und hörte wie er leise sprach:

„Denk nicht drüber nach...“
 

Ich schwieg einen Moment und fragte dann:

„Warum warst du mit ihm auf solchen Partys?

Ich meine... die Leute müssen dich damals bei deiner Erscheinung doch für 12 gehalten haben.“

„Hey!

Sie haben mich für 13 gehalten...“

berichtigte er mich sofort und ich murmelte:

„Ist jetzt nicht wirklich besser...“

„Ja, aber so fiel es nicht auf“

sprach Takanori weiter und machte mich stutzig:

„Was fiel nicht auf?“

„Das er mich die ersten Male nur wegen dem Sex im Suff mitgenommen hatte... naja und später weil er mit mir Kohle gemacht hat...“

erzählte der noch immer auf mir Sitzende und schon wurde ich wieder hellhörig:

„Wie jetzt?

Ich dachte der hat dich nicht wie 'ne Nutte rumgereicht?“
 

Nun hob mein Kleiner den Kopf an und hauchte mir ein Küsschen auf das perplexe Gesicht und wisperte:

„Hat er auch nicht...

Black Jack – ich hab gezählt.“

„Beim Black Jack zählen ist aber eigentlich gegen die Regeln oder?

Naja der konnte sicher nicht mal bis 3 zählen ohne deine Hilfe...

Bei dem Spinner haben sie bestimmt gedacht, das es das Glück der Doofen ist.“

schimpfte ich über diesen dämlichen Perversling von Ex und hörte wie Ruki ein kaum hörbares:

„Vermutlich...“

von sich gab und ich skeptisch nachhakte:

„Noch was, was ich wissen sollte?“

„Naja...“

druckste der Kurze herum und ich verdeutlichte mit einem langgezogenen:

„Mhmmmm?!“

das ich alles wissen wollte, was dieser Typ mit meinem armen Kleinen angestellt hat.
 

Als Takanori daraufhin schwieg, packte ich ihn an den Oberarmen und schob ihn von mir weg, damit ich ihm ins Gesicht sehen konnte.

„Ich sollte den Typen am Pokertisch unauffällig schöne Augen machen, um sie abzulenken...

Aber das ist dann auch schon alles!“

sprach er schnell und noch einmal fragte ich nach:

„Bist du sicher?“
 

Er schwieg mit gesenktem Kopf...
 


 

Na toll...
 

„Wieso nur hast du das mit dir machen lassen?“

moserte ich erneut und er knurrte zurück:

„Ich war verdammt einsam Akira... und ich wusste nicht was ich sonst tun sollte!

Er war nun mal der Einzige, der mich – auf welche Art auch immer – nicht allein gelassen hat!“

Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich diesen Grund für sein Tun damals, endlich verinnerlicht habe.

Es ist für mich so unfassbar, das ihn Keiner bei sich haben wollte, auch wenn er ein schräger Vogel ist.

„Ach Ruki...“

raunte ich und zog Gemeinten in meine Arme, eh ich ihn an mich geklammert sagen hörte:

„Es ist vorbei damit, mach dir keine Gedanken, bitte.

Heute bin ich lieber allein, als mit den falschen Leuten zusammen.“

„Ich will bei dir sein und bei dir bleiben...!“

sprach ich mit Nachdruck und vernahm ein leises:

„Ich weiß...“
 

_________________________________________________________________
 

Jaaa also... zunächst mal... es sind noch lange nicht alle Fragen geklärt und ja Rei ist und bleibt auf alles eifersüchtig xD

Es geht also im nächsten Kapitel hier an dieser Stelle auch weiter.

So dann mal zum essentiellen Punkt:

Ich hoffe das ich es einigermaßen klar ausgedrückt habe, dass das was Ruki's Ex mit ihm gemacht hat unter alle Sau ist und es zumindest in Deutschland gesetzl. Einschränkungen gibt!

Ruki war sich damals mit 14 nicht im Klaren, was er da tut und somit hätte sich sein Ex strafbar machen können.

Soviel zu diesem Teil.

Es ist ein äußerst schwieriges Thema und vor allem schwierig richtig darzustellen was Takanori da gefühlt/gemacht hat.

Er hatte (damals) definitiv keinen Spaß am Sex selbst, sondern sein Interesse galt der Belohnung dafür, wenn er das mit macht.

Auf der anderen Seite wurde er auch nicht gezwungen, er ist freiwillig zu dem Mann gegangen und beschrieb ihr Verhältnis sogar als eine Art Beziehung, die daraus entstand, aber mit seinem eigenen sexuellen Erwachen immer weniger 'funktionierte'.

Sein Wille wurde unterdrückt genauso auch seine eigenen Gelüste und Fantasien, die er umsetzen wollte.

Dass das irgendwann gegen den Baum laufen musste war also irgendwo klar.

Reita wiederum empfindet natürlich Mitleid für 'seinen Kleinen' und Hass für dessen Ex, er beginnt zu verstehen, warum Ruki tickt wie er tickt und will ihn auch beschützen, auch wenn es nicht die feine Art war was Takanori da zuvor zu ihm gesagt hatte.

Und es ist auch noch bei weitem nicht alles geklärt, aber dazu mehr unten in der Vorschau!

Hier noch ein kleiner Link:

http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/583945/2173809/

Auf Wunsch vereinzelter Leser hab ich ihn hochgeladen auch wenn er schon länger bei mir herum lag.

Und was das Spin-Off zu 'You are someone...' betrifft: dazu ist mir dank einer Leserin, die Idee gekommen wie ich etwas schreiben kann, was ich schon in der Hauptstory unterbringen wollte, es aber nie gepasst hat.

Und ein neues Bild eben dazu ist auch schon fertig, dazu aber wenn es soweit ist :)

Lese wie immer drüber wenn ich Zeit habe x.x

Bin so müde <.<

Ahh ein kleines Quiz noch: Was denkt ihr, was unser kleiner Ruki nun ausgerechnet mit Uruha gemeinsam haben könnte?

Zumindest bis Ruki auf seinen Ex gestoßen ist und es sich für ihn eine völlig andere Richtung entwickelte?

Btw: ein Blunt ist sowas wie eine mit Marihuana gefüllte Zigarrette.

Ich weiß, es ist ein schwieriges Kapitel, aber gerade dazu hätte ich gern ne Meinung; schwierige Themen verunsichern extrem...
 


 

zur Vorschau:

Ja ein R-Kapitel und wir erfahren noch einiges mehr aus Reita's und Ruki's Vergangenheit, sie erzählen sich das ein oder andere peinliche Ereignis und werten diese aus.

Sie quatschen bis tief in die Nacht bzw. bis ind en frühen Morgen und dann gibt’s wieder ein kleines Lemonchen, quasi Versöhnungssex als Sahnehäubchen, bei dem sich ReiRei mal wieder bewusst wird wieviel Raubkatze in seinem kleinen Kätzchen steckt ;)

(R) Erinnerungen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

(R) Eine Party und ihre Tücken

Seit einer Woche waren Ruki und ich nun also zusammen.

So 'n richtiges geheimes Tuntenpärchen...

Wobei... ich würde mal behaupten, das keiner von uns Beiden so arg ausgeprägte feminine Seiten hat.
 

Ok, ok...

Takanori ist 'ne ziemlich harte Nuss und ich glaube immer noch das er einen verdammt weichen, verletzlichen Kern unter seiner starken Schale trägt.

Ich dagegen komme mir manchmal echt wie ein wehleidiger Jammerlappen vor...
 

Während mein Kleiner gerade seinen zum Teil sehr klobigen Schmuck auf dem Tisch ausbreitete, besah ich mir seine Auswahl an Klamotten, die farblich sortiert auf seinem Bett lagen.

Dummerweise befand ich mich in einer gemeinen Zwickmühle, denn ich sollte ihm sagen was ich gerne an ihm sehen wollen würde, für den heutigen Abend bei der Party.

Diese Party findet jeden Frühling und Herbst an einem Freitag statt, um jeweils die Sommer- bzw. Wintersaison einzuleiten.

Meistens beginnen dann auch bald die Spiele und Wettkämpfe unserer Schulteams, zunächst jedoch nur intern, also noch keine anderen Mannschaften von außerhalb.
 

Die bisherigen Trainingsstunden waren mehr oder weniger dazu da, um Neulinge kennenzulernen und ihre Leistungen besser einschätzen zu können.

Bei uns im Team tat sich da nicht viel, der Coach war immer noch der Meinung das ich der bessere Quarterback bin als Kawasaki und um ehrlich zu sein pushte das mein Ego!

Dann lohnen sich zumindest die heißen 'Extra-Trainungsrunden' bei Ruki und mir im Bett noch mehr.
 

Der Kurze war nun wieder an seinem Schrank und schob einen Stapel Klamotten nach dem anderen hin und her, fand offenbar nichts was ihn zufrieden stimmen ließ und so beobachtete ich ihn einfach eine ganze Weile stillschweigend, bis mir eine Kleinigkeit auffiel und ich fragte irritiert:

„Ruki, was machst du?“

„Ich schnüffel“

gab der Angesprochene knapp zurück und ich hakte weiter nach:

„Wieso schnüffelst du?“

„Weil ich wissen will wie's riecht“

brachte er dem entgegen und so brummte ich:

„Du machst mir Angst..“

„Wovor?“

wollte er nun von mir hören, nachdem er noch weiter in den Tiefen seines Schrankes vordrang und einen weiteren Haufen Klamotten auf seinem Bett ausbreitete.
 

„Na vor dir?“

antwortete ich einen Moment später auf seine Frage und nun sah er mich ratlos an:

„Und wieso?“

„Weil du schnüffelst!“

konterte ich und er machte große Kulleraugen, als er murmelte:

„Schnüffelst du etwa nicht?“

„Naja schon, aber doch nicht an frisch gewaschenen Klamotten...“

flüsterte ich daraufhin und er hakte interessiert weiter nach:

„Woran denn dann?“

„Ähm... das möchte ich hier nicht näher ausführen...!“

bekräftigte ich eilig, denn ich wusste wie schnell ich mich um Kopf und Kragen reden konnte bei dem gewitzten Kurzen und dieser hauchte nur:

„Wie du meinst...“

und war schon wieder in seinem Klamottenberg abgetaucht.
 

Ok... was Klamotten, Schmuck und anderen Glitzerkram angeht ist Takanori doch eine kleine Prinzessin, aber eine verdammt süße, niedliche und auch total versaute, reiche Göre.
 

Schmachtend ließ ich mein wuselndes Wildkätzchen nicht einen Moment aus den Augen und vergaß dabei meine zugeteilte Aufgabe ihm etwas für die Party nachher heraus zu suchen, was mir gefallen würde.

Räuspernd wurde ich eben darauf wieder hingewiesen und so kramte ich weiter.

Mein Dilemma war aber folgendes: das was ich echt heiß finden würde, würde ich nie nie niieemals zu lassen, das mein Kleiner so etwas öffentlich trägt.

Also versuchte ich irgendetwas Unauffälliges zu finden, wo ich ihn im Anschluss nach der Feier möglichst schnell wieder raus pellen könnte.

Schließlich kann er sich ja noch immer mit Schmuck behängen, wenn er was auffallenderes will.
 

Er hielt nun ein durchsichtiges Shirt vor seine Brust und fragte:

„Dunkellila Lycra ist bestimmt zu schwul oder?“

„Definitiv!

Das ist auch viel zu eng!“

entgegnete ich dem entschlossen und hörte meinen Kleinen mosern:

„Bin ich dir etwa zu fett, das ich nichts Enganliegendes tragen darf?“

„Ganz im Gegenteil, das ist viel zu aufreizend und so lass ich dich da bestimmt nicht raus!

Die gaffen dich doch alle an, wie auf dem Fleischmarkt...“

brummte ich mit Nachdruck und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.

„Du bist keine große Hilfe...“

murmelte er und hing das Shirt wieder zurück.
 

So geht er mir nirgendwo hin!
 

„Hör zu Ruki, ich geh jetzt in die Turnhalle und helfe den Leuten beim Aufbau, ich muss mal wieder was Maskulineres machen, als dir beim Schmuck polieren und Klamotten raus suchen zuzusehen.

Dann muss ich noch Herrn Yamada abfangen und ihm einen Knopf an die Backe labern, damit die Jungs ungestört den Punsch würzen können“

erklärte ich also meine Pläne und knutschte mein Raubkätzchen nieder, welches sich gegen die Schmuse-Attacke meinerseits sträubte.
 

Mittlerweile wusste ich das Takanori nur nach dem Sex verschmust ist, und natürlich wenn ich ihn kämme.

Umso mehr Spaß hab ich nun, wenn ich ihn trotzdem anschmuse und ihn damit ein wenig necken kann.
 

Breit grinsend verließ ich sein Zimmer und anschließend auch den Wohnblock, stiefelte hinüber zur Sporthalle und verschaffte mir erst mal fachmännisch einen Überblick über das bisherige Geschehen dort.

Einige Tische standen schon bereit und jede Menge Plastikstühle, Holzbänke und ein umfunktionierter Parallelbarren, mit einer länglichen Platte darauf, diente als Musik-Pult.

Praktischerweise befand der sich auch gleich neben den Beleuchtungsschaltern.

Einige Mädels waren eifrig dabei kleine Deko-Discokugeln zu verteilen und meine Ohren vernahmen erfreut, das unter anderem Blubbski dafür verantwortlich war, das die große Kugel, die in der Mitte des Raumes aufgehangen werden sollte.

Zumindest konnte ich solange darüber lachen, bis mir Coach Tanaka die Ehre zuteil werden ließ dem Deppen dabei unter die schweißnassen Arme greifen zu dürfen...
 

Zu früh gefreut, ReiRei...
 

Wärst du lieber bei Ruki geblieben und hättest ihm bei seinen exzessiven Party-Vorbereitungen zugesehen.
 

Das hier war zwar freiwillige Arbeit, aber nicht jeder kann sich Pluspunkte erkaufen und so schufftete ich fakultativ, sozusagen ehrenamtlich mit.

Das natürlich Kawasaki rumzicken musste, weil ich der Meinung war, das er mit dem breiteren Kreuz auch die Kugel zu halten hat, war ja von vornherein klar.

„Mach Dampf man, ich hab noch mehr zu tun als das scheiß Ding festzuhalten bis du es endlich mal gebacken kriegst...“

motzte er und ich keifte zurück:

„Wenn du nicht so wackeln würdest, würde der scheiß Faden durch die scheiß Öse passen!

Kann ja keiner ahnen das du so 'ne Muschi bist und nicht mal 'ne scheiß Styroporkugel halten kannst...“

„Sobald wir hier von der scheiß Leiter runter sind, gibt's was aufs Maul Suzuki!“

drohte er mir und eh ich dem etwas entgegen bringen konnte mischte sich auch unser Trainer wieder ein, der hier zusammen mit der Volleyball-Couch der Mädels die Aktion beaufsichtigte:

„Na na na meine Damen, immer schön geschmeidig bleiben, wir wollen doch keine Prügelei anfangen oder?“
 

„Suzuki hat bestimmt nur Angst sich 'nen scheiß Nagel abzubrechen...!“

zischte Blubbski zwischen den Zähnen hervor und ich schubste ihn demonstrativ an, sodass er ins Schwanken geriet und ich belustigt brummte:

„Bitte?

Ich hab dich gerade nicht verstanden.“

Selbstverständlich hatte ich ihn sehr gut gehört und fragte mich auch für einen Moment, ob der Penner womöglich etwas ahnt, doch war es viel zu verlockend und amüsant wie er mit der Kugel zu balancieren versuchte und sich gleichzeitig an die Leiter klammerte.

Leider ist er nicht runter gesegelt...
 

Wie Schade...
 

Hmmm, nächstes Mal vielleicht!
 

Nun endlich hing das verdammte riesige Glitzerding unter der Decke, nahezu bereit von meinem Kleinen angebetet zu werden.

So wie der Kurze auf alles was funkelt abgeht, muss das Teil bei ihm ja 'nen multiplen Orgasmus auslösen...
 

Kaum hatte ich den Gedanken zu ende gedacht, wollte ich dieses Ding am liebsten wieder weg haben, da es mir irgendwie gegen den Strich ging, das irgendwer... oder irgendwas anderes als ich, ihm so etwas bescheren könnte.

Während ich darüber sinnierte ob Männer und im speziellen Takanori zu solchen Phänomenen überhaupt in der Lage sind, drangen die Rufe zu mir durch das Yamada im Anmarsch sei.
 

Auftritt Laberbacke ReiRei!
 

Im Schnellschritt eilte ich auf den Eingang zu, um unseren Lehrer rechtzeitige ein paar Minuten abzufangen und schnitt dazu freiwillig das heikle Thema 'Imaginäre Katze' an:

„Wie geht es denn ihrer Mieze?“

… und ließ mich unaufmerksam berieseln, während die üppigen Punsch-Behälter von einigen Mitschülern an uns vorbei, hinein getragen wurden und in wenigen Minuten unbeobachtet aufgepeppt wurden.
 

Pfffffffhhhhhhh....
 

Hier rein – da raus...
 

Krrrp, krrrp, krrrp...
 

„Das ist ja interessant Herr Yamada.

Meinen sie ihre Katze wird es echt im Showbizz schaffen?

Das ist doch so ein hartes Milieu!“

tat ich gespielt interessiert und ignorierte gekonnte seine weiteren Ausführungen.
 

Ob ich für meinen Kleinen so eine Mini-Discokugel mitgehen lasse?
 

Was gibt’s morgen eigentlich zu essen?
 

Haben wir überhaupt noch genug Kondome da?
 

„Dürfte ich vielleicht eine Autogrammkarte von ihrer Katze haben?“

fragte ich also und hörte Gott sei Dank endlich das abgemachte Signal: ein lauter Pfiff.

Eh unser verrückter Professor hätte antworten können, ergänzte ich hastig:

„Natürlich können sie mir die Karte auch später geben, das ist doch kein Problem!

Ich muss dann mal weiter!“

Schnell verschwand ich außer Sicht- und Hörreichweite, damit ich nicht mehr als nötig meine Zeit mit dem seltsamen Mann verschwende.
 

Ich half noch ein paar Bänke und Tische aufzubauen, flirtete provisorisch noch mit einigen anwesenden Mädels und dann machte ich auch wieder die Biege, schließlich wollte Ruki mir ebenfalls noch ein paar Klamotten raus suchen.

Er wollte wohl sicher gehen, das ich nicht in meinem geliebten Zocker-Outfit antanze...
 

Wenige Augenblicke später stand ich wieder im Zimmer vom Kurzen und staunte nicht schlecht.

Er hatte Sachen an die nicht wirklich aufreizend waren, aber wieder seine unschuldige Seite unterstrichen und dennoch sehr sexy an ihm wirkten.

Ein viel zu groß wirkendes kariertes Hemd mit viel zu langen Ärmeln und darunter eine absolut enge Hose mit Schlitzen an den Knien und einen am Hintern.

Gott, ich hätte ihn so wie er da stand sofort wieder entblättern wollen...
 

„Takanori... ich find das wirklich... verdammt sexy...“

murmelte ich zwiegespalten, denn einerseits wollte ich ihn schon gern so sehen und es war auch absolut kein Anblick dessen man sich schämen musste, aber ich wollte auch nicht das irgendeiner mir meinen Kleinen wegguckt!

„Akira, du kannst schmollen wie du willst, ich lass mir nicht mehr sagen was ich anzuziehen habe!“

sprach er mit fester Stimme und zog sich die Schuhe an.

Ich schwieg ertappt und versuchte mir die Sache innerlich irgendwie schön zu reden...
 

Einen Moment später waren wir auch schon auf dem Weg zu mir und das erste was Ruki tat war über meine Unordnung zu motzen:

„Sag mal willst du deine Socken nicht mal waschen... die stehen schon...“

„Erzähl nicht, die sehen noch gut aus!

Die hab ich erst zwei Wochen angehabt“

konterte ich daraufhin und hörte es leise knurren:

„Noch 'ne Woche mehr und die laufen vor dir davon...“

„Was hackst du eigentlich auf meinen Socken rum?“

brummte ich angefressen und Takanori antwortete kühl:

„Ich hacke nicht auf deinen Socken rum, sondern auf deine Unordnung!

Hier sieht's immer aus wie im Schweinestall!“

„Stimmt doch gar nicht!“

schimpfte ich sogleich und merkte wie mir die Hitze in die Wangen kroch.
 

„Reita... die Unterhose, die da im Fensterbrett liegt ist deine, das weiß ich, weil du die letzte Woche angehabt hast und die Unterhose die am Fußende deines Bettes hängt ist auch deine, weil du die vor 2 Wochen angehabt hast, also erzähl mir nicht dass das keine Unordnung wäre!“

bekräftigte der Kleine mit der erdrückenden Beweislage und ich sammelte brav mit gesenktem Kopf jenes Beweismaterial ein.
 

Der ist ja schlimmer als Mutti...
 

„So... dann wollen wir mal sehen...“

sprach der Kurze und öffnete nichts ahnend die Schranktür, bevor ich ihn warnen konnte, dann wurde er von einem Berg herausfallender Klamotten begraben und funkelte mich wütend an.

Er kämpfte sich aus dem Haufen frei und trat säuerlich einen Stapel Sachen auf mich zu, sodass ich schnell zur Seite Springen musste und schnappte sich anschließend noch frische zusammengerollte Socken, um sie nach mir zu werfen als er zischte:

„Du riesengroße Pottsau!

Wenn ich morgen Shoppen fahren räumst du den Scheiß hier auf und wenn das nicht erledigt ist bis ich abends wieder kommen, dann steh ich solange mit der Peitsche hier bis das ordentlich aufgeräumt ist!“

„Ja Mutti...!“

fiepte ich und wich den nach mir geworfenen Socken aus.
 

Shiroyama hat sich nie beschwert, der hat nur komisch mit der Wimper gezuckt...
 

Nachdem Ruki sein Socken-Bombardement eingestellt hatte, trat ich peinlich berührt hinter meinem aufgeplusterten Kleinen, der nun vor meinem Spiegel stand und seine Haare wieder zurecht zupfte.

„Es tut mir Leid...“

murmelte ich und blickte unsicher zu ihm hinüber, er drehte sich um und betrachtete mich einen Augenblick lang.

Seufzend hielt er mir die Hand hin und zog mich anschließend zu sich in die Arme.

„Sorry, aber ich hasse so eine chaotische Schlamperei...“

„Ich räum es auf, versprochen...!“

nuschelte ich und umarmte den vor mir Stehenden.
 

„Hmm... na gut, dann lass mal sehen was du von dem Kram hier anziehen kannst....“

brummte er und kratzte sich ratlos am Hinterkopf, bevor ich noch gestand:

„Also... jetzt weiß ich aber nicht mehr, was ich schon an gehabt hatte...“

„Macht nichts, ich riech das, ich schnüffel nicht umsonst an meinen Klamotten“

erklärte er und hob das erste Teil mit einer Fingerspitze und Daumen an, roch daran und sagte:

„Das hier... hattest du definitiv mehr als einmal an...“

„Das Teil hab ich immer an, wenn ich nachts im Bett friere“

ließ ich ihn wissen, Takanori hob skeptisch die Augenbrauen und ließ es in einer Ecke wieder fallen.
 

Ich setzte mich im Schneidersitz auf mein Bett und beobachtete meinen Kleinen wie er sich durch den Haufen wühlte, bis er sich euphorisch aufrichtete und mir ein enges schwarzes Achselshirt zu warf:

„Das ist geil, das solltest du öfter anziehen, also... dementsprechend auch öfter waschen, aber vielleicht lass ich es dich auch mehrmals tragen.“

Wortlos nahm ich diese Anordnung hin und genoss den Anblick seines appetitlichen kleinen Arsches, welchen er mir immer wieder präsentierte, wenn er sich bückte.
 

Während mir der Kurze sein Ordnungssystem näher bringen wollte, hatte ich nur Augen für seine sexy Kehrseite.

Wie in Trance malte sich mein Hirn mal wieder die wildesten Fantasien aus, bis Ruki plötzlich vor mir stand und ein Hose neben mir aufs Bett warf, auf mich zu schritt und zu mir aufs Bett kroch.

Ohne Umschweife knutschte er mich nieder und zerrte mir die Klamotten vom Leib.

„Was... was machst du...?“

krächzte ich und mein Kleiner lächelte frech:

„Ich helf dir beim Umziehen...“

Damit stand er wieder vom Bett auf und zerrte mir meine Hose mit etwas mehr Gewalt von den Beinen, drückte mir die anderen Klamotten in die Hand und wartete darauf das ich in die Gänge komme.
 

Schade... ich dachte wir würden noch ein klein wenig Schmusen bevor es los geht...
 

Bald darauf stand ich fertig angezogen im Raum, wurde von allen Seiten begutachtet und dann fummelte er meine Haare zu so etwas wie einer Frisur.

Zufriedenstellend nickte er und schob mich vor den Spiegel:

„Und, würdest du dich vögeln wollen?“

„Öhhh....“

mehr kam nicht über meine Lippen, da mein Hirn mit so einer Frage nicht gerechnet hatte und Takanori mir zudem auch kaum Zeit ließ, indem er antworte:

„Also ich würd's tun!“

Mit einem gut platzierten Klatscher auf meinem Hinterteil und einem wehleidigen 'Aua!' meinerseits, machten wir uns auch endlich auf den Weg.
 

Ich lief vorne weg und mein Kleiner trottete hinterher, blieb vor der Halle stehen und rauchte noch in aller Ruhe eine Kippe.

Drinnen war die Party bereits im Gange, auch wenn noch nicht viel los war.

Meine Augen erspähten meinen Zimmernachbarn, welcher sich mit einem Mädel von drüben angeregt zu unterhalten schien und so lief ich zu ihm hinüber.

Begrüßte ihn und auch Shiroyama schaute mich mit verblüfftem Gesichtsausdruck an, stellte dann höflicher weise seine Gesprächspartnerin vor und das erste was mir an ihr von vorne auffiel: riesen Brüste!

Und die waren auch noch so gut... hervorgehoben...

Verdammt, so was kriegt man hier nur selten in natura zu sehen, denn die Schuluniformen der Mädels sind sonst bis oben hin zugeknöpft.
 

Ich weiß, ich dürfte nicht hinschauen, aber verfluchte Axt, wie soll man(n) da bitte wegsehen?
 

Nervosität machte sich in mir breit und dieses wissende Lächeln, welches diese Mieze nun auch noch auf den Lippen hatte, als ich es kurzzeitig schaffte ihr ins Gesicht zu sehen, trug nicht gerade dazu bei, das sich meine innere Aufruhr legte.

Sie verabschiedete sich recht bald von uns und lief langsam geschmeidig und mit wackelndem Hintern davon.

Aoi legte einen Arm um meine Schulter und schob mich in eine andere Richtung, als er sprach:

„Ich weiß was du jetzt durchmachst Suzuki, mir ging es nicht anders....“

Meine Stimme war belegt und irgendwie fühlte ich mich auch ein wenig schlecht, das ich da so hingestarrt hatte.

„Das waren aber auch ein paar... umfangreiche Argumente... da kann man wenigstens ein Gespräch mit ihr anfangen“

murmelte ich und ließ mich weiter von meinem Mitbewohner zu den Punschbehältern führen, als dieser sagte:

„Ich weiß, ich weiß... ich muss zugeben, bei Frauen hab ich eine Schwäche dafür.

Sag es bloß nicht Kouyou, der macht sich nur unnötig fertig, wegen so was Belanglosem.“

„Wenn du es nicht Takanori erzählst...“

entgegnete ich dem leise und plötzlich sprach mich eben jener von hinten an:

„Wenn er Takanori 'was' nicht erzählt?“
 

Erschrocken drehte ich mich um und bekippte meine Hand mit dem gerade erst eingefüllten Punsch, bevor ich Shiroyama für mich antworten hörte:

„Das er findet, das du heute noch heißer aussiehst als sonst!“

„Findet er?

hakte der Kurze mit hochgezogener Augenbraue nach und Aoi klopfte mir so kräftig auf den Rücken, das mein Getränk abermals überschwappte und ich einen Schritt nach vorn fiel, als ein bestätigendes 'jepp' von ihm kam.

Knurrend blickte ich in dessen Richtung und sah wie er grinsend von dannen schlich.

„Öhhh willst du einen Punsch?“

fragte ich Ruki hastig, das erstbeste was mir einfiel und reichte ihm einen gefüllten Becher.

„Ich... ehh.. ich muss aufs Klo!“

faselte ich anschließend und eilte im Schnellschritt zum WC in der Sporthalle.

Eigentlich wollte ich nur meine Hände vom klebrigen Gesöff befreien, aber wenn ich schon mal hier bin könnte ich auch gleich Angst-Pipi gehen...
 

Takanori ist manchmal echt unheimlich...!
 

Kaum hatte ich den Raum wieder verlassen stand sie da.

Die, deren Namen ich vergessen hatte, weil ihre Oberweite viel zu präsent war.

An der Wand vor dem Mädchenklo stand sie gelehnt und ließ ihren Blick zu mir hinüber wandern.

Die Arme hinter dem Rücken verschränkt, sodass ihr Rücken leicht durchgebogen war und die Brüste noch mehr hervorstachen.
 

Ich schluckte benommen und blickte völlig verwirrt zwischen ihren Augen und... ihren 'Argumenten' weiter unten hin und her.

„Hey Süßer... so sieht man sich wieder“

erklang ihre Stimme bezirzend und meine Kehle wurde immer trockener.

Gemächlich stemmte sie sich von der Wand weg und kam auf mich zu, ihr Finger legte sich auf mein Brustbein und fuhr zärtlich abwärts, bis zu meinem Bauchnabel.

Ich war paralysiert.

Nicht von ihr, aber von ihren... Dingern da.
 

Die Tür vom Damen-WC öffnete sich und Eine aus der unteren Stufe verließ den Raum, diese großbusige Mieze vor mir leckte sich über die Lippen und entfernte sich von mir, verschwand im gefliesten Raum und ließ mir die Möglichkeit hier schnellstens zu verduften.
 

Das ist doch nicht normal!
 

Wobei... es war die übliche Art, wie ich schon immer an eine Freundin oder ein Bett-Häschen gelangt bin.

Sie kamen irgendwie alle von allein, ohne das ich viel hätte tun müssen, nur wäre ich früher wohl hier stehen geblieben und hätte sie vernaschen wollen, sobald sie da wieder raus gekommen ist.
 

Zurück im Partyraum, welcher sich nun so langsam immer mehr füllte, war mein erster Weg wieder zu den Getränken.

Auch wenn mir Bier und nicht so süßer Schnaps deutliche lieber sind, so durften wir das nicht haben.

Es gab nur Punsch, sonst nichts – jedenfalls nicht offiziell.

Drei gigantische Behälter standen auf einem massiven Tisch, einer mit Erdbeer-Geschmack, einer mit Pfirsich und der dritte war Johannisbeere.

Jeder Behälter war von meinen Mittätern entsprechend mit Schnaps gewürzt worden, als ich Yamada meinen Charme aufgedrängt hatte und der Johannisbeeren-Schnaps war der mit den meisten Prozenten, Erdbeere hatte dagegen am wenigsten.

Lehrer oder anderes Aufsichtspersonal würden eh kaum anwesend sein und den Punsch trinken die sowieso nicht, oder selten... sind dann aber schon von anderen eigenen Getränken angeheitert, da fällt das dann auch nicht mehr auf.

Gut wenn man seine Pappenheimer kennt...
 

Mit einem neuem Becher Johannisbeer-Punsch mischte ich mich unter die Menge, als ich meinen Kleinen nicht mehr dort vorfand, wo ich ihn zurückgelassen hatte.

Sämtliche meiner Exfreundinnen waren anwesend und entsprechend schön musste ich mir diesen Umstand saufen.

Sie verhielten sich aber alle relativ kultiviert und keine von ihnen nutze die Gelegenheit mir ihren Drink übers Shirt oder alternativ über den Kopf zu schütten.

Selbst Kawasaki und seine 'hin und wieder'-Schnitte schienen relativ friedlich gesinnt.
 

So beteiligte ich mich eine Zeit lang in gediegener Stimmung an einigen Party-Spielen, bis mich Aoi wenige Stunden später völlig aufgelöst ansprach:

„Suzuki, es ist ernst!

Mitkommen!

Guck da!“

„Ach, da ist Takanori!

Hab mich schon gewundert wo der hin ist“

murmelte ich und wollte gerade wieder zum Punschtisch gehen, als mich mein Mitbewohner am Oberteil packte und zurück zerrte:

„Siehst du auch wer da bei ihm ist?“

„Öhh....“

kam es ratlos von mir und Shiroyama zischte:

„Das ist mein Freund, der mit deinem Freund redet!“

„Öhm... ja und?

Lass sie doch...“

brummte ich und wollte erneut ansetzen, mir ein neues Getränk zu holen, doch Aoi hielt mich abermals am Shirt fest:

„Suzuki, wenn dein Puma über meinen unschuldigen Kouyou herfällt und ihn versaut, geb ich dir die Schuld dafür!“

„Jetzt bleib mal locker Kumpel, du bist ja völlig hysterisch man!“

moserte ich und glättete mein Sachen wieder, eh ich ergänzte:

„Ich geh mir jetzt noch einen Becher holen und du kriegst dich wieder wieder ein...“
 

So kenn ich den gar nicht...
 

Normalerweise bin ich es, der wegen jedem Furz an die Decke geht...
 

Shiroyama allerdings schien absolut bestürzt über die Tatsache, das mein Kleiner mit Takashima redet und setzte sich auf einen der Stühle, von wo aus man die Ecke in der die Beiden saßen gut einsehen konnte.

Kaum war ich wieder da, sah er mich mit zugekniffenen Augen an und murrte sarkastisch:

„Danke das du mir was mitgebracht hast!“

„Wusste nicht das du Alkohol trinken darfst...“

murmelte ich daraufhin und er moserte:

„Naja 'dürfen' wäre vielleicht übertrieben, aber mal 'nen Schluck, um in Notfällen wie diesen die Nerven zu beruhigen ist schon drin!“
 

Mit hochgezogener Augenbraue gab ich ihm meinen Erdbeer-Punsch, den er in einem Zug hinter schüttete und wie ein Geisteskranker auf die Zwei in ihrer Ecke dahinten starrte.

„Geht's jetzt wieder besser...?“

fragte ich ihn also und er krächzte:

„Nein, wir müssen etwas unternehmen!“

„Wieso denn?“

kam es von mir und mein Zimmernachbar klärte mich auf:

„Findest du es nicht seltsam, das dein Raubtier sich mit jemandem wie Kouyou unterhält, wo sie beide doch so unterschiedlich sind und scheinbar mit sonst niemandem groß etwas zu tun haben, außer uns Beiden?“
 

Er hat recht!
 

Würde Ruki diesen Takashima vielleicht doch irgendwie angraben, um seine Reize zu testen?
 

Würde er wissen wollen, ob er sogar ein verklemmtes Mauerblümchen herum kriegt?
 

Oh fuck...
 

„Oh fuuuck!

Shiroyama wir müssen sofort etwas unternehmen!“

kam es kurzentschlossen von mir und dann musste ich mich auch erst mal setzen; zum einen drehte es sich in meinem Kopf und zum anderen hatte ich noch keinen Plan wie ich die Angelegenheit lösen könnte.

Aoi sah in zwischen aus wie ein nervliches Wrack und rutschte immer tiefer auf seinem Stuhl.
 

Das der mal so am Rad dreht..?
 

Wie lange er die Zwei wohl schon beobachtet hat, das er so fertig aussieht.
 

Der ist doch sonst die Ruhe selbst...
 

Aber da ging es ja nur um meine Probleme und nun hat er selbst eines.
 

Nervös trippelte er mit den Fingern auf der Armlehne vom Stuhl und konnte seinen Blick nicht abwenden.

Dann plötzlich beugte sich mein Kleiner zu diesem Takashima hinüber und so waren sich die Beiden sehr nah.

Viel zu nah!
 

Entsetzt sprang ich auf und vernahm wie sich auch Shiroyama panisch mit Lichtgeschwindigkeit von seiner Sitzgelegenheit erhob und fluchte:

„Verdammt nochmal, ich werd noch verrückt...“

dann setzte er sich wieder und ergänzte:

„Ich wünschte Kouyou würde sich mir mal so bereitwillig nähern...“

„Tut er das etwa nicht?“

hakte ich daraufhin verwundert nach und er murrte:

„Nein... er ist... ziemlich schüchtern und zurückhaltend...“

„Das hab ich von Ruki auch mal gedacht, aber wie sich raus stellte ist er alles andere als das – zumindest im Bett.“

entgegnete ich dem und hörte wie der neben mir Sitzende sagte:

„Ich glaub dein Kleiner wäre mir viel zu heftig...“

„Hmm, weiß auch nicht...

Es ist ja schon... richtig geil, aber ob das mein Körper auf Dauer mit machen würde, das er mich in Einzelteile zerlegt, bezweifel ich mal“

murmelte ich mit gemischten Gefühlen.
 

„Immerhin lässt er dich an sich ran...“

brummte Shiroyama und klang ziemlich nachdenklich.

Ich klopft ihm kumpelhaft auf die Schulter und sprach:

„Du kriegst dein Häschen auch noch ins Bett, keine Panik.

Bei deinem... Charme...“

„Ach, darum geht’s doch gar nicht...

Ich will ihn nicht mal flachlegen...

Das heißt, ich will schon, aber nur wenn er es will.

Aber er lässt mich ja nicht mal für einen Kuss an sich heran ohne das er abwägen muss, ob er es zulassen kann.

Weißt du... ich würd ihn gern mal verwöhnen, so richtig... und ich hab keine Ahnung wie ich es noch anstellen soll...

Er kann sich einfach nicht fallen lassen“

beendete er seine Ausführung über sein Liebesleben.
 

Ihm schien das echt an die Nieren zu gehen das sein Unschuldsengel offensichtlich viel ungezwungener mit meinem Raubkätzchen reden konnte, als mit ihm – nicht das es mir keine Sorgen bereiten würde, aber er stellte gerade selbst mich in den Schatten, mit seiner übertriebenen Hysterie.

Als sich Takanori und Kouyou wieder etwas entfernten, entspannte sich auch mein Mitbewohner wieder einigermaßen, bis sich nun Takashima meinem Kleinen näherte und Aoi kurz vorm Amoklauf war.

„Verdammt das ist zu viel...“

murmelte er und ich bemerkte:

„Das erinnert mich an diese verhassten weißen Lieferwagen aus dem Spiel 'Need For Speed'.

Jedes mal wenn ich dachte, ich hab 'nen guten Lauf und die Strecke ist geil, meine Kiste gepimpt und das Lachgas bis oben hin aufgefüllt... dann tuckert mir diese Drecks-Karre von weißem Lieferwagen in den Weg und ich rausche voll rein.“
 

Irritiert wurde ich von dem neben mir Sitzenden betrachtet und hört ihn sagen:

„Deine Gedankensprünge kann ich manchmal echt nicht nachvollziehen, Suzuki...

Aber das Spiel war schon geil, hab ich damals ziemlich lang gezockt.“

„Ohja...!

Ich glaub sogar das Yamamoto den Soundtrack zum Film 'The Fast and the Furios' hat, davon gab's auch ein Spiel mit irgendwelchen Verkehrsbremsen, die meinen Fahrstil behindert haben.

Ich weiß nicht wieso, aber dieser Rollin'-Mix mit diesen komischen Rappern oder Hoppern da, hat's mir damals voll angetan und das obwohl's noch nicht mal meine Musik ist“

konterte ich daraufhin und Shiroyama stieg tatsächlich angetan drauf ein:

„Ja ja, genau!

Ich hab immer voll auf 'cool' gemacht und mit den Armen herum gefuchtelt!“
 

Diese Begeisterung und mein derzeitiger Alkoholpegel ließen mich da auf eine Idee kommen...
 

Ich stand kommentarlos auf und lief hinüber zu dem Typen, der sich an diesem Abend um die Musik kümmerte, suchte die CD die ich wollte heraus und bat ihn sie einzulegen.

Kaum war ich wieder an meinem Platz, begann dieser Song auch schon zu spielen und ich äffte den Sänger mit seinen einleitenden Worten 'play the fuckin track!' nach.

Begeistert wandte sich Aoi zu mir und warf mir diesen diesen 'das hast du jetzt nicht wirklich gemacht, oder?'-Blick zu und ich nickte mit dämlichem Grinsen, sprang wieder auf und hüpfte mit spastischen Bewegungen vor meinem Mitbewohner herum.

Doch dem schien mein Verhalten nicht peinlich, er macht sogar mit!
 

Vielleicht war der Erdbeer-Punsch doch schon zu viel für jemanden, der sonst nichts trinkt...
 

Warum ich das tat?

Vermutlich einfach weil ich mich selbst davon abhalten wollte mir zu viele Gedanken darüber zu machen, was weiter hinten im Raum zwischen den Beiden von statten gehen würde.
 

Außerdem... war ich ziemlich angeheitert!
 

Wie so viele hier die jubelnd mit herum sprangen.
 

Ich jedenfalls hatte verdammt noch mal meinen Spaß, hopste wie ein Vollidiot herum und vernahm wie Shiroyama den Rap-Text nachahmte.

Ruki und sein Gesprächspartner waren für den Moment völlig vergessen und ich ließ den Frust einfach auf diese Weise raus.

„Keep rollin, rollin, rollin!“

gröhlten nun auch noch ein paar weitere Leute mit und Aoi wedelte mit den Armen, blieb aber offenbar lieber sitzen, bevor er sich doch noch überanstrengt.
 

Dann kam meine Lieblingsstelle!

Das Bellen!
 

Voller Elan schmetterte ich dies gemeinsam mit meinem Zimmergenossen und so ließen wir den Song anschließend gemütlich ausklingen, eh wir uns erschöpft wieder in die Stühle zurück lehnten und der neben mir Sitzende nun sprach:

„Ich glaub... so oft hab ich noch nie in 6 Minuten 'Fuck' und 'Shit' gebrüllt...“

„Und ich fühl mich auch viieel befreiter...!“

konterte ich daraufhin, blickte gelassen in die Richtung meines Kleinen und fand nun aber weder ihn noch Takashima dort sitzend, wo sie vor wenigen Minuten noch waren.
 

In Alarmbereitschaft sprang ich wieder einmal auf und sah auch wie Shiroyama sich hilflos suchend umsah.

„Ich geh aufs Klo und guck ob er da ist!“

sprach ich hastig und eh der Angesprochene antworten konnte war ich auch schon weg, merkt wie es mir mal wieder im Kopf drehte, aber noch lange nicht so schlimm wie letzte Woche – immerhin konnte ich noch geradeaus laufen.

Naja zumindest so das man es gelten lassen könnte...
 

Kann ja keiner ahnen, das man den Kurzen nicht mal 'nen Abend alleine lassen kann, ohne vor Sorge einzugehen wie eine Primel...
 

Im Wc-Raum jedenfalls fand ich Takanori nicht und so hetzte ich wieder in die Halle zurück.

Erstarrt blieb ich im Eingang stehen und vernahm nur am Rande wie meine Kinnlade nach unten klappte und mir beinahe die Augen raus fielen.

Da war mein Kleiner... und er tanzte ziemlich anzüglich...

Aber nicht alleine oder mit diesem Takashima, sondern mit meiner Exfreundin!

Jene erste Freundin, die mich nie ran lassen wollte und nun kommt diese Schnepfe auf die Idee mir mein(!) Raubkätzchen wegzunehmen?!
 

Der spring ich an die Gurgel!
 

Moment mal ReiRei... du kannst dich doch nicht mit 'nem Mädchen prügeln und schon gar nicht wenn sie deine Ex ist, wie unmännlich sieht das denn aus...
 

Aber die... die … die hätt's verdient, verdammt!
 

Wehe die fasst ihn unsittlich an...!
 

Ich konnte mich keinen weiteren Schritt bewegen, so schockierte mich dieser vernichtende Anblick und ich war zudem nun ebenfalls der Verzweiflung nahe, als sie meinem Kleinen tatsächlich an den Hintern grapschte.

Er wehrte sich kein bisschen und tanzte ungerührt weiter.
 

Ruhig bleiben, ReiRei...
 

Sonst kommt Shiroyama nur wieder und nennt dich 'ne Dramaqueen...
 

Aber der ist ganz offensichtlich selber Eine!
 

Wo ist der eigentlich?
 

Aoi war nirgendwo zu sehen und auch Takashima war nicht mehr aufzufinden.

Ich schaute mich noch einmal genauer um und fand dennoch keinen von Beiden, ignorierte dann krampfhaft meine Ex und stiefelte angesäuert zum Punsch.

Auch wenn ich noch so sehr wünschte jetzt harten Schnaps oder wenigstens Bier hier zu haben, so blieb mir nur diese bunte Brühe und so schüttete ich mir gleich 3 Becher hinter.

Weiterhin misstrauisch beäugte ich mir das Brechreiz erregende Bild und wartete darauf, dass das Lied endlich vorbei gehen würde.

Doch statt das die endlich ihre lackierten Krallen von meinem Ruki lässt, überredete sie ihn augenscheinlich noch zu einem weiteren Tanz.

Murrend stellte ich mich mit verschränkten Armen an den Rand – gut sichtbar – und wartete mehr oder weniger geduldig.
 

Gerade jetzt wo ich den Bestand und weisen Rat meines Kumpels gebrauchen könnte, hat der die Kurve gekratzt...
 

Noch einmal machte sie sich ungeniert an meinen Kleinen rann, welcher neben ihr gar nicht mehr so klein wirkte, da sie auch nicht gerade hoch gewachsen war und es sicher noch mieser ausgesehen hätte, wenn ich ihr Eine über gebraten hätte, was ich vermutlich bei 'nem anderen Kerl – wenigstens verbal – gemacht hätte und hier ganz bestimmt nicht so ruhig stehen bleiben würde!

Erst recht nicht, als sie an diesem Schlitz seiner Hose unterhalb der Pobacke entlang tastete und ihm das nichts auszumachen schien.
 

Doch endlich... endlich(!) hatte diese Farce ein Ende und Takanori kam zu mir hinüber, meine Ex allerdings blickte mich nur abwertend an und winkte dem Kurzen süßlich lächelnd zu, eh sie verschwand.

Mir platzte der Kragen und ich zischte:

„Was soll'n der Scheiß?“

„Welcher Scheiß?“

fragte er unwissend und ich knurrte:

„Was machst du mit der Kuh rum?“

„Ich mache nicht rum!“

konterte er und ich meckerte weiter:

„Natürlich, ich hab's doch genau gesehen!“

„Das war nur ein Tanz...“

brummte der vor mir Stehende und schob mich ganz nach hinten in eine unbeleuchtete und wenig frequentierte Ecke der Halle, dort wo die größeren Sportgeräte lagern.

Hier hinten dröhnte auch die Musik nicht mehr so und man konnte sich angenehmer unterhalten.
 

„Ja...ein Balztanz!“

bekräftigte ich auf den Weg dahin und kaum waren wir außer Sicht der anderen Feiernden fauchte Ruki:

„Was hast du für ein Problem, man?“

„Ich hab kein Problem, aber... ich kenne die S C H Lampe...

Die schmeißt sich doch jetzt an Jeden so ran...“

murrte ich geknickt und Takanori fragte ziemlich sauer:

„Was interessiert dich das überhaupt?“

„Interessiert mich doch gar nicht!“

log ich und selbstverständlich hatte er mich durchschaut:

„Na und ob, du machst mir gerade 'ne Szene!“
 

Auch wenn ich wusste das Leugnen nichts bringen würde, tat ich es aus Reflex dennoch:

„Mach ich gar nicht!

Aber.. aber die Bitch da-...“

„Vergiss die...“

fiel mir mein Kleiner ins Wort und schob mich hinter einen Sprungkasten, sodass wir selbst wenn Jemand vorbei gehen würde, man uns nicht gleich entdecken konnte und fragte in deutlich leiserem Ton:

„Sag mal... kann es sein, das du eifersüchtig bist?“

„Bin ich gar nicht!“

brummte ich und spürte die Hitze in den Wangen aufsteigen vor Verlegenheit, weil er mich doch irgendwie ertappt hatte und er sprach mit wissendem Grinsen:

„Oh doch, bist du!

Die Frage ist nur: auf mich oder auf sie?“
 

„Ich... ich... bin nicht eifersüchtig...“

probierte ich es noch ein letztes mal vergebens und hörte ihn, wie er meinen Namen auf diese wunderbar sinnlich Art aussprach:

„Akira..“

„Hm?“

kam es gedämpft von mir, eh er mich ohne Vorwarnung am Kragen packte und an die Wand stemmte, mich atemlos knutschte und zischte:

„Hör mal zu, du Blödmann...

Mich interessiert die Braut nicht die Bohne!

Alles was mich interessiert... ist das hier...“

nahezu zärtlich begann er über meinen Schritt zu streicheln und streckte sich etwas länger, legte seinen anderen Arm um meine Schulter und knabberte an meinem Hals entlang.
 

Er streichelte immer intensiver über diese Stelle und ließ es somit wie wahnsinnig in mir kribbeln, bevor er an meiner sensiblen Haut flüsterte:

„Glaub mir, schöner Mann... mir persönlich würde es nichts aus machen mit dir so zu tanzen.

Ich würde sogar da draußen auf die Kniefallen und dir Abhilfe hierfür verschaffen...“

Mit etwas mehr Druck strich Ruki über die wachsende Beule in meiner Hose, während er ergänzte:

„Aber... das willst du nicht....“
 

Doch, ohh doch, ich will!
 

„Und die da draußen, die würden das auch nicht wollen.

Sie würden uns sicher Beide Kopf über an einen Zaun binden und uns die Schädel zu Brei schlagen...“

fügte er in dieser säuselnden melancholischen Stimmlage hinzu und ich brummte:

„Was tanzt du auch mit so Einer...?“

„Die findet mich nur unglaublich süß und knuddelig… und...“

brach Takanori mitten im Satz ab, ich wurde hellhörig und hakte nach:

„Und?“

„Sooo unschuldig...!“

sprach er leise in verlockendem Ton an meinem Ohr und ich entgegnete dem dreckig grinsend:

„Du und unschuldig?

Na der könnte ich da aber was erzählen!“

„Dann tu es doch, aber überleg dir schon mal was du ihr sagst, wenn sie fragt woher du es weißt...

Mhmm... ob sie mich dann immer noch süß findet?“

fragte er verführerisch lächelnd, öffnete flink meinen Gürtel samt Hose und ich brummte bei dem bloßen Gedanken an meine Ex:

„Oder... vielleicht will sie dich dann umpolen, damit sie dich behalten kann...

Die kriegt dich nicht...!

Niemand polt dich ohne meine Zustimmung um.“
 

„Na dann sorg ich mal dafür, das ich es nicht vergesse...“

mit diesen Worten fuhr seine Hand in meine offene Hose und auch direkt in meine Shorts, begann ungeniert meine bestes Stück zu massieren und mir blieb einfach nichts anderes übrig, als mich mit Schnappatmung an ihm fest zu klammern.

Ruki sank anschließend auf die Knie und begann mich mit dem Mund zu verwöhnen.

Mein Gesicht verzerrte sich in alle möglichen Richtungen und die verzückten Laute wollte nur so aus mir heraussprudeln, doch ich unterdrückte sie so gut ich konnte und biss mir verkneifend auf die Lippen.
 

Mein Kopf neigte sich genießend zur Seite und meine Augen weiteten sich vor Schock, als ich plötzlich ausgerechnet von Yamada angesprochen wurde:

„Suzuki, geht’s ihnen gut?

Sie sehen so... mitgenommen aus.“

Er näherte sich gefährlich dem Kasten, hinter dem mein Kleiner im Moment noch einigermaßen gut versteckt war und so rief ich meinem Lehrer schnell zu:

„Alles bestens, wirklich!

Mir geht’s.... oh fuck... gut..!“

„Sind sie sicher?

Soll ich ihnen nicht doch helfen?“

hakte er ein weiteres Mal nach und kam bedrohlich nahe.
 

Takanori allerdings machte in aller Seelenruhe weiter, als wäre nichts dabei und es das normalste der Welt, wenn ein Schüler hinterm 'nem Sportgerät einem anderen Schüler einen Blow-Job zukommen lässt.

„Es ist wirklich alles... oohh ok, ich brauch nur... verdammt!.. eine kleine Pause... uhh... und meine Ruhe...!“

fiepte ich angestrengt und versuchte Herrn Yamada mit einem hilflosen Handzeichen auf Abstand zu halten.
 

Scheiße, Ruki... wenn der dich jetzt so sieht, sind wir Beide geliefert!
 

Hör doch auf!
 

Mit einer schnellen Bewegung lehnte ich mich etwas seitlich und mit den Unterarmen auf den oberen gepolsterten Teil des Kastens, winkte und lächelte möglichst zuversichtlich, damit dieser verrückte Professor endlich wieder abzieht.

Mit hochgezogenen Augenbrauen entfernte er sich wieder, als ich krampfhaft an mich haltend zum Höhepunkt kam und ein undefinierbares Geräusch von mir gab.

Einen winzigen Moment später wollte ich mich gerade bei dem Kurzen beschweren, der wieder aufstehen wollte, als Yamada noch einmal um die Ecke sah und ergänzte:

„Ich geb ihnen das Autogramm nächste Woche nach dem Unterricht!“

Geistesgegenwärtig ließ sich Takanori wieder in die Hocke sinken, eh er gesehen wurde und ich wedelte einfach panisch mit den Händen, nickte verpeilt und brauchte einen kurzen Augenblick bis mir wieder einfiel, das der Typ das dämliche Autogramm von seiner Katze meinte.
 

Hatte ich schon wieder vergessen...
 

Aber Gott sei Dank war er endlich weg und Ruki erhob sich erneut, hatte dieses Grinsen auf den Lippen und wischte sich mit dem Finger über den Mundwinkel, als ich mich gerade beschweren wollte, was er sich dabei gedacht hat und dass das durchaus hätte schiefgehen können, doch er schob mir einfach jenen Finger in den Mund und brachte mich damit zum Schweigen.

Anschließend knutschte er mich gegen die Wand in meinem Rücken und flüsterte in verruchtem Ton:

„Ein wenig Nervenkitzel muss auch mal sein.“
 

Oh man...
 

Erwähnte ich schon mal, das mir dieses kleine fiese Biest jeglichen Nerv raubt?
 

Da es schon ziemlich spät und nicht mehr allzu viel los war, machten auch wir uns auf den Weg zurück ins Wohnheim und ich ließ ganz neben bei eine dieser Mini-Discokugeln in meiner Hosentasche verschwinden.
 

_______________________________________________________________________________
 

Sooo...bin sau müde...

Ja also...

Wie wir lesen durften ist ReiRei ein Pottsau und hält nicht viel von Ordnung :D

Des weiteren scheinen er und sein Mitbewohner doch mehr gemeinsam zu haben, als sie bisher glaubten ;)

Und man konnte feststellen das Takanori und Kouyou offenbar sehr gut mit einander klar kommen - wie schon erwähnt, erfahren wir nun im nächsten Kapitel (U) was die Zwei da zu Reden hatten.

ReiRei war ja so sehr damit beschäftigt eifersüchtig zu sein das er gar nicht dazu kam, zu fragen was dort eigentlich abging und scheinbar ist Uruha jem. den er nicht als potenzielle Gefahr einstuft.

Aoi wiederum sieht das bei Ruki ganz anders, wenn es um seinen unschuldigen Kouyou geht, da er ja weiß wie 'bösartig' der Kurze im Bett abgeht.

Und was machen zwei Vollhorst's?

Sie blamieren sich!

Und was bietet sich da besser an als dies mehr oder weniger betrunken zu tun und wenn sie sich schon zum Affen machen dann auch gekonnt! XD

Öhm... da ich keinen Link zu genau diesem Song habe (weil gesperrt) erwähn ich mal lieber 'nen Link zu den Lyrics:

http://www.stlyrics.com/lyrics/thefastandthefurious/rollinurbanassaultvehicle.htm

Ist aber auch nicht weiter wichtig ob man's kennt oder nicht, nur der Fakt das das sich Aoi und Reita ein wenig zum Obst machen, weil sie unter Aufmerksamkeits-Entzug leiden :D

Warum ausgerechnet das Lied?

Weil ich Limp Bizkit generell nicht abgeneigt bin und weil mich diese Zwischenrufe an einigen Stellen im Song daran erinnert haben, wie Aoi z.B. in Radio Jack (with Reita) immer so dazwischen geblubbert hat und weil ich der Meinung bin das Aoi ein Typ ist der gern mal für spontane Späßchen zu haben ist und weil Reita ja des öfteren mal verlauten ließ das er gern etwas Machohafter wäre x)

Ansonsten können wir feststellen das er etwas wirr scheint, wenn er getrunken hat :P

Lese wie immer später drüber...
 


 

Joooaaar Vorschau!

Wie angekündigt ein U-Kapitel in dem man diesen Abend aus Uruha's Sicht erfährt und vor allem was es damit auf sich hat das Kouyou so schnell mit Aoi verschwunden ist und ReiRei seinen Abgründen allein überlassen war.

Sagen wir mal so... unser lieber unschuldiger Uruha hatte in der Zeit ein sehr... interessantes und intensives Gespräch mit Ruki und so ganz nüchtern ist er auch nun nicht mehr ;)

(U) Eine Party und der liebe Alkohol

Spitze...
 

Letztes Jahr konnte ich mich super um diese beknackten Schulpartys herum schleichen, aber dieses Jahr klappte das nicht...

… da kam mir wieder einmal Aoi zwischen meine Pläne und deren Umsetzung!
 

Als er mich fragte, ob ich auch dort hin gehe, hatte ich zunächst ablehnend verneint, aber dank seines eingebauten Charmes stand ich nun doch hier vor unserer Sporthalle und hörte schon von draußen die Musik dröhnen.

Wenn wenigstens Die anständig wäre...
 

Auch wenn der geneigte Schwulenhasser Meinesgleichen nicht unbedingt zutraut, sich durchaus auch im Rock-Bereich heimisch zu fühlen, so kann man doch wenigstens einen Song erwarten, der nicht irgendwie nur synthetisch klingt...

Abwarten und dieses komische bunte Zeug schlürfen, das sie Punsch nennen.
 

Da ich Yuu drinnen im ersten Überblick nicht fand, versteckte ich mich gleich neben der Eingangstür erst einmal hinter ein paar gestapelten Stühlen; den Fluchtweg ganz nah und nippte an diesem Gesöff.

Hier war ich auch aus der Schussbahn der feiernden Masse und konnte mich in aller Ruhe umsehen, was aus der mir sonst so vertrauten Turnhalle für eine Partylocation geworden ist.

Der Geräteraum in dem ich mich mit Aoi mal getroffen habe, wurde zur Sporthallen-Seite hin geöffnet, welche sonst mit einer großen massiven Jalousie verschlossen wird.
 

Na wenn sich da mal nicht irgendwelche knutschenden Pärchen hin verziehen oder jemand hin kotzt, der es nicht bis zum Klo schafft...
 

Ich hatte keine Ahnung, weshalb ich mich überhaupt hab dazu breitschlagen lassen und nun hier stand.

Yuu schien sich bestes mit Suzuki zu amüsieren und das er sich viel bei mir aufhält hätte ich eh nicht erlaubt, schließlich weiß ich wie gut er seine Pfoten von mir lassen kann.

Gar nicht...

Und das wäre hier äußerst ungünstig.
 

Etwas später schlich ich am Rand entlang zu einer ruhig gelegenen Sitzecke.

Hier sah es weit gemütlicher aus als im Rest der Halle und so nahm ich vorsichtig platz, es war die einzige gepolsterte Eckbank hier und einen Tisch gab's auch.

Ein einsames leeres Glas stand auf der Tischplatte und so ging ich davon aus, das die Bank verlassen war und stellte den Punsch ab, der mit jedem Becher irgendwie genießbarer wurde und machte es mir gemütlich.

Wenige Augenblicke danach stand plötzlich der Kleine vor mir, welcher letztens bei Aoi um einen Rat gefragt hatte und sah mich mit großen Augen an.
 

Ich blinzelte und sprang sofort auf, um das Feld zu räumen und nuschelte dabei:

„Tschuldige...“

„Bleib“

sprach das Kerlchen und hielt mich am Arm fest.

Perplex schaute ich auf meine Armbeuge, von der sich nun seine Hand löste und sah ihm anschließend ins Gesicht.

Mit einem Blick deutete er mir, das ich mich setzen solle und so tat ich dieses auch ziemlich angespannt.

Er schnappte sich den Strohhalm von dem leeren Becher, der schon hier stand als ich ankam und bastelte daraus einen längeren Halm mit einem Weiteren.
 

War wohl sein Becher...
 

Hab ich ihm den Platz weggenommen?
 

Doch eh ich weiter darüber nach grübeln konnte, sprach er mich erneut an:

„Du bist ein Freund von Shiroyama, richtig?“

Da er mich ja schon bei eben Jenem gesehen hatte und er wusste das ich weiß, das er etwas mit Suzuki am Laufen hat, nickte ich einfach verhalten.

„Ein Freund oder sein Freund?“

hakte er nun nach und ich wich ertappt seinem Blick aus, als er es sich selbst leise brummend beantwortete:

„Sein Freund...“

Aus den Augenwinkeln sah ich zu dem kleinen Typen, welcher mich anlächelte und das sah wirklich nicht nach Auslachen oder einem triumphierendem Lachen aus.

Einfach ein liebes Lächeln, das mich zwar nicht weniger verkrampfen ließ, aber immerhin nicht für noch mehr Unwohlsein sorgte.
 

„Was machst du hier so allein?“

fragte er mich nun wieder und ich zuckte schüchtern mit den Schultern, worauf er feststellend von sich gab:

„Du redest nicht gern... und schon gar nicht mit Leuten die du nicht kennst, hab ich recht?“

Wirklich geantwortet hab ich darauf ebenfalls nicht, sondern sah ihm lediglich in die Augen, während er mit seinen Strohhalmen spielte.

„Ich kannte mal jemanden... der war auch so wie du... so schweigsam...“

Mit diesen Worten prostete er mir zu und trank seinen Becher aus, ohne einmal abzusetzen und so tat ich es ihm einfach nach.
 

„Das Zeug ist böse, da ist Alkohol drin und man schmeckt ihn nicht.

Lass dir bloß nie irgendwas andrehen, von Leuten die du nicht kennst... das kann nicht so glücklich enden...“

sprach er nachdenklich und fragte auch sogleich:

„Holst du uns Beiden einen neuen Becher?

Dann bin ich nicht Derjenige, der dich wissentlich zu Alkoholkonsum verführt, sondern du mich und ich passe auf das dir keiner zu nahe kommt, wenn du das nicht willst.“

Abermals antwortete ich nicht darauf und tat worum er mich indirekt bat – warum, weiß ich gar nicht mal, aber der Kleine hatte irgendwie so einen besonderen Charme.

„Bitte kein Erdbeer-Punsch!“

rief er mir nach und so beschaffte ich zwei Becher mit Pfirsich Geschmack.

Ohne mir groß Gedanken um die Anderen Leute hier machen zu können, füllte ich unsere Plastikbecher und lief zurück.
 

Prüfend wanderte sein Blick auch gleich in den Behälter, während ich schon den ersten Schluck nahm.

„Matsumoto, Takanori... darfst mich auch gern Ruki nennen“

flüsterte er geheimnisvoll tuend und nun wollte ich doch mal meine Stimme erheben und wenigstens höflich meinen Namen nennen:

„Takashima... Kouyou.“

„Hast du keinen Kose- oder Spitznamen?“

wollte er nun von mir wissen und wieder schüttelte ich den Kopf, bevor mir dann doch einfiel:

„Als ich klein war... haben mich die anderen Kinder Shima gerufen...“

„Klein sein ist keine Schande!

Aber irgendwie passt es heute nicht mehr zu dir“

entgegnete er mir daraufhin und so langsam fragte ich mich schon wieso er denkt mich so gut zu kennen.
 

Er schlürfte nun in aller Ruhe an seinem Becher und ließ den Blick gediegen über die feiernde Menge schweifen, daher fühlte ich mich irgendwie genötigt ihn auch etwas zu fragen:

„Wieso... kein Erdbeer-Geschmack?“

Nun wurde ich wieder mit diesen großen Augen angesehen, sodass ich schon fast Angst hatte mit dieser simplen Frage etwas falsch gemacht zu haben, doch er antwortete mir darauf:

„Früher hab ich Erdbeeren geliebt!

Ich hab alles was nach Erdbeere schmeckte massenweise gefuttert... dann wurde mir mal so richtig schlecht davon und seit dem kommt das Erlebnis im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder hoch, wenn ich nur Erdbeeren rieche...“

„So geht’s mir mit Oliven, nur das ich die Dinger noch nie leiden konnte...“

konterte ich daraufhin und das kleine Kerlchen schenkte mir ein weiteres Lächeln.
 

Wenige Augenblicke später stand er zum wiederholten male auf und kam tatsächlich voll beladen mit je 5 Punsch-Bechern pro Hand wieder:

„Stört dich hoffentlich nicht, das meine Finger versehentlich drin gelandet sind.

Da war so'n riesiger Typ aus dem Handballteam, der hat mich übersehen und angerempelt... der Lackaffe...“

erzählte er munter und stellte seine Mitbringsel auf den Tisch, wischte sich die Finger an der Hose trocken und ergänzte:

„Ich wasch mir auch immer die Hände, ehrlich!“

Ich musste daraufhin irgendwie grinsen und dieser Takanori schien sich davon mitreißen zu lassen, rutschte bis ganz ins Eckteil der Bank hinter und saß somit sehr nah bei mir, was mich komischer Weise nicht wirklich nervös werden ließ.
 

Er parkte seine kurzen Beinchen auf dem Rest des Sitzpolsters und schnappte sich einen der vielen Becher:

„Cheers!

Greif ruhig zu, fühl dich aber nicht überredet.

Ich hoffe du wolltest kein Erdbeerzeug, das rühr ich nämlich nicht an.“

„Danke“

sprach ich so gedämpft, das er es kaum verstand und so drehte er seinen Kopf zu mir herum und sah mich schon wieder mit diesen großen Augen fragend an:

„Hm?“
 

Wie kann man nur so gucken?
 

Man möchte es knuddeln...
 

Kouyou... du bist nicht im Streichelzoo...!
 

Als der neben mir Sitzende nun auf eine Antwort wartend den Kopf schief legte und fasst noch putziger aussah, räusperte ich mich ertappt und wiederholte:

„Danke, für den Punsch!“

„Kein Ding, ich war nur zu faul nachher noch mal aufstehen zu müssen und hab Vorrat mitgebracht.

Ich trink das auch allein, wenn du es nicht magst“

entgegnete er mir und ich bekräftigte schnell:

„Schon gut, ich find es schmeckt immer besser, je mehr man davon hinter schüttet...“

Der kleine Mann nickte bestätigend und vernichtete auch sein Getränk in einem Zug, wühlte nun in der Tasche seines viel zu großen karierten Hemdes nach seinen Kippen und bot auch mir eine Zigarette an.
 

„Nee danke, ich rauche nur wenn ich Stress habe.

Bin Leistungssportler und wenn mich jemand mit 'ner Kippe erwischt, kommt das nicht so gut...

Will mein Stipendium nicht verlieren...“

winkte ich entschlossen ab und dieser Takanori sah mich verblüfft an:

„Wow, soviel hast du noch nie in einem Stück zu mir gesagt.

Was ein so bisschen aufgepepptes buntes Gesöff alles bewirkt...

Ist ja ein richtiger Zaubertrank.“

Jetzt wo er das erwähnte musste ich selbst erst einmal darüber nach denken.
 

Er hat recht.
 

Normaler Weise wäre ich vermutlich schon längst wieder abgehauen und würde mich total unwohl fühlen, wenn jemand Fremdes so nah neben mir sitzt.

Aber aber von dem Kerlchen hier fühlte ich mich keines Wegs bedroht und irgendwie auch viel lockerer mit der Zeit.
 

Kommt das wirklich von dem bisschen Alkohol im Punsch?
 

Den schmeckt man doch kaum...
 

Takanori jedenfalls lehnte sich ganz nach hinten und hob die Hände, eine verdeckend über den Glimmstängel und hielt ihn mir vor den Mund.

Fragend blickte ich zu ihm hinüber und sah wie die Augenbrauen bestätigend zuckten, also nahm ich einen Zug und nickte dankend.
 

Einen schweigsamen Moment später sprach mich der Kleine erneut an:

„Shiroyama... ist er gut zu dir?“

und deutete mit dem Kopf unauffällig in eine Richtung mitten in den Raum hinein, wo eben Jener auf einem Stuhl saß und offenbar verschämt immer wieder zu uns hinüber sah.

Ich beobachtete ihn einen Augenblick lang und fragte den neben mir Sitzenden:

„Was meinst du?“

Er schaute mich mit diesem besorgten Blick an, blies dabei den Rauch aus dem Mundwinkel und erklärte dann:

„Naja, ist er lieb zu dir oder benimmt er sich irgendwie daneben?“

„Ich... weiß nicht...“

stammelte ich unbeholfen, da ich nicht wusste worauf genau er hinaus zielte.
 

Das possierliche Kerlchen drehte nun abermals den Kopf zu mir und sprach:

„Doch... du weißt was ich meine.“

Ich schaute betreten weg und brummte:

„Wir... haben noch nicht... also... falls du das meinst...“

„Wie, warum das nicht?“

kam es verwundert von ihm, bevor ich aus dem Augenwinkel vernahm wie sich Suzuki zu Yuu gesellt hatte und nun Beide hier her sahen.

„Ich... ich... kann das nicht...“

nuschelte ich und wieder traf mich dieser fragende Blick mit unschuldig großen Augen.
 

Geantwortet hab ich trotzdem nicht, denn meine Wangen wurden langsam heiß bei dem Thema, bei welchem mein Gesprächspartner offensichtlich absolut keine Probleme hatte, mir sein Privatleben darzulegen:

„Du weißt nicht was dir entgeht, wirklich.

Ich muss Akira noch ein wenig erziehen und mit meinen Vorlieben vertraut machen bzw. seine aus ihm heraus kitzeln, aber er ist ein sehr gelehriger Schüler.

Glaub mir, ich wüsste nicht wie lange ich es ohne Sex aushalten würde.“
 

Ich bewundere Leute die so offen darüber reden können...
 

„Was macht ihr denn sonst so im Bett?

Ich meine, hat er es dir schon mal richtig besorgt?“

fragte er mich nun weiter und ich konnte nichts weiter tun als ihn entsetzt anzustarren, aber diesen Kulleraugen konnte nun wirklich niemand widerstehen und so nahm ich einen großen Schluck flüssigen Mutes zu mir und...

… seufzte nur ausgedehnt.
 

„Alles klar...

Küsst ihr euch wenigstens?“

kam es nun ein klein wenig irritiert von dem Kerlchen neben mir und ich blickte beschämt zu ihm hinüber, als ich murmelte:

„Wenn ich mich dazu durchringen kann, ja... und manchmal streichelt er mich auch dabei...“
 

Warum auch immer ich ihm das gerade gesagt hatte...
 

„Schon mal ein Anfang...

Gefällt es dir, wenn er dich anfasst?“

wollte er nun unverblümt von mir wissen und wieder schwieg ich, was für ihn offenbar ganz klar nach einem 'Ja!' klang.

Er beugte sich ganz dicht an mein Ohr und flüsterte hinein:

„Du solltest es einfach mal probieren, ich weiß das dir das schwer fällt und sich das einfacher anhört als es umzusetzen, aber...

Ach scheiß drauf, probier deine Grenzen aus!

Wenn du nie an die Grenze gehst, kannst du sie auch nie in die Hand nehmen und erweitern.

Und wenn du dir sicher bist das Shiroyama der richtige Partner für dich ist, dann lass ihn zu.“

„Woher soll ich wissen wer der Richtige ist...?“

murrte ich eher rhetorisch, doch Takanori antwortete mir:

„Das fühlt man irgendwie.

Ich denke es gibt eben nicht 'diesen einen Menschen' auf der Welt und es muss auch nicht immer die ganz große Liebe sein, auch wenn ich davon keinen Plan habe, aber wenn jemand gut oder schlecht für einen ist, das spürt man einfach!“
 

Klingt einleuchtend.
 

Abgesehen davon das Aoi mir immer wieder gern die Schamesröte ins Gesicht treibt, hab ich noch nie ein schlechtes Gefühl bei ihm gehabt, außer am Anfang vielleicht...
 

„Ich denk das unter seinen Klamotten ein Leckerchen steckt, das du dir nicht entgehen lassen solltest“

sprach er und ergänzte auf meinen schockierten Gesichtsausdruck:

„Willst du denn nicht wissen wie er sich anfühlt?

Ich meine, wenn du ihn so richtig an den Arsch packen würdest... oder die Muskeln und Sehnen unter deinen Fingern spürst.

Oder wenn du ihn an dich heran lassen würdest und er mehr machen dürfte als nur Streicheln.

Willst du das denn gar nicht wissen?“
 

Mit dem nächsten Becher in der Hand brummte ich peinlich berührt:

„Ich trau mich einfach nicht...“

„Aber warum denn nicht?

Hast du Angst er würde dir wegrennen, sobald er dich hatte?

Oder das er dich im Adamskostüm plötzlich nicht mehr heiß findet?

Und mit Verlaub, wenn du meine bescheidene unmaßgebliche Meinung wissen willst: Bist du hinter deiner kleinen Mauer, die du da um dich herum gezogen hast, mit so ziemlich das Heißeste was hier rum läuft, abgesehen von Akira“

sprach Takanori frei von der Seele weg und ließ mir somit kaum Zeit meine ohnehin gestiegene Körpertemperatur wieder zu akklimatisieren, bevor er noch hinzufügte:

„Ich bin im Übrigen total neidisch auf deine langen Beine!“
 

Ich brauchte erst ein mal einen Moment zum Nachdenken, eh ich auf seine Fragen zu antworten versuchte:

„Also... mir schwirren immer so viele Gedanken im Kopf herum und ich bin immer total.. verkrampft und eingeigelt... glaub ich...“

„Woran denkst du zum Beispiel?“

kam es nun von Takanori und ich zuckte mit den Schultern:

„So genau kann ich das nicht mal definieren.

Irgendwelches wirres Zeug... und es lässt sich nicht abstellen.“

„Wirres Zeug?

Hmm.. ist vielleicht nur eine besondere Form der Anspannung und der Emotionen.“

rätselte der Kleine und ich brummte genervt:

„Ja.. besonders nervige Anspannung...“
 

Das putzige Kerlchen neben mir schwang seine Beine von der Bank und setzte sich euphorisch gerade hin, eh er seinen Plan zu äußern begann:

„Das kriegen wir schon hin!

Pass auf, du nimmst dir Shiroyama zur Brust und sagst dem was Sache ist, irgendwie hab ich das Gefühl, das er vieles so nicht von dir weiß und am Raten ist, warum du dich so zierst-...“

„Ich kann nicht mit ihm reden, verdammt!“

fiel ich dem Kleinen ins Wort und dieser sah mich perplex an:

„Mit mir kannst du es doch jetzt auch und ich denke das dein eigener Freund dich besser kennen sollte als ich es im Moment tue.

Also, habt ihr irgendwelche Abmachungen oder Grenzen oder so?

Damit wir mal einen Anhaltspunkt haben.“
 

Da ich nicht wollte das mich vielleicht doch noch jemand hört, beugte ich mich zu Takanori hinüber und sprach möglichst leise:

„Er hat mal gesagt das er mir überlassen möchte, wenn ich den letzten Schritt machen will.“

„Letzter Schritt?“

hakte er nach und sah wieder mal knuffig ratlos drein, eh er fragte:

„Sex?“

Ich nickte nur wieder und hörte ihn dann sagen:

„Na dann haben wir doch ideale Voraussetzungen!

Du lässt deine eigenen Grenzen immer ein Stückchen weiter nach außen rücken und den Rest erledigt er ganz von allein.

Ich bin mir ziemlich sicher das er verdammt scharf auf dich ist und ich denke auch, wenn er sagt er wartet auf dich, dann tut er das auch!

Wenn nicht, sag mir Bescheid, ich weiß wo's weh tut...“
 

„Ähm... ja...

Du... du meinst ich soll mich einfach zum Fraß vorwerfen?“

kam es doch wieder ein klein wenig verängstigt von mir und so schüttete ich einen weiteren Becher vom Punsch hinter, während ich dem Kleinen zuhörte:

„Aber nein, du sollst nichts tun was du nicht möchtest, aber du solltest das was du selbst begehrst nicht weiter unterdrücken, wenn er es dir geben will, verstehst du was ich meine?“
 

Nee...
 

Ich bin verwirrt.
 

Meine Augen richteten sich in Aoi's Richtung aus und aus irgendeinem Grund kamen mir mal wieder die Erinnerungen an die Geschehnisse des ziemlich feuchten Traumes vor einiger Zeit hoch.

Aoi sah von hier gerade absolut... verlockend aus, mit dem glänzenden schwarzen Haar, was völlig zerzaust war vom Haareraufen.

Wenn ich mir vorstelle wie diese Lippen mich küssen... hier … und da... und überall...

Und sein Oberkörper ist auch nicht zu verachten – zumindest das, was ich mir getraut hatte anzusehen, bevor ich nicht mehr hinsehen konnte vor Scham.

Aber jetzt... würd ich am liebsten da rüber gehen und ...
 

Schon geil, so einen reiferen und erfahreneren Kerl zu haben.
 

„Dein Kopfkino möchte ich auch gern sehen“

vernahm ich es schmunzelnd von der Seite und nahm lieber noch einen Schluck vom Getränk.

Irgendwie war meine Kehle auf einmal so trocken...

Ich versuchte weg zu sehen und doch fand mein Blick wieder zu ihm.

Ich musste blinzeln, weil ich unwillkürlich das Gefühl hatte schlechter sehen zu können.
 

Verdammt.
 

Mein Kopf dreht sich...
 

Und die Musik wird auch immer beschissener, oder geht’s nur mir so?
 

„Was zum...!?“

hörte ich es plötzlich neben mir und ich blickte wieder in die Richtung wohin Takanori sah.

Nun traute ich meinen Augen kaum.

Da hampelte doch dieser Spinner Suzuki wie ein Bekloppter vor meinem Freund herum und... der wiederum machte bei dem Mist natürlich mit.
 

So viel zu reiferen und erfahrenen Freund...
 

„Wenn der jetzt anfängt zu bellen, dann schwör ich spielen wir nachher mit der Peitsche!“

versicherte der neben mir Sitzende und ich nickte einfach nur, ohne näher drauf eingehen zu wollen, ob er wirklich eine Peitsche hat.

Er besah sich weiterhin das kuriose Bild, schluckte den Rest in seinem Plastikbecher hinter und fügte anschließend hinzu:

„Wenigstens springt dein Freund nicht rum wie ein Affe auf Speed...“
 

Würde er aber vermutlich, wenn er könnte...
 

Und ja, selbstverständlich ließen sie es sich nicht nehmen voller Hingabe wie zwei Köter zu kläffen.
 

Takanori's Hand klatschte an sein Gesicht, eh sie darüber wischte und er sprach:

„Das glaub ich jetzt nicht...

Ich hab das Gefühl, der Mann ist noch nicht ausgelastet genug, wenn er mit Shiroyama da so ab gehen kann.“

Ich hab es mir auch jetzt erspart zu fragen, womit der Kleine Suzuki für gewöhnlich 'auslastet' und musste sogar schmunzeln, weil das Kerlchen neben mir sonst so wirkte, als können ihn so schnell nichts aus der Fassung bringen und sagte daher:

„Also wenn Yuu jetzt genauso verblödet wie Suzuki, dann mach ich dich dafür verantwortlich, weil du ihn nicht voll beansprucht hast!“

„Immer auf die Kleinen...“

grummelte es nun weiter vor mir und dann ergänzte er:

„Ich tu mir das nicht weiter an, ich geh frische Luft schnappen.

Und du kannst ja mal drüber nachdenken, ob du deinen Freund nicht doch ein wenig entgegen kommen willst – du verpasst sonst 'ne Menge Spaß... Uruha.“
 

Uruha?
 

Fragend blickte ich zu dem possierlichen kleinen Kerl, welcher daraufhin sprach:

„Ja, ich finde der Name passt zu dir und du hast auch 'ne Menge innere Schönheit, die du da versteckt hältst.“

Damit verschwand er und ich schaute überfordert auf die 9 von 10 leeren Becher vor mir, schnappte mir den letzten Vollen und stand entschlossen auf.

Es drehte sich zwar alles und meine Beine fühlten sich wie Pudding an, aber ich hatte einen Plan!

So wie ich gekommen war, schlich ich auch außen entlang wieder zurück und positionierte mich relativ gut sichtbar für Aoi in der Nähe das Ausgangs, während dieses dämliche Lied noch lief und er wie ein Verrückter mit den Armen herum fuchtelte.
 

Ich trank mein buntes Gesöff aus und stellte den Becher zur Seite, vernahm wie der Song und das damit verbundenen Elend mitten in der Halle, endlich ein Ende fand und Yuu sich suchend umsah.

Suzuki stürzte nun wie ein aufgescheuchtes Huhn davon und dann erblickte mich mein Freund auch endlich.
 

Mein Freund.
 

Wie das klingt...
 

Aber Takanori hat recht, er ist mein Freund!
 

Ich sah wie Aoi vorsichtig auf mich zu kam und ich seltsamer Weise nur einen Gedanken hatte: Oh komm nur her, ich will dich bei mir haben...!

Woher der Gedanke kam und wo die ganzen anderen Gedanken hin waren... keine Ahnung.

War mir irgendwie auch vollkommen egal.
 

Von unten herauf sah Yuu zu mir hoch, als er vor mir stand und schien darauf zu warten das ich irgendetwas sagen würde, doch mir fiel auf die Schnelle nichts anderes ein als:

„Können wir... unter vier Augen reden?“

„Sicher...“

nuschelte mein Gegenüber irgendwie bedrückt und trottete vorweg, ich lief hinter ihm und erspähte beim Verlassen der Sporthalle den putzigen Kleinen, wie er seine Zigarette einfach nicht aus zu kriegen schien, darauf herum sprang und leise fluchte.

Als er uns mitbekam vernahm ich seinerseits ein 'Daumen hoch'-Handzeichen und eines, was wohl soviel wie 'Mach's gut' heißen soll.
 

Ok, soweit so gut.
 

Wir sind allein.
 

Naja so gut wie...
 

Und jetzt?
 

Während ich hin und her gerissen versuchte mein Verlangen danach zu unterdrücken den vor mir her Laufenden nicht noch mitten auf dem Hof um den Hals fallen zu wollen, grübelte ich zudem wie ich es am besten anstellen sollte.

Bis mir auffiel das wir bereits im Treppenhaus des Wohnblocks angekommen waren und in der Etage zum Stehen kamen in der Aoi sein Zimmer hatte.

Jener blickte mich irgendwie ängstlich an, eh ich fragte:

„Können wir zu dir gehen?

Ich weiß nicht wann Kai heute wieder kommt und ich will nicht von ihm überrascht werden.“

Mein Gegenüber nickte schweigsam und lief hinüber, schloss seine Tür auf und bat mich einzutreten.

Tief durchatmend kam ich der Aufforderung nach und blieb mitten im Raum stehen, während Yuu unschlüssig hinter sich die Tür schloss, schuldbewusst nach unten sah und sich an jene Zimmertür kippen ließ.
 

Im Raum war es noch dunkel und nur das Licht der Laternen schien hinein.
 

So Kouyou.
 

Das ist deine Chance ihm zu zeigen was dir an ihm liegt!
 

Mit vermutlich verbissen ernster Miene trat ich langsam auf ihn zu, dachte darüber nach wie ich es denn nun anstellen sollte und blickte in sein entgeistertes Gesicht.

Dicht vor ihm blieb ich stehen.
 

Nur am Rande vernahm ich, wie angespannt ich war und das mein Gesicht wohl zur Faust geballt war, atmete daher noch einmal tief durch und packte den nun völlig überrumpelten Aoi am Kragen.

Regelrecht panisch schaute er zu mir.

Ich griff an ihm vorbei und verschloss die Tür von innen, stand jetzt ganz dicht bei ihm und tupfte ganz sanft, ohne irgendwelches Gedankenzeugs in meinem Hirn, meine Lippen auf die seinen.
 

Nach einem Moment in dem Yuu völlig erstarrt schien, stieg er auf den Kuss ein und fasste mit beiden Händen an meinen Kopf, küsste mich immer leidenschaftlicher und das erste mal überhaupt hatte ich das Gefühl, ihm nicht ausgeliefert zu sein.

Das ich Mut hatte, Willen und ein klein wenig Macht.
 

Auch meine Hände vergruben sich in seinem schwarzen Haarschopf und ich war berauscht davon wie einfach es doch eigentlich ist.

Ich konnte ihn anfassen, meinen eigenen... Freund, und es fühlte sich verdammt gut an!

Beiläufig stemmte er sich von der Tür weg und schob uns ziemlich wild knutschend in den Raum hinein und ich konnte es einfach zu lassen.

Auch als er meine Jacke öffnete und sie mir auszog, war ich befreit von jeglichen warnenden Gedanken.

Es war herrlich!
 

Seine warmen Hände fühlten sich richtig gut an und ich genoss das Streicheln auf meiner nackten Haut unterm Shirt.

Aoi drosselte sein Tun einen Augenblick und flüsterte mit heiserer Stimme:

„Kouyou.. was machst du...?“

Ich antwortete ihm, indem ich meine Arme nach oben nahm, denn ich wollte den Stoff an mir und auch an ihm los werden.

Kaum hatte er mir mein Oberteil über den Kopf gezogen, zupfte ich unbeholfen an dem Seinen, bis auch dieses auf dem Boden landete.
 

Plötzlich spürte ich den Bettrand an meinen Waden und verlor das Gleichgewicht, fiel rückwärts auf die Matratze und griff anschließend angespornt nach dem warmen Körper vor mir, welcher sich sofort auf mir und zwischen meinen Beinen nieder ließ.

Schon ziemlich gierig begann Yuu meinen Hals zu liebkosten, fuhr mit einer Arm unter meinen Rücken und ruckelte ein wenig an mir herum, sodass ich weiter auf dem Bett hinauf rutschte und wurde dann mit streichelnden Händen verwöhnt.

Genießend seufzte ich hin und wieder und knetete fast automatisch die Rückenmuskulatur des über mir Gestützten, dieser fuhr aber leider sein Temperament wieder runter und so versuchte ich ihm fragend ins Gesicht zu schauen.
 

Die winzigen kleinen glänzenden Pünktchen in seinen Augen verrieten mir im Dunkeln das er mich zu mustern schien, während ich irgendwie hilflos und langsam nervös an seinen Haaren im Nacken pfriemelte.

„Ich weiß nicht was du vor hast, aber weiter als jetzt werd ich nicht gehen, nicht wenn du betrunken bist, so wie jetzt“

flüsterte Aoi mir zu und tupfte entschuldigend ein Küsschen auf mein Kinn.
 

Och, das ist doch jetzt nicht sein ernst oder...?
 

So betrunken bin ich gar nicht...
 

Darum probierte ich es noch einmal, zog den Körper zu mir heran und küsste ihn.

Er erwiderte den Kuss zwar, aber er blieb gezügelt, daher fasste meine Hand mutig an sein Hinterteil griff und genussvoll zu.

Ein leises Seufzen konnte man hören und dann legte sich Yuu vorsichtig auf mir ab, knabberte wieder an meinem Hals und verschaffte mir wieder dieses wundervolle Kribbeln.

Ich versuchte ihn fester an mich zu drücken und erwirkte damit nur wieder einen Stopp seinerseits:

„Kouyou... mach es mir doch nicht so schwer...

Du bist so schon pure Verführung und es fällt mir nicht leicht dir zu widerstehen.

Bitte hör auf und lass uns nur ein bisschen schmusen, Ok?“

„Ich will das aber...“

murrte ich unwillig jetzt hier aufzuhören und wieder sprach er:

„Und ich kann dich noch nicht einschätzen, wenn du betrunken bist.

Ich weiß nicht, ob du es wirklich willst oder es nur machst ,um mir gefallen zu wollen und hinterher sagst, das es der größte Fehler deines Lebens war.

Tut mir leid, bis hier her sind wir schon gekommen, jedoch nie weiter gegangen, weil du es nicht wolltest und deswegen lass uns hier auch aufhören, ja?“
 

Ein klein wenig angepisst brummte ich kurz missmutig und gab den auf mir Liegenden aus meiner Umklammerung frei.

Aoi legte sich dicht neben mir ab und schlug vor:

„Wir können gern ein wenig schmusen, wenn du willst.

Wenn du wieder nüchtern bist und dann immer noch weiter gehen möchtest, dann können wir es gern probieren.

Da bin ich der Letzte, der sich das entgehen lässt.“
 

Genervt stöhnend drehte ich mich ihm zu und hörte wie er leise sprach:

„Schmoll nicht, morgen früh wirst du mir dankbar sein...“

„Ich schmolle nicht!“

moserte ich säuerlich und ergänzte dann:

„Es war nur eben das erste mal, das ich tun konnte, was mein Herz wollte und mich nicht von meinem Hirn daran hindern lassen musste.

Es war... einfach total befreiend und ich musste nicht nachdenken!“

„Genau... das Nachdenken kommt dann morgen früh und du würdest mich vermutlich nicht mehr mit dem Arsch an gucken, weil ich dann eine perverse Mistsau wäre, die deinen Zustand ausgenutzt hätte.

Abgesehen davon will ich das auch dein Kopf mich akzeptieren kann und nicht nur 'das hier' mich begehrt...“

raunte er, leicht über mich gebeugt, an meinem Hals und umschmeichelte zärtlich mit der Handfläche meinen Schritt, während er sanfte Küsse an meiner entblößten Haut verteilte.

Ein Seufzen kam über meine Lippen, welches sofort mit einem innigen Kuss erstickt wurde.
 

Die Handfläche wanderte Hoch an meine Seite und krallte sich dann an meinem Hosenbund fest.

Nachdem er den Kuss ausklingen ließ und der heiß an meiner Haut ausatmende Mund meinen Hals hinab zum Brustbein wanderte und nun an einem meiner Nippel saugte, entwich mir ein weiteres Seufzen.

Meine Finger hielten sich an seinem Kopf fest und versuchten wenigstens ein bisschen zu kraulen.

„Yuu...“

hauchte ich in die Dunkelheit und spürte wie eben Jener immer tiefer mit dem Mund hinab rutschte.
 

Doch leider machte er entgegen meiner wieder aufkeimenden Hoffnung auch jetzt nicht weiter, sondern kam wieder zu mir hoch und schloss seinen kleinen Ausflug mit einem zärtlichen Küsschen ab, eh er sich brav neben mir ablegte und mir abermals ein resigniertes Schnauben entwich.
 

Ich hätte Takanori fragen sollen, was ich mache, wenn Aoi abblockt...
 

Andererseits beweist es auch wieder, das ich tatsächlich einen Kerl mit Herz und Hirn erwischt habe, was ja der Wahrscheinlichkeit wegen doch oftmals sehr gering ist.
 

Warum denk ich eigentlich schon wieder nach?
 

Yuu stand langsam vom Bett auf und holte sein Handy aus der Hosentasche, warf einen Blick drauf und fragte mich:

„Hast du eigentlich auch so was?“

Ich beobachtete ihn in aller Ruhe, wie er das Nachttischlicht anknipste und schüttelte verneinend den Kopf, eh ich erklärte:

„Wen sollte ich denn auch anrufen?

Wenn ich das mal tun muss, nehm ich das Telefon im Sekretariat-Nebenzimmer oder 'ne Telefonzelle in der Stadt.“

Schmunzelnd legte er sein Handy auf den Nachtschrank und stellte den Wecker an.
 

Warum am Wochenende so früh aufstehen?
 

Schläft er nie aus?
 

Nachdem er mir diesen liebevollen Blick zukommen ließ öffnete er sein Nachtschränkchen und holte einen dieser Pillen-Behälter heraus, nahm eine Tablette und spülte sie mit Wasser herunter.

„Musst du die immer nehmen?“

wollte ich nun wissen und er schüttelte verneinend den Kopf:

„Nein diese hier sind kein Muss, das ist ein nur Beruhigungsmittel.

Du hast mich ziemlich wuschig gemacht mit deiner Aktion.“

Er zwinkerte mir verschmitzt lächelnd zu, überreichte mir eine Wasserflasche und wandte sich seinem Laptop zu, der augenscheinlich die ganze Zeit nur auf Stand-By war.
 

Das bläuliche Licht des Monitors umschmeichelte seine Silhouette und trotz dessen das er zum Anbeißen aussah, bemerkte ich so langsam wieder das Schamgefühl in mir aufsteigen.

Schlagartig wurde mir bewusst, das ich hier halb nackt herum lag und richtete mich auf, stieg vom Bett und griff eiligst nach meiner Jacke, da ich mein Shirt nirgendwo fand.

Selbstverständlich bekam ich durch meine plötzliche Hektik die Aufmerksamkeit Aoi's, welcher mich fragte:

„Was ist los, wo willst du hin?“

„I- ich glaub ich geh jetzt besser...“

nuschelte ich peinlich berührt davon, das mir wieder ungefähr einfiel wie ich mich vorhin benommen hatte.
 

„Bleib noch hier, bitte...“

sprach er und wollte mich aufhalten.

Der PC fuhr jetzt offenbar runter und ein warmer Körper schmiegte sich von hinten an mich, als ich schon an der Tür stand.

„Geh noch nicht...“

hauchte er kaum hörbar und tupfte ein Küsschen auf meinen Hals.

Eine Gänsehaut breitete sich auf mir aus und das nicht zuletzt deswegen, weil sich Aoi wieder von mir entfernte, sondern auch aus einem anderen Grund, welcher sich nun bemerkbar machte und so murrte ich leise:

„Yuu, mir ist kalt...“

„Komm her zu mir, dann wird dir warm“

konterte der Angesprochene mit einem schiefen Lächeln und deckte sein Bett auf.
 

„Ich meine es ernst, hier drin ist es schweinekalt...“

moserte ich und zitterte demonstrativ ohne das ich es verhindern konnte und vernahm wie er gelassen sagte:

„Ich meine es auch ernst, also komm her und ich sorge dafür, das dir verdammt warm wird.“

Damit kniete er sich aufs Bett und hielt mir wie so üblich die Hand hin, welche ich wie so oft ergriff, nachdem ich das Stückchen Distanz von der Tür zum Bett überwunden hatte und beobachtete wie Aoi an meine Jacke fassen wollte.

Schnell drehte ich mich geistesgegenwärtig von ihm weg, eh er sie mir vermutlich wieder hätte entwenden wollen.
 

Er lächelte wieder so süß und legte sich hin, hob die Bettdecke hoch und fragte:

„Bleibst du heut Nacht bei mir?“

Ich weiß nicht welcher Teufel mich schon wieder geritten hatte, das ich 'ja' sagte...

Ich stand unschlüssig davor und beäugte misstrauisch wie er sich die Jeans auszog und nur noch in Shorts präsentiert lag.
 

Kann der sich nicht noch irgendwas drüber ziehen, da wird einem ja ganz wirr im Kopf...
 

Yuu klopfte vor sich auf die Matratze und ich dachte verbissen noch einmal darüber nach, nicht doch noch aus der Sache zu flüchten, konnte aber diesem Lächeln einfach nicht widerstehen, als er die Decke etwas weiter aufklappte und die Hand abermals nach mir ausstreckte.

Nervös ging ich hinüber und setzte mich auf den Bettrand, spürte seine streichelnden Finger an meiner Seite und wäre am liebsten wieder hoch gesprungen, doch ein betörendes Flüstern war hinter mir zu hören:

„Willst du dich nicht wieder ausziehen?“

„Nein!“

beantwortete ich die Frage direkt, aber nicht allzu laut und legte mich hin, wurde sogleich zu gedeckt und gebeten:

„Machst du das Licht aus?

Sonst muss ich über dich drüber kriechen und das behagt dir vielleicht nicht mehr, jetzt wo du wieder nüchterner zu sein scheinst.“
 

Wortlos knipste ich die Lampe aus und versuchte meinen Puls unter Kontrolle zu bringen, der nun kontinuierlich weiter anstieg.

Was gäbe ich dafür meine Gedanken wieder abstellen zu können, die sich nun langsam wieder anbahnten...

Wie erwartet fand auch die Hand ein weiteres Mal an meine Seite und legte sich wärmend darauf ab, ruhig blieb sie aber nicht lange, sondern begann mich gemächlich zu streicheln.
 

Ich wusste das er seine Griffel nicht bei sich behalten würde!
 

Jetzt macht er mich nur wieder nervös...
 


 

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So meine Lieben ich breche an dieser Stelle ab...

Es is 4 Uhr morgens und ich sterbe vor Müdigkeit.

Eigentlich hatte ich kaum Motivation das Kapitel pünktlich fertig zu stellen, hieße also ich hab den Freitag-Abend durch getippt, um euch wenigstens das hier präsentieren zu können.

Es war viel länger geplant, mit einem kleinen Lemonchen (nein kein richtiger GV...) aber schon ziemlich gewagt für unseren Kouyou...

Dann wird es eben doch erst nächstes Kapitel, denn mitten drin abbrechen ist sicher auch nicht in eurem Sinne ne <.<?

Vllt. wollt ihr mich ja wieder ein wenig aufbauen..

Ansonsten hätte ich aber noch was fürs Auge und zwar gleich 2 neue Bilder!

http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/583945/2184383/ und

http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/583945/2187099/

viel Spaß beim Angucken und Meckern :P

Fehler werden wie immer später aussortiert v.v
 

Joar Vorschau:

japp nachdem Aoi festgestellt hat das sein Uruha doch ein wenig ausgenüchtert ist, kann wohl auch er nicht mehr den halbnackten Reizen widerstehen und fummelt fleißig, bis Kouyou ungeplant das Ruder wieder an sich reißt :P

Was genau sie machen erfahrt ihr dann wohl im nächsten Kapitel und das wird wohl demnach auch ein U-Kapitelchen sein.

Außerdem plane ich ein wenig den Morgen danach ein und wie Uruha sich mit Kai unterhält und dieser ihm etwas offenbart was unseren Kouyou doch ziemlich umhaut.

Also: wie angekündigt quasi ein Special-Guest Auftritt :)

(U) Irgendwann klappt es!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

(R) Der Kampf gegen den Glitzerkram

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

(U) Sich fallen lassen...

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

(R) Ablenkungsmanöver

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

(U) Wenn das Verlangen über den Verstand siegt

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

(R) Ein frustrierender Geburtstag

Das ganze Wochenende hatte ich Stress!
 

Furchtbaren Stress!
 

Meine gottverd-...

Meine Mutter... hatte darauf bestanden, dass ich mich in einen beschissenen Zug setzte, um meinen wunderprächtigen Arsch übers Wochenende nach Hause zu schaffen.

Und warum das?

Weil ich heute vor 18 Jahren auf die Welt gepurzelt bin...

Als Sohn einer Friseurin und eines 'beschissenen Sack voll Scheiße', wie sie den Mann mit dem sie mich gezeugt hat, gerne nannte.

Mir, der Brut Satan's und einer Scheinheiligen, blieb also nichts anderes übrig, als ihrem ausdrücklichen Wunsch nachzukommen...

Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, vom Samstag zum Sonntag in meinen Geburtstag hinein zu feiern und mir dabei von ihrem wunderbaren Sohn-freien Leben mit reichem Fast-Gatten vor zu schwärmen...

Nebenbei bemerkt, war das 'Netteste' was sie je zu mir gesagt hat: 'Du hast eindeutig die Intelligenz deines Vaters, ich hab Meine noch...'

Abgesehen vom triefenden Sarkasmus, den dieser Satz beinhaltet, würde ich daraus interpretieren, das er wenigstens so schlau war und sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht hat, um seiner Pflicht als Vater nicht nach zu kommen.
 

Angesichts dieser Umstände und das ich eigentlich weder einen Beweis für, noch gegen eine baldige Vaterschaft meinerseits habe, hatte ich es auch noch nicht gewagt dieses brisante Thema anzuschneiden.

Vermutlich hätte sie gleich vor Ort und ohne Betäubung dafür gesorgt, das mir so was nie mehr passieren könnte...

Und wenn ich dann einmal schreiend am Boden liegen würde, würde ich ihr auch gleich noch das mit Ruki stecken.

Alles in einem Rutsch.
 

Manchmal ist es echt zum Kotzen...
 

Freitags zuvor hatte ich leider nicht viel von meinem Kleinen, da meine Mutter unbedingt wollte, das ich gleich ganz früh am Samstag los fahre, damit wir zu Hause gemeinsam frühstücken konnten.

Völlig ausgehungert kam ich da an und das erste, was mir statt Essen entgegen gebracht wurde, war der obligatorische Wangenkneifer meiner Oma und der zielsichere Schlag auf den Rücken vom Freund meiner Mutter.
 

Wie ich diesen Familien-Scheiß nicht ab kann...
 

Vor allem nicht, wenn dieser Blödmann an ihrer Seite auch noch kluge Sprüche klopft, was aus einem verkorksten Nichtsnutz wie mir hätte werden können, wäre ich nur etwas mehr wie er damals gewesen.
 

Moah!
 

Der einzige Grund, weshalb ich mir das mal wieder angetan habe, war einzig und allein die Sache mit dem Wäschewaschen und... das Geld von Oma!

Damit wären meine nächsten Mangas wieder finanziert!
 

Naja, wenigstens war ich nun wieder auf dem Weg nach Hause und konnte es kaum erwarten, meinen kleinen Giftzwerg in die Arme zuschließen und mit ihm zusammen den Rest des Tages zu retten.

Jedenfalls das, was davon noch zu retten war...

Je näher ich dem Internatsgelände endlich kam – und ich wundere mich selbst, das ich so was mal denken würde – umso weniger konnte ich es erwarten dort anzukommen.
 

Das letzte Stück Weg vom Bahnhof zum Internat brachte ich mit dem Bus hinter mich und kaum bog dieser in die Haltestelle, war ich schon erwartungsvoll hinaus gesprungen.

Auf meinem Rücken, eine Tasche voll frisch gewaschener Unterhosen und ein paar anderen Klamotten, inklusive meines supertollen Geburtstagsgeschenks von Mutti: Wintersocken... und das im Mai...

Zwar könnte ich alle meine Klamotten in der Internats-eigenen Wäscherei reinigen lassen, aber ich hab einfach kein Vertrauen darin, das man mir auch wirklich meine(!) Unterhosen wieder aushändigt und ich womöglich nicht noch von irgendwem anderes die Buchsen kriege.

Mutti wollte deshalb zwar schon Namensschilder an meinen Klamotten anbringen, aber hat es dann doch für besser befunden, das ich den Krempel mit nach Hause schaffe, weil sie einfach kein Talent im Nähen hat.
 

Egal!
 

Ruki-Babe, ich komme!
 

Voller Elan raste ich über den Hof, schwebte förmlich die verhassten Treppen hinauf und hechtete in mein Zimmer, begrüßte meinen vollkommen relaxt aussehenden Mitbewohner und warf die Tasche in guter alter Manier vors Bett, um gleich zu meinem Kleinen weiter zu eilen.

Ich klopfte schwungvoll an die Tür, doch er antwortete nicht, also wummerte ich ein weiteres Mal und etwas lauter gegen das massive Holz, doch wieder tat sich nichts.

Da sprach mich plötzlich ein Mitschüler aus unserer Klasse an, eh er im Zimmer nebenan verschwand:

„Wenn du Matsumoto suchst, der ist vorhin mit Kawasaki weg.“
 

Blubbski???
 

Was zum Geier haben die Beiden denn miteinander zu schaffen?
 

Ich nickte dankend und lief im Schnellschritt den Flur entlang, auf die andere Seite der Etage und klopfte an Kawasaki's Zimmertür.

„Ist offen!“

erklang es von drinnen und ich trat herein, doch leider fand ich nur Blubbski's Mitbewohner vor, weder ihn selbst, noch das Objekt meiner Begierde.

Stutzig fragte ich nun den eifrig am PC Zockenden:

„Hast du Takanori gesehen?“

„Wen?“

entgegnete er mir geistig noch ziemlich abwesend und so sagte ich daraufhin:

„Matsumoto...

So'n kleiner-...“

„Aaach der, ja, der ist mit Kawasaki weggegangen.

Irgendwas in der Turnhalle oder so...

Ihr seid doch alle im Football-Team oder?“

unterbrach er meine Beschreibung und gab mir auch gleich einen Anhaltspunkt, wo ich Ruki finden würde.

Leider stieg aber damit auch meine Sorge...
 

Kurz angebunden bedankte ich mich und lief eilig die Treppe wieder hinunter, überquerte den weiträumigen Hof und je näher ich der Turnhalle kam, umso mulmiger wurde mir.

Es gibt ja so Situationen, wo man schon irgendwie im Urin hat, wenn etwas nicht stimmt und einem dann auch noch der eiskalte Schauer über den Rücken rennt, man aber dennoch hofft, das es nur ein seltsamer Gedanke ist.

Da die Beiden schon einmal etwas hinter der Turnhalle mehr oder weniger geklärt hatten, oder klären sollten, sah ich auch als erstes dort nach.

Zu meinem Unglück hatte ich mit dieser Vermutung leider schon recht, denn was ich sah riss mein liebestolles Herz in Stücke...
 

Ich stand an dem selben Baum und dessen Gestrüpp drumherum, von wo aus ich sie schon einmal beobachtet hatte, aber dieses mal war es anders.

Mein Ruki kniete da einfach auf dem Boden und vor ihm stand Kawasaki... mit runter gelassenen Hosen.

Er umklammerte den Kopf meines Kleinen auf Hüfthöhe und hatte den seinen in den Nacken gelegt...

Sie standen gut versteckt in einer Ecke, in der man nicht so schnell gesehen werden konnte, nur von meiner Position aus, zwischen den Bäumen, hatte man einen relativ guten Blick.

Am liebsten hätte ich es jedoch nicht gesehen...
 

Je länger ich hinsah, umso mehr wurde mir bewusst, was da gerade passierte.

Mir wurde so verdammt schlecht und meine Beine wurden wackelig.

Ich drehte mich weg und kippte mit dem Rücken an einen Baumstamm, rutschte an der rauen Rinde hinab und fand letztlich an einer Wurzel Halt.
 

Ich wünschte wirklich, ich hätte das nicht gesehen....
 

Oder doch...?
 

Ich weiß es nicht...
 

Fuck!
 

. . .
 

Ich kann es nicht glauben...
 

Ich glaub das da jetzt einfach nicht!!
 

Da schafft es dieser kleine Mistkerl nicht ein verdammtes Wochenende ohne mich und sucht sich gleich 'nen Anderen...!
 

Ich hab mich extra für ihn beeilt... damit wir ein wenig mehr Zeit haben...
 

. . .
 

Hätte er es mir überhaupt gesagt?
 

Hätte er nachher einfach wie üblich weiter gemacht?
 

Eiskalt..?
 

Sich nichts anmerken lassen?
 

Mich vielleicht geküsst, nachdem er Kawasaki's verdammten Schw-....
 

Gott, mir wird schlecht.
 

Ich musste arg mit mir kämpfen, um dem penetranten Brechreiz nicht nachzugeben, obwohl mein Hals sich komplett zugeschnürt anfühlte und der Ekel mich überrannte.

Das Schlucken fiel mir verdammt schwer, doch ich musste, um diesem Würgereflex entgegen zu wirken.

Mir standen die Tränen in den Augen, aber nicht wegen dem, was sich da gerade abspielte...

Nein, dafür war ich noch viel zu schockiert..

Aber der Kampf mit mir selbst, meinen Körper und meine Gedanken unter Kontrolle zu halten, erforderte gerade sehr viel Kraft.

Mein Atmen ging hektisch, denn ich hatte das Gefühl ersticken zu müssen.

Mir wurde auch immer bewusster, das ich noch nie so heftig darauf reagiert hatte, wenn irgendeine der vorhergehenden Beziehungen am scheitern war.
 

Warum tut es jetzt so sehr weh und macht mich so verdammt wütend, das ich am liebsten platzen würde?
 

Ich könnte ausrasten!
 

Warum nur???
 

. . .
 

Wie lange geht das schon, verflucht?!
 

Schon länger?
 

Und wieso Blubbski?
 

Wieso...??
 

Ruki, wieso...!?!
 

. . .
 

Eine Weile blieb ich dort noch sitzen, denn ich konnte nicht mehr stehen oder weg gehen.

Ich wusste einfach nicht, wo ich hätte hingehen sollen.

Jeder der mir entgegen gekommen wäre, hätte mir vermutlich bescheuerte Fragen gestellt....

Mein verrückt spielender Körper beruhigte sich nur schwer und ich starrte dabei apathisch die dichte Hecke an, die hinter der Sporthalle entlang verlief und den Hof ein wenig vom Rest abgrenzte.

Immer wieder spielte sich diese kurze Szene von eben wie ein Film vor meinen Augen ab, meine Gedanken rasten nur so durcheinander und fanden kein wirkliches Ziel.

Es ging alles in ein großes schwarzes Loch.

Ein fieses schwarzes Loch...

Wie diese Dinger, die im Weltall umher schwirren und alles in sich – das absolute Nichts – aufsaugen und für immer verschwinden lässt.

Ja... so fühlte ich mich...
 

. . .
 

Wieso nimmt mich das so sehr mit?
 

Ist das der Scheiß, den die Leute 'Liebe' nennen?
 

Dass was verflucht wehtut, wenn es mit Füßen getreten wird?
 

Als ich wie in Trance nach hinten und um den Baum herum sah, entdeckte ich das dort niemand mehr zu sehen war und beschloss mich endlich aufzurappeln, in meinem Zimmer zu verkriechen und dort mit Freuden Ratschläge von Aoi entgegen zu nehmen.

Regelrecht mühsam schleppte ich mich nun über den Hof und die Treppe hinauf, verriegelte dann sofort hinter mir die Tür, als ich im Zimmer ankam.

Unter skeptischen Blicken meines Mitbewohners trat ich zum offenen Fenster und schaute hinaus.

Der Wind kühlte mein heißes Gesicht.

Meine Wut...
 

„Soll ich fragen was passiert ist oder kommst du dann wieder mit-...“

begann Shiroyama recht vorsichtig und ich unterbrach ihn gleich:

„Ich will nicht drüber reden...“

„Genau das dachte ich mir schon...

Geht’s mal wieder um deinen Kleinen?“

kam es von ihm und ich warf einen bösen Blick in seine Richtung.

„Ich sagte doch, ich will nicht drüber reden!

Und er ist nicht 'mein Kleiner'...

Er ist 'ne Mistratte...“

knurrte ich und wandte mich wieder zum Fenster.
 

Es dauerte nicht lange, vielleicht eine – sehr schweigsame – halbe Stunde, dann klopfte es zaghaft an der Tür.

Ich wusste ganz genau, dass es Takanori's Art zu Klopfen ist und ignorierte es vehement.

Als es ein weiteres Mal pochte, stand Aoi auf und öffnete die Zimmertür, murmelte etwas - für mich Unverständliches und sprach dann zu mir:

„Es ist dein Ruki und er will zu dir.“

„Weiß ich...

Sag ihm, er soll sich zu Kawasaki verpissen...“

brummte ich sauer zurück und offenbar richtete mein Mitbewohner dies auch mehr oder weniger aus, aber dennoch wandte dieser sich erneut an mich:

„Er... will mit dir reden.“

„Der soll sich vom Acker machen!

Verzieh dich, ich will dich nicht sehen!“

schrie ich zuletzt so aufgebracht zur Tür hin, ging rüber und knallte sie zu.

Shiroyama zuckte erschrocken und sah mich mehr als verwirrt an.
 

„Ok... also... erstens: Kouyou kommt nachher zu mir und wenn du so 'ne Flappe ziehst, verjagst du ihn mir sofort wieder.

Deswegen wirst du zweitens: mir jetzt erzählen, was schon wieder bei euch los ist, ok?“

verkündete Aoi und schob mich an das Fußende meines Bettes, setzte sich auf das Seinige, mir gegenüber und wartete gespannt – so wie wir immer da sitzen, wenn unser Kriegsrat der Liebesverwirrten tagte.

Murrend begann ich ihm zu erklären, was vorgefallen war und nun wanderten auch die Augenbrauen meines sonst so zuversichtlichen Mitbewohners ratlos in die Höhe.
 

Dieses mal wusste auch Professor Yuu Klugscheißer Shiroyama, Doktor der Psychologie, nicht was er dazu beitragen sollte und wischte sich über das Gesicht.

„Ja, also...

Ich weiß gerade nicht was ich sagen soll“

nuschelte er und kam zu mir herüber, legte brüderlich seinen Arm um mich und sprach:

„Vielleicht... solltest du mit ihm reden.

Ich bin sicher das-...“

„Ich. Will. Nicht. Mit. Ihm. Reden!“

fauchte ich Aoi ins Wort und schnaubte verächtlich.
 

Wenn das sein ultimativer Ratschlag ist, lehne ich es dankend ab...!
 

Ich sprang vom Bett auf, drehte eine Runde nervös vor der Tür im Kreis und trat mit einem mäßig befreienden Schrei, den Papierkorb quer durchs Zimmer.

Daraufhin meldete sich auch mein Zimmernachbar wieder zu Wort:

„Pass auf... ich hab da noch 'ne Idee.“

Nicht wirklich überzeugt, aber immerhin geringfügig aufmerksam, wartete ich auf die Äußerung seiner Erleuchtung.

„Wir gehen jetzt Beide rüber in den Sportgeräteraum und du lässt Dampf ab.

Da gibt’s 'ne Menge Boxsäcke und so'n Kram, da finden wir schon was“

teilte er mir mit und so ganz blöd fand ich die Idee gar nicht, wollte aber dennoch wissen:

„Woher weißt du, wo es hier solche Dinger gibt?

Ich denke du darfst keinen Sport machen?“

„Nein, keinen Leistungssport, aber ein wenig Krafttraining... im Maße.

Aber entdeckt hab ich das gleich am ersten Tag hier“

erklärte er schmunzelnd und es schlich sich auch ein leichtes Grinsen auf mein Gesicht:

„Als du 'nen Wichsplatz gesucht hast?“

„So sieht's aus, mein Freund und nun komm mit!“

sagte er und schob mich förmlich zur Tür hinaus, schaute vorher kurz um die Ecke, ob die Luft rein ist und zerrte mich hinter sich her, durch die Gänge, hinüber ins anderes Gebäude und dort in besagten Fitness-Raum.
 

Wer hätte es gedacht, so ein Mitbewohner kann manchmal sogar ganz praktisch sein und nicht nur eine Platzverschwendung!
 

„So... ich würde sagen, du schnappst dir ein paar der Boxhandschuhe da drüben und drescht mal ordentlich drauf ein!“

schlug er vor und umarmte einen von der Decke hängenden Boxsack dabei, ich lief hinüber und nahm mir ein Paar dieser klobigen Fäustlinge, ließ mir von Aoi beim festmachen helfen und wollte auch sofort los legen, als ich gestoppt wurde:

„Halt, halt, halt... was machst du denn da?“

„Ähm... ich will Dampf ablassen?“

konterte ich verwirrt und er erklärte regelrecht professionell klingend:

„Du solltest deine Muskeln vorher aufwärmen und dehnen, sonst kannst du morgen im Unterricht nicht mal einen Stift ohne Schmerzen festhalten.“
 

Hätte ich fast vergessen...
 

Machen wir beim Football-Training ja auch nicht anders.
 

Also hüpfte ich ein paar mal im Hampelmann auf der Stelle und machte ein paar Stretch-Übungen.

Das musste reichen.

Das anschließende Draufdreschen tat wirklich sehr gut und war enorm befreiend.

Seit ich Ruki kenne, habe ich das Gefühl wesentlich mehr überschüssige Energie zu haben, als früher und da ich in letzter Zeit fast nur noch bei ihm war, sorgte er auch oft genug dafür, das sich diese Energie arg dezimierte.
 

Fuck!
 

Ich wollte diesen Scheiß doch vergessen!
 

So prügelte ich gnadenlos auf das baumelnde Ding vor mir ein, in der Hoffnung, ich könnte endlich mal abschalten und mich auf was anderes konzentrieren.

„Du solltest ihn nicht schlagen...“

brummte Shiroyama nun und ich schaute ihn daher verdutzt fragend an, bevor er ergänzte:

„Der Boxsack... du solltest dir nicht vorstellen, das es dein Kleiner ist, auf den du drauf haust.“

„Verdammt, er ist nicht 'mein Kleiner'!

Und... ich hau gar nicht auf ihn drauf...“

murrte ich und schlug weiter auf das Teil ein, als der neben mir Stehende nachhakte:

„Wen vermöbelst du dann?“

Ich schaute meinen Zimmernachbarn ernst an und knurrte dann sauer zwischen den Zähnen hervor:

„Kawasaki...“
 

Erst dieser Quarterback-Mist mit ihm und dann seine scheiß untreue Freundin.

Dann wieder er, weil er es rausgekriegt hat und dann noch mal seine bescheuerte Ex, die mir weiß machen will, dass ihr Braten, den sie in der Röhre hat von mir sei und nun nimmt dieser Wichser mir meinen Kleinen weg...!
 

Es ist zum Ausrasten!
 

Ich verdrosch den Boxsack nun so hart und so lange, bis ich nicht mehr konnte.

Aoi hatte ihn aus Respekt vor meiner Wut schon gar nicht mehr festgehalten und stand nur kopfschüttelnd daneben.

Einen Augenblick später und kurz vor meiner Erschöpfung unterbrach er mich und sagte:

„So, also ich gehe jetzt wieder rüber, Kouyou ist gleich da und ich will ihn auf keinen Fall verpassen.

Wenn du weiter machen willst, dann tu das, aber heute ist hier um 20 Uhr Sense ,dann schließt der Hausmeister ab, weil seine Serie kurz danach anfängt und da hat er laut Insidern noch nie eine Folge verpasst.“

„Ist ja gut, ich komme mit...

Und danke... fürs Zuhören und so...“

murmelte ich leise und zupfte an meinem verschwitzen Shirt.
 

„Kein Ding Kumpel, vielleicht hab ich auch mal Liebeskummer, mit dem ich dir die Ohren voll heulen muss“

neckte mein Mitbewohner mich und half mir noch beim Öffnen der Boxhandschuhe, bevor ich beim Verlassen des Trainingsraumes murmelte:

„Liebeskummer... das klingt so...“

„So... weich?

Mädchenhaft?

Schwul?“

zog Shiroyama mich immer weiter auf und ich zischte:

„Beschissen!

Einfach total beschissen...“
 

Ich wusch mir noch gründlich die Hände und machte eine grobe Ganzkörper-Katzenwäsche.

Man wusste ja nie, wer die Handschuhe vorher angehabt hatte und normal würde es mich auch stören, einfach fremde Sachen zu nehmen, aber...

Scheiß drauf, ich wäre geplatzt vor Wut, wenn ich nicht schnell hätte wo drauf hauen können und hätte mich bei meinem Glück wahrscheinlich wieder verletzt, wenn ich keine gehabt hätte...

Wenig später waren wir wieder oben in unserem Zimmer, ich fiel todmüde und ausgepowert auf mein Bett.

Ich war wirklich geschafft von meinem Extratraining, welches ich eigentlich auf eine andere Art hätte ausführen wollen...

Quasi eher so eine Art... Zweikampf... im Bett...
 

Aber Takanori musste ja unbedingt-...
 

Gnaahh!
 

Ach was soll's...
 

Ich lag auf dem Bett, während Aoi sich in frische Klamotten warf und seine Parfüm-Dunstwolke im Raum verbreitete.

Meine Augen drifteten beim Beobachten meines Mitbewohners allmählich zu und ich döste so vor mich hin, als es plötzlich wieder sehr zaghaft anklopfte.

Noch zögerlicher als es … ein gewisser Jemand... tun würde und so stand Aoi auf, öffnete und ließ einen ziemlich hochgewachsen dunkelblonden Typen hinein, welcher mich irgendwie panisch anstarrte.

Ich blinzelte müde zwischen den Lidern hervor und beobachtete die Beiden, ohne das sie es wirklich mitbekamen.
 

Das ist also dieser geheimnisvolle Takashima Kouyou...
 

Sie diskutierten im Flüsterton und gestikulierten wild, während der Neuankömmling scheinbar schon wieder mit einem Fuß zur Tür hinaus wollte.

„Wieso... hast du nicht gesagt das du nicht alleine bist...?“

kam es leise von dem Dunkelblonden und mein Mitbewohner erklärte ihm:

„Lass ihn, er tut dir doch nichts und er hatte 'nen ziemlich miesen Tag...“

„Aber ich... ich...

Yuu... verdammt, ich will nicht das er... oder irgendwer Anderes davon weiß...“

jammerte der seltsame Typ in gedämpftem Ton und wieder versuchte mein Zimmergenosse seinen Gast zu beruhigen:

„Man Kouyou, vertrau mir doch einfach ein wenig mehr...“

Doch dieser Takashima schien sich nur sehr schwer davon überzeugen zu lassen, das ich harmlos bin:

„Aber das ist... ich will nicht, das Jemand von uns weiß...!“

„Suzuki weiß doch schon von Anfang an von uns.“

zischte Shiroyama leise zurück und man hörte daraufhin nur ein entsetztes:

„Was?“
 

„Er weiß das ich verrückt nach dir bin... noch bevor du es gewusst hast!“

erklärte Aoi gerade so hörbar weiter und sein augenscheinlich aufgebrachtes Gegenüber sprach entsetzt:

„Und wieso weiß ich davon nichts?“

Noch immer schienen die Beiden nicht realisiert zu haben, das ich ihre Meinungsverschiedenheit durchaus mitbekam und so konterte mein Mitbewohner schon etwas lauter werdend:

„Weil's nicht wichtig ist und außerdem weißt du doch auch von ihm und Matsumoto!“
 

Mir platzte nun der Kragen und ich fuhr vom Bett hoch.

„Was habt ihr eigentlich für ein Problem?“

fauchte ich wütend und wandte mich nun direkt an Takashima:

„Und du, was glaubst du denn, was ich für Einer bin?

Sag es mir, was bin ich deiner Meinung nach, hm?

Du kennst mich doch gar nicht und du bist nicht besser als die Anderen, wenn du mich mit denen über einen Kamm scherst!“

Nun wurde ich mehr als bedröppelt angesehen – von Beiden – und als unser Besucher erschrocken zurückwich, ging auch ich wieder etwas auf Abstand und setzte fort:

„Ich sag dir, was ich für Einer bin!

Ich bin ein total hoffnungsloser und liebeskranker Fall, der von seinem Freund betrogen wurde.

Zumindest denke ich, das es mein Freund ist... oder war...

Wir haben es irgendwie nie wirklich auf die Reihe bekommen, klare Fronten zu schaffen.

Bin ich wahrscheinlich auch selbst dran schuld...“

Ich machte eine kurze Pause in meinem Vortrag, da ich befürchtete das mein Gegenüber sonst nie mehr Luft holen würde und ergänzte dann, als ich mich wieder auf mein Bett legte:

„Ja, die Person, die mir mein verdammtes Herz und den Verstand geraubt hat, ist auch ein Kerl!

Mit Schwanz, Eiern und ohne Titten...

Und weißt du noch was?

Shiroyama da, das ist ein ganz toller Typ und ein Kumpel wie sau, also halt den armen Mann nicht so lange hin.

Der hat's echt nicht verdient...“
 

Sowohl Aoi, als auch seinem Besuch stand der Mund offen und ich erwähnte noch einmal, um eventuelle Missverständnissen restlos vorzubeugen:

„Von mir aus könnt ihr knutschen oder was immer ihr so tut.

Ich bin der Letzte, der dich irgendwo verpfeifen wird, Takashima...

Nur bitte... verschont mich heute, falls ihr doch mal Vögeln wollt.

Das ertrag ich gerade nicht...“
 

„Öhh...“

hörte man es verblüfft räuspernd von meinem Mitbewohner und sein Gast stand wie angewurzelt im Raum, sagte kein Wort und starrte verkrampft auf das Fußende meines Bettes.

Ich rollte mich herum und entblätterte mich genervt vom beschissenen Geburtstag, um schlafen zu gehen.

Normal versuche ich möglichst unverhüllte Auftritte tunlichst zu vermeiden, aber heute war so ein Tag, da war es mir so was von egal.

„Stört euch hoffentlich nicht, wenn ich nackt penne...“

murmelte ich und stieg auch aus meiner Unterhose, anschließend ins Bett und wünschte eine gute Nacht.

Es war zwar noch recht früh um zu schlafen, aber der Tag konnte mich mal gemeinhin am Arsch lecken und Takanori und Blubbski ganz besonders!

Schnell war mein MP3-Player aus dem Nachtschrank gekramt und dort erspähte ich noch etwas, was ich Aoi schon länger geben wollte, nur nie Gelegenheit dazu fand.

Schnell schlug ich die Decke wieder auf, griff in meine Schublade und schritt damit in nackter Pracht hinüber, sah noch wie dieser Kouyou sich sofort peinlich berührt wegdrehte und drückte meinem Zimmernachbarn ein Dutzend Kondome, sowie einige dieser Gleitgel-Probepäckchen in die Hand, ging wieder zurück zu meinem Bett und brummte:

„Viel Spaß damit...“
 

„Ähm... danke Kumpel...“

drang es kleinlaut von drüben zu mir und ich murrte:

„Immer gern...“

dann stopfte ich meine Ohrstöpsel in die Gehörgänge und drehte die Musik auf.

Schöner aggressiver Punk-Rock!

Ich schloss meine Augen und versuchte so gut es ging zu entspannen, den... Vorfall... von vorhin zu verdrängen und auch die Tatsache, das die Beiden da drüben wohl ein weitaus glücklicheres Pärchen sind, als...
 

Scheiße, verfluchte... Akira!
 

Nimm dich zusammen, man!
 

Du fängst nicht wieder wegen dem Idioten an zu jammern, wie ein Mädchen!
 

Und schon gar nicht in Gesellschaft.
 

Dennoch konnte ich es irgendwann einige Zeit später nicht mehr aushalten, meine Neugierde zu stillen, was Die da drüben so tun würden, drehte mich also ganz langsam hin und öffnete die Augen.

Nur das Aquarium und die Nachttischlampe meines Mitbewohners beleuchtete den Raum noch und bot mir, auf der dunkleren Seite des Zimmers, die Möglichkeit ungesehen selbst zu beobachten.

Aoi saß auf seinem Schreibtischstuhl und auf seinem Schoß war dieser seltsame Typ, sie knutschten heftig und mein Zimmernachbar war auch ziemlich wild am Fummeln.

Seine Hände rutschten immer wieder unter Takashima's Oberteil und ab und an in dessen Hose zum Hintern.

Allerdings schien sich unser Besucher dabei unwohl zu fühlen, denn er zupfte die eifrigen Finger immer wieder unter seinen Klamotten hervor.

Es schien, als hätten sie ihren Streit völlig vergessen.
 

Irgendwie kommt mir der Kerl auch bekannt vor...
 

Aber woher?
 

Ob er sich jetzt eigentlich immer noch so ziert oder liegt's nur daran, dass ich hier bin, das der sich nicht einfach entspannt und kraulen lässt?
 

Was gäbe ich darum, jetzt gekrault zu werden...
 

Ach manno...
 

Auch auf die Gefahr hin, das man mich mitbekommen wird, seufzte ich traurig, genervt und ein klein wenig neidisch, stellte meine Musik noch einen Ticken lauter und hoffte mich mit nichts weiter als Schlafen zu beschäftigen.

Ich knorkelte das Kissen um meinen Kopf und versuchte krampfhaft an was anderes zu denken, als an...
 

Ruki...
 

Moah!
 

Das ist doch nicht zu fassen!
 

Wenn man mal denken will, kommt nichts und wenn man es einmal vermeiden will, dann rast alles im Kopf durcheinander!
 

Irgendwann hatte ich es wohl endlich geschafft einzuschlafen und wachte aber blöder weise mitten in der Nacht auf.

Ich hörte ein rascheln und knipste verpennt mein Nachttischlicht an, spähte hinüber zum anderen Bett, wo offenbar zwei Leute drinnen schliefen.

Möglichst geräuscharm stand ich auf und zog mir meinen Bademantel an, um aufs WC zu gehen.

Gerade hätte ich schwören können, dass die Beiden da drüben sich bewegt hätten, aber die Zwei lagen bewegungslos und ineinander verschlungen.

Man sah im dunklen Raum, das Shiroyama und Takashima noch bekleidet waren und ihre halblange Haare ein kurioses Wirrwarr ergaben, was so mancher Freak als 'Kunst' in Galerien verkaufen würde...
 

Ich will auch so eng umschlungen schlafen...
 

Aber ich will dabei nackt sein!
 

Ganz nackt!
 

Ganz nah...
 

Vertraute Wärme spüren...
 

Akira, verdammt!
 

Mich gedanklich ermahnend und lautlos seufzend, verließ ich das Zimmer und schlürfte zum Klo, erleichterte meine Blase und schaute aus irgendeinem inneren Impuls heraus aus dem Fenster.

Das Licht hatte ich wie so oft, und zu meiner melancholischen Stimmung passend, ausgelassen und erkannte somit recht gut, das unten Jemand auf dem nächtlich beleuchteten Hof, auf einer Bank saß und einen Zettel in der Hand hatte.

Beim genaueren Hinsehen erkannte ich, das es nur Takanori sein konnte, eingepackt in Mütze und Schal.

Es schien kühl draußen zu sein...
 

Was macht er denn da?
 

Mitten in der Nacht...
 

Man konnte den Glimmstängel in seiner Hand gerade so erkennen.

Plötzlich zerknüllte er das Blatt in seinen Fingern und warf es auf den Boden vor sich.

Eine Windböe trug das Papier weiter und Ruki sprang von der Bank, holte sich den Zettel zurück und versuchte diesen wieder zu glätten, dann sank er mit einem Mal auf die Knie und sah zum Himmel.

Kurz danach hielt er beide Hände vors Gesicht und wippte auf dem Boden kauernd seicht hin und her.

Das Blatt ließ er wieder fallen und vom Wind hinfort wehen.

Diesmal blieb er wo er war und stand nur langsam auf, um dann zurück zu unserem Wohnblock zu gehen.
 

Was zum Geier... ?
 

Ich verharrte noch einen Moment am Fenster, um zu sehen ob er erneut hinaus gehen würde, doch er blieb offenbar drinnen.

Als ich anschließend zur WC-Tür raus und ins Zimmer zurück gehen wollte, sah ich gerade noch rechtzeitig, wie Takanori den Flur entlang schlürfte und in meine Richtung kam.

Da sein Zimmer auf der anderen Seite war, lag die Vermutung nahe, das er aufs Klo wollte.

In Windeseile schlich ich in die Kabine, die sich am Fenster befand und hoffte er würde nicht diese wählen, falls er herein kommt.

Die WC-Tür öffnete sich und auch er ließ das Licht aus.
 

Plötzlich ging meine Kabinentür auf, jedoch nur einen Spalt.

Mein Herz raste und mir schossen Gedanken durch den Kopf, was ich tun würde, wenn Ruki mich hier sieht.

Doch sie schloss sich wieder und er ging, den Geräuschen nach zu urteilen, ganz nach hinten durch.

Ein leises Schniefen drang nun an mein Ohr.
 

Heult er etwa?
 

Oder hat er sich einen Schnupfen geholt, als er sich mit Kawasaki hinter der Sporthalle vergnügt hat?
 

Trotz meiner Wut wummerte mein Herz weiter, bis Ruki endlich den Raum wieder verlassen hatte und auch erst dann hatte ich den Mut ebenfalls zurück zu gehen.

Vorsichtig öffnete ich wenig später die Tür und sah in den Flur hinaus, er stand vor meiner Tür und starrte darauf, bevor er weiter ging und in seinem Zimmer verschwand.

Als ich langsam und bedächtig über den abgedunkelten Gang zu meinem Zimmer schlich, fiel auch mein Blick hinüber zum Einzelzimmer.

Ich fühlte mich ein wenig wie damals, als meine Verwirrung wegen Takanori so aus dem Ruder lief.

Gerade als ich mich mal wieder selbst verfluchen wollte und beim Schlüssel raus kramen auf die Türschwelle schaute, fiel mir ein Zettel auf.

Das der ebenso von Ruki sein könnte war anzunehmen, jedoch war das Blatt hier nicht zerknüllt und außerdem war dieses auch vom Wind weggetragen worden.
 

Was also soll da auf diesem Zettel stehen?
 

Ist der Wisch womöglich nicht von Takanori, sondern von Kawasaki?
 

Oder jemand ganz Anderem?
 

Aber... welchen Grund hatte Blubbski eigentlich, sich ausgerechnet an Ruki zu vergreifen?
 

Und viel wichtiger: Seit wann lässt der Drecksack es sich von 'nem Mann besorgen?
 

Ungeachtet dessen, ob der Kleine das nun von sich aus gemacht hat... oder ob Kawasaki ihn-....
 

Würde dieser Wichser echt so weit gehen?
 

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Ja, ich habs mal wieder verplant... ungewöhnliche Zeit, ich weiß und ich hab nicht viel drüber kontrolliert x)

Verzeiht bitte, auch wenn's diesmal nicht ganz so viele Worte sind.

Nun, ich mache mich auch bald daran, die restl. Reviews zu beantworten und hoffe das ich es das nächste mal schneller schaffe.

ReiRei also mal wieder sehr dramatisch, am meckern und randalieren

Er hat eben doch Temperament, wenn er es nicht hätte, würde er vermutlich auch nicht mit seiner Raubkatze zurecht kommen.

War bissel seltsam von der Schmuse-Stimmung nun wieder auf Drama umzustellen.

Irgendwie werd ich in letzter Zeit oft abgelenkt und abgehalten xD

Wie auch immer.

Ich hatte ja vor einiger Zeit schon angekündigt ein paar Worte hier da zu lassen, als Nachwort und es geht um die Konzerte der Jungs in Deutschland, wo es u. a. große Streitereien gib zum Thema Singen und Beschenken.
 

Hier also die Kurzform meines Anliegens:

Also generell ist der Gedanke, den Jungs etwas zu schenken, sicher nicht schlecht!

Man liest ja so einiges von Dortmund und München:

- Sollten wir singen und wenn ja, was?

Da brechen schon sofort die ersten Streitereien los.

Nicht zuletzt deswegen, weil Jeder meint das beste für die Band zu wissen und ob sie uns dann nicht irgendwie falsch verstehen würden ect.

- Nummern ziehen?

Ich glaube ehrlich gesagt nicht dran, dass das klappt...

Es gibt leider immer Leute, die aus der Reihe tanzen oder Diejenigen, die das nicht interessiert, was Andere organisieren.

Am Ende gibt’s auch da wieder Stress, denn es wird genauso auf das 'wer zu erst kommt, malt zuerst'-Prinzip hinaus laufen.

- Geschenkkörbe

es ist zwar 'ne gute Idee, aber bitte bedenkt da etwas:

Man kann wegen dem Zoll nicht wahllos irgendwas da rein werfen.

Selbstgemachtes – liebe Idee, aber ich denke nicht das sie es essen werden...

Ansonsten gäbe es genug, was sie sich wohl selbst leisten könnten.

Abgesehen davon werden die Jungs sicher schon seit 10 Jahren mit allem Möglichen LKW-weise überhäuft, sodass sie Dinge wie KitKat, Sonnenbrillen, Zippos oder Mayonnaise oder was auch immer, sicher schon nicht mehr sehen können.
 

Was ich damit sagen will ist: wenn ihr etwas Materielles schenken wollt, dann seid kreativ!

Macht euch wirklich 'nen Kopf, das es was ganz Besonderes wird und nicht das, was 10.000e schon seit 10 Jahren, mitunter tägl. schenken.

FanArts oder Basteleien, Klamotten selbst machen ect. wenn ihr da begabt seit, wären wieder einzigartige Dinge und kämen auch eher durch den Zoll, sofern ihr da keine 18+ Werke ab gebt…

Und es ist auch 'ne ganz schlechte Idee irgendwelche BL-FanArts abzuliefern.^^

Aoi hatte sich doch, denke ich, deutlich genug ausgedrückt, das er keinen Bock drauf hat sich mit/oder seine(n) Bandkollegen in irgend einer Art intim zu sehen.
 

Aber meiner unmaßgeblichen Meinung nach, wäre das größte Geschenk, was wir ihnen machen können folgendes:

Die Hallen, sowohl in Dortmund als auch in München sind im Gegensatz zur z.B. Saitama Super-Arena sehr klein!

Wenn ich ehrlich bin, hab ich verdammt Angst, das es da mit einigen Fans durch geht und das ganze ausartet, sodass The GazettE den Auftritt womöglich abbrechen muss und sie auch nie wieder hier her kommen!

Dann grinst sich der Veranstalter ins Fäustchen, weil er Geld bekommt für nicht erbrachte Leistung.

Nachholen werden sie wohl kein Konzert – zumindest nicht, wenn es auf solch eine Weise unterbrochen wird.

Auch für die, die nicht schuld wären, wird nix erstattet.

Ich hab keine große Ahnung von Soundchecks und Akustik in großen Räumen, aber wenn man vor lauter Kreischen nichts mehr hört, ist es bestimmt für Keinen schön.

Also bitte keinen Streit wer der bessere Fan ist oder am meisten über sie weiß und wer am lautesten brüllt bekommt zumeist auch eher negative Beachtung.
 

Wenn ihr den Jungs wirklich was Gutes tun wollt, dann gebt ihnen eine schöne Erinnerung mit, damit sie vllt. wieder zu uns kommen möchten.

Denn DAS kann Niemand kaufen oder selber machen oder anfassen ... das kann auch kein Zoll einziehen.

DAS würde ihnen wohl am ehesten ans Herz gehen.
 

Es ist mir jedenfalls wichtig, das auch hier gesagt zu haben, denn ich kenn es von mir, das nicht jeder gern in Foren liest und ich hoffe ihr seht das ähnlich wie ich.

Ich möchte niemandem meine Meinung aufdrängen, nur meine Bedenken äußern und hoffen, dass die Konzerte für uns Alle traumhaft werden. :)

Joar... nich mehr viel Geschwafel außer das Übliche eben und vllt. noch...
 


 

Die Vorschau!

Wollt ihrs wirklich wissen?

Ja, wollt ihr, sonst würdet ihr nicht lesen :P

Also viel möchte ich nicht verraten, aber Kawasaki hat noch weit mehr auf dem Kerbholz, als das was er bisher angerichtet hat, bzw. von dem Reita mitbekommen hat.

Was Ruki angeht kann ich nur sagen das wir von ihm wieder die verletzliche Seite spüren werden und was letztlich Nami – Kawasaki's Freundin mit allem zu tun hat, erfahren wir auch bald.

Bei ihr allerdings läufts auch alles andere als rosig...

(R) Nichts ist wie es scheint

Meine verfluchte Neugier allerdings ließ mich den Zettel dann doch aufheben und mit gemischten Gefühlen lesen:

'Akira, ich weiß, jede miese Ausrede beginnt mit: Es ist nicht so wie es aussieht.

Aber es ist wirklich nicht so und ich hatte noch nicht einmal die Chance es zu dir zu erklären.'
 

Das Blatt musste also von Ruki sein...
 

Doch kam ich mit Lesen nicht weiter, als bis dahin, denn es öffnete sich so eben unweit von mir eine der Zimmertüren.

Es war die Tür zum Einzelzimmer und dort war auch Jemand hinaus getreten.

Takanori... und er sah völlig fertig aus; so wie ich mich fühlte...

Er schaute mich an, mit einer Mischung aus Entsetzen und Unglauben, senkte den Kopf und sah zu Boden.
 

Ich weiß nicht mal woher das kam, das plötzlich so eine enorme Wut in mir aufkochte, aber je mehr ich dies wieder verdrängen wollte, bei dem Anblick eines niedergeschlagenen Ruki's, desto mehr brodelte es in mir.
 

Mich dem zu widersetzen war zwecklos, denn nun setzte es doch bei mir aus.

So wie ich da stand, ging ich schnellen Schrittes auf ihn zu und vernahm nur am Rande, wie panisch mich seine großen Augen anstarrten und dennoch packte ich ihn grob am Kragen, schob ihn in sein Zimmer hinein und stemmte ihn an seine Tür, welche dabei ins Schloss fiel.

„Guck mich ja nicht so an, mit deinen Kulleraugen!

Das zieht nicht!“

zischte ich den Kleinen an, ließ ihn wieder los und trat einen Schritt zurück, bevor ich ein ganz leises:

„Akira...“

von ihm vernahm, doch ich wusste noch nicht ob ich mir das anhören wollen würde, was er mir sagen könnte und so fauchte ich erneut aggressiv:

„Fick dich, Takanori!

Fick dich und diesen Spinner!“
 

„Scheiße, Akira... hör mir doch zu...!“

fiepte er mit brüchiger Stimme und schaute mich so leidend an, das ich kaum hinsehen konnte.

Schnell überwand ich die kurze Distanz wieder und schlug in bedrohlicher Haltung meine Handflächen links und rechts neben seinem Kopf an die Zimmertür direkt hinter ihm und knurrte:

„Warum... Ruki?“

„Ich konnte nicht anders...“

vernahm ich es stimmlos, gerade so hörbar von ihm und blickte in gerötete Augen.
 

„Es tut mir so leid...

Ich dachte er würde wieder aufhören...“

krächzte er ganz leise und ich sah abwartend stumm in die Augen des dicht vor mir Stehenden, welcher seinen Blick abermals senkte und sich an der Tür hinab, auf den Boden rutschen ließ.

„Ich dachte, ich müsste es nur einfach tun... das eine Mal nur...

Dann würde er wieder aufhören und uns in Ruhe lassen.

Du hättest nie etwas davon erfahren müssen...“

kam es von Takanori, während er wieder einmal ins Leere schaute.
 

Ich betrachtete das zusammen gesunkene Etwas vor mir und brummte:

„Wovon redest du..?“

„Akira... er hat es gesehen...“

flüsterte er kaum verständlich und starrte immer noch so apathisch in den Raum hinein.

Mit dem Satz konnte ich im Moment noch nicht viel anfangen, also hakte ich nach:

„Wer hat wen gesehen und wobei?“

„Kawasaki... er hat uns damals in der Dusche gesehen“

wieder nur ein Flüstern.
 

So langsam sickerte auch in mein Hirn durch, was Ruki damit sagen wollte und so lehnte ich mich ebenfalls erst einmal mit dem Rücken an die Holztür.

„Du.. du meinst... als wir...“

fragte ich, auch wenn ich es mir eigentlich selbst denken konnte und als keine Antwort kam, schaute ich hinab und sah wie Takanori mit dem Kopf nickte.

Nun war es auch endlich bei mir richtig angekommen und ich sank ebenfalls hinab auf den Hintern.

Auch jetzt kreisten meine Gedanken und ich versuchte irgendwie auszumachen, welcher Moment das gewesen sein könnte und warum Kawasaki uns eigentlich nicht unterbrochen hatte.
 

War es womöglich ein gefundenes Fressen für ihn?
 

Zuzutrauen wär's ihm ja...
 

„Am Freitagabend... als du gegangen bist... hat er mich später auf dem Klo abgefangen und mich in eine Kabine gezerrt...“

begann Ruki mit brüchiger Stimme und hatte damit meine vollste Aufmerksamkeit.

„Er hat mir gesagt, dass er uns gesehen hat und wie abstoßend er das fände...

Dann hat er mir in die Magengrube geschlagen und ich bin zusammen gesackt“

sprach der neben mir Sitzende weiter und mein Blick glitt erschüttert zu ihm hinüber.

Auch jetzt kam dieses ungute Gefühl in mir auf, das etwas ganz Mieses im Gange war.

„Akira, ich wollte es nicht, wirklich!

Er hat mich gezwungen...

Er hat gesagt, das ich auf dem Boden 'ne verdammt gute Figur mache und da ich ja sowieso 'ne kleine Schlampe bin, könnte ich ihm ja mal zeigen, was ich drauf habe...

So hat er es gesagt... ich weiß es noch ganz genau“

hörte ich es von Takanori, der seine Beine anzog und das Kinn drauf ablegte.

„Soll das heißen Kawasaki.. hat dich genötigt?“

fragte ich erneut nach und wieder nickte der Kleine nur.
 

Wenn ich dieses Sackgesicht in die Finger kriege...
 

Den mache ich kalt!
 

„Warum hast du mir nichts gesagt, verdammt?“

wurde ich nun etwas lauter, sah wie Ruki deshalb zusammenzuckte und fiepte:

„Ich wollte dir nicht den Geburtstag versauen...

Ich dachte doch, ich müsste nur das eine Mal... und... ich wollte es auch nicht gut machen.

Aber er schrie mich an, dass er wüsste, das ich das viel besser kann und ich auch gut daran täte, ihm den Blow-Job seines Lebens zu geben, sonst landet das Video bei der Schulleitung...“

„Video??“

entkam es mir entsetzt und Takanori schaffte es noch immer nicht mir in die Augen zu sehen.

„Er sagt, er hat uns mit dem Handy gefilmt...“

ergänzte das Häufchen Elend neben mir und versteckte das Gesicht an seinen zusammengezogenen Knien.
 

Wieder einmal war ich absolut geschockt und wusste nicht so recht, was ich tun sollte.
 

Am liebsten natürlich Blubbski krankenhausreif zu prügeln!
 

Doch eine Sache schien mir seltsam...
 

Als ich sie erwischt hatte war es Sonntagnachmittag... aber Ruki sprach bisher nur von Freitagnacht...
 

„Wie oft...?“

hakte ich kühl nach und versuchte ruhig zu bleiben, da mir bewusst war, dass ich diese Antwort vielleicht nicht hören will.

„Fünf mal...“

fiepte es so leise neben mir, das ich mir nicht sicher war es richtig verstanden zu haben.

Aber selbst wenn ich's tatsächlich nicht genau gehört haben sollte, so war jedes einzelne Mal zu viel!

So schnell ich konnte sprang ich auf die Füße und wollte direkt zu diesem Abschaum gehen, ihn in Stücke reißen und so lange auf diesen Dreckskerl eindreschen, bis er sich nicht mehr bewegt!

Und wenn ich damit die ganze Etage wecken würde!
 

Doch Takanori reagierte ziemlich schnell und zerrte mich wieder zu Boden, als er mahnend die Stimme erhob:

„Akira, warte!

Wenn du jetzt irgendwelchen Scheiß baust, war es nicht nur umsonst, sondern wir Beide fliegen auch von der Schule!“

Ich kämpfte mich dennoch wütend wieder unter ihm hervor und startete einen weiteren Versuch, doch erneut krallte sich Ruki an mir fest.

„Bitte, mach es nicht noch schlimmer...“

bat er mit energischer Stimme, während er mich Schraubstock-artig umklammerte und sich an meinen Rücken schmiegte.
 

Mehrmals tief durchatmend versuchte ich mich zu beherrschen und legte resigniert den Kopf in den Nacken, Takanori legte den Seinen von hinten auf meine Schulter und rieb seine Wange sanft an meiner, wagte es aber nicht seinen festen Griff um mich zu lockern und zu riskieren, dass ich doch noch entkomme.
 

Wir saßen eine Weile schweigend so da, bis ich Ruki's leise Stimmen ganz nah an meinem Ohr vernahm:

„Du musst mir versprechen, dass du keinen Mist baust; ignorier ihn einfach.

Du kennst doch unseren konservativen, homophoben Schulleiter, der wird Kawasaki's Erpressung unter den Tisch fallen lassen und auch nie für uns Partei ergreifen.

Wir fliegen hier Beide raus, wenn er ihm das Video zeigt...

Unsere Eltern erfahren dann auch was vorgefallen ist.“

„Wie soll ich diesen... diesen... Wichser einfach ignorieren, kannst du mir das mal sagen?“

fauchte ich mit zusammen gebissenen Zähnen und kniff die Augen zu.

Ich wollte Takanori nicht unnötig wehtun, wenn er so nah an mich geklettet saß und mich davon abhalten wollte, dass zu tun, wonach es mich dürstete.
 

Für ihn... meinen Kleinen... nur für ihn riss ich mich am Riemen, obwohl ich kurz vorm explodieren war.

„Fünf mal also...

Wann und wo...?“

hakte ich zornig nach, hörte aber nichts von dem hinter mir Hockenden und gab noch einmal ein fragendes Geräusch von mir, eh Ruki leise sprach:

„Das ist doch nicht wichtig...“

„Sag es, verdammt!

Sag es mir, wenn du nicht willst, das ich dem Sack die Fresse poliere!“

zischte ich säuerlich und er rückte kleinlaut mit der Sprache raus:

„Freitagnacht auf dem Klo, Samstag und Sonntag jeweils 2 mal hinter der Sporthalle, Vor- und Nachmittags...“

Als ich immer noch ungläubig tief die Luft einsog und wieder kurz davor war den Typen kalt zu machen, überrumpelte mich Takanori und warf sich auf mich drauf.
 

„Gut, also schön... wenn dir so viel daran liegt, das dieses Subjekt weiterhin atmen darf... dann reiß ich mich zusammen“

knurrte ich, noch immer ziemlich angespannt und ergänzte dann fragend:

„Warum, verdammte Axt, hast du keinen Ton gesagt!?

Ich war am Freitag noch hier und du hättest mich jeder Zeit anrufen können!“

„Ich wollte dir deinen Geburtstag nicht versauen...“

murmelte er leise und ließ mich dennoch nicht los.

„Der war schon versaut, das kannst du mir glauben...

Außerdem hätte ich viel lieber mit dir gefeiert, auch wenn das in eines unserer '3 – 4 mal'-Wochenenden ausgeartet wäre“

brummte ich und Ruki presste sein Gesicht an mein Brustbein.

Durch unser kleines Gerangel saß mein Bademantel recht locker und er schob mit seiner Nase die beiden Seiten etwas auseinander, um seine Wange an meine Haut darunter zu schmiegen.
 

Wieder verging ein schweigsamer Augenblick und aus mir wich allmählich die Anspannung, bevor ich flüsterte:

„Und ich dachte wirklich, du würdest nicht ein Wochenende ohne mich aushalten und suchst dir den erstbesten Idioten...“

„Ich sagte dir doch, ich ficke nicht rum, wenn ich jemanden habe...

Ich hab ein ganzes Arsenal an Spielzeug, damit kann ich mich selbst dumm und dämlich vögeln“

entgegnete der auf mir Liegende und ließ es sogar zu, dass ich meine Handgelenke aus seinem Griff lockerte und meine Arme um den schmalen Körper auf mir legen konnte.
 

„Weißt du was?

Wir gehen jetzt duschen, gemeinsam.

Kawasaki kennt keine Ehre, der zeigt das Video, irgendwann, dessen bin ich mir sicher.

Wenn uns nun wieder jemand erwischen sollte, wäre das auch egal, denn wir werden so oder so hier raus fliegen.

Mir steht der Sinn nach einer schönen heißen Dusche und ich glaube dir würde das auch gut tun“

erklärte ich nach einem Moment der Ruhe und wurde von meinem Kleinen perplex angesehen:

„Du denkst Kawasaki geht wirklich zur Schulleitung damit?“

„Ich bin mir sicher.

Er hat genug Gründe dafür, das zu tun und ein Gewissen hat der Typ scheinbar nicht, also spricht auch für ihn nichts dagegen“

versicherte ich Takanori und er murmelte kaum verständlich:

„Wenn du meinst...“
 

Es war auch mittlerweile Montag geworden und mitten in der Nacht, wir wären aller Wahrscheinlichkeit nach sowieso allein dort und selbst wenn nicht, würde das vermutlich auch keinen Unterschied machen.
 

Früher oder später wird Blubbski mit seinem Video zu unserem homophoben Schulleiter rennen und dann war's das für uns.
 

Alles nur eine Frage der Zeit.
 

Da kann ich mein letztes Hemd drauf verwetten...
 

Ruki erhob sich und kramte unsicher sein Duschzeug raus, stieg aus seinen Klamotten und warf sich seinen Bademantel über.

Andächtig strich er über das ins Frottee gestickte Schul-Logo auf seiner linken Brust und sah mich ein wenig ängstlich an, eh wir uns auf den Weg machten.
 

Leise liefen wir den Flur entlang und betraten den gefliesten Raum.

Wie vor einiger Zeit, ließen wir ebenso das Licht aus und entschieden uns auch ohne Worte für 'unsere' Duschkabine.

Ich nahm meinem Kleinen die schmale Tasche mit dem Duschgel ab und legte sie auf die Ablage, eh ich meinen Mantel auszog und nun auch Takanori entblätterte.

Wie ein kleiner schüchterner Junge stand er unschlüssig vor mir und so nahm ich ihn in den Arm.

Er krallte sich an mir fest und ließ mich auch nicht los als ich das Wasser anstellte.

Kein Ton kam über seine Lippen, als das zunächst noch kalte Wasser auf uns herab prasselte und erst dann allmählich wärmer wurde.
 

Er blieb auch wie versteinert an mich geklammert stehen, während ich schon begonnen hatte seinen Rücken einzuseifen und so sprach ich ihn leise an:

„Hast du Angst?“

Noch immer rührte er sich nicht, daher versuchte ich einfach alles einzuseifen, was meine Hände von ihm erreichten und das ganze mit einer kleinen entspannenden Massage zu verbinden.
 

Ruki wirkt völlig verstört...
 

Kawasaki... eines kann ich dir versichern, sobald ich die Gelegenheit hab, serviere ich dir deine Eier zum Frühstück!
 

Niemand vergreift sich ungeschoren an meinem Wildkätzchen!!
 

Takanori riss mich aus meinen Rache-Gedanken, als er mich nun seinerseits komplett mit dem Duschbad einschmierte und sich anschließend selbst noch ein wenig.

Das Wasser hatte er zuvor abgedreht und stellte es nun auch wieder an.

Seine Finger strichen über die nassen Haare in meinem Gesicht und tasten an meinen Wangen abwärts, an meinem Hals entlang und deuteten an meiner Brust ein leichtes Kratzen an, eh seine Stirn gegen mein Brustbein kippte.

So regnete das Wasser eine ganze Weile auf uns herab, während ich meinen Kleinen beruhigend am Hinterkopf kraulte.
 

„Hätte ich damals nicht diese bescheuerte Idee gehabt, zusammen duschen zu gehen und hier zu Vögeln, dann wäre das alles nicht passiert...“

nuschelte es an meiner Brust, nachdem ich den Wasserstrahl endgültig unterbrach.

„Blödsinn...

Ich finde es allgemein bescheuert, das man als älterer Schüler hier keine Beziehung haben darf, nicht mal 'ne Hetero-Beziehung und das nur, weil man sich sonst zu wenig auf die Schule konzentrieren könnte.

Dabei gibt es hier so viele heimliche Pärchen,die sich heimlich treffen müssen und eigentlich mehr Zeit für die Geheimhaltung dessen investieren, als wenn es nicht verboten wäre“

schimpfte ich gedämpfte und ergänzte:

„Bei den unter 16-jährigen Mittelstufen-Schülern versteh ich das noch, aber ab 16 sollte jeder in der Oberstufe selbst entscheiden dürfen, ob er das möchte oder nicht.“
 

Ich warf Ruki den Bademantel um und legte auch den Meinen an, schob ihn aus der Kabine und schnappte noch seine kleine Tasche mit den Duschutensilien.

Irgendwie schien er im Moment nichts auf die Reihe zu kriegen und würde wahrscheinlich noch immer relativ apathisch da stehen.

Ob unbeobachtet oder nicht, war nun eh vollkommen egal, also schlürften wir über den gering beleuchteten Flur zurück in sein Zimmer, denn ich hatte inzwischen einen Plan, um meinen Kleinen wieder ein wenig aufzubauen.
 

Ich würde das ja lieber bei mir tun, denn da guckt Blubbski wahrscheinlich eher nicht nach...

Aber ich hab das Gefühl das Shiroyama's blondes Engelchen, dann völlig am Rad dreht, so verstört wie der mich angesehen hat.
 

Wieder in Takanori's Zimmer angekommen, setzte dieser sich erst einmal auf sein Bett, doch ich trat zielstrebig auf seinen Schrank zu, holte 2 Decken hervor und breitete Beide übereinander, mitten im Raum aus.

Wortlos beäugt von Ruki, kramte ich nun seine Teelichter aus der Kommode hervor und verteilte diese weiträumig um die Decken herum.

Auf dem Schreibtisch, sowie auch vereinzelt an anderen Stellen legte ich ebenfalls welche ab und entzündete sie dann.

„Was wird das?

Willst du das Internat in Brand setzen, damit wir stilvoll abtreten und in Flammen untergehen?“

versuchte mich mein Kleiner offenbar zu necken und beobachtete weiterhin kritisch mein Tun, während ich erläuterte:

„Nein, aber ab und zu hab ich so romantische Anfälle und irgendwie bin ich der Meinung, dass unsere Situation dies gerade hervorgerufen haben wird.“
 

Ich geb ja zu, das ich verschmust bin, aber ganz so süßlich weich wie Aoi bin ich hoffentlich dann doch nicht...
 

Als ich nun Ruki's CD's durchwühlte fand ich auch etwas passend Schnulziges, was selbst mein Mitbewohner nicht besser hätte auswählen können und legte die Scheibe in die Mini-Anlage.

Noch immer blickte er skeptisch drein und so ließ ich ihn dezent grinsend wissen:

„Irgendwie kamen Shiroyama und ich letztens auf das Thema 'romantische Dates' und es war auch irgendwie gruselig zu wissen, das er ähnliche Vorstellungen von dem Thema hat wie ich.

Aber dieser Takashima scheint mir ziemlich verklemmt, da wird er seine Leidenschaft für sentimentalen Schmalz voll und ganz ausleben können.“

„Lass ihn, ich mag ihn…“

murrte mein Kleiner und stand auf, kniete sich mitten auf die Decken und setzte fort:

„Uruha erinnert mich an mich selbst... früher...“
 

Uruha?
 

Soll das ein Spitzname sein oder so?
 

Wenn er meint...
 

Ohne weiter drauf einzugehen und auf der Sache herum zu reiten, sprach ich:

„Ich sag doch gar nichts...

Aber irgendwie... kommt mir der Typ so bekannt vor...“

„Schon möglich...

Ich denke mal, er wird schon das ganze letzte Jahr hier gewesen sein und du wirst ihn sicher mal gesehen haben“

mutmaßte Takanori, bevor ich mich zu ihm auf die Decke begab und mich vor ihm hinkniete, als ich im Flüsterton zustimmte:

„Hmm... das wird’s wohl sein.“
 

Doch bevor sich unsere Lippen berührten stoppte ich und senkte nun meinerseits den Kopf.

Ich konnte mir in dem Moment nicht erklären, wieso ich mein Kätzchen nicht einfach küssen konnte und so spürte ich im nächsten Moment seine warme Hand in meinem Nacken, wie sie mich zögerlich kraulte.
 

„Ruki... sag, hat dich dieses Mistschwein noch zu... anderen Dingen gedrängt?“

hauchte ich voller Angst, etwas zu hören zu bekommen, was mich wieder einmal in Rage versetzen würde, doch der vor mir Sitzende wisperte nur ein leises 'Nein' und tupfte ein Küsschen auf meine Stirn.

Ich hob meinen Kopf wieder an, schaute meinem Gegenüber in die Augen und schob den Frottee-Stoff von seinen Schultern, ließ meine Lippen direkt an seinen Hals wandern und leckte die wenigen Wassertropfen ab, die von den nassen Haaren hinab perlten und liebkoste die feuchte Haut zärtlich.

Takanori rührte sich dabei kaum, nur seine Hand lag weiterhin in meinem Nacken und hielt sich dort fest, als ich ihn sachte auf den Rücken drängte und mich halb über ihn stützte.
 

Ich löste den locker sitzenden Gürtel und schob den störenden Fetzen beiseite, roch am nach Duschgel duftenden Körper unter mir und verteilte andächtig kleine Küsse darauf.

Sein Bauch war ein wenig rötlich, wahrscheinlich kam das von Kawasaki's Schlag...

Vorsichtig wollte ich mich auf Ruki ablegen und wurde sogleich aufgehalten, er öffnete auch meinen Bademantel und fuhr mit den Armen unter dem Stoff um mich herum, drückte mich dann an sich und begann mich sogar sehr sanft zu streicheln.
 

Selbstverständlich sehnte ich mich nach derlei Berührungen, aber nicht wenn mein Kleiner dafür erst gebrochen werden musste, dass er das freiwillig tut...
 

Mit dem Wissen kann ich es gar nicht richtig genießen...
 

Takanori...
 

„Ich hab dich so vermisst.

Ich bin wegen dir fast wahnsinnig geworden... mal wieder“

gab ich zu und hörte wie der Angesprochene gerade so hörbar wiederholte:

„Vermisst...“

„Ja... deine Stimme... deine Wärme... wie du mich berührst und... wie sich dein Körper an fühlt“

bestätigte ich noch einmal und spürte wie er seine Hände unter dem Frottee hervor zog und an meinen Kopf legte.

„Mich... hat noch nie Jemand vermisst...“

murmelte er und drehte sich nun auf den Bauch, blieb still liegen und flüsterte:

„Bitte... sei dieses Mal vorsichtig.

Ich fühl mich irgendwie... etwas angeknackst.“
 

Takanori dachte offenbar, ich würde das alles hier nur veranstalten, um Sex von ihm wollen, doch das lag nicht in meiner Absicht.

Nur seine Nähe wollte ich jetzt unbedingt und sie würde mir auch vollkommen reichen, also legte ich mich seitlich neben ihn und beugte mich etwas über den entblößten Körper.

Meine Lippen zupften sanft seinem Ohr, eh sie hinein hauchten:

„Weißt du, ich steh voll drauf, wie sich deine Rückenmuskulatur so bewegt.

Aber noch mehr fasziniert es mich, wenn ich das Leuchten in deinen Augen sehen kann.

Das, was mich so tierisch eifersüchtig macht, wenn du dir irgendwelchen neuen Glitzerkram gekauft hast... doch besonders toll ist es, wenn du kommst... und ich dann dieses tief zufriedene Glänzen darin sehe.“
 

Zugegebenermaßen war das verdammt dick aufgetragen, aber es ist verflucht noch mal die Wahrheit und momentan sprudeln meine Gefühle eh nur so aus mir heraus.
 

„Du bist sooo kitschig...“

kam es von Ruki, als er sich wieder zu mir herum drehte und ich mich gespielt eingeschnappt verteidigte:

„Ich bin ein verknallter Vollhorst... vergiss das nicht.

Da darf man so einen Müll von sich geben.“

„Das ist kein Müll, das ist nur ganz furchtbar kitschig“

brachte mir mein Kleiner lächelnd entgegen und ich hakte mit erhobenen Augenbrauen nach:

„Kitschiger als dein Faible für Glitzerkram?“

„Viiiieeeel kitschiger!“

bekräftigte Takanori und unterstreichte seine Meinung auch noch mit einem Nicken.

Resigniert kippte mein Kopf an die Schulter des unter mir Liegenden und ich murmelte:

„Ouh man... ich bin echt am Arsch...“

„Nein, nur ein Müll-labernder verknallter Vollhorst“

grinste Ruki und so langsam schien er sich mental wieder zu fangen, also brummte ich wieder gespielt schmollend:

„Ja ja, dreh das Messer ruhig in der Wunde – ist angenehm...!“
 

Mein Kätzchen hatte inzwischen wieder damit begonnen mit mir zu schmusen, hob nun den Kopf an und versuchte nun einen Kuss zu erhaschen, doch abermals hinderte mich etwas daran, seinem stummen Wunsch nachzukommen.

Seufzend legte er seinen Kopf wieder ab und starrte an die Decke, bevor er sprach:

„Ich weiß, das du das Gefühl hast, wenn du mich küsst Kawasaki's Schwanz im Mund zu haben...“

Geschockt sah ich ihn an, wusste nicht was ich sagen sollte und er flüsterte weiter:

„Es... ist widerwärtig... ja, ich weiß...

Wenn du willst putze ich mir noch 5 mal die Zähne und gurgle-...“

„Nein... wenn ich dich küsse... dann nur deswegen so zurückhaltend, weil ich denke, das dieser Drecksack die sinnlichsten Lippen der Welt, auf so abartige Weise misshandelt hat... und... ich Angst habe, das du daran zerbrichst.

Mir kommt da immer wieder so ein Bild vor Augen.

Ich weiß nicht, ob es ein Traum war oder nur meine Fantasie, aber ich sah dein Gesicht.

So stark, unnahbar, verführerisch... und plötzlich begann es von den Lippen aus zu bröckeln und zu zerfallen.

Dein Mund öffnete sich, als ob du schreien wolltest, aber es war kein Ton zu hören...“

„Ein stummer Schrei also?“

hakte er nach und ich nickte als Antwort, schmiegte meinen Kopf wieder auf Takanori's Brustkorb und fühlte, wie sich sein Arm um mich legte.
 

„Akira... ich verspreche dir, ich werde nicht zerbrechen.

Ich bin immer noch stark...!

Ich brauche nur eine Weile, um das ganze abzuhaken und ich möchte... nein, ich will das du mir dabei hilfst“

sprach Ruki ruhig, aber mit sicherer Stimme weiter und ich fragte sogleich:

„Wie?“

„Ich... ich geb mich dir hin.

Liefere mich aus...

Hier und jetzt.

Liebe mich.

Zeig mir, das du mich willst.

Nicht nur den Sex oder die eventuellen Moneten meiner Erzeugerfront oder einen netten Zeitvertreib.

Mach mich wieder glücklich...“

waren die Sätze, die mich enorm unter Druck setzten, denn ich wollte um keinen Preis jetzt irgendetwas versauen und nuschelte überrumpelt:

„Wir können auch nur hier liegen-..“

„Nein.“

fiel Takanori mir ins Wort und ich setzte fort:

„...und reden-...“

„Nein...“

unterbrach er mich erneut und ich probierte es noch einmal:

„...oder weiter nur schmusen?“

„Nein!

Ich hab dieses verdammte Wochenende kaum ausgehalten, ohne dich und verflucht... ich will was mir zu steht!

Und das bist du, mit Haut und Haaren... und all dem kitschigen Unfug da in deinem Kopf, der sich so toll anhört“

kam es bestimmend von Ruki und dann krallte er sich in meinen Bademantel, als hätte er Angst das ich ihn jetzt allein lassen würde.
 

„Wie hübsch, dass du meine Gefühle und intimen Gedanken als Unfug bezeichnest...“

neckte ich ihn daher und nun lächelte auch mein Kleiner wieder, entspannte sich merklich und hauchte dann:

„Jetzt küss mich endlich um den Verstand, ich gehe hier ein vor Sehnsucht!

Oder muss ich erst wieder herrisch werden, bis du tust was ich will?“

kam dann doch ein kleiner Anflug von Dominanz in meinem Wildkätzchen hoch, eh er seine Lippen einfach auf die Meinen presste, ohne eine Antwort abzuwarten.
 

Da war es wieder... mein kleines Raubtier.
 

Jenes, welches ich trotz der scharfen Krallen so sehr lieben gelernt habe...
 

Ich erwiderte seine Avancen jetzt nur allzu gern und begab mich auf ihn drauf, wurde auch sogleich zwischen seine Beine dirigiert und von diesen fest umklammert.

Auch seine Arme hielten mich bei sich und wollten mich offenbar nie mehr weg lassen.

Gefangen... wie ein Insekt, dass in die Venusfliegenfalle getappt ist.
 

Wie gern würde ich mich fressen lassen.
 

. . .
 

Takanori zu beschreiben würde sicher einen ganzen Roman umfassen...
 

Er ist stark... und doch so unglaublich sensibel.
 

Verführerisch... und wirkt dabei so unschuldig.
 

Er ist ziemlich versaut... und doch das reinste Wesen, das mir bisher begegnet ist.
 

Ein kleiner Teufel... und trotzdem irgendwie engelsgleich.
 

Er ist sanft... und kann doch so intensiv sein.
 

Leidenschaftlich und impulsiv; manchmal sogar zurückhaltend und schüchtern.
 

Er denkt in einer Weise, die ich vorher nicht kannte, und es fasziniert mich.
 

Niemand hatte es bisher geschafft, mir ein solch enormes Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit zu geben, obwohl ich nie geglaubt hatte, dass ich so etwas suchen und brauchen würde.
 

. . .
 

Bin ich verliebt in ihn?
 

Oder ist es schon mehr als das..?
 

Ich kann mich seiner Anziehungskraft einfach nicht erwehren...
 

. . .
 

Wie kommt es, dass ein Mensch so etwas in einem auslösen kann, obwohl man einst dachte, dass man diesen Menschen ganz sicher niemals auch nur ein bisschen mögen könnte?
 

Er so gar nicht das ist, was man glaubte zu wollen oder nicht so aussieht, wie man es mal für perfekt gehalten hatte?
 

Ruki konnte perfekter nicht sein für mich und schon gar nicht in diesem Moment, wo er seine undurchdringliche Schale fallen ließ und mich ganz an sich heran lassen wollte.

Ohne die Zügel an sich gerissen zu haben.
 

Eine ganz neue Seite an ihm.
 

Seine Hände lagen nun ungewohnt entspannt und vom Körper weg gestreckt neben ihm, statt mich wie sonst mit den Fingernägeln zu malträtieren und auch seine Beine um meiner Hüfte ließen locker.

Dennoch wollte er mich wohl nicht ganz hergeben und folgte mir sogar etwas, indem er seinen Kopf, soweit es seine Lage zuließ, mir entgegen zu strecken versuchte, als ich mich einige Zentimeter von ihm entfernt hatte.

Die Krallen ließ er aber dennoch ruhen und zerrte mich nicht wieder zu sich, er wartete ab, bis ich mich ihm von alleine wieder näherte.
 

Normal hätte er mir seine Sicheln schon längst in die Pelle gerammt, aber er blieb zahm.

Ich spielte eine Weile dieses Spiel mit ihm und es machte irgendwie Spaß zu sehen, wie sich seine Lippen, ab einer bestimmten Distanz zu den Meinen, immer wieder schnappend näherten.

Wie ein Magnet.

Je länger wir dieses Spielchen trieben, desto ungeduldiger schien mein Kleiner zu werden und zog seine für ihn so typische Schmollschnute.
 

Irgendwie wollte ich diesen recht unbescherten Augenblick mit ihm einfach nur genießen und die Zweisamkeit auskosten, die wir noch haben könnten, bis der Morgen anbricht und der Unterrichtstag beginnen würde.
 

„Ich weiß, das wird dich jetzt schocken, aber... ich kann nicht“

flüsterte ich und sofort blickten mich große ungläubige Augen an:

„Du kannst nicht?

Potenzprobleme?“

„Um Gottes Willen, nein!

Ich bin 17, das wäre äußerst unangebracht...“

brummte ich und wurde sogleich verbessert:

„18!“

„Stimmt...

Egal, ich will einfach nur-...“

begann ich zu erklären und Takanori fiel mir ins Wort:

„Nur was?

Kuscheln?

Aber wieso?“

„Öhm... weil... ich das toll finde?“

entgegnete ich dem und wurde wieder fragend angesehen:

„Toller als Sex?“

„Ja...

Äh, Nein!

Aber jetzt im Augenblick... will ich nur, das es dir wieder gut geht und ich denke, das es ohne viel besser wäre“

probierte ich meinen Standpunkt zu erklären und hörte nur ein unwilliges:

„Hmm...“

von Ruki, bevor er sich auf die Lippen biss und zu überlegen schien.
 

Beschwichtigend und möglichst darauf bedacht keinen Streit vom Zaun zu brechen, murmelte ich:

„Ich meine, wenn wir erst mal nur schmusen und dann vielleicht später mehr wollen... dann können wir immer noch-...“

„Akira!“

fiel er mir mal wieder ins Wort und packte mich Wildkätzchen-like am Nacken, eh er mich wissen ließ:

„Ich kann dir jetzt schon sagen, wenn du mich anfasst, will ich mehr und ich schwör, ich verprügel dich, wenn du mich nicht anfasst!“

„Ok ok, bitte droh mir nicht!“

winselte ich gespielt verängstigt und vernahm das zufriedene Grinsen Takanori's.
 

„Wir haben noch weit über 4 Stunden Zeit, bis wir wieder aufstehen müssten.

Gestattest du mir, dir wenigstens ein paar Zärtlichkeiten zukommen zu lassen, bevor du mich zerfetzt?“

bat ich und mein Kleiner ließ wieder von mir ab, eh er erklärte:

„Ich sagte doch, ich mach nichts.

Ich wollte nur verdeutlichen, dass ich Bedürfnisse habe, nach dieser gefühlten Ewigkeit ohne dich!“

„Du bist unersättlich, wie eh und je...“

murrte ich, nicht wirklich ernst gemeint und sah im Augenwinkel, wie Ruki die Krallen zückte und frech lächelte.
 

Gieriges kleines Biest!
 

Kaum hatte ich los gelegt und versucht Takanori auf sanfte Art und Weise zu verführen, schloss er seine Augen und genoss offenbar eine Zeit lang meine Mühen, doch der Schein trügte...

Er ist wenige Augenblicke später einfach so in meinen Armen weggepennt, während ich eigentlich vor hatte seinen Oberkörper zu liebkosen.

Angesichts dessen musste ich schon irgendwie an meinen Liebhaber-Qualitäten zweifeln...
 

Man... muss ich langweilig sein...
 

Ich löste mich vorsichtig von meinem Kleinen und pustete überall im Raum die Teelichter aus, ließ nur noch Eines davon brennen, damit ich mich noch zurecht fand und Ruki's Bettzeug zu uns holen konnte.

Sachte schmiegte ich mich an die Kehrseite meines schlafenden Raubkätzchens, welches sich kurz zuvor auf die Seite gedreht und zusammen gerollt hatte.

Nun löschte ich auch das letzte Lichtlein und deckte uns Beide zu, richtete das Kopfkissen aus und versuchte nun auch noch ein wenig schlafen zu können.
 

War ja auch ein nervenaufreibender Tag für uns...
 

Leider brach der helle Morgen nun viel zu schnell heran und Takanori's Wecker piepste – weit angenehmer, als meine Höllenmaschine.

Ich lag auf dem Rücken und mein Kleiner mit dem Kopf auf meinem Arm.

Er schmatze leise, als ich mühsam ein Auge halb öffnete und daher auch sah, wie sich vermutlich wegen dem Piepsen, eine Falte zwischen seinen Augen bildete und seine Hand nach meinem Gesicht tastete, als würde er da den Wecker abstellen können.
 

Irgendwie ist er ja schon putzig, wenn er da so im Halbschlaf kaum was mitkriegt.
 

Zu der Falte gesellte sich nun auch noch ein unwilliges Brummen, als er so langsam zu realisieren schien, das da kein Wecker war und er am falschen 'Störenfried' herum zu drücken versuchte.

Plötzlich fuhr Ruki erschrocken hoch und blickte sich panisch um, eh er offenbar wieder wusste, wo er war und warum.

Knurrend ließ er sich wieder sinken und maulte:

„Ich will nicht...“

„Ich auch nicht.

Wer weiß schon, was uns gleich erwarten wird...

Ob sie uns schon angeekelt angucken?“

fragte ich in den Raum hinein und wurde daher nur verpennt angesehen, eh er sich grummelnd vom Boden erhob, sich gähnend streckte und dabei sämtlich Knochen zu knacken schienen.
 

Ich wollte es ihm gleich tun, doch ich brauchte einen zweiten Anlauf, um mich zu erheben.

„Schaffst du es noch, alter Mann?“

neckte mich mein frecher Kleiner, während ich Mühe hatte mich hoch zu hieven.

„In meinem fortgeschrittenen Alter muss man eben etwas langsamer machen, nicht das ich hinfalle und mir sämtliche Gräten breche“

gab ich Takanori zu bedenken und er setzte noch eins oben drauf:

„Das hat man nun davon, wenn man sich auf einen älteren Kerl einlässt...“

„Das sagt der Richtige!

Wer ist denn vorhin einfach so eingeschlafen?“

konterte ich, als ich endlich auf meinen Beinen stand und mir ein unschuldiges frivoles Grinsen entgegen gebracht wurde.
 

Während Ruki sich auf sein Fensterbrett schwang und seine Kippen zückte, warf ich ihm seinen Morgenmantel zu und das Bettzeug wieder dahin, wo es hingehörte und drückte ihm ein Küsschen auf die Wange, während ich meinen Mantel wieder ordentlich zu knotete und den Raum verließ, nachdem ich sagte:

„Wir sehen uns, spätestens im Klassenraum.

Mal sehen, ob die ganzen Hyänen schon Bescheid wissen und sich das Maul zerreißen.“

„Wir werden sehen... ja...“

hörte man es gerade so in melancholischem Ton von dem im Fenster Sitzenden, der eben so verwegen nach draußen sah und an seiner Zigarette zog.
 

Nichtsahnend betrat ich mein Zimmer und erwischte meinen Zimmernachbarn mehr oder weniger in flagranti beim Rummachen.

Er saß halb auf seinem Schreibtisch und hatte ein Bein um Takashima's Hintern gelegt, mit den Armen um dessen Nacken und so konnte ich mir die Bemerkung einfach nicht verkneifen:

„Alter, Shiroyama... wenn du wüsstest, wie unmaskulin das aussieht, wenn du da so dran hängst.“

„Mhmmm Klappe, Suzuki“

schnurrte er und stellte sich richtig hin, nachdem ich offenbar seinen Gast buchstäblich verscheucht hatte, mit meiner plötzlichen Anwesenheit.

Denn der stürmte regelrecht aus dem Zimmer und wieder einmal hatte mein Mitbewohner dieses dümmliche Grinsen im Gesicht, als er säuselte:

„Ich bin mir sicher, dass deine Nacht auch recht interessant war.“

Ohne einen weiteren Kommentar dazu, zogen wir unsere Schuluniformen an und machten uns für den Unterrichtstag fertig.
 

Später im Klassenzimmer war es allerdings irgendwie seltsam.

Vielleicht bin ich ja auch nur paranoid, denn ich kam mir irgendwie angegafft vor, doch niemand schien mich oder Takanori speziell zu beobachten und irgendwelche Tuscheleien waren auch nicht zu vernehmen.

Das Frühstück in der ersten Pause verlief auch eher unspektakulär und ich gab mir verdammt viel Mühe diesen Wichser zu ignorieren, da ich ja darum gebeten wurde.
 

..
 

Offensichtlich hat Blubbski bisher noch dicht gehalten, aber dem Frieden zu trauen wäre fatal.
 

Trotzdem kam mein Kleiner kurz vorm Ende der letzten Pause am heutigen Tag auf mich zu und sprach mit gesenktem Haupt:

„Warte nachher nicht auf mich.... ich muss was erledigen...“

Doch bevor ich die Info verarbeiten konnte und um entsprechend aufgebracht zu reagieren, klingelte es schon zur Stunde und unser Japanisch-Lehrer betrat den Raum.

Immer wenn er nicht hinsah, versuchte ich so oft es ging per Scharade, über die Tische hinweg aus Ruki heraus zu bekommen, was das sollte und wurde von diesem gekonnt missachtet.
 

Ich war mir nicht sicher, doch ich hatte wieder so ein komisches Gefühl im Bauch.

Mitten in der Stunde sprang Takanori auf und verließ den Raum, mit den Worten:

„Ich muss dringend aufs Klo..“

gab unserem verdutzten Lehrer keine Chance zu reagieren und schon läuteten meine Alarmglocken, denn er geht sonst nie während des Unterrichts zur Toilette..

Das Kawasaki die Schulstunde geschwänzt hat, hatte mich bisher beruhigt.

Doch jetzt, wo mein Kätzchen da draußen unbeaufsichtigt war, spielten sich die widerlichsten Szenarien vor meinen Augen ab.
 

Er wird doch wohl nicht zu diesem Abschaum gehen und-...?
 

Sofort sprang ich auf und wollte hinter rennen, doch wurde ich sofort zurück gepfiffen und auf meinen Platz verwiesen.

Alle begonnenen Argumente die ich dafür hervorbringen wollte, wurden vehement entkräftet und so fürchtete ich die ganze verfickte letzte Stunde um Ruki, denn der kam auch einfach nicht zurück.
 

„Wo zum Henker bleibt Matsumoto und wieso ist Kawasaki schon wieder nicht anwesend?

Das Kawasaki des öfteren was Besseres zu tun hat, als an meiner Stunde teilzunehmen, ist ja nichts neues.

Aber bei Matsumoto dachte ich eigentlich schon, das ihm mein Unterricht zusagt...“

meckerte der Mann ganz vorne, während er den Dia-Projektor anwarf und auf die Uhr sah.

Normal war der auch wesentlich besser drauf, doch heute schien auch unser Japanisch-Lehrer mit dem falschen Fuß aufgestanden zu sein.
 

Wenn ich ihm nur erklären könnte, was da vermutlich gerade bei Takanori und diesem Widerling abgeht, dann könnte ich es vielleicht verhindern, aber so...
 

Fuck!
 

Fuck!!
 

Fuck!!!
 

Wie konnte ich eigentlich nur denken, dass das jetzt ein Ende haben würde, nur weil ich wieder da bin?
 

Sobald es geklingelt hatte war ich mindestens so schnell aus dem Klassenraum gerannt, wie Aoi's nächtlicher Besuch heut morgen aus unserem Zimmer und suchte sofort hinter der Turnhalle nach den Beiden, doch natürlich waren sie nicht dort zu finden.

Ich durchkämmte auch die Räume in der Sporthalle selbst und jeden mir bekannten versteckten Winkel, vergebens...

In Ruki's Zimmer schien auch niemand und auch bei Kawasaki traf man nur seinen Mitbewohner an.

Auch im WC waren sie nicht und sie wurden ebenfalls von Niemandem gesehen.

Die Fenster der Unterrichtsräume des U-förmigen Schulgebäudes lagen alle in östlicher, nördlicher und westlicher Richtung, nicht aber auf die südlich gelegene Hofseite, die man nur vom Flur aus sehen konnte und so war die Chance sehr gering, das jemand sie während der Schulstunde hätte sehen können.
 

Es war zum Haareraufen!
 

Wie vom Erdboden verschluckt.
 

Nervös und mies gelaunt schlürfte ich zurück zum Wohnblock, in unser Zimmer und kippte ziemlich fertig aufs Bett.

Ich wusste einfach nicht, wo ich sonst suchen sollte und ans Handy ging Takanori auch nicht, weder wenn ich anrief, noch als ich es mit Shiroyama's Telefon probierte.

Jener stand zunächst schweigend am Fenster gelehnt und sprach mich dann doch wieder an:

„Hier, nimm eine Anti-Stress-Kippe von Kai, die Kouyou für den Notfall bei mir gebunkert hat...“

Mein Mitbewohner zeigte mir die durchgehend in weißes Papier gedrehte Zigarette und so hob ich fragend eine Augenbraue:

„Wer ist Kai?“

während ich mich lustlos zum Fenster schleppte und den angebotenen Glimmstängel an mich nahm.

„Kouyou's Mitbewohner“

antwortete der nun neben mir Stehende und hielt mir das Flämmchen des Feuerzeugs unter die Nase.
 

Zwar bin ich nicht wirklich Raucher und hatte es auch nicht vor zu werden, aber bescheidene Umstände erfordern eben auch bescheidene Maßnahmen...
 

Als ich am Fenster stand und auf Aoi's andeutenden Blick hin zu erzählen begann, was sowohl in der Nacht passiert war, als auch das was sich aller Wahrscheinlichkeit nach genau jetzt ereignete und mein Zimmernachbar hörte aufmerksam, aber immer noch wortkarg zu.

Die Zigaretten von diesem Kai schienen nicht so stark zu sein wie, das was Ruki sich so reinzieht und so hustete ich weit weniger als sonst.

Gerade als ich die Kippe ausgedrückt und weg geschnippt hatte, ergrifft Shiroyama meine Hand, zog mich mit einem Ruck an sich und umarmte mich ohne Vorwarnung.
 

Etwas steif blieb ich stehen und vernahm das gedämpfte Brummen neben mir:

„Stell dich nicht so an Suzuki, eine simple Umarmung unter Freunden ist nicht schwuler, als das was du mit deinem Puma im Bett machst.“

Räuspernd und unkommentiert erwiderte ich die Geste nun und hielt mich beherzter als beabsichtigt an Aoi fest.
 

Einen Moment blieben wir so stehen, bis mir mein Mitbewohner auf den Rücken klopfte und nuschelte:

„So, das reicht jetzt, genug ist genug!

Das artet sonst noch in eine handfeste Bromance aus...“

„Eine was...?“

kam es unwissend von mir, eh ich mich von meinem Gegenüber löste und gedanklich schon wieder zu meinem Kleinen abdriftete, ohne das ich es verhindern konnte.

„Das erklär ich dir, wenn du älter bist, Suzuki“

neckte er mich und verschwand aus dem Raum, mit den Worten:

„Wenn ich dein Raubtier sehe, sag ich ihm, er soll sich bei dir melden, Ok?“
 

Anschließend begab ich mich noch einmal auf die Suche und beendete diese genauso erfolglos wie die erste.

Die Abendsonne tauchte alles in ein rötliches Licht und in mir stieg der Wunsch auf, einmal mit Takanori in aller Ruhe einen Sonnenauf- oder -untergang beobachten zu können.
 

Irgendwo...
 

Ganz weit weg...
 

Ohne diesen Drecksack am Hals, der uns dazwischen funkt oder irgendwelche gesellschaftlich moralischen Arschgeigen im Nacken, denen es nicht passt, was wir tun....
 

Da ich, zerstreut wie ich zur Zeit bin, mein Handy im Zimmer vergessen hatte und nicht wusste, ob Aoi noch da war oder schon wieder zurück ist, schlürfte ich demotiviert zurück in unseren Wohnblock, um ihn vielleicht doch noch irgendwie zu erreichen und erstarrte vor Schreck, als ich oben ankam.

Denn statt meinen Mitbewohner vorzufinden, saß da Jemand und kauerte auf meinem Bett, mit dem ich nun am allerwenigsten gerechnet hätte und so fragte ich ungläubig:

„Nami?“
 

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Haja!

Was wird sie wohl nun von unserem ohnehin schon gestressten Reita wollen?

Wo ist Ruki ab geblieben?

Und was ist mit Kawasaki?

Hat der irgendwas mit Ruki's Verschwinden zu tun?

Ob unserem armen Wildkätzchen was passiert ist?

Fragen über Fragen tun sich da auf und keine klaren Antworten für unseren armen ReiRei.

Ich bin mir übrigens noch nicht sicher ob ich nun ein U-Kapitel einschiebe, eh ich das ganze Wirrwarr auflöse, oder ob ich direkt damit weiter mache.

Weil das U-Kapitel eben genau die Nacht behandelt in der Reita später bei Ruki landet bzw. der Morgen danach.

Da doch viele von Euch wissen wollten, wie dieser Abend/Nacht aus Uruha's Sicht verlief und dann die Handlung vllt. schon zulange her wäre wenn ich dann noch ne Woche dazwischen verstreichen lasse.

Sehr schwer zu entscheiden...

Wie dem auch sei!

Für Ruki ging es ja in diesem Kapitel (und auch schon in dem davor) nicht so rosig zu, auch wenn der Kleine sich tapfer schlägt.

Einige von Euch hatten es ja schon richtig vermutet, was derweil passiert war.

Und ich bin auch weiterhin für Spekulationen offen, wie das ganze weiter verlaufen könnte :D

Hmmm joar... wieder ein paar mehr Worte und Fehler, wie immer später... der übliche Sülz... bla.
 


 

Kommen wir zur Vorschau!

Wie gesagt, ob U oder R weiß ich noch nicht.

Beim U-Kapitel geht’s halt eben um das oben schon Erwähnte und beim R-Kapi demnach weiter mit der Auflösung voran.

Zu Nami sei mal gesagt, dass sie wohl in vielerlei Hinsicht schockieren wird.

(U) Wir sollten da mal reden...

Ich frage mich, was wäre wohl heute, wenn ich Yuu nicht kennen gelernt hätte?
 

Wäre ich jetzt womöglich mit jemand anderem zusammen?
 

Eher nicht...
 

Ich glaub ich wäre immer noch allein und würde wie ein Kaninchen in meinem Erdloch hocken und darauf hoffen, dass mich niemand findet.

Und wahrscheinlich wäre ich alles andere, aber nicht glücklich...
 

Andererseits beschäftigt mich auch so Vieles mehr, seit Aoi in mein Leben getreten ist.

Da wäre zum Beispiel die Sache mit seinem Herzen und die damit verbundene, immerwährende Gefahr ihn verlieren zu können.

Schnell, und ohne die Chance etwas tun zu können...
 

Genauso beschäftigt mich aber auch mein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, denn er ist wirklich ein Glücksgriff für mich.

Er hat schon recht, wenn er sagt, dass ich so schnell niemanden finden würde, der alles gibt und kaum etwas dafür verlangt.

Selbst das bisschen, was er möchte... sich erhofft... selbst das krieg ich nicht hin...

Und ich frage mich, woran es liegt?
 

Ist es vielleicht nur mein Stolz oder mein Eigensinn, der mich nicht einfach offener werden und mich ihm geben lässt, was er sich wünscht?
 

Ich wusste noch nicht wie ich es anstellen würde, aber eines hatte ich als Ziel fest vor Augen: es wirklich und ernsthaft versuchen, Yuu das zu geben, was er sich von und mit mir erhofft.

Anfangen wollte ich damit, dass ich mich mit ihm treffe und in aller Ruhe mit ihm bespreche, was ich nach reiflicher Überlegung beschlossen hatte.

Heute Abend, also gleich, würde ich hinunter gehen und das Thema möglichst unverfänglich an schneiden.
 

Jawohl!
 

Guter Plan Kouyou!
 

Eigentlich zu perfekt, um nicht gleich wieder zerschmettert zu werden!
 

Immer positiv denken...
 

Damit richtete ich meine Haare vorsorglich noch einmal vor dem Spiegel und rauchte vor lauter Nervosität doch noch eine Zigarette von Kai, die er mir ab und an mal übrig lässt; immer dann, wenn er meint, dass ich nervös wirke.

Dementsprechend hatte ich noch 4 oder 5 auf Vorrat hier herum fliegen und nippte nun hibbelig an der Kippe.
 

Am besten, ich nehm die Restlichen mit zu Aoi...
 

Schließlich ist er die Hauptursache meiner Unruhen geworden.
 

Als ich damit fertig war, schloss ich das Fenster wieder und hüllte mich in ein leichte Wolke meines Parfüm, auch wenn ich zu gern wüsste, welchen Duft Yuu verwendet, denn der riecht immer abartig gut und betörend.

Leider lässt er seinen Krempel aber nicht rumstehen, wenn er mich erwartet – im Gegensatz zu Suzuki...

Bei dem sieht es immer aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen...

Schlimmer als ich...

Ich gehe ja auch nicht einfach an seinen Schrank und gucke nach, wie das Parfüm heißt und vielleicht wäre dann auch der Zauber dahin, wenn ich es jeden Tag an mir schnuppern würde.
 

Voller Mut und Tatendrang machte ich mich auf den Weg, eine Etage tiefer und klopfte dennoch nur vorsichtig an, denn jetzt wurde es ernst...
 

Mein ganzer wundervoller Plan wurde jedoch komplett über den Haufen geworfen, als ich hinein gelassen wurde und 'ihn' erblickte.

Ihn, Suzuki, hier im Zimmer...!

Beinahe wäre ich vor Schreck wieder hinaus gestolpert, denn mit dem Kerl hatte ich irgendwie ganz und gar nicht gerechnet.

Vor lauter Panik richtete sich mein Blick nur noch auf den in seinem Bett Liegenden und ich könnte noch nicht einmal sagen, ob er wach war oder schlief, doch als Aoi auf mich zu kam und mich gewissermaßen aus meiner Schockstarre holte, zischte ich in gedämpften Ton:

„Wieso... hast du nicht gesagt, dass du nicht alleine bist?“

„Lass ihn, er tut dir doch nichts und er hatte 'nen ziemlich miesen Tag...“

flüsterte mein Gegenüber zurück und wollte mich weiter in den Raum hinein ziehen, schloss dabei seine Zimmertür und so schimpfte ich noch immer recht leise:

„Aber ich... ich...

Yuu... verdammt, ich will nicht dass er... oder irgendwer Anderes davon weiß...“

„Man Kouyou, vertrau mir doch einfach ein wenig mehr...“

entgegnete er mir ruhig und schaute mich mit einem seichten Lächeln an.
 

Ich allerdings war irgendwie durch den Wind und nicht wirklich damit einverstanden, schließlich hatte ich nun einen vollkommen hinfälligen Plan und war dennoch der festen Meinung:

„Aber das ist... ich will nicht, das Jemand von uns weiß...!“

„Suzuki weiß doch schon von Anfang an von uns“

sprach Aoi auf mich ein und wollte mich offenbar damit eher beruhigen, doch mich versetzte das nur noch mehr in Aufregung.

„Was?“

fragte ich also schon etwas lauter und vor allem ungläubig und mein Freund bekräftigte noch einmal:

„Er weiß, dass ich verrückt nach dir bin... noch bevor du es gewusst hast!“

„Und wieso weiß ich davon nichts?“

wollte ich nun empört von ihm hören und Yuu gab beschwichtigend von sich:

„Weil's nicht wichtig ist und außerdem weißt du doch auch von ihm und Matsumoto!“
 

Doch eh ich hätte reagieren können, stand urplötzlich Suzuki vom Bett auf – den hatte ich gerade irgendwie vollkommen vergessen – und fauchte uns an:

„Was habt ihr eigentlich für ein Problem?“

Erstarrt konnte ich nicht einmal mehr vernünftig atmen und mich zudem auch keinen Zentimeter mehr rühren, als sich dieser Typ direkt an mich wandte:

„Und du, was glaubst du denn, was ich für Einer bin?

Sag es mir, was bin ich deiner Meinung nach, hm?

Du kennst mich doch gar nicht und du bist nicht besser als die Anderen, wenn du mich mit denen über einen Kamm scherst!“

Auch Aoi schienen jetzt die Worte zu fehlen und ich konnte auch erst Luft holen, als Suzuki wieder auf Abstand ging und weiter moserte:

„Ich sag dir, was ich für Einer bin!

Ich bin ein total hoffnungsloser und liebeskranker Fall, der von seinem Freund betrogen wurde.

Zumindest denke ich, dass es mein Freund ist... oder war...

Wir haben es irgendwie nie wirklich auf die Reihe bekommen, klare Fronten zu schaffen.

Bin ich wahrscheinlich auch selbst dran schuld...“
 

Ein Glück hatte sich Yuu's Zimmernachbar nun wieder in sein Bett fallen lassen und knurrte von dort aus weiter:

„Ja, die Person, die mir mein verdammtes Herz und den Verstand geraubt hat, ist auch ein Kerl!

Mit Schwanz, Eiern und ohne Titten...

Und weißt du noch was?

Shiroyama da, das ist ein ganz toller Typ und ein Kumpel wie sau, also halt den armen Mann nicht so lange hin.

Der hat's echt nicht verdient...“

Ich musste mehrmals schlucken und auch Yuu sah aus, als würde er einen derartigen Auftritt das erste mal erlebt haben.
 

Im Prinzip hatte Suzuki ja nicht unrecht... mit dem was er sagt...
 

Aber die Wahrheit ist halt doch so manches Mal ein Schlag ins Gesicht.
 

Und als würde der bisherige Vortrag noch nicht reichen, haute der Typ auch noch raus:

„Von mir aus könnt ihr knutschen oder was immer ihr so tut.

Ich bin der Letzte, der dich irgendwo verpfeifen wird, Takashima...

Nur bitte... verschont mich heute, falls ihr doch mal Vögeln wollt.

Das ertrag ich gerade nicht...“

Ich für meinen Teil, war schon lange nicht mehr so fassungslos wie in diesem Augenblick und auch dem neben mir Stehenden schienen irgendwie die passenden Worte zu fehlen.

„Öhh...“

war das einzige, was er dazu zu sagen wusste...
 

Nicht, das ich nicht ohnehin vor gehabt hätte, zumindest das Thema noch einmal anzuschneiden, aber dass Suzuki hier so derartige Wellen schlägt war sogar so schockierend, dass ich nicht mal flüchten hätte können und ich hier wie eine Salzsäule da stand.
 

Gerade als ich dachte, ich könnte es wagen wieder Luft zu holen und meinem aufgrund des Sauerstoffmangels vermutlich rot angelaufenen Gesichtes eine Entspannungspause zu können, fing dieser Typ auch noch an sich auszuziehen:

„Stört euch hoffentlich nicht, wenn ich nackt penne...“

Mein Herz machte einen Satz und mein Blick wandte sich abrupt von Suzuki's entblößter Erscheinung ab, direkt in Aoi's Gesicht, welcher die Brauen ratlos hoch zog.

Das Sahnehäubchen des ganzen setzte der Kerl da drüben allerdings erst jetzt noch oben drauf, denn der stieg wieder aus seinem Bett und holte irgendwas aus seiner Nachttischschublade.

Ich konnte einfach nicht weiter hinsehen, denn er lief nun tatsächlich – selbstverständlich vollkommen nackt – zu Yuu hinüber und drückte ihm den Kram in die Hände:

„Viel Spaß damit...“
 

„Ähm... danke Kumpel...“

hörte ich es nur zögerlich von meinem Gegenüber, eh ich vernahm wie sich Suzuki wieder zurück bewegte und während er sich ins Bett legte knurrte:

„Immer gern...“

Erst jetzt konnte ich mich endlich trauen zu sehen, was Aoi da nun bekommen hatte.

Auf der anderen Seite im Zimmer hörte man nun auch laute Musik durch Kopfhörer spielen und ich versuchte diese seltsam bunten viereckigen Tütchen zu identifizieren.

Yuu legte die Dinger auf seinen Schreibtisch und setzt sich auf seinen Stuhl, klopfte auf seinen Schoß und ich schüttelte vehement meinen heißen Kopf.

Schwer seufzend wandte sich Aoi seinem PC zu und ließ etwas dezente Musik laufen.
 

Wir schwiegen eine Weile, während ich noch immer da stand, wo Suzuki mich überfahren hatte und mein Blick wanderte immer wieder verschämt zu diesen merkwürdigen Tütchen.

Ich wollte wissen, ob es das ist was ich vermute und warum dieser Typ gleich so ausgeflippt ist und eigentlich wollte ich auch über was ganz anderes reden, als mich wegen dem Blödmann da drüben zu streiten.
 

Nun atmete der am Laptop Sitzende tief ein und bat noch einmal:

„Komm setzt dich auf meinen Schoß...

Ich will meine Schoß-Bitch haben.“

Verschämt glitt mein Blick zum Mitbewohner hinüber und sogleich hörte ich Yuu wieder flüstern:

„Egal... denk einfach nicht dran, dass er da ist.

Komm her... bitte.“

Ich rang mich dann doch durch und dass obwohl wir nicht alleine waren.

Einfach aus dem Grund, weil ich es wirklich mit Vertrauen versuchen wollte und ich ja eigentlich sowieso vor hatte mich etwas mehr zu öffnen, auch wenn die Situation vorhin eher an 'ich kam, sah, und vergaß völlig was ich vor hatte' erinnerte.

„Ich hab auch etwas zeitgenössischere Schnulzen rausgesucht, nur für dich, Schnabeltierchen“

schnurrte es vor mir, als Aoi nach meiner Handgriff und mich zu sich zog.

Je näher ich ihm kam, desto breiter wurde sein Lächeln und... verdammt, dem kann man einfach nicht widerstehen!
 

Mein Kopf war noch nicht wieder auf Normaltemperatur und daher klammerte ich mich einfach an meinen Freund fest, welcher vorsichtshalber mit der Rücklehne des Stuhls zum Tisch gerollt war, damit wir nicht umkippen konnten.
 

Umsichtig wie immer.
 

Ach Yuu...
 

Ich weiß gar nicht was ich nächstes Schuljahr machen soll, wenn du nicht mehr hier bist.
 

Dank meines nicht-unterdrückten Seufzens bekam ich die Aufmerksamkeit des unter mir Sitzenden, welcher mich mit fragendem Blick anschaute.

„Was machen wir, wenn du fertig bist mit der Schule?

Ich will dich nicht verlieren...“

flüsterte ich leise und der Angesprochene fuhr sanft mit dem Daumen über meine Lippen, bevor er antwortete:

„Sei dir erst mal sicher, dass du mich willst, bevor du dir Gedanken machst, dass du mich verlieren könntest.“
 

Wenn ich's nur fertig bringen würde, dir zu sagen wie sehr ich dich will...
 

Ich wusste nicht was ich darauf sagen sollte, das heißt ich wusste es schon, nur war ich zu feige es auszusprechen...

Darum schlang ich meine Arme wieder um Aoi's Schultern und schnaufte resigniert.

Auch ich wurde nun fest gehalten, als würde er jetzt meine Gedanken lesen können und wüsste was ich hätte sagen wollen.
 

„Mhmm, ich glaub ich hab da was für dich“

sprach mich Yuu kurz darauf wieder an und ich ließ ihn los, sah aufmerksam zu ihm und beobachtete, wie er in seiner Schreibtischschublade herum wühlte und ein Handy hervorzog, welches ich noch nicht kannte.

„Hier, das ist eines meiner Notfalltelefone, ich schenke es dir.

Ist zwar nur ein Prepaid-Handy und du müsstest es ab und zu aufladen, aber sonst ist es tipptopp.

Die Kamera ist nicht die beste, aber ich denke mal du wirst eh nicht den ganzen Tag damit rumlaufen und Fotos machen.

War mein Erstes, hab jetzt ein Vertrags-Handy und wenn du willst lass ich den Vertrag so abändern, das ich die Nummer zu diesem Telefon kostenlos anrufen kann“

erklärte er und ich stotterte:

„Aber du.. du... kannst mir doch nicht einfach dein Handy schenken...“

„Wieso denn nicht?

Du hast doch eh bald Geburtstag und außerdem würde ich mich sehr freuen, wenn ich dich immer erreichen könnte“

sprach er weiter auf mich ein und ich wollte verunsichert wissen:

„Woher weißt du wann ich Geburtstag habe?“
 

Mir wurde zunächst nur ein Schmunzeln entgegengebracht, eh er zu antworten begann:

„Du hattest mir mal von einem bestimmten Geburtstag erzählt und was da alles schief gelaufen ist.

Ich hab einfach den Wochentag, den du mir genannt hast, in dem entsprechenden Jahr rausgesucht und vor gerechnet, da bin ich auf den 9. Juni gekommen.

Richtig?“

„Oh... stimmt...

Wann hast du denn Geburtstag?“

„Am 20. Januar wurde ich geboren, aber ich gedenke auch dem 28. August“

antwortete er mit leisen Worten und ich blickte verwirrt drein.
 

Aoi gab mir ein Küsschen aufs Kinn und sagte in gedämpften Ton:

„An dem Tag hat meine Mutter mir das zweite mal das Leben geschenkt.“

„Tut mir leid...“

nuschelte ich schnell und sofort wurde ich beruhigend angesehen:

„Schon Ok, wenn du es nicht wissen solltest, hätte ich auch nichts gesagt.“

Daraufhin betrachtete ich mein Gegenüber einen langen Moment eingängigst und verspürte bald den Drang danach, in sein wundervolles schwarzes Haar zu greifen und es zwischen den Fingern zu drücken.
 

Und erst dieser Hals...
 

Oh Gott...!
 

Mein Herz machte abermals einen Satz und dabei war noch nicht einmal was passiert, doch das Adrenalin schoss gerade nur so durch meinen Körper und erst recht, als Yuu mitzubekommen schien, wie ich ihn an sabberte, denn er legte den Kopf schräg nach hinten und flüsterte:

„Trau dich...

Tu was du tun willst.“

Perplex schaute ich ihn an und er ergänzte:

„Ich hab dich doch schließlich gesehen.“

Unsicher warf ich einen erneuten Blick auf Suzuki, doch der lag noch immer so da, wie er sich ins Bett geworfen hatte und auch Aoi bestätigte:

„Der pennt...

Bitte mach das, was du machen wolltest!“

Es war schon fast eine Forderung und vielleicht kam ich dieser deswegen auch nach und nahm zögerlich erst eine Haarsträhne zwischen Daumen und Zeigefinger, zwirbelte sie und schaute wieder auf diesen anstachelnden Gesichtsausdruck vor mir.
 

Mutig fuhr ich nun mit der ganzen Hand durch das glänzende Haar und griff fester zu.

Fast automatisch legte sich Yuu's Kopf fügsam in meine Handfläche und er bot seinen Hals somit regelrecht an.

So verlockend wie das war, konnte ich dem auch nicht widerstehen und tupfte erst vorsichtig mit den Lippen darauf, doch dann konnte ich gar nicht anders als zumindest einen Biss anzudeuten.
 

Es war einfach zum wild werden.
 

So richtig... rrrrrrrrhhhh!
 

Sehr bald drängte auch Aoi sein Gesicht in meine Halsbeuge und begann seinerseits bei mir zu knabbern, entlockte mir ein wohliges Seufzen und begann auch seine Hände an meiner Rückseite wandern zu lassen.

Ich ließ mir das solange gefallen, bis die vorwitzigen Finger immer wieder unter meinen Klamotten verschwanden und zog sie immer wieder hervor, doch mein Freund ließ sich davon nicht sonderlich bremsen, der versuchte es einfach noch mal.

Trotz dessen, dass mir das Fummeln hier gefiel, machte mich die Anwesenheit Suzuki's nervös und so wollte ich es irgendwie nicht so ganz zulassen, das Yuu mich hier halb auszieht.
 

Doch eh ich hätte etwas dazu sagen können, bat mich mein Gegenüber:

„Bleib bei mir...“

„Hmm?“

kam es überrascht von mir und Aoi verdeutliche seine Absichten:

„Ich will dich nicht gehen lassen, bleib heute Nacht hier... bitte.“

Wieder wollte sich mein Kopf in Richtung seines Mitbewohners drehen, doch der unter mir Sitzende hinderte mich daran und sah mich fast flehend an.
 

Wer soll denn diesem Blick widerstehen können?
 

Ich wusste nicht welches Pferd mich getreten hatte, das ich zugestimmt habe, aber zumindest schien mir Yuu damit überglücklich und irgendwie musste ich ihm ja auch noch wegen dem Telefon entgegen kommen.

Voller Elan begann mich der unter mir Sitzende zu knutschen und fummelte natürlich noch etwas eifriger.

Mir fielen nun allerdings auch wieder die kleinen Tütchen auf dem Tisch ins Auge und Aoi bemerkte es natürlich, dass etwas anderes als er meine Aufmerksamkeit hatte und drehte uns soweit herum, dass er sehen konnte was mich wieder in Panik versetzte, denn so aus der Nähe war ziemlich klar zu erkennen, was in den kleinen Quadratischen Folien eingeschweißt war...
 

Mein amüsiertes Gegenüber schnappte sich solch ein Ding und hielt es mir vor die Nase.

Ich wich zurück, als wäre es gefährlich... und irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass es gefährlich sein musste.

„Das sind doch nur Kondome, was guckst denn schon wieder so erschlagen?“

Ich konnte darauf nichts antworten und sah nur peinlich berührt zur Seite weg, doch Yuu musste natürlich ausgerechnet 'das' fragen:

„Du wirst doch so was schon mal in der Hand gehabt haben oder?“

Damit hatte er mich sozusagen bei den Eiern, denn das hatte ich wirklich noch nicht, bis auf den kurzen Moment, als ich so was versehentlich aus seinem Nachtschrank gefischt hatte.
 

„Kouyou?“

sprach er mich an und näherte sich mit dem Ding meinem Oberkörper, ich wich abermals zurück und Aoi fragte noch einmal:

„Du hast wirklich noch nie einen Gummi ausgepackt und angewendet?

Nicht mal bei der Aufklärung im Biologieunterricht?

An 'ner Gurke oder Banane?“

Darauf antwortete ich ihm selbstverständlich ebenfalls nicht und spürte wieder meinen warmen Kopf.

„Ihr hatte doch Aufklärung oder?“

wollte er von mir wissen und ich nickte, eh ich nuschelte:

„Aber ich war... krank...“

„Zufällig krank, ja?“

hakte Yuu grinsend nach und drückte mir einen Küsschen auf, eh er das Ding endlich wieder weglegte und mich dann weit überschwänglicher abknutschte.
 

„Tja ich fürchte, dann muss ich dir das wohl beibringen, mein Schnabeltierchen“

schnurrte er an meinem Lippen und ich schaute ihn nun mit aufgerissen Augen an, eh mir ein entsetzter Laut entwich.

„Nicht?“

fragte er mich nun, noch immer mit den Lippen an den Meinen und ich schüttelte ängstlich den Kopf, während wir und aus nächster Nähe anstarrten.

Nun war es Aoi, der zurückwich und wissen wollte:

„Willst du kein Kondom verwenden oder wie soll ich das verstehen?“

Mehr als ein weiteres Kopfschütteln brachte ich total eingeschüchtert nicht zustande und so begann er zu erläutern:

„Also prinzipiell bestünde bei uns zwar wenig Gefahr, denn ich geh mal davon aus, das du nicht in Zwischenzeit mit irgendwem Anderes intim gewesen bist, aber ohne könnte es 'ne ziemliche Sauerei geben.

Ich weiß nicht, ob du das verkraftest... so viel böser Schmutz!“

Ein schelmisches Grinsen war auf seinen Lippen, eh er zufügte:

„Spaß beiseite, Schnabeltierchen, ich bring dir das bei und dann kannst du immer noch entscheiden, was du willst und was nicht.“
 

Wieder einmal wusste ich nicht was ich sagen sollte und ließ mich nur allmählich wieder aufs Rumschmusen mit Yuu ein.

Gerade als ich mich etwas erholt und neuen Mut zusammen gesammelt hatte, um Aoi von meiner Entscheidung wissen zu lassen, sprach dieser mich erneut an:

„Lass uns im Bett weiter machen, ich kann nicht mehr sitzen.“

„Sag doch, wenn ich dir zu schwer bin!“

brummte ich, stand auf und wurde sogleich verbessert:

„Du bist nicht zu schwer, ich könnte ohne dich wohl nicht so lang in der gleichen Position sitzen bleiben.

Du bist eher ein Grund für immer so sitzen bleiben zu wollen.“

„Schleimer“

murrte ich und wurde frech angegrinst, eh Aoi sagte:

„Ja... in manchen Situationen bin ich verdammt schleimig!

Leg dich ins Bett, ich mach nur noch den Kasten hier aus und bin gleich bei dir.“
 

Damit wurde ich zum Bett geschoben und sah wie mein Freund sich nach vorn auf den Tisch beugte, mir sein wahnsinniges Hinterteil präsentierte und seinen PC ausschaltete, anschließend die blöden kleinen Tütchen nahm und sie in seine Schublade vom Nachtschrank warf.

Sein Blick fiel dabei auf mich, denn ich lag schon im Bett und so schmunzelte Yuu:

„Mit Klamotten?

Darf ich dich etwa ausziehen?“

Demonstrativ zog ich die Bettdecke höher und sah wie er lächelnd mit dem Kopf schüttelte:

„Wie du meinst.“
 

Damit zog auch er lediglich seine Latschen aus und löschte sämtliche Lichter.

Als er dann bei mir vorm Bett stand und hinein krabbelte, zupfte er mir die Decke weg und schmiegte sich ganz dicht an.

Bei dem Schmusekurs, den Aoi jetzt einschlug, hatte er offensichtlich nicht vor sofort schlafen zu wollen...

So begann er abermals mich innig zu küssen und ließ es sich auch nicht nehmen, sehr bald wesentlich intensiver zu Fummeln, als noch vorhin auf dem Stuhl.

Die warmen Handflächen machten mich verdammt nervös und so versuchte ich ein Thema anzuschneiden, was mein wild gewordenes Schmusetier bremste:

„Was genau hatte eigentlich Suzuki für ein Problem mit mir?

Hab ich dem irgendwas getan, das der mich so über den Haufen fährt?“

Yuu stoppte notgedrungen sein Tun und antworte dann:

„Das lag nicht an dir, aber er denkt eben das Matsumoto ihn betrogen hat oder so was...

Lass die Beiden das aus kaspern, einmischen ist immer 'ne riskante Sache“

und schon war er wieder mit meinem Hals beschäftigt.
 

Einen Augenblick ließ ich ihn gewähren, doch als sich Yuu zwischen meine Beine drängte, knurrte ich in einem Kuss hervor:

„Ich glaub nicht, dass Takanori das tun würde...“

„Woher willst du das wissen, ich meine... ich weiß nicht ob dir klar ist, das der Kleine es faustdick hinter den Ohren hat“

entgegnete Aoi mir und setzte dann mit feurigem Knutschen fort, doch wieder unterbrach ich ihn:

„Wie meinst du das?

Ich finde ihn eigentlich ziemlich nett, auch wenn er ein wenig-...“

„Versaut ist?

Du hast ja keine Ahnung wie versaut, Kouyou, dagegen bin ich ein Engel.

Wenn du wüsstest, wie oft Suzuki hier in Einzelteile zerlegt angekrochen kommt...

Das Kerlchen muss ein Biest sein im Bett“

fiel mir Yuu schmunzelnd ins Wort und schien sichtlich Spaß dabei zu haben, das auszuplaudern.
 

Ob wir von dem selben kleinen Kerlchen reden?
 

Er wirkte auf der Schulfeier gar nicht sooo... versaut...
 

„Stehst du etwa drauf...?“

hakte ich also vorsichtig nach und abermals hielt Aoi inne, als er antwortete:

„So ein kleines bisschen Kratzen und Beißen ist schon geil, aber Matsumoto ist mir eindeutig 'ne Nummer zu groß... was das betrifft.

Ich hoffe ja immer noch darauf, dass du mich mal richtig anpackst.“

„I- ich weiß nicht... ich glaub, das.. das ist nicht so Meins...“

brachte ich dem entgegen und hörte wie er sprach:

„Keine Angst, dich werde ich immer mit Samthandschuhen anfassen, aber wenn du etwas wilder werden willst... nur zu.“

„Glaub ich nicht...“

brummte ich leise und sah zur Seite, Yuu nutze die Chance natürlich gleich und bearbeitete meinen dadurch wieder freigelegten Hals weiter.
 

Irgendwie hatte ich begonnen das Gefühl zu genießen, wenn man mir derartige Berührungen zukommen ließ und sie auch zu vermissen, sobald sie aufhörten und ich irgendwie mehr davon wollte.
 

Verdammt, warum bist du nur so unwiderstehlich..?
 

Ohne das ich mich dagegen wehren konnte, brachte Aoi mal wieder alles in mir zum Kribbeln und ich konnte mich kaum entscheiden, was ich lieber hätte: Einerseits ließ ich mich mittlerweile sehr gern von ihm verwöhnen, aber andererseits war immer noch Suzuki da drüben.

Abgesehen davon wollte ich doch schon den ganzen Tag etwas los werden, wo ich irgendwie immer nicht dazu gekommen bin.
 

„Yuu?

Ich... wollte... mal mit dir reden...“

sprach ich das Thema also an und hätte mich am liebsten gleich selbst geschlagen, da ich nun nicht mehr zurück konnte.

Sofort hatte ich auch die Aufmerksamkeit des Gemeinten, welcher seinen – trotz der Dunkelheit im Raum noch einigermaßen zu erkennenden, total verwuschelten Kopf von meinem Hals entfernte:

„Ok...“

kam es fast ein wenig ängstlich von dem auf mir Liegenden, der nun neben mich rutschte und abwartend liegen blieb.

Ich drehte mich ihm zu und begann nervös zu stammeln:

„Also... es geht um... um... ähm...“

„Sex?“

hakte er lächelnd nach und ich blickte ihn ertappt an:

„Woher weißt du..?“

„Weil du immer so herum eierst, wenn's darum geht“

erklärte er schelmisch grinsend und wartete meine weiteren Reaktionen ab.
 

„Oh... also... ich.. ich hab nachgedacht... und.. und... verdammt..!“

begann ich und brach trotzdem wieder ab, doch Aoi fragte plötzlich:

„Du willst keinen Sex mit mir haben?“

„Nein!

Also... ich ähm.. will schon...

Du nicht?“

stotterte ich wieder total hibbelig und er entgegnete dem:

„Doch natürlich, aber ich dachte du willst mir jetzt sagen, dass du nicht willst.“

„Darum... ging's eigentlich nicht...“

brummte ich leise und Yuu hakte unsicher nach:

„Worum dann?“

„Ich ähm... also... ich will...“

kam wieder nur unbrauchbares Gebrabbel von mir und der vor mir Liegende flüsterte:

„Ganz ruhig Schnabeltierchen, egal was du mir sagen willst, ich akzeptiere alles und reiß dir sicher nicht den Kopf ab.“

Tief durchatmend versuchte ich nun es noch einmal gefasster:

„Also... ich will, das du... mit mir... schläfst.

So rum halt...“

„Oh... du meinst, ich soll den aktiven Part übernehmen?“

wiederholte Aoi meine Aussage und ließ es sich offenbar durch den Kopf gehen, nachdem ich nur nickte und wir uns schweigend ansahen.
 

„Öhm ja, und warum?“

wollte er nun noch von mir wissen und ich konterte irritiert:

„Willst du etwa doch nicht?“

„Doch, doch selbst verständlich, ich will nur das du die richtige Entscheidung triffst“

erklärte Yuu seine Absicht dahinter und so versuchte ich ihm meine Gründe dafür näher zu bringen:

„Also... ich denke, das ich viel zu nervös wäre... wenn ich … also... du weißt schon...“

und versagte vor lauter Nervosität natürlich dabei...

„Hmm, und du bist dir im Klaren, das du dich mir vollkommen hingeben müsstest, sonst könnte es weh tun...

Oder hast du nun keine Angst mehr?“

fragte mich mein Freund in leisem Ton, während sein Zeigefinger an meinen Lippen entlang strich und so gestand ich:

„Ich hab verdammt viel Angst...

Aber ich hab noch mehr Angst dir weh zu tun.“

„Das ist süß von dir, aber das sollte nicht dein einziger Grund sein.

Also ich nehme das jetzt mal so hin und plane damit, das soll aber nicht heißen, dass du dich nicht umentscheiden kannst, Ok?

Erstmal müssen wir sowieso noch einiges in den Griff kriegen“

führte Aoi weiter aus und brachte mich zum Grübeln.
 

„Was denn?“

hakte ich also doch kleinlaut nach und so antwortete er ruhig:

„Deine Angst.

Du zierst dich noch immer, dich von mir berühren zu lassen und noch weit größer ist das Problem, das du Scheu davor hast mich anzufassen.“
 

„Aber das tu ich doch...!“

versuchte ich mich zu verteidigen, doch Yuu entkräftete meinen Einwand sogleich:

„Ja, ich bin auch stolz auf dich, dass du es wenigstens probierst, aber solange du dich dabei nicht richtig entspannen kannst und jedes mal kleine Tode stirbst.

Wir müssen wohl einfach üben, üben... üben....“

„Wenn das mal nicht in deinem Sinne liegt“

warf ich neckend ein und Aoi grinste:

„Tut es, und versteh mich nicht falsch, ich steh auch irgendwie drauf, wenn du dich zierst, aber wenn du dich nicht fallen lassen kannst, wenn's ernst wird...

Tut's weh...“

Wieder streichelten seine Fingerspitzen zart an meinem Kiefer entlang, eh er fortsetzte:

„Deswegen will ich, das du mir vorher vollkommen vertraust.“
 

„Warum machst du das eigentlich?“

wollte ich einen stillen Moment später von ihm wissen und der fragte:

„Was meinst du?“

„Na... ich hör's nur immer wieder, zum Beispiel in der Umkleide, wie sich ein Kerl irgendwann nimmt was er will, wenn er keinen Bock mehr hat zu warten...“

nuschelte ich leise und vernahm wie Yuu sich auf den Arm stützte und ausführlich etwas darlegen wollte:

„Kouyou... ich erklär dir da mal was.

Ich habe nichts davon, wenn ich das genauso handhaben würde und du dich dann vor mir verschließt, weil ich wie ein wildes Tier auf dir herum rutsche und du mich dann gar nicht mehr an dich heran lässt, weder körperlich noch geistig.

Wenn's mir um Befriedigung meiner Gelüste nach dir ginge, habe ich meine Hand, aber wenn ich mit dir so verdammt intime Momente erleben will, dann mach ich das wegen dir.

Das schöne daran, dich auch im Bett zufrieden zu stellen ist, dass du irgendwann gelernt haben wirst, das du bei mir alles kriegst, was du willst und du von allein zu mir kommen kannst.

Das du dich nach meiner Zuwendung sehnst, das ist ein wundervoller Gedanke für mich und mein Lohn für diese Mühe.

Ehrlich gesagt wundert es mich absolut nicht, wenn den Typen, die möglichste schnell auf ihre Freundin oder auch Freund rauf wollen, dass deren Partner irgendwann wegrennen, sobald bei denen das erste Verliebtsein verflogen ist.

Ich will nicht das du mir wegrennst...“
 

„Das hab ich nicht vor...

Wüsste auch gar nicht mehr wohin“

murmelte ich kaum hörbar und Aoi lächelte:

„Das ist gut, verdammt gut, für mich.“

„Auf jeden Fall will ich es probieren...“

ließ ich ihn wissen und wieder neckte mich mein Gegenüber mit diesem dämlichen Wort:

„Sex?“

„Ja...

Aber nicht jetzt sofort!“

warf ich panisch ein und mein Freund grinste, als er mir versicherte:

„Schon klar.

So sympathisch wie mir Suzuki geworden ist, aber dabei will ich ihn nicht haben.

Überlass dein Erstes Mal ganz mir und denk nicht soviel drüber nach.“
 

Neugierig bin ich ja nun schon.
 

Verdammte Zwickmühle!
 

Wieder war Ruhe im Raum eingetreten und man hörte nur noch die Musik der Ohrstöpsel von Yuu's Zimmernachbarn, als er mich ansprach:

„Was ich noch sagen wollte, ich bin morgen in der Stadt im Krankenhaus.“

„Was, ist was passiert?!“

fiepte ich erschrocken und wurde zum Glück schnell wieder beruhigt:

„Nein, nein das ist nur 'ne Routine Untersuchung.

Worauf ich hinaus wollte ist, das ich gleich den Vertrag auf die andere Nummer ändern lasse und... eigentlich wollte ich Kondome und Gel kaufen, aber das hat sich ja dank meines charmanten Mitbewohners vorerst erübrigt.“

„Ähm... bist... du sicher... naja... das.. die gehen?“

wollte ich mit hochrotem Kopf wissen und Aoi hakte irritiert nach:

„Wieso sollten sie nicht?

Das sind ganz normale Gummis.“

„Naja, ich also... von der Größe her... meine ich...

Nicht das die zu klein sind... oder so...“

stammelte ich peinlich berührt und Yuu lachte gedämpft auf:

„Oho, danke für die Blumen Kouyou, aber so ein Ding ist verdammt dehnbar.

Das wüsstest du vielleicht auch, wenn du nicht absichtlich bei der Aufklärung gefehlt hättest!

Abgesehen davon ist mein kleiner Freund da wohl noch im Standartmaß, also ich muss nicht zwingend zu Übergrößen greifen, auch wenn das mein Ego enorm pushen würde.“
 

Er schmunzelte noch immer belustigt, eh er zum eigentlichen Punkt seiner Ansprache kam:

„Aber auch darauf wollte ich nicht hinaus.

Ich wollte wissen, was dir lieber ist bei der Vorbereitung: Finger oder Spielzeug?“

„Hö?

Vorbereitung?“

kam es perplex von mir und Aoi sprach weiter:

„Ja, ich würde gern wissen ob du dich – wenn wir von deiner gegenwärtigen Entscheidung ausgehen, dass du dich mir hingeben willst – lieber einen Dildo oder meinen Fingern vordehnen lassen möchtest.“

„Ich will nicht!“

krächzte ich entsetzt und hörte Yuu nur grummeln:

„Ich hätt's mir allerdings denken können, das du keine Ahnung haben wirst...

Aber das erklär ich dir später genauer, alles was ich dir jetzt dazu sagen werde ist, dass das wohl unumgänglich sein wird.

Machen wir das nicht, tut es dir auf jeden Fall weh.“
 

Wie gut das er mich so entmutigt...
 

„I- ich... ähm... was... hättest du denn lieber...?“

wollte ich daher völlig verunsichert wissen und von Aoi kam es nahezu wie aus der Pistole geschossen:

„Ich?

Finger!

Egal wie rum, ob ich bei dir oder du bei mir.

Mit derartigem Spielzeug will ich mich irgendwie nicht anfreunden, da bin ich eigen.

Alles was irgendwie die Form eines Schwanzes hat ist mir nicht geheuer, aber wenn du drauf bestehst... dann drück ich ein Auge zu.“

Da ich nicht wollte das Yuu sich wieder mal nach mir richten würde, stimmte ich zu:

„Ok... Finger...“

„Sicher?

Ich meine es gibt Leute die mögen das nicht so...“

gab er mir zu bedenken und ich brummte:

„Ich weiß doch gar nicht was ich mag, woher denn auch, aber wenn dir dabei wohler ist...“
 

Wieder lächelte er und raunte:

„Mal sehen... vielleicht hol ich doch was, nur für alle Fälle.

Lass ich mich eben ausführlich beraten.“

„Oh Gott, das könnte ich nie...“

murmelte ich und Aoi gab mir auch gleich recht:

„Stimmt, aber du würdest die Straßenseite wechseln, wenn du einen Sex-Shop siehst, geschweige denn auch nur einen Fuß darein setzen.“

Nur ein resigniertes Brummen kam aus meiner Kehle...
 

„Ich wollte dich eigentlich mitnehmen, aber du hast länger Unterricht als ich und das Warten im Krankenhaus ist sicher ätzend.

Wenn ich mich dann anschließend im Shop berieseln lasse, wüsste ich auch gern, dass du nicht panisch durch die Stadt irrst und ich dich nie wieder finde“

ärgerte mich Yuu mal wieder und ich schmollte gespielt:

„Hee, so schlimm bin ich nun auch wieder nicht...“

„Nicht?

Meinst du also, du könntest todesmutig 3 Straßen weiter auf mich warten?“

kam es neckend von ihm und ich murrte:

„Spinner...

Ich würde sogar soweit gehen, das ich vor dem Geschäft warte!“

„Auf der anderen Seite der Straße?“

grinste Aoi und ich knurrte ertappt:

„Ja...“

„Ach Schnabeltierchen, warum hast du nur solche Panik davor?“

fragte er eher rhetorisch und ich antwortete ihm dennoch kaum hörbar:

„Ich weiß es nicht...“
 

Stille im Raum.

„Hörst du?

Suzuki's Musik ist aus, ab jetzt sollten wir nur noch ganz ganz leise sein und flüstern...“

schlug Yuu vor und legte sich halb auf mich drauf, bevor ich brummte:

„Ach deshalb bist du schon wieder am Fummeln...

„Mhmmm!

Und weil ich gern fummel, wenn dir das noch nicht aufgefallen ist“

konterte mein Freund und knabberte wieder einmal an meinem Hals herum, als ich dabei nuschelte:

„Ist mir glatt entgangen...“

„Wenn du zynisch wirst, ist das definitiv sehr anregend“

schnurrte es an meinem Ohr.

„Ich könnte auch im Regen stehen und Hoola tanzen und du würdest es geil finden...“

war ich felsenfest überzeugt und vernahm dicht neben mir:

„Rrrrhhh Kopfkino!“
 

Hätte ich mir denken können...
 

„Du... im Regen... gänzlich durchnässt...

Deine weißen Klamotten... die nur so an dir kleben...“

führte er seinen Film im Hirn weiter aus und so fragte ich:

„Wieso weiß?“

„Weil man unter einem weißem nassen Shirt wunderbar deine rosa Nippel sehen kann, vor allem wenn du dabei noch leicht frierst...“

erklärte er mit hörbar dreckigem Grinsen und ich zischte:

„Perversling.“

„Rrrrhhh....!“

hörte man es abermals von dem halb auf mir Liegenden und ich knurrte beschämt:

„Manno!“

„Pssst, denk dran Suzuki liegt da drüben und hört dir zu..."

konterte Aoi und schob seine Hand gezielt unter mein Shirt, zwirbelte meinen Nippel und so fluchte ich leise:

„Yuu, verdammt!

Nimm die Griffel da weg sonst-...!“

„Sonst?“

stichelte der betörende Blödmann weiter und wechselte zu der anderen Brustwarze und mir entwich nur ein schwaches:

„Fuck...
 

Einen Augenblick ließ ich ihn machen und genoss es wirklich, auch dann noch, als ich eigentlich schon gefügig da lag und murrte:

„Ich versuch hier ein vernünftiges Gespräch mit dir zu führen.“

„Ich ich versuche dich vernünftig von deinen Ängsten abzulenken“

brachte er dem mit heiserer Stimme entgegen, sodass ich nur noch halbherzig nuschelte:

„Aber aber...“

„Sssscht, lass mich dir doch was gutes tun...“

schnurrte er und begann an meiner Hose herum zu pfriemeln.

„Du kannst doch nicht...!“

war mein letzter abwehrender Versuch ihm zu entkommen, doch Aoi raunte leise:

„Kouyou, entspann dich einfach.“

„Aber... hnnverflucht!“

ein kaum ernst zu nehmender Protest meinerseits, als die Hand unter meinem Oberteil an meinen Schritt rutschte.
 

„Wehr dich doch nicht, ich kann's doch spüren...“

flüsterte mein Freund an meinem Hals und ich hielt seine nach unten gewanderten Finger fest, ich biss förmlich die Zähne zusammen und krallte mich dann doch, statt in seine Hand in Yuu's Seite und versuchte möglichst das Schnaufen zu unterdrücken, während ich krächzte:

„Aber wir sind nicht allein...!“

„Na und... der kriegt doch eh nichts mit“

war sein Kommentar dazu und so setzte er sein Tun ungeniert fort.

„Elender... blöder... fieser-...!“

fiepte ich verzweifelt, doch Aoi erstickte meinen letzten Versuch mich zu widersetzen mit einem Kuss und massierte mich einfach unbeeindruckt weiter.

Ohne das ich etwas tun konnte oder wollte, legte er sich mein Bein auf die Hüfte und ich dabei meinen Arm fester um ihn herum, damit ich mich irgendwie halten konnte, während mein Gesicht an Yuu's Schulter gepresst lag, das ja kein lauteres Geräusch aus mir heraus kam.
 

Dadurch das meine Hose nun offen war, konnte Aoi auch recht problemlos an meinen nackten Hintern fassen und dies tat er spürbar mit Genuss.

Er knurrte erregt dabei und knetete meine Pobacken ausgiebig, eh ich einen Finger dazwischen spürte und ich mein ohnehin verkrampftes Hinterteil noch mehr anspannte.

Ich hörte sein wissend dreckiges Schmunzeln und konnte dennoch nichts sagen.
 

Aufhören würde er sowieso nicht und irgendwie... wollte ich das insgeheim auch gar nicht...
 

Gerade als ich schon fast alles um mich herum vergessen hatte, rappelte sich etwas auf der anderen Seite im Raum und so packte ich meinen übereifrigen Freund ziemlich grob am Nacken damit er still liegen bleibt.

Kurz darauf ging das Licht an und ich sah dicht vor mir, wie ein völlig zerzauster Aoi den Finger auf die Lippen legte und mich anwies ganz still zu bleiben.

Ich wagte es kaum Luft zu holen, als ich mitbekam wie Suzuki aus dem Bett aufgestanden war, wohl kurz stehen blieb und dann den Raum verließ.
 

Erst dann konnte ich wieder atmen und auch Yuu ließ es sich nicht nehmen, sofort da anzuknüpfen wo er unterbrochen wurde.

Jegliche Versuche der Gegenwehr meinerseits wurden ebenso im Keim erstickt wie zuvor und so wurde ich auch relativ bereitwillig von meinem Freund auf den Rücken gedreht, bevor er hauchte:

„Ich will dich quieken hören...“

„Aber, aber … nein...!“

zischte ich zwar, dennoch wussten wir Beide, das es uns eher noch mehr anstacheln würde.

Aoi richtete sich etwas auf und zupfte mir die Hose ein klein wenig umständlich nach unten.
 

Verdammt, auch wenn Suzuki gerade nicht mehr im Raum ist, so wird der sicher wiederkommen und dann findet der uns womöglich 'so' vor und... das wäre einfach alles nur peinlich...
 

„Yuuuu...!“

Es war kein Name... es war Verlangen.

Verlangen danach das dieses Gefühl des Zerreißens in mir aufhören würde, doch der Angesprochene hatte nicht vor aufzuhören, eher wollte er wirklich weiter gehen.

Seine liebkosenden Lippen an meinem Bauch wanderten tiefer und kümmerten sich nun um mein bestes Stück.

Mein ganzer Körper war angespannt, weil mein Kopf hin und her gerissen war, zwischen aufgeben und genießen oder aber die Sache hier irgendwie mit sanfter Gewalt zu beenden, eh womöglich Suzuki wieder in der Tür steht.
 

Dummerweise war das, was Aoi da mit mir machte viel zu Verstand benebelnd, als das ich wirklich aufhören wollte, daher griff ich nur grob an seinen Nacken und ließ ihn dennoch gewähren.
 

Je mehr mich sein betörender Mund reizte, umso mehr wandte ich mich und konnte es irgendwann auch nicht mehr unterdrücken, ihm mein Becken immer wieder entgegen zu drücken, aber auch das ließ mein Freund nach einem kleinen Brummen zu.

Yuu ließ sich auch nicht allzu viel Zeit in unserer prekären Situation und brachte mich ziemlich schnell zum Höhepunkt.

Da sein Mitbewohner aber noch immer nicht zurück war, konnte er es aber auch jetzt nicht sein lassen mich zu necken, indem er mir zart in die Brustwarzen zwickte und ich deshalb murrte:

„Man....“

„Du hast mich schließlich gevögelt, also lass mich dich ein wenig ärgern“

schnurrte Aoi und reizte weiter meine sensibilisierten Nippel.
 

Ich könnte dich mal wieder dafür grillen... Shiroyama, Yuu...!
 

Nur mit sanfter Gewalt konnte ich seinen Aufmerksamkeit auf mein Gesicht richten und so sah ich diesen total benebelten Blick von ihm, die leicht geöffneten Lippen...

Ich musste ihn einfach küssen...

Mein Freund erwiderte auch sofort gierig meine Bemühungen und ließ sich kaum bremsen, doch etwas war seltsam.

Den Kuss unterbrechend fuhr meine Zunge schmeckend über meine Lippen:

„Du schmeckst irgendwie anders...“

„Sorry, normal achte ich darauf...“

flüsterte Yuu und ich sagte daraufhin:

„Schon Ok, es ist nur irgendwie.. salzig... oder so.

Hab damit nicht gerechnet...“
 

Der über mich Gebeugte leckte an meinem Hals aufwärts und schlängelte an meiner Ohrmuschel entlang, bevor er hinein hauchte:

„Hatte ich schon mal erwähnt, das ich voll drauf steh wie du schmeckst-...“

„Ja!!!“

wollte ich ihm eigentlich ins Wort fallen, doch kam ich wohl zu spät und hörte mit knallrotem Kopf seine nächsten Worte:

„Wenn du mich lassen würdest, würde ich das viel öfter machen...“

„Halt die Klappe!“

fiepte ich mit heißen Wangen und vernahm anschließend angedeutete kleine Bisse an meinem Hals.
 

Noch immer war dieser Suzuki nicht wieder zurück und so langsam machte sich die Hoffnung breit, dass der da, wo er hingegangen ist, auch bleiben würde, ohne ihm dabei gleich etwas Schlechtes zu wünschen, aber im Moment wollte ich einfach nicht gestört werden.

Allein schon deshalb, weil Aoi nicht mehr so aussah, als würde er sich jetzt noch bremsen lassen...
 

Ich konnte förmlich spüren wie er stumm darum bettelte, dass ich ihn anfassen würde, doch ich konnte mich nur sehr schwer durch ringen.
 

Nachdem er sich an mir zu reiben begann und ich mich auch wieder an die unerwartet salzigen Lippen gewagt hatte, war mir klar, dass ich etwas tun wollte – etwas tun musste, denn Yuu schien hier ein wenig zu leiden.

„Kou....“

fiepte es erregt dicht bei mir und so schob ich ihn mutig von mir weg.

Irritiert wurde ich deshalb angesehen, dann glitt mein Blick zu seiner Körpermitte.
 

Verbissen kaute ich auf meinen Lippen und redete mir selbst gut zu, das ja gar nichts passieren kann, ich es aber einfach versuchen sollte.

Eine zittrige Hand legte sich an meinen Unterkiefer und strichen zart über meine malträtierte Unterlippe, eh ich Aoi flüstern hörte:

„Tu bloß nichts was du nicht willst.“

Überlegend schaute ich zwischen seinem leidenden Gesichtsausdruck und der Beule in seiner Hose, hin und her.

Vorsichtig legte sich meine Hand an seinen Schritt und er hielt sie fest:

„Sicher?“

Ich nickte nur und begann total unbeholfen den Gürtel auf zu fummeln.
 

„Warte...“

krächzte Yuu leise und öffnete für mich seine Hose komplett, rückte wieder ganz dicht an mich heran und griff wieder einmal beherzt an meinen Hintern.

Zaghaft tippte ich auf seine Härte unter dem Stoff der engen Shorts, doch ganz geheuer war es mir noch nicht, deshalb schob ich sein Oberteil hoch und erspähte den absolut tollsten Bauch, den ich je gesehen habe und hatte weit weniger Bedenken diesen zu berühren als wenige Zentimeter weiter unten.

Die Bauchdecke leicht massierend, sah ich im wenigen Licht der Nachttischlampe vom Nachbarbett, wie Aoi die Augen genießend schloss und sogar mit der anderen Hand sein Shirt fest hielt.
 

Neugierig umkreiste ich die verhärteten dunklen Brustwarzen und hörte wohlwollende Geräusche des vor mir Liegenden, beugte mich langsam hin und zupfte ganz zart mit den Lippen an den Nippeln.

Yuu zog seine Hand von meinem Hintern weg und verkrallte sie in seinen Haaren, legte schnaufend den Kopf darauf ab und bot mir somit noch besseren Zugang zu seiner Vorderseite.

Seine Erregung wippte immer mal auf und ab, so probierte ich mich mit kleinen Küssen in deren Richtung vor zu arbeiten.

Kurz davor hielt ich inne und brachte es nicht fertig den Stoff zu entfernen, den ich auch nur zittrig vor Nervosität zu fassen bekam.

„Ich kann das nicht....“

murmelte ich niedergeschlagen und vernahm wie Aoi meine Hand nahm, ein Küsschen drauf setzt und flüsterte:

„Ist vollkommen Ok, ich dachte mir schon, dass das zu viel für dich ist.“
 

„Es tut mir leid...“

kam es geknickt von mir und wieder beruhigte Yuu mich:

„Mach dir keine Gedanken, Schnabeltierchen, sag mir nur ob ich es wieder hier zu ende bringen darf oder ob ich ins Bad-...“

Ich unterbrach ihn aus einem Reflex heraus mit einem Kuss, denn mein Freund dann auch erwiderte und ich währenddessen zaghaft meine Hand in die enganliegende Unterhose schob.

Bei der Größe, die mich dort erwartete, zuckte ich wie sonst auch erst mal zurück und machte dann doch mutig weiter, umfasste sein steinhartes bestes Stück und begann es sehr sanft zu massieren.
 

„Mhmmmmm“

knurrte Aoi angetan und krallte sich mit der anderen Hand in mein Haar, als ich meine Wange an die Seine schmiegte und er krächzte:

„Ich bin... stolz... auf dich... und... oh fuck...!“

„Was ist?

Mach ich was falsch?“

kam es panisch von mir, doch wieder beruhigte mich Yuu:

„Nein... um Gottes Willen nein, ich wünschte nur... ich könnte diesen Moment... länger genießen, aber... verdammt... ich komme gleich.“

Damit rollte er sich zum Nachtschrank und schnappte sich fahrig ein Papiertaschentuch, hielt es sofort an die Spitze seiner Erregung und verhinderte eine Sauerei auf seinem Bett, als er knurrend kam.

Meine Hand hatte ich vorsorglich zurück gezogen und wartete nun ab, bis sich Aoi wieder gesammelt hatte.

„Ich bin alle...“

hauchte er sichtlich erschöpft und deckte uns Beide notdürftig wieder zu, schmiegte sich an mich und murmelte irgendwas Undeutliches, dann schien er doch tatsächlich einfach weggepennt zu sein...
 

Das ging jetzt verflucht schnell...
 

Ob es meine Schuld ist, das er so fertig war?
 

Ich weiß nicht mal, ob es ihm gefallen hat....
 

Sehr lange war ich ja nicht mal beschäftigt mit ihm und er war schon vorher dermaßen heiß gelaufen, das er fast ein wenig aussah wie ein hungriger Wolf.
 

Während ich noch wach lag und grübelte rollte sich Yuu noch weiter zusammen und schlief einfach wie ein Stein.

Vorsichtig hob ich mich an und stieg aus dem Bett, knipste zumindest mal mal das Licht auf der anderen Seite des Raumes aus und legte mich genauso achtsam wieder ins Bett.

Kaum lag ich horizontal, wurde ich auch schon wieder als Kopfkissen missbraucht.

Seufzend strich ich über Aoi's Wange und versuchte nun auch noch zu schlafen, Suzuki war ja immer noch nicht aufgekreuzt und somit war ich nun auch etwas entspannter.
 

Tatsächlich fand ich noch etwas Schlaf und wurde am morgen ganz zart geweckt, indem Yuu's Fingerspitzen sachte auf meinem Oberarm entlang strichen und ich verschlafen die Augen zu öffnen versuchte.

„Siehst du... Finger sind viel besser als lebloses Spielzeug“

schnurrte er und brachte mich zum Lachen, was eigentlich für mich als Morgenmuffel ein No-Go ist.

„Du bist blöd“

brummte ich mit belegter Stimme und hörte wie Aoi konterte:

„Nicht blöd, ich hatte nur einen schönen Traum...

Oder war es Wirklichkeit?

Ich weiß es nicht...“

„Was hast du denn geträumt?“

fragte ich also vorsichtig und er neckte mich natürlich:

„Sag ich nicht!

Wir sollten aufstehen, es ist 7: 20 Uhr...“
 

„Was so spät?

Hast du deine Tabletten genommen?“

fuhr ich entsetzt hoch und blickte ihn wartend an, bis er sich äußerte:

„Sicher, alles Ok.

Und noch besser, weil ich dich seit knapp 20 Minuten anglotzen kann, wie ein hirnloser Zombie.“

Eh Yuu mich noch länger angafft und ich nur noch roter um die Nase werden konnte, hievt ich mich aus dem Bett, zog meine Klamotten richtig an und warf prüfend einen Blick aufs Nachbarbett, worin scheinbar noch immer keiner wieder zurück gekehrt war.

Auch Aoi hielt es für angemessen seine Hose wieder ordentlich anzuziehen und setzte sich gähnend halb auf seinen Schreibtisch, verschränkte die Arme und sah mich trotzdem weiterhin so dümmlich grinsend an, bevor er bat:

„Komm her, Schnabeltierchen, ich will mich gebührend von dir verabschieden, eh ich den ganzen Tag wieder ohne dich auskommen muss.“
 

Da ich wenigstens noch duschen wollte, bevor uns der Unterrichtsalltag wieder haben würde, tat ich auch das worum er mich gebeten hatte und stand nun vor ihm.

Sachte wurde ich mit einem Ruck eines seiner Beine, das er um mich gelegt hatte an ihn heran geschubst.

Ich fing mich so gut es ging auf der Tischplatte ab und spürte auch sogleich Yuu's Arme um mich.
 

In dem Moment, als ich mich gerade wieder auf dieses morgendliche Schmusen eingelassen hatte, öffnete sich mit einem Mal die Tür neben uns und Suzuki trat herein, beäugte uns Zwei und gab belustigt von sich:

„Alter, Shiroyama... wenn du wüsstest, wie unmaskulin das aussieht, wenn du da so dran hängst.“

Ich konnte mich im ersten Augenblick mal wieder nicht rühren und hörte dann Aoi tief die Luft einatmen, bevor er konterte:

„Mhmmm Klappe, Suzuki.“

Mein Vorhaben mich von meinem Freund zu verabschieden, ohne das es wie so oft eine Hau-Ruck Aktion werden würde, löste sich jäh in Luft auf und ich stolperte eiligst aus der Tür.
 

Kaum war ich draußen, bereute ich es...
 

Ich bereute es, das mich jedes mal so Kleinigkeiten wie eben aus der Bahn werfen, obwohl ich doch wusste, dass Suzuki von uns weiß und der hätte bis auf den blöden Spruch eh nichts gesagt...
 

Ich bereute es auch irgendwie, dass ich mich nicht durchringen konnte Yuu ebenfalls mit dem Mund zu verwöhnen, es ist doch absolut nicht so, das ich mich vor ihm ekeln würde oder so...
 

Nur eben die Angst...
 

Angst, was falsch zu machen, oder dass er mich missversteht, wenn ich etwas von mir aus beginne, oder... das er irgendwann einfach nicht mehr da ist...
 

Irgendwie, wenn man es mal betrachtet, hab ich total Respekt davor, wie er mit mir umgeht, Hochachtung dafür das ihm offenbar wirklich viel an mir liegt...
 

Wie er schon sagte, wenn es ihm nur um das Eine ginge, würde er sich wohl jemand 'passenderes' suchen, als sich mit mir herum zu stressen.
 

Schon wenn ich nur daran denke, das der Mann sich allein in so einen... Shop da begibt und...
 

Hoffentlich sagen die im Krankenhaus das alles Ok ist!!
 

Verdammt, ich hab das Handy vergessen, vielleicht hätte ich ihn ja nachher damit anrufen können.
 

Bleibt mir wohl nur warten...
 


 

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Joar, sorry das ich noch später als spät bin, aber wie vllt. Einige mitbekommen haben, gabs am Mo ein weiteres Kapitel zum Spin-Off, dass hat mich auch ne ganze Weile beschäftigt und auch das eine Zeichnung die bis spät. Mi fertig sein musste.

Abgesehen davon könnte ich allein von dem grauen Scheiß-Wetter da draußen kotzen!

Nicht nur das es auf die Stimmung schlägt und nicht gerade anspornend ist, führt soviel Regen auch dazu das hier wieder akute Hochwassergefahr herrscht und der Pegel sich nur noch nen guten halben Meter unterhalb der Grenze zum Jahrhunderthochwasser von 2002 befindet.

Wünscht mir Glück das ich nich absaufe... (denn dann ist hier erst mal Sense)

Ja ich bin gefrustet...

Wie auch immer... ja ein U-Kapitel und kein R ganz einfach, weil ich's kann!

Spaß beiseite, also ich wollte wirklich nicht soviel Zeit vergehen lassen, eh ich das U reinbringe und ein wenig bleibt dann ja die Spannung aufs R-Kapi.

Tjoa was gibs zu sagen?

Fehler w ü später und ich bin wie immer dankbar, wenn ihr wenige Mins. erübrigen könntet und mir ein paar Worte da lasst :)

Beantworte die ausstehenden Kommi's sobald ich Zeit und Nerven hab... oder wenn nicht, steht meine Bude unter Wasser
 

EDIT: Hochwasserlage kritisch - Teile der Stadt evakuiert - könnte dauern bis ich mich wieder melden kann.
 


 

Vorschau!:

Also es geht mit dem R-Kapitel weiter und unser Reita unterhält sich mit Nami.

Was sie allerdings zu erzählen hat, schockt unser ReiRei ziemlich, außerdem wird auch Ruki auf Nami treffen.

Die Lage spitzt sich also zu (ähnlich wie unser Hochwasser hier...)

(R) Wut und Verzweiflung

„Was machst du denn jetzt hier?“

wollte ich nun vom völlig unverhofften Gast auf meinem Bett wissen und sie sah alles andere als unbeschwert aus, als mich Nami mit diesem gequälten Blick von unten herauf an sah:

„Wir... müssen reden, Aki...“

„Ach bitte... jetzt fang du nicht auch noch an!“

schnauzte ich sie daraufhin an und nun stand sie vom Bett auf, als ich an ihr vorbei ging, um meine Jacke über die Stuhllehne zu hängen und krächzte mit brüchiger Stimme:

„Bitte Aki, es ist wichtig...“

„Lass dieses verdammte 'Aki'!

Ich heiße Akira!

Wenn du jemanden Aki nennen willst, dann geh nach Finnland, da laufen genug Aki's rum!“

fauchte ich genervt, da ich überhaupt keinen Bock hatte, mich auch noch mit der Kuh herum zu streiten.
 

Mein Ruki war irgendwo da draußen und vermutlich auch noch ganz allein mit Kawasaki, diesem hinterhältigen Dreckschwein!
 

„Akira, bitte... rede mit mir, ich bin mir sicher, dass du es wissen wollen würdest, was ich dir zu sagen habe...“

probierte sie es erneut und angesichts der Tatsache, das sie dieses mal nicht wie eine Furie herum gebrüllt hat und ich sowieso nicht wusste, wo ich noch hätte nach Takanori suchen sollen, versuchte ich ihr wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, nachdem ich meinen Kleinen noch einmal auf dem Handy zu erreichen hoffte.
 

Seufzend ließ ich mich neben meinem Besuch auf dem Bett fallen und sah sie wartend, aber stumm an.

Nochmals tief durchatmend begann sie ziemlich leise zu erzählen:

„Akira... die Wahrheit ist... ich... hab mich damals in dich verliebt, als wir miteinander geschlafen haben-“

„Moah...“

fiel ich Nami mit einem genervten Stöhnen ins Wort, doch sie unterbrach mich meinerseits:

„Lass mich ausreden!“

Schweigend wartete ich darauf, das sie zu dem Punkt kommt, von dem sie glaubt, dass er mich interessieren würde.
 

„Ich hatte schon vorher Gefühle für dich und... daran hat sich bis heute nichts geändert...“

sprach sie weiter und so wanderten meine Augenbrauen fragend in die Höhe, bevor ich zischte:

„Ach ja?

Und was zum Henker willst du dann von diesem Abschaum Kawasaki?“

„Ich hatte gehofft dich eifersüchtig zu machen, nachdem du mich hast abblitzen lassen...“

sprach sie leise und mir klappte Buchstäblich das Messer in der Tasche auf:

„Sag mal... was willst du eigentlich von mir?

Ich war blau, du warst blau, wir hatten Sex und das war's, da wäre nie was draus geworden...!“

Wütend griff ich nach dem erstbesten, was ich von ihr zu fassen bekam, dem Handgelenk und drehte Nami mit einem Ruck zu mir, funkelte sie böse an und sah ihre Tränen über die Wange rollen.
 

Auch wenn es mir verdammt schwer fiel, riss ich mich zusammen und ließ sie wieder los, doch mein Gast starrte mich weiterhin mit diesen aufgerissenen feuchten Augen an.

Sie sah irgendwie total verschreckt aus und so kam mir ein Verdacht, den ich auch sogleich äußerte:

„Die Sache mit dem Baby... die ist nicht wahr oder..?!“

Ich sprach zwar gedämpft, da ich meine Wut zurück halten wollte, aber dennoch schien sie richtig viel Angst zu haben.
 

Vor mir?
 

Oder ist da noch was Anderes, wovor sie Angst hat?
 

„Doch Akira... es stimmt, in dieser Nacht wurde ich von dir schwanger...“

schniefte sie und schaute immer noch so panisch zwischen meinen Augen hin und her, doch für mich stand fest:

„Das kann verdammt noch mal nicht sein!

Ich hab ein Kondom benutzt und es war ganz sicher nicht kaputt!“

„War es auch nicht...“

fiepte sie und fing noch mehr an zu weinen.
 

Für mich ergab das alles gerade keinen Sinn mehr, also schrie ich sie noch einmal an:

„Was zur Hölle ist in dieser Nacht passiert?

Hast du das Kondom etwa wieder aus dem Müll geholt und.....?“

Nami senkte betreten ihren Kopf und beantwortete meine Frage somit ziemlich deutlich, ohne das sie etwas sagen musste.
 

Das darf doch nicht wahr sein!
 

Sind denn hier nur Idioten unterwegs?
 

Abrupt stand ich vom Bett auf und fuhr mir fassungslos durch die Haare, dann fiel mein Blick wieder auf meinen Besuch und ich überwand die kurze Distanz zwischen uns, drängte sie aufs Bett zurück und hielt ihre Hände über dem Kopf fest, als ich mich auf ihre Oberschenkel setzte.

Da Nami eher zierlich ist, war es kein großes Problem ihr abwehrendes Gezappel somit unterbinden zu können.

Ich schob die Bluse der Schuluniform hoch und sah einen ziemlich flachen Bauch.

„Scheiße, wenn das stimmt was du sagst, dann müsste da nach 5 Monaten was zu sehen sein!

Lüg mich nicht an!

Weißt du was du damit anrichten kannst?“

schrie ich erneut und spürte wie ihr Körper unter mir erschlaffte, sie den Kopf zur Seite drehte und ihre Augen völlig apathisch in den Raum starrten.
 

Zwar hatte ich meinen Griff gelockert, aber loslassen wollte ich sie nicht – nicht, bis ich nicht endlich die Wahrheit hören würde, also sprach ich noch einmal gefasst auf sie ein:

„Sag mir, verdammt noch mal, endlich was passiert ist, sonst geh ich zu den Bullen und zeig dich an!“

„Nein, bitte nicht die Polizei, dann erfahren es meine Eltern!“

wimmerte sie und ich verdeutlichte noch einmal:

„Dann rede!!!“
 

Es fiel ihr merklich schwer ihre Angst hinunter zu schlucken und ich fühlte auch wie sie zitterte, nur war ich einfach total überfordert, um zu wissen, ob das wieder nur Show ist oder ob wirklich etwas vorgefallen ist, was die Sache deutlich verkompliziert.
 

Und genau so war es wohl auch...
 

„Akira... wir hatten ein Kind gezeugt, das stimmt und ich schäme mich auch wirklich, dass ich dich dafür so... hintergangen habe, aber... ich dachte... wenn... wenn es klappen würde, dann... würdest zu mir zurück kommen und bei mir bleiben...“

flüsterte sie und ich zischte erneut:

„Nami, zwischen uns war nie was und wird auch nichts sein, sieh das ein!“

Wieder sah sie mich so traurig an und setzte leise fort:

„Ich hatte es eingesehen... und hab es Shoichi gestanden... als ich schon mit ihm zusammen war... irgendwie...“

Überrascht ließ ich ihre Hände los und sie bedeckte ihren Bauch schnell wieder, weg ließ ich sie jedoch noch nicht und wartete ab, was da noch kommen würde:

„Ich dachte, er würde einfach Schluss machen, aber... das hat er nicht...

Er hat... er hat...“
 

Nami's Stimme überschlug sich, sodass sie kaum weiter erzählen konnte, daher fragte ich mit einem mehr als unguten Gefühl nach:

„Was hat er gemacht?“

Doch eh sie antworten konnte öffnete sich hinter mir die Tür, ohne das wer angeklopft hatte und eigentlich dachte ich schon, dass Kawasaki sich doch hier her getraut hat, doch da stand zu meiner Überraschung Ruki und er schaute geschockt auf uns herüber, blieb aber im Raum stehen und schloss wortlos hinter sich die Tür.

Sofort sprang ich auf und fiel meinem Kleinen erleichtert um den Hals, welcher die Umarmung nicht erwiderte und nur schweigsam auf meinen Gast blickte.

„Wo zur Hölle warst du??“

fragte ich wohl ungewollt ziemlich laut, denn ich war irgendwie neben der Spur.

„Ich bin Ok...“

hauchte er kaum hörbar, doch Takanori sah alles andere als Ok aus, während ich seinen Kopf zu mir drehte und ihm in die Augen sehen konnte.
 

„Was macht die hier?“

wollte er mit kratziger Stimme von mir wissen und ich ließ von meinem Kätzchen ab, damit dieser sich ebenfalls erst mal setzten konnte.

„Nami war gerade dabei, mir freundlicher Weise zu erklären, was zum Geier hier vor sich geht“

knurrte ich und schaute dabei auf die Besagte, als Ruki sich ganz nah an das Fußende setzte und die Falten der Bettdecke um sich herum glatt strich – wie er es immer tat, wenn er sich auf mein Bett setzte.
 

„Also, wo waren wir?“

sprach ich sie an und hatte Mühe bei ihrem verheulten Gesicht nicht noch wütender zu werden.

Auch die Angesprochene hatte sich mittlerweile aufgerichtet und blickte irgendwie wenig erfreut zu meinem Kleinen hinüber.

„Takanori bleibt!

Er kann alles mithören, was du zu sagen hast!“

brummte ich und hörte ein leises Räuspern, eh sie stockend weiter erzählte:

„Shoichi... hatte die Tür abgeschlossen und mir einfach so in den Bauch geschlagen.

Als Strafe, das ich die Brut eines Suzuki's in mir trage...“

„Er hat was???“

entfuhr es mir entsetzt und sie schaute mich wieder so leidend von unten herauf an, auch Ruki schien seine Aufmerksamkeit voll und ganz bei Nami zu haben und sie nickte nur kaum merklich, eh sie fortsetzte:

„Wir... wir hatten nie mit einander geschlafen... Shoichi und ich... und er...

Bei ihm müssen die Sicherungen durchgebrannt sein... er hat... meinen Rock zerrissen und... mich dazu genötigt... ihn rann zu lassen, sonst... würde er wieder zuschlagen...“
 

Unfassbar...
 

So gern ich ihr nicht glauben wollen würde, aber... das klang verdammt nach Kawasaki's Art sich zu holen, was er will...
 

Wie er es auch schon mit Takanori gemacht hatte.
 

„Ich hab es über mich ergehen lassen, in der Hoffnung er würde wirklich nicht noch mal zu schlagen, aber als er fertig war... hat er es noch einmal gemacht und...

Aki... ich hab unser Kind verloren...“

beendete sie Tränen überströmt ihre Erzählung und rutschte dabei vom Bett auf die Knie.

Ich bemerkte nur nebenher wie Ruki hinüber zu ihr rutschte und sie wohl zu trösten versuchte.

Bei mir allerdings schienen nun auch sämtlich Sicherungen durch zu knallen.
 

Ich verspürte eine Wut in mir, wie nie zuvor...
 

Mit fest auf einander gebissenen Kiefern, ballte ich meine Hände zu Fäuste und hörte das Blut nur so rauschen.
 

Langsam drehte ich mich zur Tür und wollte klinken.
 

Bereit diesem Monster, Kawasaki, die Lichter auszuknipsen.
 

Doch Takanori kannte mich offenbar inzwischen nur zu gut, denn blitzschnell packte er mich und zog mich kraftvoll zurück.

Das brachte mich aber noch lange nicht von meiner Mordlust ab und so schob ich ihn unsanft weg, aber auch das schien meinen Kleinen nicht davon abzubringen, mich bei meinem Vorhaben auf zu halten, denn er rutschte flink zwischen mich und Tür, welche zwar noch kurz von mir geöffnet wurde, aber durch Ruki wieder ins Schloss fiel.

Sofort verriegelte er die Tür und nun warf sich auch Nami um meine Beine, sodass ich das Gleichgewicht verlor und zu Boden segelte.
 

Ich schwöre, hätte sich Nami nicht um meine Füße geklammert und mich runter gerissen... Takanori hätte mich dieses Mal nicht allein aufhalten können!
 

„Der ist so was von tot!

Toter als tot!!!“

brüllte ich und versuchte mich frei zu kämpfen, doch das ohne Erfolg.

Sowohl mein Kleiner, als auch Nami saßen inzwischen auf mir drauf, damit konnte ich meine Beine kaum bewegen und Ruki drehte meinen Arm auf den Rücken.
 

„Fuck, wieso lasst ihr mich diesem wertlosen Müll nicht jeden Knochen einzeln brechen, eh ich dem Sack den Hals umdrehe?!“

knurrte ich recht laut und wandte mich noch immer auf dem Boden, doch meine Wildkatze war gnadenlos, er bog meinen Arm noch weiter und ließ mich vor Schmerz aufjaulen:

„Aahh ...Scheiße man, wo lernt man so was, verdammt!?“

„Ich sagte dir doch, dass ich mich in meinem letzten Football-Team auch erst behaupten musste“

sprach Takanori ruhig und streichelte meinen Kopf, doch ich war noch immer nicht überzeugt davon, mich aufhalten zu lassen:

„Und deshalb kugelst du mir den Arm aus?“

„Nein, ich will dich davon abbringen, Mist zu machen!

Versteh es doch, wenn du jetzt unüberlegt um dich prügelst fliegst du gleich mit raus.

Beruhige dich bitte erst mal wieder und bleib beherrscht, dann lass ich dich los und wir überlegen, was wir tun.

Mit Nami sieht die Sache nämlich gleich anders aus“

redete Ruki weiter auf mich ein, doch ich blieb lieber noch einen Moment länger da liegen.
 

Schließlich kenne ich mich selbst noch am besten und wenn bei mir die Emotionen hochkochen, dann brodelt es gewaltig!
 

„Ich glaub du kannst von ihm runter“

wandte sich mein Kleiner an die hinter ihm Sitzende und sie stand auch auf, kroch wieder auf mein Bett und sah mir in die Augen, als sie flüsterte:

„Ich hab Angst...

Angst vor Shoichi... Angst um dich... und Angst vor dem Kind...“

„Was meinst du..?“

nuschelte ich erneut, da mir mit dem Gesicht auf den Boden gedrückt, das Sprechen gerade etwas schwer fiel und Nami sich auf die Seite legte, eh sie kaum hörbar weiter sprach:

„Ich... hab so ein seltsames Gefühl...

Nachdem Shoichi mitbekommen hatte, das ich unser Kind verloren hatte und ich deswegen geweint habe, hat er gesagt: 'Wenn du unbedingt ein nervtötendes Balg willst, dann lass es dir von 'nem richtigen Kerl besorgen...'

Wieder starrte sie mich vom Bett aus apathisch an und nun sickerte es auch bei mir zu meinen ohnehin schon Wut-getränkten Hirnzellen durch.
 

Der Wichser hat sie noch mal vergewaltigt!
 

Oooohhh Kawasaki... ich bin dein Untergang, sobald du mir in die Hände fällst!!
 

Auch jetzt zappelte ich unter Takanori und wurde wieder mit Schmerzen im Arm gestoppt:

„Nein, Akira!

Du bleibst verdammt noch mal hier und nimmst dich zusammen!

Ich weiß, dass dir das schwer fällt, aber bitte.... bitte tu mir, dir... und ihr den Gefallen, nichts Dummes anzustellen, bis wir einen Plan haben, was wir machen können.

Versteh doch, ich will nicht das du auch noch raus fliegst und ein Vorstrafenregister hast, wenn du ihm was tust... und du solltest das auch nicht wollen“

flüsterte Ruki ruhig auf mich ein, ich ließ mir seine Worte gründlich durch den Kopf gehen und beobachtete dabei Nami, die die Augen mittlerweile geschlossen hatte und reglos liegen blieb.

Scheinbar hat sie der Stress ziemlich mitgenommen...
 

„Hast du dich beruhigt?“

sprach mich mein Kleiner nach einigen stillen Augenblicken an, in denen er seinen Kopf auf meinen gelegt hatte und noch immer meinen Arm fest hielt, während mich die andere Hand gekrault hatte.

Eigentlich bin ich ja immer sehr dafür zu haben, wenn ich Streicheleinheiten bekomme, aber nicht wenn mein Arm bis zum Anschlag gedreht wurde...

Ich nickte nur, da ich zwar noch immer verdammt wütend war, aber den Beiden wohl den Gefallen tun würde, mich nicht selbst in die Scheiße zu reiten.

Vorerst...
 

„Akira, ich vertrau dir und lass dich los, benimm dich!

Noch einen Überraschungsmoment hab ich sicher nicht, um dich zu überrumpeln...“

legte mir Takanori noch einmal nahe und ließ mich tatsächlich los, stieg von mir runter und kroch zum Fußende des Bettes hinüber, setzte sich dort auf den Boden und deute mit der Hand neben sich.

Grummelnd kreiste ich mein Schultergelenk und probierte meinen Ellbogen wieder halbwegs Schmerzfrei bewegen zu können.

Schmollend schaute ich meine Wildkatze böse an, eh ich doch zu ihm hinüber krabbelte und mich auf dem gedeuteten Platz nieder ließ.

„Wo warst du, verdammt?

Ich hab mir verflucht noch mal Sorgen gemacht!“

zischte ich, doch Ruki legte den Zeigefinger an seine Lippen und blickte hinter sich, richtete sich etwas auf und warf meine Decke notdürftig über die schlafende Nami.
 

„Was erledigen...“

entgegnete er mir dann doch noch recht knapp und am liebsten hätte ich ihn am Kragen gepackt und die Antwort aus ihm raus geschüttelt, mit der man auch etwas anfangen konnte, doch im Grunde war mir auch so klar, wo er gewesen ist...

Die Minze, die ich gerochen habe, wenn er ganz nah bei mir war... war offensichtlich Zahnpasta...

„Takanori... wenn du nicht willst, das ich Scheiße baue, dann geh nicht wieder zu ihm!“

bat ich eindringlich und er blickte zu mir, bevor er sprach:

„Im Moment... hat er keine neuen Termine gemacht...“

„Termine...

Termine?!?

Spinnt der?

Du bist doch nicht seine Privat-Hure, die er buchen kann, wann immer er will...“

knurrte ich und ballte meine Hände wieder zu Fäuste, auf welche sich aber sofort kühle Handflächen legten:

„Nein... Huren werden wenigstens mit Geld bezahlt...“

„Aber sein Schweigen ist deine Bezahlung... ist jetzt auch nicht so erstrebenswert...“

brummte ich leise, wohl wissend, dass es das auch nicht besser machen würde, wenn ich nun doch noch austicke.
 

„Was machen wir mit ihr?“

wurde ich nun nach einem langen schweigsamen Moment von meinem Kleinen gefragt und ich sah grübelnd hinter mich auf mein Bett:

„Erst mal hier schlafen lassen.

Hier ist sie vor ihm sicherer, als da wo er sie vermuten würde...“

„Also gab es dieses Kind wirklich, hm...?“

hauchte Ruki seine Frage und ich nickte nur niedergeschlagen.
 

„Kann man denn da gar nichts machen?

Was Nami betrifft...“

kam es nachdenklich von mir und er antwortete mir ebenso ruhig:

„Ich denke nicht, dass sie zur Schulschwester gehen wird oder bisher gegangen ist, ärztliche Protokolle werden hier bei den Minderjährigen an die Eltern weiter gereicht.

Sie wird wieder abwarten... und wer weiß, vielleicht irgendwo hingehen, wo sie in die falschen Hände gerät... wenn sie tatsächlich wieder schwanger sein sollte.

Vielleicht ist es aber auch nur eine Nachwirkung, weil sie das erste Kind verloren hat...“

Takanori's Spekulationen klangen auch nicht berauschend, aber womöglich würde sie das wirklich tun.
 

„Weißt du... irgendwie hätte ich mich an den Gedanken gewöhnen können.... Vater zu werden...“

wisperte ich kaum hörbar und legte den Hinterkopf auf die Matratze.

Meiner Kleiner griff meine Hand in der Seinen fester und verschränkte dann unsere Finger ineinander, eh er sich an meine zuvor misshandelte Schulter lehnte und raunte:

„Wenn sie tatsächlich wieder...

Und sich dazu entschließt, es nicht behalten zu wollen...

Dann bezahle ich ihr die Behandlung im Krankenhaus, bevor sie an einen billigen Stümper gerät...

Auch wenn ich keinen Plan habe, wie ich das meinen Eltern erklären soll...“

Mein Kopf erhob sich wieder und ich schaute Ruki dankbar an, legte meinen Arm um ihn und drückte ihn an mich:

„Wenn sie wieder wach ist, werde ich ihr aber noch ein paar Fragen stellen.

Zum Beispiel was dieser Auftritt letztens in deinem Zimmer sollte.

Man kann doch mit mir vernünftig reden, oder?“

„Naja... wenn du Rot siehst, prallen Worte bei dir schon einfach ab, deswegen muss ich dich ja auch immer wieder davon abhalten, irgendwelchen unüberlegten Scheiß zu machen.

Gut, dass ich dich diesmal nicht allein aufhalten musste...“

entgegnete er mir und sah noch einmal prüfend hinter sich.
 

Auch wenn Nami bei der Sache mit dem Kondom Mist gebaut hat und mich nicht einfach hätte hintergehen dürfen, aber... was Kawasaki, dieses miese Stück Dreck mit ihr und Takanori angestellt hat... werde ich dem niemals verzeihen!
 

Jetzt wird mir auch klar, weshalb sie mich damals nach dem Sex sofort vor die Tür gesetzt hat...
 

„Verdammt nochmal!“

zischte ich leise und kaute verbissen auf meinen Lippen, bevor ich zarte beruhigende Lippen an meinem Hals vernahm:

„Wir kriegen das schon irgendwie wieder hin...“

Ich blickte meinem Kleinen in die großen Kulleraugen, die mich so zuversichtlich anschauten und seufzte tief, eh wieder nachdenkliches Schweigen herrschte.

„Weiß du was?“

wandte ich mich erneut an ihn er schaute mich erwartungsvoll an.

„Irgendwie hab ich das Gefühl, dass das ganze hier ein furchtbar schlechter Film ist, mit furchtbar schlechter Handlung und merkwürdigen Schauspielern...

Und wie es in jedem scheiß Film dieser Art so ist, kommt die Darstellerin vermutlich noch auf die beknackte Idee, sie und ich, wir könnten ja gemeinsam Blubbski's Braten groß ziehen und müssten uns nur die große Liebe schwören...“

fantasierte ich wild mit meinen Horrorvorstellungen und hörte neben mir ein verächtliches Auflachen:

„Wie ich diese furchtbar schlechten Streifen verabscheue...“
 

Draußen dämmerte es bereits und der Raum wurde immer dunkler, doch keiner von uns Beiden wollte aufstehen und das Licht anmachen, also blieben wir einfach sitzen und zumindest ich für meinen Teil dachte ausgiebig nach.
 

„Was stand eigentlich auf dem Zettel, den du nachts draußen auf dem Hof zerknüllt hast?“

sprach ich Ruki ein Weilchen später an und er sah mich verwundert an:

„Woher weißt du davon?“

„Ich hab dich gesehen...“

murmelte ich und betrachtete den Boden, auf den nur noch wenig Licht von außen fiel.

„Hmm... ich wollte einen Abschiedsbrief schreiben... an dich...

Ich wollte die Schuld auf mich nehmen und mich vom Schulleiter raus werfen lassen, damit du bleiben kannst...

Aber ich war egoistisch... Akira... ich konnte es nicht tun...

Ich hätte es nicht geschafft dich los zu lassen...“

krächzte es ganz leise neben mir und so sah ich meinem Kleinen ins Gesicht, dirigierte es zu mir und murrte leise:

„Ahja, mich vom Mist-machen abhalten wollen, aber selber nur Blödsinn im Kopf.“
 

Takanori schniefte nur kurz, als er mit den Schultern zuckte und weg schaute.

„Dickschädel...“

knurrte ich und Gemeinter brummte zurück:

„Selber!“

„Na und?

Einer muss ja die Hosen an haben, in der Beziehung!“

erklärte ich ihm und Ruki schmunzelte:

„Komisch, dass ich bei dir dann keine Kleidchen gesehen habe.“
 

Dieses kleine freche Biest!
 

Wie ich es liebe.
 

Räuspernd versuchte ich das Thema zu wechseln und sprach den neben mir Sitzenden auf das anstehende große Schul-Turnier an, welches am kommenden Wochenende stattfinden würde:

„Wie sollen wir das bitte am Samstag machen, wenn wir unser Spiel gegen die andere Schule haben?

Soll ich Kawasaki einfach ignorieren oder mir seinen Scheiß gefallen lassen?“

„Ja...“

hauchte Takanori nur einsilbig und senkte den Kopf.

Seufzend nahm ich diese Antwort vorerst so hin, doch würde ich sicher versuchen irgendwie den Coach vorher noch einmal sprechen zu können, ob man da nicht irgendwas machen könnte...
 

„Uruha wird laufen...“

raunte mein Ruki in melancholischem Ton in den Raum und ich verstand nicht was er meinte:

„Hm?“

„Takashima, Kouyou... für ihn und sein Team ist das ein wichtiges Turnier.

Wenn er da gewinnt... stehen ihm die Türen offen...“

erklärte mein Kleiner ausführlicher und ich hakte verblüfft nach:

„Ich wusste nicht mal wer da alles mitmacht.

Woher weißt du das alles?“

„Die Läufer sind vor uns auf dem Platz, parallel mit den Kugelstoßern und denen vom Weitsprung.

Hab mir die Liste angesehen...

Ich wünsche Uruha, das er es schafft“

flüsterte der neben mir Sitzende und ich fragte ihn eher rhetorisch:

„Du magst den seltsamen Typen wirklich, hm?“

Ein bejahendes Geräusch war zu hören, während Ruki seinen Kopf an meinen Hals schmuste.
 

Ganz gemächlich schnappten zarte Lippen nach der Haut an meinem Kiefer und hauchten:

„Küss mich...“

Meine Augen schlossen sich bei dieser liebevollen Geste fast automatisch und ließen mich die beschissene Welt für eine Weile einfach vergessen.

Es brauchte nicht viel, bis Takanori mich mit seinen zärtlichen Knabbereien überredet hatte und ich ihm mein Gesicht zudrehte.

Er verwöhnte jeden Zentimeter von mir, der sich ihm weiter zu wandte, bis er meine Lippen mit den seinen berühren konnte und liebkoste nun auch diese.
 

Eine kühle Hand legte sich an die Wange der anderen Seite und hielt meinen Kopf sachte fest, als er intensiver zu küssen versuchte und allmählich ließ ich mich auch darauf ein, ohne das ich mich dagegen wehren wollte.

Ich wurde nach hinten auf den Teppich gedrängt und sofort von einem warmen Körper bedeckt.

Wir knutschten sehr bald immer heftiger herum und auch unsere Hände blieben nicht untätig, sie entblätterten zwar nicht, aber sie kraulten, massierten, fummelten und unterstrichen ganz einfach das Begehren zwischen uns...
 

Gott, wie gern würde ich die Augen zu machen und mich einfach in diesen Kuss verlieren, nie wieder auf wachen und diesen ganzen Scheiß hinter mich lassen.
 

Ruki zauberte mir in diesem Moment wieder ein Lächeln auf die Lippen, wovon ich glaubte es in diesen Tagen verloren zu haben.
 

Ich konnte einfach alles um mich herum vergessen.
 

Alles...
 

Sogar die zwei Augen, die mich nun im dunklen Raum, gerade so erkennbar, über uns vom Bett aus geschockt anstarrten und die kalte graue Welt mich somit wieder zurück geholt hatte.

Takanori bekam meine Reaktion natürlich mit und fuhr erschrocken von mir hoch, als Nami entsetzt meinen Namen fiepte und zurück wich.

Der auf mir Liegende rollte sich von mir runter, eh ich mich halb aufrichtete und sah, wie sie wirr auf dem Nachtschrank entlang tastete, um nach dem Licht zu suchen.
 

Sie fand den Schalter und warf uns einen Blick zu, der nichts Gutes verheißen würde...
 

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Japp, mich gibt’s noch...

Meine Ausrede lautet daher also:

Wer's nicht mitbekommen hat, einige Bundesländer sind in den vergangenen Tagen, bzw. Wochen am Absaufen gewesen, weil wieder ein enormes Hochwasser gewütet hat, bzw. z.T. noch immer massive Schäden anrichtet.

Ich war also gewissermaßen in meinem Inselstädtchen oder Dörfchen gefangen und hätte nur mit dem Boot wohin paddeln können.

Demnach hatte ich weder viel Lust noch Zeit mich um die neuen Kapitel zu kümmern und das i-Tüpfelchen des ganzen wurde mir irgendwann mitten drinnen beschwert, als ich mal wieder Strom zur Verfügung hatte und fest gestellt habe, das eines meiner Spin-Off's (auf einer anderen Plattform) gesperrt wurde.

Wer auch das noch nicht mit gekriegt haben sollte: der Grund dafür ist angebl.: PWP und weil ich mich nicht unter Zeitdruck mit dem Umschreiben der betroffenen Kapitel herum schlagen wollte, hab ich diese Kapitel raus genommen, damit nicht die ganze FF automatisch, nach einer kurzen Zeitspanne gelöscht wird.

Soviel dazu...

Heute ist auch noch ein verdammt besch*****er Tag, der mich abfuckt...

Ob ich im alten Upload-Tempo weiter mache(n kann), weiß ich noch nicht, aber ich hoffe auf mehr Motivation.

Das Kapitel ist zwar auch nicht allzu lang, aber immerhin geht’s mal weiter.

Fehler sammel ich später ein... oder so.. blubb und das beantworten der Kommi's wird auch noch nachgeholt.

Des weiteren hatte ich in letzter Zeit arg das Gefühl, dass das Interesse stark nachlässt und habe mich gefragt, ob überhaupt noch entsprechend Bedarf an neue Stoff besteht.

Motivation ist des Autors Antriebskraft und ich denke, ich spreche da für alle Autoren, wenn ich sage, dass ihr einen großen Beitrag dazu leisten könnt :)

Ich hab wirklich mit mir gekämpft, das hier weiter zu führen und den Kampf noch einmal gewonnen; damit ich auch diese Story halbwegs anständig zu Ende bringe.

Und da wären wir schon beim nächsten Punkt:

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei... und auch hier neigt es sich langsam, aber sicher dem Finale.

Eine kleine Idee, die mir letztens spontan kam, war mit der ausschlaggebende Grund, das ich hier weiter geschrieben habe und zudem auch eine winzige ungeplante Verlängerung eingebaut habe.

Aber dazu mehr.....
 


 

...in der Vorschau:

Mhmmm ich denke mal das es wieder ein U-Kapitel werden könnte, vllt. aber auch ein R-Kapi.

Tendiere aber eher zu U.

Und zwar werden Aoi und Uruha mal wieder ihre Schmuse/Schulstunde abhalten, in der Aoi seinem Schnabeltierchen die Liebes-Welt näher bringen möchte, allerdings mit einem kleinen Zwischenfall.

Einhergehend steuern die Beiden auf ein Ereignis zu, womit irgendwie keiner der Zwei gerechnet hätte (und ich ehrlich gesagt auch nicht, bis mir eben letztens die Idee dazu kam).

(U) Lehrstunde in Sachen Liebeskunst

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

(R) Sorgen, Nöte und das verflixte Ei

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

(U) Schicksalsschlag

Da lag ich nun, wieder einmal im Nebenzimmer des kleinen Büros der Sportlehrer auf dem Massagetisch oder Stuhl oder was immer das ist.

Mit dem Gesicht nach unten und in diesem komischen dafür vorgesehenen Loch am Kopfteil.
 

Unser Trainer, der gerade damit fertig war meinen Rücken zu kneten, hantierte nun an meinen Beinen herum und bewunderte meinen Muskelaufbau an eben Jenen:

„Es gefällt mir sehr, was ich hier sehe!

Ich erinner mich noch an deinen ersten Tag hier, du warst so 'n langes dürres Ding.

Und jetzt bist du mein Bester, mein Zugpferd und vielleicht mein Weg hoch hinaus auf der Karriereleiter, sodass ich nicht mehr länger hier rumdümpeln und mir diese vorlauten Bengel an tun muss.

Takashima?“

„Hm..!“

knurrte ich undeutlich und geistig nur halb anwesend, da mein Gesicht immer noch in diesem rundlichen Ausschnitt gedrückt lag und so erzählte er munter weiter:

„Wenn du uns den Sieg bringst, kann dass für uns Beide ein glorreicher Tag werden und der Anfang unserer Zukunft im Spitzensport!

Deshalb musst du hier liegen und ich mir das antun, weil ich ideale Voraussetzungen für uns Alle schaffen will!“
 

Sooo schlimm kann's ja nun nicht sein, meine Beine zu massieren, wenn Aoi so derb drauf abgeht.
 

Zwingen tut ihn ja auch niemand...
 

Und wie ich mich hierbei fühle, juckt den Eierkopp da sicher auch nicht.
 

Yuu... warum bist du es nicht, der mich hier durch knetet?
 

Ach ja, weil ich mich eh nur zieren würde und weil du sicher andere Absichten hast, als mein von strahlender Zukunft schwärmender Trainer.
 

Das vergesse ich irgendwie immer wieder...
 

Aber andersrum wäre es sicherlich noch unangenehmer, mit einem Karriere-geilen Aoi und 'nem lüsternen Sportlehrer...
 

Nichts desto trotz versuchte ich mir diese halben Stunden nach jedem Training damit schön zu reden, dass ich einfach das Gequassel von dem Mann ausblendete und mir stattdessen Aoi's sinnlich verführerische Stimme vorstellte.

Damit ließ es sich sehr bald wesentlich leichter und schneller abschalten.

Mit jedem Male wurde es besser und heute, der vorletzte Tag vorm Turnier, klappte das Prinzip sogar von Anfang an.

Doch plötzlich klatschte mir eine Handfläche auffordern auf den Oberschenkel und mein Trainer fragte mich:

„Und Takashima, wie fühlst du dich?“

Aufgeschreckt aus meinen Fantasien, hob ich den Kopf aus diesem Loch und blinzelte verwirrt, eh ich Worte fand:

„Öhm.. gut.. gut...“
 

Zu gut...
 

Eines hatte ich bei all der Entspannung und den Gedanken an Yuu nicht bedacht...
 

„Macht's ihnen was aus, wenn ich noch ein paar Minuten hier liegen bleibe...?“

nuschelte ich also verlegen und mit rotem Kopf, als ich die Misere bemerkte und sogleich hakte der Mann mit den großen Karriereabsichten besorgt nach:

„Alles in Ordung?

Soll ich noch mal drüber kneten?“

„Nein, nein!

Alles toll, wirklich!

Ich... find's nur gerade so gemütlich“

stammelte ich hektisch, obwohl das Ding auf dem ich lag, nun alles andere als gemütlich war.

Aber ich konnte meinem Sportlehrer ja schlecht sagen, dass ich mehr oder weniger wegen ihm 'ne Latte hatte...
 

Schulterzuckend verließ er den Raum und ließ mich leise fluchend zurück.

Vorsichtig rappelte ich mich auf und tippelte zum kleinen Waschbecken in der Ecke hinüber, kämpfte mit dem nur schwerlich zu öffnenden Wasserhahn und klatschte mir eine Ladung eiskaltes Wasser ins Gesicht.

Fürs Erste tat das ganz gut, nur leider war es noch nicht schockierend genug, um die Auswirkungen meiner Aoi-Fantasien zu beseitigen.
 

Mir kam da aber so eine Idee...
 

Ich schaute kurz zurück, ob ich allein und niemand in unmittelbarer Nähe war.

Schnell schnappte ich mir einen Plastikbecher vom stets leeren Wasserspender direkt neben dem Waschbecken und füllte ihn mit Wasser.

Gerade als ich mein 'Problemchen' mittels Eintauchen lösen wollte, ging hinter mir die Tür plötzlich auf und der Becher in meiner Hand entglitt mir vor lauter Schreck.

Mein Hosenbund schnippte dabei Gott sei Dank wieder hoch, aber das Gleichgewicht verlor ich trotzdem, da ich nach vorn gebeugt stand.

Äußerst unsanft landete ich auf dem Arsch und der Inhalt des Bechers verteilte sich auf mir.
 

Klasse, Takashima...
 

Du bist ein Held!...
 

Wie du das nur immer machst?!
 

Mit solch vornehmer Eleganz und Sinn fürs Detail.
 

Glanzleistung...
 

Benommen blickte ich mich um und vernahm nur am Rande, wie mein Trainer besorgt auf mich zu eilte und an meinen Armen herum zerrte:

„Um Himmelswillen, hast du dir was getan?“

„Mhm nee...“

murmelte ich und ließ mich auf die Beine ziehen.

Vorsichtshalber stand ich nun gebückt da und antwortete nur mit einem Knurren auf die lästigen Fragen des Mannes, der aufgeregt neben mir herum fuchtelte.

Auch wenn mir nun der Hintern weh tat, war das ganze wenigstens Schock genug, damit sich meine Körpermitte wieder beruhigte und ich zumindest nicht mit 'ner Beule in der ohnehin nun nassen Hose durch die Gänge, in die Umkleide rennen musste.
 

Verflucht... und wieder kann ich Yuu nicht dafür verantwortlich machen...!
 

Beschissener Tag!
 

Halbwegs gerade lief ich langsamen Schrittes zurück in unseren Wohnblock und schrieb meinem Freund eine Kurzmitteilung, dass ich gleich bei ihm wäre.

Das dauerte eine gefühlte Ewigkeit, da ich mich mit so etwas wie einem Handy erst mal zurecht finden musste, hatte ja so was noch nie zuvor und auch noch nie wirklich gebraucht.

Eine Antwort ließ jedoch auf sich warten.
 

Erst als ich unter der Dusche stand, hörte ich das Piepsen des Telefons auf dem Handtuch.

Eiligst brachte ich die Dusche hinter mich und trocknete mich ab, warf mir den Bademantel über und schnappte mir das Handy wieder.

'Hey Schnabeltierchen, sei mir nicht böse, aber ich glaub ich hab mich ein wenig erkältet und würde mich gern ausruhen.'

Das hatte Aoi mir geantwortet und ich musste es ein zweite Mal lesen, damit ich glauben konnte, dass das da wirklich stand.
 

Erkältet?
 

Will er allein sein?
 

Wenn ich krank bin, würde ich auch lieber ungestört sein... aber ich bin doch eh ein Mensch der gern allein ist.
 

Nicht einsam, aber allein.
 

Grübelnd, was das zu bedeuten hatte, schlürfte ich zurück in mein Zimmer und warf meine nassen Trainingssachen über die Lehne meines Stuhls und stellte diesen ans Fenster, zum trocken.

„Bist du mit Klamotten duschen gegangen?“

witzelte mein Mitbewohner und ich antwortete nur knapp:

„Nee, war... 'n Versehen...“

„Du klingst ja gar nicht begeistert“

stellte er fest und ich überlegte einen Moment, ob ich auf diese versteckte Frage, nach dem was los sei, antworten würde und entschied mich dafür:

„Ach... Yuu hat geschrieben, das er erkältet ist...“

„Hm, schon klar, dass du keine Begeisterungsstürme zeigst, aber warum so niedergeschlagen?“

fragte Kai mich und wieder dachte ich einen Augenblick nach.
 

Aoi würde nicht wollen, dass Kai zu viel über ihn und seine Vergangenheit weiß, aber andererseits hat mein Zimmergenosse bisher auch dicht gehalten.
 

„Es ist kompliziert...“

entgegnete ich dem also und so unterbrach er seine Übung mit den Hanteln und setzte sich bequemer auf sein Bett, als er sprach:

„Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber ich würde nach so einer Nachricht wissen wollen, wie es meiner Freundin wirklich geht und wenigstens einen kurzen Besuch abstatten.“

Seufzend sah ich zu meinem Gesprächspartner hinüber und sagte:

„Ja, schon... aber ich will nicht, dass er denkt ich würde ihm nicht glauben und würde es kontrollieren...“

„So hab ich das gar nicht gemeint“

kam es mit ruhiger Stimme von Kai und ich nickte nur:

„Ich weiß, du würdest dir einfach nur Sorgen machen.“
 

Nun ebenfalls nickend stimmte mir mein Mitbewohner zu und so warf ich mich resigniert ins Bett, während er sich von dem seinen erhob und am Schreibtisch einige lose Blätter sortierte.

„Hast du schon gehört?

Irgendwas ist bei der Schulleitung im Gange“

wandte er sich kurze Zeit später wieder an mich und ich schüttelte desinteressiert mit dem Kopf.
 

Was interessiert mich dieser blasierte Heinz in seinem Büro und die dämliche Tippse von Sekretärin, mit der er vermutlich was laufen hat?
 

Zumindest munkelt man das...
 

Wie auch immer, ich hatte andere Sorgen als das!

„Da war heute eine Frau mit drei Männern in Anzügen bei unserem Schulleiter und was man so gehört haben soll, war es da wohl ziemlich laut“

fuhr mein Zimmernachbar fort und auch jetzt nickte ich nur halb abwesend, eh ich nuschelte:

„Vielleicht ist sie seine zukünftige Ex-Frau und das waren drei ihrer besten Freunde, die unserem Leiter mal den Kopf waschen sollen...“

„Vielleicht...“

kam es fast ein wenig geheimnisvoll von Kai, eh dieser seine Zettel geordnet hatte und in einem Hefter verstaute.

„Willst du deine Haare heute nicht föhnen?“

sprach er mich erneut an und nun schüttelte ich verneinend den Kopf.

„Wenn du mich fragst... ruf ihn an oder besser noch, geh zu ihm!“

hörte ich abermals meinen Mitbewohner sagen und nun blickte ich auf:

„Denkst du nicht, dass ich dann zu aufdringlich bin, wenn er seine Ruhe vor mir will?“

„Hat er das gesagt, dass er dich aufdringlich findet und seine Ruhe vor dir will?“

brachte er dem entgegen und schaute mich erwartungsvoll an, bis ich nochmals mit dem Kopf schüttelte.

Er verließ das Zimmer und ich dachte noch einmal über seinen Einwand nach, bevor ich beherzt den Bademantel auszog und mich schnell in ein paar wahllos gegriffene Klamotten warf.
 

Hektisch schnappte ich meinen Schlüssel und verließ mein Zimmer, begab mich eine Etage tiefer und stand nun vor Yuu's Tür.

Ein paar mal musste ich tief durch atmen und mich selbst davon überzeugen, dass ich das Richtige tun würde und klopfte sehr zögerlich an.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sich was regte und ein blasser Aoi mir die Tür öffnete.

„Du solltest doch nicht zu mir kommen, ich will dich nicht anstecken und schon gar nicht vor deinem Turnier“

hörte man es krächzend von ihm und ich flüsterte:

„Kann ich trotzdem rein kommen?“

er nickte und ließ mich hinein, schloss hinter mir die Tür und setzte sich halb auf seinen Schreibtisch, während er mich wartend aus müden Augen ansah.
 

„Ich wollte nur wissen wie es dir geht...“

murmelte ich und bereute es fast schon wieder, Aoi offensichtlich doch gestört zu haben.

„Könnte besser sein“

kam es heiser von ihm und ich stand irgendwie hilflos mitten im Raum.

Er sagte nichts weiter und Sprechen schien ihm auch nicht gerade leicht zu fallen.

Alles in allem sah er wirklich nicht gut aus und so stammelte ich verlegen:

„I-.. ich geh dann mal wieder... ich will dich nicht nerven.“

„Tust du nicht“

verstand ich noch dann hustete er kurz, aber heftig.
 

Das Fenster stand auf kipp und der Abend war heute recht kühl, doch Yuu traten so langsam die Schweißperlen auf die Stirn und ich merkte an:

„Ist kalt hier drinnen.“

Dies machte sich besonders dadurch bemerkbar, dass meine noch nassen Haare auch mein Shirt feucht werden ließen und sich eine weniger angenehme Gänsehaut auf mir bildete.

Unbewusst musste ich zittern und versuchte die aufgestellten Härchen auf meinen Armen wieder zu glätten.
 

Aoi schien das zu beobachten und zog seine dunkelgraue Strickjacke aus, reichte sie mir hinüber und brummte:

„Hier, nimm.“

„Behalt, du bist schon krank genug“

ließ ich ihn wissen und er konterte grummelnd:

„Und ich will nicht, dass du dir auch noch was wegholst, also nimm!

Ich geh eh gleich wieder ins Bett...“

zaghaft nahm ich die Jacke an und warf sie über.

Yuu's Duft umhüllte mich nun wohlig und allein deshalb schien mir nun wärmer zu werden.
 

„Kouyou... ich bin heut wirklich nicht gebrauchsfähig...“

kam es sehr leise von ihm und ich sprach gedämpft:

„Wie hast du dir das eigentlich geholt?

Warst du nicht letztens erst bei Arzt?“

Aoi wich meinem Blick nun merkwürdig aus und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust.

Eine ungute Vorahnung beschlich mich und so hakte ich noch einmal nach:

„Du-..du warst doch bei der Untersuchung oder...?“

Wieder schien er sich durch die Wand hinter ihm verkriechen zu wollen und so kam es schon fast fordernd von mir:

„Yuu!?“
 

„Nein, ich war nicht!“

fauchte der Angesprochene nun zurück und ich trat näher an ihn heran:

„Warum, verdammt noch mal, warst du nicht da?!“

Er sah mich ungewohnt böse an und wollte offenbar nicht antworten.

Erst als ich noch näher trat, ihn noch deutlicher anfunkelte und Aoi nicht weiter zurückweichen konnte antwortete er:

„Es gab wohl ein paar Notfälle und sie haben mich angerufen, ob es in Ordnung ist den Termin zu verschieben, oder ob ich irgendwelche Beschwerden habe.“

„Super...!“

zischte ich sauer und der vor mir Sitzende streckte seine Hand kurz nach mir aus:

„Schnabeltierchen...“

„Nichts 'Schnabeltierchen'!

So egoistisch wie das klingen mag, aber du bist mir wichtiger als deren Notfälle, Yuu!

Vielleicht müsstest du jetzt nicht leiden, wenn du hingegangen wärst!“

schimpfte ich drauf los und vernahm wie Aoi seine Hand ins T-Shirt krallte.
 

Sein kalkweißes Gesicht lag verzerrt in Falten und so schaute ich ihn ängstlich fragend an.

„Mir geht’s gut...“

krächzte er und hatte sichtlich Mühe die Worte heraus zu pressen und so sprach ich ernst:

„Du sieht aber nicht gut aus, verdammt!“

Er wollte meinen Händen ausweichen, doch hinter ihm war der Schreibtisch.

Nach einem Weg suchend tastete er an der Tischplatte entlang und krümmte sich dann nach vorn, als hätte er Krämpfe.

„Scheiße, was ist?“

kam es beängstigt von mir und ich hörte ihn nur undeutlich nuscheln:

„I-.. ich weiß nicht...

Es tut so komisch weh.“

„Was tut weh?

Yuu!!“

fiepte ich panisch, denn der Angesprochene reagierte nicht mehr auf mich und sackte auf die Knie.

Geistesgegenwärtig versuchte ich den sinkenden Körper aufzufangen und vor einem Aufprall zu bewahren.
 

Im selben Moment ging die Tür auf und Suzuki kam herein:

„Was stehen denn da für hässliche schwarze Karren mitten auf dem-....

Was zum...?

Shiroyama!“

Die Hände das Neuankömmlings fuhren sich grob durch die Haare und dann kreischte er regelrecht:

„Oh scheiße, der stirbt hier weg!

Tu doch was!“
 

„Suzuki...“

krächzte es schwach vom Boden und der Gemeinte winselte voller Panik:

„Wieso ich?!?“

„Handy...“

hörte man noch kaum vernehmbar und dann blieb Aoi reglos liegen.

„Scheiße, Scheiße, Scheiße!“

drang das hysterische Schreien neben mir irgendwie nur noch gedämpft an mein Ohr, ich hielt Yuu's Kopf in den Händen und wusste nicht was ich sonst tun sollte.

Es war alles weg; nichts mehr war in diesem Moment in meinem Schädel.

Ich hatte selbst nicht mal richtig mitbekommen, wie ich mich mit ihm auf den Boden nieder gelassen hatte.

„Wo ist das verfickte Telefon?!?“

kreischte Suzuki wieder und wuselte aufgeregt vor dem Schreibtisch meines Freundes herum und wühlte hektisch alle Schubkästen durch.
 

Bei all der Panik, die dieser einzelne Mensch um uns herum veranstalten konnte, so konnte ich mich irgendwie keinen Zentimeter bewegen.

Ich war wie gelähmt und zu absolut nichts weiter im Stande, als den kostbaren Kopf in meinen Händen vom Boden fern zu halten und lautlose Tränen zu weinen.
 

Währenddessen schien Suzuki irgendeines der Handys gefunden und sich sogar entschieden zu haben, in welches er seinen Hilferuf nicht minder hysterischen hinein keifen würde.

„S-s-s-s-...sie sind sofort da!!“

ließ er uns wissen und wedelte wild mit den Armen herum, bevor er sich unsanft auf den Boden fallen und seinem überforderten Hirn erst mal Sauerstoff zukommen ließ.

Aoi öffnete die Augen einen winzigen Spalt und blickte mich an, ein Hauch von einem Lächeln schlich sich auf seine Lippen, bevor er kaum merklich seinen Kopf in meinen Händen schmuste und die Augen wieder schloss, nachdem er von seinem Mitbewohner angebrüllt würde:

„Fuck man, was machst du für 'n Scheiß?!“
 

Langsam sammelten sich einige Schaulustige dieser Etage und auch der kleine Kerl, Ruki, kämpfte sich durch die gaffenden Menschen.

Ich spürte wie Yuu etwas sagen wollte und senkte mein Ohr dicht an seinen Mund, damit ich ihn verstehen konnte:

„Sag... Suzuki... dass ich ihm was schulde... aber der soll... an die frische Luft... eh er 'nen Herzkasper... bekommt...“

„Ok“

krächzte ich voller nackter Angst, dass das das Letzte sein könnten was ich von ihm hören würde, doch Aoi machte deutlich, mir noch einmal etwas sagen zu wollen.

Abermals senkte ich meinen Kopf, um seinen Worten zu lauschen, als zittrige Lippen ein Küsschen auf meine Ohrmuschel tupften und er noch irgendetwas hervorbringen wollte:

„I- ich...“

doch den Rest hatte ich nicht mehr verstanden, denn da kam schon ein Notarzt-Trupp, der ihn sofort verkabelte und auf die Trage lud.
 

Ich wollte um jeden Preis bei Yuu bleiben und begleitete die Helfer bis zum Wagen hinunter, wo man ihm vor dem Transporter noch weitere Kabel anlegte und nun hinter uns auch Suzuki hastig angerannt kam.

„Ich komme mit“

sprach ich einen der Notärzte an und er blickte gestresst hinter sich:

„Sind sie mit dem Patienten verwandt?“

Nicht, dass das in irgendeiner Form wichtig sein sollte...

Dennoch antwortete ich mit brüchiger Stimme:

„Ähm nein, aber-..“

„Dann können wir sie nicht mitnehmen!“

fiel er mir ins Wort und schob mich vom Geschehen weg.
 

Mein Kopf war leer gefegt seit Aoi vor mir zusammen geklappt ist, nun randvoll mit Sorge und die lassen mich nicht mitfahren?
 

Noch einmal versuchte ich Aufmerksamkeit zu bekommen, obwohl ich mich sonst nie aufdrängen wollen würde, aber hier ging es um meinen Yuu!

Daher zupfte ich noch einmal am Ärmel eines anderen Sanitäters und ohne das ich meine Frage äußern konnte fuhr er mich an:

„Wenn sie nicht zur Familie gehören, können wir sie auch nicht mit nehmen!“
 

„Lass sie ihn doch mitfahren, verflucht!“

drang ein bekanntes, aber nicht mehr ganz so hysterisches Schreien an mein Ohr und nun wandte man sich an Suzuki, welcher sich aus der Masse hervor schob:

„Gehören sie zur Familie?“

„Nein, aber-..“

begann er und wurde ebenfalls mitten im Satz unterbrochen:

„Dann machen sie bitte Platz!“
 

Wir kämpften uns noch einmal an Aoi's Seite durch und ich vernahm gerade so, wie er mit schwacher Stimme etwas zu sagen versuchte:

„Suzuki, pass auf meinen Kouyou auf!

Kriegst du das hin?“

Nicken konnte der Angesprochene noch, dann drängte man ihn gänzlich weg und so nutzte ich die paar Sekunden, bis man auch mich wieder wegschieben würde, um zu hören was er los werden wollte:

„Schon gut... Kou... kümmer dich um.... Suzuki... eh der auch noch umfällt...“

„Aber-…!“

wollte ich einwerfen, denn mich jetzt um jemand Anderen kümmern und sorgen, als um meinen Freund schien mir gerade nicht machbar, und dann auch noch um Suzuki...

„Bitte... ich will mir nicht auch noch um den Trottel Gedanken machen“

konnte ich es gerade noch so verstehen, bevor man Yuu in den Transporter schob und ich seine Hand los lassen musste.
 

Die Notärzte stiegen eilig ein und fuhren mit ihm davon.

Ich stand wie angewurzelt auf unserem Parkplatz und schaute apathisch hinter her.
 

Apathisch.
 

Bewegungslos...
 

Unfähig irgendwas zu tun!
 

Die ganze Zeit...

… stand ich einfach nur nutzlos im Weg...
 

Wenn Suzuki nicht gekommen wäre...

… hätte ich meinen eigenen Freund sterben lassen, weil ich einfach gar nichts mehr hinbekommen hatte.
 

Nichts.
 

Gar nichts.
 

Nur heulen...
 

In meinem Kopf rasten die Gedanken durcheinander.

Zusätzlich zu meiner Sorge um Aoi, machte mir jetzt auch noch das schlechte Gewissen zu schaffen, dass ich einfach nur da rumgesessen hatte, statt irgendwas Nützliches zu tun.
 

Ich habe versagt...
 

Als mir jemand sachte auf die Schulter tippte, fühlte es sich an wie eine tonnenschwere Last, die mich einfach zu Boden zog.

Auf Knien hockte ich da und starrte immer noch in die Richtung, in die der Krankenwagen gefahren ist und bemerkte nur sehr schwach eine Stimme, welche mit mir redete:

„Takashima?“

Yuu's Mitbewohner gehörte diese Stimme und ich blickte langsam zu ihm hinauf.

Daneben hatte sich Takanori auf meine Augenhöhe gehockt und sah mich mit seinen großen Augen an.

Der Rest der gaffenden Menschen war mittlerweile verschwunden und der Parkplatz wieder ruhig.
 

Wie lang habe ich jetzt hier gestanden?
 

Dumm und nutzlos in der Gegend...
 

„Komm mit rein... Uruha...“

sprach mich Ruki an und erhob sich, wollte mich mit sich ziehen und so tat ich wenigstens ihm den Gefallen.

Ich fühlte mich so schwer, als würde ich plötzlich 150 Kilo wiegen und dementsprechend wackelig stand ich dann auch wieder auf meinen Beinen.
 

Was wollen die Zwei jetzt eigentlich von mir?
 

Wieso lassen sie mich nicht einfach in Ruhe...
 

Doch eh ich mich versah, waren wir auch schon wieder in Aoi's Zimmer, dabei konnte ich nicht mal wirklich sagen, wie ich hier her gekommen bin.

Dass ich hier war wurde mir auch erst klar, als ich wie gebannt auf die Stelle am Boden schaute, auf der Yuu eben noch lag.
 

'Eben noch'... wer weiß wie lange das schon wieder her ist...
 

Sekunden?
 

Minuten?
 

Vielleicht schon Stunden...
 

„Welches von den Dingern ist Shiroyama's aktuelles Handy?“

hörte ich den Kleinen, welcher die Telefone vom Boden aufsammelte und das scheinbar neuste Modell hoch hielt.

Ich sah kurz auf und nickte bestätigend, Ruki tippte darauf herum und versuchte irgendwie die Tastensperre zu lösen.

Als er es geschafft hatte sprach er ruhig:

„Ich such mal die Nummern durch und schau, ob ich seine Eltern finde.“

„Vater...“

brummte ich leise, nannte dessen Namen und so verließ Takanori den Raum, als er sagte:

„Probieren kann man's ja mal, wenn nicht schreib ich seinem Vater eine SMS.

Wer weiß wann die im Krankenhaus sich bei ihm melden...

Wenn ihr mich sucht, ich bin in meinem Zimmer.“
 

Die Tür klappte hinter ihm zu und ich blickte im Augenwinkel auf Suzuki.

Er stand genauso bewegungslos im Raum und sah mich an, als könnte ausgerechnet ich ihm sagen, was er jetzt tun soll.
 

Nichts...
 

Nichts können wir tun.
 

Wir kommen hier nicht mal weg, wenn in der Gegend um diese Zeit keine Busse mehr fahren und für ein Taxi hab ich kein Geld.
 

Ich weiß ja nicht mal, ob die mich überhaupt zu ihm lassen!
 

Für die bin ich... auch 'Nichts'...
 

„Takashima?“

riss er mich aus den Gedanken und so sah ich wieder auf, in sein Gesicht.

Keinen Ton brachte ich raus und als Suzuki mich zu Aoi's Bett schieben wollte, waren meine Füße wie am Boden festgeklebt.

Ich geriet ins Taumeln und ließ mich in gefühlter Zeitlupe einfach wieder fallen.

Schweigend auf dem Boden kauernd, kamen mir immer wieder die Bilder in den Sinn wie Yuu sich krümmte, umkippte und einfach liegen blieb.
 

Schnelldurchlauf...
 

Immer schneller.
 

Und Schneller...
 

Wieder saß ich hier, nutzlos und haltlos.

Plötzlich merkte ich wie sich Suzuki mit dem Rücken an den Meinigen setze und flüsterte:

„Der wird schon wieder.

Shiroyama ist 'ne knallharte Sau, wenn der es nicht schafft, dann Keiner!“

Ich konnte nichts darauf antworten, jegliche Worte blieben einfach im Hals stecken.

Ein schweigsamer Moment verging und abermals sprach er mich an:

„Takashima?“

Mein Kopf drehte sich ein wenig zur Seite, damit ich ihm deuten konnte wenigstens halbwegs zuzuhören und auch der Seinige neigte sich zu mir:

„Du hast so was noch nie erlebt, stimmt's?“

Nur ein seichtes Kopfschütteln von meiner Seite und ein Seufzen auf der anderen.
 

Ob es daran lag, dass meine Gedanken ganz woanders waren oder nicht, aber der Typ wirkte im Moment nicht im geringsten bedrohlich auf mich.
 

„Sag mal... woher kenne ich dich eigentlich?“

kam es wieder von dem hinter mir Sitzenden und nun drehte sich mein Kopf ein ganzes Stück weiter herum.

Aoi's Mitbewohner sah dieses mal aber nicht zu mir, sondern fragte noch einmal:

„Wir haben uns schon mal irgendwo gesehen, hab ich recht?“

Ich überlegte was und wie ich darauf antworten sollte, doch mir fiel nichts anderes ein als die Geschichte, die ich auch Yuu vor einiger Zeit erzählt hatte:

„Damals... ich war glaube 13 Jahre alt oder so... und noch auf einer anderen Schule, da ist dieser Junge in der Stufe über mir gewesen...

Eines Tages wollte ich gerade was aus meinem Spind holen, als er und seine Freunde mit 'nem Fußball durch den Flur gerannt sind.

Der Ball donnerte an meine Schranktür und ich hab mir die Hand geklemmt.

Es tat nicht wirklich weh, aber meine Sachen fielen heraus und der Junge drehte sich um, kam zu mir und hob mein runter gefallenes Zeug wieder auf.

Er fragte mich sogar, ob ich mir was getan habe...“
 

Mir war irgendwie alles egal.
 

Egal, wie Suzuki darauf reagieren würde.
 

Egal, ob der mir eins drüber zieht; ich würde mich nicht mal wehren.
 

Gerechnet habe ich mit Allem und Nichts.
 

Doch überraschte mich seine tatsächliche Reaktion sehr, denn er lehnte seinen Hinterkopf an meinen und hauchte:

„Du bist das.“

Man konnte daraus weder eine Frage deuten, noch Überraschung.

Eher klang es, als hätte er irgendwie schon eine Vermutung gehabt, aber schien nicht ganz sicher zu sein.

Ich rührte mich abermals keinen Zentimeter und sagte auch nichts weiter, bis Suzuki ergänzte:

„Ich wusste, dass ich dich irgendwoher kenne.

Warum hast du nie etwas gesagt?“
 

Weil du ein Blödmann bist?
 

Auch jetzt wusste ich nicht wie ich anders antworten sollte, als ihn selbst zu zitieren:

„Ey, der rennt wie ein Mädchen.“

„Scheiße... das hast du gehört?“

kam es nach einem kurzen schweigsamen Moment von ihm und ich nickte nur, wie so oft.

Folglich wusste er offenbar noch genau, was er damals über mich gesagt hatte...

„Also... das tut mir leid... ich war ein Idiot...“

hörte ich es mit ehrlichem Bedauern in der Stimme hinter mir und ich seufzte nur ausgedehnt.

„Es tut mir wirklich leid...

Ich war dumm, dümmer als heute und wollte nur zu den Coolen gehören“

führte er seine Entschuldigung weiter aus und ergänzte noch:

„Ruki mag dich, sehr sogar.

Wenn er jemanden mag, dann kann Derjenige gar nicht uncool sein.“
 

„Typisch Suzuki'sche Formulierung, aber die Botschaft kam an... denke ich“

murmelte ich und hinter mir brummte es gespielt schmollend:

„Hey, was soll denn das wieder heißen?“

„Das ich dich immer noch für 'nen Blödmann halte... aber vielleicht nicht mehr ganz so dumm wie früher“

entgegnete ich dem stichelnd und auch wenn es scharfe Worte waren, schien er sie richtig verstanden zu haben.

„Jetzt weiß ich, was Ruki so an dir fasziniert“

raunte er in den Raum hinein und ich drehte mich verwundert nach hinten.
 

Ruki, von mir fasziniert?
 

„Er ist eher vorsichtig, reserviert und manchmal ein wenig bissig, aber das ist nur seine Schale.

Ich glaube ihr seid euch vom Wesen her wirklich sehr ähnlich.

Kein Wunder, das Shiroyama auf dich abfährt“

sprach er und stand langsam auf, richtete seine Klamotten und ergänzte:

„Tut mir leid, wegen der ganzen Unordnung immer auf meiner Seite.

Aber wenn du willst, kannst du heute Nacht ruhig hier schlafen.

Er hätte sicher nichts dagegen, wenn du hier bleiben möchtest.

Wenn was ist, wir sind bei Takanori, dass ist das Einzelzimmer ganz hinten im Flur.

Ich schau mal, ob er wen erreicht hat.“
 

Zwar war das eine nette Geste, aber ich könnte nicht in Aoi's Bett schlafen, wenn er nicht da ist und womöglich irgendwo in einem verdammten Krankenhaus um sein Leben kämpft.
 

Noch immer saß ich auf dem Boden und zog die Knie an, legte die Arme darauf ab und roch Yuu's unwiderstehlichen Duft.

Ich sog diesen Geruch förmlich aus seiner Jacke ein und je mehr ich mich für einen kurzen Moment da hineinsteigern konnte, umso härter wurde die Realität, als ich den Duft nicht mehr so intensiv wahrnahm und dies mir wieder vor Augen führte, dass das alles war, was ich von ihm hatte.

Abermals kroch eine Träne lautlos meinem Augenwinkel empor, füllte sich, bis sie auf den Ärmel der Jacke perlte.
 

„Komm zu mir zurück...!“

winselte ich ganz leise vor mich hin und starrte wieder auf die Stelle am Boden, wo er gelegen hatte.
 

Eine ganze Weile verging, eh ich es schaffte aufzustehen und als mein Blick durch den Raum glitt, erspähte ich Aoi's Telefone auf seinem Schreibtisch liegen.

Fein säuberlich von Takanori akkurat angeordnet und der Größe nach sortiert.

Alle 3 Telefone waren wenigstens zu 'nem Drittel geladen und die Tastaturen sahen zum Teil arg abgenutzt aus.

Hauchzart fuhr ich über die kaum noch zu erkennende Beschriftung der Tasten und fragte mich, wie einsam er sich wirklich gefühlt hatte, als er damals immer wieder seine Zeit im Krankenhaus verbringen musste und auf diesen Dingern irgendwelche Spiele gezockt hat.
 

Als er mir das mal erzählt hatte, hörte es sich zu dem Zeitpunkt so trivial an, aber jetzt...
 

Ich würde damit zwar nicht spielen, aber hoffen, dass er vielleicht auf irgendeinem dieser Dinger anruft, sobald er kann.
 

Wenn... er kann...
 

Bis auf das Eine, welches der Kleine noch bei sich hatte, packte ich sie in die Taschen der grauen Strickjacke und nahm die angefangene Wasserflasche meines Freundes an mich.

Ich musste einfach etwas haben, wo seine wundervollen zärtlichen Lippen dran waren, auch wenn es vermutlich etwas makaber aussehen mag.
 

Bevor ich den Raum verließ, warf ich einen letzten Blick auf sein Bett, welches so wirkte, als wäre er eben erst aufgestanden und nur mal kurz zum WC gegangen.

Mein Weg führte mich zu dem Zimmer ganz am Ende des Flures und ich klopfte an – ohne mir Gedanken zu machen, ob ich hier richtig bin, wie ich es sonst wohl tun würde.

Der Kleine öffnete mir und lächelte sanft, ließ mich hinein und übergab mir das letzte Handy, welches auf seinem Schreibtisch lag.

„Danke..“

hauchte ich leise und Suzuki wandte sich an mich:

„Du kannst gern noch bleiben, Ruki hat sicher nichts dagegen.“

Gemeinter schaute mich mit seinen großen Augen an und gab ein bestätigendes Geräusch von sich, doch ich lehnte ab:

„Ich... ich muss... nachdenken... und ich würde gern versuchen zu schlafen.“

„Ok“

vernahm ich es von Takanori, dann verabschiedete ich mich knapp und machte mich auf den Weg zurück in mein Zimmer.
 

Ein paar Bewohner kamen mir entgegen, einige guckten komisch und andere schienen mich nicht mal zu bemerken.
 

Mein Hirn projizierte Yuu an meine Seite, der mit mir den Gang entlang lief und ich mich auf eigenartige Weise ein klein wenig sicherer fühlte, wo mir der Echte immer Kopfzerbrechen bereitete, wenn man uns zusammen sah.

Doch kaum schloss sich hinter mir meine Zimmertür war sie weg, die Projektion und ich fühlte mich noch viel einsamer als zuvor.
 

Kai war da und der kam auch gleich auf mich zu, nahm mich ohne vieler Worte in den Arm und drückte mich an sich, während er ganz leise flüsterte:

„Ich hab es vom Treppenhaus aus gesehen, ich wollte nicht unten bei den Anderen auch noch im Weg rumstehen.

Es tut mir leid..“

Das zweite Mal überhaupt, dass er mir so nah kam.
 

Auch jetzt konnte ich noch nicht normal handeln oder denken, blieb einfach stehen und ließ ihn machen, bis mich mein Mitbewohner wieder los ließ und er zum Wasserkocher hinüber ging, das Ding anschaltete und meine Tasse mit einem Teebeutel versah.
 

Die Handys in der Strickjacke legte ich genauso systematisch auf meinem Schreibtisch wie Takanori es tat, doch diese Jacke behielt ich an.

Selbst als es Nacht wurde und ich normal nur in Shorts und T-Shirt schlafe, wollte ich sie anbehalten.

Dennoch war es dafür etwas zu warm und so zog ich sie doch wieder aus.

Aber weglegen kam für mich nicht in Frage.

Ich presste diese haltbare Erinnerung an mich und legte meinen Kopf darauf ab.
 

Die Nacht war unerträglich.
 

Unerträglich einsam.
 

Unerträglich lang.
 

Und mein Kopf voll mit unerträglichen Schuldgefühlen.
 


 

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Der Titel ist einfallslos, aber recht treffend...

Jupp, unser Schnabeltierchen kommt, wie wir sehen können, überhaupt nicht damit klar.

Er hatte noch nie mit derartigen Verlustängsten zu kämpfen, da ihm noch nie Jemand so nah am Herzen lag wie Aoi.

Uruha und Reita hatten also mehr oder weniger ein richtiges Gespräch und wenn es das einzig Positive ist.

J4i: Ja das Wort heißt projizieren und nicht projezieren, auch wenn letzteres schöner aussieht, ist es falsch – kann man gern Freund Google zu Rate ziehen.

Glücklicherweise kam der Schreibflash für dieses Kapitel vor dem (anschließend erklärten) Zwischenfall, sodass ich wieder pünktl. Liefern kann.

Für meine FF.de Leser:

Da zum wiederholten Male eine (diese) FF gesperrt wurde, wegen meines Erachtens nach völlig banaler Regeln, denke ich darüber nach die Plattform in Zukunft zu meiden und ggf. die Storys auch zu löschen.

Wen's interessiert: es ging darum, dass ich im ersten Kapitel bei der Charakterbeschr. als Bsp.: Name: … / Alter: … in den Steckbriefen verwendet habe, statt wie es die Regeln verlangen, dies 'in ganze Sätze auszuformulieren' und eine Warnung, dass der Aoiha-Teil in PWP ausarten könnte.

Dass nur am Rande und um die Frage nach dem Warum zu beantworten.

Eine Sache nochmal zu den the GazettE Konzerten:

Bitte bitte bitte, folgt nicht den Aufrufen, den armen Kerlen mit riesigen Bannern und Dergleichen vor dem Hotel/Flughafen aufzulauern und sie 'zu den Hallen zu begleiten'!

Das ist nicht nur im höchsten Maße unangenehm, sondern auch strafbar – Stalking ist kein Kavaliersdelikt!

Schließlich will ja auch keiner von uns auf dem Weg zur Arbeit oder wohin auch immer verfolgt werden und schon gar nicht von schreienden Massen.

Sollte das dennoch passieren braucht sich niemand wundern, wenn the GazettE sich hier nie wieder blicken lassen, wo wir eh schon so einen 'guten Eindruck' hinter lassen hatten, als sie das letzte mal hier waren.

Aber auch das muss wohl jeder mit sich ausmachen, ob ihm vllt. eine minimale Chance auf ein dreist erzwungenes Autogramm lieber ist, als dass sie noch einmal (gerne) zu uns kommen möchten.

Genug der anmaßenden Belehrung...
 


 

Hmmm Vorschau:

Ich fürchte... es wird noch mal ein U-Kapitel, da das nächste R-Kap. wohl zuviel vom folgenden U vorwegnehmen würde.

Das U wiederum würde nicht allzu viel vom R verraten, darum tendiere ich zu U.

Aber da ich fies bin und noch nicht verraten will, was mit Aoi passiert, sag ich mal folgendes:

Kouyou hängt bis zum Wochenende wie ein Schluck Wasser in der Kurve da, man kann kaum mit ihm reden und er ist lustlos³.

Die Lehrer ignorieren das zwar noch gekonnt im Unterricht, aber sein Trainer macht sich große Sorgen und das nicht nur um Uruha, sondern auch um ihrer beider Zukunft; also auch seiner.

Am Turnier-Tag ist mit ihm auch nicht viel anzufangen und er weiß nicht, ob er hinschmeißen soll.

Dann ist er deprimiert und redet unter anderem mit Ruki, der ihn einigermaßen wieder aufbauen will, bis dann etwas passiert – aber was, dass verrate ich nicht.

(U) Wiedersehen macht mehr als nur Freude

Ich hatte sagenhafte Kopfschmerzen, als ich am Tag nach Aoi's Zusammenbruch aufwachte und weil mich der Wecker äußerst unsanft aus den Träumen katapultiert hatte, war ich dementsprechend auch ziemlich morgenmuffelig drauf.

Im ersten Augenblick hatte ich die Geschehnisse vom Abend zuvor wohl soweit verdrängt, dass es sich anfühlte, als wäre das alles nur ein weiterer schlechter Traum gewesen, doch leider wurde mir die Realität nur allzu schnell wieder bewusst.
 

Yuu... deine Jacke...
 

Diese lag nämlich arg geknorkelt neben mir in meinem Bett und ließ gleich zu Tagesbeginn noch einmal den bitteren Vorfall von gestern Abend wie ein Film abspielen, den man einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommt.

So ein Film, der sich in die Gedanken frisst...

Normalerweise gruseln mich aus mehr oder minder guten Streifen nur einzelne Worte, wie 'Lobotomie' oder 'Zombiesaft' und mich schüttelt es, wenn ich nur dran denke, aber nun einen ganzen beschissenen Film, mit dem größten Horror, den ich mir gegenwärtig vorstellen kann... das ist einfach zu viel...

Denn das gestern war leider kein scheiß Film... das ist wirklich passiert...
 

Ich quälte mich mit einem missmutigen Laut aus dem Bett und fror, als wäre es plötzlich Winter geworden.

Sogleich schnappte ich mir die graue Strickjacke in meinem Bett und warf sie über, während ich von meinem Mitbewohner mitleidig beäugt wurde:

„Wie geht’s dir heute?“
 

Wie soll's mir schon gehen?
 

Aber da ich Kai keine patzige Antworten entgegen bringen wollte, atmete ich tief ein und antwortete ihm das gleiche, was Aoi mir am Tag zuvor auf diese Frage geantwortet hatte:

„Könnte besser sein...“

„Hmm... trinken wir erst mal einen Tee“

kam es daraufhin von ihm und ich seufzte gedehnt, stand mit pochenden Schläfen vom Bett auf und wühlte in meinem Schrank nach Schmerztabletten.

Zwar stand die mitgebrachte Flasche Wasser meines Freundes auf meinem Nachtschrank, aber ich griff dennoch zu meiner Eigenen.
 

Yuu würde sicher nicht wollen, dass ich mich vorm Turnier gegebenenfalls anstecke...
 

Ach was soll's...
 

Blödes Turnier...!
 

Alles was ich will ist, dass ich Aoi wieder bei mir habe!
 

Und dass diese verdammten Kopfschmerzen endlich aufhören...
 

Mit hängenden Schultern schleppte ich mich meiner Teetasse entgegen, die mir Kai hin gestellt hatte und mümmelte lustlos daran herum.

Meine schlechte Laune erhellte sich auch dadurch nicht, dass der verdammte Tee beschissen heiß und nur mit einen pusten-schlürfen, pusten-schlürfen Rhythmus genießbar war.

Zum Glück löcherte mich mein Mitbewohner auch heute nicht mit weiteren Fragen über mein Befinden oder wie ich meinen Tagesablauf gestalten würde.
 

Ein Morgenmuffel bin ich ja schon seit ich denken kann, ich hab es schon immer gehasst geweckt zu werden und doch gibt es nun einen Menschen, der dies wohl gefahrlos tun dürfte, ohne das ich ihn grillen könnte.

Allerdings waren da auch noch die Sticheleien von Yuu, die mich regelmäßig rot werden lassen.
 

Wie gern hätte ich mich heute Morgen von ihm wecken lassen... egal ob mit oder ohne mich zu necken..
 

Später im Klassenraum war mir auch absolut nicht danach, dem Gesülze von diesem seltsamen Mann anzuhören, der schon letztes Jahr unser Biolehrer war.

Seufzend saß ich an meinem Fensterplatz und fand das Geschehen auf dem Hof nur unwesentlich interessanter als grüne und gelbe Erbsen.

Ich konnte mir auch nie erklären, wieso meine Mitschüler und vor allem die weiblichen unter ihnen, sich bei Angelegenheiten ihrer heimlichen Liebschaften nie auf den Unterricht konzentrieren konnten oder wollten.

Nun versteh ich das...

Sogar, warum in diesem Internat, aus vermutlichen genau jenen Gründen, Beziehungen jeglicher Art unter Minderjährigen untersagt ist.

Eben weil das Hirn sich nur mit dieser ersehnten Person beschäftigt, statt mit Lernstoff...
 

Ich starrte den ganzen Tag abwesend hinaus auf den Hof und sah schon die ersten Vorbereitungen für das Turnier, betrachtete dann das schmale Fenster vom Geräteraum, wo ich mein erstes Treffen mit Aoi damals hatte und dachte wehmütig daran zurück, wie kalt ich zu ihm gewesen sein musste.

Auch die Bank auf der er gesessen hatte, als ich ihn in einer der ersten großen Pausen dieses Schuljahres im Augenwinkel erspäht hatte und er seine vielen losen Zettel sortierte.

Er hat gelächelt...

Das war gleich nachdem er aus dem Büro vom Schulleiter kam... und mir meinen verdammten Verstand geraubt hat.
 

Damals hätte ich nie gedacht, dass mir mein Terrorist mal so viel bedeuten würde, dass ich eigentlich völlig umsonst hier rum saß und 99% aller Worte meiner Lehrer an mir vorbei rieselten.

Wieder einmal projizierte mein Hirn Yuu an meine Seite, mich ermahnend dem Unterricht zu folgen.

Doch hielt sie nur so lange, bis mein Name genannt wurde, meine Seifenblase zerplatzte und ich weder die Frage noch die Antwort wusste.

Zwar bin ich auch sonst nicht der Typ, der Finger-schnippender-Weise auf dem Tisch liegt und mit seltsamen Stöhn-Geräuschen um Aufmerksamkeit ringt, aber für einen kurzen Moment war es mir dann doch peinlich, so rein gar nichts mitbekommen zu haben.

Aber auch nur ganz kurz...

Dann waren meine Gedanken wieder bei Aoi, wo auch immer er gerade ist...
 

Sonst würde er sich einfach, wie jeden Tag in den größeren Pausen, auf dem Schulhof eine ruhige Ecke suchen, aus der er mir lächelnd zuzwinkert und ich wie immer verlegen wegsehe.

Einmal, da hatte es wie aus Kübeln gegossen und er ist im Regen über den Hof gerannt, nur damit er Blickkontakt zu mir aufnehmen konnte und hat mir in einem vollkommen unbeobachteten Moment einen furchtbar kitschigen Handkuss zu gehaucht.
 

Ein anderes Mal, es war brütend heiß, da stand er in seiner üblichen Ecke und zupfte an dem Hemd seiner Schuluniform, um etwas Luft unter den Stoff zu wedeln.

Ich hatte ihn beobachtet und seinen sexy Bauch dabei sehen können.

Offenbar musste ich so sehr gegafft haben, dass sogar er es von da drüben aus gesehen hatte und legte den Zeigefinger an seine Gürtelschnalle, fuhr langsam ein Linie über die nackte Haut nach oben und umrundete einmal seinen Bauchnabel, eh die Fingerspitze noch ein paar Zentimeter hinter sich brachte und die Hand kurz vorm Brustkorb das Hemd schnell nach unten zupfte.

Er hatte mich ertappt und das ließ er mich auch deutlich genug wissen.

Das breite schiefe Grinsen sprach Bände...

Genau wie mein Schweißausbruch damals und die heißen Wangen bei der Hitze.
 

Es klingelte.

Aus den Gedanken gerissen betrachtete ich die Uhr und stellte fest, dass wir nun große Pause hatten.

Aber heute würde Yuu nicht auf mich warten... nicht lächeln... nicht zwinkern... und mir auch keine kitschigen Küsse zuwerfen.
 

Niedergeschlagen stand ich auf dem Hof und meine Augen suchten trotzdem jeden Winkel ab, ob ich ihn nicht doch irgendwo finden könnte.

Doch nichts...
 

Der restliche Tag verlief nicht besser und ich war froh, dass unser Trainer heute nur leichte Ausdauer-Übungen angesetzt hatte, um den Körper nicht zu überlasten, so kurz vor dem wichtigen Tag morgen.

In der Dusche später stand ich auch mehr oder weniger apathisch und ließ das Wasser auf mich herab plätschern, ohne mich auch nur einen Zentimeter zu rühren.

Auch jetzt war da wieder diese Aoi-Projektion vor mir, die sich vor mir herum drehte und mir seine Kehrseite präsentierte, als solle ich sie einseifen.

So gern hätte ich es getan, doch ich griff ins Nichts...

Er war immer noch nicht bei mir.
 

Ich ließ mir das Wasser nun direkt ins Gesicht prasseln, um wieder einigermaßen klare Gedanken zu bekommen.

Lange hielt das jedoch nicht an und so stellte ich das Wasser ab, eh ich noch mehr davon verschwenden würde.
 

Lustlos wickelte ich mich in meinen Bademantel und schlürfte zurück ins Zimmer.

Dort zog ich mir lediglich eine Unterhose an und wieder die graue Strickjacke, die ich auch schon den ganzen Schultag angehabt hätte, wenn man mich nicht gezwungen hätte die Schulordnung und die damit verbundene Kleiderordnung einzuhalten.

Ein klein wenig konnte ich dadurch Yuu's Geruch wieder wahrnehmen und würde am liebsten direkt wieder heulen, mir war danach...

Doch es kam keine einzige Träne.

Ich warf mich ins Bett und starrte nur abwechselnd alle Stellen des Raumes an, wo mein Freund länger gestanden oder was besonderes gemacht hatte und mein Blick glitt dabei unweigerlich auch zur Tür.

Wie er es geschafft hatte, dass mich meine Beine dort einfach nicht mehr tragen konnten...

Wie ich ihn zum ersten Mal richtig angefasst hatte und wie gut es sich anfühlte...
 

Kai hatte nach mir Training und war noch nicht wieder zurück, da blieb mir genug Zeit, um vor mich hin zu leiden.

Ich schaute zu der Flasche neben mir, griff sie und öffnete den Verschluss in Zeitlupe.

Meine Fingerspitze umrundete das Mundstück, tauchte dann ein und befeuchtete sich mit dem Inhalt, als ich sie ein wenig ankippte.

Mit dem nassen Finger schrieb ich seinen Namen auf meinen nackten Oberkörper und stellte die Plastik-Flasche dann wieder weg, sah wie die wenigen Buchstaben langsam verschwanden und seufzte schwer.
 

Wenn ich wenigstens anrufen oder schreiben könnte...
 

Aber wohin?
 

Ich weiß ja nicht mal in welchem Krankenhaus er ist und seine Handys liegen alle hier.
 

. . .
 

Natürlich!
 

Die hatte ich vollkommen vergessen!
 

Mit einer schnellen Bewegung stand ich auf und drückte alle Telefone durch, erspähte einen verpassten Anruf auf dem Aktuellen... mit unterdrückter Nummer.

„Fuck!!“

fluchte ich und las die Uhrzeit, als der der Anruf kam.

Selbstverständlich war das, als ich unter der Dusche stand und mal wieder wild fantasiert hatte...
 

War er das?
 

Oder nur ein Freund aus seiner Heimat, der wissen wollte wie es ihm geht?
 

Aber solche Nummern hat man doch dann gespeichert und die rufen auch nicht unterdrückt an...
 

Scheiße, verdammte!
 

Das war er!
 

Oder ein Arzt oder vielleicht sein Vater und sie wollen mir sagen, das irgendwas Schlimmes passiert ist...
 

Ich werde hier noch wahnsinnig!!
 

Mein Augenmerk wanderte in meinem Regal rauf und runter, um irgendetwas zu suchen, was mich davon abhalten könnte, nicht komplett den Verstand zu verlieren vor Sorge.

Da fiel mir der CD-Player auf, welcher eigentlich Kai gehört, aber er hatte ihn mir geliehen, damit ich beim Alleinsein im letzten Jahr etwas Musik hören könnte.

Direkt daneben war die CD mit Aoi's Schnulzen, die er an einem Abend, beziehungsweise am Morgen danach, bei mir liegen gelassen hatte.

Ich holte das Gerät hervor, legte die Scheibe ein und lauschte den Tönen, die mich sofort an an diese Nacht erinnerten... die Bilder... die Gefühle...
 

„Scheiße...“

hörte ich plötzlich meine Gedanken von Kai ausgesprochen, der nun in der Tür stand und mich wieder einmal mitleidig ansah.

Ich konnte ihm auch nicht wirklich irgendwas darauf antworten und hätte am liebsten den ganzen angestauten Emotionen nachgegeben.
 

Ach Yuu...
 

Dieses alte Lied, dass da gerade läuft, magst du besonders...
 

Märchen, Traum- und Fabelwesen... du hast wohl irgendwie ein Faible dafür, hmm..?
 

Natürlich, irgendwie ist es ja auch Kitsch.
 

. . .
 

Ich weiß noch wie ich schmunzeln musste, als du mir gestanden hast, das du geweint hast bei diesem alten Film und du wolltest ihn wenigstens ein Mal unbedingt mit mir zusammen sehen, damit ich genauso flennen muss wie du es jedes Jahr zu Weihnachten tust.

Jedes Jahr siehst du ihn dir um die selbe Zeit an...
 

Gott, es ist seltsam gleichzeitig lachen und weinen zu können...
 

Es ist komisch, wie man vielen einfachen Dingen einmal kaum Beachtung geschenkt, sich gar lustig drüber gemacht hat und sie einem jetzt so viel bedeuten.
 

. . .
 

Wenn Aoi nach der scheiß Veranstaltung noch nicht wieder angerufen hat, frag ich Suzuki nach dem Laptop, der hat Internetzugang und dann such ich sämtliche Telefonnummern aller umliegender Krankenhäuser durch!
 

Irgendwo muss er doch sein!
 

Ich muss es wenigstens versuchen.
 

Ob sie mir Auskunft geben ist eine andere Sache...
 

Den restlichen Abend verbrachte ich damit, mir Yuu's Schnulzen immer und immer wieder anzuhören, hatte dafür sogar Kai's Kopfhörer entgegen genommen, um ihn nicht zu stören.

Der schrieb nämlich in letzter Zeit recht häufig seinen Eltern und soweit ich weiß, arbeiten diese auch beim hiesigen Schulamt, aber viel hatte er mir bisher nicht über sie erzählt.

Zumindest war es mir lieber, er beschäftigt sich damit, als mir diese mitleidenden Blicke zukommen zu lassen.

Auch in der Nacht ließ ich mich davon in den Schlaf dudeln und irgendwann musste mein Mitbewohner auch das Gerät abgestellt haben, dann als ich zwischendurch aufgewacht war stand der Player auf meinem Nachtschrank und die Kopfhörer hingen am Bettpfosten.
 

Irgendwie tat mir nun auch noch Kai leid, das er mich so ertragen muss...
 

So begann auch der nächste Tag für mich nicht sonderlich erholsam und für meinen Mitbewohner wohl auch nicht...

Wenigstens hatte ich heute keine Kopfschmerzen und so war meine erste Amtshandlung sämtliche Telefone durch zu drücken, falls ich eine Nachricht verpasst haben sollte.

Aber nein, es war keine Zeile geschrieben und nichts auf der Mailbox hinterlassen...
 

Unmotiviert seufzte ich und vernahm wie auch mein Zimmernachbar langsam aus dem Bett kroch, im Halbschlaf den Wasserkocher betätigte und sich lustlos auf seinen Schreibtischstuhl fallen ließ, bevor er gähnte und murmelte:

„Schlimm genug, dass alle Internatsbewohner Anwesenheitspflicht haben, obwohl nicht mal Alle daran teilnehmen, aber den Scheiß immer so früh an einem Samstag beginnen zu lassen... das ist echt zum Kotzen!“

„Das ist wegen dem Footballspiel.

Soweit ich weiß dauern die Spiele im Schnitt 2,5 Stunden mit effektiver Spielzeit von üblichen 4 mal 15 Minuten.

Hat uns unser Trainer erklärt, weshalb wir vor Denen dran sind, da bei uns die Zeiten besser kalkulierbar sind“

erklärte ich ihm und Kai zuckte irritiert mit einer Augenbraue:

„Ich bin kein Mathe-Genie, aber 4 mal 15 Minuten sind bei mir immer noch nur 1 Stunde gesamt.

Was machen Die bitteschön in der restlichen Zeit?“

„Rumstehen, diskutieren und sich wichtig tun“

sprach ich und stemmte mich von meinem Tisch ab, um zum Wasserkocher hinüber zu gehen und ergänzte noch im Gehen:

„Bei richtig offiziellen Spielen zieht sich der Scheiß noch länger hin, da wird auch noch kräftig Werbung zwischendurch gemacht...“
 

„Mich würde mal interessieren, wieso sich das Football nennt, wenn grade mal Einer kurz mit dem Fuß an den Ball tritt und den Rest des Spiels klemmt man sich dieses braune Ei unter den Arm, wirft das Ding anschließend über 'ne Linie und rennt dabei Leute über den Haufen, ohne Rücksicht auf Verluste“

kam es vom meinem Mitbewohner und ich zuckte mit den Schulter:

„Vielleicht solltest du das die Amerikaner fragen...“

Kai schmunzelte nun und goss uns das heiße Wasser ein, auch meine Mundwinkel fanden einen kurzen Moment nach oben, doch lange wehrte das nicht.
 

Draußen begannen schon die ersten Menschen herum zu wuseln, weitere Dekorationen und Banner anzubringen und die Stände aufzubauen.

Zwar war jetzt im Sommer das Meiste auf unser Leichtathletik-Team ausgelegt, aber es gab ja auch andere Sportteams, wie die Leute vom Eishockey oder Volleyball bei den Mädels.

Eishockey war aber für die Winter-Saison und Volleyball im Herbst, ansonsten gibt es zwar auch ein Schwimmverein, aber da gab es zu wenig Interessenten und Förderung, sowie auch das Cheerleader-Team, dem man kaum Beachtung schenkt.
 

Auch wenn es mir verdammt schwer fiel, mich ausgerechnet jetzt darauf zu konzentrieren, so versuchte ich es zumindest dennoch und stand einige Zeit später auf dem Platz.

Langsam sammelten sich auch die Besucher, davon viele Eltern, Schulangestellte und Lehrer.

Meine Eltern würden wohl nicht kommen, ich habe ihnen auch nicht gesagt, um was es für mich dabei geht.

Wenn ich hierbei versage, kommen wenigstens keine blöden Sprüche...
 

Der erste Probelauf lief auch noch ganz gut, doch dann sah ich immer öfter die heimlichen Pärchen in den Ecken turteln und wie sie sich schnell lösten, wenn jemand hinüber sah.

Nie hätte ich geglaubt, dass mich das mal nicht aufregen, sondern ich mir sogar insgeheim wünschen würde es selbst zu tun, aber mein heimlicher Freund ist nicht hier, um mir diese verliebten Blicke zuzuwerfen...
 

Der erste richtige Lauf war keine Glanzleistung, aber immerhin kein vollkommenes Desaster und je mehr mich nun noch das miese Gefühl belastete, dass ich alles versieben würde, wenn ich nicht den Arsch zusammen kneife und umso weiter sank auch meine Laune und meine Lust hierzu.

Es zermürbte mich und so zog ich mich vor dem letzten Lauf in eine Ecke zurück, um klare Gedanken zu fassen.
 

Ich kann wirklich mehr, als ich da bisher geliefert habe und dessen bin ich mir bewusst, aber... es geht verdammt noch mal einfach nicht!
 

Die wichtigen Leute waren da, unser Trainer hat mich ja schließlich auch drauf hingewiesen und gefragt was mit mir los sei, weshalb ich hier nicht meine üblichen Leistungen bringe und ob mir das alles nicht mehr wichtig wäre.

Am liebsten hätte ich ihn angeschrien, dass es mir scheiße geht und es tatsächlich Wichtigeres gab im Moment und das er mir gepflegt den Buckel runterrutschen kann...

Aber ich schwieg krampfhaft und kaute verbissen auf meiner Unterlippe herum.
 

Ratlos und ein wenig verzweifelt tigerte er nun vor mir auf und ab, blieb dann stehen und hockte sich zu mir:

„Sag mir Takashima, was muss ich tun, damit du da raus gehst und dein Bestes gibst, die Anderen von der Bahn fegst und den Pokal für uns holst?“

„Bringen sie ihn mir wieder...“

nuschelte ich als Antwort, kaum verständlich und so hakte er nach:

„Hm, was sagtest du?“

Wiederholt hatte ich mich nicht und mein Trainer es demnach auch nicht für voll genommen, denn er sprach weiter:

„Ok hör zu, was auch immer es war, dass dich bis hier hin hat kommen lassen, geh da raus und lauf; hol es dir zurück und halt daran fest!

Hast du mich verstanden, Takashima?“
 

„Er hat recht... Uruha.

Genau dafür solltest du dich zusammen reißen und dein Bestes geben!“

mischte sich nun aus heiterem Himmel Ruki ein, wir sahen uns einen Moment lang an und nun näherte sich das Kerlchen, mit Suzuki im Schlepptau und dieser knurrte:

„Ich würde tun, was er sagt...

Glaub mir... der ist gefährlich, wenn er seinen Willen nicht kriegt!“

„Bitte was?“

kam es nahezu empört von dem Kleinen, der drohend seine Arme in die Hüfte stemmte und den neben sich Stehenden tötlich anfunkelte.

Dieser hielt die Hände nun abwehrend vor sich und sprach schnell:

„Nüx!“

„Das klären wir, wenn wir allein sind!“

knurrte Takanori und drehte sich wieder zu mir, als Suzuki fiepte:

„Aber aber...!

Ich wollte doch nur helfen...“
 

Die Durchsage, dass die Pause nun zu Ende sei, erklang über den Platz und mein Trainer zog mich wieder auf die Beine, lustlos trabte ich hinterher und wurde mit seinem Arm auf meiner Schulter wieder zur Bahn manövriert.

Mit einem aufbauenden Klopfen auf meinen Rücken, stand ich nun an den Startblöcken und blickte hinüber zu den Beiden in ihren Footballteam-Jacken.

„Du schaffst das!

Du rennst wie der Wind!

Du haust sie alle um und deine potenziellen Sponsoren gleich mit von der Tribüne!“

hörte ich die Worte von Ruki, die mir Mut machen sollten, doch ich murmelte niedergeschlagen:

„Ach, und wenn nicht...?“

„Dann wäre er -...“

begann der kleine Kerl und zeigte auf das Eingangstor des Platzes und setzte fort:

„... wohl ziemlich enttäuscht.“
 

Ich traute meinen Augen kaum...
 

Alles Blinzeln half nichts, diese Aoi-Projektion in der Ferne ging einfach nicht weg.
 

Sie war echt.
 

Er war echt!!!
 

Er musste einfach echt sein, verdammt!
 

„Yuu!“

krächzte ich, selbst für mich kaum wahrnehmbar und rieb mir die Augen.

Doch nun kam der Aufruf sich in die Startblöcke zu begeben und dass alle Unbeteiligten bitte von der Bahn weg treten sollte.

Suzuki schubste mich in die richtige Richtung und rief:

„Hau rein, man!“

Ich war jedoch viel zu glücklich, als dass ich in diesem Moment irgendetwas deswegen hätte nörgeln können und tat fast wie in Trance, dass was man von mir verlangte.
 

Mein Blick senkte sich kurzzeitig und ich betrachtete die Linien vor mir.
 

Sie führten zu einem Ziel.
 

Meinem persönlichen Ziel!
 

Der ganze verlorene Ehr- und Kampfgeist war plötzlich wieder da und ich wollte einfach so schnell wie möglich zu meinem Ziel – Aoi!
 

Die Stimme des Schiedsrichters ertönte und dann folgte der Startschuss.
 

Ich sprintete, als würde hinter mir der Boden einstürzen und die Welt untergehen.
 

Eine weitere Stimme, die des Kommentators, blendete ich während der gesamten Strecke aus und konzentrierte mich nur auf Yuu.
 

Erst als ich mir sicher war die Ziellinie überquert zu haben, drosselte ich das Tempo etwas und lief einfach weiter.

Weiter auf mein persönliches Ziel zu, während der Sprecher im Turm mein Handeln selbst jetzt noch kommentierte und es mir im Prinzip jetzt vollkommen egal war, ob ich gewonnen hatte oder nicht.
 

Da stand Aoi.

Neben ihm ein etwas älterer Herr und der Abstand zwischen uns wurde kleiner, bis ich endlich da war, wo ich seid einer gefühlten Ewigkeit sein wollte.

Ich fiel meinem Freund einfach um den Hals und hielt ihn fest.

„Yuu“

flüsterte ich, doch der Angesprochene reagierte kaum auf mich, erwiderte die Umarmung nicht und sprach auch erst mit mir, als mir eben das auffiel:

„Lass mich los und hör mir zu.“

Ein kalter Schauer rannte mir den Rücken hinunter und so löste ich mich ängstlich von ihm.
 

„Was ist los...?“

hauchte ich leise und Aoi antwortete mir:

„Glaub mir, ich würde jetzt nichts lieber tun, als dich von oben bis unten abzuknutschen, aber wir sind hier nicht allein und wenn du jetzt übereilt dein Privatleben preisgibst, war's das.“

Er hatte recht, ich hätte vor lauter Überschwänglichkeit nicht richtig nachgedacht...

Den Drang danach, meinen Yuu nicht doch noch einmal – länger als unter Freunden üblich – zu umarmen nur schwer unterdrückend, riss ich mich zusammen und versuchte meine wirren Gefühle zu ordnen.

Es war verdammt schwierig einen klaren Kopf zu bewahren, aber Gott sei Dank hatte mein Freund wohl damit gerechnet und entsprechend auf mein Tun reagiert.
 

Ich konnte ihn hören, riechen und würde ihn am liebsten auch fühlen und seine Lippen schmecken, doch musste ich mich zusammennehmen und grummelte:

„Scheiß Regeln, beschissene!

Ich hab dich so vermisst, ich will-..“

„Ja ich weiß, ich auch und ich verspreche dir, dass ich einen Weg finde, so schnell wie möglich ein paar Minuten für uns allein zu beschaffen“

fiel er mir leise ins Wort wandte sich gen Anzeigetafel:

„Sieh mal, du hast übrigens nicht nur gewonnen, sondern deinen eigenen Rekord gebrochen, bin stolz auf dich, Schnabeltierchen.

Verdammt stolz!“
 

Neben uns ertönte ein Räuspern und der Herr an Aoi's Seite beugte sich interessiert zu mir:

„Ist das der Junge, der dich glücklich macht, mein Sohn?“

„Ja Paps, das ist Kouyou... und er macht mich mehr als glücklich“

entgegnete der Angesprochene daraufhin flüsternd und ich spürte wie meine Wangen heiß wurden, vor Verlegenheit.
 

Sein Vater.
 

Und er weiß offenbar von mir.
 

Doch eh ich mich näher damit beschäftigen konnte, schob sich mein Trainer samt ein paar anderer Männer durch die umstehenden Leute zu uns durch und sie blieben auch direkt vor mir stehen.

Schüchtern blickte ich von Einem zum Anderen und dann fragend zu mein Sportlehrer, dieser stellte uns gegenseitig vor und so wurde mir klar, dass das diese wichtigen Leute waren, von denen die ganze Zeit die Rede gewesen ist.

Anschließend verschwand er wieder in der Menge, statt mir beizustehen.

Einer der Typen ergriff auch sogleich das Wort, ohne um den heißen Brei herum zu reden und sprach:

„Ich muss ehrlich sagen, dass wir am Anfang das Gefühl hatten umsonst hier her gekommen zu sein.

Ihre Leistungen waren vielleicht nicht unbedingt schlecht, aber mehr als durchschnittlich eben auch nicht.

Aber der letzte Lauf hat uns überzeugt, ihnen eine Chance zu geben.

Wir kommen nächstes Jahr wieder und wenn sie ihre Leistungen beibehalten oder sogar verbessern, haben sie sehr gute Chance auf einen Vertrag mit uns.“
 

Ich stand mit offenem Mund da und starrte noch einmal von einem zum anderen Anzugträger und nun mischte sich auch der Zweite ein:

„Unsere Firma gibt im Herbst eine Gala, wenn sie Zeit entbehren können, würden wir uns über ihre Anwesenheit freuen.

Da können sie sich ein umfassenderes Bild von unserer Firma und dem Marketing machen.

Dort würden sie auch unsere alten Hasen und einige Neulinge kennen lernen können.

Die Einladung erfolgt noch und selbstverständlich auch mit Begleitperson.“

Der Blick des Einen wanderte kurzzeitig zu Yuu hinüber und ich schaute ebenfalls zu diesem auf meiner Seite.
 

Mein Freund sah genauso irritiert zu mir und so stammelte ich:

„Öhm.. sie... sie meinen ich dürfte...“

„Sie dürfen; das ist keine öffentliche Veranstaltung und es ist keine Presse anwesend“

konterte wieder der Andere, grinste und klopfte mir kumpelhaft auf die Schulter, eh gedämpfter Sprach:

„Hören sie, Takashima, reden wir mal offen und lassen die üblichen Floskeln beiseite.

Wir verkaufen Turnschuhe und zwar verdammt geile Turnschuhe!

Keine guten Manieren.

Darum, salopp gesagt, ist es uns egal, was sie in ihrem Privatleben tun oder lassen.

Wichtig ist, dass sie ihre Sache gut machen und dann interessiert's kein Schwein, was sie unter ihrer Bettdecke machen und mit wem.“
 

Ehrlich, direkt und unverblümt, alles was mich ein Loch im Boden suchen lässt...
 

Aber scheinbar ging es mir nicht allein so, denn Aoi's Vater schien das Gespräch ebenfalls gehört zu haben und verschluckte sich beim Räuspern.

Sein Sohn klopfte ihm helfend auf den Rücken, damit er wieder Luft bekam und ich Gott sei dank nicht der Einzige in der Runde war mit rotem Kopf.

Unter mehrmaligem Hüsteln wies er dann zum Podest der Siegerehrung und die beiden Männer im Frack schoben mich einfach in diese Richtung weiter.

Als ich mich im Laufen noch einmal unsicher herum drehte, lächelten und winkten die Beiden, wie siamesische Zwillinge.

Aoi nickte mir zu und sein Vater polierte seine beschlagenen Brillengläser, vor lauter Verlegenheit.
 

Die Preisrichter dirigierten mich auch gleich ganz nach oben und ein Mädel dieser Schule legte mir eine Medaille um, ein weiterer Typ händigte mir den Pokal aus und dieser wurde mir auch sogleich von meinem Trainer abgenommen, welcher zwischenzeitlich doch nochmal aufgetaucht war.
 

Hier oben zu stehen und die applaudierende Masse da unten, war irgendwie surreal.
 

Die ganzen Geschehnisse heute rauschten irgendwie unwirklich an mir vorbei und ich bekam die meiste Hektik gar nicht richtig mit, doch das alles war sowieso völlig unbedeutend gegenüber der Tatsache, dass ich das Wichtigste wieder bei mir hatte.
 

Zum Glück dauerte diese Prozedur nicht allzu lange und so stand ich wenig später wieder bei meinem Freund, doch nun endlich hatten die meisten Anwesenden ihr Augenmerk wieder zum Football-Feld gerichtet und jubelten den einlaufenden Cheerleadern zu.

Kurz nachdem diese mit ihrer kleinen Tanzeinlage fertig waren, betraten auch die Mannschaften den Platz.

Suzuki aalte sich sichtlich ein wenig im Glanz der Aufmerksamkeit, die man ihm und seinem Team zukommen ließ, eh das Andere an der Reihe war.
 

Um ehrlich zu sein, hatte ich aber absolut Null Bock dem Haufen dabei zuzusehen, wie sie sich gegenseitig aus dem Weg schubsen und am liebsten würde ich mich auch aus diesen Klamotten pellen, da ich es einfach nicht leiden kann, länger als nötig in verschwitzen Sachen herum zu laufen.

Langsam wurde es auch recht kühl so ohne größere Bewegung und Yuu's graue Jacke durfte ich wieder nicht anbehalten und musste die Team-Jacke mit dem Schullogo drauf tragen.
 

Nun war das aber halb so schlimm, denn ich hatte ihn wieder bei mir, auch wenn ich es noch immer kaum glauben konnte und nur dürftig verinnerlicht hatte, bei dem ganzen Gewusel um uns herum.

Jetzt war aber erst mal Jeder auf das Football-Spiel konzentriert, das so eben begonnen hatte.
 

Es dauerte nicht lange, da huschten eine Fingerspitze ganz zart über meine Handinnenfläche und Aoi raunte mir zu:

„Ich glaub ich hab eine Idee, komm mit.“

Wohin es gehen sollte hatte ich nicht gefragt und bin einfach vertrauensvoll hinterher gelaufen.

Doch sehr bald wurde mir klar, was er vor hatte, als wir vor einer Tür standen:

„Der Geräteraum.“

Ein bejahendes Geräusch war von Yuu zu hören, während ich schon durch diese Tür hinein geschoben wurde und er sie hinter uns mit dem Fuß zustieß:

„Ich hab dich so vermisst.“

„Und ich dich erst“

begann ich und wurde dabei vorwärts weiter in den Raum hinein gedrängt.
 

„Bin fast wahnsinnig geworden“

ließ ich meinem hinter mir stehenden Verführer wissen, welcher eine Handfläche ohne Umschweife unter meinem Trikot auf meinem Oberkörper entlang streichen ließ und mir dabei mit der anderen Haarsträhnen aus dem Nacken hielt, um an diesen zu knabbern.

Ich griff hinter mich an Aoi's Kopf und krallte meine Finger in seine Haare, eh er von mir abließ und mich wieder zu sich drehte.

Mit heftigen Küssen dirigierte er mich nun rückwärts weiter, bis ich hinter mir einen Widerstand spürte und genau wusste:

„Unser Sportmatten-Stapel...“
 

Noch einmal fassten Yuu's Hände fest an meinem Hintern zu, eh er im Kuss hervor knurrte:

„Rauf da..!“

Ohne Wiederworte taste ich kurz dort entlang und hievte mich hoch, der vor mir Stehende drängelte sich zwischen meine Beine und legte sie sich um die Hüfte, während wir weiterhin wild am Knutschen und Fummeln waren.
 

Ich war zugegebenermaßen ziemlich berauscht hiervon und hatte wenig Lust aufzuhören, also unterbrach ich lediglich unseren Kuss und ließ Aoi weiter an meinem Hals herum knabbern, als ich krächzte:

„Das darfst du mir nie wieder antun... verstanden?“

Ein verneinendes Geräusch war vom Angesprochenen zu vernehmen, mehr hörte man nicht, darum ergänzte ich noch, ebenso mit heiserer Stimme:

„Und das nächste Mal gehst du zu deinem gottverdammten Arzttermin...!“

Auch jetzt nur ein bejahendes Knurren und Yuu's wundervolle Lippen, welche wieder die meinen suchten, mich küssten und noch einmal raunten:

„Lass mich auch hoch zu dir...“
 

So rutschte ich ein Stück nach hinten und mein Freund kroch ebenfalls auf die Matten, über mich hinweg und legte sich auf mir ab.

Abermals stoppte ich unser wildes Knutschen und scherzte:

„Willst du mich gleich hier flach legen?“

Nun hörte auch der über mir Liegende auf und sah mir in die Augen, eh er antwortete:

„Wenn ich ehrlich bin... am liebsten schon, ja...“

Sein Blick war völlig benebelt und die Lippen total rot, vorsichtig strich ich darüber und sie schnappten wenig energisch nach meinen Fingerspitzen.
 

Früher hätte mich diese Antwort wohl ziemlich bestürzt, aber jetzt... da war mir klar, wie er es gemeint hat.
 

Meine andere Hand hielt sich wieder einmal in den pechschwarzen Haaren fest und kraulten leicht.

Aoi sah mich immer noch aus diesen schmalen Augen an und tupfte nun um einiges vorsichtiger seinen Mund auf meinen.

Meine Lippen haschten kurz nach ihm, eh er den Kopf in meine Halsbeuge vergrub und nun still liegen blieb.

„Du hast mich verdammt erschreckt, weißt du das?

Ich hab mir solche Sorgen gemacht... ich … ich...“

murmelte ich und bracht den Satz ab.

„Psssst, ich bin ja wieder hier“

flüsterte es dicht an meinem Ohr, eh ein kleines Küsschen darauf folgte.
 

„Am liebsten würde ich dich von hier weg schleifen und in meinem Zimmer einsperren“

schnurrte er und schmuste seine Wange an meiner, bevor ich ihn zu necken versuchte:

„Du würdest nur Sauereien mit mir anstellen.“

„Vorrangig, ja.

Aber ich würde auch einfach deine Nähe genießen können.

Bleibst du heute Nacht bei mir?“

kam es daraufhin von ihm und ich nickte, ohne viel darüber nachzudenken.

Yuu schenkte mir ein Lächeln und küsste mich nun recht rücksichtsvoll und zärtlich.
 

„Sagst du mir, was passiert ist?“

fragte ich vorsichtig nach und der auf mir Liegende nickte:

„Nachher, wenn du in meinem Bett liegst, Ok?“

Damit liebkoste mein Freund wieder ganz sanft meinen Hals und so genoss ich diesen wundervollen Moment einfach nur eine ganze Weile.

Auch die Hand, die nun mein Trikot hochschob und mein entblößter Bauch, der daraufhin zärtlich geküsst wurde, das alles störte mich seltsamer Weise nicht im geringsten.

Es gab mir die Ruhe und den Frieden, den ich brauchte und selbst als Aoi den Stoff sogar bis zu meiner Brust hochgezogen hatte und seine Zunge meinen Nippel umkreiste, wollte ich einfach das die Welt stehen bleibt und sich nie wieder weiter drehen würde.

Seufzend ließ er wieder von mir ab, obwohl ich ihn hätte gewähren lassen, trotz der Gefahr erwischt zu werden und so bleib er abermals ruhig auf mir liegen.
 

„Dein Vater... meinst du er mag mich?“

sprach ich Yuu wenig später erneut an und dieser erhob den Kopf, saugte sich verspielt ganz leicht an meiner Wange fest und sah mich aus nächster Nähe an.

Ich musste lachen und grummelte schmunzelnd:

„Wer soll denn da ernst bleiben, wenn du so was machst?“

„Das Leben ist ernst genug, außerdem hab ich dein Lachen vermisst.

Und... was mein Vater betrifft, ich bin mir sicher, dass er dich mag.

Ihm wäre es zwar lieber, ich würde mich für eine Frau interessieren, weil er gerne eine Fußballmannschaft an Enkelkindern haben würde, aber er akzeptiert die Tatsache, dass ich mich für dich entschieden habe“

führte er aus und mir wurde ganz mulmig, bei dem Gedanken an so viele Kinder.
 

Gerade als sich Aoi wieder für einen Kuss zu mir begeben wollte, ging die Tür auf und ich zuckte erschrocken zusammen, presste mein Gesicht in die Halsbeuge des auf mir Liegenden und hoffte, dass wer immer da gerade reingekommen war, er mich nicht erkennen würde und einfach wieder geht.

„Hier seid ihr, verdammt!“

ertönte Suzuki's Stimme und mein verkrampfter Körper entspannte sich etwas, Yuu brummte leise und blickte hinter sich zum Eingang.

„Männer, ich störe nur ungern, aber gleich kommt hier ein Trupp von freiwilligen Helfern zum Aufräumen vorbei.

Wäre besser, wenn ihr verduftet“

erklärte er, also rappelte sich mein Freund von mir hoch und rutschte vom Mattenstapel.
 

Ich tat es ihm gleich und verließ mit ihnen den Raum, bevor ich fragte:

„Ist das Spiel schon vorbei oder was?“

„Ja, schon eine Weile...“

knurrte der Angesprochene zur Antwort und ich fragte mich, wie lange dieser scheinbar nur so kurze Moment mit Aoi tatsächlich gewesen sein musste.

„Es gab einen Zwischenfall...

Ruki ist verletzt und musste vom Spielfeld getragen werden, ich geh jetzt nach ihm schauen und vielleicht weiß ich dann mehr“

sprach Suzuki angespannt und schlug dann eine andere Richtung ein.
 

„Verletzt?“

wandte ich mich fragend an den neben mir Laufenden und dieser machte ein ratloses Gesicht, eh er sagte:

„Ich geh mich von Paps verabschieden und komme dann wieder zu dir, es sei denn du schickst mich jetzt wieder auf Abstand.“

Kopfschüttelnd sah ich meinen Yuu an und wäre am liebsten nicht von seiner Seite gewichen, doch ich wollte ihm nicht zu seinem Vater nach dackeln und den Beiden einen Moment zu zweit lassen.
 

Die Zuschauer wurden langsam immer weniger und die Stände wurden nach und nach abgebaut.

Ich blickte mich um und fand meinen freudig strahlenden Trainer, der in einer Runde mit anderen Sportlehrer stand und mir mit beiden Daumen und fetten Grinsen seinen Stolz auf mich zum Ausdruck brachte.

Verlegen deutete ich eine leichte Verbeugung an und drehte mich weg, in dieser Richtung sah ich, wie Ruki auf Krücken zu mir gehumpelt kam.

Links und rechts neben ihm mein Freund und dessen Mitbewohner.

Ich ging den Dreien entgegen und nahm ungesehen einen der Klappstühle vom Rand mit, damit der Kleine sich setzen konnte.
 

Was da wohl passiert ist?
 

Takanori nahm auch gleich dankend platz und pikte Suzuki mit den Krügen in die Seite, damit dieser ihm die Dinger abnimmt, doch statt sie einfach nur zu halten, eierte er damit um uns im Kreis herum.

Als das kleine Kerlchen erzählen wollte, wie es dazu kam, hörte ich plötzlich meinen Trainer nach mir pfeifen und rufen.

Nicht, dass ich mich wie ein Hund von ihm behandeln lasse, aber das war ein ziemlich lautes akustisches Signal, welches er auch beim Training gerne anwendete.

Murrend ging ich zu ihm hinüber und ließ mich peinlich berührt in der Sportlehrer-Runde von seinen Lobessängen preisen.

Schließlich war es ja auch sein Talent, das uns zum Sieg geführt hat, ne...?
 

Als er mich endlich wieder entließ, stand nur noch Aoi an der Stelle und wartete auf mich.

Im Wohnblock dann hüpfte ich endlich unter die Dusche und begab mich anschließend zu meinem Freund aufs Zimmer.
 

Während ich unter dem Wasserstrahl stand, wollte Yuu irgendetwas erledigen, nur konnte ich mir nicht erklären, was er ausgerechnet hinter dem Geräteschuppen zu erledigen hatte.

Näher drauf eingegangen ist er auch nicht, aber er schien wesentlich gelassener, als ich dann wieder bei ihm war.

Er fummelte weder wild, noch knutschte er mich so gierig wie vorhin, er war einfach total entspannt und kraulte mich die ganze Zeit.

Mir sollte das recht sein, denn ich war vom ganzen Tag ziemlich kaputt.
 

„Sagst du mir jetzt, warum du zusammen gebrochen bist?

Ich meine.. von einer Erkältung fällt man nicht einfach um...“

wandte ich mich leise an Aoi und dieser nuschelte:

„Mach dir bitte nicht so viele Gedanken darum, ich bin wieder hier und alles ist wieder Ok.“

„Yuu, ich mache mir Sorgen um dich und ich will wissen, was passiert ist!“

wurde ich nun etwas deutlicher und der Angesprochene seufzte, eh er nachgab und erklärte:

„Also gut...

Es war kein Herzanfall oder so etwas...

Weißt du, die Medikamente die ich nehmen muss, schwächen mein Immunsystem, eben damit mein Körper sich nicht gegen das fremde Herz wehrt und es nicht abstößt, darum bin ich viel anfälliger für Vieren und Bakterien, als andere Menschen.

Aber die Krämpfe kamen von einem kleinen Magengeschwür, ziemlich weit oben und nah am Herzen, daher konnte ich nicht wirklich einordnen, woher die seltsamen Schmerzen kamen.

Jedenfalls versuchen es die Ärzte medikamentös zu behandeln, um eine OP zu vermeiden.

Alles zusammen kann mich dann schon mal aus den Latschen boxen...“
 

Ich kuschelte mich noch ein wenig mehr an meinen Freund und kraulte seinen Bauch behutsam, bevor ich unschlüssig nachhakte:

„Aber... ich hab mal gelesen, so etwas kommt nicht einfach von selbst...

Da gab es doch bestimmt einen Auslöser… oder?“

Aoi kannte mich inzwischen offenbar gut genug, sodass er wusste, dass ich mich erst mit einer vernünftigen Antwort zufrieden geben würde.

Seufzend drückte er mich an sich und sprach leise:

„Naja... es war wohl eine Mischung aus Bakterien und... zu viel Stress... und weil ich zu wenig gegessen habe.“
 

Stress?
 

Bin ich die Ursache dafür?
 

Geht’s ihm nun doch wegen mir schlecht?
 

Weil ich ihn immer wieder auf Hochtouren bringe und dann doch feige wieder bremsen muss?
 

Mit fragendem Gesichtsausdruck blickte ich in Yuu's Gesicht und er hauchte:

„Bitte denk einfach nicht darüber nach.

Ich hab es dir auch nur gesagt, weil ich dir versprochen hab ehrlich zu sein und ich gebe dir auch nicht die Schuld daran, hörst du?

Nächste Woche sind endlich Sommerferien und ich hab zumindest mal eine Weile Ruhe vor dem Schulstress und da will ich jede Minute mit dir genießen!

Oh ja, ausspannen und mir die Wampe voll schlagen.

Auf dass ich rund und fett werde!“

Zwar versuchte Aoi die Stimmung mit seinem letzten Satz wieder aufzuhellen, doch mich betrübte es dennoch.
 

Ich bin mir sicher, das er wegen mir am meisten Stress hatte...
 

Irgendwie muss ich das ändern.
 

Nur wie..?
 


 

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(meine Wortzahl beunruhigt mich!)
 

Sooouuuu spät, aber dafür wieder etwas länger und ereignisreich!

Oder ö.ö?

Schnabeltier im Gefühlschaos, ein Auf und Ab in diesem Kapitel.

Btw. der Film von dem Kouyou sprach, bei dem Yuu geflennt hat ist dieser hier:

http://www.youtube.com/watch?v=TdsmqwCRoM8

Ja der Film ist ziemlich alt, älter als ich und wohl auch die meisten Leser hier (ich glaub der war von 1982) aber ein richtig toller Streifen – sollte man mal gesehen haben und ja ich kenne mehrere Kerle, die da heulen mussten xD!

Da fällt mir nur eins ein, Achtung Wortwitz:

Aoi – the Last Yuu-nicorn x)

Öhm... wie ich darauf gekommen bin?

Nun, wer ab und an des echten Aoi's Tweets mitliest, kommt ab und an in den Genuss kitschiger Zeilen und kleiner Märchengeschichten – wenn er nicht gerade über seine Suff-Abenteuer plaudert.

Soo, ja Ruki hatte offenbar einen Unfall, was ist da also passiert?

Aoi geht’s wieder einigermaßen gut (immerhin war er ja fleißig hinterm Geräteschuppen xD..) und Uruha hat dessen Vater kennen gelernt.

Apropos Aoi...

http://animexx.onlinewelten.com/fanart/serie/2177/2239681/

hier gibt’s mein neustes Verbrechen zu sehen, das erste Bild einer 6-teiligen Serie.

Hoffe es gefällt wem...

Fehler wie immer später bla blubber

Ansonsten geht’s weiter miiiiiiit...
 


 

… der Vorschau!

Ja, ein R-Kapitel und man wird noch mal den Abend von Aoi's Zusammenbruch und den Geschehnissen vom Turnier aus Reita's Sicht erleben, was Ruki zugestoßen ist und was Blubbski und Nami damit zu tun haben.

Dann erfährt man auch bald wer der heimliche Held dieser Story ist und was die ganzen Andeutungen sollten, welche sich um die Schulleitung drehten.

Außerdem wird es danach noch ein Ferien-Spezial geben!

Aber dazu dann später...

(R) Das Football-Fiasko

Eigentlich hatte ich mich auf einen ruhigen Abend eingestellt.

Einen wunderbaren friedvollen Abend!

Mit Ruki und vielleicht ein wenig Schmusen... am besten am Pool und mit Schirmchendrink, aber das ist hier im Internat nicht so einfach umzusetzen, denn ein Schwimmbecken gäbe es zwar, aber an dem Wichtigsten – den Schirmchen für die Drinks – mangelte es.

Und vielleicht auch an einer gewissen Privatsphäre...
 

Darum begnügten mein Kleiner und ich uns mit dem Erstgenannten.

Eigentlich wollte ich auch nur noch einmal kurz aufs Klo und bei meinem Mitbewohner vorbei gucken, denn der sah schon den ganzen Tag etwas matt aus.

Als ich auf dem Weg, zum Fenster im Treppenhaus hinaus schaute, standen da 3 große lange schwarze Autos.
 

Sehr verdächtig!
 

Mafia?
 

Da ich mir nicht erklären konnte, wer sich sonst – außer Ruki... mit solchen Limousinen hier her schaffen lässt und dann auch noch gleich 3 Stück davon, beschloss ich gleich mal Shiroyama zu fragen, ob der nicht zufällig etwas weiß.

Ohne die geringste Ahnung, was sich hinter meiner Zimmertür abspielen würde, riss ich diese auf und wollte gerade los legen:

„Was stehen denn da für hässliche schwarze Karren mitten auf dem-....“

doch war Aoi offenbar gerade dabei, einen auf sterbenden Schwan zu machen und brach vor meinen Augen einfach zusammen.

„Was zum...?

Shiroyama!“

kam es geschockt von mir und meine Hände fassten wie von allein grob in mein Haar, welches vor nicht allzu langer Zeit noch von Takanori frisiert wurde, auch wenn ich eher das nebenbei anfallende Kraulen genossen hatte.

Entsetzt verlor sich jegliche Männlichkeit in meiner Stimme und fiepte:

„Oh scheiße, der stirbt hier weg!

Tu doch was!“
 

Ich war's nicht!
 

Der darf nicht verrecken!
 

Die sperren mich ein!!!
 

Die denken doch ich hab ihn umgebracht, wenn sie das mit der Kuh raus finden!
 

„Suzuki...“

vernahm ich meinen Namen und geriet in Panik.

„Wieso ich?!?“

kreischte ich in meiner Hysterie und wusste nicht was ich tun sollte, bis ich Shiroyama noch einmal verdammt leise sprechen vernahm:

„Handy...“
 

Handy.
 

Handy?
 

Handy!!!
 

„Scheiße, Scheiße, Scheiße!“

quollen meine Emotionen immer noch sehr unmaskulin und unkontrolliert aus mir heraus, während ich Aoi's Krempel durchsuchte und dabei krampfhaft nachzudenken versuchte, wo der Typ sein verdammtes Handy gebunkert hatte:

„Wo ist das verfickte Telefon?!?“

Eine Antwort bekam ich natürlich nicht und so riss ich sämtliche Schubladen auf, bis ich einen ganzen Haufen Handys fand, entschied mich aber kurzfristig dafür, einfach das Erstbeste zu nehmen und völlig zittrig die Notfall-Kurzwahl-Nummer anzurufen, die mein werter Zimmernachbar Gott sei dank unter das Display gekritzelt hatte.
 

Als ich wen am anderen Ende der Leitung und Demjenigen irgendwas ins Telefon gebrüllt hatte, versicherte man mir Bescheid zu wissen und sofort jemanden los zu schicken.

Aufgelöst und mit den Nerven am Ende krächzte ich:

„S-s-s-s-...sie sind sofort da!!“

und ließ mich dann auf den Boden krachen, atmete geräuschvoll und warf einen prüfenden Blick auf Shiroyama, der war offenbar noch ansprechbar und hatte nichts besseres zu tun, als selbst jetzt noch mit Takashima zu flirten.

Der Typ hatte mich verdammt erschreckt und daher sprach ich etwas lauter:

„Fuck man, was machst du für 'n Scheiß?!“
 

Da ich auch jetzt erst bemerkte, dass ich vor lauter Schock die Tür offen gelassen hatte, sah ich nun, wie sich im Flur neugierige Gaffer sammelten und auch das Gemurmel von denen immer lauter wurde, sodass ich auch nicht mehr verstand, was Aoi seinem Freund noch gesagt hatte, eh ich Ruki neben mir mitbekam.

Hinter meinem Kleinen drängten sich auch recht bald die Notärzte durch und hievten den am Boden Liegenden auf ihre Trage zum Abtransport, Takashima wich nicht von seiner Seite und man hörte noch die Sanitäter Kommandos durch den Flur brüllen.
 

Auch die Schaulustigen zog es auf den Hof, während ich noch einen Moment meine blanken Nerven einsammelte und Takanori bei mir blieb, mir ein aufmunterndes Lächeln schenkte und mich wenig später wieder auf die Beine zog.

Sie fühlten sich gummiartig an und schwindelig war mir auch, als ich wieder auf den Fußen stand.
 

Ich verließ mit Ruki den Raum und verschloss die Tür hinter uns.

Auf dem Weg hinunter beruhigte ich mich und meine Nerven und sah schon von weitem, wie diese Notarzt-Deppen Takashima erst nicht einsteigen lassen wollten und dann schoben sie den armen Kerl einfach beiseite.

Wieder kämpfte ich mich durch zu Shiroyama und brüllte einen der Sanitäter an:

„Lass sie ihn doch mitfahren, verflucht!“

doch statt das meine Forderung erhört wurde, entgegnete man mir nur eine blöde Frage:

„Gehören sie zur Familie?“

„Nein, aber-..“

begann ich perplex zu antworten, aber man fiel mir ins Wort und schob nun auch mich aus dem Weg:

„Dann machen sie bitte Platz!“
 

Als man im Wagen noch mit einigen Geräten hantierte, nutzte ich die Chance und drängelte mich noch einmal mit Aoi's Freund zu jenem vor und dieser sprach leise, aber mit festem bittenden Blick auf mich:

„Suzuki, pass auf meinen Kouyou auf!

Kriegst du das hin?“

Mehr als zustimmend nicken blieb mir nicht, denn schon wieder wurde ich unsanft weg geschubst, Takashima schien aber noch einen letzten kurzen Moment bekommen zu haben, eh auch er endgültig keine Chance mehr hatte und die Trage samt meinem Mitbewohner hinter sich schließenden Türen verschwand.
 

Shiroyama's Freund stand wie eine Salzsäule da und sah dem Transporter hinter her.

Selbst als die meisten Umstehenden schon längst weg waren, stand der Typ noch immer da und bewegte sich nicht.

Vorsichtig tippte ich ihm auf die Schulte und der sackte einfach so zusammen, kurzzeitig geriet ich deswegen wieder mal in Panik, doch zum Glück war Ruki bei mir, strich mir über den Arm und wandte sich dann an den auf dem Boden Kauernden:

„Komm mit rein... Uruha...“

Der Angesprochene reagierte zwar nur mäßig, aber immerhin schien mein Kleiner mehr Erfolg gehabt zu haben, als er ihn auf die Beine zog.
 

Ein wenig verstört wirkte Takashima schon...
 

Wieder drinnen und vor meiner Zimmertür stehend entriegelte ich diese und wir traten ein.

Takanori dirigierte das Häufchen Elend in seinem Arm in den Raum hinein und sammelte die Telefone auf:

„Welches von den Dingern ist Shiroyama's aktuelles Handy?

Ich such mal die Nummern durch und schau, ob ich seine Eltern finde.“

Uruha, wie mein Kätzchen ihn immer nennt, hatte nur kurz genickt und anschließen kaum hörbar berichtigt:

„Vater...“

dann verließ Ruki den Raum, nachdem er auf dem Telefon herum tippte und sagte:

„Probieren kann man's ja mal, wenn nicht schreib ich seinem Vater eine SMS.

Wer weiß wann die im Krankenhaus sich bei ihm melden...

Wenn ihr mich sucht, ich bin in meinem Zimmer.“
 

Verlassen stand ich nun mit dem seltsamen Typ hier und wusste irgendwie nicht, was ich tun sollte.
 

Der vor mir Stehende starrte nur auf den Boden schräg vor sich und so sprach ich ihn an:

„Takashima?“

Zwar sah er zu mir, doch so richtig schien er nicht da zu sein, geistig jedenfalls nicht.

Daher probierte ich ihn zu Shiroyama's Bett zu schieben, doch irgendwie war alles was ich erreichte das, dass er in sich zusammen fiel und auf dem Boden sitzen blieb.

Was sollte ich also machen?

Mehr als mich dazusetzen wusste ich auch nicht zu tun, immerhin hatte mich mein Mitbewohner gebeten ein Auge auf seinen Augapfel zu werfen.
 

Wie poetisch, ReiRei...
 

So saß ich nun mit dem Rücken an dem seinen und überlegte, was ich sagen sollte.

„Der wird schon wieder.

Shiroyama ist 'ne knallharte Sau, wenn der es nicht schafft, dann Keiner!“

brachte ich hervor und hätte mich innerlich an die Wand klatschen können...
 

Noch so ein anspruchsvolles Ding mit guter Wortwahl und Niveau...
 

Ob ich ihn jetzt erschreckt habe?
 

Irgendwie redet er ja gar nicht mehr mit mir...
 

Oder er steht noch zu sehr unter Schock.
 

Bitte gib jetzt irgendwas halbwegs Gehaltvolles von dir, Reita!
 

„Takashima?“

sprach ich ihn also an und fragte so gleich:

„Du hast so was noch nie erlebt, stimmt's?“
 

Toll... großartig... du bist ein Naturtalent darin, andere Leute aufzuheitern..
 

Lass dir doch irgendwas besseres einfallen, man!
 

Irgendwas, das ihn ablenkt.
 

Ok, also... wie wär's mit:

„Sag mal... woher kenne ich dich eigentlich?“

Es war nicht der Brüller, aber diese Frage brannte mir schon eine Weile auf der Seele und vielleicht würde das Takashima auf andere Gedanken bringen, also hakte ich unsicher weiter nach:

„Wir haben uns schon mal irgendwo gesehen, hab ich recht?“

Ich glaubte schon, dass er mir auch darauf nichts antworten würde, doch tat er es:

„Damals... ich war glaube 13 Jahre alt oder so... und noch auf einer anderen Schule, da ist dieser Junge in der Stufe über mir gewesen...

Eines Tages wollte ich gerade was aus meinem Spind holen, als er und seine Freunde mit 'nem Fußball durch den Flur gerannt sind.

Der Ball donnerte an meine Schranktür und ich hab mir die Hand geklemmt.

Es tat nicht wirklich weh, aber meine Sachen fielen heraus und der Junge drehte sich um, kam zu mir und hob mein runter gefallenes Zeug wieder auf.

Er fragte mich sogar, ob ich mir was getan habe...“
 

Oh Fuck...
 

Das war dieser dürre Typ von damals!
 

Irgendwie... hab ich so was schon geahnt.
 

Und es erklärt auch woher ich ihn kenne...
 

„Du bist das“

kam es also von mir möglichst neutral; nicht allzu schockiert oder fragend.

Der Angesprochene entgegnete mir aber darauf nichts mehr und so wollte ich noch wissen:

„Ich wusste, dass ich dich irgendwoher kenne.

Warum hast du nie etwas gesagt?“

„Ey, der rennt wie ein Mädchen“

antwortete Takashima leise und nun erinnerte ich mich genau an den Satz, wie ich ihn damals aus Dummheit gesagt hatte:

„Scheiße... das hast du gehört?“
 

Auch darauf sagte er nichts und so versuchte ich mich irgendwie für mein blödes Verhalten von früher zu entschuldigen:

„Also... das tut mir leid... ich war ein Idiot...“

Da nur ein Seufzen zu hören war, legte ich gleich noch mal nach:

„Es tut mir wirklich leid...

Ich war dumm, dümmer als heute und wollte nur zu den Coolen gehören.

Ruki mag dich, sehr sogar.

Wenn er jemanden mag, dann kann Derjenige gar nicht uncool sein.“
 

Dick aufgetragen ReiRei, aber wenn er dir jetzt nicht aus der Hand frisst, dann bist du wohl ein noch größerer Versager als du so schon einer bist...
 

„Typisch Suzuki'sche Formulierung, aber die Botschaft kam an... denke ich“

vernahm ich es plötzlich wieder sehr wortreich hinter mir und wollte erst schmollen, doch hatte ich dann die kleine Bemerkung verstanden und murmelte gespielt beleidigt:

„Hey, was soll denn das wieder heißen?“

„Das ich dich immer noch für 'nen Blödmann halte... aber vielleicht nicht mehr ganz so dumm wie früher“

kam es wieder von dem hinter mir Sitzenden und so langsam hatte ich das Gefühl, das meine schwere Arbeit hier endlich Früchte trug.
 

Takashima erinnert mich an mein bissiges Wildkätzchen, nur viel scheuer.
 

Takanori hab ich auch mal für schüchtern gehalten, wer weiß also wie Aoi's langbeinige Gazelle insgeheim so tickt.
 

Ich musste schmunzeln bei dem Gedanken und sprach mit leiser Stimme:

„Jetzt weiß ich, was Ruki so an dir fasziniert.

Er ist eher vorsichtig, reserviert und manchmal ein wenig bissig, aber das ist nur seine Schale.

Ich glaube ihr seid euch vom Wesen her wirklich sehr ähnlich.

Kein Wunder, das Shiroyama auf dich abfährt.“

Ohne eine Reaktion abzuwarten stand ich auf und entschuldigte mich im Rahmen meiner Abbitte gegenüber Aoi's Freund auch gleich für mein Chaos, das ich ständig im Zimmer hinterlasse:

„Tut mir leid, wegen der ganzen Unordnung immer auf meiner Seite.“

Gleichsam bot ich ihm auch an:

„Aber wenn du willst, kannst du heute Nacht ruhig hier schlafen.

Er hätte sicher nichts dagegen, wenn du hier bleiben möchtest.

Wenn was ist, wir sind bei Takanori, dass ist das Einzelzimmer ganz hinten im Flur.

Ich schau mal, ob er wen erreicht hat.“
 

Damit verließ ich den Raum und hoffte das Richtige getan zu haben, dass er noch ein paar Minuten für sich haben würde und schlich zu meinem Kleinen hinüber.

Kaum war ich in seinem Zimmer, sah ich gerade noch so wie er das Telefon auf den Schreibtisch legte und mich dann einfach umarmte, als ich hinter mir die Tür schloss.

„Ich hab seinen Vater erreicht..

Es schien fast, als würde für ihn eine Welt zusammen brechen...“

murmelte mein Kätzchen an meiner Brust und ich konnte mir sogar denken, warum ihn das so mitnahm.
 

Ruki denkt vermutlich, um ihn würden seine Eltern nicht so bestürzt sein...
 

Traurig wäre es wirklich, aber es gäbe da sicher einen Menschen auf Erden, der genauso aufgelöst wäre, wie Shiroyama-Senior es wohl war.

„Quetsch mich...“

hauchte es kaum hörbar an meinem Brustbein und so kam ich dieser irgendwie niedlichen Bitte nach, knuddelte meinen Kleinen und kraulte ihn.
 

Er wirkte vorhin noch so gefasst...
 

Dafür schien es ihn jetzt zu überrennen.
 

Ich wusste aber nun nicht, was ich groß sagen sollte, da mein Kontingent an Weisheiten heute eindeutig aufgebraucht war und so schlug ich vor:

„Lass uns erst mal hinsetzen...“

Sachte schob ich uns zum Bett hinüber und nahm platz, Ruki kroch sofort auf meinen Schoß und wollte kaum von mir lassen.

Er hing an mir wie ein kleiner Junge.

Mehr als weiterhin meiner Arme um seinen Körper gelegt zu haben, wusste ich auch jetzt nicht zu tun; fühlte mich wieder einmal wie ein Versager und unnütz.
 

Was erwartet man auch von Leuten, die eine Kuh auf dem Gewissen haben?
 

Oder Möchtegern-Spionageagenten, die sich von kleinen Blümchen außer Gefecht setzen lassen..
 

War nicht sehr professionell von mir, als mich das Gestrüpp damals um dem Baum herum daran gehindert hatte, Ruki nach zu schnüffeln...
 

Schnee von gestern!
 

Takanori drängte mich nach einer Weile von unserer sitzenden Position aus, in eine liegende und so ließ ich mich von ihm gefügig auf den Rücken dirigieren.

Nahezu zärtlich schmuste er seinen Kopf an meinem Kiefer.

So typisch wie eine Katze eben.
 

„Shiroyama ist nicht ganz gesund, hab ich recht?“

sprach mich der auf mir Liegende an, doch ich antwortete ihm nicht und Ruki erklärte seinen Verdacht auch gleich von selbst:

„Er macht keinen allgemeinen Sportunterricht mit und in irgendeinem Sportclub ist er auch nicht.

Ich hab seine Medikamente gesehen; diese vielen kleinen Pillen-Behälter...

Er tut mir leid... und Uruha auch..“

Ich kraulte ihn nun gemächlich und dann schwiegen wir einen Moment lang zusammen, bis ich abermals seine Stimme vernahm:

„Ich bin froh das du gesund bist...“
 

Die Stimmung schien immer weiter zu sinken, statt wieder einigermaßen stabil zu bleiben und so versuchte ich sie ein wenig zu heben, und wenn ich sonst nichts tun konnte:

„Warum, weil du mich sonst nicht für deine '3-4 mal an einem Tag'-Pläne verwenden könntest?“

Mein Kätzchen hob den Kopf und blickte mich perplex mit seinen großen Augen an, eh es schmunzeln musste:

„Du bist 'n Blödmann!“

„Das hab ich heute schon mal gehört“

lächelte ich und Takanori brummte, ein Grinsen unterdrückend:

„Wer immer das war, hat verdammt noch mal recht!“

„Hat er wohl“

gab ich zu, der Kopf meines Kleinen legte sich wieder auf mir ab und so schmuste er einfach ein wenig mit mir weiter, bis es doch noch sehr zaghaft an seiner Zimmertür klopfte.
 

Der auf mir Liegende stand auf und ging hinüber, um die Tür zu öffnen, ich setzte mich gerade hin und war für den Fall aller Fälle, dass das Kawasaki sein könnte, kampfbereit.

Doch es war nur Takashima, der hinein trat und gerade das Telefon seines Freundes in die Hand gedrückt bekam.

„Danke..“

murmelte dieser und so fühlte ich mich geneigt ihm noch einmal unsere Gesellschaft anzubieten:

„Du kannst gern noch bleiben, Ruki hat sicher nichts dagegen.“
 

Unser Besucher jedoch lehnte ab und sprach gerade so hörbar:

„Ich... ich muss... nachdenken... und ich würde gern versuchen zu schlafen.“

„Ok“

hauchte Takanori und verabschiedete sich von dem ziemlich niedergeschlagen aussehenden Freund meines Mitbewohners.

„Er wird das nicht so einfach weg stecken...“

wandte sich Ruki wieder an mich, nachdem er die Tür geschlossen hatte und zurück zu mir gekrabbelt kam, mich wieder in die Ausgangsposition brachte und einfach dort weiter machte, wo wir eben unterbrochen wurden.
 

Auch diese Nacht schlief mein Kleiner wieder unruhig und ich fragte mich ebenso noch eine ganze Weile vor dem Einschlafen, wie es Aoi wohl geht und ob er es heil übersteht, was passieren könnte und...
 

Nein, daran denkt man gar nicht erst!
 

Der Mann schafft das!
 

Der kommt wieder!
 

Mit Glanz und Gloria!
 

Oder so...
 

Seit wann hab ich's denn bitte mit Glanz und so 'nem Kram?!
 

Dicht neben mir schmatzte es wie auf Kommando leise und genüsslich, dass man meinen könnte, das Takanori wohl wenigstens einen angenehmen Traum gehabt haben musste, als er an einem Zipfel vom Kopfkissen zu nuckeln begann.

Fast schon niedlich, wie er vermutlich wieder von seiner Lieblingsbeschäftigung träumte.
 

Am nächsten Tag erblickte man auch kaum etwas von Takashima, aber Ruki wollte trotzdem mal nach dem Unterricht sehen wie es ihm geht und so schaute er ihm bei seinem Training zu, kam jedoch zu dem Schluss, dass Shiroyama's langbeinige Gazelle ganz und gar nicht glücklich wirkte.

Mein Kleiner schien fast wie ein Seelenzwilling mit ihm zu leiden und so gab ich mein Bestes wenigstens mein Kätzchen etwas aufzuheitern, denn er hatte in letzter Zeit wirklich genug durchmachen müssen.

Als Takanori am Abend vor dem großen Spiel zu mir kam, in der Hoffnung Uruha würde auftauchen und wir könnten ihn zusammen wieder einigermaßen aufrichten, schmiedete er Pläne wie er das hinbekommen würde.

Aber da kam absolut niemand und ich konnte irgendwie nicht einfach mit angucken, wie auch Ruki nur deprimiert da hing.

Es war seltsam mit anzusehen, wie sehr Takanori mitzufühlen schien, obwohl er mit Aoi wenig und mit dessen Freund noch nicht so viel mehr zu tun hatte.

Wahrscheinlich ist seine Sensibilität in solchen Dingen auch einer der Gründe, weshalb ich mich in ihn verliebt habe...
 

Wir hatten am Abend wieder ziemlich lange geredet, wie man Takashima oder Shiryoyama doch irgendwie helfen könnte und wie wir unsere Gegner morgen überstehen, denn Dank Kawasaki's Abwesenheit, konnten wir so Einiges nicht wirklich so üben, wie es sich unser Coach vorgestellt hat.

Auch wenn ich persönlich nichts dagegen hatte, dass der Sack seine Zeit offenbar ungestraft woanders verbracht hat, als bei den letzten Trainingsstunden.

Zumindest hatten unsere Gespräche wieder den Kampfgeist meiner Raubkatze geweckt und er war zuversichtlich, das Spiel zu gewinnen.
 

Immerhin etwas Motivation!
 

Der Tag unseres ersten großen Spiels in diesem Jahr hatte nun schon ziemlich früh begonnen und so hievten wir uns noch ziemlich müde aus dem Bett.

Selbst Diejenigen, die nicht in irgendeiner Form Teilnehmer des der Turniers waren, wurden in die Organisation und das ganze Drumherum eingeteilt.

Da konnte man echt froh sein, wenn man einer der Sportler war und sich nicht mit dem Aufbauen herum plagen musste.

Weil wir zudem die Letzten waren, die hier sportlich in Aktion treten würden, blieb uns noch genug Zeit, einige der extra aufgebauten Stände ab zu klappern, wo es Dinge gab, die man hier sonst nicht bekam.

Jedenfalls nicht oft.

Spezielle Leckereien oder sogar auch so was wie Fan-Artikel, zum Beispiel ein Schal in den Farben von unserem Football-Team mit dem Schullogo drauf.

Oder Tassen, oder Sticker, oder Schlüsselanhänger...
 

Wer zum Geier macht so einen Scheiß?
 

Und wer kauft den Mist??
 

Vor Stolz platzende Eltern?
 

Wie auch immer...

Als unser Coach, angespannt wie schon lange nicht mehr, sein Team zusammentrommelte, um uns mitzuteilen, wann das Aufwärmtraining für uns starten würde, musste ich mit gemischten Gefühlen hinnehmen, dass Kawasaki sich heute ausnahmsweise mal die Ehre gab und mit Anwesenheit glänzte.

Der missachtete aber sowohl uns, als auch den Großteil des restlichen Teams und kümmerte sich ausschließlich um des Trainers Anweisungen.
 

Noch hatten wir aber ein paar Stunden Freizeit und so gesellte ich mich zu Ruki, welcher am Rand der Tribüne stand und zu beobachten schien, wie sich Uruha bei seinen Sprints anstellte.

Für meine Begriffe schaute alles relativ normal aus, aber mein Kleiner sah das offenbar anders, denn er raunte mir zu:

„Irgendwas müssen wir unternehmen, er lässt sich vollkommen hängen...“

„Er wird doch sicher selber wissen was-...“

begann ich und wurde mit einem scharfen Blick unterbrochen, welcher mich sofort vergessen ließ, was ich sagen wollte und so hörte ich Takanori nur zwischen den Zähnen hervor knurren:

„Wir werden etwas unternehmen und zwar jetzt gleich!

Komm mit!“

Ein Befehl, den ich nicht ignorieren konnte, denn ich hatte es schon einmal gewagt Einspruch zu erheben, doch der wurde von meinem Wildkätzchen vehement zerschmettert, sodass ich am Ende doch zugestimmt hatte.
 

Genau genommen war das, als er von einem Lehrer – seiner Meinung nach – eine ungerechtfertigte schlechte Note bekommen hatte und schwor, dass wir es bei der erstbesten Gelegenheit auf dessen Schreibtisch treiben würden.

Ich war dagegen...

So ein Pult ist nicht gerade ein Wohlfühl-Ambiente für mich, aber wie ich fest stellen durfte, legt man sich besser auch als Lehrer nicht mit meiner Raubkatze an.
 

So trottete ich hinter Ruki her, als er vernommen hatte, wie Takashima sich in irgendeine Ecke verkroch, gefolgt von dessen Trainer und dieser wiederum hielt Uruha scheinbar einen Vortrag.

Ich hatte nur den Rest des letzten Satzes von dem Mann mitbekommen, aber Takanori's Luchs-Ohren offensichtlich alles, denn er mischte sich auch gleich in das Gespräch der Beiden ein:

„Er hat recht... Uruha.

Genau dafür solltest du dich zusammen reißen und dein Bestes geben!“

Zwar hab ich nicht wirklich mitgekriegt worum es ging, aber auch ich wollte meinen Senf dazu geben und brummte:

„Ich würde tun, was er sagt...

Glaub mir... der ist gefährlich, wenn er seinen Willen nicht kriegt!“

Wieder bekam ich diesen tödlichen Blick von meinem Kleinen, als er zischte:

„Bitte was?“
 

Verdammt, der hat mich ja gehört...
 

ReiRei... musst du eigentlich immer laut denken...?
 

„Nüx!“

winkte ich schnell ab und hoffte, das Ruki seinen nächsten Satz nicht allzu ernst nehmen würde:

„Das klären wir, wenn wir allein sind!“

„Aber aber...!

Ich wollte doch nur helfen...“

kam es nur noch in einem äußerst unmännlichen Winseln über meine Lippen und dann hielt ich einfach die Klappe, eh noch irgendwas raus rutschen könnte, was ich womöglich noch viel mehr bereuen würde...
 

Vielleicht verdrescht er mich dann mit seiner Peitsche auf dem Lehrerpult...
 

Als der nächste Ausruf ertönte, verließen wir das schattige Plätzchen und begaben uns mit Takashima zur Bahn.

Plötzlich rammte mir die Wildkatze den Ellenbogen in die Seite und ich wollte gerade wehleidig mosern, als er flüsterte:

„Guck mal da!

Na, wenn ihn das nicht aufheitert, weiß ich's auch nicht.“

Damit ging er noch einmal zu Uruha hinüber und sprach ein paar aufbauende Worte mit ihm.

Der Angesprochene jedoch war offenbar noch nicht wirklich überzeugt und so stellte ich mich direkt neben Takanori, als dieser auf einen relativ gesund und munter aussehenden Shiroyama deutete, ich an dieser Stelle unbedingt noch eins drauf legen musste und klopfte dem großen Typ auf den Rücken:

„Hau rein, man!“

Auch Takashima konnte wohl kaum glauben, was er da sah.
 

Kaum fiel der Startschuss, schoss Aoi's Gazelle los und ließ seine Mitläufer quasi stehen, zumindest machte es für mich den Eindruck und so kommentierte ich dies:

„Der ist verdammt schnell.

Gut, das ich vor dem nicht wegrennen muss, ich würde so versagen...“

„Wenn du mich fragst... musst du nicht schnell sein, es reicht wenn du ausdauernd bist“

war Ruki's Kommentar dazu und ein freches Zwinkern.

Eh ich geschnallt hatte, was er damit meinte, seufzte mein Kleiner zufrieden:

„Hach süß, die Beiden.“

Damit wandte sich mein Kätzchen lächelnd um und zeigte auf die große Uhr neben der Anzeigetafel.
 

Zeit zum Umziehen und für das Aufwärmtraining...
 

So schlürfte ich dem Unheil entgegen, denn innerlich hatte ich mal wieder so ein seltsames Gefühl in der Magengegend, das irgendwas Ungutes passieren würde...

Unser Coach ließ uns einige gymnastische Übungen machen und schickte uns zu einer kleinen Runde Warmlaufen.

Blubbski, den ich sehr wohl genauestens im Augenwinkel behielt, benahm sich auffällig unauffällig und beachtete noch immer kaum Jemanden, darum begab ich mich zu unserem Trainer, um zu erfragen, wie sein Plan nun aussähe.

Coach Tanaka war nämlich der Meinung mit zwei Taktiken zu planen, aber da Kawasaki seinen Arsch jetzt doch herbewegt hatte und wohl auch vor hat am Spiel teilzunehmen, beschloss ich nun seine endgültige Entscheidung einzuholen.
 

Am Rand des kleinen markierten Platzes, der zum Aufwärmen der Turnier-Teilnehmer diente, diskutierten wir, doch machte das wenig Spaß, wenn man schon in voller Montur da stand und seinen Helm ebenfalls schon auf hatte, denn das verdammte Mundstück nervte ungemein.

Darum nahm ich das Ding wieder ab und hatte somit wesentlich mehr Redefreiheit.

Kaum hatte ich mein Gespräch fortgesetzt, flitzte ein Teamkollege an mir vorbei und brüllte im Dauerlauf:

„Junge, hier ist Helmpflicht!“

Er verwies dabei kurz auf die trennende Linie zwischen mir und unserem Trainer und anschließend auf zwei weitere Mitglieder der Mannschaft, die sich einen Ball gegenseitig zuwarfen und das richtige Fangen noch einmal übten.

Grummelnd setzte ich den verdammten Helm wieder auf und schob das lästige Mundstück beiseite, während der Coach dem vorbei Rennenden ein 'Daumen-hoch' zeigte.

Unverblümt fühlte ich mich dadurch wieder an diesen Vorfall erinnert, wo mir Kawasaki ein blaues Auge verpasst hatte, doch der war zum Glück weit weg.
 

Wir einigten uns daher wieder auf die normal Taktik und die übliche Besetzung...

Während die Cheerleader nun auf dem Spielfeld herum hampelten und versuchte der Menge einzuheizen, begaben sich nun beide Teams zum kleinen überdachten Eingangsbereich des Football-Feldes.

Mein wachsames Auge bemerkte, wie sich Blubbski mit Einen von der neben uns stehenden gegnerischen Mannschaft unterhielt, verdächtige Gestiken machte und ich das Verlangen verspürte dazwischen zu gehen, doch tat ich es nicht, um nicht noch weitere Unruhe hinein zu bringen.
 

Hätte ich es mal gemacht...
 

Aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer.
 

Denn kaum hatte das Spiel begonnen herrschte eine seltsame Spannung im anderen Team, es schien, als lägen sie auf der Lauer.

Eine ganze Weile passierte im Spielverlauf nichts Außergewöhnliches und ich kam mir schon selbst ziemlich paranoid vor.

Doch kaum wurde der Ball nun zu Takanori geworfen, rannten plötzlich so ziemlich alle Gegner auf meinen Kleinen los, umzingelten ihn und mein Kätzchen versuchte dem Ansturm irgendwie auszuweichen, doch wurde er mit einem Mal unter etlichen, wesentlich schwerer aussehenden Körpern, als der seinige begraben.
 

Ein Pfiff ertönte und ich eilte bestürzt zu Ruki.

Diese Riesen-Paviane hievten sich nur gemächlich von ihrem zierlichen Opfer runter, so dass ich mich genötigt sah nachzuhelfen.

Ich riss sie förmlich hoch und sank auf die Knie zu dem am Boden Liegenden, welcher sich kaum bewegte und nun vernahm ich auch noch die Hände meines Coachs vor meiner Nase herum fuchtelten.

„Geht doch weg!“

keifte er und winkte einige, für solche Fälle bereitstehende, Sanitäter herbei.

Auch ich wurde mal wieder aus dem Weg geschoben und mein armes verletztes Kätzchen von denen auf den Rücken gedreht, um zu kontrollieren ob und wie er atmet.

Offenbar beschloss man Takanori erst mal vom Platz zu tragen und im extra aufgebauten Zelt zu versorgen.
 

Es wurde daher ein Ersatzspieler eingewechselt und ich machte mir die ganze Zeit über nur Sorgen, was mit ihm passiert war und wie es ihm geht und ob er wieder wird... und... aaahhhrrrrgh!

Dementsprechend unkonzentriert spielte ich weiter und auch das restliche Team schien offenbar ein wenig eingeschüchtert vom Gegner.
 

Kein Wunder also, dass die Typen der anderen Schule uns irgendwie einfach umgeräumt hatten und Coach Tanaka entsprechend ausgeflippt ist, mich rund gemacht hat und sicher dank diesem Tag eine Falte mehr im Gesicht hatte.

Mich hat aber nur noch eins wirklich interessiert: wie es Ruki geht!

Gott sei Dank fehlte diesem, laut unserem Trainer, nichts Ernstes und er hätte nur eine Verstauchung des Knöchels.

Kawasaki schien alles recht kalt zu lassen, sowohl Takanori's Unfall, als auch die Tatsache, dass das Spiel von uns in den Sand gesetzt wurde.
 

Nach all dem Stress und dem Extra-Training war das sicher nicht erstrebenswert, aber wichtiger war mir, dass es meinen Raubkätzchen einigermaßen gut ging und so bekam ich nur noch am Rande die Durchsage mit, dass das Gelände Stück für Stück abgebaut werden würde; angefangen bei den verwendeten Sportutensilien.
 

Da ich auch meinen genesenen Mitbewohner seit dem nicht mehr gesehen hatte und ich mir durchaus vorstellen konnte, das er wieder seinen Charme bei Takashima spielen lassen würde, beschloss ich kurzerhand die Beiden zu suchen, eh sie womöglich noch in irgendeiner Ecke, bei was auch immer erwischt werden.

Blieb die Frage... wo waren die zwei Turteltauben?

Zunächst suchte ich die dunklen Ecken und Nischen rund um den Platze ab und lief auch einmal um die Turnhalle herum.

Eigentlich wollte ich dann weiter gehen und Ruki abholen, doch verlangte ein innerer Impuls, wenigstens mal kurz durch die Räume innerhalb der Halle zu gucken und so fand ich sie Gott sei Dank in dem Raum neben dem, wo sich die Kraftgeräte und die Boxsäcke befanden.

Hier zwischen all den Geräten lagen sie und es sah doch fast so aus, als würde Shiroyama seinen siegreichen Sprinter gleich hier auf dem Sportmatten-Stapel begatten wollen.
 

Cool wie ich nun mal von Haus aus bin, überging ich das leichte Schamgefühl in meinen Wangen, die Zwei sozusagen fast erwischt zu haben und rief ihnen zu:

„Hier seid ihr, verdammt!“

Ich trat kurz hinein und setzte dann erklärend fort:

„Männer, ich störe nur ungern, aber gleich kommt hier ein Trupp von freiwilligen Helfern zum Aufräumen vorbei.

Wäre besser, wenn ihr verduftet.“

Sichtlich wenig erfreut erhob sich mein Mitbewohner und dessen Freund folgte ihm ebenfalls, eh er mich draußen angekommen fragte:

„Ist das Spiel schon vorbei oder was?“
 

Schon?
 

Reichen ihm denn die mehr als 2 Stunden zum Wiedersehens-Rummachen etwa nicht?
 

Wobei... Takashima hatte es in solchen Dingen ja noch nie eilig, wenn man Aoi so zu hört und dieser mal ein wenig aus dem Nähkästchen plaudert.
 

Mit erhobener Augenbraue antwortete ich also auf diese Frage:

„Ja, schon eine Weile...“

Nachdem Uruha wohl erst mal zu realisieren schien, wie lange er da schon meinen werten Zimmernachbarn auf sich hatte und so ergänzte ich einen Augenblick später:

„Es gab einen Zwischenfall...

Ruki ist verletzt und musste vom Spielfeld getragen werden, ich geh jetzt nach ihm schauen und vielleicht weiß ich dann mehr.“

Kaum hatte den Satz ausgesprochen, bog ich auch schon in Richtung des Sanitäter-Zeltes ab, während die anderen Beiden weiter liefen.
 

Dort hinter den Planen saß mein Kätzchen brav auf einem Stuhl und wippte mit seinem geschienten Bein, bevor er mich sah und gespielt kindlich flüsterte:

„Kaputt.“

„Das kriegen wir schon hin, was ist denn genau passiert?“

entgegnete ich ihm nachhakend und Takanori begann zu erzählen:

„Irgendwie ging alles so schnell.

Ich hatte den Ball und wollte losflitzen, da kamen die alle auf mich zu und ich wusste irgendwie nicht wohin ich laufen sollte.

Dann bin ich umgeknickt und hab im Sturz wohl den Fuß verdreht.

Der Doc meint, mit der Schiene und Krücken geht’s in 'ner Woche wieder, wenn ich das alle 2-3 Tage von der Krankenschwester untersuchen lasse, dann sollte das in anderthalb Wochen etwa wieder gehen.“
 

„Oh... klingt prickelnd“

war mein Kommentar darauf und Ruki grinste etwas schmerzverzerrt:

„Und wie...“

Ich half ihm hoch und hörte, wie er dabei dreckig in mein Ohr raunte:

„Wie soll ich dich denn jetzt in dem Zustand vögeln?

Ich meine, ich bin ramponiert.“

„Öhm... das kriegen wir schon hin... denke ich...

Jetzt komm erst mal mit ins Wohnheim und ruh dich aus“

kam es ausweichend von mir und so eierte ich mit meinem Kleinen aus dem Zelt.
 

Draußen kam gerade Shiroyama vorbei und gesellte sich zu uns.

Wir begaben uns anschießend noch zu Takashima, weil meine Raubkatze eigentlich noch fragen wollte, wie es ihm als Sieger so ging und so humpelte er das kleine Stück zu Besagtem hinüber.

Uruha wiederum kam uns mit einem Klappstuhl entgegen, worauf Takanori platz nahm und mir seine Krücken in die Hand drückte.

Zum Halten...
 

Ich hatte noch nie solche Dinger und wollte schon immer mal wissen wie das ist, damit auf einem Bein voran zu kommen und musste die Gelegenheit auch gleich nutzen, um es auszuprobieren.

Ging irgendwie ganz gut auch wenn ich schon Leute gesehen habe, die richtig geschmeidig damit laufen können.

Gerade als Ruki nun auch den anderen Beiden berichten wollte wie es dazu kam, wurde Aoi's Freund von seinem Trainer gerufen und folgte dem Pfeifen.

Mein Kleiner hatte so eben seine Erzählung beendet, da murmelte er auch gleich noch etwas im Anschluss:

„Hoffentlich ist das weg, wenn die Ferien anfangen...

Ich wollte eigentlich wegfahren.“

„Du willst weg??“

entkam es mir entsetzt und so wurde ich wieder mit diesen großen Augen angesehen:

„Ja, hab keinen Bock hier in den Sommerferien zu vergammeln.

Ich dachte da an das Ferienhaus meiner Eltern an 'nem kleinen See.

Ist ein ganzes Stück südlich von hier gelegen.“
 

Der will weg?
 

Einfach so?
 

Was ist mit mir?
 

„U-u-u-..und ich?!“

krächzte ich erschrocken und Takanori sprach in aller Ruhe:

„Na dich nehm ich mit, ich kann nicht ohne meinen persönlichen Besitz verreisen!“

Dem folgte ein freches Grinsen und ich atmete erleichtert aus.

Ich dachte schon ich würde den ganzen Sommer wieder bei Mutti und ihrem Stecher hocken müssen.. oder eben im Internat gammeln...

„Moah erschreck mich doch nicht so!“

grummelte ich und hörte ein leises Seufzen seitens Shiroyama's.
 

„Was ist los?“

erkundigte sich mein Kleiner und Aoi antwortete ihm:

„Ich würde auch so gern mit Kouyou wegfahren... aber ich weiß nicht wohin.

Hab mir im Krankenhaus den Kopf zerbrochen, aber ich weiß echt nicht, wo es was Günstiges und wirklich Schönes gibt.

Sogar das Auto von meinem Vater dürfte ich bekommen.“
 

In Ruki's Kopf begann es sichtlich zu arbeiten, eh er seine Gedanken öffentlich machte:

„Na... also wenn es euch nicht stört, wenn Akira und ich auch in eurem Urlaub anwesend sind... dann seid ihr herzlich eingeladen.

Das Ferienhaus ist riesig, mit 2 großen Schlafzimmern und 2 Bädern und 'ne Küche mit allem Schnick-Schnack den man nicht wirklich gebrauchen kann.

Außerdem... würde das mein Problem lösen, wie ich dahin käme, denn den Chauffeur meiner Eltern kann ich schlecht bitten

Die sollen eigentlich nicht davon wissen, das ich mich mit Freunden da aufhalte...

Aber wenn du den fahrbaren Untersatz hast und ich die Hütte... würde ich sagen, dann haben wir 'nen Deal?“

„Was kostet uns das?“

wollte Shiroyama nun wissen und mein Kätzchen sprach begeistert:

„Wir zahlen nur was wir Essen, Trinken und sonst irgendwie ausgeben wollen, sonst nix!

Also, deal?“

„Deal!“

kam es von meinem Mitbewohner und der schien richtig erleichtert, während er mit Takanori den Packt per Handschlag besiegelte.
 

Nachdem das Thema auf so maskuline Art vom Tisch war, Shiroyama darum bat seinen Freund selbst damit überraschen zu wollen und wir nichts verraten möchten, gab ich Ruki seine Krücken wieder und begab mich mit ihm zurück zum Wohnheim.

Während Ruki schmollte, das er so ziemlich jede seiner Lieblingspositionen im Bett vergessen konnte, weil er Schmerzen hatte, versuchte ich ihn irgendwie aufzumuntern.

Doch es klappte mit hohlen Phrasen nicht wirklich.
 

Das einzige was half war, das ich meinen Mund anderweitig zum Einsatz brachte...
 

Das wirkte dafür aber Wunder.
 

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Ja... lang hats mal wieder gedauert...

Und Fehler bei Gelegenheit.. w ü

Aber erstens die Hitze und zweitens hatten ich ein Kreatiieef... ein sehr sehr tiefes Tief...

Meine Muse war offensichtlich auf Halligallidreckschweinparty und ich saß da und hätte pausenlos mit dem Kopf auf den Tisch hämmern können.

Nunja, hier bin ich und ich hoffe, auch wenn mans grob schon kannte, dennoch ein wenig Spaß dabei gehabt zu haben.

Ich wollte da aber noch was ansprechen, werte Leser.

Die Sache ist folgende:

Zwar wollte ich eigentlich das Ferien-Special mit in die Haupt-FF rein nehmen, aber offensichtlich bringt mein Hirn da ein paar mehr Teile zusammen als ich geplant habe.

Nun also meine Frage: soll ich das FS noch hier rein quetschen oder lieber ein Spin-Off dafür anfangen(?), da es ja nicht wirklich viel im Internat spielen wird, sondern an jenem Ort, wo unsere Jungs gedenken Urlaub zu machen und die geplanten 2-3 Kapitel dazu wohl nicht ganz reichen werden, bei allem was mir im Kopf herum schwirrt.

Dazu kommt, das zum größten Teil alles Internats-Interne, zumindest bis zu genanntem FS, quasi erledigt wäre, was ja nicht heißt, das mir dazu nicht in Zukunft noch was einfällt.

(Verdammte Schachtelsätze x.x)

Feedback hierzu wäre ganz prima :D

Aber bevor wir zum Ferien-Special kommen wird noch einiges geklärt.

Dazu aber mehr in.......
 


 

….. der Vorschau!

Also... Das nächste Kapi wird wieder ein R-Kapitel und da geht’s dann auch gleich weiter.

Reita erhält einen Brief, von Nami, aber anders als erwartet ist dies keine Liebesbekundung sondern sie will ihr Verhalten wieder gut machen und zwar will sie damit anfangen das sie in dem Brief etwas verrät, was wohl jemand zufällig vor dem Spiel mitgehört hatte und es zu diesem Zwischenfall mit Ruki kam.

Des weiteren spuckt Kawasaki große Töne, weil Reita ja von Coach zusammengeschissen worden ist und hofft wieder auf den Quarterback-Posten im Team.

Als ReiRei den Brief bekommt sammeln sich einige Leute, unter anderem auch Blubbski bei ihm und es kommt im weiteren Verlauf zum Eklat.

Mit dabei ein sonst so gelassener Aoi im Enrage-Modus und Uruha der zum ersten Mal im Leben jemanden aufs Maul haut; aber so richtig.

Und was hat es nun mit dieser mysteriösen Person auf sich ö.ö? *pfeif*

Neugierig? :D

(R) Die neue Direktorin

Am Sonntag nach dem verpatzten Football-Spiel spannte ich erst einmal aus.

Schließlich ging mir ja der Samstag als Freizeit schon flöten und irgendwie muss ich meine Energiereserven wieder auftanken!

Beruhigender Weise hatte Ruki freiwillig auf ausschweifenden Bettsport verzichtet, denn er musste ja irgendwie sein Bein still halten.

Er will ja auch nicht nächste Woche mit Krücken und Schiene in die Sommerferien starten.

Daher begnügte er sich unter Murren mit ein wenig Schmusen und Dingen, wo man entweder nur da liegt und genießt, oder den Mund verwendet, oder eben beides.
 

Der Montag allerdings begann nicht so rosig...

Gleich nach dem Aufstehen hatte ich mir den Schädel gerammt und bin anschließend im Halbschlaf über Takanori's Krücken geflogen.

Die Dusche war eiskalt, als hätte jemand die Wasserleitung Schock-gefroren, später im Unterricht gab es eine Arbeit zurück und zwar vom selben Lehrer wie Ruki schon zuvor eine miese Note kassiert hatte und ich demnach ganz heiß drauf war, seinen Racheplan umzusetzen.

Nur würde der Schreibtisch-Fick wohl erst nach den Ferien machbar werden...
 

Nach dem Unterricht fing mich auch noch Coach Tanaka ab und machte mich in seinem Büro rund wie einen Buslenker.

Weshalb ich nicht anständig und konzentriert gespielt habe und warum ich mich überhaupt wegen so einer Lappalie ablenken lasse...

Ich stand nur mit gesenktem Kopf in seinem Büro vor ihm und ließ mich an brüllen; konnte ihm ja schlecht sagen, dass es mir in etwa so geht, wie wenn man seine Lebensgefährtin zusammenschlagen würde.

Da könnte er sicher auch nicht emotionslos und sorgenfrei daneben stehen und es als Lappalie abwinken!
 

So'n Saftsack!
 

Außerdem ist mein Kätzchen viel zierlicher als seine Bulldogge von Lebensgefährtin...
 

Wie dem auch sei...

Unser Trainer teilte mir mit, dass er sich nicht sicher sei, ob ich als Mannschaftsführer wirklich geeignet bin, wenn ich wegen jedem unerwarteten Ausfall eines Teammitglieds die Nerven verliere.

Geknickt verließ ich sein Büro und schlürfte lustlos und deprimiert über den Hof, wollte eigentlich zurück ins Wohnheim und mich zu meinem Kleinen auf die faule Haut legen, doch vernahm ich plötzlich von weitem meinen Namen.

Mit erhobener Augenbraue drehte ich mich um und sah gemächlich einen Typen vom Eishockey auf mich zu laufen.

Skeptisch blieb ich stehen und beobachtete den Kerl, wie er in seiner Tasche kramte und mir einen Brief überreichte – relativ unspektakulär, informell und wenig aussagekräftig über den Inhalt.
 

Wenig begeistert blickte ich auf diesen Umschlag und nahm ihn dann auch in die Hand, nachdem der Typ mir den schon knurrend in die Jacke meiner Schuluniform schieben wollte.

„Ähm... was ist das für ein Liebesbrief?“

fragte ich also irritiert und mein Gegenüber räusperte sich:

„Ich weiß nicht genau was drinn steht, aber Nami sagte das du das sicher lesen willst, was da steht.“

„Ich glaub ich will nicht lesen, was diese fiese Furie mir zu sagen hat...“

knurrte ich zurück und er brummte gleich darauf:

„Hey, ich mag sie und nur deshalb tu ich mir das hier an, klar?!

Also lies jetzt den scheiß Zettel, verdammt!“
 

Was zum...?
 

Der hat sich doch nicht etwa in diese blöde Bi-..... ähm zarte Blume Nami verguckt..?
 

Oh man... der arme Trottel.
 

Seufzend öffnete ich das Kuvert und faltete den Zettel auseinander, während hinter dem Kerl 2 anderen vom Hockeyteam auftauchten und scheinbar auf den Postboten warteten.

Erwartet hatte ich tatsächlich einen Liebesbrief, auch wenn ich der Annahme war, dass Nami sich wohl eher was in Rosé oder Flieder ausgesucht hätte, was das Briefpapier angeht.

Mehr oder weniger gespannt las ich also was da stand:

'Hi Akira, nein das ist kein neuer Versuch dich herum zu kriegen, sondern vielmehr ein Anfang, um mich bei dir für mein unangemessenes Verhalten zu entschuldigen.

Ich habe viel nachgedacht und eingesehen das ich Mist gebaut habe, deshalb lass ich dich jetzt auch in Ruhe.

Eines solltest du aber noch wissen, ich weiß von Jemanden der ein Gespräch zwischen Shoichi und dem Quarterback eurer Gegner vom Samstag zufällig gehört hat und wo Shoichi gesagt hatte, dass das Team der anderen Schule abwarten solle, bis Matsumoto den Ball hat, um sich dann auf ihn drauf zu werfen.

Somit war er verletzt aus dem Rennen und die Gegner hatten mit dir leichtes Spiel, weil sie wussten das du dir Sorgen um ihn machen würdest, sie wissen daher auch von deinem Verhältnis zu Matsumoto.

Ich hoffe die Information hilft dir irgendwie.

Lieben Gruß Nami.
 

Jetzt ergibt das alles einen Sinn...
 

Nun weiß ich auch was Kawaski mit denen zu reden hatte!
 

Meine Wut stieg.

Nicht nur auf Blubbski, sondern auch auf mich selbst, denn ich hatte es ja irgendwie gespürt, dass da was im Busch war und habe nicht reagiert.

War wohl eine Fehlentscheidung und vielleicht hat der Coach recht, wenn er denkt ich sei nicht als Quarterback geeignet.

Ich hätte als guter Kapitän das Wohl des gesamten Teams nicht wegen eines Einzelnen riskieren sollen und hätte mich zusammenreißen müssen...
 

Mein Zimmergenosse kam des Weges und hatte offenbar meine deprimierte Aura geschnüffelt, kam sogleich angedackelt und warf mir diesen fragenden Blick von unten herauf zu, als er vor mir stand.

Ich seufzte tief und vernahm wie Aoi seine Hand brüderlich auf meine Schulter legte und wohl gerade im Begriff war vorzuschlagen, dass wir drinnen drüber reden könnten, doch wurde er von einem hämischen Grinsen seitens Kawasaki's und seinem Gefolge unterbrochen:

„Aber aber... da wird der kleine Suzuki doch nicht etwa weinen, wenn Tanaka ihn für unfähig hält oder?“

„Wichser!

Verpiss dich oder ich vergesse mich!!“

knurrte ich laut zurück und hob schon die Faust zur Unterstreichung meiner Worte.

Shiroyama legte nun Beide Hände von hinten auf meine Schultern und flüsterte:

„Lass den labern, der will dich nur provozieren...“
 

Natürlich will er das!
 

Und aufs Maul will er auch!!
 

„Was mischt du dich da eigentlich ein, du Spinner?“

wandte sich Blubbski nun an meinen Mitbewohner und dieser funkelte ihn nur sauer an.

Der Typ brachte mich binnen Sekunden so sehr zur Weißglut, dass ich ihm am liebsten die Zahnreihen raus gedroschen hätte!

Doch Aoi zog mich mit relativ festem Griff in meine Schultermuskeln ein Stück zurück und auch der Kerl vom Eishockey war der Meinung:

„Komm schon Suzuki, der ist es doch nicht wert.“

„Tzz die kleine Schwuchtel kann eh nicht zu hauen, schließlich könnte ihm ja ein Nagel abbrechen“

vernahm ich es von diesem Sack und dann setzte mein Herz einen Moment aus.
 

Bin ich nun geoutet?
 

Das ich Sex mit 'nem Kerl habe?
 

Als ich mich gerade wieder einigermaßen gedanklich geordnet hatte, wurde ich von Kawasaki geschubst und taumelte nach hinten, kam aber noch zum Stehen, eh ich gefallen wäre.

Blubbski wurde daraufhin von seinen Begleitern von mir weg gezerrt und eh ich mich hätte wutentbrannt auf ihn stürzten können, hielten mich Shiroyama und die Jungs vom Eishockey zurück.

Aoi näherte sich mir, um mir irgendwas zuzuflüstern.

Vermutlich wollte er mir sagen, wie dämlich das von mir wäre mich jetzt mit dem Abschaum zu prügeln, doch hörte ich so gut wie gar nichts und wurde nur wieder etwas weiter von meinem Erzfeind weg gezerrt.

An Armen festgehalten und von meinem Zimmergenossen zurück gedrückt, doch Kawasaki sah sich offenbar nur bestätigt:

„Na so was, ist der Grufti auch einer vom anderen Ufer?!“
 

Damit meinte er ganz sicher Shiroyama, der trug fast immer dunkle Klamotten und für jemanden der nicht bis 3 zählen kann, ist es einfach die Menschen über einen Kamm zu scheren.
 

Ich war so was von wütend und auch mein Mitbewohner schien angefressen, eh er plötzlich zur Seite sah und in einem seltsamen Ton flüsterte:

„Oh nein, Kou...“

Ja, auch sein Freund hatte sich mittlerweile zu unserer illustren Runde gesellt und fragte recht vorsichtig von gewisser Entfernung:

„Yuu?

Was... was macht ihr hier?“

„Kouyou geh bitte rein, ich komme gleich, Ok?“

brachte er Takashima entgegen, doch Blubbski wollte offenbar auch nicht vor dem ohnehin schon schreckhaften langen Kerl halt machen:

„Uiii richtige Schwuchtelversammlung, wenn das nicht süß ist!“

„Halt die Klappe!!“

fuhr nun auch Aoi ungehalten dazwischen und der Drecksack vor uns war sichtlich amüsiert:

„Na komm schon her Püppchen, ich wette du stellst dich mir und meinen Jungs hier gern freiwillig zu Verfügung, oder Duckface?“
 

Der Wichser schafft es mich immer wieder sprachlos zu machen...
 

Aber nun war wohl jemand viel rasender als ich.
 

„Ich zeig dir gleich wie ein Duckface aussieht, wenn ich mit dir fertig bin!

Du elende Missgeburt!

Du dreckige kleine Ratte!

Du widerliches Schwein!

Du verfluchter-... arrrhhh... lasst mich los, verdammt!

Ich will dem so was von die Fresse polieren!!!“

schrie Shiroyama nun mit einem mal aufgebracht herum und wollte tatsächlich auf Kawasaki los gehen.

Geistesgegenwärtig hielt ich hin zurück und bekam Unterstützung vom den Hockey-Leuten, die ich wahrscheinlich auch gebraucht hatte, denn mein sonst so gelassener Mitbewohner war verdammt schwer zu bändigen und wieder zu beruhigen.
 

„Ehrlich... das ist mir jetzt zu blöd, Kawasaki... lass uns gehen...“

wandte sich einer seiner Begleiter an den Besagten und ein Zweiter sprach ebenfalls auf ihn ein:

„Ich denke du gehst zu weit...“

„Der Spaß hat doch erst angefangen, oder wollt ihr mir sagen das ihr auch solche Mädchen seid, wie die da.

Ihr Nichtskönner vom Eishockey seid auch nicht besser...“

antwortete Blubbski daraufhin und deutete unverblümt in unsere Richtung.

Während wir noch Mühe hatten Aoi zu beruhigen und ich wirklich bedenken um seinen Blutdruck bekam, richtete der Drecksack sein Augenmerk wieder auf Takashima:

„Weißt du... keinen Schimmer wie du heißt und es ist mir auch egal, aber dein Arsch ist verdammt geil... da würde ich gern mal-..“

„Ich reiß dich in Stücke, wenn du ihn anfasst!!“

brüllte mein Mitbewohner noch einmal, dann sackte er irgendwie schlapp zusammen und lande auf dem Boden.
 

Eiligst hatte Shiroyama's zuvor erstarrte Gazelle die kurze Distanz überwunden und kniete sich ebenfalls auf den Boden, als ich die Wut für einen Moment vergaß und versuchte dem schwer und schnell atmenden Aoi aufrecht zu halten.

„Och... was hat denn der kleine freche Grufti?

Ist dem wohl doch ein Nagel abgebrochen, oder was?“

kam es immer weiter provozierend von Kawasaki, als wolle er unbedingt, das es eskaliert.

Doch während sich meine Wut wieder hochschaukelte und mein Mitbewohner keuchend am Boden saß und trotzdem noch wüst zu schimpfen versuchte, hatte wohl niemand Takashima im Auge behalten, denn der stand auf und drehte sich mit fest zusammengebissenen Kiefern zu dem Wichser um, holte weit aus und rammte ihm die Faust gekonnt auf die Nase, sodass es Blubbki auf den Asphalt warf.
 

Uruha hatte meine Hochachtung.
 

Der Junge hat Eier!
 

Verpeilt und mit aufgeplatzter Nase richtete sich der Abschaum wieder vom Boden auf und knurrte:

„Na warte... Miststück...“

Doch kaum stand er wieder einigermaßen auf seinen wackeligen Füßen, wurde er von seinen Begleitern mit Gewalt vom Schauplatz weggeschliffen, eh unsere neuerdings 'schlagkräftige' Gazelle ein Echo kassiert hätte und vermutlich auch eine gebrochene Nase in Kauf hätte nehmen müssen.

Kaum war der Spinner außer Sicht, hievten wir Shiroyama ebenfalls vom Boden hoch und brachten ihn zu einer Bank.
 

Mein letzter Blick auf Kawasaki war, dass er aussah, als wäre er abgeschlachtet worden.

Voll mit Blutspritzer dekoriert!

Ein durchaus erfreulicher Anblick und irgendwie hatte ich nun Respekt vor Takashima, dieser saß jetzt friedlich auf der Bank, den Kopf von Aoi auf seinem Schoß und streichelte ihn mit zittriger Hand.

„Geht schon, nichts Schlimmes...

Suzuki... holst du bitte meine Pillen und Wasser...

Die mit der grünen... Markierung“

krächzte mein Zimmergenosse und sogleich flitzte ich los, in der Hoffnung, dass Blubbski weit genug weg ist und weder mich noch die Beiden auf der Bank überfällt.

Ich beeilte mich dementsprechend und hatte vorsorglich auch gleich die ganzen Handys eingepackt, im Falle des Falls, ich muss nochmal den Notarzt rufen.
 

Als ich wieder unten im Hof war und mit meinem Mitbringsel auf die beiden Turteltauben zu lief, schien alles soweit Ok.

Shiroyama war inzwischen wieder aufgerichtet, lehnte aber an der Schulter von Takashima.

Ich lief im Dauerlauf hinüber und übergab ihm die Tabletten und seine Flasche.

„Danke, Kumpel“

flüsterte er matt und nahm die Pillen ein.
 

Wenigstens schien es diesmal nicht so schlimm wie letztes Mal...
 

Ich setzte mich noch zu den Zweien und wartete darauf das die Tabletten wirken würden und mein Mitbewohner wieder ins Zimmer verfrachtet werden konnte.

„Tut mir leid, dass ihr da mit reingezogen wurdet...“

murmelte ich betreten und bekam einen freundlichen Stupser mit dem Knie von dem Sorgenkind neben mir.

Er lächelte und sprach leise:

„Schon Ok, ich hab den Typen schon immer für einen Arsch gehalten, das hier hat meine Vermutung nur bestätigt.“

„Ein verdammt gewaltiger Arsch!

Du... hättest mich aber nicht verteidigen müssen...“

kam es wieder von mir und Aoi grinste:

„Verteidigt hab ich nur Kouyou, zumindest hab ich es versucht... dich hab ich nur davon abhalten wollen, ihm eine rein zu hauen.“

„Und wolltest ihm dann selbst eine reinhauen!“

konterte ich neckend und Shiroyama strich über den Arm seines schweigsamen Freundes, als er antwortete:

„Natürlich, ich muss mein Schnabeltierchen doch beschützen.“

„Ähm ja... er hat wohl eher dich beschützt, meinst du nicht auch?“

stichelte ich und mein Zimmergenosse zog eine Schmollschnute.
 

„Bist du sicher dass du nicht zum Kick-Boxen willst, so wie du zuhauen kannst?“

wandte ich mich an Uruha und er sprach leise, fast verschämt:

„Ich hab noch nie Jemanden geschlagen...

Das ist auch irgendwie nicht so mein Ding.

Weiß auch gar nicht, was da mit mir los war, das ich das gemacht hab.“

„Ich hoffe nur, dass du dafür keinen Ärger bekommst...“

brummte ich leise mit gesenktem Kopf und mein Mitbewohner stimmte mir nachdenklich zu:

„Das hoffe ich auch... aber dieser... dieser... Idiot hat es einfach verdient!“

Auch ich nickte noch einmal bestätigend und seufzte.
 

So was Unnötiges immer!
 

Wenn der Sack Stress will, dann soll er sich den woanders suchen und nicht bei uns...
 

Nachdem Aoi sich einigermaßen wieder erholt hatte und wir ihn ins Zimmer begleitet haben, begab ich mich endlich zu meinem Kätzchen.

Das wuselte schon aufgeregt mit seinen Krücken im Flur am Treppenhaus herum, statt brav das Bein zu schonen; allein kam er die Stufen noch nicht hinunter.

„Was ist passiert, was ist passiert, was ist passiert??“

empfing er uns und ließ sich nur unwillig zurück in sein Zimmer schieben.

Shiroyama schien soweit klarzukommen und Takashima war ja auch noch bei ihm, also hielt ich mich nicht mit langen Reden im Flur auf und kündigte noch einmal meinen Besuch für später an.
 

Nicht das die gerade irgendwelchen Schweinskram machen, wenn ich nach dem Rechten sehe.
 

Takanori humpelte eiligst zurück und pflanzte sich gehorsam, aber erwartungsvoll auf sein Bett und machte große fragende Augen.

Ich ließ mich auf dem Schreibtischstuhl fallen, berichtete was passiert war und mein Kleiner hörte mir aufmerksam zu.

Auch ihn schien der Vorfall in einen Zwiespalt zu ziehen:

„Einerseits freut es mich, dass Kawasaki mal 'ne Ladung Finger ins Gesicht gedrückt bekommen hat, aber hoffentlich hat das keine Konsequenzen für Uruha...“

„Mhmm...

Wenn ich es hätte kommen sehen, dann hätte ich ihn auch aufgehalten, aber ich hab's ihm nicht wirklich zu getraut...“

entgegnete ich dem und Ruki blinzelte verwundert:

„Wieso denn nicht?

Glaubst du etwa ich könnte auch niemanden eine rein pfeffern?!“
 

Und wie er sich so herrlich dabei aufplustert!
 

Putzig!
 

Ich brach in Gelächter aus und kriegte mich nicht mehr ein.

Je länger ich lachen musste, umso so mehr schmollte er und das machte ihn eigentlich nur noch niedlicher.

Ja, verdammte Axt, der Kleine ist einfach niedlich und unwiderstehlich dabei, wenn er die Unterlippe so hervor schiebt.

Mühsam stand ich vom Stuhl auf und wollte gerade zu Takanori hinüber und ihn knuddeln oder mich in eine seiner Fallen locken lassen oder sonst was mit ihm anzustellen, doch da klopfte es an der Tür.

Erschrocken fuhr ich herum und wartete wer das sein sollte, doch es trat niemand ein, bis Ruki herein bat.

Die Tür öffnete sich und eine Frau kam hinein, sie hatte auch noch 2 Typen im Anzug im Schlepptau und dieser Anblick ließ meine Alarmglocken schrillen.
 

Ich wusste es!
 

Irgendwann holen sie mich wegen der Sache mit der Kuh ab!
 

„Suzuki, Akira?“

wurde mein Name genannt und das erste, was mir raus rutschte war:

„Ich war's nicht!!“

„Doch, laut meiner Liste waren sie es“

ließ mich die Frau in ruhigem Ton wissen und mein Herz wummerte vor Anspannung, ein Schweißausbruch überfiel mich und ein verräterischer Krampf in der Wade kam auch noch hinzu.

„Also Folgendes...“

sprach sie mich wieder an und bat mich irgendwo Platz zu nehmen, während einer ihrer Begleiter die Tür schloss und sie fort setzte:

„Mir ist da vor einiger Zeit etwas zu Ohren gekommen...“
 

Oh Gott, oh Gott, oh Gott!!
 

Lass mich hier heil aus der Sache raus kommen, dann schwör ich, ich werde nie wieder Rindfleisch essen oder eine Kuh schief angucken!
 

Käse oder Milch mag ich eh nicht so...
 

„... Sie sollten wissen, dass es einen sehr engagierten Mitschüler in diesem Sanatorium gibt, der mich über einige Dinge hier informiert hat...“

erläuterte sie weiter und mit jedem Wort hatte ich das Gefühl, dass die Schlinge um meinen Hals enger werden würde.

In meiner Panik griff nach der Hand Takanori's, welcher neben mir saß und sich das ganze recht gelassen mit ansah.

Aber das hatte ja bei ihm noch nie etwas zu bedeuten, welche Reaktionen er zeigt und wie es in seinem Inneren wirklich aussieht.
 

Verdammt noch mal...
 

Worum geht’s hier eigentlich?
 

Nicht um die Kuh oder?
 

Meint die etwa Blubbski, als 'sehr engagierten Mitschüler'?
 

Der verbreitet doch eh nur Lügen...
 

„Fangen wir doch mal von vorne an.

Als erstes würde ich mich ihnen gerne vorstellen, meine Name ist Saito, Mizuki.

Wenn alles nach Plan läuft bin ich sehr bald die neue Direktorin an dieser Schule hier, euer alter Schulleiter wird zurücktreten und kurz vor den Ferien seine Abschiedsrede halten.

Ich hatte des öfteren ausgiebige Diskussionen mit ihm und letztlich wurde vom Schulrat beschlossen, dass er nicht mehr länger tragbar ist“

erzählte sie und meine Augen wurden groß.

Nicht nur, dass ich noch immer nicht wusste, was sie hier will und ob ich irgendwas zu befürchten habe, sondern auch warum sie 'Hausbesuche mit Begleitung' macht.

„Da ich noch kein Büro zur Verfügung habe, muss ich meine Zeugen eben persönlich aufsuchen.

Die Beiden da sind deshalb hier, damit alles seine geordneten Bahnen geht, lassen sie sich nicht von ihrer Anwesenheit nicht stören“

führte sie weiter aus und noch immer war ich nicht wesentlich schlauer, fragte daher spontan:

„Dann waren das ihre schwarzen Karren, die da auf dem Hof standen?“

„Richtig, aber wenn alles soweit geklärt ist, werde ich die Schülerschaft noch entsprechend informieren, wichtig ist jetzt erst einmal noch eine weitere Sache, weshalb ich hier bin.

Es geht um Kawasaki, Shoichi.“
 

Wunderbar...
 

Wieso nur dreht sich die Welt um diesen Saftsack?
 

„Um ehrlich zu sein, sind sie nicht der Einzige, ich war schon bei einigen ihrer Mitschüler.

Nach ihnen befrage ich noch zwei der Mädchen zu den Vorfällen, daher wäre es günstig, wenn sie mir einfach sagen, was bei ihnen und Shoichi Kawasaki passiert ist, ohne dass ich alles aus der Nase ziehen muss“

kam es von ihr und ich schaute sie immer noch verständnislos an.
 

Ich kann der doch nicht sagen, dass dieser Widerling meinen Ruki erpresst...
 

„A-..a-..also.. ich weiß nicht, was sie meinen...“

nuschelte ich mit heißen Wangen und bekam einen Ellbogen in die Rippen:

„Akira... sag es ihr einfach.

Entweder sie erfährt es von dir oder womöglich von jemand anderem..“

Takanori hatte ja Recht damit, aber das man ihr trauen kann, wäre damit noch nicht bewiesen.

Ängstlich blickte ich auf die beiden gefährlich aussehenden Typen im Anzug und nickte bekräftigend, als ich gefragte wurde, ob die Zwei den Raum für einen Moment verlassen sollten.

Wohl war mir zwar nicht, aber dennoch versuchte ich es mal, ihr meine Sicht der Dinge zu schildern:

„Ähm.. also... wissen sie... ich bin Quarterback, hier im Football-Team der Schule und Kawasaki war schon immer scharf auf den Posten in der Mannschaft.

Daher war er wohl nicht gut auf mich zu sprechen, als ich die Nachfolge angetreten bin, weil unser Trainer mich für den Besseren hielt.

Naja und dazu kam die Sache mit Nami damals...“

„Ja, ihr Name steht auch auf meiner Liste und zu ihr wollte ich anschließend auch gehen.

Bitte erklären sie mir das bitte noch genauer“

entgegnete mir die Direktorin in spe.
 

Na gut, was soll's... wie Ruki schon sagte: früher oder später kommt es eh raus...
 

„Kawasaki hat eine Freundin, oder sagen wir: on/off-Freundin, Nami, und wir hatten Sex.

Also ich und Nami!!

Wie auch immer...

Ich wusste nicht, dass sie seine Freundin ist und wollte nichts weiter von ihr, aber sie von mir und... eigentlich ist die Geschichte nicht weiter wichtig, aber Blubb-... Kawasaki hat das von unserem One-Night-Stand rausbekommen und seit dem habe ich nur noch Stress mit ihm.

Er hat mit allen Mitteln versucht mich als Mannschaftskapitän zu stürzen und hat sich auch nie irgendwas von mir sagen lassen.

Also... Kommandos im Spiel, oder so...“

sprach ich und vernahm, wie sie sich Notizen machte.
 

„Sonst noch was?“

fragte sie mich und ich antwortete überlegend:

„Naja, abgesehen von dem Vorfall vorhin und das mit Takanori, war er eigentlich immer jemand, der gern Streit angefangen hat.

Deshalb kam es mir beim Spiel am Samstag auch so komisch vor.“

„Mhmm... aha“

hörte man sie, während sie schrieb und dann ihre Notizien noch einmal durch ging:

„Was war am Samstag?“

„Da hatten wir dieses Spiel und Blubb-... Kawasaki.. hat unseren Gegnern angeblich gesagt, sie sollen sich alle auf Ruki werfen.

Diese Säcke haben natürlich getan, worum sie gebeten worden sind, schließlich haben sie wohl letztlich auch dadurch gewonnen...

Ich konnte mich einfach nicht mehr aufs Spiel konzentrieren vor Sorge und Kawsaki macht doch eh was er will.

Mit dem eingewechselten Spieler hat es auch nicht wirklich geklappt und anschließend hat Coach Tanaka mir die Leviten gelesen“

brachte ich dem ausführlich entgegen und sah wie sie alles weiter aufschrieb.
 

Die Saito scheint sich wirklich dafür zu interessieren, was vorgefallen ist...
 

„Ok, und was ist mit diesem Takanori, von dem sie sprachen?“

hakte sie weiter nach und ich stammelte in meiner aufkommenden Panik irgendwas Planloses zusammen:

„Ich... er... wir... und und und Kawasaki... also... die Dusche... u- und das Video..“

verdattert blickte sie mich an und hatte einen fragenden Gesichtsausdruck.

Meine Wangen wurden noch heißer und meine Stimme schien zu versagen, doch mein Kleiner griff mir unter die Arme:

„Was Akira damit sagen will ist, dass Kawasaki uns beim Sex unter der Dusche gefilmt haben will und angeblich das Video dem Schulleiter zeigen würde, wenn ich ihm nicht ein paar 'Gefallen' getan hätte.“
 

Ein leicht erstaunte Mimik zierte ihr Gesicht nun und sie fragte weiter nach:

„Gefallen?“

„Ja, natureller Natur“

entgegnete Ruki dem und sie wiederholte:

„Natureller Natur, also... verstehe...“

Takanori nickte.

„Und bei der Sache unter der Dusche ging es um sie Beide?“

wollte sie wissen und deutete dabei auf mich und Ruki.

Wieder nickte mein Kätzchen gelassen und wurde erneut gefragt:

„Dann geh ich recht in der Annahme, dass sie Takanori sind?“

Ebenfalls ein Nicken und die Ergänzung:

„Matsumoto, Talanori.“

„Gut, also hat er die Beiden auch erpresst...“

murmelte sie vor sich hin und schrieb weiterhin auf ihrem Zettel.
 

So wirklich geschockt scheint die Frau ja nicht zu sein.
 

Weder davon das Kawasaki 'ne linke Ratte ist, noch dass Ruki und ich es unter der Dusche getrieben haben...
 

„Fein, dann würden sie mir bitte noch erzählen, was sie mit dem 'Vorfall von vorhin' meinen?“

bat sie und da sich die Frau an mich wandte, versuchte ich ihr auch möglichst Unfall-frei zu antworten:

„Ähm.. da..da.. hab ich gerade erfahren, dass Kawasaki der Drahtzieher ist und mit der Aktion dafür gesorgt hat, dass wir am Samstag das Spiel verloren haben, oder sagen wir mal: er hat ideale Voraussetzungen geschaffen.

Wäre ich nicht so abgelenkt gewesen, hätten wir es vielleicht auch so geschafft...

Naja jedenfalls kam dieser Saftsack dann und meinte mich blöd von der Seite an zu labern.

Und da waren noch Welche vom Eishockeyteam und ein paar Kumpels von Kawasaki und Shiroyama kam auch noch.

Dann gab's noch mehr Stress und Blubbski hat dann noch Shiroyama beleidigt und so krass provoziert, dass der beinahe an 'nem Herzkasper verreckt wäre und Takashima hat ihm mal so richtig männlich eine rein gezimmert!

Das hätten sie mal sehen sollen!“
 

Warum guckt die so komisch?
 

„Ok, und... wer sind jetzt Takashima und Shiroyama?“

hörte man es verwirrt von der Frau vor mir und ich sülzte einfach drauf los:

„Na mein Mitbewohner und sein Freund.“

„Mhmm.. also... kann man die Beiden eventuell auch sprechen oder muss ich mich da erst wieder durch fragen, wo ich sie finden kann, wie bei ihnen?“

entgegnete sie mir und ich überlegte einen Moment.
 

Hätten die Zwei überhaupt gewollt, dass ich von ihnen gesprochen habe?
 

Fuck... ReiRei... du hast dich verplappert...
 

Mal wieder...
 

„Ähm ja, sicher... die müssten bei mir im Zimmer sein...“

murmelte ich betreten und stand auf, unsere zukünftige Direktorin erhob sich ebenfalls und auch mein Kätzchen hievte sich auf die Beine.

Er eierte uns mit seinen Krücken hinterher, als wir aus dem Raum hinaus traten.

Draußen im Flur standen die merkwürdigen Typen in ihren Anzügen und begleiteten die Saito bis zu meinem Zimmer hinüber.

Dies hatte durchaus ein mafiosisches Flair!

Sie klopfte an und wartete höflich auf Einlass.

Takanori stand mit hochgezogenen Augenbrauen neben mir und wir beide hinter dem Dreier-Gespann vor meiner Zimmertür.
 

Oh Gott... hoffentlich hab ich nicht schon wieder Scheiße gebaut...
 

Einmal, ReiRei... nur ein einziges Mal, erst Denken und dann Reden!
 

Bevor du die Leute outest...
 

Zwar macht die Frau nicht den Eindruck, als würde sie etwas an meiner Beziehung zu Ruki stören, aber man weiß ja nie...
 

Mal abwarten, was da drinnen nun passieren wird.
 

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Ja neues Kapitel, etwas kürzer... und ich glaub das Vorletzte.

Dann kommt noch ein U-Kapi und dann geht’s mit den Ferien los!

Fehler wie immer später.

Wollte auch schneller sein, aber gab mal wieder familiären Stress und wenn man eine Drohung nach der anderen an den Kopf bekommt, schreibt sichs nicht so gut...

Tja, also Reita weiß nicht was er von der Frau halten soll, wir ja auch noch nicht so richtig, aber Ruki scheint kein größeres Misstrauen zu haben.

Was passiert also nun, wenn die Alle zu Aoi und Uruha gehen?

Erwischen sie die Beiden womöglich bei was?

Wer weiß, wer weiß...

Ach ja wo wirs grad wieder aktuell haben.. bzgl. Streaming vom Kubana...

Ich weiß, es war ziemlich sch....ade, dass das nicht übertragen werden durfte, aber die Hass-Tweets an Aoi und Ruki ändern daran nichts, nur vllt. deren Eindrücke von uns nicht-japanischen Fans, und dass sicher nicht zum Positiven.

Die PSC soll sich dazu geäußert haben, dass das nicht die Entscheidung der Band war, sondern das die Firma wegen diversen urheberrechtlichen Gründen dies nicht gestattet hat und auch die PSC darum bat die Hass-Mails ect. einzustellen.

War aber absehbar, dass es da wieder solche beleidigenden Tweets hageln wird.

Nun ja... wer sich noch bis zum nächst Kapi zum Thema Spin-Off ja oder nein äußern will, der kann das tun.

Die Mehrheit liegt atm. bei Ja zum Spin-Off.

Wenn es dabei bliebt ist dies quasi eine Art Epilog und nächstes mal wird’s ein U-Epilog, wo dann der Rest aufgeklärt wird.

Mache auch keine Extra Vorschau dazu, denn es wird einiges bisher Geschehenes aus Kouyou's Sicht sein und eben die Aufklärung: mysteriöser Held, die neue Direktorin Saito, was mit Blubbski nun los ist und warum er den ganzen Scheiß überhaupt fabriziert hat.

Was unser unschuldiges Schnabeltierchen dazu bewoben hat, jemandem eins auf die Zwölf zu geben.

Uuuuuund dann Ferien-Special!

Entweder hier hinten dran oder eben als Spin-Off.

Es wurde sogar schon ein Haus geschaffen mit Hilfe vom Sims3-Tool und meine Güte.. ich will da einziehen x.x!

Auf jeden Fall gibt’s Bilder davon und wenn's klappt vllt. auch 'ne Video-Hausführung!

(U) Man soll niemals Nie sagen

Nach einem entspannenden Rest-Wochenende mit meinem Freund, bei einigen Filmen und Popcorn aus dem Snack-Automaten, begann nun die letzte Schulwoche vor den Sommerferien.

Eine letzte Arbeit würden wir noch zurück bekommen und einige Aufgaben, die wir über die Ferien erledigen sollen, mehr war eigentlich nicht zu erwarten.
 

Auch unser Sportlehrer ließ es eher ruhig angehen und machte keinen Stress mehr.

Er zeigte uns lediglich ein paar Übungen, die wir machen sollen, um in der Urlaubszeit nicht allzu sehr aus dem Training zu geraten, damit es danach wieder munter weiter gehen kann.

So stand ich nach Ende der Stunden in der Umkleide und schrieb Yuu eine Kurzmitteilung, dass ich gleich bei ihm sein würde; nur Duschen und was Anderes anziehen.

Keine Minute später hörte ich das Piepsen des Handys und las:

'Ich weiß und ich hole dich ab, keine Widerrede!'

mit Smiley und Herzchen.
 

Wer soll da bitte Nein sagen?
 

Darum saß ich noch ein paar Minuten auf der Bank in der Turnhalle und wartete.

Inzwischen war der Raum auch komplett leer und somit die Gefahr wesentlich geringer, dass man uns zusammen sieht, denn die Wenigsten sind jetzt noch auf dem Schulhof.

Die meisten der ab 18-Jährigen fahren mit ihren Autos in die Stadt und die Jüngeren beschlagnahmen die Aufenthaltsräume, oder sie sind in ihren Zimmern und wollen von Gott und der Welt nichts mehr sehen oder hören.
 

Praktisch für mich.
 

Allerdings brauchte Aoi verdammt lange und er hatte mich noch nie warten lassen, daher beschloss ich ihm entgegen zu kommen und verließ die Umkleide.

Nichtsahnend vernahm ich eine kleine Gruppe von Mitschülern auf dem Hof und konnte auch meinen Freund unter ihnen ausfindig machen.

Da dieser aber sehr selten was mit Anderen zu hat, machte mich die Situation stutzig und so trat ich langsam näher.

Yuu war offenbar dabei eine Meinungsverschiedenheit zwischen Suzuki und noch einem Typen zu schlichten.

Der andere Kerl war auch so ein Penner aus dem Football-Team; einer der Schlimmsten, wie ich hörte.
 

Was die geredet hatten konnte ich nicht wirklich hören und näherte mich ihnen mit einem seltsamen, bedrohlichem Gefühl im Bauch.

Aoi bekam mich mit, als ich in entsprechender Reichweite war und so fragte ich nervös noch einige Meter entfernt:

„Yuu?

Was... was macht ihr hier?“

Mit eigenartiger Panik in der Stimme rief er mir zu:

„Kouyou geh bitte rein, ich komme gleich, Ok?“

Doch eh ich wirklich hätte reagieren können, wandte sich dieser andere Football-Typ in meine Richtung:

„Uiii richtige Schwuchtelversammlung, wenn das nicht süß ist!“

„Halt die Klappe!!“

fiel ihm mein Freund ziemlich sauer, beinahe ins Wort, doch ich stand vor Schock nur wie versteinert da.
 

Schwuchtel...
 

Der Kerl scheint irgendwas zu ahnen...
 

Blufft er nur und das ist eine seiner üblichen Worte, um jemanden zu beleidigen?
 

Während ich ihn verängstigt anstarrte, sprach er mich nun direkt an:

„Na komm schon her Püppchen, ich wette du stellst dich mir und meinen Jungs hier gern freiwillig zu Verfügung, oder Duckface?“

Ich hatte das Gefühl mein Herz würde aussetzen...

Mir kroch es eiskalt den Rücken hinauf.
 

Das man sich wegen meinem Mund lustig macht, ist eigentlich nichts neues.

Aber das man mich so offensichtlich auf dieses bestimmte Thema anspricht oder eher dumm anmacht, das ist das erste Mal...
 

Ich wollte weg!
 

Einfach nur weit weg von dem Arsch und der Situation... mich einfach verkriechen...
 

Doch ich konnte mich mich nicht bewegen.
 

Es ging einfach nichts.
 

Nicht mal richtig atmen.
 

„Ich zeig dir gleich wie ein Duckface aussieht, wenn ich mit dir fertig bin!

Du elende Missgeburt!

Du dreckige kleine Ratte!

Du widerliches Schwein!

Du verfluchter-... arrrhhh... lasst mich los, verdammt!

Ich will dem so was von die Fresse polieren!!!“

brüllte mein Freund nun plötzlich los und wollte sich aus den Händen los reißen, die ihn davon abhielten, auf diesen Widerling loszugehen.

Er ließ sich auch nicht allzu schnell wieder beruhigen und versuchte es ziemlich lange.
 

Im Nachhinein bin ich verdammt froh drum, dass Suzuki und die Anderen ihn zurück hielten.
 

Ich will mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn dieses Ekelpaket meinen Aoi zusammen geschlagen hätte...
 

Dennoch hatte es mich in keinster Weise beruhigt, dass Yuu sich so sehr aufregte.

Sein Herz ist solchen Stress sicher nicht gewohnt und ich hatte ihn auch noch nie so außer sich erlebt.

Die Kumpels von dem widerwärtigen Kerl hatten diesem auch irgendetwas gesagt, verstanden hatte ich es nicht, doch ließ dies sein nächster Spruch erahnen:

„Der Spaß hat doch erst angefangen, oder wollt ihr mir sagen, dass ihr auch solche Mädchen seid, wie die da.

Ihr Nichtskönner vom Eishockey seid auch nicht besser...“

Aoi zappelte immer noch zwischen den anderen Umstehenden und versuchte sich frei zu kämpfen, doch dem miesen Kerl schien das wenig zu interessieren, als er sich erneut an mich wandte:

„Weißt du... keinen Schimmer wie du heißt und es ist mir auch egal, aber dein Arsch ist verdammt geil... da würde ich gern mal-..“
 

Das ist ein Albtraum.
 

Mein schlimmster Albtraum...
 

Dass, wovor ich immer Angst hatte.
 

„Ich reiß dich in Stücke, wenn du ihn anfasst!!“

drohte mein Freund abermals lauthals und brach plötzlich keuchend zusammen, er rang offenbar nach Luft.

Als hätte mich jemand geschubst, trugen mich meine Beine fast wie von selbst zu meinem auf dem Boden kauernden Yuu, welcher mich für einen kurzen Moment so hilflos ansah.

Wieder setzte mein Herzschlag kurzzeitig aus und wich dann einem schmerzvollen Wummern.

Ich hatte Todesangst um das Wichtigste in meinem Leben und dieser elende Drecksack setzte noch eins oben drauf:

„Och... was hat denn der kleine freche Grufti?

Ist dem wohl doch ein Nagel abgebrochen, oder was?“
 

Auch wenn das Arschloch nicht wissen kann, was mit Aoi los ist, so könnte er wenigstens jetzt aufhören.

Anderseits schien es ihm auch nicht zu interessieren, weshalb mein Freund zusammen gebrochen ist.
 

Als ich meinen Yuu da so leidend sitzen sah, kam in mir ein unbändiger Zorn auf.

Binnen Sekunden fühlte ich eine Spannung, die meinen ganzen Körper zu zerreißen schien.

Nie hätte ich geglaubt, dass sich mein Hirn mal so schnell verabschieden würde und ich nur noch Rot sah.
 

Ich wollte Vergeltung.
 

Rache, und wenn ich selbst dabei nicht glimpflich weg komme...
 

Aber Das... macht niemand mit jemandem, der mir Alles bedeutet!!!
 

Zum Bersten gefüllt mit Wut im Bauch, stand ich auf und wollte dem Luft machen.

Ich schätzte nicht ab, ob und was ich treffen würde, Hauptsache war, das ich alle Kraft, die ich in diesem Augenblick aufbringen konnte, in diesen Schlag setzte und holte aus.

Getroffen müsste ich dann die Nase haben.

Zumindest hielt er sie sich, als er nach hinten taumelte und dann auf dem Boden prallte.

Das Blut spritzte und ich fühlte mich verdammt erleichtert.
 

„Na warte... Miststück...“

fluchte mein Opfer, während ihm die rote Suppe nur so aus der Nase lief und er sich wieder aufrappelte, doch wurde er zu meinem Glück von seinen Begleitern vehement weggeschliffen.

Nun wurde mir auch langsam erst richtig bewusst, was ich hier gerade getan habe und hatte fast ein bisschen Angst vor mir selbst.

Doch jetzt war erst einmal eines wichtig: Aoi!

Ich schob besorgt um dessen Gesundheit die Eishockey-Typen beiseite, die schon von Anfang an dabei waren, welche nun auch den Ort des Geschehens verließen und zog meinen Freund selbst auf die Beine.

Gemeinsam mit Suzuki führten wir ihn auf die naheliegende Bank und ich setzte mich so auf jene, dass Yuu's Kopf auf meinem Schoß Platz fand.

So lag er wenigstens weich und nicht auf dem harten Holz.
 

Schwer atmend zupfte mein Freund am Kragen seines Hemdes herum und so löste ich schnell den zweiten Knopf, zusätzlich zum ersten, damit er besser Luft bekam.

Zittrig strich ich ihm die Haare aus dem Gesicht und hörte, wie er sich an seinen Mitbewohner wandte, als dieser ihn mit panisch aufgerissenen Augen ansah:

„Geht schon, nichts Schlimmes...

Suzuki... holst du bitte meine Pillen und Wasser...

Die mit der grünen... Markierung.“

Der Angesprochene nickte heftig und eilte in den Wohnblock.
 

Ich atmete tief durch und versuchte meine Gefühle und die Aufregung unter Kontrolle zu halten.

Aoi blickte zu mir und lächelte lieb, strich sanft über meine Wange und fragte:

„Alles Ok?“

„Nur wenn's bei dir wirklich nicht weiter schlimm ist“

murmelte ich und vernahm wie mein Freund seicht mit dem Kopf nickte und flüsterte:

„Sah verdammt umwerfend aus, wie du den Sack auf den Asphalt befördert hast, richtig sexy.“

„Im wahrsten Sinne des Wortes 'umwerfend'...

Und du findest eh alles sexy, was ich mache... und dieser Typ... ich weiß auch nicht.

Ich konnte den Penner nicht da rumstehen und dummes Zeug sülzen lassen...“

brummte ich mit heißen Wangen und Yuu schmunzelte, eh er sich ganz vorsichtig etwas aufrichtete, aber noch mit dem Rücken an meiner Schulter lehnte.

„So hab ich mir den Abend nicht vorgestellt...“

nuschelte es dicht neben mir und ich seufzte nur zustimmend als Antwort.
 

Einen Moment später kam auch schon Suzuki wieder an gehetzt und übergab Aoi seine Pillen, dieser bedankte sich und nahm die Tabletten ein.

Da der neben mir Sitzende die Beine angewinkelt hatte, war auch noch etwas Platze frei und so saßen wir jetzt zu dritt auf dieser Bank.

„Tut mir leid, dass ihr da mit reingezogen wurdet...“

nuschelte Suzuki geknickt und wurde von meinem Freund mit dem Knie angestupst:

„Schon Ok, ich hab den Typen schon immer für einen Arsch gehalten und das hier hat meine Vermutung nur bestätigt.“

„Ein verdammt gewaltiger Arsch!“

bekräftigte sein Mitbewohner und murmelte dann ganz leise ergänzend:

„Du... hättest mich aber nicht verteidigen müssen.“
 

Yuu grinste und gab neckend von sich:

„Verteidigt hab ich nur Kouyou, zumindest hab ich es versucht... dich hab ich nur davon abhalten wollen, ihm eine rein zu hauen.“

„Und wolltest ihm dann selbst eine reinhauen!“

entgegnete ihm Suzuki und Aoi sprach:

„Natürlich, ich muss mein Schnabeltierchen doch beschützen.“

„Ähm ja... er hat wohl eher dich beschützt, meinst du nicht auch?“

wurde mein Freund von dessen Zimmergenossen grinsend aufgezogen.
 

Während Yuu tat, als ob er schmollen würde, sprach mich Suzuki an:

„Bist du sicher, dass du nicht zum Kick-Boxen willst, so wie du zuhauen kannst?“

„Ich hab noch nie Jemanden geschlagen...

Das ist auch irgendwie nicht so mein Ding.

Weiß auch gar nicht, was da mit mir los war, das ich das gemacht hab“

nuschelte ich peinlich berührt und mein Gesprächspartner sagte nachdenklich:

„Ich hoffe nur, dass du dafür keinen Ärger bekommst...“

„Das hoffe ich auch... aber dieser... dieser... Idiot hat es einfach verdient!“

warf Aoi ein und machte Anstalten sich von der Bank erheben zu wollen.

Gemeinsam gingen wir zurück in unser Wohngebäude und kaum das wir im Treppenhaus um die Ecke bogen, stand dort Takanori auf seinen Krücken und wollte unbedingt wissen was passiert ist.

Er wurde von Suzuki weiter in sein Zimmer geschoben und ich verfrachtete meinen Freund zurück in dessen Zimmer.
 

Dort angekommen setzte ich ihn und mich erst mal auf dem Bett ab und atmete nochmals tief durch.

Das Erlebnis von vorhin war schon sehr einschneidend für mein bisher Verbrechen-freies Leben...

Verdient oder nicht, aber ich hatte jemanden umgeboxt...

Jetzt, als mir der Vorfall noch mal durch den Kopf ging, spürte ich auch so ein verdammt unangenehmen Schmerz an meiner Hand.

Als ich sie mir so ansah, war sie nicht nur rot, sondern auch geschwollen.
 

„Mist... aber zum Glück nur die Hand, nicht der Fuß“

grummelte ich und Yuu besah sich ebenfalls vorsichtig meinen Mittelhandknöchel und zischte mitfühlend.

„Willst du dir das nicht mal von der Krankenschwester ansehen lassen?“

fragte er und sah mich fast bittend an, doch ich war der Meinung:

„Geht schon, es reicht wenn's still gehalten und gekühlte wird.

Wenn das morgen doch schlimmer wird, dann geh ich, versprochen.“

„Ich kann dich nicht überzeugen gleich zu gehen oder?“

brachte er mir entgegen und ich schüttelte den Kopf:

„Ja so ist das...

Schlimm mit uns, dass wir immer erst zum Arzt gehen, wenn es ernst geworden ist.“

Damit sprach ich indirekt seinen Zusammenbruch vor ein paar Tagen an und Aoi schien das ganz genau zu wissen, er senkte reumütig den Kopf.
 

„Na gut, dann kühl das aber bitte und dann machen wir einen Verband drum.

Wir können ja Matsumoto fragen, ob er etwas von seiner verordneten Kühlcreme abdrückt“

legte mein Freund fest und erhob sich vom Bett, ging hinüber zu seinem Schrank und wühlte einige Zeit, bis er fand was er suchte und verließ mit seinem Fund das Zimmer.

Es dauert nicht allzu lange bis er wieder hier war und dann überreichte er mir einen nasskalten Frottee-Waschlappen:

„Ich kann leider keine Eisbeutel her zaubern, aber das sollte es fürs erste tun.“

Dankend nahm ich das Mitbringsel an und wickelte es um die schmerzende Stelle.

Yuu setzte sich wieder zu mir und erklärte anhand meiner anderen Hand:

„Wenn du das nächste Mal jemanden aus dem Bild rammst, nimm den Daumen in die Finger, das gibt mehr Stabilität und verhindert viele Verletzung, wie deine jetzt.“

„Spricht wohl wer aus Erfahrung?“

schmunzelte ich und Aoi grinste, bevor er näher erläuterte:

„Nein, das nicht.

Ich wurde ja schließlich daran gehindert diese Erfahrung zu machen, aber das weiß ich aus Filmen.

Immer wenn wer auf die Nase bekam, hatten die den Daumen in die Finger genommen.“
 

Ich nickte gespielt beeindruckt vom Schläger-Wissen meines Freundes und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.

Yuu allerdings moserte gespielt beleidigt:

„Du nimmst mich nicht ernst!“

Ich konnte darauf nicht wirklich was sagen, nur weiter grinsen und löste währenddessen den nassen Frottee-Stoff, um ihn zu wenden und konnte nun darauf einen Namen lesen:

„Warum ist da 'Aoi' ein gestickt?

Ich dachte das ist nur ein Spitznahme.“

„Meine Mutter wollte mich Aoi nennen, als man vor meiner Geburt noch dachte ich würde ein Mädchen werden.

Nachdem feststand, dass ich doch ein Junge werden würde, hat sie es ganz hinten in ihren Kleiderschrank gelegt und so kam das Teil nie zum Einsatz.

Erst als mein Vater ein halbes Jahr nach ihrem Tod einige ihrer Sachen gespendet hat, hat er das wieder gefunden...“

erzählte er und ich warf vorsichtig ein:

„Deine Mutter hätte dich doch auch als Junge Aoi nennen können, ist doch schließlich für beide Geschlechter.“

„Sie fand Yuu wohl passender für einen Sohn“

gab mein Gegenüber schulterzuckend von sich und schien mich nun ausgiebig zu betrachten.
 

Ich kenne diesen Blick.
 

Und ich weiß was er als nächstes tun wird, nachdem er mich so ansieht.
 

„H..- hast du vielleicht eine lange Hose, die ich mir überziehen kann?

Langsam wird’s irgendwie frisch...“

stammelte ich nervös und Aoi nickte, stand erneut auf und kramte diesmal nicht allzu lange in seinem Schrank, eh er was gefunden zu haben schien und damit auf mich zu kam:

„Schade, dabei wollte ich dir schon immer mal in diesem verdammt kurzen Trainings-Höschen an die Wäsche gehen.“

„Du wieder“

murmelte ich mit warmen Wangen und zog mir, so gut es mit der Hand eben ging, die recht weite Hose über und setzte mich wieder zu Yuu aufs Bett, welcher ganz dicht an mich heran rückte und erneut diesen Blick aufsetzte.

Normalerweise würde es mich stören, wenn er mich direkt nach dem Sport an grabbelt, aber da dieses mal beim Training nicht viel passiert war und man kaum ins Schwitzen kam, würde ich wohl eine Ausnahme machen können.
 

Wie erwartet näherten sich Aoi's Lippen nun den meinen und platzierten ein kaum merkliches Küsschen darauf, dann legte er seine Handfläche genauso zart an meinen Kiefer und streichelte mit dem Daumen dort entlang.

Wieder folgte ein Kuss und die Finger wanderten in meinen Nacken, als ich seine Avancen erwiderte und so küsste er mich inniger, bis ich spürte, wie er mich nach hinten drücken wollte.

Doch ich hielt dagegen und dirigierte nun meinerseits meinen Freund auf den Rücken, dieser blickte mich kurz überrascht aus nächster Nähe an und schloss dann genüsslich die Augen, als er nun lag und wir weiter knutschten.

Ich stützte mich dabei auf den Ellenbogen der verletzten Hand, neben seinem Kopf ab und legte die andere an seine Hüfte.
 

„Ich kann es kaum erwarten, dich ab nächste Woche ganz für mich allein zu haben, Tag und Nacht, die ganzen Sommerferien lang“

hauchte der unter mir Liegen mit einem Mal in einem Kuss hervor und ich blickte irritiert in seine Augen:

„Wie meinst du das?“

Nachdem Yuu sich noch einen Kuss holte, sprach er:

„Ich hab eine Überraschung für dich.

Wir fahren weg, in den Süden Japans, in ein Ferienhaus.“

Entsetzt riss ich die Augen auf:

„Wie jetzt, Ferienhaus?

Das kostet doch sicher Unmengen!

Eine kleine Abstiege hätte es auch get-...“

„Nix da... kleine Abstiege... soweit kommt es noch!

Und mach dir über die Kosten keine Sorgen, alles was wir bezahlen müssen sind Lebensmittel, Sprit und Dergleichen“

fiel mir Aoi lächelnd ins Wort und nun wurde ich skeptisch:

„Und wo ist da der Haken?“

„Ähm... das Haus gehört Matsumoto's Eltern und Suzuki ist auch da, aber das ist auch schon alles!“

erklärte er und wartete meine Reaktion ab.
 

Das kann ja lustig werden...
 

Mit den Beiden zusammen Urlaub.
 

Takanori ist ja wirklich sehr nett, aber Suzuki und sein Chaos überall?
 

Andererseits ist es besser, als wieder 6 Wochen im Wohnheim rumzulungern oder nach Hause zu fahren...
 

„Ok... und wir hocken da nicht alle Vier auf engstem Raum oder?“

hakte ich noch immer nicht ganz überzeugt nach und Yuu schmunzelte:

„Hast du etwa Angst über Matsumoto's Dildos zu stolpern?“

„Öhm... eigentlich eher über 2 Wochen alte Stinkesocken oder bergeweise anderer Klamotten...“

murmelte ich und vergrub mein Gesicht in der Halsbeuge des unter mir Liegenden, dieser streichelte meinen Rücken und flüsterte leise vor sich hin träumend:

„Nein, also ich hab noch mal mit Matsumoto geredet, es ist ein riesiges Haus im Süden von Wakayama, gleich neben meiner alten Heimat Mie.

Da gibt es rund um ein großes Gewässer mehrere Privatgrundstücke, wovon die meisten als Feriensitz der Reichen dienen.

Es soll fast wie ein Park sein, sagt er und jedes Grundstück ist für sich eingezäunt.

Man kommt auch nur durch eine Sicherheitskontrolle in diese Anlage, aber Matsumoto meint, das wäre kein Problem, die Security würde ihn schließlich kennen.

Wir beide hätten dann auch ein großes Zimmer für uns, mit eigenem Bad und du kannst direkt auf die Terrasse gehen und aufs Wasser schauen.

Die Küche soll alles bieten, was man – ich zitiere: nicht gebrauchen kann, woraus ich schließe, dass dort Dinge zu finden sind, die wir noch nie gesehen haben und man kann auch draußen essen, dabei hat man Blick in ein Stück Wald.

Also was sagst du?“
 

. . .
 

Gedanklich war ich schon unterwegs in dieses Paradies.
 

„Bin dabei“

gab ich also neutral zurück, nachdem ich aus meinen Träumen gerissen wurde und auch, um mir meine Neugier auf diesen Urlaub nicht anmerken zu lassen und sah nun in ein zufrieden lächelndes Gesicht.

Aoi machte gleich darauf deutlich mich küssen zu wollen, ich gab nach und so dauerte es nicht lange, bis seine flinken Finger schon wieder unter meinen Klamotten zugange waren:

„Ich kann's kaum erwarten... wir fahren weg... du... ich... und meine zwei Lieblinge hier...“

schnurrte er und umkreiste neckend mit der Fingerspitze meine Nippel.

Es kribbelte so angenehm, dass ich ihn einfach gewähren ließ und etwas heftiger knutschte.

Wie so oft in letzter Zeit, artete das sehr bald in Rumschmusen aus und daher kam es, dass Yuu sich mein Bein auf die Oberschenkel zog, um es zu streicheln und zu massieren.

Mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass das hier durchaus wieder ziemlich weit gehen könnte, versuchte ich meine aufkeimende Aufregung zu unterdrücken und mich dem tollen Gefühl hinzugeben.

Ganz langsam ließ Aoi den Kuss ausklingen und stupste sanft seine Nase an meine, eh er flüsterte:

„Ich hatte gehofft, du würdest da weiter machen, wo du vorhin aufgehört hast.“

Fragend schaute ich ihm in die Augen und so deutete er auf sein Hemd:

„Mach die Knöpfe auf.“
 

Natürlich machte es mich wieder nervös.

Angefasst zu werden ging zwar zunehmend einfacher, aber von selbst etwas bei jemanden zu machen ist immer noch was anderes.

Wobei Yuu nun nicht Irgendjemand ist und ich eigentlich auch schon alles an ihm gesehen habe... zumindest wenn ich einen verschämten Blick gewagt hatte.
 

Er nahm meine unverletzte Hand und führte sie an den Kragen seines dunklen Oberteils.

Zittrig, aber mutig, begann ich zuerst noch unbeholfen den nächsten Knopf zu lösen und arbeitete mich immer weiter nach unten, bis alle offen waren.

„Bin stolz auf dich“

säuselte es an meinen Lippen, bevor wir abermals ziemlich heftig zu schmusen begannen.

Aoi's Finger kratzen über den Stoff seiner geliehenen Hose an meinem Bein, als würde er es mittlerweile bereuen, dass er sie mir gegeben hat.

Doch er wäre nicht er, wenn sich da nicht noch eine andere Möglichkeit geboten hätte...
 

Nachdem mein Shirt durch das Fummeln schon ziemlich weit hoch gerutscht war und Yuu es sich auch nicht hatte nehmen lassen, meine Brustwarzen weiter zu reizen, musste er nun auch noch den Knopf meiner Hose öffnen.

Hektisch hielt ich seine Hand fest und vernahm ein leises Flüstern unter mir:

„Bitte...“

Mit zusammen gekniffenen Augen gab ich nach und ließ die vorwitzigen Finger wieder los.

Sogleich fanden sie wieder an den Hosenbund und lockerten dann auch den Reißverschluss.

„Schlimm mit dir, alles musst du betatschen, du Terrorist“

murmelte ich stichelnd und Aoi nickte lächelnd:

„Alles meins!“
 

Doch seine Fingerspitzen kraulten mich lediglich bis ganz kurz vor meinem besten Stück und streichelten dafür ausgiebig meinen Unterbauch und die Hüfte.

Leider fühlte sich das schon wieder so gut an, dass ich mir am liebsten gewünscht hätte, er wäre doch weiter gegangen, denn in mir kribbelte es sehr bald ziemlich doll.

Diesen heimlichen Wunsch unterstreichend, schob ich die beiden Hemdseiten auseinander und berührte vorsichtig Yuu's nackte Brust, küsste sanft die Narbe, spielte etwas mit den dunklen Nippeln und probierte mich in diesen Knabber-Küssen an seinem Hals, mit denen er mich jedes mal herum kriegt.

Mein Freund schien das sichtlich zu genießen und mit einem 'zufälligen' Berühren meines Unterarms an seinem Schritt, schien meine Vermutung bestätigt.

Aoi wurde ganz eindeutig geil.
 

Ich überlegte krampfhaft wie ich es anstellen könnte, dass er mich wieder verführen würde, damit ich nicht selbst tätig werden musste und es so viel einfacher wäre, doch da klopfte es plötzlich an der Tür.

Erschrocken fuhr ich hoch und kam dabei an meine verletzte Hand, zischte schmerzerfüllt und wollte in der Hektik meine Hose wieder zu pfriemeln.

„Och nee...

Wenn das Suzuki ist, dann schick ich seine Eier per Post zu Matsumoto zurück...“

moserte mein Freund sichtlich genervt und ich brachte dem ebenfalls nicht erfreut über die Situation entgegen:

„Ich glaube nicht, dass er an seine eigene Zimmertür klopft.“

Murrend erhob sich nun auch Yuu vom Bett und knöpfte sein Hemd wieder zu, während er herein bat.
 

Ich staunte nicht schlecht, als da völlig unerwartet eine mir unbekannte Frau und zwei kuriose Männer im Türrahmen standen.

Hinter ihnen erspähte man den knallroten Suzuki und seinen Freund auf Krücken.

Alle betraten das Zimmer und die beiden Typen im Anzug stellten sich nahe des Eingangs hin, während Aoi irgendwie überrumpelt drein schaute.

Ich für meinen Teil konnte mich kaum rühren und blieb wie angewurzelt in unmittelbarer Nähe zu Suzuki's Schreibtisch stehen.

Neben mir auf dem Stuhl nahm Ruki platz und stellte seine Krückstöcke an die Tischplatte.

Der Mitbewohner meines Freundes stand noch immer deutlich rot gefärbt in seiner Ecke, zwischen Schrank und Nachttisch und senkte schuldbewusst den Kopf.
 

Was zum Henker geht hier eigentlich vor sich?
 

„Takashima, Kouyou?“

wandte sich die Frau an Yuu und dieser blickte in meine Richtung, schüchtern hob ich die Hand und fiepte:

„Hier, ich...“

Sie drehte sich zu mir, lächelte kurz und wandte sich wieder an Aoi, der es mittlerweile geschafft hatte alle Knöpfe seines Hemdes zu schließen.

„Sie sind Shiroyama, Yuu?“

fragte sie ihn und er nickte verunsichert.

„Gut, dann bin ich hier richtig.

Mein Name ist Saito, Mizuki und ich bin, aller Voraussicht nach, bald ihre neue Direktorin.

Herr Suzuki hat mich freundlicher Weise darauf hingewiesen, dass sie Beide ebenfalls mit einem bestimmten Schüler dieser Einrichtung Ärger hatten.

Genau genommen geht es um den Vorfall von vorhin mit Kawasaki, Shoichi“

begann sie und zückte einen Block, auf dem schon Einiges geschrieben stand.

Aoi schaute mit drohend zusammen gekniffenen Augen an der Frau vorbei zu seinem Mitbewohner und dieser wiederum drehte sich ertappt weg, in Richtung Wand.
 

Was immer das hier zu bedeuten hatte, wenn Suzuki freiwillig in der Ecke steht und sich schämt, dann muss er was ausgefressen haben...!
 

„Wenn ich es richtig verstanden habe, hatten sie ebenfalls einen Streit mit diesem Schüler und sie, Herr Takashima, sollen dabei handgreiflich geworden sein.

Ist das richtig?“

sprach sie mich an und ich blickte Hilfe suchend zu Yuu, doch der war offenbar noch damit beschäftigt seinen Zimmergenossen gedanklich zu erwürgen.

„Ich... ähm... ja... ich hab ihn geschlagen...“

beichtete ich und hörte wie sich nun auch mein Freund einmischte:

„Aber nur, weil er uns solange provoziert und beleidigt hat, bis es eskaliert ist!

Sie hätten mal hören sollen, was dieser Spinner alles von sich gegeben hat...

Der hat mich so wütend gemacht, wenn ich nicht auf dem Boden gelegen wäre, hätte ich ihm garantiert auch eine rein gedrückt, so wütend war ich!“

„Auf dem Boden?

Hat er sie angegriffen?“

hakte die neue Direktorin nach und Aoi brummte:

„Nein, nicht körperlich jedenfalls... aber wenn sie die neue Chefin hier sind, dann muss ich es ihnen sicher sowieso sagen...“
 

Die Dame hob kurz die Hand und wandte sich an ihre Begleiter im Anzug, ohne das sie etwas sagen musste, verbeugten sich die Herren und verließen den Raum.

Verschämt sah Suzuki aus seiner Ecke hervor und traute sich noch nicht wieder, sich ganz umzudrehen.

„Gut, dann erzählen sie mal“

bat sie und der Angesprochene begann:

„Ich bin Herzpatient und hab ein Transplantat, ich soll mich hier eigentlich von Stress fern halten und mich bei halbwegs guter Luft erholen.

Das Krankenhaus in der Stadt weiß Bescheid, wenn was passiert.

Und dieser.... dieser Typ hat mich einfach nur zur Weißglut gebracht, mit seinen Sprüchen... vor allem damit, was er zu Kouyou gesagt hat.

Ja, da hat's mich eben entschärft...“
 

Sie drehte sich nun wieder zu mir und wollte wissen:

„Hat Shoichi Kawasaki sie bedroht, beleidigt oder irgendwie angegriffen?“

„Ähm... er... er hat uns Alle als... ähm... Schwuchteln bezeichnet und sich lustig gemacht....

Er... hat Bemerkungen über meinen Hintern gemacht und was er und seine Freunde mit mir anstellen würden...

Vom Eishockey-Team waren auch welche da, aber keine Ahnung wie die heißen... die hat dieser Kawasaki jedenfalls auch beleidigt, falls sie noch Zeugen suchen...“

nuschelte ich mit gesenktem Kopf und Yuu zischte an der Saito vorbei, seinem Mitbewohner zu:

„Suzuki weiß es ganz bestimmt!“

Der Gemeinte zuckte ertappt zusammen und wagte es noch immer nicht aus seiner Ecke hervor zu kommen.
 

Während die Frau nun meinem Freund noch ein paar Fragen zu seiner Gesundheit stellte, hörte ich es mit einem mal neben mir zischen:

„Psssst!“

„Mhmm?“

brachte ich dem entgegen und hörte von Takanori nur ein:

„Zipp!“

„Hö?“

kam es von mir und wieder vernahm man nur ein:

„Zipp zipp!“

an meiner linken Seite.

Verpeilt schaute ich zu dem kleinen Kerl hinab, der seltsam deutende Kopfbewegungen machte.

„Hschnstll!“

presste er leise zwischen den Zähnen hervor und sah mich wartend an, als ich immer noch nicht wusste, was er mir zusagen versuchte.
 

Was will er von mir?
 

„Dein Hosenstall!“

wurde das Kerlchen nun sehr deutlich, sodass es Alle mitbekamen und auch Suzuki einen verschämten Blick riskierte.

Räuspernd zog ich den Reißverschluss hoch und spürte die Hitze in meinen Wangen.

Auch die neue Direktorin wandte sich wieder zu meinem Freund und beendete ihr Gespräch mit ihm:

„Das würde ich gerne bei Gelegenheit noch einmal genauer mit ihnen besprechen, aber erst später.

Schließlich möchte ich bestmögliche Voraussetzungen in meiner Schule haben, damit eventuelle Zwischenfälle ohne Komplikationen gemeistert werden können.

Wozu wird denn sonst das Schulgeld gezahlt, wenn es nicht für so etwas wichtigem, wie die Gesundheit, eingesetzt wird?“
 

„Wer weiß, was der alte Rektor mit der Kohle vor hatte, die er hier gebunkert hat, vielleicht wollte er sich einen neuen First-Class 'Dienstwagen' davon leisten...“

knurrte Ruki leise und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.

„Nun darüber vermag ich nicht zu urteilen, aber zumindest kann ich jetzt schon damit anfangen, die Missstände hier zu bereinigen“

entgegnete sie dem Kleinen und dieser zog überlegend eine Schnute, eh er fragte:

„Warum klemmen sie sich eigentlich so dahinter?

Ich meine, sonst hat es doch nie jemanden gejuckt, was hier so abläuft.“

„Ich habe aus persönlichen Gründen vor, genau das zu ändern.

Wissen sie, ich bin damals in ihrem Alter auch hier zur Schule gegangen und empfand es als eine wunderbare Zeit und als ich deshalb ein Studium im Lehramt begonnen hatte, wollte ich ebenfalls im Anschluss in einem solchen Sanatorium lehren.

Ich war auch einige Jahre Lehrkraft in einer öffentlichen Schule, aber ich wusste, dass das nie an dieses Flair heran kommen würde, wie ich es damals hier empfunden habe.“
 

Hier gab es also auch mal angenehmere Zeiten?
 

„Kennen sie eigentlich ihren Vorgänger?“

fragte Takanori unverblümt an die Saito gewandt und sie schien einen Moment zu überlegen, eh sie antwortete:

„Eigentlich rede ich nicht mit Schülern über mein Privatleben, aber...

Ja, ich kenne ihn, damals sogar gut und auch der Vater von Shoichi Kawasaki ist mir bekannt.

Beide hatte ich während meines Studiums kennen gelernt und sie zeigten Interesse an mir, darum konnten sich die Beiden auch nicht ausstehen, bis ich ihnen klar gemacht habe, die Gefühle nicht zu teilen; aus bestimmten Gründen auch nicht teilen zu können...

Dann waren sie plötzlich ganz dicke Freunde.

Wir hatten dann nach dem Studium kaum noch Kontakt, ich hörte nur das Shoichi seine Mutter recht früh verloren hatte und sein Vater ihn zwar verwöhnt, aber wohl auch dazu erzogen hat, dass man sich nehmen muss, was man will, da einem Niemand im Leben etwas schenkt.

Shoichi muss sich dann hier diesen Ratschlag ganz besonders zu Herzen genommen haben und hat es wohl übertrieben in der Wahl der Mittel, mit denen er seine Ziele erreichen wollte.

Und durch die gute Beziehung seines Vaters zu eurem ehemaligen Rektor, hatte dieser ihm auch ziemlich viele Freiheiten gelassen und die Augen davor verschlossen.“
 

„Woher wissen sie überhaupt von all dem?

Ich meine... es steht ja nicht groß und breit auf dem Eingangsschild“

wollte Aoi nun interessiert wissen und sie antwortete:

„Ein Schüler dieses Sanatotiums hatte sich brieflich an meine Kollegen gewandt, sie sind auch seine Eltern und daher ist es nicht besonders verwunderlich, dass es für diesen Schüler nicht sehr schwer war, sich direkt an uns zu wenden.

Sofern es keinen zweiten Takshima, Kouyou hier gibt, müssten sie ihn eigentlich kennen, es ist ihr Zimmergenosse und Klassenkamerad.“

„Kai?“

kam es verblüfft von mir, doch die Dame lächelte nur bestätigend.
 

Das hat er also ständig geschrieben in den Briefen an seine Eltern!
 

Oh Kai... wir sind dir wohl Alle zu Dank verpflichtet...
 

„Was wird denn nun aus Kawasaki?“

hakte ich zurückhaltend nach und die neue Direktorin antwortete:

„Nun die Beweislast gegen Shoichi ist jetzt schon erdrückend, da wird er wohl nicht mehr raus kommen.

Vermutlich wird er der Schule verwiesen-...“

„Yes!!!“

hörte man es mit einem Mal aus der eben noch so stillen Suzuki-Ecke und eine siegreich erhobene Faust war zu sehen, eh er sich zaghaft auf seinem Bett nieder ließ und von dort aus weiter lauschte.

„... und muss auf einer anderen Schule aus seinen Fehlern lernen, aber Genaueres kann man da noch nicht sagen und ich bin auch nicht befugt ihnen über Urteile des Schulrates Auskunft zu geben, ich entscheide das ja nicht allein “

setzte die Saito nach dieser Unterbrechung fort und bekräftigte noch einmal, das es nur eine Vermutung ist.
 

„Was ist mit Kouyou, bekommt er noch Ärger, weil er Kawasaki geschlagen hat?“

fragte Yuu nach und die Angesprochene sagte:

„Das kommt ganz darauf an, ob Shoichi deswegen etwas unternimmt.

Wenn sie Glück haben, lässt er es unter den Tisch fallen und redet nach Möglichkeit nicht mehr darüber oder er erstattet Anzeige, dann müsste das ganze geprüft werden.

Aber ich würde mir an ihrer Stelle erst dann Gedanken machen, wenn es wirklich soweit kommen sollte.

Die Chancen stehen nämlich nicht gerade gut für ihn, nach meinen Einträgen in die Schulakte und damit würde es wohl als 'harmlose Rauferei unter Schülern' abgestempelt werden.

Aber auch da bitte ich sie, sich nicht auf meine Vermutungen fest zu legen.

Kawasaki Senior ist da auch nicht ohne, den sollte man nicht unterschätzen.“

„Also kann ich nur abwarten und hoffen?“

fragte ich mit leiser Stimme und wieder nickte sie nur, dann schien ihr noch etwas einzufallen:

„Ach... und eh ich es vergesse, es wird auch einige neue Regelungen geben.

Unter anderem dürfte den Schülern wohl am meisten der Teil gefallen, in dem das Verbot aufgehoben wird, das Beziehungen miteinander untersagt werden.

Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Schüler viel zu viel Zeit in die Geheimhaltung ihres Privatlebens investieren, die man viel besser mit Lernen verbringen kann, da die Meisten sich sowieso nicht an solche Verbote halten.

Natürlich mit der Ausnahme, dass nicht zur Einrichtung dazu gehörige Personen, sich an die Besuchszeiten zu halten haben.“
 

Heißt es das jetzt auch für Beziehungen wie die unsere?
 

Nicht, dass ich mich wohl dabei fühlen würde, in der Öffentlichkeit rumzufummeln, aber mal so aus Prinzip, wäre das ganz wissenswert.
 

Und ich glaube auch nicht, dass so schnell ein Umdenken unserer Mitschüler stattfindet, bezüglich der Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Beziehungen.
 

„Gut, dann wäre das soweit geklärt.

Wenn ich noch Fragen habe, versuche ich das bis nach den Ferien zu verschieben, dann habe ich auch ein vernünftiges Büro und muss das nicht in den Schlafräumen der Schüler klären.

Ich wollte nur nicht zu viel Zeit verlieren, um mit meinen Befragungen anzufangen, damit möglichst alles noch vor den Sommerferien in die Wege geleitet werden kann.

So, dann muss ich auch schon weiter.

Im Block der Mädels warten noch zwei unwissende junge Damen auf mich und einem Gespräch mit mir und im Laufe der Woche befrage ich die restlichen Zeugen des Vorfalls, heute auf dem Schulhof.

Ich danke ihnen Allen für ihre Kooperation, wünsche ihnen gute Besserung und weiterhin Gesundheit.

Wir sehen uns dann spätestens bei der Veranstaltung am letzten Schultag, zur Abschiedsrede ihres alten Direktors und wenn ich mich dann Allen vorstelle, die neuen Regelungen vorlese und so weiter.

Sie kennen die Prozedur ja sicher..“

damit verabschiedete sie sich und verließ den Raum, wir schwiegen dann allesamt noch einen Moment und ließen das Geschehen in der letzten halben Stunde erst mal sacken.
 

Hoffentlich wird nun alles besser...
 

„Suzuki... nur, dass das klar ist... du hast Glück, dass wir vermutlich Kawasaki los sind und nur diesem Umstand wegen verzeihe ich dir, dass du mich bei was Wichtigem gestört hast“

kam es gespielt drohend von Aoi, doch Suzuki zog trotzdem den Kopf ein und nuschelte eine Entschuldigung:

„Aber ich hab doch gesagt, dass ich noch mal vorbei gucke...

Konnte ja keiner ahnen, dass ihr tatsächlich mal unanständig werdet.“

„Wie auch immer, wenn du mal wieder mit so was kommst, dann melde bitte die gesamte Parade an und zwar mit Uhrzeit und Datum, dann wird’s wenigstens nicht so peinlich...“

kam es von Yuu und nun mischte sich auch Takanori wieder ein:

„Keine Sorge, ich bestrafe ihn für euch!“

„Aber... aber… Ruki!“

winselte es aus der anderen Ecke und so musste ich schmunzeln.

Nie hätte ich gedacht das der obercoole Football-Hengst Suzuki derartig den Schwanz einzieht.
 

So kann man sich eben irren.
 

Und ich hatte mich wohl in vielen Dingen geirrt...
 

Suzuki, den ich für das Böse in Person gehalten hatte, ist in Wirklichkeit der hörige Sklave eines kleinen Kerlchens, dem man nie ansehen würde, wie versaut er wirklich ist, obwohl er so klein und niedlich aussieht.

Wer würde diesem possierlichen, unschuldig aussehenden Bürschchen zutrauen, es faustdick hinter den Ohren zu haben?

Zumindest sagt das Aoi und dem glaub ich es einfach mal.
 

So selten wie mein Mitbewohner Kai eigentlich nur da gewesen war, umso mehr schien er sich doch um die Sorgen Anderer zu kümmern.

Er hatte immer ein offenes Ohr für mich und scheinbar auch für andere Mitschüler.

Man kann sagen, dass er irgendwie ein geheimer Held ist, der das ganze mit der Saito erst mal ins Rollen gebracht hatte.
 

Und zu guter Letzt: mein Yuu...
 

Nie hätte ich damals gedacht, dass ich mal so Jemanden finden würde.

Oder sagen wir, er hatte mich gefunden...

Auch wenn ich mich innerlich nach Nähe gesehnt habe, ich konnte sie anfangs einfach nicht zu lassen und musste es erst nach und nach lernen.

Das tu ich auch heute noch und werde es wohl auch nicht allzu schnell hinbekommen, mich sorgenfrei anfassen zu lassen oder gar selbst zu berühren.
 

Ich bin mal gespannt, was in unserem Urlaub so alles passiert und wie es hier nach den Ferien weiter geht.
 

________________________________________________________________________________________________________________________
 


 

Soooo das wars ö.ö!

Aus die Maus, Sense, finish, finito, vorbei!

Zumindest was dieses Werk hier betrifft, aber im Spin-Off geht’s dann munter weiter mit dem Ferien-Special!

Na wer freut sich? XD

Ähm ja, womöglich tatsächlich... ein Paar...

Dann ist wohl mal...

*räusper*

tiiiime tooooo saaayyy goooood byeee

*sing, krächz*

Wobei... das ja nur für das hier gilt, es geht schließlich mit dem S-O weiter!

Dann mal zum Wichtigsten:

Aller aller aller aller (….) liebsten, tollsten, besten Dank an alle meine Leser, Favoriten-Einträge und natürlich all die schönen Reviews <3!

Wenn ich mal so dreist sein darf: meine Leser sind die besten! XD

*1000-fach verbeug*

Falls ihr mir auch ein paar Worte zukommen lassen wollt, würde ich mir 'nen Keks freuen @.@!

Später werde ich hier einen Link (http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/583945/316185/) zum Spin-Off einfügen, damit niemand viel suchen muss, wo es sich befindet... d.h. sofern Interesse besteht ^^

Wenn ich eventuell noch irgendwas ganz Wichtiges ungeklärt gelassen haben sollte, fragt ruhig nach, ich erkläre oder ergänze dann noch!

Btw. ja, die überwiegende Mehrheit von Euch war für ein Spin-Off und gegen, das Anhängen des Ferien-Specials an diese FF.

Sieht sicher auch sauberer aus und eine liebe Leserin meinte mal, meine Spin-Off's seien schließlich auch schon legendär :)

Wie auch immer, ich würde mich noch mehr freuen, wenn ihr auch dort wieder dabei seid.

Wer nichts von mir verpassen möchte, darf mich gern abonnieren x)

Hierzu noch der übliche Sülz: Fehler werden später aussortiert, solange darf man sie gern streicheln und füttern xD

Hmm joar... nochmals Danke an Alle und wir sehen uns dann hoffentl. bald wieder :)
 

Eure Sian



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Von: Harulein
2014-07-11T15:52:12+00:00 11.07.2014 17:52
So wie du ihn hier schreibst, hab ich Uruha noch nie gelesen. Der ist hier ja heftig schüchtern, was man sonst so gar nicht über ihn liest. Aber nicht weniger süß ^^ I like.
Muss ja furchtbar sein, immer zu mit dieser Angst vor Entlarvung zu leben. Kein Wunder, dass er erst mal vorsichtig ist.


Von: Harulein
2014-06-09T11:26:03+00:00 09.06.2014 13:26
Soouuu, nachdem ich die gesamte Story samt Spin-off erstmal mehr oder weniger in einem Zug begeistert durchgelesen habe, ohne auch nur ein kleines Kommichen dazulassen, wird dies nun umgehend nachgeholt. Diese Story verlangt, dass ich was dazu sage.

Zum ersten Reitas sprachlicher Ausdruck, der mir gleich megapositiv aufgefallen ist. Genauso muss ein Reita reden/denken! Sarkastisch, männlich, teilweise grob und unbeschreiblich cool!
Das dazu. Dickes Lob! ^_^d

Zweitens finde ich Rukis Auftritt mit Bienenaugen-Sonnenbrille, Hut und Riesenkoffer einfach bestäää! ^o^ So stellt man sich das vor, wenn Ruki irgendwo einzieht. Auch hier fettes Lob an dich!

Und Aoi... ach Gott, der Arme! Ich hab ja jetzt schon alles gelesen, aber beim ersten Lesen war mein Eindruck von ihm trotz der Schwäche schon recht positiv. Ist irgendwie mal eine andere Aoi-Darstellung als sonst, aber eine sehr gute. ^_^d

Sou, mehr hat Haru zum ersten Kapitel erstmal nicht zu sagen.
Bis bald ^^

Haru 春
Von:  -Tamashii-
2013-09-05T04:47:47+00:00 05.09.2013 06:47
Hier bin ich *reinschleich, gähn und auf Uhr schau*
 
Das letzte Kapi T___T
Aber zum Glück gibts ja ein Spin-Off. So wird man gleich getröstet! Ein lachendes und weinendes Auge ;)
 
Ein wirklich schönes Ende für eine tolle FF <3
Ich finde es toll, dass Kai am Ende ein kleiner Held ist. Man hat in der FF nun nicht ganz so viel von ihm gehört und ich finde das sehr überraschend. Finde ich klasse :)
 
Liebe Sian, ich fand diese FF einfach nur toll. Mich hat jedes Kapi begeistert! Habe mich schon immer auf jeden neuen Upload gefreut wie ein kleines Kind ;D
Aber das hast du ja mehrfach mitbekommen XD
 
Vielen Dank für diese FF!!!
 
Und nun bin ich gespannt, was die Chaoten alles in den Ferien anstellen. Kann ja nur drunter und drüber gehen *.*
 
Hab dich lüb, meine Süße :*
Antwort von:  -Sian-
13.09.2013 01:55
Sooo ich schaffs dann auch mal noch hier zu antworten xD
Jopp, letzte Kapi, aber halb so wild gell :D?
Freut mich wenn dir die FF gefallen hat!
Kai, der Gute, musste ja schließlich auch einen höheren Sinn haben und ich fand sowas ganz passend v.v
Und zum Anderen hat es ja auch für einen Überraschungsmoment gesorgt.
Glaub ich dir sogar, wenn du immer wie ne Wilde die FF-Seiten aktualisierst xD
Allerliebsten Dank für deine Kommis und wir schreiben uns 'drüben' weiter :P <3³

*verbeug*
Von:  Kanae_Neko
2013-08-28T01:00:41+00:00 28.08.2013 03:00
Also -- ich muss gestehen, ich hab deine ff schon relativ am Anfang abonniert und dann immer gespannt auf das nächste Kapi gewartet - allerdings kam dann i-wie immer etwas dazwischen - und so hab ich es jetzt endlich wieder mal geschafft die restlichen Kapis zu lesen... (ab 21 oder so weiter halt o.O)
Hab zuerst gar nich mitbekommen dass sie schon abgeschlossen ist o.O

Wie dem auch sei - Ich mag deine FFs - die haben von Allem etwas XD

Ich freu mich schon auf das Spinn Off - und hoffentlich noch weitere tolle Reitukis von dir XD

Liebe Grüße
K a n a e ~
Antwort von:  -Sian-
29.08.2013 18:16
Ich kenne das, wenn immer wieder was dazwischen kommt, aber so hattest du den Vorteil alles am Stück lesen zu können :)
Alles hat ein Ende nur die Wurst hat 2 xD
Wobei gewissermaßen haben auch meine FF's immer 2 Enden, weil's immer mit Spin-Off's weiter geht x)
Das Spin-Off ist ja mittlerw. schon da und es sind auch weitere Storys geplant, wobei wohl nicht alles Reituki sein wird, denk ich mal.
Ein wenig Abwechslung eben^^
Liebsten Dank fürs Kommi!

*verbeug*
Von:  Kanae_Neko
2013-08-26T16:15:27+00:00 26.08.2013 18:15
Hey
Mal zu deiner FF - ich hab sie total gern^^

Schreiben tu ich hier aber wegen deinen Gedanken zum Konzert - und ich muss dir recht geben, sie wollen bestimmt auch wundervolle Momente davon mitnehmen - ich glaub alles andere ist für sie nicht so wichtig...

Auf welches Konzert gehst du denn?

Liebe Grüße
K a n a e ~
Antwort von:  -Sian-
26.08.2013 18:36
Das freut mich, wenn sie dir gefällt :)
Ja, ich glaub das vergisst der ein oder andere gern oder ist sich dessen nicht bewusst.
Nicht wer am lautesten schreit oder das schönsten Geschenk hat und so... das gesamt-Bild zählt.
Bin in Dortmund :)
Liebsten Dank fürs Kommi!

*verbeug*
Von:  Len_Kagamine_
2013-08-21T22:56:18+00:00 22.08.2013 00:56
huhu da bin ich auch wider ich meld mich aber nur eben kurz meine richtiges kommi kommt morgen da ich leider Gottes später zum lesen gekommen bin als ich wollte ;O;
aber ich habe hier schon mal die stellen wo ich voll los lachen musste xD

„Ähm... das Haus gehört Matsumoto's Eltern und Suzuki ist auch da, aber das ist auch schon alles!“
erklärte er und wartete meine Reaktion ab.

Das kann ja lustig werden...

„Hast du etwa Angst über Matsumoto's Dildos zu stolpern?“
„Öhm... eigentlich eher über 2 Wochen alte Stinkesocken oder bergeweise anderer Klamotten...“

„Dein Hosenstall!“

„Yes!!!“ Reita hat ihn dem Moment meine Gedanken aus gesprochen <3

„Keine Sorge, ich bestrafe ihn für euch!“
„Aber... aber… Ruki!“

ich bin sehr traurig das die ff nun zu ende ist aber ale guten dinge haben irgend was ein ende -.-
aber ich freue mich schon auf das Spin-Off :)
so das restlich kommi kommt morgen hier drunter ^^
Antwort von:  -Sian-
25.08.2013 02:02
Ich warte dann geduldig :)
Fein, wenn es wieder amüsant für sich war :D
Es ist ja bisher nur mehr oder weniger ein kleines Ende.
Schließlich geht es ja bald weiter mit unserem Chaos-Trupp ^^
Mach dir keinen Stress, ich hab auch wieder ein bisschen gebraucht x.x
Dann mal liebsten Dank für dein Review und bis dann <3

*verbeug*
Antwort von:  Len_Kagamine_
26.08.2013 11:58
miss sorry habe voll vergessen es am negsten tag zu machen *schäm*
aber heute Abend wird es kommen ^^
Antwort von:  Len_Kagamine_
27.08.2013 01:01
so da bin ich endlich mit meinem richtigen kommi ich weis auch nicht ich bin momentan so verpeilt xD

oh wie ich die stelle leibe wo Uruha ihn rien rein gehauen hat *_*
das ist auf jeden Fall einer meiner Lieblings stellen in der ff *grinz*
ich könnte sie immer wider lesen xD
was für eine Luxus Bude das Ferien haus ist ich zieh da ein XDDDDDDD
dann lebe ich auch endlich in Japan XD
aber was erwartet man auch von so gut verdienen Eltern ^^ da wird es denn allen ja gut ergehen ausehr wenn alles schiff geht XD
und das war echt knapp wenn Saito Mizuki nicht geklopft hätte wären die bein frisch bei der tat erwischt worden XD ich glaube dann hätte Uruha einen Herzenfakt bekommen
aber zum glück ist es nicht so weit gekommen auch wenn Uruhas Hosen stall auf war xDDD die stelle war so lustig XD
und ich bin echt froh das sie da ist und versucht alles zu regeln und das alles endlich wider mit richtigen dingen da ab geht geht ja garnicht was für extra Würste Blubbski hatte -.- aber das wird sich zum glück ändern *___*
ich hoffe auch das sie alles schaft also so wie sie sich es vor genommen hat :)
vorallem das Blubbski endlich von der schule runter kommt :)))
Kai ist ein Engel <3
einfach nur toll das er das alles sein Eltern geschrieben hat und die was dagegen machen <33333 i love Kai auch wenn er nicht oft vor kam XD aber dafür hat er großes geleistet 10000000 dank *grinz*
und ich finde es auch super das sie das Beziehung verbot auf heben will *smile*
und das ende ist einfach so toll wie Uruha da sein Farzeiht über alle zieht einfach ein richtig tolle ab Schluss <3333
und einfach alles passend besser sagen/schreiben kann man es einfach nicht <333
und wie schon gesagt ich bin traurig das die ff zu ende ist aber habe mich trizdem auf das ende gefreut XDD aber es kommt ja zum glück noch das Spin-Off und bin echt mal gespannt wie es mit den 4 wird xDD das kann nur lustig werden XDDDDD und es wird bestimmt auch viel schiff gehen alleine weil Reita dabei ist XDDDDDDD
so ich hoffe du freust dich über das kommi :) also bis zum Spin-Off ich freue mich schon *smile*
Antwort von:  -Sian-
29.08.2013 18:12
Kenn ich, bin auch manchmal ein wenig verpeilt x)
Die Stelle war auch sehr befreiend für mich zu schreiben, da ich etwas ähnliches auch schon mal gebracht habe <.<
In Japan leben wird aber sicher nicht billig, aber wenn man sich so ein Häuschen leisten kann, dürfte das restl. Kleingeld auch nicht mehr den Kohl fett machen...
Die gute Frau Saito hat eben doch mehr Manieren als unser ReiRei und Uruha hätte Aoi wohl nie wieder angefasst, ohne sämtliche Möglichkeiten des Gestört-werdens ausschließen zu können xD
Einer muss sich ja mal um die Schule kümmern, wenn es schon der Ex-Rektor nicht wirklich getan hat.
So sind die stillen Menschen, man sollte sie nie unterschätzen, denn sie können so einiges bewirken :)
Freut mich, wenn dir der Schluss zugesagt hat, ich wollts nicht zu sehr aufbauschen, aber auch nicht zu unspektakulär gestalten, schließlich gehts ja weiter!
Im Spin-Off kann man ja nun schon weiter lesen und das Chaos genießen xD
Aber selbst verständlich freue ich mich über das Kommi! - ich freu mich doch über jedes Einzelne @.@!
Vielen lieben Dank dafür und bis denn <3

*verbeug*
Von:  -ayu-
2013-08-21T01:12:51+00:00 21.08.2013 03:12
sehr gute ff und ich finds schön wie die charaktere siche entwickelt haben.
bin gespannt auf die "fortsetzung" von den 4ren!
lg =)
Antwort von:  -Sian-
25.08.2013 01:59
Vielen Dank das hört/liest man doch gern.
Freut mich wenn dir die Entwicklung gefallen hat und bald gehts ja weiter, also bis dennööö <3

*verbeug*
Antwort von:  -ayu-
26.08.2013 21:48
^_^
ich freu mich schon ;D
Von:  Samantha_Josephine
2013-08-19T02:06:02+00:00 19.08.2013 04:06
Hiuu, mein Sianleinchen!!!

Ja, so eine wundervolle FF geht zu Ende, aber alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei, aber das kennst du ja sicher schon :) Ich finde es überhaupt nicht schlimm, bevor noch anderer unwichtige und langweilig werdende Mist dazu kommt, ist es besser so. Zumal ich wirklich gerne mit dir deine Fehler ausbessere!!! Und wir leider erst ab ein par Kapitel erst bei dieser Fanfiction angefangen haben, aber das ist ja nicht schlimm. Dafür schreibst du ja jetzt noch das Spin Off und dann noch weitere zahlreiche geile Geschichten.

Ich kann dir nicht wirklich sagen welches Pair mich am meisten Interessiert hat, einmal waren es die beiden und dann doch wieder die anderen beiden, aber alle vier zusammen war immer noch der Hammer. Am meisten mochte ich wohl unseren verpeilten ReiRei und Aoi um den ich ja hin und wieder Angst haben musste!

Tu ihm nie wieder sowas an!!!!!!! Ich wollte ja einige Male nicht weiter lesen, weil ich Angst um meinen Aoi hatte.

Ich freu mich sooo wahnsinnig auf das Ferien Special!! Bis dann, mein Sianleinchen.........

Mit freundlichen Grüßen

Samy <3 <3 <3

Antwort von:  -Sian-
25.08.2013 01:58
Hiuu, Samyleinchen xD
Jaja, aber gewissermaßen heben meine FF's ja immer 2 Anfänge (wenn man die Spin-Off's mitzählt), ein Ende und ein offenes Ende für weitere Untaten :D
Finde ich auch, unnützer lanatmiger Mist verdirbt jegl. Freude an der restl. Story und macht weder Spaß zu lesen noch zu Schreiben.
Und wir lesen dann fleißig weiter (oder bauen Häuser, machen Vids...) xD
Mehr oder weniger sollte es vllt. auch so sein, ich denke das man sich einfach bei sowas nicht festlegen kann, wenn man nicht grundlegend etwas gegen irgendein Pärchen einzuwenden hat.
ReiRei ist ja auch ne Nuss vom Fach und Aoi eh dein Liebling :P
Ich habs gemerkt, wie du Panik hattest!
Als würde ich ihm wirklich was antun... nein wenn ich wen kalt mache dann gebe ich das auch vorher an.
Ja das Vid macht erst richtig Vorfreude aufs F-S wa? :P
mfg und allerliebsten Dank fürs Revi <3

*verbeug*
Von:  Goesha
2013-08-18T19:56:46+00:00 18.08.2013 21:56
Hach~ was für ein schönes Ende! Vorerst jedenfalls.
Freu mich schon tierisch auf das Spin-Off!!
Was da wohl alles passieren wird?? *-*

Kai der geheime Held. Ich wusste doch, das er da auch iwie mit drin steckt.
Heimlich, still und leise hat er alles in die Wege geleitet. Mehr oder weniger jedenfalls. Die müssten für ihn noch ne Party veranstalten! XD

Die Jungs können aber auch froh sein, das sie jetzt diese neue Direktorin haben, die sich um die Misstände kümmert.
Und das Beste: Blubbski ade!
Egal was er für ne scheiß Kindheit hatte, ich kann ihn trotzdem nicht verzeihen! Im Gegenteil, der hätte noch eins in die Fresse verdient! >_<

Also, dann bis zum Spin-Off!! ^-^
Antwort von:  -Sian-
25.08.2013 01:49
Nur ein klitzekleines Ende xD
Ouuhh, laut meinen Notizen geht im Spin-Off so einiges ab ;)
So ganz konnten wir den guten Kai ja auch nicht außen vor lassen, aber generell in eine '5te Rad am Wagen'-Rolle wollte ich ihn ja nicht tun.
Wenn er nicht die fam. Beziehungen gehabt hätte, hätte er vllt. auch nicht soviel erreichen können, wer weiß <.<
Ja ich denke die Frau weiß wie sie den Laden wieder in Schwung kriegt :D
Mit Blubbski wollte ich auch nur verdeutlichen, dass alles Übel seinen Ursprung hat und solche Leute meist in einem Teufelskreis stecken und nich raus kommen.
Vllt. drückt Uruha ihm ja noch mal 'nen Abschiedsgruß ins Gesicht :P
Aaalso dann mal ganz lieben Dank fürs Kommi und bis dennö :) <3

*verbeug*
Von:  Arisa-Yuu
2013-08-18T16:54:35+00:00 18.08.2013 18:54
Nun ist es zu ende...
Irgendwie schade, aber jede gute Geschichte, braucht auch ein gutes Ende und das hast du mit diesem Kapitel eindeutig geschafft ^.^
Endlich kam Licht ins Dunkel und wer hätte das gedacht, Kai spielte eine wichtigere Rolle als ich vermutet habe. Aber auf in ist eben immer verlass.
Die neue Direktoren gefällt mir auch sehr gut und das Kawasaki höchstwahrscheinlich von der Schule fliegt noch besser. Von wegen auf einem Internat wäre es langweilig. Nicht mit diesen vier Jungs!
Auf das Ferien Spezial bin ich auch schon sehr neugierig. Uru und Aoi haben schließlich noch was nachzuholen
*grins*
Ich habe dich übrigens aboniert. Nachdem ich festgestellt habe, dass ich das bisher versäumt habe. Das geht ja überhaupt nicht. Jetzt bin ich immer auf dem Laufenden, wenn du was Neues raus bringst ^.^v
Wir lesen uns dann im Spin-Off~
Mach weiter so!!

LG
AY
Antwort von:  -Sian-
25.08.2013 01:45
Aber nur vorerst!
Fein wenn das Ende einigermaßen gelungen ist x)
Es sind oftmals die stillen und unscheinbaren Menschen, die viel bewirken können v.v!
Vllt. denkt Kawasaki ja auch mal darüber nach, ob sein Weg wirklich so ideal ist, wie er offenbar glaubt(e)...
Da freut sich wohl schon wer auf das, was Uruha und Aoi nachzu holenhaben :P?
Das ist ganz lieb von dir, Danke fürs Abo und fürs Kommi und bis bald, beim Spin-Off! <3

*verbeug*


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