Lektion in Sachen Liebe von ReWeJuIs ================================================================================ Prolog: -------- Es war zum Haare raufen! Vier Tage noch, dann war es soweit. Vier kurze Tage noch, dann war er ein verheirateter Mann. Und das mit siebzehn, war das zu fassen? Verzweifelt ließ Ciel Phantomhive seine Stirn auf seine auf dem Schreibtisch verschränken Arme sinken. Allein wenn er daran dachte wurde ihm übel. Erst gestern hatte Lizzy ihn besucht, sie war ganz aus dem Häuschen gewesen vor lauter Aufregung, hatte ihm sein Festgewand mitgebracht das er zu seiner Hochzeit tragen würde. Er würde einen orangen Frack tragen. ORANGE! Das war der Gipfel der Geschmacklosikeit! Aber er konnte dem Mädchen einfach keinen Wunsch abschlagen, wollte sie nicht verletzen und so versuchte er den knallpinken Kleidersack der in seinem Schlafzimmer an seinem Schrank hing so gut es ihm möglich war zu ignorieren. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen hatte sie auch noch die Stirn besessen ihn danach zu fragen, wie lange es seiner Meinung nach wohl dauern würde, bis sie ihr erstes Kind erwarteten. Er hatte doch noch nicht einmal eine Ahnung, wie er die Hochzeitsnacht überleben sollte, ohne sich bis auf die Knochen zu blamieren! Er hatte keinen blassen Schimmer von der körperlichen Liebe. Er hatte noch nie jemanden geküsst, sich noch nicht einmal Gedanken darüber gemacht, in seinem Leben gab es einfach so viel Wichtigeres, als sich mit seinem Körper zu beschäftigen. Natürlich war er in den letzten Jahren des Öfteren erwacht und hatte festgestellt, dass ein bestimmter Teil seines Körpers ein Eigenleben führte, hatte dies aber immer nach Kräften ignoriert und mit niemandem darüber gesprochen. Mit wem auch? Er hatte keine lebenden Verwandten die er mit derlei Fragen behelligen könnte, davon abgesehen, war ihm das ungemein peinlich und im Prinzip wollte er sich auch gar nicht damit befassen. Aber in vier Tagen würde er das müssen, und zwar nicht nur was seinen eigenen Körper betraf, sondern auch den Lizzys. //Hatte ich eigentlich schon jemals das Bedürfnis sie zu berühren?//, fragte er sich ernsthaft und lauschte konzentriert in sich hinein, als müsse er nur lange genug so sitzen bleiben, und alle Probleme würden sich in Luft auflösen, als würde ihm das Wissen um die körperlichen Bedürfnisse eines Menschen einfach zufliegen. Als es plötzlich an der Tür klopfte zuckte der junge Mann erschrocken zusammen, hatte sich aber schon eine halbe Sekunde später wieder völlig unter Kontrolle und gestattete es der Person vor der Tür mit klarer Stimme einzutreten. Es war Sebastian, der ihm sein Abendessen herein brachte, er hatte heute keine Lust allein im Speisesaal zu dinieren. Plötzlich kam ihm eine Idee. //Sebastian ist schon mehrere hundert Jahre alt, wenn ich jemanden darum bitte könnte mich in die Geheimnisse der Liebe einzuweihen, dann wäre er doch der perfekte Ansprechpartner. Er würde mich nie belügen und mich nach bestem Wissen und Gewissen in diese Kunst einweisen und niemand würde je etwas davon erfahren. Sebastian ist ein strenger, aber doch auch geduldiger und vor allem gewissenhafter Lehrer, er würde mich nie mit Halbwahrheiten abspeisen und mich alles lehren, was es darüber zu wissen gibt.// Er spürte wie sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete, und auch Sebastian musste es bemerkt haben, denn der hielt einen Moment inne als er das Abendessen vor ihm aufbahrte und blickte ihm forschend ins Gesicht. „Was amüsiert Euch so, junger Herr?“, wollte sein Butler dann auch direkt wissen, konnte er doch mit Ciels plötzlicher Heiterkeit nichts anfangen. „Sebastian, ich möchte, dass du mich in die Geheimnisse der körperlichen Liebe einweihst. Ich heirate in vier Tagen und ich möchte mich vor Lizzy nicht blamieren. Ich gehe doch recht in der Annahme, dass du mit diesen Dingen bestens vertraut bist?“ Mit einem verschmitzten Lächeln stützte Ciel seine Ellenbogen auf der Tischplatte ab, verschränkte seine Finger und stützte sein Kinn darauf, während er seinen teuflischen Butler dabei beobachtete, wie sich ein ganzes Meer von Ausdrücken in dessen blassen Gesicht spiegelten. Unglaube, Belustigung, Irritation und schließlich... nun, mit diesem Lächeln konnte er jetzt allerdings so gar nichts anfangen. Im nächsten Moment trat Sebastian einen Schritt vom Schreibtisch zurück und verbeugte sich vor ihm. „Wie Ihr wünscht, junger Herr. Wann findet die erste Unterrichtsstunde statt?“ „Heute Abend nach dem Essen. Ich werde mich dann sofort zurückziehen. Kümmere dich um alles Nötige, damit wir direkt beginnen können.“ „Sehr wohl.“, erwiderte der hochgewachsene Mann und zog sich, immer noch dieses merkwürdige Lächeln auf den Lippen zurück. Dieser Art zufrieden mit sich und der Lösung für sein Problem, ließ sich der junge Earl sein Essen schmecken und war schon fast ein bisschen neugierig, was Sebastian ihm wohl alles zu erzählen hatte. TCB Kapitel 1: Erste Schritte ------------------------- Etwa eine Stunde später schloss der junge Earl die Türe seines Schlafzimmers hinter sich. Er musste zugeben, ein bisschen aufgeregt war er schon, schließlich ging es hier um pikante Einzelheiten zu einem mit unter sehr peinlichen Thema und er war schon mehr als neugierig darauf, wie Sebastian seinen Unterricht wohl gestalten würde. Sein Butler war noch nirgends zu sehen und so spazierte er tiefer ins Zimmer zu seinem Bett hinüber und ließ sich auf die Bettkante sinken. Er musste sich gar nicht lange gedulden, da klopfte es leise an der Türe und kaum hatte er seinen Butler dazu aufgefordert, betrat der auch schon flinken Schrittes das Zimmer. //Irgendwie ist mir das jetzt doch unangenehm, aber ich kann sonst niemanden fragen und Sebastian kennt mich besser als jeder andere, wenn ich ihn nicht fragen kann, wen dann?//, dachte er und wischte unauffällig seine feuchten Hände an den weißen Laken ab, Sebastian sollte nicht sehen wie aufgeregt er tatsächlich war. „Nun junger Herr, was genau wollt Ihr denn nun von mir lernen? Die Kunst der Liebe ist ein sehr weitläufiges Feld, schließt sowohl die Verführung als auch den körperlichen Liebesakt mit ein, womit sollen wir beginnen?“, fragte der schwarzhaarige Mann und sah mit einem selbstgefälligen Grinsen auf ihn herab. „Alles. Erzähl mir alles was du weißt. Ich will in vier Tagen nicht wie ein kompletter Idiot da stehen, also klär mich auf! Aber setz dich hin, ich habe keine Lust die halbe Nacht zu dir aufzusehen.“, brummte Ciel und deutete neben sich auf die Matratze. Nach einem verwunderten Blick zu seinem Herrn tat Sebastian wie ihm geheißen und ließ sich zur Rechten des Earls auf dessen Bett nieder. „Nur damit wir uns richtig verstehen junger Herr, allein mit erzählen werden wir nicht weit kommen.“ „Was willst du mir damit sagen?!“ Der Schock stand dem jungen Mann deutlich ins Gesicht geschrieben, Sebastian wollte doch nicht ernsthaft andeuten, dass- „Wir werden uns auch der Praxis zuwenden müssen, denn um Euer theoretisches Wissen erfolgreich anzuwenden, braucht es Übung. Ihr müsst Euch und Euren Körper kennen lernen, sonst wird es Euch nur noch schwerer fallen Lady Elizabeth ein guter Ehemann zu sein.“, gab Sebastian mit einem widerlich freundlichen Grinsen zurück und bevor Ciel es verhindern konnte hatte sich seine Hand ganz von allein erhoben und Sebastian eine, zwar halbherzige, aber doch relativ kräftige Ohrfeige verpasst. Allerdings konnte auch die seinen Butler nicht davon abhalten seinen Herrn weiterhin belustigt zu betrachten und Ciel musste sich eingestehen, wenn er die Hilfe seines Butlers wollte, dann musste er nach dessen Spielregeln spielen. Er atmete einmal tief durch, straffte seine schmalen Schultern und blickte Sebastian herausfordernd in dessen rostrote Augen, er würde jetzt auf keinen Fall einen Rückzieher machen. Wenn Sebastian sich einbildete ihn mit dieser linken Nummer einzuschüchtern, hatte er sich gründlich in ihm getäuscht. Ciel Phantomhive würde alles was es über die körperliche Liebe zu erfahren gab lernen, und wenn er vor Scham dabei sterben würde. „Nun gut, du bist der Meister. Was muss ich wissen, und wie muss ich es anwenden?“, fragte Ciel brummig und konnte sich gerade noch davon abhalten beleidigt die Arme vor seiner Brust zu verschränken, er wollte sich vor Sebastian nicht die Blöße geben sich wie ein verstocktes Kind zu benehmen, er würde das jetzt hinnehmen wie ein Mann. „Fürs Erste sollten wir damit beginnen, dass Ihr Eurer Angetrauten Komplimente macht. Jede Frau möchte hören wie schön sie ist und gerade in Eurer Hochzeitsnacht wird Miss Elizabeth sich geradezu danach verzehren Euch das eine oder andere freundliche Wort abzuringen.“, erklärte der Butler mit ruhiger Stimme und sah Ciel dann abwartend an. „Soll ich dir jetzt sagen wie hübsch du bist?“, fragte der Junge etwas perplex und kam sich reichlich bescheuert vor. „Nun, wir können auch Maylene zu uns bitten...“ „Nein! Schon gut! Das geht schon.“ Zu allem entschlossen räusperte sich der Earl, und nahm dann all seinen Mut zusammen. „Also... du... siehst heute... wirklich sch... schön aus... Sebastian...“, brachte Ciel mit Mühe hervor und wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken. „Vielen Dank, auch wenn ich Euch das jetzt nicht wirklich abnehme, Ihr habt mich dabei ja nicht einmal angesehen. Wenn Ihr Euch in vier Tagen bei Miss Elizabeth genauso verhaltet-“ „Dann mach es doch besser Klugscheißer!“ „Aber gerne Euer Lordschaft.“, bekam er prompt zur Antwort und in der nächsten Sekunde hatte Sebastian sein Kinn umfangen und sein Gesicht zu sich herumgedreht. Für mehrere Sekunden sagte er gar nichts, sah Ciel nur stumm in die Augen und der Moment in dem der Junge nahe dran war die Geduld zu verlieren verstrich und machte etwas anderem Platz. Ein leises Kribbeln schlich sich in seine Magengegend, schickte ihm einen wohligen Schauer über den Rücken und ließ ihn trocken schlucken. //Was ist das? Er sieht mich doch nur an?// Ciels Verwirrung kannte keine Grenzen und als Sebastian nun etwas näher an ihn heran rückte, war es komplett um ihn geschehen und er verlor sich in den rotbraunen Tiefen die direkt vor seinen Augen schwebten. „Mylord, Ihr seht heute wirklich ganz zauberhaft aus. Schon als Ihr heute morgen erwacht seid konnte ich meinen Blick kaum mehr von Euch abwenden. Wenn ich könnte, würde ich den ganzen Tag nichts anderes tun, als Euch zu betrachten und Eurer Schönheit zu huldigen. Ihr seid anbetungswürdig und ich würde mein Leben dafür geben, auf ewig an Eurer Seite zu sein.“, erklärte der Schwarzhaarige mit toternster Miene, beugte sich noch ein kleines Stückchen näher zu seinem Herrn und bannte ihn allein mit seinem Blick. Ciel war nicht fähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Die Nähe Sebastians hüllte ihn ein, ließ ihn alles andere vergessen. „Ja?“, entschlüpfte es ihm, bevor er es verhindern konnte. „Natürlich nicht.“, versetzte Sebastian mit einem diabolischen Lächeln, entließ Ciels Kinn aus seiner Umklammerung und lehnte sich zurück. „Aber ich denke, ich habe Euch gut veranschaulichen können was ich von Euch erwarte. Nun seid Ihr an der Reihe.“ Ciel spürte regelrecht wie seine Wangen Feuer fingen, er wusste selbst nicht, wie er sich so weit hatte gehen lassen können. Mit einem mühsamen Räuspern verdrängte er alle Gedanken daran wie peinlich das alles war, nahm nun seinerseits Sebastians Kinn in seine Hand und versuchte dessen Ton und Gesichtsausdruck so gut es ihm möglich war zu imitieren. Er brauchte zehn Anläufe bis Sebastian einigermaßen zufrieden war. „Nun, ich denke der letzte Versuch war doch ganz ordentlich, versuchen wir uns nun am nächsten Schritt. Begehren wecken durch einfache Berührungen. Habt Ihr in etwa eine Vorstellung davon, was ich damit meinen könnte?“ „Ja, ich denke schon.“ „Dann versucht Euer Glück.“, gab Sebastian zurück und blickte Ciel erwartungsvoll entgegen. //Diese Übung werde ich gleich beim ersten Mal meistern!//, nahm er sich vor und streckte seine Hand nach seinem Butler aus, der bewegungslos neben ihm auf dem Bett saß. Zaghaft legte er ihm seine Hand an die Wange, streichelte über die glatte weiße Haut und sorgte so dafür, dass er zumindest selbst eine Gänsehaut bekam. „Nicht schlecht Mylord, aber fällt Euch nicht noch mehr ein? Ihr wollt in Eurer Zukünftigen schließlich Leidenschaft wecken und sie nicht in den Schlaf streicheln.“ //Dieser unverschämte...!// Wütend schluckte er einen entsprechenden Kommentar hinunter, er würde diesem windigen Teufel schon zeigen was er konnte! Mit einem entschlossenen griff packte er Sebastian am Kragen und drückte ihn nach hinten, so dass dieser sich, wenn auch verwundert, aber doch widerstandslos auf die Matratze sinken ließ. Die Frage nach dem Warum stand übergroß in den dunklen Augen seines Butlers, wurde aber nicht ausgesprochen und Ciel hatte nicht die Absicht sein Verhalten zu erklären. So richtig wohl fühlte sich Ciel dabei zwar nicht, aber jetzt gab es kein zurück mehr. Mit einem angespanntem Lächeln um seine Unsicherheit zu verbergen, schob er sich über den schlanken Körper seines Butlers, stützte eine Hand neben dessen Kopf auf dem Bett ab und hob seine Hand ein weiteres Mal zu dem makellosen blassen Gesicht. Sebastian lag völlig entspannt unter ihm und blickte neugierig zu ihm auf. „Mach deine Augen zu. Ich will nicht, dass du mich die ganze Zeit anstarrst.“, brummte Ciel, er konnte sich einfach nicht konzentrieren wenn der andere ihn die ganze Zeit so unverhohlen musterte, er hatte ohnehin das Gefühl, als würde Sebastian sich innerlich über ihn totlachen. „Sehr wohl Mylord.“ Schon verschwanden die beiden japisfarbenen Iriden hinter weißen Lidern und endlich konnte Ciel wieder frei atmen. Seine Hand zitterte ein wenig als er seine Finger sanft über die zarte weiße Haut an Sebastians Hals gleiten ließ und er konnte fühlen, wie sich eine Gänsehaut unter seiner vorsichtigen Berührung bildete. //Ist das jetzt eine natürliche Reaktion seines Körpers die er nicht steuern kann, oder gefällt ihm das? Ich werde wohl fragen müssen.// „Du hast eine Gänsehaut Sebastian, warum?“ Die Frage klang deutlich schroffer als er es beabsichtigt hatte, aber er musste sich selbst davon ablenken, dass sich die Haut unter seinen Fingern so herrlich weich anfühlte, dass er am liebsten gar nicht mehr damit aufhören würde sie zu streicheln. „Meinem Körper gefällt was Ihr tut.“, war die recht unbefriedigende Antwort. „Nur deinem Körper?“, fragte er enttäuscht nach und hielt in seiner Bewegung inne. In diesem Moment bemerkte er mit Erstaunen, dass sich Sebastian von unten seiner Hand entgegenhob, was ihn über die Maßen verwirrt seine Augen aufreißen ließ, das war ja schon fast schamlos! „Das kann ich noch nicht mit Bestimmtheit sagen, noch habt Ihr ja nicht viel getan.“, holte Sebastian ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. //Na warte! Nur deinem Körper also?// TBC Kapitel 2: Verführen will gelernt sein -------------------------------------- Gebannt fixierte Ciel den schlanken anmutigen Hals unter seinen Fingern, er würde Sebastian schon noch zeigen, dass er durchaus dazu in der Lage war ihm Vergnügen zu bereiten. „Mach dein Hemd auf.“, forderte er und gratulierte sich innerlich zu seinem genialen Schachzug. „Nun, wenn ich mir einen Einwand erlauben dürfte, ich könnte mir vorstellen, dass es Miss Elizabeth nicht wirklich erregen würde, müsste sie sich in ihrer Hochzeitsnacht selbst entkleiden.“ „Du bist aber nicht Lizzy.“, gab Ciel verstockt zurück und wollte sich gerade beleidigt zurückziehen, als Sebastian eines seiner Augen öffnete und spöttisch zu ihm empor blinzelte. „Ja, ja, ist ja schon gut!“ Ratlos saß der junge Earl neben seinem Butler und starrte auf die vielen Knöpfe und die schwarze Krawatte hinab. Er musste/konnte sich ja nicht einmal selbst an-, beziehungsweise entkleiden, wie sollte er nun wissen was zu tun war? Er wollte Sebastian schließlich auch nicht weh tun, weniger wegen der Schmerzen an sich, als vielmehr wegen dem Spott für sein unsanftes Vorgehen, der unweigerlich folgen würde. Schließlich fasste er sich ein Herz, griff nach dem akkurat gebunden Knoten der Krawatte und schob einen Finger unter das seidene Band um herauszufinden, wie sie sich lösen lassen würde. „Ihr müsst einfach nur den Knoten nach unten ziehen.“ „...“ Vorsichtig tat er was Sebastian ihm gesagt hatte und löste so das straffe Band um den sehnigen Hals seines Butlers, um es dann gänzlich unter dem weißen Kragen herauszuziehen. Die Knopfleiste des gestärkten Hemdes machte ihm dann schon weniger Schwierigkeiten und er brauchte nur eine knappe Minute bis er die ersten fünf Knöpfe geöffnet und den weichen Stoff etwas bei Seite geschoben hatte. Er kam sich ziemlich verwegen vor wie er da so über seinen Butler gebeugt saß und dessen wohlgeformte weiße Brust betrachtete, fast hätte er vergessen weswegen er diesen überhaupt so weit entblößt hatte. „Worauf wartet ihr? Wenn ihr Miss Elizabeth auch so lange warten lasst, wird sie am Ende noch denken, Ihr hättet kein Interesse an ihr, das könnt Ihr doch nicht wollen, oder?“ „Halt deinen Mund. Vielleicht brauche ich ja gerade einfach nur so lange, weil ich an DIR kein Interesse habe.“, schoss Ciel zurück, was fiel diesem unverschämten Kerl überhaupt ein?! „Davon gehe ich fest aus Mylord, aber wir befinden uns in einer Unterrichtsstunde und Eure persönlichen Vorlieben sollten hier gerade keine Rolle spielen.“ //Wenn das hier vorbei ist drehe ich ihm den Hals um!// Ohne noch etwas zu erwidern straffte der junge Earl seine Schultern und glitt mit seiner Hand unter das Hemd seines Butlers. Zufrieden registrierte er, wie der bei dieser unerwarteten Berührung zusammenzuckte, konnte aber nicht bestimmen, ob er sich einfach nur erschreckt hatte, oder ob es an der Berührung an sich lag. In sanften Bewegungen glitt er über die starke Brust seines Butlers, fühlte dessen Weichheit unter seiner Hand und musste sich eingestehen, dass sich das zumindest für ihn selbst wirklich ganz herrlich anfühlte. Als er dann beobachtete, wie Sebastian seinen Kopf zurück nahm und sich ihm unmerklich entgegen drückte, hätte er vor Freude beinahe aufgelacht, konnte den Impuls aber gerade noch unterdrücken, wollte er doch herausfinden, was er dem anderen noch so alles für Regungen entlocken konnte. Mit flinken Fingern öffnete er auch die verbliebenen Knöpfe bis dahin, wo das weiche weite Hemd im Bund der schwarzen Anzughose verschwand. Er konnte kaum seine Augen von der wunderbar weißen Haut seines Dieners nehmen und wie verzaubert fuhr er fort ihn zu streicheln. Erst strich er nur mit seinen Fingerspitzen über Sebastians Brust, wurde aber bald mutiger und legte ihm schließlich seine ganze Hand auf den Bauch. „Ich will, dass du mir sagst was sich gut anfühlt und was nicht. Sonst lerne ich nichts dabei.“, forderte Ciel und verzog verstimmt das Gesicht, als er das freche Lächeln im Gesicht seines Butlers sah. „Aber gerne Mylord, bis jetzt macht Ihr Eure Sache gar nicht mal schlecht, ich könnte mir gut vorstellen, dass Miss Elizabeth-“ „Hör auf ständig von meiner Verlobten zu reden! Ich will wissen was dir jetzt in diesem Augenblick gefällt, so verschieden kann das ja nicht sein und es ist mir unangenehm über sie zu reden, während ich hier mit dir...“, peinlich berührt brach er ab und wusste nicht wohin er schauen sollte. Es fühlte sich einfach nicht richtig an seine zukünftige Frau mit dem hier in Verbindung zu bringen. Warum auch immer... „Wie Ihr wünscht, junger Herr.“ Dieser Art beruhigt setzte Ciel seine Erkundungstour über den Körper des Anderen fort. Bald kam ihm eine neue Idee und so drehte er seine Hand, und strich, mal mit mehr, mal mit weniger Druck mit seinen Fingernägeln über die blasse Haut. //War das ein Seufzen??// Erstaunt hielt er inne. „Hast du gerade geseufzt?“ „Ja, das habe ich wohl.“, gab sein Butler zu und räkelte sich wohlig unter seiner Hand. Eigentlich sollte Ciel sauer sein, dass Sebastian ihm nicht von sich auch gesagt hatte, ob ihm das was er tat gefiel, aber diese erste positive Reaktion stimmte ihn dermaßen euphorisch, dass er seine Missbilligung darüber direkt vergaß. „Also gefällt dir das was ich tue?“, hakte er neugierig nach, wollte ausschließen, dass dieser Seufzer ein Zeichen von Langeweile war, auch wenn es nicht danach geklungen hatte. „Ja, ich muss zugeben, dass mir das was Ihr da tut ausnehmend gut gefällt.“, bekam er zur Antwort und war mehr als zufrieden mit sich. „Das heißt ich habe die zweite Aufgabe gemeistert!“, freute sich der junge Mann und nahm, nicht ohne ein leises Gefühl des Bedauerns seine Hand von der Brust seines Butlers, es ging hier schließlich nur darum, etwas zu lernen und nicht darum, sich gegenseitig Vergnügen zu bereiten. //Was denke ich da eigentlich?!// „Ja, das habt Ihr, meinen Glückwunsch junger Herr, und danke für die Streicheleinheiten, es ist schon eine ganze Weile her, dass jemand so freundlich und sanft zu mir gewesen ist.“, erklärte der Schwarzhaarige und seine Worte trieben Ciel aufs neue die Schamesröte ins Gesicht. Mochte die Aussage des Anderen auch noch so harmlos erscheinen, so hatte der junge Earl doch den Eindruck, als würde ihm Sebastian damit etwas ganz anderes sagen wollen. Etwas Anzügliches. Etwas Verbotenes... „Ähh... ja... wie dem auch sei, fahren wir fort. Was ist die nächste Lektion?“, versuchte er stotternd das Thema abzuschließen und sich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren. Angespannt beobachtete er Sebastian dabei, wie dieser sich in einer fließenden Bewegung aufsetzte. Das offene Hemd klaffte über seiner breiten Brust auseinander und Ciel konnte nichts dagegen tun, dass sein Blick immer wieder nach unten wanderte, bewundernd über die, wie er nun wusste, weiche Haut glitt und ihn daran erinnerte, wie sich die Muskeln von Sebastians Bauch unter seiner Hand bewegt hatten. „Nun,“, wurde er von seinem Butler aus seiner Betrachtung gerissen und musste feststellen, dass dieser ihn mit einem frechen Grinsen musterte. „Als nächstes sollten wir uns wohl dem Küssen zuwenden, das ist immerhin ein überaus wichtiger Bestandteil der Verführung und der Werbung um die Gunst einer Dame und sollte dementsprechend richtig ausgeführt werden. Lasst mich euch nun ein paar grundlegende Regeln erklären, die es zu beachten gilt. Der erste Kuss ist für Frauen allgemein der Wichtigste. Es ist unverzeihlich wenn Ihr nur halbherzig bei der Sache seid, denn der erste Kuss kann entscheidend darüber sein, wie sich die Dame Eures Herzens beim anschließenden Liebesspiel mit Euch verhält.“ „Das interessiert mich alles nicht Sebastian, ich will lernen wie man küsst und sonst nichts! Wenn du eine Abhandlung darüber schreiben willst, bitte, aber erst, wenn ich verheiratet bin“, versetzte Ciel in gereiztem Ton und ignorierte dabei, wie heiß seine Ohren bei seinen Worten geworden waren. „Wollen wir dann gleich zur Praxis übergehen und anschließend gemeinsam feststellen, wo Eure Defizite liegen?“, fragte Sebastian daraufhin mit einem spitzbübischen Grinsen und blickte erwartungsvoll seinen Herrn an, rechnete wohl damit, dass Ciel nun zurückschrecken würde aber der dachte gar nicht daran, war immer noch von seinem letzten Erfolg beflügelt und sich ziemlich sicher, dass er auch diese Hürde spielend meistern würde. „Ich bitte darum!“, gab er deshalb mit möglichst fester Stimme zurück und harrte der Dinge, die da kommen mochten. „Nun denn, ich bin bereit. Zeigt mir was Ihr könnt junger Herr.“, meinte Sebastian daraufhin gleichmütig. Drehte seinen Oberkörper zur Seite und stütze einen Arm auf das Bett, damit er sich seinem Schüler etwas entgegenbeugen konnte. Ciel spürte wie ihm der Schweiß ausbrach. Das war wirklich leichter gesagt als getan. Unschlüssig was er nun tun sollte, krabbelte er auf das Bett und kniete sich vor seinen Butler, damit er mit dessen Gesicht auf einer Höhe war. „Soll ich dein Gesicht dabei anfassen?“, fragte er unsicher und kam sich aufs neue ziemlich blöd vor. „Ganz wie es Euch beliebt.“ //Na super, das hilft mir jetzt weiter!//, dachte er motzig, konnte aber nicht umhin zu bemerken, dass seine Handflächen schon wieder feucht wurden und auch seine Beine fühlten sich merkwürdig zittrig an. Aber es half nichts, wenn er sich nicht bewegte würde er es nie lernen. Zaghaft umfasste er Sebastians Gesicht mit seinen Händen. Er war froh, dass dieser in weiser Voraussicht seine Augen bereits geschlossen hatte und ihm so die Möglichkeit gab in Ruhe darüber nachzudenken wie er vorgehen sollte. //Was soll daran eigentlich so schwer sein? Ich meine, es ist doch nur ein Kuss. Einer legt die Lippen auf den Mund des anderen, da ist doch nichts dabei! Ich fühle mich gerade nur so komisch, weil ich es mit einem anderen Mann tun soll, das ist alles!// Ohne noch einen weiteren Gedanken an das Wie zu verschwenden, beugte sich der junge Earl nach vorne und presste seine Lippen auf den Mund seines Butlers, wobei er viel zu viel Schwung nahm und schmerzhaft mit dessen schmaler Nase zusammenstieß. //Oh Mist, das war wohl nichts.//, dachte er und würde am liebsten vor Scham im Boden versinken. TBC Kapitel 3: Die Kunst des Küssens -------------------------------- Zu Tode beschämt löste er sich von seinem Butler und musste dessen überhebliches Grinsen gar nicht sehen um zu wissen, dass er auf der ganzen Linie versagt hatte. „Nun Mylord, das sollten wir in der Tat noch etwas üben, findet ihr nicht?“, kam es auch prompt von Sebastian und Ciel musste sich wirklich in Zaum halten um den Anderen nicht anzuschreien. „Hör auf dich über mich lustig zu machen! Du hast Jahrhunderte Zeit gehabt dich durch die ganze Welt zu küssen, ich hatte gerade meinen ersten Versuch, noch dazu mit einem Mann und ich finde, dafür habe ich meine Sache gut gemacht!“, befand Ciel und verschränkte nun doch beleidigt die Arme vor seiner schmalen Brust. „Wenn du schon so oberschlau und ach wie erfahren bist, dann mach es doch besser!“ „Das hatte ich durchaus vor Mylord. Wenn wir uns nun wieder dem Unterricht zuwenden könnten, ich denke es spielt keine Rolle wann ich wie viele Personen geküsst habe um mir meine Fähigkeiten anzueignen, wir sollten uns nun ausschließlich darauf konzentrieren, dass ich Euch alles was ich weiß weitergebe, findet Ihr nicht?“, meinte Sebastian mit einem betont unschuldigen Lächeln und würde Ciel nicht die Zeit davon laufen, würde er seinen Butler hinaus jagen und mindestens eine Woche lang nicht mehr mit ihm sprechen. „Du hast recht, also bitte, lass mich an deiner unendlichen Weisheit teilhaben.“, brummte er mit vor Spott triefender Stimme und ließ sich nach hinten auf seine Fersen sinken. „Wollt Ihr dabei sitzen, oder liegen?“, fragte Sebastian, zögerte das Unvermeidliche so noch weiter hinaus und Ciel hatte das Gefühl, er müsse demnächst platzen vor Wut. „Ist mir egal, mach wie du denkst, was soll das für einen Unterschied machen?“, gab er ungehalten zurück, er war mit seiner Geduld wirklich am Ende. „Im Liegen werdet Ihr Euch besser entspannen können, aber im Prinzip macht es keinen, da habt Ihr wohl Recht.“ „Na dann mach, sonst sitzen wir in vier Tagen immer noch hier und ich komme zu spät zu meiner eigenen Hochzeit!“ „Sehr wohl. Wenn ich nun darum bitten dürfte, dass Ihr Eurerseits Eure Augen schließt und Euch nach Möglichkeit entspannt, dann werde ich sofort mit der Lektion beginnen. „Pf!“, machte Ciel nur, schloss aber gehorsam seine Augen, wobei das eine nach wie vor von seiner schwarzen Augenklappe verdeckt wurde. Dann versuchte er seinen Rücken, von dem er gar nicht gemerkt hatte, dass er ihn so verkrampft hatte zu entspannen und legte seine Hände locker in seinen Schoß, da er nicht wusste, wo er sie sonst hintun sollte. „Ich bin bereit.“, brummte er dann und konnte gerade noch verhindern geschockt zusammenzufahren, als er Sebastians kühle Finger an seinem Gesicht spürte, wie dieser sanft seine Wangen umfing und ihn unmerklich zu sich zog. //Wann hat er seine Handschuhe ausgezogen?// Er konnte Sebastians warmen Atem auf seinem Gesicht spüren und fühlte, wie ihm ein erregender Schauer über den Rücken lief, schob aber jeden Gedanken daran weit von sich. Es kam ihm wie eine schiere Ewigkeit vor in der er darauf wartete, dass der Andere endlich zur Tat schreiten würde. Gebannt lauschte er auf die ruhigen Atemzüge seines Butlers, ließ sich davon einlullen und konnte nicht umhin sich einzugestehen, dass er es kaum mehr aushielt endlich zu erfahren, wie es sich wohl anfühlen würde wenn... Und dann spürte er die erste sanfte Berührung. Zart wie die Flügel eines Schmetterlings streiften ihn die Lippen Sebastians, strichen sacht über seine empfindsame Haut und schickten ein Kribbeln durch seinen Körper, ließen ihn erbeben und stürzten seine Gedanken in ein heilloses Chaos. //Oh mein Gott!// Geschockt von der überwältigenden Intensität dessen, was er gerade empfand entschlüpfte ihm ein leises Keuchen, was der Andere wohl als Aufforderung verstand, denn im nächsten Moment lagen dessen weiche warme Lippen fest auf seinen, drängten sich sanft gegen ihn, massierten die empfindliche Haut und ließen heiße Schauer der Erregung durch seinen verwirrten Körper geistern. Im nächsten Moment war es auch schon wieder vorbei und mit einem letzten sanften Druck gegen seinen Mund zog sich der Mann vor ihm wieder zurück. Mit weit aufgerissenen Augen saß der junge Earl vor seinem Butler und musterte diesen, als würde er ihn zum ersten Mal in seinem Leben sehen. Verwundert hob er seine Hand zu seinem Gesicht, strich sich mit einem Finger über die immer noch pochenden Lippen und konnte seine Augen nicht von dem schwarzhaarigen Mann nehmen, der mit einem sanften Lächeln vor ihm auf dem Bett saß. „Das war... das ist...“, stammelte Ciel, brach aber schließlich ab, da er sich nun erst einmal darauf konzentrieren musste, seinen zitternden Körper wieder unter Kontrolle zu bringen. „Vielen Dank Mylord.“, gab Sebastian nun schon wieder grinsend zurück und wartete geduldig darauf, dass sein Herr sich wieder beruhigte. „Wie hast du das gemacht? Ich meine, ich hab doch auch nichts anderes getan?“, fragte Ciel schließlich nach etwa zwei Minuten als er sicher sein konnte, dass sich seine Stimme nicht mehr selbstständig machen würde. „Das Timing ist entscheidend, ebenso wie die Geschwindigkeit mit der Ihr vorgeht, und auch das Ziel sollte gut anvisiert sein.“, erklärte Sebastian schmunzelnd, spielte wohl auf den unglücklichen Zusammenstoß ihrer Nasen bei seinem ersten Versuch an. „Hmm... stimmt schon, ich war wohl etwas zu voreilig.“, musste Ciel sich widerwillig eingestehen, tröstete sich aber mit dem Gedanken, dass schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen war und vielleicht hatte sich Sebastian bei seinem ersten Kuss ja auch nicht besser angestellt, wer wusste das schon? Allerdings... Sebastian würde ihn doch niemals anlügen, nicht wahr? „Wie war das eigentlich bei dir? Wie war dein erster Kuss?“, fragte er dann frech grinsend und war gespannt darauf zu erfahren, wie sein teuflischer Butler seinen ersten Kuss erlebt hatte. „Nun, ich muss gestehen, ich bin anscheinend ein Naturtalent was das betrifft, zumindest hat die Person die meinen ersten Kuss mit mir geteilt hat nichts Gegenteiliges behauptet. Ich hatte sogar den Eindruck, dass es ihr über die Maßen gut gefallen hat.“, erklärte Sebastian mit stolz geschwellter Brust. //Na herrlich, also bin ich der Einzige der von nichts eine Ahnung hat.//, dachte Ciel verstimmt, beschloss aber einen Moment später sich nicht von diesem Gedanken unterkriegen zu lassen, es konnte immerhin nur zu seinem Vorteil sein von einem der Besten zu lernen. „Lass uns fortfahren.“, überging er das Gesagte und brachte sich nun schon etwas motivierter in Position. „Vielleicht solltest du dich besser hinlegen, du bist so groß, dass ich nicht richtig zu dir hinkomme, bestimmt lag es daran, dass es beim ersten Mal nicht richtig geklappt hat.“, verlangte Ciel, auch wenn er selbst wusste, dass die Größe des Anderen nichts mit seinem Versagen zu tun hatte. Nervös beobachtete er, wie Sebastian sich nach hinten sinken ließ. //Jetzt wird es klappen! Ich kann das mindestens so gut wie er, ich habe mir beim letzten Mal einfach nur nicht genug Mühe gegeben, das ist alles. Jetzt gilt es, ich werde das schaffen!//, sprach er sich selbst Mut zu und krabbelte zu seinem Butler hinüber. Er spürte wie sein Herz wild in seiner Brust zu klopfen begann und hoffte, dass Sebastian das mit seinem scharfen Gehör nicht mitbekommen würde. Zögerlich beugte er sich über den Schwarzhaarigen, stützte eine Arme zu beiden Seiten seines Kopfes ab und beugte sich zu dem entspannt wirkenden, blassen Gesicht. Einige Zentimeter über seinem Ziel verharrte er, genauso wie Sebastian es bei ihm getan hatte, konnte aber dessen Gesicht nicht umfassen, wenn er seine Position nicht verändern, oder sich unangenehm verbiegen wollte. Er hatte plötzlich das Gefühl nicht mehr genügend Luft zu bekommen und öffnete seine Lippen einen Spalt breit, atmete noch einmal tief durch und ließ sich schließlich noch tiefer gleiten, bis seine kaum merklich geöffneten Lippen auf den warmen Mund Sebastians trafen. Er unterdrückte ein erstauntes Keuchen, als die Gefühle, die ihn bei dieser Berührung überkamen, denen in nichts nachstanden, die ihm auch schon Sebastians Kuss vor wenigen Minuten beschert hatte. Flatternd schloss er seine Lider, gab sich ganz dem Gefühl von Sebastians weichen Lippen unter seinen hin, entspannte sich so gut er es vermochte und ließ sich fallen. Mehrere Sekunden verharrten sie so, als sich Sebastian unter ihm plötzlich bewegte. Der Druck auf seinen Lippen verstärkte sich und augenblicklich stand sein Körper in Flammen. Mit rasender Geschwindigkeit schoss brennendes Verlangen von seinen Lippen hinunter zu seinen Lenden, ließ ihn erzittern und ein leises Wimmern kroch seinen Hals hinauf, schlich sich über seine Lippen und wurde gierig von dem Anderen aufgenommen, ihm zart von seinen pochenden Lippen geküsst. Als er schon dachte es wäre nicht mehr möglich noch mehr zu empfinden, spürte er wie sich Sebastians Lippen plötzlich teilten und als dann dessen warme feuchte Zunge sanft über seine Unterlippe fuhr, konnte er ein kehliges Stöhnen nicht länger zurückhalten. Ein Beben lief durch seinen schmalen Körper, ließ ihn erzittern und er konnte fühlen, wie ihm alle Kraft aus den Armen zu weichen drohte. Fast ohne sein Zutun öffnete er nun seine eigenen Lippen und gab so dem sanften Drängen von Sebastians Zunge nach, ließ sie widerstandslos in seinen Mund gleiten und hätte beinahe erneut aufgestöhnt, als sie dort auf seine eigene traf. Vergessen war der Grund warum sie das hier taten, vergessen war die Tatsache, dass er für seinen Butler eigentlich nichts empfand, vergessen war sein Wunsch danach, sich niemals einer Schwäche hinzugeben, denn das was hier gerade passierte war so wunderbar, so mitreißend, so anregend, dass alles um ihn herum seine Bedeutung verlor. TBC Kapitel 4: Die Kunst sich selbst zu lieben ------------------------------------------ Er wusste nicht was ihn geweckte hatte, aber von einer auf die andere Sekunde war Ciel hellwach. Sein Herz klopfte, seine Atmung ging viel zu schnell und seine Hände zitterten, er konnte sich selbst nicht erklären was mit ihm... Doch... nun, da er genauer darüber nachdachte, wusste er es wohl. Er hatte geträumt. Und zwar nicht irgendeinen Traum, sondern davon, was gestern Abend, in diesem Zimmer, in diesem Bett vorgefallen war. Allzu lebhaft erinnerte er sich daran wie Sebastian und er sich geküsst hatten, erinnerte sich daran, wie sich ein merkwürdiges Verlangen in seinem Körper breit gemacht hatte und ihn hatte wünschen lassen, dass die Nacht niemals enden möge. Unwillig warf er einen Blick nach unten zu seiner Körpermitte, wo seine 'Hausaufgabe' schon auf ihn wartete. //Woher hat er Mistkerl das gewusst?! Es hätte ja auch sein können, dass ich... dieses Problem gar nicht habe?// Aber er hatte es. Zwar nicht jeden Morgen, aber heute, nach diesem Traum reckte sich der deutliche Beweis seiner nächtlichen Leidenschaft hartnäckig unter der Bettdecke nach oben und baute ein kleines Zelt in dem großen Bett. Nachdem der Kuss am Vorabend deutlich intensiver ausgefallen war, als es zu Lehrzwecken eigentlich nötig gewesen wäre, hatte sich sein Butler mit einem hinterhältigen Lächeln von ihm gelöst, ihn schwer atmend einfach sitzen gelassen und ihm erklärt, was er von ihm erwartete, da die Unterrichtsstunde fürs erste beendet war. Ciel hatte Schwierigkeiten gehabt sich zu konzentrieren, Sebastian hatte ihn wirklich aus dem Konzept gebracht, aber die Aufgabe die er gestellt bekommen hatte und die es an diesem Morgen umzusetzen galt, hatte ihn schlagartig ernüchtert und dazu gebracht, seinen Butler hochkant aus dem Zimmer zu werfen. Der hatte sich noch einen Spaß daraus gemacht ihn darauf hinzuweisen, dass er das Zimmer erst wieder betreten würde, wenn sein junger Herr nach ihm klingelte, da er ihn bei seinen 'Studien' nicht stören wollte. //Dieser arrogante …! Wie kann er es wagen so mit mir zu reden!// Allerdings machten diese Gedanken die Situation für ihn auch nicht besser und wenn er an die Worte Sebastians dachte, musste er selbst einsehen, dass er dabei nur gewinnen konnte, wollte er in nun mehr drei Tagen nicht wie ein völliger Versager vor Lizzy dastehen. „Es ist wichtig, dass Ihr Euren eigenen Körper kennen lernt und Euch nicht allzu sehr von der Leidenschaft mitreißen lasst. Es wäre unverantwortlich, würdet Ihr im Eifer des Gefechts die Bedürfnisse Eurer Angetrauten aus den Augen verlieren, weil Ihr zu sehr mit Euch selbst beschäftigt seid. Ich möchte von Euch, dass Ihr Euch morgen früh selbst Erleichterung verschafft. Ich weiß, dass Ihr das noch nie zuvor getan habt, aber es ist ein wichtiger Bestandteil wenn es darum geht, mit Eurem Körper vertraut zu werden. Sollte Euch der Anreiz fehlen, denkt einfach an Eure zukünftige Frau, und was Ihr gedenkt mit ihr anzustellen, der Rest ergibt sich dann von ganz allein.“ //Der hat leicht reden! Ich weiß doch gar nicht, was ich machen soll!//, dachte der junge Mann verzweifelt, war aber doch entschlossen die Aufgabe zu erfüllen, er musste sein Ziel einfach erreichen und wenn das hieß sich selbst... anzufassen, dann würde er das auch tun. //Was hat er gesagt? Einfach anfangen. Alles was sich gut anfühlt, ist erlaubt. Na dann...// Mit einem letzten skeptischen Blick auf das kleine Dach über seiner Mitte ließ er seine Hände nach unten gleiten. Vorsichtig zupfte er an seinem Nachtgewand um es etwas nach oben zu ziehen und so seinen erregten Schaft aus seinem weichen warmen Gefängnis zu befreien, sonstige Unterwäsche trug er keine. //Augen zu und durch!//, dachte er, setzte den Gedanken auch direkt in die Tat um, da er sich bei seinen ungehörigen Taten nicht auch noch selbst beobachten wollte, und ließ seine Hand tiefer gleiten, bis sie seinen pochenden Schaft erreichte. Außer bei seinen Gängen zur Toilette hatte er sich noch nie selbst berührt, vor allem nicht, wenn sich seine Männlichkeit in diesem Zustand befand und er wusste nicht so recht, was er erwartet hatte, aber ganz sicher nicht, dass sich die Haut so seidig weich anfühlen würde, obwohl der Schwellkörper mit unnachgiebiger Härte in seiner Handfläche lag, ganz zu schweigen von dem wohligen Kribbeln das bei dieser ersten sanften Berührung über seinen Körper glitt. Vorsichtig bewegte er seine Hand über die samtige Haut, glitt sanft auf seiner ganzen Länge auf und ab und musste ein Stöhnen unterdrücken, als die Gefühle einer heißen Flutwelle gleich über ihm zusammenschlugen. //Das... fühlt sich gut an...// Nun schon etwas mutiger schloss er seine Finger fest um seinen harten Schaft und begann ihn langsam, aber dafür mit festem Druck zu reiben. Sein Rücken drückte sich wie von selbst in ein Hohlkreuz und er spürte, wie seine Beine zu zucken begannen, er hätte ja nie gedacht, dass sich das so gut anfühlen könnte. In diesem Moment blitzten Bilder in seiner Erinnerung von seinem geistigen Auge auf, wobei Bilder eigentlich die falsche Bezeichnung war. Er spürte wieder Sebastians Lippen auf seinem Mund, fühlte wie dessen Zunge sanft in seinen Mund glitt, seine eigene Zunge neckend umspielte und schon hatte er eine Gänsehaut am ganzen Körper und ein Schauer jagte den nächsten. Irritiert schüttelte er seinen Kopf und versuchte diese Bilder zu vertreiben. //Ich muss an Lizzy denken! Sebastian ist nur Mittel zum Zweck, es geht hier nur um Lizzy!//, zwang er sich selbst zur Ordnung und versuchte sich das Bild des hübschen blonden Engels ins Gedächtnis zu rufen. Allerdings entsprach das Ergebnis nicht ganz seinen Erwartungen, denn das Gesicht des Mädchens löste in ihm rein gar nichts aus. Verwundert hielt er inne. //Das gibt’s doch nicht!// Dann versuchte er sich vorzustellen wie es wäre, wenn er Lizzy genau so leidenschaftlich küssen würde, wie er es gestern bei Sebastian getan hatte... Sebastian... Schon war jeder Gedanke an große grüne Augen und goldenes Engelshaar vergessen, wich einer dunklen Gestalt die sich über ihn beugte und sein Gesicht einfing, ihn festhielt und unter seinem starken Körper zur Kapitulation zwang. Er spürte wie kräftige Hände besitzergreifend über seinen bebenden Körper strichen, ihn reizten, bis er sich keuchend in den Laken wand, es kaum mehr erwarten konnte wieder diese wunderbar weichen Lippen auf seinen zu spüren, diese Zunge die es so meisterlich verstand seine Gedanken auszulöschen und alles in sündige Schwärze tauchte... Geschockt riss er seine Augen auf als plötzlich ein großer Ball aus Licht in ihm zu explodieren schien, sein ganzer Körper zitterte unkontrolliert, krampfhaft hielt er sein zuckendes Glied umklammert und ergoss sich schließlich mit einem kehligen Stöhnen auf seinen Bauch. Schwer atmend lag er da. Vor seinen Augen flimmerten lauter bunte Punkte weil er sie zuvor so fest zusammengekniffen hatte. Er brauchte eine gute Minute bis er sich wieder so weit unter Kontrolle hatte, dass er die Bettdecke zurückschlagen und die Sauerei näher betrachten konnte. //Na herrlich! Muss das so sein?//, fragte er sich verwundert und angelte dann nachdem Klingelzug um nach Sebastian zu läuten, das fühlte sich nämlich nicht wirklich gut an. Er musste nicht lange warten, da klopfte es auch schon an der Tür und gleich darauf betrat sein Butler, ein anzügliches Grinsen im Gesicht, das Schlafzimmer. „Habt Ihr Euren Auftrag erfolgreich umgesetzt? Es scheint so.“, stellte er dann mit einem schnellen Blick auf Ciels Bauch, der immer noch unbedeckt auf seinem Bett verharrte fest, und stelle die große Schüssel die er mitgebracht hatte auf dem Nachtkästchen ab. „Mach das weg, das ist widerlich!“, verlangte Ciel, und deutete auf die weißen klebrigen Flecken auf seiner hellen Haut, was würde wohl Lizzy dazu sagen? „Sehr wohl. Wenn mir die Frage erlaubt wäre, hat es Euch denn gefallen?“, fragte der Schwarzhaarige dann, tauchte den mitgebrachten Lappen ins Wasser und wand ihn sorgfältig aus. „Das geht dich gar nichts an!“, versetzte der Earl und lief feuerrot an, als ihm wieder in den Sinn kam, an wen er gedacht hatte als er sich selbst Lust bereitet hatte und prompt spürte er ein leichtes Ziehen in seiner Lendengegend. „Gib her, ich mach das selbst!“, fuhr er seinen Butler an, der auf diesen Ausbruch hin nur eine seiner fein geschwungenen Augenbrauen anhob, ihm aber gehorsam den feuchten warmen Lappen aushändigte. „Geh und kümmere dich um mein Frühstück. Ich will Waffeln, mit frischen Erdbeeren und Sahne!“ Er wollte eigentlich gar nicht so ruppig sein, aber er hatte ernsthafte Bedenken, dass sein Körper unter der Berührung Sebastians ein weiteres Mal ein Eigenleben entwickeln würde, und er war einfach noch viel zu aufgewühlt von dem was er gerade erlebt hatte, darum war es ihm lieber, wenn er sich diesem Problem fürs erste allein annahm. Ohne sich noch weiter zu äußern verbeugte sich Sebastian vor ihm und verließ dann das Zimmer. //Wie soll das weiter gehen?! Es hat mir nie etwas ausgemacht wenn Sebastian mich berührt, aber wenn ich an gestern denke, fühle ich mich so merkwürdig, da stimmt doch etwas nicht! Es kann doch nicht angehen, dass Sebastian in mir Gefühle weckt, wo mich der Gedanke an Lizzy... nun//, er wollte den Gedanken gar nicht zu Ende denken, aber es half nichts, er musste sich dem stellen. //...kalt lässt.// Er konnte fühlen wie seine Wangen erneut hochrot anliefen. //Das kann doch alles gar nicht wahr sein! Bestimmt geht das wieder weg, schließlich heirate ich in drei Tagen!// TBC Kapitel 5: Sehnsucht -------------------- Heute war einfach nicht sein Tag. Erst diese peinliche Situation am Morgen, als Ciel sich eingestehen musste, dass ihn der Gedanke an seinen Butler mehr erregte als der an seine zukünftige Frau, dann hatte es im Westflügel des Anwesens ein Feuer gegeben, was ihn sonst nicht weiter störte, da es in Sebastians Zuständigkeitsbereich viel sich darum zu kümmern und er so zumindest bis zum Mittagessen von dessen Anwesenheit befreit wurde, aber trotzdem half ihm das nicht dabei, dass der große Tag nun allmählich in greifbare Nähe rückte und er immer noch nicht wirklich wusste, wie er sich in seiner Hochzeitsnacht verhalten sollte, denn Lizzy würde wohl kaum davon schwanger werden, wenn er sie nur streichelte oder küsste. Seufzend ließ er das Dokument, das er nun schon zum dritten Mal gelesen hatte ohne auch nur ein Wort des Inhalts zu verstehen auf den Tisch sinken. //Das darf doch alles nicht wahr sein.//, dachte er, lehnte sich zurück und ließ mit einem tiefen Seufzen seinen Kopf gegen die hohe Lehne seines Bürostuhles sinken. Kurz spielte er mit dem Gedanken, die Lektion von vor ein paar Stunden zu wiederholen, allerdings verwarf er diesen relativ schnell, da er jederzeit befürchten müsste, dass einer seiner übrigen Dienstboten ins Zimmer geplatzt kam, dieser unfähige Haufen hatte bis heute nicht verstanden, dass es einen Grund gab warum man an eine Tür klopfte bevor man ein Zimmer betrat, schließlich war es immer möglich, dass der Hausherr gerade.... //Argh, was für ein ausgemachter Blödsinn!//, schallt er sich selbst, musste dann aber doch über seine lächerlichen Gedanken schmunzeln. Das Läuten seines Telefons riss ihn unsanft in die Realität zurück. „Ja bitte?“ „Ciel! Es ist furchtbar! Du musst mir unbedingt helfen, ich weiß nicht was ich tun soll! Es ist einfach so schrecklich, eine Katastrophe!“ „Nun beruhige dich doch Lizzy, was ist denn passiert?“, versuchte er seine mehr als aufgebrachte Verlobte zu beschwichtigen, das fehlte ihm gerade noch, dass sie ein noch größeres Drama aus der ganzen Angelegenheit machte, als es ohnehin schon war. „Das Festzelt! Es ist zerstört! Und wir haben Probleme wegen dem Essen, wir schaffen das alles nicht! Kannst du uns bitte für einen Tag Sebastian schicken? Er wäre uns wirklich eine große Hilfe, machst du das mein Liebster?“ //Unmöglich! Wie soll ich hier alleine klarkommen mit diesen ganzen Deppen im Haus? Und außerdem, ich weiß doch noch gar nicht-// „Ciel? Bitte...“ „Ist gut, ich schicke ihn dir, er wird in weniger als einer Stunde bei euch sein.“ //Warum kann ich einfach nicht nein sagen?// Würde er sich weiter darüber den Kopf zerbrechen würde er wohl zugeben müssen, dass er dem Mädchen gegenüber schlicht und ergreifend ein schlechtes Gewissen hatte. Wütend über sich selbst beendete er das Gespräch und klingelte nach seinem Butler, der nur wenige Minuten nach einem leisen Klopfen das Zimmer betrat. „Ihr wünscht Mylord?“, fragte der hochgewachsene Mann und blickte seinen Herrn aufmerksam an. „Du wirst einen Tag lang Lizzy und ihrer Familie bei den Hochzeitsvorbereitungen zur Hand gehen. Gut finde ich das nicht, da ich der Meinung bin, dass meine Kenntnisse in Sachen körperlicher Liebe noch nicht ausreichend sind, aber es lässt sich wohl nicht ändern.“, erklärte der Earl, wobei er es schaffte jegliche Emotion aus seiner Mimik zu verbannen. „Sehr wohl junger Herr. Wann gedenkt Ihr dann den Unterricht fortzusetzen?“, hakte Sebastian nach, schien aber nicht sonderlich interessiert, was dem jungen Mann einen kleinen Stich versetzte, hatte er letzte Nacht doch den Eindruck gewonnen, dass es seinem Butler zumindest ansatzweise ganz gut gefallen hatte was sie miteinander- //Was soll das?! Wo kommen diese Gedanken her?! Und selbst wenn er mir seine unsterbliche Liebe beteuern würde wäre mir das vollkommen egal, ich heirate in nicht einmal mehr ganz drei Tagen!// „Morgen Abend wenn du wieder da bist. Jetzt geh und bereite die Malzeiten bis dahin vor, bevor Bardroy am Ende noch auf die Idee kommt selbst etwas zu kochen.“, brummte er dann, schickte seinen Butler mit einer nachlässigen Geste aus dem Raum und wandte sich wieder seinen Aufzeichnungen zu. Ciel musste feststellen, wenn Sebastian nicht im Haus war, ging es zu wie in einem Irrenhaus. Ständig klirrte und schepperte es irgendwo, vereinzelt hallten Schreie durch das große Anwesen und er hätte sogar schwören können, dass irgendwo am anderen Ende des Grundstücks etwas explodiert war. Er hatte zu seiner eigenen Sicherheit darauf verzichtet sein Büro zu verlassen und nur Tanaka gestattet seine Räumlichkeiten zu betreten. Jetzt sah er auf seinem Bett, ließ sich von eben diesem auskleiden und fragte sich einmal mehr, wie er diese eine bestimmte Nacht in drei Tagen überleben sollte. Als er dann eingemummelt zwischen den Laken lag, dachte er erneut daran die morgendliche Übung zu wiederholen, hatte aber Angst, dass er dann wieder nur an seinen teuflischen Butler denken musste, dessen dienstbeflissene Geschäftigkeit und Hingabe zu seinen Aufgaben er ohnehin schon schmerzlich vermisste, und das wollte er nach Möglichkeit vermeiden. Rigoros verdrängte er alle Gedanken an seine Hochzeitsnacht und seinen viel begabten Butler, versuchte seinen Geist zu leeren und hoffte, dass er möglichst bald einschlafen würde, Sorgen konnte er sich am nächsten Tag noch genug machen. Er hatte ja keine Ahnung, wie Recht er mit dieser Annahme haben sollte, und wie groß die Sorgen tatsächlich werden würden. Als er am nächsten Morgen erwachte stellte er fest, dass sein Körper ihm ein weiteres Mal die Möglichkeit zur Erprobung seiner Fähigkeiten zur Verfügung gestellt hatte, allerdings verzichtete er auch diesmal darauf der Versuchung nachzugeben, auch wenn er sich nur zu deutlich an die überwältigenden Glücksgefühle erinnerte, die mit dem ausführen dieser Übung einher gehen würden, wäre es doch Tanaka der ihn danach als erster zu Gesicht bekommen würde und auch wenn ihm klar war, dass der ehemalige Butler der Familie Phantomhive sicherlich schon vieles gesehen hatte, so war es ihm doch schlicht zu peinlich sich vor diesem so eine Blöße zu geben. Gegen Mittag erhielt er dann einen weiteren panischen Anruf von seiner Verlobten. „Ciel es ist so furchtbar! Die ganzen Helfer sind alle krank und nur noch Sebastian ist gesund und kann uns helfen, wir schaffen das nicht wenn er heute schon wieder zu dir zurückkommen soll, bitte erlaube ihm, dass er noch einen Tag länger hier bleibt sonst müssen wir die Hochzeit verschieben!“ Er hörte deutlich, dass Lizzy mit aller Macht ihre Tränen zurückhielt, aber ein unterdrücktes Schluchzen nicht verhindern konnte und auch wenn ihm der Gedanke daran, dass ihm durch das Verschieben der Hochzeit noch eine Galgenfrist gewährt werden würde Herzklopfen bescherte, brachte er es doch nicht übers Herz seine zukünftige Frau mit ihren Sorgen allein zu lassen. Also gestattete er, dass sein Butler noch einen weiteren Tag bei den Middtons verbrachte und dafür sorgte, dass die gefürchtete Feier, und die noch viel mehr gefürchtetere Nacht, wie geplant stattfinden konnte. Am späten Nachmittag des nächsten Tages konnte er endlich den kleinen Zweispänner ausmachen, mit dem Sebastian zurück zum Anwesen gefahren kam. Zu Fuß wäre er sicherlich schneller gewesen, aber er hatte wohlweislich allerhand Gerätschaften und allen möglichen Firlefanz mitgenommen als er zu Ciels Verlobter gefahren war, er wollte für alle Eventualitäten gerüstet sein und die Angelegenheit so schnell wie möglich hinter sich bringen. Nun, leider hatte das ja nicht geklappt. Angespannt verfolgte Ciel, wie sein Butler auf den Hof fuhr, das Pferd Finnian überließ und das Anwesen betrat. Nicht, dass Ciel schon länger am Fenster sitzen und auf seinen Diener warten würde, er hatte nur etwas Luft schnappen wollen, das soll schließlich gut für die Gesundheit sein... so für etwa drei Stunden. Es dauerte gar nicht lange, da klopfte es auch schon an der Zimmertür und Ciel konnte nicht umhin zu bemerken, dass seine Handflächen feucht wurden. //Was soll das jetzt wieder?// „Herein!“, rief der Earl, nachdem er sich hektisch an seinem Schreibtisch niedergelassen hatte und nun geschäftig in seinen Unterlagen herumblätterte. „Ich bin zurück, junger Herr. Die Hochzeitsvorbereitungen sind nun soweit abgeschlossen und dem großen Ereignis morgen steht nichts mehr im Wege. Wünscht Ihr nun Euren Nachmittagstee?“ „Ja, ja.“, wiegelte er ab, und scheuchte seinen Butler direkt wieder hinaus. //Was ist nur mit mir los? Warum fühle ich mich so merkwürdig? Er war doch nur zwei Tage fort und Tanaka hat seine Sache wirklich gut gemacht, also warum kommt es mir so vor, als wäre er einen Monat weg gewesen?// Er verstand sich selbst nicht mehr. Auch das Kribbeln in seinem Magen, wenn er an die bevorstehende Nacht dachte ignorierte er so gut es ihm möglich war, tatsächlich sollte er sich lieber Sorgen machen, dass er nach dieser Nacht immer noch nicht wusste, wie er sich Lizzy gegenüber verhalten sollte, schließlich war es Sebastian nur bis zu einem gewissen Grad möglich ihn in die körperliche Liebe mit einer Frau einzuweisen, da sein Butler genau wie er selbst ein Mann war... Obwohl... Sebastian war doch ein Teufel, oder nicht? Vielleicht gab es da ja doch die eine oder andere Möglichkeit. Er würde sich bis zum Abend gedulden müssen, und der kam schneller, als es dem junge Earl Phantomhive lieb war. TBC Kapitel 6: Des Teufels neue Kleider ----------------------------------- Lächerlich. Es war einfach nur lächerlich. Die Situation war lächerlich, das Ambiente war lächerlich, sein Aufzug war lächerlich und am schlimmsten war Sebastian, der in seinem opulenten mintgrünen Kleid dem Ganzen noch die Krone aufsetzte. Eigentlich hätte er sich denken können, dass das auf gar keinen Fall funktionieren würde, als Sebastian ihm am Nachmittag den Tee und einen frischgebackenen Apfelkuchen vorgesetzt hatte. Er hätte gar nicht davon anfangen sollen, aber dafür war es nun zu spät. Seufzend erinnerte er sich an das Gespräch, das dazu geführt hatte, dass er sich nun in dieser, um es noch einmal in aller Deutlichkeit zu erwähnen, lächerlichen Situation wiederfand. „Sebastian wie ist das, kannst du eigentlich auch eine Frau sein?“, hatte er seinen Butler gefragt und hatte sich das Grinsen verkneifen müssen, als diesem innerhalb eines Wimpernschlags das Gesicht eingefroren war. Allerdings hatte er sich wie zu erwarten war relativ schnell gefasst und sich ihm mit seinem üblichen zuvorkommenden Lächeln zugewandt. „Nein, ich bin als männliches Wesen geboren worden und werde daran wohl leider auch nichts ändern können.“, hatte Ciel zur Antwort bekommen, sich aber über den merkwürdigen Ausdruck im Gesicht seines Butlers gewundert. //Schade, aber Sebastian lügt mich nicht an, also kann ich davon ausgehen, dass... Moment!// „Gut, dann formuliere ich meine Frage anders: Ist es dir möglich, deinen Körper soweit zu verändern, dass er dem einer menschlichen Frau gleicht?“, hatte er mit einem frechen Grinsen gefragt und im Gesicht Sebastians deutlich ablesen können, dass er das Hintertürchen, welches dieser vor ihm zu verstecken versucht hatte, gefunden hatte. Mit einem überheblichen Grinsen hatte er Sebastian dabei beobachtet, wie sich dessen Gesichtsausdruck verfinstert hatte und hätte beinahe einen Rückzieher gemacht, aber was hätte sein Butler ihm schon antun können? //Er will meine Seele doch genau deswegen, weil ich bin wie ich bin//, hatte er boshaft gedacht und vor sich hin gegrinst, während sein Butler vergeblich nach einem Ausweg gesucht hatte, aber Ciel hatte seine zweite Frage mit Bedacht so formuliert, dass der andere sie nicht anders auslegen konnte, als sie gemeint war. „Jawohl Mylord, das ist möglich.“, hatte Sebastian dann schließlich zugegeben, die Stirn gefurcht und insgesamt keinen recht glücklichen Eindruck gemacht. „Gut, dann befehle ich dir für den Unterricht heute Abend in der Gestalt einer Frau bei mir zu erscheinen, damit ich die Kunst der Verführung und den anschließenden... Part der Hochzeitsnacht besser mit dir üben kann.“ „Wie ihr wünscht, junger Herr.“, hatte Sebastian geknurrt und ihm Tee in seine Tasse eingeschenkt. „Wenn ich dann noch einen Vorschlag machen dürfte, es wäre wohl angebracht auch die äußeren Umstände dem anzupassen, was Euch in der morgigen Nacht erwarten wird, wenn Ihr erlaubt, bereite ich dann soweit alles vor und empfehle mich für den Rest des Nachmittags.“ „Ja, ja, geh nur!“ Er war mehr als zufrieden mit sich gewesen, allerdings hätte er niemals damit gerechnet, dass Sebastian seinen Wunsch auf solche Art und Weise umsetzen würde. Obwohl, eigentlich hätte er es erahnen müssen, als er das leise Kichern gehört hatte, mit dem Sebastian anschließend sein Büro verlassen hatte. Nun saß er hier im Speisesaal gegenüber einer ausnehmend hübschen jungen Frau, die ohne Frage als Sebastians Zwillingsschwester durchgehen konnte, ließ sich von Tanaka, der der jungen Frau am anderen Tischende immer wieder heimlich irritierte Blicke zuwarf sein Essen auftun und könnte sich selbst dafür ohrfeigen, dass er dem Wunsch nach möglichst viel Realität in seinen Vorbereitungen nachgegeben hatte. Eines musste er seinem Butler allerdings lassen, er sah in dem Kleid, das er, nach eigener Aussage, von Ciels Tante 'geborgt' hatte wirklich zauberhaft aus. Die langen dunklen Haare die in glänzenden Locken über seine Schultern vielen, verliehen ihm noch mehr Schönheit und unterstrichen seine Weiblichkeit, ganz zu schweigen von dem sanft geschwungenen Dekolleté, das sich unter dem tiefen, mit zarter Spitze verzierten Ausschnitt des Kleides bei jedem Atemzug hob und senkte, und seinen Blick ein ums andere Mal wie magisch anzog. Was er nicht hatte kommen sehen, war das schauspielerische Talent, das Sebastian nun an den Tag legte. Seit nun mehr zwei Stunden quasselte der am laufenden Band, schwadronierte über die erlesene Auswahl der Speisen, erzählte von der herrlichen Dekoration in der Kirche in der morgen die Trauung stattfinden würde, erklärte ihm nun zum vierten Mal mit glänzenden Augen wie wundervoll er in seinem orangen Frack aussehen würde und gab sich ganz allgemein die größte Mühe, ihn mit seinem Geschwätz in den Wahnsinn zu treiben. Mit einem Wort: lächerlich „Halt deinen Mund!“, platzte es schließlich aus dem jungen Earl heraus, er hielt es einfach nicht mehr aus! Wenn Sebastian mit seiner hohen Piepsstimme auch nur noch ein einziges Wort von sich geben würde, würde er sich vergessen und ihm seinen Teller an den Kopf werfen. „Das ist ja nicht zum Aushalten!“ „Verzeiht Mylord, seid Ihr mit meiner Leistung denn nicht zufrieden?“, fragte Sebastian mit unschuldiger Miene, seine Stimme, die bei diesen Worten glücklicherweise wieder ihren gewohnt tiefen Klang angenommen hatte, wirkte wie Balsam auf Ciels geschundene Seele. „Geh dich umziehen, du siehst lächerlich aus.“, verlangte der junge Mann und griff sich entnervt an die pochende Stirn, langsam bekam er Kopfschmerzen. „Und sag Tanaka, er kann das alles hier wieder wegräumen, mir ist der Appetit vergangen. Wir treffen uns dann gleich in meinem Zimmer.“, fügte Ciel hinzu und schob geräuschvoll seinen Stuhl zurück. „In welcher Gestalt soll ich Euch meine Aufwartung machen?“, hakte der schwarzhaarige Mistkerl dann tatsächlich nach, als würde er das nicht ohnehin schon selbst wissen. „Als Mann!“, presste Ciel hervor, ignorierte dabei das triumphierende Blitzen in den Augen seines Butlers und wandte sich zum Gehen. „Sehr wohl, junger Herr.“, gab Sebastian schmunzelnd zurück, erhob sich ebenfalls und huschte flinken Schrittes und mit wehenden Röcken zur Tür hinaus. Ciel hätte sich eigentlich denken können, dass sich ein Teufel nicht so einfach von ihm vorführen lassen würde, und das schlimmste daran war ja, dass Sebastian seinen Auftrag wirklich perfekt ausgeführt hatte. Plötzlich wurde ihm schmerzlich bewusst, dass er den Rest seines Lebens so verbringen würde, wenn er morgen tatsächlich vor den Traualtar treten würde. Er würde sein Leben an der Seite eines überdrehten blonden Flohs, der zwar durchaus liebenswert, aber zugleich auch unsagbar anstrengend war, fristen, ohne Aussicht darauf, dass sich jemals etwas daran ändern würde. Lizzy würde ihn in den Wahnsinn treiben, das sah er jetzt schon kommen. Eine halbe Stunde später saß er, wie schon am Abend vor drei Tagen auf seinem Bett und wartete gespannt auf die Ankunft seines Butlers. Er fragte sich, wie die heutige letzte Unterrichtsstunde wohl ablaufen würde, schließlich war das hier so etwas wie eine Generalprobe und da Sebastian sich weigerte für ihn die Frau zu markieren - gut, er weigerte sich nicht direkt, das würde seine Ehre als Butler nicht zulassen und er würde damit auch den Vertrag verletzen, wenn er sich einem direkten Befehl widersetzte, aber das was im Speisesaal abgelaufen war, war einfach nicht tragbar gewesen und Ciel war sich sicher, dass es ihm nicht einmal unter Aufbietung all seiner Kräfte gelungen wäre, sich selbst oder seinem Butler auch nur einen winzigen Hauch an Verlangen oder ähnlichem zu entlocken, jedenfalls nicht ohne sich die Ohren mit Watte auszustopfen -, fragte er sich doch, wie er so lernen sollte, was sich des Nachts im Schlafzimmer zwischen Mann und Frau abspielte. Ein leises Klopfen an der Tür ließ ihn erschrocken aufspringen und erst jetzt wurde ihm klar, dass er Sebastian auch gar nicht als Frau neben sich haben wollte, egal wie schön und verführerisch der Teufel auch in dieser Gestalt auf ihn gewirkt hatte. Ciel wollte seinen Butler so, wie er ihn kannte, so wie er ihm vertraute. „Komm rein!“, brachte der junge Earl schon fast atemlos hervor und spürte ein weiteres Mal, wie seine Handflächen bei dem Gedanken daran was ihn jetzt gleich erwarten würde feucht wurden. Lächelnd betrat Sebastian das Zimmer, durchquerte den Raum und blieb einen halben Meter von ihm entfernt stehen. „Seid Ihr bereit für die Generalprobe Mylord?“ „Frag nicht so dumm, natürlich bin ich das!“, gab Ciel bissig zurück und hoffte, dass Sebastian das unmerkliche Zittern in seiner Stimme nicht auffiel. „Wunderbar. Dann sollten wir mit einer Wiederholung der letzten drei Lektionen beginnen, habt Ihr dazu noch irgendwelche Fragen?“ „Nein.“, presste der junge Mann mühsam hervor, seine Brust wurde ihm eng und er hatte Schwierigkeiten Luft zu bekommen, er war einfach so aufgeregt, gleich würde er Sebastian wieder berühren dürfen und von ihm berührt werden! Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie sehr er sich in den letzten beiden Nächten nach seinem Butler, dessen Stimme und Körper gesehnt hatte, hatte er doch jeden Gedanken daran rigoros verdrängt, die aufkeimende Sehnsucht mit aller Macht versucht zu ersticken, aber jetzt, da sein Butler so nah vor ihm stand, war es endgültig um ihn geschehen. Er war Sebastian mit Haut und Haaren verfallen, und das nur auf Grund eines harmlosen Kusses. Nun gab es kein Zurück mehr. Er hatte von der verbotenen Frucht genascht, hatte der Sünde nachgegeben und nun war er nicht mehr fähig sich ihrem Zauber zu entziehen. Mit zitternden Fingern streckte er Sebastian seine Hand entgegen, musste sich auf die Zehenspitzen stellen um an sein Gesicht zu gelangen und legte ihm sanft seine Hand an die glatte Wange. „Ich...“, begann er mit belegter Stimme, musste sich aber erst einmal räuspern bevor er weitersprechen konnte. „Ich habe in meinem ganzen Leben nie etwas Schöneres als dich gesehen.“ In diesem Moment wurde ihm bewusst, dass diese Worte zu hundert Prozent der Wahrheit entsprachen. TBC Wer Lust hat, darf mich gerne auf meiner FB-Autorenseite besuchen!^^ Ich freu mich riesig über Likes! *__* Kapitel 7: Die Generalprobe --------------------------- „Ihr seid zu freundlich Mylord, vielen Dank für das Kompliment“, erwiderte Sebastian mit ruhiger Stimme und blickte mit einem sanften Lächeln zu ihm hinab, schien ihm fürs erste die Führung zu überlassen und wartete, was Ciel wohl als nächstes zu tun gedachte. Einen Moment lang war der junge Earl mit sich selbst und der Situation überfordert, riss sich dann aber zusammen, ließ seine Hand von der Wange des hochgewachsenen Mannes nach unten gleiten, fuhr hauchzart über dessen imposante Silhouette und griff schließlich nach der Hand seines Butlers, die entspannt an seiner Seite hing. Er wollte seine Sache so gut wie möglich machen und hoffte, dass es Sebastian gefallen würde, was er sich in den letzten beiden Tagen überlegt hatte, als er mehrere Stunden mit nichts anderem zugebracht hatte, als sich zu überlegen, wie er die ersten drei Lektionen in Einklang, und zu einem zusammenhängen Spiel der Verführung bringen konnte. Sein Herz pochte ihm laut in den Ohren und er war sich ziemlich unsicher, ob das was er tat dem Schwarzhaarigen gefallen würde, aber nun war es ohnehin zu spät und er beschloss, sich einfach auf sein Gefühl zu verlassen, denn wie hatte Sebastian zu ihm gesagt? „Alles was sich gut anfühlt ist erlaubt.“ Und die langen schlanken Finger mit seiner Hand zu umfassen, den seidig glatten Stoff seiner Handschuhe auf der Haut zu spüren fühlte sich definitiv gut an. Mit gesenktem Kopf und hochroten Wangen zog er Sebastians Rechte zu sich heran und zupfte ihm mit vorsichtigen Bewegungen den weißen Stoff von den Fingern. Es kam nicht oft vor, dass er die schwarzen Fingernägel und das Siegel auf dem Handrücken des Teufels zu Gesicht bekam und ein Schauder der Erregung durchfuhr ihn als ihm einmal mehr bewusst wurde, dass dieses Mal, dieses Zeichen, welches sich in seinem rechten Auge spiegelte, Sebastians Anspruch auf seine Seele kundtat. //Ich gehöre ihm...// Als er so auf das schwarze Siegel auf der blassen, makellosen Hand hinabstarrte, bildete sich ein Gedanke in seinem Kopf uns ließ ihn nicht mehr los. //Eigentlich will ich gar nicht mehr lernen was ich morgen zu tun habe. Morgen ist morgen. Lizzy ist Lizzy, und Sebastian ist Sebastian und alles was ich heute Nacht lernen will ist...//, verwirrt von seinen eigenen Gedanken schüttelte er seinen Kopf. „Was habt Ihr Mylord? Geht es Euch nicht gut? Sollen wir den Unterricht abbrechen?“ War das echte Sorge die aus Sebastians Stimme zu ihm herunter wehte, oder machte er sich nur wieder über ihn lustig? „Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten! Wir fahren selbstverständlich fort.“, murmelte der Earl und hob die Hand Sebastians entschlossen zu seinen Lippen, um ihm einen sanften Kuss auf jeden einzelnen seiner Fingerknöchel zu hauchen, was dem Schwarzhaarigen ein leises Brummen entlockte. „Eine interessante Variation Mylord.“, lobte Sebastian ihn daraufhin und wartete ab, was Ciel weiter tun würde. Der verzichtete auf eine Antwort, hob nun seine andere Hand und öffnete geschickt die Knöpfe von Sebastians Hemdsärmeln, schob den weichen Stoff bis zu dessen Ellenbogen zurück, drehte seine Hand, hauchte einen weiteren sanften Kuss in seine Handfläche und lauschte gespannt auf den ruhigen Atem seines Butlers. Anschließend tastete er sich vorsichtig weiter nach hinten vor, zu dem schmalen, aber doch starken Handgelenk des Mannes vor ihm, leckte einmal sanft über die dünne empfindliche Haut und jubelte innerlich, als ein leises Zischen an sein Ohr drang, anscheinend hatte er etwas richtig gemacht. „Gefällt dir das?“, hauchte er gegen die feuchte Haut und platzierte zwei sanfte Küsse auf der Stelle, die seinem Butler eben diese Reaktion entlockt hatte. „Ja.“, mehr ein Knurren als ein Wort und Ciel spürte, wie sich sein Magen zusammenzog und ihm ein heißer Schauer nach dem anderen über den Rücken lief. „Willst du noch mehr?“, wagte er zu fragen und erschrak über den verwegenen Unterton, der sich in seine Stimme geschlichen hatte, so kannte er sich gar nicht! „Wenn es Euch gefällt mir mehr zu geben wäre es mir eine Freude Mylord.“, bekam er zur Antwort und schauderte ob des rauen Klangs den Sebastians tiefe Stimme angenommen hatte, bestärkte ihn nur in seinem Wunsch nach... „Na dann komm!“ Mit Knien so weich wie Schokoladenpudding taumelte er hinüber zum Bett, zog Sebastian hinter sich her und wartete, dass dieser sich auf dem Bett niederließ, nachdem er ihn dazu aufgefordert hatte. Er musste fast lächeln als er Sebastians verwirrtes Gesicht sah als er, sich innerlich einen Ruck gebend, zu allem entschlossen auf dessen Schoß kletterte und sich rittlings auf seinen Schenkeln niederließ. „Ich bezweifle doch stark, dass Miss Elizabeth es begrüßen würde, würdet ihr sie derart 'besteigen'.“, gab der Schwarzhaarige dann schmunzelnd zu gedenken, aber Ciel hatte schon längst vergessen, weswegen er all das hier auf sich genommen hatte, alles was für ihn in diesem Moment noch zählte, waren die verführerisch geschwungenen blassen Lippen seines Butler, die nun so greifbar nah vor seinem Gesicht schwebten. //Dir wird das Grinsen schon noch vergehen!// „Sebastian, halt einfach die Klappe.“, flüsterte er, umfasste das wunderschöne Gesicht seines Butlers mit beiden Händen und legte dann, so langsam er es vermochte, und so zärtlich, als hätte er Angst Sebastian könnte sich sonst unter seinen Händen in Luft auflösen, seine Lippen auf die des Teufels. Im ersten Moment schien der Andere etwas verwirrt, aber es dauerte nicht lange, dann wurde sein Kuss erwidert, erst zaghaft, doch dann mit einer Intensität, die ihn dermaßen überraschte, dass er sich beinahe wieder gelöst hätte, aber dafür fühlte es sich einfach viel zu gut an. So verharrten sie für einige Augenblicke, waren zufrieden sich gegenseitig zu spüren, doch dann begann sich Sebastian unter ihm zu bewegen. Ciel spürte wie sich eine Hand an seinem Hemd zu schaffen machte, es hinten aus der Hose zog und keuchte dann erschrocken in den Kuss hinein, als sich eine eiskalte Hand unter den Stoff schlich und über seinen bloßen Rücken strich. Noch bevor er sich wieder einigermaßen gefangen hatte spürte er, wie Sebastian diese kleine Lücke sofort ausnutzte und seine Zunge zwischen die nun geöffneten Lippen des Earls gleiten ließ, sich frech Einlass verschaffte und dann neckend seine Zunge umspielte, sie zum Mitmachen bewegte und Ciel so einmal mehr aus dem Konzept brachte, irgendwie ging das alles nun viel schneller als er es geplant hatte, aber ihm sollte es Recht sein. Zwei Tage hatte er sich nach den Küssen seines Butlers verzehrt, hatte an nichts anderes mehr denken können und wenn es diesem auch nur im Ansatz genauso gegangen war, was dieses forsche Vorgehen vermuten ließ, wollte er sich nicht beschweren. Fordernd lehnte er sich gegen Sebastians breite Brust, gab dem Kuss mit dieser Bewegung eine neue Richtung und lauschte mit Genugtuung dem leisen Seufzen, das Sebastian bei dieser Reaktion entkam, wie es schien, ließ den Teufel das alles nicht ganz so kalt wie er ihn glauben machen wollte und Ciel war neugierig, wie weit die Selbstbeherrschung seines Butlers wohl reichen mochte. „Leg dich hin.“, flüsterte er, als er den Kuss für einen Moment unterbrach und drückte seinen Butler mit einer entschiedenen Bewegung nach hinten auf das Bett. Wie er den Knoten an dessen Krawatte nun lösen konnte wusste er, allerdings hielt er es für sinnvoll, erst einmal seine eigenen Klamotten loszuwerden, bevor ihn Sebastian wieder auf ein eventuelles Versäumnis hinwies und so die Stimmung zerstörte. Mit Knöpfen kannte er sich mittlerweile aus und die große Schleife um seinem Hals machte ihm auch keine Schwierigkeiten, so hatte er es in wenigen Sekunden geschafft sowohl seine Weste, als auch das weiße weite Hemd darunter zu öffnen, doch bevor er dazu kam sich den warmen Stoff von den Schultern zu streifen, wurde er von Sebastian aufgehalten. „Wartet Mylord, lasst mich das für Euch tun.“ Verwundert hielt er inne, ließ zu, dass Sebastian sich wieder aufrichtete und seine kühlen Finger nach ihm ausstreckte, sie sanft unter sein Hemd gleiten ließ um ihm den Stoff von den Schultern zu streifen. Mit einem lasziven Lächeln im Gesicht beugte sich der Schwarzhaarige nach vorne, brachte Ciel mit einer Hand an seiner Brust dazu sich nach hinten zu lehnen, wobei er ihn mit einer Hand in seinem Rücken davor bewahrte von seinem Schoß zu fallen, und hauchte auf jeden frei gewordenen Zentimeter nackter Haut einen sanften Kuss, bescherte Ciel damit eine Gänsehaut wie er sie intensiver niemals gespürt hatte. Entspannt schloss der junge Earl seine Augen, ließ sich von den starken Armen seines Butlers halten und genoss die liebevollen Zärtlichkeiten aus tiefster Seele. „Sebastian...“, stahl sich der Name des Teufels über Ciels bebende Lippen, als er dessen sanften Mund an seinem Schlüsselbein spürte. Ein leises Keuchen folgte, als der sich weiter bewegte, hinauf zu seinem Hals, wo sich kleine scharfe Zähne in die dünne Haut bohrten und ihn dazu brachten seine Finger in den weichen Stoff von Sebastians Hemd zu graben, diesen noch näher zu sich zu ziehen. „Was ist es, das Ihr wünscht Mylord?“ Sanft krabbelten die Worte über seine Haut, streichelten ihn, verwirrten seine Sinne und machten ihn schier trunken von der Lust, die sich immer mehr seines Körpers bemächtigte. „Ich will...“, begann Ciel, musste aber keuchend abbrechen, als er die warme Zunge Sebastians an seinem Ohr spürte, wie sie sanft über seine empfindsame Haut strich und ihn erzittern ließ. „Was wünscht Ihr, Mylord?“ „Ich will, dass...hng...“, zischend sog er die Luft zwischen seine Zähne, wenn Sebastian nicht bald sein Ohr in Frieden ließ, würde er zu keinem klaren Gedanken mehr fähig sein. „Ja?“ „Ich... will, dass du mich liebst, so... so wie nur du es kannst!“ „Euer Wunsch ist mir Befehl, junger Herr.“ TBC Kapitel 8: Privatunterricht --------------------------- „Euer Wunsch ist mir Befehl Mylord.“ Ciel konnte fast spüren wie ihm die Worte unter die Haut krochen, bis in jede seiner Zellen vordrangen und ihn von innen heraus zum Glühen brachten. Sein Körper stand wie unter Strom, jede Berührung Sebastians sandte ein neues Feuerwerk durch seinen Körper, ließ ihn erschaudern und nährte in ihm den Wunsch nach... Mehr. Seufzend legte er seinen Kopf in den Nacken um Sebastian so besseren Zugang zu seinem Hals zu verschaffen, keuchte leise als er Sebastians Zunge spürte wie sie langsam über die dünne Haut über seiner Hauptschlagader leckte und schließlich tiefer glitt, sich in langsamen Bewegungen zu seinem Brustbein hinunter arbeitete um sich schließlich, seinen Körper noch etwas weiter nach unten senkend, den beiden kleinen, aber erstaunlich harten Brustwarzen zu widmen. Plötzlich spürte Ciel einen scharfen Schmerz über seiner rechten Brust, zuckte erschrocken zusammen, entspannte sich aber fast sofort wieder, als Sebastians Zunge sanft über die traktierte Stelle fuhr und den Schmerz dann einfach wegküsste. „Sind wir fertig mit dem offiziellen Teil des Unterrichtes, Mylord?“, fragte Sebastian und Ciel konnte das Lächeln, das bei diesen Worten auf den Lippen des Teufels lag an seiner brennenden Haut spüren. „Ja, aber ich hätte nichts gegen etwas... hnn... Privatunterricht...“, brachte er mühsam hervor, während sich Sebastians Zunge weiterhin mit seinem Oberkörper beschäftigte, jedem noch so winzigen Fleckchen Haut seine volle Aufmerksamkeit schenkte und Ciel kaum mehr zu Atem kommen ließ. „Aber gerne doch, ich hatte gehofft, dass Ihr danach fragen würdet...“, raunte der Schwarzhaarige und ließ seine Zunge in den Bauchnabel des Earls gleiten, zupfte dann mit seinen Zähnen an der weichen Haut darüber und schnurrte leise, schien ihm das, was er da mit seinem Herrn anstellte ausgesprochen gut zu gefallen. „Darauf hast du es doch schon die ganze Zeit angelegt..., oder nicht?“ „Nun, dem kann ich nur schwerlich widersprechen, aber es schien mir nicht so, als wäre besonders viel Überzeugungsarbeit zu leisten gewesen, diese zwei Tage Abwesenheit scheinen mir erstaunlich gut in die Hände gespielt zu haben...“, erwiderte Sebastian nachdenklich, ließ für den Moment von ihm ab, hob seinen Oberkörper etwas an und wartete, bis sich das tiefblaue Auge seines Herrn auf ihn richtete. Im ersten Moment wusste Ciel mit dieser Aussage nichts anzufangen, doch schon eine Sekunde später kam ihm die Erleuchtung. „Du warst das! Du hast das Zelt zerstört, das Essen manipuliert und die Arbeiter krank werden lassen!“, rief er schockiert aus und war schon drauf und dran sich loszureißen, aber Sebastian hielt ihn mit sanfter Gewalt an Ort und Stelle und lächelte ihn vielsagend an. „Das ist wahr, und ich kann nicht sagen, dass ich es bereue, obwohl ich sagen muss, dass mich die 48 Stunden in Miss Elizabeths Gegenwart wirklich Nerven gekostet haben.“, gab sein Butler dann unumwunden zu und grinste frech. „Ich musste die Gunst der Stunde nutzen, morgen seid Ihr ein verheirateter Mann und teilt Euer Bett mit Eurer Ehefrau, so wäre ich nie in den Genuss gekommen von Euch zu kosten und als Ihr mich vor drei Tagen angewiesen habt, Euch in die Kunst der Liebe einzuweihen, konnte ich einfach nicht widerstehen.“ Ciel wollte seinen Ohren nicht trauen, konnte das tatsächlich wahr sein? Hatte sich Sebastian die ganze Zeit nach ihm gesehnt, ohne dass er es bemerkt hätte? Aber wie sollte es nun weitergehen? Konnte er unter diesen Umständen überhaupt noch heiraten? In diesem Moment zog Sebastian ihn mit einem kehligen Laut an sich und presste ihm seine Lippen auf den Mund, löschte alle weiteren Gedanken restlos aus und riss ihn mit sich in die tiefsten Tiefen der Leidenschaft, wo nichts mehr eine Rolle spielte, als das, was sie sich gegenseitig an Gefühlen und Empfindungen schenkten. Atemlos ließ er es geschehen, dass Sebastian sich mit ihm auf seinen Armen erhob und umdrehte, ihn sanft in die weichen Kissen sinken ließ und sich dann vorsichtig auf ihn legte. Keuchend warf er seinen Kopf in den Nacken als er Sebastians Hand an seiner Hose spürte, wie sie sich mit sanftem Druck über ihn bewegte und ihn so noch weiter reizte. „Sebastian...“, kroch der Name seines teuflischen Butlers über seine Lippen, er hatte ja keine Ahnung gehabt wie verrucht der Name des Teufels klingen konnte. In diesem Moment wurden in einem anderen Teil des Hauses Stimmen laut. Jede Bewegung die eben noch die Leidenschaft zwischen den beiden angeheizt hatte gefror innerhalb eines Augenblickes und Ciel konnte in Sebastians Gesicht ablesen, dass diese Störung definitiv nicht auf sein Konto ging. Wenige Sekunden später erklangen Schritte durch die geschlossene Tür und ehe Ciel es sich versah, saß er schon mit fein säuberlich geschlossenem Hemd sowie Weste auf seinem Bett und auch Sebastians Kleidung war nun wieder in einem tadellosen Zustand, keine Spur mehr von dem hitzigen Gefecht das sich die beiden in den vergangenen Minuten geliefert hatten. „Ciel!“ Mit einem lauten Knall krachte die Schlafzimmertür gegen die Wand und ein strahlender Prinz Soma, gefolgt von einem sich permanent entschuldigenden Agni stürmte ins Zimmer. „Was soll der Aufruhr!?“, verlangte der junge Earl eine Spur zu gereizt zu wissen und starb innerlich fast tausend Tode vor Angst, man könnte anhand seiner Stimme feststellen, was er bis gerade eben noch mit seinem Butler getrieben hatte. //Wenn das jemand herausfindet…// „Ciel mein Freund!“, rief der junge Inder und warf sich dem verwirrten Jungen an den Hals, der sich gerade vom Bett hatte gleiten lassen. „Meine Güte Ciel, du glühst ja! Bist du krank?!“, fragte Soma erschrocken nach und legte dem Jüngeren besorgt seine Hand auf die Stirn. „Lasst den Unsinn, sagt mir lieber was Ihr um diese Uhrzeit hier wollt!“, giftete Ciel und wischte die Hand des Prinzen ungeduldig bei Seite. Dieser zeigte sich davon allerdings wenig beeindruckt. „Was soll denn nun aus der Hochzeit werden!“, jammerte der, schlug sich die Hände vor den Mund und war kurz davor in Tränen auszubrechen. „Was sollen wir denn da-“ „Redet keinen Schwachsinn, es geht mir gut!“, versuchte Ciel den Prinzen zu beruhigen, es war ihm auch so schon peinlich genug, dass seine Hände schweißnass waren und er war sich sicher, dass er einen hochroten Kopf hatte, wobei er beim besten Willen nicht sagen konnte ob das von der Erregung, oder von dem Umstand kam, dass er beinahe erwischt worden war wie er- //Nicht dran denken! Ich muss mich beruhigen!// „Prinz Soma.“, versuchte er erneut die Aufmerksamkeit des Inders weg von seiner Gesundheit, und hin zu einem vernünftigen Gespräch zu lenken. „Es geht mir gut und ich kann Euch versichern, dass ich nicht krank bin und mich bester Gesundheit erfreue. Wenn Ihr nun bitte so freundlich wärt und mich über den Grund Eures späten Besuches aufklären würdet.“ Aus den Augenwinkeln beobachtete er Sebastian, der etwa zwei Meter von ihm entfernt stand und mit unergründlicher Miene das Geschehen beobachtete. Er empfand es als ziemlich ungerecht, dass man seinem Butler nicht im Mindesten ansehen konnte dass er ihn noch vor wenigen Minuten leidenschaftlich geküsst und ihn mit seinen Berührungen fast in den Wahnsinn getrieben hätte. //Ich muss aufhören daran zu denken!// rief er sich innerlich zur Ordnung, sonst würde er sich nie beruhigen. „Es geht dir wirklich gut? Bist du dir sicher? Dein Kopf ist so rot und heiß, dass man Spiegeleier darauf raten könnte…“, wandte Soma skeptisch ein, beschloss dann aber, das Thema fallen zulassen, sehr zur Freude des Earls. „Wir sind hier, um dich zu deinem Junggesellenabschied abzuholen!“, erklärte der junge Mann dann und strahlte über das ganze Gesicht. „Junggesellenabschied? So einen Firlefanz brauche ich nicht!“, blockte Ciel entschieden ab, aber anscheinend fiel seine persönliche Meinung in dieser Sache nicht ins Gewicht, denn Soma packte seinen Arm und zog ihn rücksichtslos hinter sich her, wobei er ihm erklärte, was er für den heutigen Abend alles geplant hatte. „Wir werden zuerst in ein türkisches Badehaus gehen und uns dort ordentlich entspannen. Sebastian und Agni werden natürlich mitkommen, heute ist ein besonderer Tag und die beiden sollen schließlich auch ihren Spaß haben! Dann, wenn wir alle so richtig entspannt sind, gehen wir zu Almacks. Ich wollte schon immer mal in einen echten Gentlemans Club! Das wird so aufregend Ciel, das wird ja sooo aufregend!“, schwärmte der Prinz und schleifte den armen Earl durch das Anwesen, aus der Tür hinaus und in die bereits wartende Kutsche. Ciel hörte ein dumpfes Poltern als sowohl Agni, als auch Sebastian vorne auf den Kutschbock sprangen und dann trabten auch schon die Pferde an und rumpelten über die Straße nach London. Ciel war maßlos verwirrt. Eigentlich hatte er seinen letzten Abend als freier Mann ganz anders verbringen wollen, er hatte vorgehabt… Er wagte den Gedanken gar nicht zu Ende zu bringen weil er befürchtete, dann sofort wieder einen hochroten Kopf zu bekommen und so versuchte er seinen Geist zu leeren und ertrug das sinnlose Geschwafel seines Begleiters und hoffte, dass der Abend schnell vorüber sein würde, und er das zu Ende bringen konnte, was Sebastian und er begonnen hatten. Langsam aber sicher schaffte er es nicht mehr die Tatsache zu verdrängen, dass er in der Tat seit Tagen nur noch an eines denken konnte. Sebastian. An seinen Butler, den Teufel, den Herrn seiner Seele, der ihn mit nur einem Blick zum Brennen bringen konnte. TBC Kapitel 9: Entspannung aus 1001 Nacht ------------------------------------- AN: Entschuldigt bitte für das Versehen beim letzten Update, da hab ich dummerweise die Überschriften verwechselt! -.-' Aber jetzt viel Spaß mit dem neuen Kapitel und an dieser Stelle mal danke, für die ganzen Favos!^^ Eine gute Stunde später standen sie schließlich vor dem türkischen Badehaus. Eine große Kuppel aus Glas spannte sich über dem rund angelegten Gebäude und gab ihm einen orientalischen Touch, wodurch es sich ziemlich von den restlichen Häusern drum herum abhob. Ciel hatte zuvor noch nie einen Hamam besucht, hatte aber gehört, dass es recht entspannend sein soll sich dort behandeln zu lassen. Allerdings würde er sich nie von jemand anderem als Sebastian berühren lassen, was bei näherem Betrachten aber durchaus zu Komplikationen führen konnte. Schnaubend schob er alle Gedanken in diese Richtung bei Seite. Kurz darauf betraten sie alle den runden, feuchtigkeitsschwangeren Raum mit den vielen kleinen Nischen rings um an den Wänden und der großen gefliesten Plattform in der Mitte, auf der ein wunderschönes Mosaik eingearbeitet war; in sich verschlungene Ranken und Blüten in den verschiedensten Blautönen. Sie hatten auf die Hilfe eines erfahrenen Masseurs verzichtet, da sowohl der Earl, als auch der Prinz der festen Meinung waren, dass sich ohnehin niemand besser auf dieses Handwerk verstand als ihre beiden Butler und Ciel war sich sicher, dass Sebastian sich auch mit den Gepflogenheiten in solch einem türkischen Bad auskannte, war der doch in seinem Leben schon ziemlich viel herumgekommen. „Wenn ich Euch nun bitten dürfte Platz zu nehmen Mylord.“, sagte Sebastian, der genau wie die anderen drei Männer ausschließlich mit einem kurzen Handtuch um die Hüften bekleidet war, während er einladend auf eine der Nischen deutete, die entfernt an eine Dusche mit einem Sitz aus Stein erinnerte, allerdings gab es keinen Duschkopf oder ähnliches, nur zwei in die Wand eingelassene Wasserhähne und einen kleinen Eimer aus Holz. Mit gesenktem Kopf ließ sich der Earl auf dem schmalen Sitz nieder. Er schaffte es einfach nicht Sebastian in die Augen zu sehen, er würde sofort wieder an die Dinge denken müssen die sie miteinander getan hatten und dann würde sicherlich auch Prinz Soma bemerken, dass sich an der Beziehung zwischen ihm und seinem Butler etwas geändert hatte. Nicht, dass er nicht auch ohne Blickkontakt daran denken müsste, was für ein hervorragender Küsser sein schwarzhaariger Butler war, aber es machte ihn wahnsinnig, wenn Sebastian ihn mit diesem Blick ansah, diesem Blick der davon sprach, dass das letzte Wort zwischen ihnen noch nicht gesprochen, der letzte Kuss noch nicht getauscht worden war. Mit aller Macht versuchte Ciel seine verkrampften Muskeln zu entspannen, als Sebastian das Wasser aufdrehte, den kleinen Holzeimer auffüllte und dann abwechselnd heißes und kaltes Wasser über ihm ausschüttete. „Damit wird Euer Stoffwechsel angeregt, die Blutzirkulation in Eurer Haut-“ „Halt einfach deinen Mund Sebastian.“, viel er seinem Butler ungehalten ins Wort, er wollte dieses scheinheilige Gefasel jetzt nicht hören. „Sehr wohl Mylord.“, gab dieser mit einem belustigten Lächeln in der Stimme zurück, schob die langen Finger seiner linken Hand in sein feuchtes Haar, strich es ihm aus dem Gesicht und zwang ihn so sanft aber bestimmt seinen Kopf in den Nacken zu legen, nur um ihm dann einen Eimer mit angenehm warmen Wasser über seinen dunklen Schopf zu kippen. Ciel konnte nicht umhin festzustellen, dass diese Art der Reinigung etwas für sich hatte, wären er und Sebastian allein, hätte er es sogar genießen können dessen sanfte Hände auf seinem Körper zu spüren, aber unter Somas und Agnis wachsamen Augen, die ihn gespannt beobachteten um herauszufinden, ob er diesen Besuch hier auch wirklich genoss, war es ihm unmöglich sich fallen zu lassen. Kurze Zeit später spürte er Sebastians Hand an seinem Arm, wie er ihn sanft dazu drängte sich zu erheben und zu der großen, runden Plattform dirigierte, wo bereits der junge Inder auf dem Bauch lag und sich von Agni abschrubben ließ, das Gesicht zu einem entzückten Lächeln verzogen. „Ohhh, Ciel, das ist so herrlich! Komm, leg dich her, hier ist genug Platz für zwei!“, lockte Soma ihn zu sich, rückte etwas zur Seite und deutete auf die frei gewordene Fläche neben sich. Gerade wollte sich Ciel auf dem warmen gefliesten Untergrund ausstrecken, als er plötzlich bemerkte, wie sich flinke Finger an dem Handtuch um seine Hüften zu schaffen machten. „Was soll das!?“, verlangte er zu wissen und entriss Sebastian das weiße Tuch, um es sich mit einem hochroten Kopf vor die Hüften zu halten. „Mylord, wie soll ich Euch denn waschen, wenn Ihr nicht nackt seid? Die Menschen die diese Einrichtung erfunden haben, legten sehr viel Wert auf die körperliche Hygiene und-“ „Ist ja gut!“, keifte Ciel, riss sich das Tuch von den Hüften und warf es seinem Butler an den Kopf. Schnell ließ er sich nach vorne sinken, legte sich auf dem Bauch auf die warmen Fließen und hoffte, dass niemand bemerken würde, wie unglaublich peinlich und unangenehm ihm das alles war. Er musste zugeben, irgendwie fühlte sich das tatsächlich gut an. Der Untergrund war glatt und feucht, wärmte ihn auf angenehme Art und Weise und wenn er seinen Kopf nach links drehte, weg von den nackten Füßen des Prinzen könnte er fast vergessen, dass er hier nicht allein mit Sebastian war, der sich mittlerweile ebenfalls auf die Plattform begeben hatte und nun an seiner Seite kniete. Mit einem leisen Seufzen schloss Ciel seine Augen, ließ seinen Kopf auf seine verschränkten Arme sinken, versuchte sich mit aller Macht zu entspannen und wäre vor Schock fast zusammengezuckt, als auf einmal etwas Kaltes auf seinen bloßen Rücken tropfte. Zischend atmete er ein und wollte schon entrüstet auffahren, als sich warme Hände auf seinen Rücken legten und ihn mit sanfter Gewalt wieder nach unten drückten. Es dauerte einen Moment, bis er die kalte Masse als eine Art Paste identifizierte, versetzt mit vielen kleinen, kaum merklichen Schleifpartikeln, die bei jeder Bewegung angenehm seine Haut reizten. Fast einem rauen Schwamm gleich, glitten Sebastians Hände in gleichmäßigen Bewegungen über seinen Rücken, massierten ihn und schrubbten ihn mit dem Peeling, bis seine Haut prickelte und er fast angefangen hätte zu schnurren, so wohl fühlte er sich. Das Selbe wiederholte sein Butler an seinen Armen, glitt dann hinab zu seinen Füßen, wo er ihm mit einer hervorragend ausgeführten Druckpunktmassage den einen oder anderen Seufzer entlockte, um sich dann über seine Waden und Oberschenkel langsam mach oben zu arbeiteten. Von der einen auf die andere Sekunde war es vorbei mit der Entspannung. //Was hat dieser Verrückte vor? Er kann doch nicht…!// Und wie der konnte! Ciel musste sich mit aller Gewalt auf die Unterlippe beißen um das erregte Stöhnen zu unterdrücken das sich seinen Hals hinaufgeschlichen hatte, als Sebastians Hände sich nun an den Innenseiten seiner Oberschenkel zu schaffen machten. An der Bewegung selbst hatte sich nichts geändert, aber hier war er so empfindlich, dass jede weitere Berührung ihn dazu brachte, sich am liebsten in heller Verzückung auf dem harten Untergrund zu winden und sich diesen verwöhnenden Händen entgegenzudrücken. Die weiche Haut an dieser Stelle seines Körpers reagierte schon fast erschreckend intensiv auf die sanften Berührungen, und auch das stete Reiben der Paste machte es nicht besser, im Gegenteil. //Er muss doch merken, wie sich das für mich anfühlt!//, dachte Ciel verzweifelt und spürte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen, so sehr versuchte er ruhig liegen zu bleiben, nicht auszudenken was passieren würde, sollte der indische Prinz neben ihm bemerken, in was für einem Zustand er sich befand! „Oh mein Gott!“ Als er plötzlich Sebastians sanfte Finger spürte, wie sie in einer fließenden Bewegung zwischen seine Pobacken glitt um ihn auch dort zu reinigen, konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Ein leises Zischen schlüpfte an seinen fest zusammengepressten Lippen vorbei und hallte wie Donnergrollen in dem kleinen Raum wieder. Zitternd presste er seine Augen zusammen, sein ganzer Körper verkrampfte sich und wenn Sebastian nicht sofort seine Finger von ihm nehmen würde, würde ein Unglück geschehen, das nicht einmal dem naiven Inder entgehen konnte. „Ist alles in Ordnung Ciel? Geht’s dir nicht gut?“, wollte der auch direkt wissen, machte sich anscheinend Sorgen um seinen jungen Freund. „Gefällt dir das nicht? Und ich dachte, du hättest genauso viel Spaß wie ich!“, brachte Soma mit weinerlicher Stimme hervor, schien tatsächlich nicht zu bemerken was den Earl so in Aufruhr versetzte. „Nein! Nein, nein, alles in Ordnung!“, presste Ciel zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor, am liebsten würde er aufstehen und aus dem Raum rennen, aber dann würde jeder sehen können, dass die entspannende Massage seines Butlers alles andere als beruhigend auf ihn wirkte. „Dann lass uns jetzt gehen, in Ordnung?“ //Nein! Ich kann nicht aufstehen!// Panik durchflutete ihn, wenn er sich jetzt erheben würde, völlig egal ob er es schaffen würde sich das Tuch um die Hüften zu binden bevor Soma ihn genauer musterte, DIESE Tatsache konnte man einfach nicht übersehen. //Sebastian du…! Ich hasse dich!// Ein eisiger Schwall eiskalten Wassers ließ ihn mit einem spitzen Schrei aufspringen. „Iiiihhhhh! Bist du denn des Wahnsinns!“, schrie er seinen grinsenden Butler an, der mit seinem nun leeren Eimer vor ihm stand und unverhohlen seine Mitte fixierte. „Verzeiht mir junger Herr, aber Ihr schient mir eine kleine Abkühlung gebraucht zu haben, und das Peeling musste auch noch abgespült werden und so dachte ich mir, ich schlage zwei Fliegen mit einer Klappe.“ „Du… du…!“, brachte er mühsam keuchend und am ganzen Körper schlotternd hervor bis ihm aufging, dass sich das Problem, das er bis eben gehabt hatte, mit dem kalten Wasser von einem Moment auf den anderen verflüchtigt hatte. Allerdings verzichtete er auf ein erleichtertes Aufatmen, was fiel diesem Widerling ein ihn erst derart in Hitze zu bringen und ihm dann eine eiskalte Dusche zu verpassen, und das auch noch vor Publikum?! Bebend aus lauter Empörung öffnete und schloss er immer wieder seine Fäuste und wusste nicht wohin mit seiner Wut und der immer noch schwellenden Erregung, die auch das kalte Wasser nicht vollständig hatte löschen können. Der indische Prinz und sein Diener indes beobachteten das Schauspiel einigermaßen ratlos und wussten nicht, was sie von dem befremdlichen Verhalten des Earls halten sollten. TBC Kapitel 10: Der Sünde verfallen ------------------------------- Eine Stunde später betraten sie Londons exklusivsten und begehrtesten Gentlemens Club, Almacks. Ciel war in den vergangenen zwei Jahren schon öfters hier zu Gast gewesen um mit dem einen oder anderen Geschäftspartner in entspannter Atmosphäre Verträge abzuschließen und anschließend dem Glücksspiel zu frönen, nicht, dass er spielsüchtig wäre, das könnte er sich in seiner Position gar nicht leisten, aber diese Art von Unterhaltung förderte in Adelskreisen das gemeinsame Miteinander und brachte die Männer einander auf ein Art näher, wie Geld allein es niemals zu Stande bringen würde. Männer waren eben doch allesamt Kinder mit einem ausgeprägten Spieltrieb, und Ciel wusste diese Tatsache ausgezeichnet zu seinem Vorteil zu nutzen. Einer der Kellner erkannte ihn und brachte ihn zu seinem angestammten Platz, einem kleinen Tisch in einer der Ecken, wo weiche Ledersessel bereitstanden und zwei kleine Paravents zumindest einen Hauch von Privatsphäre vermittelten. „Setzen wir uns doch! Ihr auch Agni und Sebastian, heute ist ein besonderer Tag!“, erklärte der Prinz euphorisch und ließ sich in einen der weichen Sessel sinken, legte den Kopf zurück und schloss entspannt die Augen. Sebastian warf noch einen kurzen Blick in Richtung Ciel und wartete auf dessen Reaktion, bevor auch er sich niederließ und sich zumindest den Anschein gab sich zu entspannen. Außer in einer Kutsche sah man den Butler äußerst selten sitzen, er zog es vor hinter seinem Herrn zu stehen, immer bereit dessen Wünsche zu erfüllen, zumindest war dies das Bild, dass ein jeder von dem schwarzgewandeten Butler des Earls haben musste. Mit der geschmeidigen Eleganz einer Katze ließ sich Sebastian in den Stuhl neben Ciel sinken, nachdem dieser selbst Platz genommen hatte und beobachtete seinen Herrn aufmerksam aus den Augenwinkeln. Ciel war immer noch wütend. Und erregt. Aber in erster Linie wütend. Das hätte wirklich ins Auge gehen können, er konnte nur von Glück reden, dass Prinz Soma so ein einfältiger Kerl war, der nichts um sich herum mitbekam was ihn nicht direkt selbst betraf. Seine Gedanken wurden unterbrochen als ein Kellner an den Tisch trat und die bereits beim Eintreten bestellten Getränke brachte. Zähneknirschend wartete er, dass Soma seinen langatmigen Tost auf ihn zu Ende brachte und leerte dann sein Glas fast komplett in einem Zug, er musste sich dringend beruhigen. Das hier war sein Junggesellenabschied und wenn er schon hier sein musste, konnte er sich auch genauso gut entspannen, aber auch nach dem zweiten Glas 200 Jahre alten Sherry wollte sich keine Entspannung bei ihm einstellen, eher war das Gegenteil der Fall. „Sebastian, hol mir etwas zu essen!“, befahl er knapp und musste sich zusammennehmen um seine Zunge daran zu hindern, irgendwelche Kapriolen in seinem Mund zu schlagen, er vertrug einfach keinen Alkohol, aber anders wusste er seine flatternden Nerven nicht zu beruhigen. Gehorsam erhob sich sein Butler, wollte sich gerade auf die Suche nach irgendwelchen Knabbereien machen die auf den Tischen der anderen Gäste standen, als ihm noch etwas einzufallen schien. Mit einem sanften Lächeln beugte er sich, den Rücken dem Prinzen und dessen Diener zugewandt, Ciel und seinen Kopf somit vor ihren Blicken abschirmend zum Ohr seines Herrn hinunter, brachte seine Lippen viel näher als nötig an das wie er wusste empfindliche Sinnesorgan, und fragte betont unschuldig: „Und an was genau habt Ihr da gedacht?“ Ciel spürte wie ihm augenblicklich heiß wurde. Das war doch nicht zu fassen! Was viel diesem Kerl ein ihn in aller Öffentlichkeit so… so... Nun gut, er machte ja gar nichts, dennoch stand der junge Earl kurz davor aus der Haut zu fahren als er sich erinnerte, wie Sebastian noch Stunden zuvor sinnlich über sein Ohr geleckt und ihn damit zum Keuchen gebracht hatte, wie sehr wünschte er sich doch… „Vergiss es! Lass mich aufstehen!“, versetzte er gereizt, schob seinen Butler mit einer Hand von sich und versuchte sich zu erheben, allerdings wurde ihm bei seiner plötzlichen Gewichtsverlagerung etwas schwindlig und hätte Sebastian nicht so schnell reagiert, wäre er direkt wieder nach hinten umgefallen. „Was habt Ihr vor?“, wollte Sebastian mit ruhiger Stimme wissen und Ciel würde ihn am liebsten schlagen für seinen so widerlich unschuldigen Gesichtsausdruck, diese Heuchelei würde ihn noch in den Wahnsinn treiben! „Na was glaubst du wohl!“, giftete er, entriss Sebastian seinen Arm als er wieder einen einigermaßen sicheren Stand hatte und wandte sich nach einer unbestimmten Geste Richtung Soma und Agni in Richtung der Toiletten. Er kam genau zwei Schritte weit, als er plötzlich merkte wie das Zimmer nach rechts kippte und er einen großen Schritt zur Seite machen musste, um das plötzliche Ungleichgewicht auszugleichen. „Ich werde Euch begleiten Mylord, wie es scheint, birgt der Weg das eine oder andere tückische Hindernis das es gilt gekonnt zu umschiffen.“, erklärte Sebastian mit einem süffisanten Grinsen und griff nach seinem Arm um ihn zu stützen. Ciel konnte die neugierigen Blicke der anderen Personen im Raum fast schon körperlich spüren und wagte es nicht Sebastian zurückzuweisen, wollte nicht noch mehr Aufmerksamkeit erregen und ließ sich von dem Mann, vor dem er eigentlich gerade versucht hatte zu fliehen, auf die Toilette begleiten. Die Stelle an der er Sebastians Hand durch den Stoff seines Jacketts spüren konnte brannte wie Feuer und bis sie endlich ihr Ziel erreicht hatten war ihm, als stünde sein ganzer Körper in Flammen. Sein Kopf schwirrte, ihm war schwindelig und er war sich plötzlich nicht mehr sicher, warum er eigentlich vor dem Mann an seiner Seite Abstand halten sollte, fühlte sich dessen Nähe doch so herrlich an, vermittelte ihm ein Gefühl der Geborgenheit und versetzte ihn so in Aufruhr, wie er es noch nie zuvor gespürt hatte. Unsicher setzte er einen Fuß vor den anderen, bemühte sich nicht zu stolpern oder sich andern artig zu blamieren und beschloss, dass mehr Nähe zu seinem Butler noch mehr Stabilität bedeutete und so lehnte er sich an die Seite des hochgewachsenen Mannes neben sich und ließ sich zu einer der Kabinen bringen, nie würde er sich an eines dieser Pissoire stellen, und seine edelsten Teile Gott und der Welt präsentieren, so weit käme es noch! Allerdings… Er musste ja gar nicht. Kurz bevor er die kleine Kabine betrat blieb er stehen, schüttelte verwirrt den Kopf und versuchte sich zu konzentrieren. Dann wandte er sich um, schob Sebastians Hand von seinem Arm und wankte hinüber zu einem der drei großen weißen Waschbecken an der Wand, wo er sich schwer dagegen lehnte und einen Blick in den Spiegel riskierte, der vor ihm an der Wand hing. //Meine Güte, ich sollte weniger trinken…//, dachte er und fuhr sich mit einer Hand durch die dunklen Strähnen. Sein Blick wanderte unstet durch den Raum, doch dann entdeckte er seinen Butler der etwa zwei Meter hinter ihm stand, fing seinen Blick ein und fixierte ihn. Mit ruhigen Schritten näherte sich der schwarzhaarige Mann, stellte sich ganz nahe hinter ihn, griff nach einem den Handtücher, die auf einem kleinen Regal gegenüber lagen, lehnte sich an ihm vorbei, befeuchtete das weiche weiße Tuch und strich ihm dann sanft über sein erhitztes Gesicht. „Geht es Euch gut Mylord?“ „Hmm…“, gab Ciel vage zurück, er hatte seine Augen geschlossen und genoss sie zarte Berührung in seinem Gesicht, wie wohltuend sich die Kühle auf seiner Haut anfühlte, er könnte ewig hier so stehen und einfach nur den Moment genießen. „Verzeiht, dass ich es nicht verhindern konnte, dass der Unterricht von Prinz Soma und Agni gestört wurde.“, erklärte er weiterhin, strich ihm mit sanften Bewegungen über Stirn und Wangen, glitt dann seinen Hals hinab und verschaffte Ciel so zumindest einen Hauch von Erfrischung. „Schon gut, du kannst ja nichts dafür.“, brummte der junge Mann und gab sich ganz dem Gefühl der Geborgenheit hin, das er stets in den Armen Sebastians empfand, lehnte sich mit seinem Rücken an dessen breite Brust und entspannte sich. Als er dann Sebastians Finger in seinem Nacken spürte, wie ihn die kundigen Finger sanft massierten war er vollends soweit, dass er sich am liebsten schnurrend auf den Boden gelegt hätte. Fast wären ihm die Beine weggeknickt, hätte Sebastian ihn nicht aufgefangen, herumgedreht und auf den Zwischenraum zwischen zwei der Waschbecken gesetzt. In Ciels Kopf drehte sich alles und er hatte einen Moment lang Probleme zu erkennen, dass Sebastian nun vor ihm, und nicht mehr hinter ihm stand. Mühsam blinzelte er zu seinem Butler hoch, dachte darüber nach, was sie heute Nacht noch alles hätten tun können und nun verpassen würden wegen dieser elenden Nervensäge und deren Schoßhund, bekam daraufhin hochrote Ohren und schlug sich peinlich berührt die Hände vor das brennende Gesicht. „Was ist mit Euch Mylord? Kann ich irgendetwas für Euch tun?“, fragte Sebastian nach, und einmal mehr war Ciel sich nicht sicher, ob aus den Worten des Butler wirkliche Sorge sprach, oder ob er sich viel mehr heimlich über ihn amüsierte. „Nein… ich…“, begann er, stockte aber, weil er vergessen hatte, was er eigentlich sagen wollte. In der nächsten Sekunde spürte er Sebastians Hand an seinem Kinn, wie er sanft seinen Kopf nach oben zwang und mit der anderen Hand seine eigenen vom Gesicht wischte. „Geht es Euch gut?“, hakte er ein weiteres Mal nach, beugte sich etwas weiter zu ihm hinunter, viel näher als nötig, und blickte ihm tief in sein verbliebenes Auge. Sebastians Geruch hüllte ihn ein, seine Wärme verbrannte ihn und wenn er ihn nicht sofort küssen würde, würde er sterben, dessen war er sich zu hundert Prozent sicher. „Sebastian…!“ TBC AN: Entschuldigt bitte die lange Wartezeit, ich hab schlicht das Hochladen vergessen! D: Ihr dürft mich gerne nerven wenn ich wieder zu lange brauche, ist echt schlimm mit mir! xD https://www.facebook.com/pages/ReWeJuIs/373472609331767?ref=hl <- Meine FB Autorenseite, wer mag, darf die gerne liken, ich freu mich!^^ (falls ichs nicht schon mal erwähnt hab.... *pfeif*) Kapitel 11: Rückzug ------------------- „Sebastian…“ „Was wünscht Ihr Mylord?“, drangen die Worte ein zweites Mal in dieser Nacht an sein Ohr und allein der Gedanke an das, was ihnen beim ersten Mal gefolgt war, ermunterte Ciel seine Arme zu heben und seine bebenden Fingerspitzen sanft an Sebastians Gesicht zu legen. Mit großen Augen verfolgte er die Bewegung seiner Finger, wie er schon fast andächtig über die blasse glatte Haut strich, er konnte es nicht fassen, wie so viel Perfektion, so viel Schönheit in einem einzigen Körper vereint sein konnten. Langsam ließ er seine Hände nach hinten wandern, schob seine Finger in das dichte schwarze Haar, das sich genauso weich anfühlte wie es ausgesehen hatte, packte die seidigen Strähnen fester und zog den Kopf seines Butlers dann langsam, aber unerbittlich zu sich hinunter, bis ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. „Sebastian…“, wiederholte er, ihm war immer noch schwindelig, aber sein Butler gab ihm Halt, seine Hände lagen fest um seine Taille und stützten ihn. „Ja?“ „Willst du mich küssen?“, hauchte er gegen die Lippen des Teufels, er würde explodieren wenn er nicht gleich dessen Lippen auf seinen spüren würde, aber er musste einfach wissen, ob Sebastian es auch wollte. „Wenn Ihr es wünscht Mylord.“ „Nein, das ist keine Antwort auf meine Frage. Willst du mich küssen?“, forderte Ciel ein zweites Mal, er musste es einfach wissen! „Nun, wenn Ihr auf eine Antwort besteht, ja, ich will es, aber das wird Euch nur-“ Weiter kam der schwarzhaarige Butler nicht. Was auch immer er seinem Herren noch sagen wollte, für Ciel spielte es keine Rolle mehr. Mit einem beherzten Ruck zog er Sebastian zu sich heran und presste ihm schon beinahe ungestüm seine Lippen auf den Mund. Ein weiteres Mal war es ihm gelungen seinen Butler zu überraschen, denn der brauchte einen Moment bis er reagierte, und Ciel verspürte eine Sekunde lang eine fast übermenschliche Angst in sich, dass Sebastian ihn zurückweisen würde, auch wenn er insgeheim wusste, dass das völliger Blödsinn war, aber irgendwann im Lauf der letzten Tage war es ihm wichtig geworden, dass Sebastian das alles auch wollte, und nicht nur stur über sich ergehen ließ, einfach weil er als sein Herr und Meister den Befehl dazu gegeben hatte. Ein äußerst gefährlicher Wunsch, das war dem jungen Earl durchaus bewusst, aber selbst alle Logik und alle Vernunft dieser Welt konnten ihm nicht mehr helfen, als Sebastian seinen Kuss schließlich erwiderte, sich verlangend an ihn presste und seine starken Arme um ihn schlang, als wolle er ihn nie wieder loslassen. Wie ein Ertrinkender klammerte er sich an Sebastian, küsste seinen Butler mit solch einer Leidenschaft, die ihn fast selbst erschreckte. Fast wie von selbst öffneten sich seine Lippen, ließen seine Zunge hervorschlüpfen und gierig über die wundervollen Lippen Sebastians fahren, auf das der Teufel ihn willkommen hieß, was dieser auch keinen Moment lang zögerte zu tun. Heißes Verlangen durchströmte den jungen Mann, als er tief in die Mundhöhle Sebastians eintauchte, genoss dessen Geschmack und Wärme, ließ sich von seinen Zärtlichkeiten tragen und verlor sich in dem sanften Spiel ihrer Zungen, am liebsten würde er nie wieder seine Augen öffnen. Ein leises Quietschen riss ihn unsanft wieder zurück in die Realität, doch in der gleichen Sekunde in der Ciels Verstand ihm sagte, dass sich gerade die Tür zu Toilette öffnete und irgendjemand im Begriff stand ihn dabei zu erwischen wie er mit seinem Butler dieser Art zugange war, wurde er schon herumgewirbelt und fand sich wieder stehend, zwar immer noch mit einem hochroten Gesicht, aber immerhin auf seinen eigenen Füßen und mit züchtigem Abstand zu seinem Butler vor einem der Waschbecken wieder. „Schönen guten Abend Earl Phantomhive. Meinen Glückwunsch, wie ich hörte soll morgen Eure Hochzeit mit der bezaubernden Lady Elizabeth stattfinden? Ich wünsche Ihnen beiden von Herzen alles Gute für die Zukunft.“, sagte ein hochgewachsener Mann, der gerade den Raum betrat und wohl erkannte, wer sich da leicht schwankend an dem weißen Porzellan festklammerte. „Vielen Dank, Lord Hastings, das ist sehr freundlich von Euch.“, erwiderte Ciel höflich als er einen seiner Geschäftspartner erkannte, während er ihn innerlich zur Hölle wünschte. Er hatte Mühe einen klaren Blick beizubehalten, brauchte seine ganze Konzentration um aufrecht stehen zu bleiben. Seine Knie zitterten als er den Mann beobachtete, wie er eine der Kabinen betrat, dann bedeutete er Sebastian mit einer schnellen Bewegung wieder näher zu treten, packte ihn am Kragen, presste noch einmal verlangend seine Lippen auf die des Butlers und zog ihn dann noch weiter zu sich hinunter, brachte sein Ohr direkt an seine Lippen, um Sebastian zu sagen was er sich wünschte. „Sebastian ich befehle dir, bring mich nach Hause, und zwar auf dem schnellsten Weg!“, zischte er seinem Butler ins Ohr, sah noch wie sich dessen Augen verwundert weiteten, dann fand er sich auch schon auf den starken Armen seines Dieners wieder, als der sich schützend über ihn beugte und mit einem gewaltigen Satz kurzerhand durch das eigentlich für zwei Personen viel zu kleine, und zu allem Überfluss auch noch geschlossene Fenster der Toilette sprang um dann in Windeseile mit ihm durch die menschenleeren Straßen von London zu rasen, dem Anwesen der Phantomhives entgegen. „Was ist mit Prinz Soma und Agni? Haltet Ihr es nicht für unhöflich sie einfach so zurückzulassen?“, versuchte Sebastian an seinen Anstand zu appellieren, wurde dabei aber nicht langsamer. „Die sind mir egal, ich wollte das von Anfang an nicht. Die werden schon irgendwann merken, dass wir nicht mehr da sind.“, gab Ciel entschlossen zurück, ihm war bewusst, dass sein Verhalten nicht gerade Gentleman like war, aber im Prinzip interessierte ihn das nicht. „Hast du Mitleid mit ihnen? Willst du zurück und dich von ihnen verabschieden?“, fragte Ciel mit leisem Spott in der Stimme. „Wenn mein Herr mir einen Befehl gibt, liegt es weder in meiner Macht, noch in meinem Bestreben mich ihm zu widersetzen, das wisst Ihr doch junger Herr, nicht wahr?“, entgegnete Sebastian aalglatt und entlockte Ciel damit ein Lächeln. //Der windige Hund versteht es sich die Dinge so zu drehen, wie es ihm gerade in den Kram passt.//, dachte er, schloss dann die Augen und versuchte sich zu entspannen, bald schon würden sie ihr Ziel erreicht haben, und was ihn dann erwartete, was sie dann tun würden lag auf der Hand und wenn Ciel ehrlich zu sich selbst war wusste er nicht, welches der Gefühle die in ihm tobten denn nun überwog. Das Verlangen nach seinem Butler oder die Angst vor diesem und seinen eigenen Gefühlen, die ihn zu dieser unüberlegten Handlung trieben. Er wusste, dass er einen Fehler machte, aber um nichts in der Welt würde er Sebastian heute Nacht wegschicken und gnade Gott demjenigen der es wagte, ihn heute noch einmal zu stören! Sie erreichten das Anwesen schneller als es Ciel lieb gewesen wäre. Es war mittlerweile weit nach Mitternacht, nicht einer der Bediensteten war mehr wach und hinter keinem der Fenster brannte noch Licht. Sebastian machte ich nicht die Mühe die Haustüre zu benutzen, das Fenster zum Schlafzimmer des Earls stand offen und mit einem gewaltigen Satz sprang der Teufel mit seiner süßen Last auf das bestimmt fünfzehn Meter hoch gelegene Fensterbrett , wischte mit einer entschiedenen Bewegung die in der lauen Nachtluft wehenden Vorhänge bei Seite und stieg mit einem anmutigen Schritt in den Raum hinein. „Wir sind da Mylord.“, flüsterte er dem jungen Earl ins Ohr, der trotz der Kürze des Weges fast eingeschlafen war. „Gut.“, brummte Ciel und treckte seine Beine zum Zeichen, dass er heruntergelassen werden wollte. Jetzt war es also so weit. Die Stunde der Wahrheit war angebrochen. Unschlüssig stand Ciel einfach nur da und blickte zu Sebastian auf, der ihn mit einem sanften Lächeln musterte. Jetzt, da es schien als würde ihnen nichts mehr im Wege stehen beschlichen ihn leise Zweifel über die Richtigkeit seines Handelns. Er hatte immerhin eine Verantwortung zu tragen, konnte er das wirklich tun? Und was wäre danach? Die Entschlossenheit die ihn auf dem Weg hierher noch erfüllt hatte kam ins Wanken. Unsicher suchte er in den Augen Sebastians nach einer Antwort, die in der Finsternis, die nur von den sanften Strahlen des Mondlichts erhellt wurde, in einem bedrohlichen Rot schimmerten. //Und was passiert dann morgen? Kann ich Lizzy dann wirklich noch heiraten? Ich würde sie betrügen. Es wäre eine Lüge. Ich bin jetzt schon viel zu weit gegangen.// Ciels Kopf war auf einmal so klar wie schon seit Tagen nicht mehr und mit einem Mal wurde ihm die ganze Tragweite dessen was er beinahe getan hätte bewusst, er konnte das einfach nicht tun, er konnte all die Menschen die ihm wichtig waren nicht so enttäuschen. Das konnte er Lizzy einfach nicht antun. Traurig ließ er seinen Kopf sinken. Er musste sich mehrmals räuspern bevor er seine schmalen Schultern straffte, sich kerzengerade aufrichtete und dann entschlossen Sebastians Blick erwiderte. „Ich möchte jetzt schlafen Sebastian.“, erklärte er mit aller Autorität die er aufbringen konnte und ignorierte den gepeinigten Aufschrei in seinem Inneren, es gab Wichtigeres als das was er wollte. Angespannt beobachtete er Sebastian dabei, wie der auf seine Worte reagierte. Für einen Moment hatte er den Eindruck, als würde etwas in dessen Augen aufflammen und als würde es um seine Mundwinkel gefährlich zucken, seine Aura schien sich zu verdunkeln, aber schon im nächsten Moment war es vorbei und Sebastian war wieder ganz er selbst, legte sich seine rechte Hand über sein Herz uns ließ sich in eine tiefe Verbeugung sinken. „Ganz wie Ihr wünscht, junger Herr.“ TBC Kapitel 12: Die letzte Lektion in Sachen Liebe ---------------------------------------------- //Ich tue das Richtige! Ich tue das Richtige!//, versuchte sich Ciel selbst einzureden, während er spürte wie sich ihm die Kehle zuschnürte. Er hatte irgendwie in seinem tiefsten Inneren gehofft, Sebastian würde ihm widersprechen, würde sich nach allem was zwischen ihnen vorgefallen war nicht so einfach zurückweisen lassen, aber dann wurde ihm klar, dass Sebastian das nicht einmal gekonnt hätte wenn er wollte, völlig egal wie es in seinem Herzen aussah, er musste ihm gehorchen, ob es ihm nun passte, oder nicht und Ciel konnte nicht sagen, ob ihn das nun erleichterte, oder frustrierte. Angespannt ging er zum Bett hinüber und ließ sich auf die weiche Matratze sinken, damit Sebastian anfangen konnte ihn bettfertig zu machen. Mit demütig gesenktem Kopf ließ sich sein Butler zu seinen Füßen niedersinken und öffnete die Schnallen an seinen Schuhen, zog sie ihm aus und ging dann dazu über ihm seine Strümpfe von seinen Beinen zu streifen. Ciel musste sich eisern zusammennehmen um nicht bei jeder Berührung seines Dieners zusammenzuzucken, jede Stelle die der Teufel berührte stand augenblicklich in Flammen und er litt Höllenqualen bei dem Versuch sich nicht der Versuchung hinzugeben und sich in die Arme Sebastians zu werfen, alle Verantwortung, allen Stolz und alle Ehre links liegen zu lassen und sich einfach der Leidenschaft hinzugeben, die Erfüllung anzunehmen die ihn in den Armen seines Butlers erwarten würde. Er blieb standhaft. Selbst als Sebastian ihm sein Hemd von den Schultern streifte, er dessen sanfte Finger, verhüllt vom zarten Stoff seiner Handschuhe über seine Haut gleiten spüren konnte, zwang er sich bewegungslos sitzen zu bleiben, sich möglichst nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihn das alles gleichzeitig schmerzte und reizte, er durfte einfach nicht nachgeben. Sebastian hingegen schien solcherlei Probleme nicht zu kennen. Seine Bewegungen waren professionell, seine Finger verweilten nie länger als nötig auf dem gleichen Fleck, übten nicht mehr Druck aus als nötig und vermittelten Ciel das Gefühl, als hätte er sich alles was in den letzten Stunden zwischen ihnen vorgefallen war lediglich eingebildet. //Ist es ihm egal? Kann er das wirklich so einfach auf die Seite schieben? Macht ihm das gar nichts aus?//, fragte sich Ciel und spürte den bohrenden Schmerz in seiner Brust, er hatte wirklich geglaubt, dass Sebastian das alles genauso sehr wollte wie er, aber wenn er jetzt sah wie kalt sich der Teufel ihm gegenüber verhielt, tat es ihm in der Seele weh. Er wusste, es war absolut unsinnig, aber er wünschte es sich trotzdem von Herzen, dass Sebastian sich auf irgendeine Weise anmerken lassen würde, dass es nicht spurlos an ihm vorüber ging, dass diese… dieses… was auch immer das zwischen ihnen war nun so einfach vorbei sein sollte. //Eigentlich sollte ich froh sein, dass er das so einfach akzeptiert, alles andere würde es mir noch schwerer machen, aber trotzdem…//, dachte Ciel und suchte Sebastians Blick als der sich aufrichtete, seine Arme nach oben drückte um ihm dann sein weißes Nachtgewand überzuziehen, nicht ohne dabei sein übliches sanftes Lächeln zur Schau zu stellen, für das Ciel ihn am liebsten geschlagen hätte. „Nun denn junger Herr,“, meinte Sebastian, beugte sich über ihn und hob einen Zipfel der großen schweren Bettdecke an, damit Ciel zwischen die Laken schlüpfen konnte. „Ich wünsche Euch eine gute Nachtruhe und alles Glück dieser Welt, dass Ihr morgen an der letzten verbliebenen Lektion, die wir nun leider nicht mehr üben konnten, nicht scheitern werdet.“, fuhr der Schwarzhaarige fort und Ciel spürte wie sein Herz schneller zu schlagen begann. Da war sie. Seine letzte Chance. Sebastian bot ihm eine letzte Möglichkeit, wie er ohne sein Gesicht zu verlieren doch noch schwach werden konnte. Aber das wollte er ja gar nicht, er musste stark bleiben! Andererseits… was, wenn diese letzte Lektion sich als wichtig erwies? Fragen kostete ja schließlich nichts, allein davon, dass er fragte um was für eine Lektion es sich handelte, würde er Lizzy ja nun nicht betrügen, das wäre vollkommen übertrieben. „Wovon redest du? Was soll das für eine Lektion sein? Ich dachte, du hast mir alles was es zu wissen gibt beigebracht?“, fragte Ciel und versuchte seine Stimme dabei so emotionslos wie irgend möglich zu halten, er fühlte sich hin und her gerissen, sein ganzer Körper kribbelte, seine Hände begannen zu zittern und sein Herz klopfte ihm bis zum Hals und ihm wurde bewusst, dass er sich auf wirklich verdammt dünnem Eis bewegte. „Nun Herr, es lag auch in meiner Absicht diese letzte Lektion in unserem… Privatunterricht unterzubringen, da es nicht gerade einfach sein wird diese ganz allein für sich genommen zu üben, dafür sollten gewisse Grundvoraussetzungen gegeben sein, sonst erweist sich die Übung leider als völlig sinnlos.“, erklärte ihm Sebastian, wartete geduldig bis Ciel sich unter der Decke eingekuschelt hatte und steckte dann die Enden um ihn herum fest. „Was meinst du damit?“, brachte der junge Earl mühsam hervor, er hatte das Gefühl, als würde er an einem Abhang stehen, und als würde ihn jedes Wort näher an den Rand drängen, viel fehlte ohnehin nicht mehr und er würde fallen, nur wusste er nicht, ob er den Gedanken daran so abwegig und schrecklich fand wie er eigentlich sollte. „Erklärs mir.“, forderte er dann bestimmt und hielt unbewusst seinen Atem an, während er Sebastian dabei zusah, wie der sich in einer Anmutigen Geste vor ihm verbeugte. „Ich spreche von der Kunst der Zurückhaltung Mylord.“ //Pah! Als hätte ich darin nicht schon genug Übung, schau mich doch an! Ich finde mehr Zurückhaltung geht kaum.// „Was soll daran so schwer sein?“ Verächtlich verzog Ciel das Gesicht und wollte sich gerade zur Seite drehen, als er das spöttische Lächeln auf Sebastians Lippen bemerkte und stutzte. Hatte er womöglich etwas falsch verstanden? „Wenn Ihr erlaubt Mylord, erkläre ich es Euch. Für eine Dame ist es beim Liebesakt mehr als wünschenswert, dass eben jener sich über einen längeren Zeitraum als, nun sagen wir mal, zwei Minuten erstreckt. Ihr erinnert Euch noch, wie lange Ihr bei Eurer Hausaufgabe gebraucht habt um sie zu erfüllen? Lady Elizabeth wird nicht sehr glücklich sein, solltet Ihr schon nach kurzer Zeit zu einem abrupten Ende gelangen, da die Damen in den meisten Fällen den Akt auf eine andere Art genießen und deutlich mehr Zeit brauchen, um auf diese Weise Befriedigung zu erfahren, versteht Ihr was ich Euch damit sagen will? Es wäre also angebracht gewesen, Euch noch etwas in Zurückhaltung zu üben, denn solltet Ihr in dieser Hinsicht versagen, seid gewiss, dass alle Vorarbeit und jedes noch so kunstfertige Liebesspiel völlig umsonst gewesen sind.“, erklärte ihm Sebastian und Ciel spürte, wie sein Hals trocken wurde. Sein Butler würde ihn niemals belügen, wenn Sebastian ihm sagte, dass es für Lizzy ein totaler Reinfall wäre, wenn er sich nicht beherrschen konnte und es zu schnell vorbei war, dann würde er ihm das glauben. Aber konnte er wirklich so weit gehen? Konnte er wirklich, allein mit dem Gedanken daran, dass er das alles nur für seine zukünftige Frau tat, noch einmal zulassen, dass Sebastian ihm so nahe kam? Wie weit musste er gehen um diese Übung erfolgreich umzusetzen? „Was müsste ich tun um das zu üben?“, hakte er vorsichtig nach und hätte Sebastian am liebsten für das triumphierende Grinsen, das sich bei seinen Worten über dessen Gesicht legte, eine weitere saftige Ohrfeige verpasst. „Tja nun, Ihr selbst müsst eigentlich gar nichts tun, theoretisch würde es genügen, würdet Ihr Euch entspannen, es mir gestatten Euch in eine… bestimmte Stimmung zu versetzen und Euch dann zu gegebener Zeit versuchen zurückzuhalten, Euren sexuellen Höhepunkt hinauszuzögern.“, erklärte der Schwarzhaarige ihm in einem Ton, als würde er ihm lediglich erklären wie man Wasser zum Kochen brachte, als wäre das alles nichts vorüber man sich weiter Gedanken machen müsste. //Wenn ich mein Ziel nicht aus den Augen verliere, und die ganze Zeit an Lizzy denke, könnte ich es doch eigentlich wagen? Ich tue das schließlich nur für uns, persönliche Gefühle haben hiermit rein gar nichts zu tun.//, redete er sich ein und spürte, wie das Eis unter seinen Füßen knackte und kleine Risse bekam. „Gut. Tu was immer nötig ist Sebastian, wenn diese Lektion so wichtig für mich ist wie du sagst, dann hilf mir mich in Zurückhaltung zu üben, ich will L… meine zukünftige Frau nicht enttäuschen.“, forderte Ciel bestimmt und weigerte sich darüber nachzudenken, warum er es nicht über sich brachte den Namen seiner Verlobten auszusprechen, sie damit zu sich und Sebastian in dieses Zimmer und somit in sein Bett zu holen. „Ganz wie Ihr es wünscht Mylord.“, erwiderte Sebastian, zupfte die Decke wieder unter ihm hervor und schlug sie dann zurück, setzte sich neben ihn auf die Matratze, stützte sich mit einer Hand auf seiner anderen Seite ab um sich über ihn zu lehnen und schob den weichen Stoff des Nachthemdes nach oben, so dass Ciel nun mehr oder minder völlig entblößt unter ihm lag. Der Earl spürte wie ihm heiß wurde, seine Wangen glühten wie schon so oft in dieser Nacht und sein Hals war so trocken, dass er Schwierigkeiten beim Schlucken bekam. Schaudernd beobachtete er Sebastian dabei wie der seinen Blick über seinen Körper gleiten ließ, konnte ihn fast wie eine Berührung auf seiner brennenden Haut spüren und wusste nicht zu sagen, ob ihn das erregte oder beschämte. „Glotz nicht so, das ist mir unangenehm.“, brummte er leise als er spürte, wie das Blut sich in seiner mittleren Körperregion sammelte, und seinem Butler nur zu deutlich zeigte, dass sein Verhalten ihm vieles, aber ganz sicherlich kein Unbehagen bereitete. „Verzeiht mir Mylord, aber ich konnte einfach nicht widerstehen, Ihr seid einfach so…“, begann Sebastian, ließ seinen Blick noch einmal mit einer Intensität über seinen fast nackten Körper gleiten, die Ciel den Atem raubte und ihn schwindeln ließ, während er sich mit ruckartigen Bewegungen und mit Hilfe seiner Zähne aus seinen weißen Handschuhen schälte. „…perfekt.“ Kapitel 13: Des Teufels Gier, des Teufels Beherrschung ------------------------------------------------------ //Er sagt ich bin… perfekt//, dachte Ciel und brauchte einige Augenblicke bevor er merkte dass ihm dieses Kompliment ein verzücktes Grinsen ins Gesicht gezaubert hatte. Peinlich berührt brachte er seine Mimik wieder unter Kontrolle, räusperte sich, atmete noch einmal tief durch und war schließlich bereit mit der letzten Lektion in Sachen Liebe zu beginnen, die sein Butler ihm in diesem Zusammenhang beibringen konnte. „Fang an.“, forderte er und machte sich bereit, nun gleich Sebastians kühle Finger auf seiner fast vollständig erblühten Erektion zu spüren, schloss seine Augen, lehnte sich tiefer in die Kissen und versuchte an nichts zu denken, was mit schwarzen weichen Haaren, glühenden rostroten Augen und einer Haut so weich wie Seide zu tun hatte. Zischend sog er die Luft zwischen seine Zähne, und riss seinen Kopf nach oben während er gleichzeitig nach hinten zurückwich, als Sebastian in der nächsten Sekunde zur Tat schritt, allerdings auf ganz andere Art und Weise als Ciel das erwartet hatte. „Sebastian, Herrgott noch mal, was tust du da!“, kreischte er los, und versuchte sich verstört aus der Reichweite seines etwas verwirrt dreinblickenden Butlers zu bringen. „Warum hast du das gemacht“, verlangte er mit bebender Stimme zu wissen, sein Herz klopfte so laut und schnell in seiner Brust, dass es ihm vorkam, als würde sein ganzer Körper vibrieren, seine Hände zitterten und er bekam kaum Luft. „Hat es Euch den nicht gefallen Herr?“, fragte Sebastian verdutzt, die Verwirrung stand dem Teufel ins Gesicht geschrieben, ihm war offensichtlich nicht klar, wo das Problem seines Herren denn nun genau lag, schließlich war er der Meinung, dem Liebesspiel zwischen Mann und Frau auf diesem Weg relativ nah gekommen zu sein. „Das ist… ich… nein! Ja, also… warte!“, stotterte der junge Mann, schloss konzentriert die Augen und versuchte sich wieder zu beruhigen. Auf alles war er gefasst gewesen, aber nicht darauf, dass Sebastian seinen Schaft… in den Mund nehmen würde. Es hatte sich gut angefühlt, überwältigend, aber er hatte dem gewaltigen Ansturm der Gefühle die ihn bei dieser Berührung überrannt hatten einfach nicht standhalten können, darauf war er nicht vorbereitet gewesen. „Möchtet Ihr nicht, dass ich das tue? Dabei war ich der Ansicht, dass sich das so ähnlich anfühlen müsste, als würdet Ihr-“ „Stop! Sag es nicht!“, quietschte der Junge und würde vor Scham am liebsten im Boden versinken. „Aber wir sind doch hier um-“ „Halt den Mund Sebastian, halt verdammt nochmal den Mund!“, schrie er seinen Butler an und presste sich die Hände auf die Ohren. Er wollte das nicht hören, er wollte das alles nicht! Er wollte, dass Sebastian ihn anfasste, einfach weil er es war, weil er das wollte und weil es sich so richtig anfühlte, weil es etwas Besonderes war, das nur ihnen gehören sollte, das er mit niemandem teilen wollte, am wenigsten mit der Frau, die ihn morgen in diese unselige Ehe zwingen wollte, ihm seine Freiheit wegnehmen und ihn zu einem Leben in Eintönigkeit und Langeweile verurteilen würde. Schwer atmend saß er da, die Gedanken schwirrten durch seinen Kopf, einer verwirrender als der andere, wenn er nicht bald einen Weg finden würde dieses heillose Durcheinander zu ordnen, würde er den Verstand verlieren, er hatte das Gefühl, als würde er in der Falle sitzen, als stünde er mit dem Rücken zur Wand und könnte weder vor noch zurück. „Herr?“, holte ihn die sanfte Stimme Sebastians wieder zurück in die Gegenwart, gab ihm etwas, woran er sich festhalten und aus den Wirren seines Verstandes herauskämpfen konnte. Dann spürte er wie sich starke Arme um ihn legten, spürte die Wärme Sebastians wie sie ihn einhüllte, sich schützend über ihn legte und dann konnte er sich endlich entspannen. Mit einem leisen Seufzen lehnte er sich gegen die breite Brust seines Butlers und blieb für einige Sekunden einfach ruhig sitzen, genoss den Umstand, dass der Andere für immer an seiner Seite bleiben und ihn vor allem beschützen würde. Vor einer Sache aber konnte ihn selbst Sebastian nicht retten. Vor sich selbst. Blind tastete er nach oben, fand das Gesicht des Teufels, schlang seine Arme um dessen Nacken und zog ihn langsam zu sich herunter. „Küss mich Sebastian… bitte.“ Als sich ihre Lippen diesmal trafen hätte Ciel am liebsten geweint vor Glück. Dieser Kuss gehörte ganz allein ihnen, niemand würde ihm das wegnehmen und mit einem leisen Seufzen gab er schließlich alle Zurückhaltung, alle Gegenwehr auf, ließ sich fallen und hoffte, dass Sebastian ihn auffangen würde, denn er wusste, es lag nun nicht mehr in seiner Macht dem was nun folgen würde auf irgend eine Weise Einhalt zu gebieten. Gierig presste er seine Lippen gegen die des Teufels, leckte ungestüm über dessen Lippen, signalisierte ihm, dass es nun nur noch sie beide gab und das, was sie sich gegenseitig geben, was sie sich gegenseitig schenken wollten. Willig kam Sebastian seiner Forderung nach, hieß seine Zunge mit seiner eigenen willkommen und das so sinnlich und zärtlich, dass Ciel erneut schwindlig wurde und er instinktiv seine Finger in Sebastians Hemd krallte um nicht den Halt zu verlieren. Allerdings wurde ihm in diesem Moment auch bewusst, dass der Teufel noch in viel zu viele Schichten Stoff gehüllt war die ihn fernhielten, ihn davon abhielten dessen weiche Haut unter seinen Händen zu spüren. Mit fahrigen Fingern löste er die Krawatte, öffnete die vielen Knöpfe erst an der schwarzen Weste, dann an dem weißen weiten Hemd und seufzte zufrieden, als seine Finger endlich auf nackte Haut trafen, die sich warm und seidig anfühlte, ihn lockte, und er konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen, löste seine Lippen von denen des Teufels und presste sie fest auf dessen Brust, schmeckte das leicht salzige Aroma als er mit der Zunge über sein Brustbein glitt und erschauderte bei dem Seufzen, mit dem er dafür belohnt wurde. Willig hob er seine Arme als er Sebastians Hände spürte, wie sie sich unter sein Hemd stahlen, über seine Haut nach oben fuhren und dabei den weichen Stoff seines Nachgewands immer weiter anhoben, bis er ihn ihm schließlich über den Kopf zog, so dass Ciel nun wirklich vollkommen nackt vor Sebastian saß, aber er hatte sich vorgenommen, dass dieses Ungleichgewicht nicht lange Bestand haben würde und spürte, wie sich ein verwegenes Lächeln über sein Gesicht legte, als er nach dem Gürtel an Sebastians Hose tastete, ihn öffnete, ebenso wie die drei kleinen Knöpfe und ihm schließlich bedeutete, dass er sich ein Stück erheben sollte, damit er ihm auch dieses hinderliche Kleidungsstück ausziehen konnte, was der Teufel ohne Gegenwehr zuließ. Erschrocken keuchte der junge Earl auf als er feststellte, dass Sebastian wohl auf jegliche Unterwäsche gänzlich verzichtete und ihm dessen Schaft direkt entgegensprangt, so Punkt die Hose über seine schmalen Hüften gerutscht war. Ciel schluckte hart als er sah, wie groß die Erregung des Teufels war, er hatte noch nie einen anderen Penis als seinen eigenen gesehen und war wirklich etwas schockiert über die Größe dessen, was sich ihm da so gierig entgegenreckte, allerdings hatte er kaum Zeit sich weiter damit zu befassen, denn in diesem Moment umfasste Sebastian sein Kinn und küsste ihn so verlangend, dass er schlagartig alles um sich herum vergas und sich vollkommen den kundigen Lippen seines Butlers ergab. Der streifte sich in ein paar schnellen Bewegungen seine Hose von den Beinen, griff denn nach Ciels Handgelenk und stöhnte leise auf, als sich die schmale Hand seines Herrn auf seinen pochenden Schaft legte. Angespornt von dieser Reaktion begann nun Ciel seine Finger über ihm zu bewegen, ganz so, wie er es vor wenigen Tagen bei sich selbst getan hatte und erfreute sich an den Lauten, die er damit seinem Butler entlockte, es erregte ihn unglaublich zu hören, dass er im Stande war dem Anderen solche Lust zu bereiten. Dann wurde er von Sebastian an den Hüften gepackt, hochgehoben und rittlings auf dessen Schoß platziert, wobei er ein raues Stöhnen nicht mehr zurückhalten konnte, als er nun dessen prallen Schaft an seinem eigenen spüren konnte, wie sie sich auf ganzer Länge berührten, sich aneinander rieben und presste sich instinktiv näher an Sebastian, schlag einen Arm um dessen Hals und verging beinahe vor Glück, als er die Hand des Teufels spürte, wie sie sich um ihrer beider Glieder legte und mit sanftem Druck gleichmäßig auf und ab rieb. „Oh Gott!“, keuchte er, als er spürte, dass er kurz davor stand zu explodieren. „Nicht wirklich Mylord.“ Er hörte das Lächeln in Sebastians Worten, war selbst in Versuchung zu lächeln, aber dann spürte, er, wie er kurz davor war einen so gewaltigen Höhepunkt zu erleben, dass er sich verkrampfte, seine Nägel in die festen Muskeln in Sebastians Nacken grub, seinen Kopf nach hinten warf und dann…. … dann war es plötzlich vorbei. Abrupt löste sich Sebastian von ihm, wich zurück und blieb einen halben Meter von ihm entfernt schwer keuchend auf dem Bett sitzen. Der Schweiß stand seinem Butler auf der Stirn, sein Gesicht wirkte verkniffen und Ciel widerstand nur knapp dem Drang nach seinem Butler zu schlagen, weil der ihn um seinen Orgasmus gebracht hatte. „Argh Sebastian! Warum hast du das gemacht?“ Seine Stimme war eine verwirrende Mischung aus Keifen und Schluchzen, sein Körper kribbelte und ihm war schwindelig, er wusste nicht wohin mit all den Gefühlen und Empfindungen die durch seinen Körper tobten aber er wusste, dass er sterben würde, wenn sein Butler nicht sofort weiter machte, er konnte ihn doch nicht so einfach- „Die Lektion Mylord!“, keuchte Sebastian und fuhr sich einmal mit der Hand über sein verschwitztes Gesicht, er schien ebenfalls Probleme damit zu haben klar zu sehen, auch er zitterte, wenn auch nicht ganz so stark wie der junge Earl. Ein kurzes kaltes Lachen löste sich von den Lippen des Jungen als er sich auf alle Viere niederließ und auf den Schwarzhaarigen zu kroch, was dieser nur mit einem irritierten Blick quittierte. „Vergiss die Lektion, du gehörst mir!“ TBC Kapitel 14: Ein Geschenk des Himmels ------------------------------------ „Vergiss die Lektion, du gehörst mir!“ Ciel erschrak selbst über den lustvollen Unterton in seiner Stimme, er kam sich unglaublich verrucht vor wie er da so über das weiße Bettzeug kroch, dabei aufreizend seine Hüften bewegte und er konnte Sebastian ansehen, dass ihn das erregte. War der Teufel sonst so darum bemüht sich nicht anmerken zu lassen was er dachte oder empfand, jetzt gerade, in diesem Augenblick wusste Ciel, dass es für diesen nur ihn gab, er wollte ihn, auch wenn der Earl etwas unsicher war, was genau das zu bedeuten hatte. Es zog seinen Körper unaufhaltsam immer näher zu Sebastian, selbst wenn die Welt vor seinem Fenster in diesem Augenblick untergehen würde, nichts konnte ihn davon abhalten erneut auf den Schoß seines Butlers zu klettern, ihm seine schlanken Beine um die Hüften zu schlingen und sich verlangend an ihn zu pressen. „Was habt Ihr vor, junger Herr? Meint Ihr nicht, dass es jetzt genug ist?“, fragte Sebastian mit bebender Stimme, ließ seine Hände über Ciels Rücken gleiten und umfasste dann seine Pobacken um ihn noch näher an sich zu ziehen. „Genug? Kann es denn jemals genug sein? Willst du mich nicht?“, flüsterte der Junge, hatte alle Hemmungen, alle Zurückhaltung und allen Stolz fahren lassen, wichtig waren nur noch diese roten Tiefen die ihn zu verschlingen drohten in ihrer kaum bezähmbaren Lust, Ciel wusste, er sollte sich fürchten, denn der Mann unter ihm war niemand geringerer als ein leibhaftiger Teufel und doch kümmerte es ihn nicht. „Es ist nicht wichtig was ich will Mylord.“ Flüssiges Feuer brannte sich einen Weg durch seine Venen, ließ ihn gequält aufstöhnen als der Dämon seine Lippen auf seinen Hals senkte, ihn dort küsste und mit seiner Zunge verwöhnte, dann über die scharfe Linie seines Kinns zu seinem Mund fand und wieder wurden ihre Lippen Eins. Ciels Stöhnen verklang an Sebastians Mund, wurde von dessen weichen Lippen entführt und gierig verschlungen, als der sich mit seiner Zunge einen Weg suchte, seine eigene zum Tanz aufforderte und ihn dann führte, durch einen feurigen Tango der Lust, hin zu einem sanften Walzer, bei dem sie sich zärtlich umspielten, sich im lautlosen Takt wiegten und zu einem gemeinsamen Rhythmus fanden. „Doch, mir ist es wichtig!“, brachte Ciel mühsam zwischen zwei Küssen hervor, löste sich aus den starken Armen die ihn umfingen und lehnte sich zurück, bis er seinem Butler in die Augen sehen konnte. „Mir ist es wichtig.“, wiederholte er und legte Sebastian sanft seine Hände auf die Wangen. „Nun denn, wenn das so ist, dann kann es tatsächlich nicht genug sein Mylord. Niemals.“, knurrte der Teufel, ließ sich dann plötzlich nach vorne fallen und begrub seinen Herrn unter sich. Ciel brachte noch ein halbes Keuchen heraus, als er auch schon wieder stürmisch geküsst wurde und plötzlich merkte er, dass ihm die Zügel aus der Hand genommen worden waren. Wo er im letzten Moment noch die Führung inne hatte, war es nun Sebastian der ihm die Richtung wies, seine Hände verlangend über seinen Körper gleiten ließ, ihn verwöhnte und streichelte, ihn reizte und liebkoste bis er das Gefühl hatte, als würden tausende von Ameisen über seinen Körper krabbeln, überall kribbelte es und wieder konnte er Sebastians Schaft an seinem spüren, als der seine Hüfte begehrlich an sein Becken presste, sich an ihm rieb und ihm so zeigte, dass auch er maßlos erregt war. „Was…“, begann Ciel aber die Worte fanden den Weg nicht über seine Lippen, verirrten sich auf ihrer Reise weil die Zunge des Teufels über sein Ohr leckte, ihm Worte in einer fremden Sprache zuflüsterte. „was…“, versuchte er es erneut und diesmal ließ Sebastian von ihm ab, blickte ihm forschend ins Gesicht und wartete, was sein Meister ihm zu sagen hatte. „…was muss ich tun? Ich will… ich brauche… bitte Sebastian, ich brenne!“, keuchte er, konnte nicht in Worte fassen was er empfand oder brauchte, weil er es tatsächlich selbst nicht wusste. „Ihr müsst gar nichts tun Herr, lasst Euch fallen, überlasst mir alles andere. Vertraut Ihr mir?“ „Ja“ Bei ihrem nächsten Kuss versagte Ciels Verstand, zog sich in den hintersten Winkel seines Selbst zurück und überließ seinen Instinkten die Führung. Hungrig presste er sich von unten gegen den Leib des Teufels, bewegte sein Becken in dem verzweifelten Versuch seinem Butler noch näher zu sein, und stieß ein ersticktes Keuchen aus, als er plötzlich die Hand Sebastians spürte, wie sie um ihn herumgriff und sich langsam zwischen seine Pobacken stahl, die schmale Ritze entlangfuhr und dann seinen kleinen gut versteckten Eingang fand. „Seba-“ Weiter kam er nicht, denn schon lagen die Lippen des Teufels wieder auf seinen und die Hand war fürs erste verschwunden. Doch nicht für lange. Ciel spürte wie sich Sebastians Körper von seinem löste ohne ihren Kuss zu unterbrechen, wie er zwischen seine Beine griff und seine Schenkel auseinander drückte, sich dann dazwischen niederließ und seine nun angenehm warmen Finger um seinen pochenden Schaft legte, ihn sanft rieb bis er dachte er müsse vor Lust vergehen. Dann zog Sebastian sich von ihm zurück, lehnte sich zu Ciels Nachtkästchen, öffnete die oberste Schublade und holte ein kleines verschlossenes Tiegelchen daraus hervor. „Sebastian, was ist das? Und wie kommt das in meinen Schrank?“, würgte er angestrengt hervor, sein Herz raste als müsse er einen Marathon laufen. „Eine Art Gleitmittel. Ihr habt mir doch gesagt, ich solle alles vorbereiten, wisst Ihr das nicht mehr?“, sagte Sebastian mit einem mehr als anzüglichen Grinsen, schraubte den Deckel ab und tauchte einen Finger in die durchsichtige gelartige Masse, die Ciel darin erkennen konnte. Ohne noch etwas zu erwidern legte er sich wieder zurück, schloss die Augen und erwartete, dass Sebastian ihn nun verwöhnen würde, er war sich sicher, wenn sein Schaft mit diesem Mittel befeuchtete war, würde sich das Ganze noch viel besser anfühlen und er sollte Recht behalten. Schnurrend wand er sich unter Sebastians Händen als die über ihn glitten und ihn auf seiner ganzen Länge massierten. Womit er allerdings nicht gerechnet hatte, waren die beiden Finger, die sich nach kurzer Zeit vorwitzig einen Weg weiter nach hinten bahnten und er zuckte erschrocken zurück, als sie sanft gegen seinen Eingang stießen, aber schon lag Sebastians andere Hand auf seinem Becken und hielt ihn fest. Leise Panik beschlich ihn als er fühlte, wie sich einer der Finger in ihn schob, sich in sein weiches Inneres drückte und ihn ausfüllte. Es fühlte sich merkwürdig an, schmerzte ein wenig und er verzog das Gesicht. „Entspannt Euch, gleich wird es besser.“, drang Sebastians Stimme ruhig und tief zu ihm hinunter, half ihm dabei sich zu lockern und schon wenige Sekunden später war das unangenehme Gefühl etwas anderem gewichen, und zusammen mit der anderen Hand, die nun wieder unermüdlich über seinen harten Schaft glitt, brachte der Finger seinen Körper dazu nach mehr zu verlangen. Und er sollte mehr bekommen. Langsam glitt nun auch der zweite Finger in ihn hinein, dehnte ihn, bewegte sich zusammen mit dem ersten, und plötzlich berührten sie eine Stelle in ihm, die ihn in heller Verzückung aufschreien ließ! „Hier?“, fragte der Teufel und streifte den Punkt ein zweites Mal, entlockte ihm einen weiteren lauten Schrei, und Ciel konnte spüren wie der Druck in ihm wuchs, ihn verführte sich den Fingern entgegenzudrücken und immer noch nach mehr und mehr zu verlangen. Dann waren die Finger verschwunden und eine tiefe endlose Leere breitete sich in Ciel aus. Er wollte schon protestieren, öffnete seine Augen und sah dann wie Sebastian, eine Hand immer noch an seinem Schaft, seine andere Hand erneut zum Tiegel führte, eine großzügige Menge daraus entnahm und sie schließlich über einem eigenen Penis verteilte. //Warum tut er…? Er will doch nicht…?// Panisch presste er seine Beine zusammen. „Das geht nicht!“, keuchte er, noch immer außer Stande irgendwelche klaren Gedanken zu fassen, vor seinen Augen tanzten rote Punkte und sein Körper schrie nach Erlösung aber DAS konnte er nicht zulassen, es würde ihn zerreißen! „Es wird gehen Mylord, vertraut mir.“, flüsterte Sebastian mit sanfter Stimme, beugte sich über ihn und küsste seine Bedenken einfach weg, riss sie ihm von seinen Lippen und zermalmte sie mit der schieren Wucht seiner Leidenschaft, bis Ciel nachgab und zögerlich für ihn seine Schenkel öffnete. Dann spürte er wie Sebastian mit beiden Händen sein Becken umfing und seine Hüfte etwas anhob, als sich auch schon sein harter Schaft gegen ihn drückte. Ciel schluckte noch einmal trocken und nickte dann zum Zeichen, dass er bereit war. Er unterdrückte einen Schrei als er spürte wie er aufgespießt wurde, sein Körper weigerte sich den Teufel in sich aufzunehmen, machte ihn glauben, er würde in der Mitte auseinandergerissen aber er biss die Zähne zusammen und hielt durch bis er spüren konnte, dass Sebastian in ihm war, ihn komplett ausfüllte. „Es- es tut weh!“, flüsterte er heiser, versuchte seine Muskeln zu entspannen wie Sebastian es ihm gesagt hatte, aber er war so groß, so unheimlich groß. Die einzige Antwort die er bekam war ein Kuss und dieser war so zärtlich, so liebevoll, dass er fast augenblicklich allen Schmerz vergas. Schließlich begann sich Sebastian vorsichtig in ihm zu bewegen, erst langsam, dann schneller und schon bald hatte sich Ciel an ihn gewöhnt und keuchte überrascht auf, als Sebastian wieder diesen einen bestimmten Punkt traft der ihn innerhalb einer halben Sekunde in den Himmel schickte. „Hah! Ja!“ Und Sebastian verstand, bemühte sich diese eine Stelle wieder und wieder zu treffen, während er seine Hand erneut um Ciels Erregung schloss, ihn zeitgleich zu seinen Stößen rieb die nun immer schneller und schneller aufeinander folgten und schließlich war es soweit. Ciels Höhepunkt traf ihn mit einer solchen Wucht, dass er glaubte vergehen zu müssen vor lauter Glück, seine Muskeln verkrampften, seine Hände gruben sich Halt suchend in den Rücken seines Butlers, kratzten über seine Haut und der Schrei der über seine Lippen brach erzählte von all den Gefühlen die in seinem Inneren tobten, ihn ausfüllten und trunken machten vor Lust. Wenig später kam auch Sebastian zu seinem Höhepunkt, wesentlich leiser als sein junger Herr, aber ebenso heftig. Zitternd wand sich der Teufel über dem jungen Earl, grub dann seine Zähne aus einem Reflex heraus in dessen Schulter und biss so heftig zu, dass Ciel die Tränen in die Augen stiegen, und doch klammerte er sich nur noch fester an den Mann über sich, schwelgte in dem Gefühl sie beide vereint zu wissen und genoss den Umstand, dass allein er es war der den anderen so um den Verstand gebracht und ihm solche Lust bereitete hatte. Schwer atmend lagen sie auf der Matratze, Ciel immer noch auf dem Rücken unter seinem Butler. „Sebastian?“ „Was wünscht… Ihr?“, kam es stockend zurück, noch nie hatte er es erlebt, dass sein Butler so außer Atem war. „Danke.“ „Wofür?“, flüsterte der Teufel und küsste sanft die Stelle, die er vorhin mit seinen Zähnen traktiert hatte. „Dafür, dass ich jetzt weiß, was ich zu tun habe.“ TBC Epilog: -------- An Schlaf war für Ciel in dieser Nacht nicht mehr zu denken gewesen. Mit offenen Augen und starrem Blick hatte er wach gelegen, eng an den warmen Körper Sebastians geschmiegt, hatte dessen ruhigem Atem gelauscht und darüber nachgedacht, was er sagen wollte. Welche Worte er wählen sollte, um das Glück und die Hoffnung des Mädchens zu zerstören, das ihn so abgöttisch verehrte und ihn in wenigen Stunden ehelichen wollte. Schließlich war es so weit. Er fühlte sich wie gerädert als es an der Zeit war aufzustehen, auch das leichte Ziehen in seiner Kehrseite trug nicht unbedingt zu seinem Wohlgefühl bei, aber nach einem Blick auf das lächelnde Gesicht des Teufels war das schnell vergessen. „Sebastian, meine dunkelblaue Staatstracht bitte.“, verlangte er entschlossen, ignorierte den pinken Kleidersack an seinem Schrank, um nichts in der Welt würde er den orangen Frack anziehen, und jetzt, nachdem seine Entscheidung gefallen war, schon gleich gar nicht mehr. „Aber Herr, seid Ihr sicher, dass Ihr-“ „Zweifelst du an mir?“ „Nein, ganz wie Ihr wünscht Herr.“, gab Sebastian nach, schlug die Decke zurück, schlüpfte in seine Hose, warf sich lose sein Hemd über die Schultern und ging dann zum Schrank hinüber, um den verlangten Anzug zu holen. Zwei Stunden später fuhren sie mit der Kutsche auf den Hof des Anwesens der Middtons. Ciel war überwältigt von all der Pracht, all den Blumen und Bändern und Girlanden die überall im Garten verteilt waren, er erkannte sogar einen roten Teppich vor der kleinen Familienkapelle wo die Trauung stattfinden sollte, er konnte gar nicht glauben, dass Sebastian das alles in nur zwei Tagen geschafft haben sollte. Auch wenn er über die herausragenden Fähigkeiten seines Dieners bestens Bescheid wusste, so fand er es doch erstaunlich und einigermaßen verwunderlich, dass die Middtons nicht misstrauisch geworden waren über die vollbrachten Wunder eines vermeintlich einfachen Butlers. Lizzy wartete bereits auf der großen Freitreppe auf ihn die zum Haus gehörte, noch trug sie eines ihrer normalen Kleider, ein hübsches fliederfarbenes Sommerkleid das sich luftig um ihre schmale Gestalt bauschte. Kurz verzog sie das Gesicht als sie sah, dass er nicht seinen Hochzeitsanzug trug, fing sich dann aber wieder, stürmte auf ihn zu und fiel ihm übermütig lachend um den Hals. „Ciel! Mein lieber, lieber Ciel! Wie schön, dass du jetzt schon da bist, ich bin schon so aufgeregt, das wird alles so wundervoll werden, ich kann es kaum noch-“, schnatterte sie los, wurde aber von Ciel unterbrochen als der eine seiner behandschuhten Hände hob und ihr bedeutete zu schweigen. „Elizabeth bitte, wir haben etwas zu bereden. Bring mich bitte zu deinen Eltern.“ Verwirrt starrte das Mädchen ihn an, fand dann aber wieder zu ihrem Lächeln zurück, packte ihren Zukünftigen an der Hand und zog ihn ungestüm hinter sich her die lange Treppe hinauf zum großen Saal, wo ihre Eltern gerade die letzten Arbeiten der nun wieder gesunden Dienstboten und Helfer überwachten. „Lord und Lady Middton, verehrter Onkel, liebste Tante.“, begann Ciel als er vor den beiden stand, und ließ sich anmutig auf ein Knie sinken, sein Herz klopfte laut in seiner Brust aber er würde nicht zurückschrecken, er hatte eine Entscheidung getroffen und es war nicht fair wenn Lizzy ein Leben lang wegen ihm leiden müsste, sie hatte etwas Besseres verdient. „Es gibt etwas, das ich Ihnen mitteilen muss. Es wird Ihnen nicht gefallen, und mir ist bewusst, dass mein Verhalten Konsequenzen nach sich ziehen wird, aber mein Entschluss steht fest.“, erklärte er, atmete noch einmal tief durch und stürzte die Familien Phantomhive und Middton mit seinen nächsten Worten in den größten Skandal seit dem schrecklichen Tod seiner Eltern. Rumpelnd fuhr der Zweispänner am späten Abend durch das Tor des Anwesens der Phantomhives, rollte über den Hof und hielt dann direkt vor der großen Treppe die zur Eingangstür führte. Finnian stand schon bereit und nahm Sebastian die Zügel ab, führte die verschwitzten Tiere zu den Stallungen und ließ den Butler mit seinem Herrn zurück. Schweigend stand Ciel vor der ersten Stufe zu seinem Anwesen, er konnte noch immer nicht fassen was er getan hatte. „Herr, geht es Euch gut? Bereut Ihr irgendetwas?“, hörte er Sebastians Stimme von irgendwo hinter sich, nicht einmal ihm hatte er gesagt was er vorhatte, der Teufel war mindestens ebenso überrascht von seiner Entscheidung gewesen, wie Lizzy und ihre Eltern. „Es geht mir gut. Und nein, ich bereue nichts. Ich hätte sie ins Unglück gestürzt und über kurz oder lang hätte sich ihre Liebe in Hass verwandelt. Irgendwann werden die Leute etwas anderes finden um sich das Maul darüber zu zerreißen, und dann hat sie zumindest die Chance glücklich zu werden.“ Dann stand er einfach nur da, ließ seinen Kopf hängen und fragte sich, warum er sich so leer fühlte, warum sein Herz schmerzte und warum er das Gefühl hatte, dass…. ja, was? Dass er selbst niemals glücklich werden würde? „Und was erwartet Ihr jetzt?“ Ciel spürte wie Sebastian direkt hinter ihn trat, fühlte seinen Blick in seinem Nacken und erschauderte. Was sollte er schon erwarten von einem Teufel? Es wäre hoffnungslos naiv anzunehmen, Sebastian könnte das, was er in seinem Innersten empfand auch nur im Ansatz erwidern. Aber auch das Wissen darum machte es nicht leichter. Es tat weh. Es tat einfach so unglaublich weh. „Nichts.“ Lüge „Wirklich?“ Er liebte die Stimme des Teufels, genoss es wie sie summend durch seinen Körper vibrierte und ihn ausfüllte. Seufzend schloss er seine Augen und ließ sich in von Sebastians Gegenwart einhüllen, sog dessen Präsenz in jede seiner Zellen auf, riss an sich was er konnte und verschloss es tief in seinem Herzen, wo es der andere niemals finden und zurückverlangen konnte. „Ja.“ Lüge „Ihr wisst, was ich bin, und dass ich Euch niemals so lieben kann wie Miss Elizabeth es tut? Ihr wisst, dass es mir nicht möglich ist für irgendjemanden Liebe zu empfinden, und dass ich Euch nichts bieten kann als meinen Hunger nach Euch, meine unstillbare Gier nach Euch, Eurer Seele und Eurem Körper? Ihr wisst es und doch ist es Euch genug, um ein Leben in Einsamkeit zu führen bis zu dem Tag, an dem der Vertrag erfüllt wurde?“ Gänsehaut breitete sich über seinen gesamten Körper aus, er spürte wie ihm die Knie weich wurden, die Worte Sebastians schnitten in seine Seele, schlitzten ihn auf, quälten ihn, peinigten ihn, aber er hatte sich selbst dazu entschieden, nun gab es kein Zurück mehr. Ein Leben in süßer Einsamkeit an der Seite eines Teufels, der ihn auf Händen seinem Tod entgegentrug. „Ja, es genügt.“ Lüge, Lüge, Lüge Er spürte wie sich starke Arme um seine Schultern schlangen und er von Sebastian mit dem Rücken an dessen starke Brust gezogen wurde. Ein Schluchzen kroch seine Kehle hinauf, es kostete ihn alle Kraft die er aufbringen konnte seinen Mund geschlossen zu halten, die Wahrheit nicht über seine Lippen schlüpfen zu lassen, die Lüge zu enttarnen, von der sie beide wussten, dass sie nichts war, als in prächtige Farben und Sanftheit gekleideter Schmerz. „Nun, dann wird es mir eine Ehre sein Euch weiterhin zu dienen, mit allem was ich kann und bin.“ Eine einzelne Träne löste sich aus Ciels Augenwinkel, suchte sich einen Weg über seine brennende Wange und tropfte dann als seine Antwort darauf von seinem Kinn in den Kies zu seinen Füßen. Wahrheit Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)