You're second to none von Ryo (NaNoWriMo 2012) ================================================================================ Kapitel 16: Kapitel sechzehn ---------------------------- Der Zug fuhr pünktlich in den Bahnhof ein. Mein Herz klopfte, als wir ihn betraten. Ich hoffte wirklich, dass Jay sich freuen würde. Doch was, wenn nicht? Wenn er keine Lust darauf hatte? Ich versuchte meine Zweifel zur Seite zu legen. Es würde schon klappen! Wir suchten uns einen Vierersitz und setzten und gegenüber. Die beiden freien Sitze neben uns nahmen wir für unsere Taschen. Eigentlich nicht die feine, englische Art, aber das Abteil war so gut wie leer, also würde es wohl schon gehen. „Magst du mir nicht langsam erzählen wohin es überhaupt geht?“ Jay schaute mich neugierig an. „Ich meine wir sitzen jetzt schon im Zug, da kann ich eh nicht mehr nein sagen, oder?“ Gutes Argument. Ich lehnte mich in meinem Sitz zurück während der Zug immer schneller wurde und schon bald seine volle Geschwindigkeit erreichte. „Also gut. Hast du schon mal von dem Memorial Theme Park gehört?“ Jays Augen wurden größer. „Meinst du den riesengroßen Indoor Freizeitpark? Natürlich! Jetzt sag nicht... nein!“ „Doch.“ Ich grinste. „Freust du dich?“ „Machst du Witze! Natürlich! Dieser Park ist der Wahnsinn, ich wollte da schon immer mal hin!“ Er stand auf, setzte sich auf meinen Schoß und küsste mich leidenschaftlich. Glücklicherweise konnte das keiner der anderen Gäste in diesem Abteil sehen. „Dann hab ich ja ins Schwarze getroffen.“ Ich fuhr ihm über die Wange. „Aber womit hab ich das verdient? Weihnachten ist noch ein bisschen hin.“ „Erstes Date? Ich wollte was Besonderes.“ Jay wurde rot. „D-date...? Daran hab ich gar nicht gedacht... um ehrlich zu sein.“ Er schloss kurz die Augen, lächelte. „Aber es freut mich. Wirklich.“ „Gut.“ Wir hörten die Stimme des Schaffners, der die Zugtickets kontrollieren wollte. Schnell setzte sich Jay auf seinen Platz zurück. Eine gute Stunde später hatten wir unser Ziel erreicht. Der Park machte schon von außen einen wahnsinnig großen Eindruck. Da es sich um einen Indoor Park handelte, hatte er das ganze Jahr über geöffnet und war unter einer riesengroßen Kuppel versteckt. Jay konnte den Blick gar nicht mehr abwenden und ich kam nicht umher es unglaublich süß zu finden. Ich nahm ihn bei der Hand und führte ihn zum Eingang. Es machte mir nichts aus wenn die Leute hier sahen, wie wir händchenhaltend durch die Gegend liefen. Immerhin kannte uns hier keiner. Niemand wusste, dass wir Stiefbrüder waren. Wir waren einfach nur ein schwules, unbekanntes Pärchen, welches ihr erstes Date hier verbringen wollte. Und wenn irgendwelche fremden Menschen etwas gegen Schwule hatten war es mir ziemlich egal, da ich sie wohl eh nie wieder sehen würde. Ich holte meine reservierten Karten von der Information ab und wir gingen hinein. Die Internetseite hatte nicht zu viel versprochen. Schon auf den ersten Blick war dieser Park einfach nur überwältigend. Es gab so ziemlich jedes Fahrgeschäft, welches man sich vorstellen konnte, egal ob schnell, langsam, hoch oder ebenerdig. Und mindestens so viele Fressstände. Es war einfach der Wahnsinn. „Also Jay. Wo möchtest du als erstes hin?“ Ich überließ ihm die Entscheidung. Mir war jedes Fahrgeschäft recht, ich wollte einfach nur Zeit mit ihm allein verbringen. Er zeigte auf eine Achterbahn mit 5 Loopings, die Olympus. Irgendwie wunderte es mich ja nicht, immerhin hat Jay schon immer ein Faible für schnelle Fahrgeschäfte gehabt. Gut gelaunt machten wir uns auf den Weg zu eben dieser. Nach der Olympus folgten eine Wildwasserbahn, drei weitere Achterbahnen, eine gemütliche Fahrt auf einem künstlich angelegten See und eine ziemlich turbulente in einem Fahrgeschäft namens „Break Dancer“. Ich musste zugeben, dass mich die Fahrten nach einer Zeit doch schon ganz schön mitnahmen, aber Jay so glücklich zu sehen war die Sache allemal wert. Es war gerade mal 15 Uhr als wir bei einem der Essensstände uns ein Eis gönnten und dementsprechend eine kurze Pause einlegten. „Ich kann dir gar nicht genug danken, Dem. Dieses Date macht einfach nur unglaublich Spaß.“ Ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden, besonders nicht, da die Art wie er das Eis aß mich dauernd daran denken ließ wie es wäre mit ihm ein wenig intimer zu werden. Und damit meinte ich nicht nur im selben Bett zu schlafen und ab und zu einen Kuss auszutauschen. Auch wenn mir seine Küsse natürlich auch gefallen. Aber wie dachte er darüber? Vielleicht war es für ihn ja genug. Ich entschloss, das Thema bis zum Abend zur Seite zu legen. Immerhin wollten wir den Moment hier genießen, da würden solche Gedanken nur stören. Nach einigen weiteren Fahrgeschäften (wir fuhren die meisten Achterbahnen noch mal, weil sie einfach zu viel Spaß machten) wollten wir den Tag mit dem Riesenrad ausklingen lassen. Es war so groß, dass man den ganzen Park überblicken konnte. Vielleicht wäre es schlauer gewesen gleich von Anfang an in das Riesenrad zu gehen, immerhin konnte man sich dann einen Überblick machen wo man noch gerne rein möchte. Doch das hatten wir auch so ganz gut geschafft und außerdem gab es an jeder Ecke eine Karte der Umgebung. Und traditionell war das Riesenrad am Ende eines Freizeitparkbesuches dran, nicht wahr? Wir mussten nicht lange anstehen und waren ziemlich schnell an der Reihe. Jay und ich stiegen in eine Gondel, jeder auf einer Seite und starrten zu Boden. „Dem, du weißt, dass das hier wahnsinnig klischeehaft ist, oder?“ Ich musste grinsen. „Schlimm?“ Meine Hand legte sich auf seinen Oberschenkel, die Distanz zwischen den beiden Bänken war glücklicherweise nicht so groß. „Nein. Aber es macht mich verlegen. Es ist irgendwie... toll. Wie im Film.“ Er sah mir in die Augen, erwiderte mein Lächeln. „Und du weißt, was im Film an dieser Stelle kommt, oder?“ Ich lehnte mich vor, er tat es mir gleich und unsere Lippen berührten sich. Nur ganz leicht, dafür aber unendliche Sekunden lang. Es war wirkliche klischeehaft. „Ich liebe dich, Jay.“ Ich nahm sein Gesicht in meine Hände, strich sanft über seine Wangen. „Ich liebe dich auch.“ Seine Stimme war sehr viel leichter. Er schloss die Augen. „Ich will dich nie im Leben missen, Dem. Niemals.“ Ich fragte mich heimlich, ob dieser Moment nicht ein wenig zu perfekt wäre. So als ob es zu schön wäre um wahr zu sein. Als ob da noch etwas kommen müsste. Irgendetwas, das alles wieder kaputt machen würde. Ich traute den Frieden nicht. Aber ich wollte ihn trauen. Ich wollte, dass er wahr war. Jay stand auf und kam auf meine Seite, setzte sich auf meinen Schoß und schlang die Arme um meinen Hals. Wir waren jetzt an der höchsten Stelle angekommen und hatten eine wahnsinnig schöne Sicht über das Gelände. Wir konnten alle Fahrgeschäfte sehen, in denen wir drin waren, sahen den Stand, wo wir Eis gegessen hatten, sahen den Eingang und den Fluss. Alles war hell erleuchtet. Ich strich über Jays Haare und genoss mit ihm zusammen den Ausblick. Für den Abend hatte ich mir noch einmal etwas besonderes ausgedacht. Im Internet stand, dass bei gutem Wetter jeden Samstag die Kuppel geöffnet und über dem Park ein großes Feuerwerk in die Luft geschossen werden würde. In der Mitte des Parks war eine große Grünflasche, die für Picknicke und Pausen genutzt werden konnte. Ich suchte uns einen schönen Platz, holte eine kleine Decke aus meiner Tasche und breitete sie auf dem Rasen aus. „Es ist schon ganz schön spät. Hast du vor hier zu übernachten?“, fragte Jay spaßeshalber. „Nein. Wir übernachten im Hotel. Setz dich, du wirst gleich sehen warum.“ Ich bot ihm den Platz neben mir an, wo er sich wenige Sekunden später niederließ. „Im... Hotel? Echt?“ „Ja klar. Wo dachtest du denn, dass wir schlafen. Auf der Parkbank?“ Ich musste lachen. Er zog eine Schnute. „Nein... ich hab nur irgendwie nicht so weit gedacht. Ich dachte, wir fahren wieder zurück nach Hause. Aber wenn ich so auf die Uhr schaue glaube ich nicht, dass noch Züge fahren, oder?“ „Wohl eher nicht. Keine Sorge, das Hotel ist gleich nebenan und gehört zum Park. Wir müssen nicht weit laufen.“ In dem Moment hörte ich die Motorengeräusche und bemerkte, dass die Decke geöffnet wurde. Der schwarze, sternenklare Nachthimmel erstreckte sich über unseren Köpfen. „Wow. Die Sterne sind unglaublich klar, obwohl der Park so hell erleuchtet ist.“ Jay legte sich hin und zog mich mit sich. Im Liegen würden wir zumindest keine Nackenstarre bekommen. Ich kuschelte mich an ihn. Kurz nachdem die Decke komplett geöffnet war, wurde auch schon die erste Rakete in die Luft geschossen. Und auf der Ersten folgte die Zweite und plötzlich war der Himmel beleuchtet durch ein riesiges Feuerwerk. „Dem, das ist der Wahnsinn... ich... wow. Einfach nur wow.“ Man konnte ihn anmerken, dass er sprachlos war und ich lächelte zufrieden. Ich hatte mein Ziel erreicht. Das Feuerwerk bestand aus Gold- und Silberregen sowie aus Raketen, die ganze Muster in den Himmel malten. Man konnte ein Kleeblatt erkennen, verschiedene Zahlen, ein Hufeisen und sogar verschiedene Smilies. „Wie lange hast du das alles schon geplant? Das muss doch ewig gedauert haben.“ „Nicht wirklich. Es war relativ spontan, ich hab gestern erst die Internetseite gefunden als du noch in der Schule warst. Aber es klang sehr schön und wir haben mit dem Wetter Glück. Also hab ich nicht lange gezögert.“ „Sehr gute Entscheidung.“ Er zog mich enger an sich. „Aber das nächste Date plane ich. Sonst hab ich ein schlechtes Gewissen. Ich muss das ja immerhin irgendwie ausgleichen.“ Ich drehte mich um, so dass ich Jay in die Augen sehen konnte. „Musst du nicht. Ich tus doch gerne.“ Ich strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. „Möchte ich aber. Okay?“ „Na gut.“ Ich war jetzt schon gespannt, was er wohl planen würde. Die letzten Raketen wurden in die Luft geschossen und langsam endete das Feuerwerk. Eine Ansage erklang. ‚Sehr verehrte Besucher, das Feuerwerk war unsere letzte Attraktion des Tages. Wir möchten sie bitten den Park zu verlassen, wir schließen in wenigen Minuten.’ Ich schaute auf die Uhr. Es war jetzt kurz vor elf. Ich kletterte von Jay runter und stand auf, reichte ihm eine Hand um ihm aufzuhelfen. Meine Decke verstaute ich wieder in der Tasche und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Hotel. Wir gingen nicht durch den Hauptausgang sondern durch einen Seitlichen, da dieser direkt mit dem Hotel verbunden war. Die Empfangsdame war sehr freundlich und reichte uns schnell den Schlüssel für unser Zimmer. Da ich bereits im Internet gebucht und bezahlt hatte, mussten wir nicht lange warten. Unser Hotelzimmer war relativ groß, was für den Preis wirklich in Ordnung ging. Es enthielt ein Doppelbett, einen Fernseher, eine Minibar sowie ein großes Bad mit Whirlpool und Dusche. „Wir haben einen Whirlpool? Nicht ernsthaft, oder?“ Jay besah sich mit großen Augen das Bad. „Gefällt es dir nicht?“ „Doch. Es ist der Wahnsinn. Dem?“ Er drehte sich zu mir um, grinste schelmisch. „Hast du Lust baden zu gehen? Wir beide zusammen?“ Jetzt war es an mir rot zu werden. Dass er solche eine Frage so einfach stellte. „N-natürlich. Liebendgerne.“ Er betrat das Bad und drehte den Hahn auf, begann heißes Wasser in die Wanne laufen zu lassen. „Das wird ne Weile dauern, bis es voll ist.“ Ich schmiss mich währenddessen aufs Bett. Es war wahnsinnig gemütlich. Als ich die Augen schloss, war ich kurz davor einzuschlafen von dem anstrengenden Tag. Jedoch krabbelte Jay kurze Zeit später auf mich drauf und machte sich an meinem Hals zu schaffen, knabberte leicht, saugte daran. Das Blut schoss mir augenblicklich in die Lenden und ich hoffte, dass ihm das nicht auffallen würde. „Bist du müde?“, fragte er mich zwischen zwei Aktionen hindurch. „Hmh... doch, schon.“ „Spätestens im Wasser wirst du wieder wach, dafür sorge ich.“ „Achja? Tust du das?“ „Du wirst sehen~“ Jetzt war ich wirklich gespannt was er vor hatte. Es dauerte eine Weile, bis das Wasser komplett eingelaufen war. Jay begann sich vor meinen Augen auszuziehen. Ich beobachtete ihn genau, wie er sein Shirt auszog, wie er seine Hose öffnete... und wurde augenblicklich rot. Ich konnte meinen Blick nicht von seinem Körper lassen, von seiner wunderschönen Haut, seinem schlanken Körperbau. Er war nicht schmächtig, aber auch nicht allzu durchtrainiert. In meinen Augen war er einfach nur perfekt. Seine Haut war heller als meine, aber auch nicht komplett weiß. „Dem?“ Jay grinste, als er meinen Blick bemerkte. Er war inzwischen komplett nackt. Es war nicht das erste Mal, dass ich ihn nackt sah. Natürlich nicht. Aber es war das erste Mal, dass ich hinsehen durfte, dass ich diesen Körper begehren durfte, dass es okay war. Ich war sein Freund. Sein Körper gehörte zu meinem. Offiziell. Ich fand in die Wirklichkeit zurück und begann ebenfalls mich zu entkleiden. Überraschend musste ich feststellen, dass Jays Blick genauso auf meinem Körper lag wie meiner bis eben noch auf seinen. Unsere Klamotten lagen nun komplett auf dem Boden und ich stieg hinter Jay in den Whirlpool, den er kurz vorher angemacht hatte. Das Wasser war angenehm warm, fast schon heiß und die Wanne war groß genug für uns Beide. Die Strudel fühlten sich nach diesem anstrengenden Tag einfach nur himmlisch an. Einige Minuten saßen wir einfach nur nebeneinander in der dreieckigen Eckwanne, er auf der einen Seite und ich auf der anderen bis Jay sich bewegte und auf mich zukam. Er schwamm durch meine Beine hindurch und kuschelte sich an meine Brust. Ich konnte sein bestes Stück an meinem spüren und wurde augenblicklich verlegen. Dabei hatte ich eigentlich vorgehabt mit ihm heute weiter zu gehen. Doch war ich selbst dazu überhaupt bereit? „Du bist hart.“ Jay grinste. „Klappe.“ Ich sah zur Seite, konnte seinem schelmischen Blick nicht stand halten. „Soll ich dir helfen?“ Jays Augen wurden schmaler. Er sah so aus, als wolle er mich verführen. Irgendetwas lief hier falsch. Aber allein der Gedanke, dass er... dass er... ich schloss die Augen. „War das ein Ja?“ Ohne noch weiter nachzufragen nahm er mich hoch und setzte mich auf den Rand, wo man normalerweise die Shampooflaschen hinstellte. Die Wärme des Wassers verschwand und dennoch fühlte sich mein Körper an als würde er glühen. „Jay...“ Ohne weiter zu überlegen machte er sich an meiner Erregung zu schaffen. Langsam fuhr er mit seinen Fingern auf und ab, langsam, sachte, doch es verursachte ein riesiges Kribbeln in meinem Körper. Ich schloss meine Augen und begann mich ungewollt zu verkrampfen. Die Finger wurden schon bald durch seine Lippen ersetzt. Er fuhr mit seiner Zunge an meinen Seiten entlang, leckte über meine Spitze, setzte kurz ab. „Entspann dich, Dem~“ Seine Stimme war wie tausend kleine Elektrostöße so... schon beinahe erotisch. Eine Hand fuhr über meine Brust. Ich versuchte mich zu entspannen und langsam gelang es mir und mein Körper wurde ruhiger. Es war so verdammt neu. Dieses Gefühl. Alles. Seine Zunge fand meine Erregung erneut. Diesmal nahm er diese komplett in den Mund und fuhr auf und ab. Erst langsam, dann immer schneller. Die Hitze seines Mundes an meinem besten Stück zu spüren war Wahnsinn. Mein Atem wurde schneller, meine Sinne schwanden. Es war, als würde alles um mich herum plötzlich ganz weit weg sein. Ich spürte nur noch die Hitze, Jays Mund und den Schwindel um mich herum. Nur wenige Augenblicke später kam ich. Jay ließ von mir ab und stand auf, verschloss meine Lippen mit seinen. Es war komisch sich selbst zu schmecken, aber ich erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Mein Atem beruhigte sich langsam wieder. „Das... das war...“ Jay legte mir einen Finger auf die Lippen. „Ich sagte doch, die Müdigkeit wird verschwinden.“ Oh, und das war sie wirklich. Ich war nun hellwach. Musste erst einmal realisieren, was gerade passiert war. Doch auf der anderen Seite fühlte ich mich glücklich und zufrieden und wollte wieder zurück ins Wasser und einfach nur eine Weile liegen. Diesmal war es an mir zwischen Jays Beinen zu liegen. Er hielt mich im Arm und kraulte meinen Nacken. Mir ging der Gedanke nicht aus den Kopf, dass wir relativ schnell die Rollen getauscht hatten. Den ganzen Tag hatte ich in unserer Beziehung dominiert, hatte das Date geplant, ihn überrascht, hatte den Plan mit dem Hotel... und innerhalb weniger Sekunden hat er die Kontrolle übernommen und mich verwöhnt. Es machte mir nichts aus. Wirklich nicht. Im Gegenteil. Wir ergänzten uns wahnsinnig gut. Es war ein tolles Gefühl jemanden zu haben, den man umsorgen konnte, den man überraschen und verwöhnen könnte. Und gleichzeitig zu wissen, dass dieser jemand deine stärkste Stützte sein kann, denn er ist selbst eigenständig genug. Ich kann Jay beschützten und mich von ihm beschützen lassen wenn es mir mal schlecht geht. Er ist nicht hilflos. Und das ist ein Teil, den ich in dieser Beziehung so sehr schätze. Den ich nicht missen möchte. Und ich bin froh darüber. Wir blieben noch etwa eine halbe Stunde im Whirlpool, kuschelten ein wenig und lagen sonst nur nebeneinander. Langsam begann das Wasser kalt zu werden und wir trockneten und ab und entschlossen ins Bett zu gehen. Es war jetzt fast zwölf Uhr. Wir verzichteten darauf uns anzuziehen. Immerhin waren wir zusammen, also konnten wir auch nackt zusammen schlafen. Zusammen. Nicht miteinander. Noch nicht. Eng umschlungen lagen wir unter der Decke. „Danke für diesen schönen Tag, Dem.“ „Das kann ich nur zurückgeben.“ Jay kicherte. „Hast du Mum und Richard eigentlich gesagt, wo wir sind?“ „Ich hab gesagt, dass wir übers Wochenende weg sind, das muss reichen. Immerhin bin ich volljährig.“ „Stimmt.“ Er gähnte einmal ausgiebig. „Gute Nacht, Dem. Schlaf gut.“ „Du auch. Träum schön.“ Kaum, dass ich die Augen geschlossen hatte war ich auch schon eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)