Love Candy von _Haruka-chan_ ================================================================================ Kapitel 18: Happy End --------------------- Als ich die Augen öffne, fällt das Licht der Nachmittagssonne durch mein Fenster in mein Gesicht. Ich fahre hoch und werfe einen Blick auf meine Uhr. Es ist kurz nach vier. Ich sehe mich um. Ich bin in L's Appartment in meinem Zimmer. Ich höre gedämpfte Stimmen aus dem Nebenzimmer. Ich springe auf, reiße die Tür auf und sehe, dass L, Alice, die Ermittler und mein Dad im Wohnzimmer sitzen. Dad!! Mein Harz hüpft vor Freude, so erleichtert bin ich, ihn heil und gesund zu sehen. „Dad!“, rufe ich und wir fallen uns in die Arme. „Cat, mein Schatz ich bin so froh, dass es dir gut geht!!“ „Und ich erst!“ Ich lächle. Ich setze mich zu Dad aufs Sofa und schaue in die Runde. Und zum ersten Mal seit Tagen, fällt die Anspannung und die Nervosität von mir ab und ich fühle mich gut. Dad ist in Sicherheit. Fujima ist gefasst. Es ist vorbei. Der Fall ist gelöst. Ich bin so froh, dass es gut ausgegangen ist. „Was ist jetzt eigentlich mit Fujima?“, frage ich. Das „-sensei“, lasse ich weg, Fujima ist nicht mehr der Mensch, den ich mal gekannt habe. „Wir haben ihn verhaftet. Die Aufzeichnungen und Beweise, die wir gesammelt haben, hat Yagami dem Polizeipräsidium übergeben. Die Gerichtsverhandlung wird bald stattfinden. Bis dahin sitzt Fujima im Gefängnis und wird 24 Stunden am Tag überwacht.“, antwortet L. Gut so. Yagami will gerade etwas sagen, da klingelt es stürmisch an der Tür. Watari, der in der Küche Kaffee kocht, öffnet und Joey stürmt herein direkt auf ich zu. „Cat!! Du Wahnsinnige! Ich dachte mir das ja schon länger, aber jetzt ist es offiziell! Du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank!“ Verdutzt schaue ich ihn an. „Du kannst doch nicht einfach auf eigene Faust handeln!“ schimpft er weiter, doch ich muss lachen. Warum, weiß ich auch nicht. „Was lachst du denn jetzt?“, fragt er. „Dein Dad hat mir eben alles am Telefon erzählt! Und dann bin ich sofort hergekommen, um....“ meckert er. „Um mir eine Predigt über mein unmögliches und verantwortungsloses Verhalten zu halten. Jaja schon klar.“ Joey schüttelt nur den Kopf und muss dann auch grinsen. „Mensch Kleine, wegen dir liegen meine Nerven so blank, das hat mein Leben bestimmt um fünf Jahre verkürzt!“, sagt er. „Wenn einer Cat eine Predigt hält, dann bin ja wohl ich das!“, schaltet sich mein Dad dazwischen. L schnaubt belustigt. Ich lache. „L hat aber auch Anspruch darauf. Ihr könnt ja auslosen.“ Ich weiß selbst nicht, warum ich das alles gerade so witzig finde. Vielleicht liegt es daran, dass der Fall endlich abgeschlossen ist, oder dass ich einfach glücklich bin. „Möchten die Herrschaften einen Kaffee?“, fragt Watari und kommt mit einem Tablett mit dampfenden Tassen ins Zimmer. „Ich will einen!“, ruft L und wir alle fangen an zu lachen. Erst gegen Abend gehen alle nach Hause. Mein Dad war schon am Mittag, während ich bewusstlos war im Krankenhaus und es fehlt ihm nichts. Er ist zu Hause und hat zwei Wochen frei bekommen. Alice ist auch wieder zu Hause und morgen soll ich auch wieder zu Dad, damit mein normales Leben weitergehen kann. Doch wenn ich ehrlich bin, will ich das gar nicht. Ich habe mich so an das Zusammenleben mit L gewöhnt. An unsere Streitereien beim Essen, der Kampf um die letzten Erdbeeren, unsere gemeinsame Zeit. Und obwohl die letzten Wochen mehr als anstrengend waren, war ich doch immer froh, dass L da war. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, einfach wieder ganz normal in die Schule zu gehen, und ganz normale Sachen zu machen. Denn L wird ja weggehen. Er wird einen neuen Fall bekommen. Und dann wird er für immer aus meinem Leben verschwinden. Und ich werde ihn nie wiedersehen. Das macht mich traurig, während ich meine Sachen einpacke. Es ist schon fast 22 Uhr, und ich suche schon mal ein paar Kleinigkeiten zusammen. //Warum denkst du überhaupt jetzt schon über den Abschied nach?//, frage ich mich selber. Dieser Gedanke lastet schwer auf mir. Ich denke zurück, an den Tag an dem ich L das erste Mal getroffen habe. Das war, als ich im Bus fast hingefallen wäre, und er mich aufgefangen hat. Damals fand ich ihn ziemlich seltsam. Bei der Errinerung daran kommen mir die Tränen. Seit diesem Tag ist so viel Zeit vergangen und es ist so viel passiert. Ich möchte nicht, dass es endet. //Du blöde Kuh, hör doch auf zu heulen!//, sage ich mir und gehe ins Bad. Ich wasche mir das Gesicht. Ich schaue in den Spiegel. Früher war es immer mein Ziel, niemanden Vertrauen zu schenken. Mich abzuschotten. Eine Maske aufzusetzten, eine Mauer zu bauen, um mich zu schützen. Doch seit ich L kenne, habe ich das Gefühl, dass ich das nicht muss. Das ich ganz einfach ich selbst ein kann. Ich schaue mein Spiegelbild an, und ich weiß nicht, ich wirke... glücklicher. Lächle! Du musst immer lächeln!, höre ich die Stimme meiner Mutter ganz leise in meinem Kopf. Das hat sie oft gesagt. Und dabei hat sie immer gelacht. Es war ein sehr schönes Lachen, voller Wärme und Güte. Nach ihrem Tod, wollte ich nicht lächeln, doch jetzt weiß ich, dass sie gewollt hätte, dass ich lächle. Lächle! Und so lache ich und bin selbst erstaunt, wie gut es tut. Ich fühle mich jetzt etwas besser, aber ich denke trotzdem noch über mich und L nach. Ich schaue aus dem Fenster. Der Mond steht hoch am Himmel und leuchtet silbern. Wahrscheinlich schlafen L und Watari schon. Leise schleiche ich zur Tür und öffne sie. Ich will gerade leise in die Küche gehen, da sehe ich L. Er ist noch wach, steht am Fenster und schaut in den Nachthimmel. Als er mich bemerkt, dreht er sich um und lächelt. Ich gehe zu ihm. Er sieht nachdenklich aus. „Über was denkst du nach?“, flüstere ich leise. Irre ich mich, oder wird L gerade leicht rot? Ich kann es nicht genau erkennen, denn das einzige Licht im Raum, ist das Mondlicht, was durch das Fenster auf uns fällt. „Nichts wichtiges.“, gibt er schließlich leise als Antwort zurück. Ich sage erstmal nichts mehr. Ich wüsste nicht, über was. Denn obwohl zwischen L und mir eigentlich alles wieder geklärt ist, bin ich immer noch etwas nervös, wenn ich mit ihm alleine bin. Ist ja auch kein Wunder, nach unserem Beinahe-Kuss. Ich spüre, wie ich rot werde. Gott sei Dank ist es nicht sehr hell, so kann L es hoffentlich nicht sehen. Wir stehen eine Weile einfach da und sagen nichts. Ich errinere mich, dass wir das auch oft gemacht haben. Ich erinnere mich an so vieles. Die Zeit mit L war wunderschön, und ich will immer noch nicht akzeptieren, dass sie morgen einfach vorbei sein soll. Ich will mich umdrehen und zurück in mein Zimmer gehen, doch L hält mich fest. „Warte...“, flüstert er und seine Stimme verliert sich. Ich bleibe stehen und sehe ihn an. Wir stehen uns gegenüber. Ich kriege keinen Ton heraus. Vielleicht liegt es am Ton von L's Stimme, oder daran, wie nah wir uns sind. So nah, wie damals, als ich mein Lied gesungen habe. Mein Herz klopft so heftig, dass ich Angst habe, er könnte es hören. Ich schaue in seine schwarzen Augen und kann seinen Atem an meiner Wange spüren. Unsere Gesichter sind nur noch wenige Zentimerter voneinander entfernt. „Cat...“, flüstert er, doch ich kann nicht antworten. Mein Herz rast und mein Kopf ist wie leer gefegt, ich kann nicht einen klaren Gedanken fassen. Ich möchte nichts weiter, als L nah sein. L beugt sein Gesicht ganz langsam zu meinem und dann treffen unsere Lippen aufeinander. Es fühlt sich wunderbar an. Und vor allem fühlt es sich richtig an. Seine Lippen sind warm und weich. Sie lösen ein Feuerwerk der Gefühle in mir aus. Das Herz in meiner Brust klopft so heftig, als würde es zerspringen. Ich erwiedere den Kuss und L legt seine Arme um mich. Es ist wunderschön. Ich wünschte, dieser Moment könnte ewig andauern. Wir lösen uns voneinander. Ich bin noch vollkommen sprachlos. „Ich liebe dich Cat.“, sagt L und küsst mich wieder. Ich liebe dich auch L. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)