Lasset die Spiele beginnen! von Ravengirl (SasuxSaku) ================================================================================ Kapitel 5: Los! --------------- Erschöpft lehnte sich Hinata an einen Baum. Sie war jetzt schon gefühlte 10 Kilometer gelaufen und hatte noch nicht geschlafen. Das war auch viel zu gefährlich, immerhin konnten überall Feinde lauern. Nicht eine Sekunde war sie davon ausgegangen das es auch normale Leute in dieser Arena gab. Noch nie hatte Hinata jemanden vertrauen können und so war es jetzt auch. Aber alleine hatte sie auch keine Chance. Sie hatte weder eine Waffe, noch körperliche Kraft. Trotzdem würde sie jetzt bestimmt nicht aufgeben. Immerhin konnte sie vor diesem mutierten Irren fliehen. Er hatte Hinata unterschätzt. So wie es die meisten taten. Vielleicht war das auch hier ihr Vorteil. Wenn sie so tat als wäre sie vollkommen hilflos, könnte sie einen günstigen Augenblick abpassen und ihre Gegner ausschalten. Mit dieser Taktik würde sie nicht gewinnen, aber zumindest eine gewisse Zeit überleben. Und das war ein großer Vorteil. Denn es gab nichts was Hinata mehr Angst einjagte als der Tod. Da riss sie ein Rascheln in ihrer Nähe aus ihren Gedanken. Hinata erstarrte, wagte es nicht einmal zu atmen. Ihr Herz ragte, genauso wie ihre Gedanken. Vielleicht war es ja nur ein Tier, versuchte sie sich zu beruhigen. Angestrengt starrte sie in die Richtung von der das Rascheln gekommen war. Aber nichts regte sich. Alles war so still wie es vorher gewesen war. Hinata atmete erleichtert auf. Das hätte ihr Ende sein können. „Es ist ziemlich gefährlich nicht auf seine Rückendeckung zu achten“, sagte eine Stimme dicht an ihrem Ohr. Hinatas Herz machte einen Satz, sie schrie auf und fuhr herum. Ein Junge lehnte an ihrem Baum und sah sie ausdruckslos an. Er hatte flammendrote Haare und blau-grüne Augen die stark schwarz umrandet waren. Zwar hielt er ein Messer in seiner Hand, aber seine Haltung wirkte nicht feindselig. Trotzdem wich Hinata ein paar Schritte zurück. „Ich tu dir schon nichts“, sagte der Junge. „Ich bin Gaara.“ „Hinata“, flüsterte Hinata leise. „Bist du alleine?“, fragte Gaara. Hinata nickte. „Ich und meine Teampartnerin wurden getrennt. Und du?“ „Ich bin mit zwei Leuten unterwegs. Sie warten einen knappen Kilometer von hier entfernt auf mich, ich war jagen.“ Wie zum Beweis holte er ein totes Tier von seiner Rücken, das Hinata nicht irgendeiner bekannten Gruppe zuordnen konnte. „‘Mit diesen Leuten unterwegs‘? Das klingt als wärst du auf einer Wandertour und nicht in einem Psychospiel. „Willst du nicht mitkommen?“, fragte Gaara, ohne auf ihren Satz einzugehen. „Warum willst du mir helfen?“, frage Hinata misstrauisch zurück. „Nun ja allein kommst du nicht weit. Und ich glaube nicht das von dir eine Gefahr für uns ausgeht.“ Etwas in Hinata krampfte sich zusammen. Noch jemand der sie für schwach, dumm und hilflos hielt. Aber der würde sich noch wundern. Schnell setzte sich ein leichtes Lächeln auf. „Ok, du hast wohl recht das ich allein nicht zurecht kommen werde. Aber was ist mit deinen Teammitgliedern? Was wenn die mich gar nicht dabeihaben wollen?“ „Die kann ich schon irgendwie umstimmen. Und jetzt komm.“ Gaara ging an ihr vorbei und verschwand im dichteren Gestrüpp. Hinata zögerte noch ein paar Sekunden. Sollte sie es wirklich versuchen? Es waren immerhin gleich drei. Aber wenn sie sie alle täuschen konnte, hatte sie eine Chance. Und wenn nicht… nun ja das war immerhin ihre einzige Chance. Also atmete Hinata noch einmal tief durch und folgte Gaara. ********* „Warum hast du sie mitgebracht!?“ Sakura seufzte. Sasukes Aussage war mal wieder sehr charmant. Obwohl sie auch nicht gerade begeistert war das Gaara ein wildfremdes Mädchen anschleppte. „Weil sie völlig allein war und ohne Hilfe sicher nicht weit kommt“, sagte Gaara ruhig. „Und wenn sie uns aus dem Hinterhalt angreift? Oder eine Absprache mit ihren Freunden hat um uns auszutricksen? Schon mal daran gedacht?“ „Jetzt wirst du aber paranoid Sasuke“, brummte Sakura. Angesprochener drehte sich genervt zu ihr um. „Hast du vergessen wo wir hier sind?“ „Nein“, antwortete Gaara für sie. „In einem Psychospiel und zwar wir alle, also sitzen wir alle im selben Boot.“ „Ich tue euch ganz bestimmt nichts“, kam es leise von Hinata. „Ich glaube auch gar nicht, dass ich dazu in der Lage wäre. Und meine Teamkameradin habe ich ohnehin verloren.“ Sasuke sah immer noch nicht begeistert aus, aber er sagte nichts mehr. „Okay, du kannst erst mal bleiben Hinata. Morgen können wir ja immer noch weitersehen“, sagte Gaara. Hinata nickte. „Sag mal Mädchen, hast du irgendwelche Kampfvorteile?“, fragte Sasuke, nachdem er die anderen volle zwanzig Minuten mit seinem eisernen Schweigen bestraft hatte. Doch bevor Hinata antworten konnte, tat Sakura das für sie. „Sie hat auch einen Namen und hör endlich auf so zu tun als wären wir hier in einem Ausbildungslager für Soldaten, den das sind wir ganz sicher nicht!“ „Nein, aber offenbar ein Asylheim für Obdachlose“, erwiderte Sasuke bissig. Sakura schnaubte darauf wütend und setzte sich, abgewandt von Sasuke ins Gras. „Nein ich hab keine Kampferfahrung oder so was. Ich bin dafür auch nicht geeignet“, sagte Hinata. Sasuke murmelte etwas was sich stark nach „wie könnte es auch anders sein“ anhörte und legte sich ins Gras, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. „Es ist ja auch kein Drama wenn man nicht fürs Töten geboren ist“, sagte Gaara in Richtung Sasuke und setzte sich neben Hinata die sich leise bei Sakura niedergelassen hatte. Diese war immer noch sauer und sah stur in den Wald. „Sag mal streiten die sich immer?“, hörte sie Hinata Gaara fragen. „Ja“, war dessen knappe Antwort. Sakura glaubte einen leicht genervten Tonfall dort rauszuhören. „Er fängt ja auch immer an“, sagte Sakura gepresst. „Wie im Kindergarten. ‚Er hat aber angefangen!‘“, rief Sasuke von hinten herüber. Sakura presste daraufhin die Lippen aufeinander und sagte gar nichts mehr. Sie hörte aber zu wie Gaara mit Hinata sprach und ein paar Mal versuchte ihr irgendwas über ihre Vergangenheit zu entlocken. Sie blockte aber jedes Mal ab und wechselte das Thema. Sakura war leicht beunruhigt. Was wenn das Mädchen doch nicht so unschuldig war wie sie sich gab? Und sie in ihrer Vergangenheit etwas getan hatte was ihre Anwesenheit in diesen Spielen rechtfertigte wenn das überhaupt möglich war? Dann hätte Sasuke recht gehabt. Aber Sakura verwarf diese Gedanken schnell wieder. Hinata hatte bisher nichts getan oder gesagt was darauf hinweisen könnte das sie nicht der war der sie zu sein vorgab und das sie irgendetwas Böses plante. ********* Hinata saß auf einem Stein und sah Sakura und Gaara beim Schlafen zu. Sie hatte darum gebeten eine Nachtwache halten zu dürfen, um sich den dreien wenigstens ein bisschen behilflich zu sein, wie sie gesagt hatte. Allerdings war sie nicht davon ausgegangen, dass sie ihr schon so weit vertrauten, dass sie ihr diese Aufgabe wirklich übertrugen. Aber Sakura und Gaara hatten ohne Wiederspruch zugestimmt, nur Sasuke hatte wieder einen bissigen Kommentar übrig, von wegen, dass die beiden sie noch alle in den Tod stürzen würden. Aber da er überstimmt wurde, saß Hinata jetzt hier. Sasuke hatte sich einige Meter entfernt schlafen gelegt, eine Hand umklammerte sein Schwert. Vor ihm musste sie sich am meisten in Acht nehmen. Auch wenn er ihr im Moment den Rücken zugewandt hatte. Hinata lachte innerlich. Zum ersten Mal seit langer Zeit, fühlte sie sich nicht schwach sondern überlegen. Sie griff nach Sakuras Rucksack der zu ihren Füßen am Stein lehnte. Ein paar Wasserflaschen waren darin und noch zwei Jacken. Und endlich fand sie den Gegenstand den sie suchte. Ein großes Buschmesser. Hinata hatte gesehen wie Gaara es Sakura gegeben hatte. Er schien keine Waffe zu brauchen. Warum war aber im Moment egal. Sie packte Griff des Messers und zog es aus dem Rucksack heraus. Dann stand sie auf. Hinata zögerte. Sollte sie wirklich? Sollte sie zu einer Mörderin werden? Aber es war ihre einzige Chance. Niemand würde sie je wieder für schwach halten. Langsam ging sie auf Gaara zu, der auf dem Rücken lag und fest schlief. Es war fast zu einfach. Hinata hockte sich lautlos neben ihn und hob das Messer. Plötzlich bekam sie Panik. Wie war es so weit gekommen? Sie war zwar immer betrogen und verraten worden, aber das rechtfertigte nicht was sie hier gerade tat. Ihre Hand mit dem Messer, das immer noch auf Gaaras Brust gerichtet war, zitterte. Sie schloss die Augen und versuchte ihren Pulsschlag wieder zu normalisieren. Ihre Gedanken rasten. Und weil sie ihre Aufmerksamkeit auf sich selber gerichtet hatte, bemerkte sie nicht das Sasuke hinter ihr stand. ********* Keine Einzige Sekunde hatte er die Augen schließen können. Nicht solange dieses Mädchen Wache hielt. Sasuke umklammerte sein Schwert noch ein Stück fester. Von der ersten Sekunde an hatte er ihr nicht getraut und dass ihr gleich eine Nachtwache zugeteilt worden war, zeigte nur wieder wie naiv seine beiden Teammitglieder waren. Sie kauften Hinata ihre ‚schwaches kleines Mädchen‘ Nummer doch tatsächlich ab. Vielleicht hätte er das ja auch getan, wenn sie nicht diesen speziellen Ausdruck in den Augen hatte. Der von vollkommender Verzweiflung. Und Menschen die verzweifelt waren, neigten dazu vor nichts zurück zu schrecken. Und tatsächlich hatte er gehört wie sie in Sakuras Rucksack herumgekramt hatte. Dann war sie aufgestanden. Das hatte auch Sasuke getan und sich langsam an sie herangeschlichen. Gerade beugte sie sich über Gaara und hob das Messer. Sasuke, trat noch einen Schritt näher, beugte sich vor und hielt Hinata sein Schwert an die Kehle. „Ich wusste man kann dir nicht trauen“, sagte er leise in ihr Ohr. Sie erstarrte. „Steh auf“, befahl Sasuke. Sie gehorchte und Sasuke erhob sich mit, ohne das Schwert von ihrer Kehle zu nehmen. Langsam entfernten sie sich von Gaara. „Also hattest du wirklich vor uns alle abzumurksen. Wie man sich doch nur in einem unschuldigen Gesicht täuschen kann, hm? Außerdem– hey ich seh genau was du da machst, wenn ich du wär würd ich mir das noch mal überlegen. Ich bin mit Sicherheit schneller.“ Hinata ließ das Messer fallen was sie gerade noch langsam erhoben hatte. „Was willst du jetzt mit mir machen?“, fragte Hinata. Ihre Stimme klang hoch und ängstlich. „Was denkst du denn? Mir bleibt ja nichts anders übrig als dich auszuschalten. Du bist eine Gefahr für uns“, erwiderte Sasuke kalt. „Du willst wirklich zum Mörder werden?“ „Früher oder später wird das wohl jeder hier. Und jeder will hier wieder raus- Hey!“ Während Sasuke geredet hatte, hatte er den Griff um das Schwert ein Stück gelockert. Diesen Moment hatte Hinata ausgenutzt um es mit der einen Hand von sich weg zu schieben und Sasuke mit anderen weg zu stoßen. Ihr war klar das, hätte er das erwartet, wäre er nicht mal einen Millimeter zurückgewichen und ihr war ebenfalls klar, dass sie im Moment die schlechteren Karten hatte. Trotzdem riss sie das Messer an sich und hielt es schützend vor sich. „Was ist denn hier los?“ Hinata sah gehetzt zu Sakura. Auch Gaara war aufgewacht, er hatte sich wie Sakura aufgesetzt und schaute verwirrt von einem zum andern. Da hatte Hinata einen Einfall. Gegen Sasuke würde sie nicht gewinnen können, aber vielleicht könnte sie jetzt einen der anderen ausschalten und dann fliehen. Sie wirbelte herum und stürmte auf Sakura zu die sich sie entsetzt ansah. „Nein!“, hörte sie Sasuke von hinten schreien, er rannte ihr hinterher. Aber sie war sich sicher, dass er sie nicht mehr rechtzeitig erreichen würde. Sie hatte Sakura fast erreicht und holte mit dem Messer aus. Jetzt würden sie sehen, dass sie nicht schwach war. Da packte sie auf einmal etwas am Knöchel und zog sie zurück. Etwas schleuderte sie quer durch die Luft und sie schrie auf. Hart kam Hinata auf dem Boden auf, sie schnappte nach Luft und sah außer kleinen schwarzen Punkten überhaupt nichts. Dann spürte sie kurz einen stechenden Schmerz an ihrem Hals und alles war vorüber. Sasuke atmete schwer. Er hielt sein Schwert kraftlos in der rechten Hand. Gaara hatte schnell reagiert und Hinata mithilfe seines Sandes direkt vor Sasukes Füße geschleudert. Sasuke hatte ihr daraufhin mit dem Schwert die Kehle aufgeschlitzt. Jetzt lag sie vor ihm auf dem Boden, immer noch mit weit aufgerissenen Augen, die ihn glasig ansahen. Blut sickerte unaufhörlich aus ihrem Hals. „Oh mein Gott“, flüsterte Gaara leise. Er war inzwischen aufgestanden und starrte das tote Mädchen am Boden an. Sakura saß immer noch auf dem Boden. Sie hatte die Knie dicht an ihren Körper angezogen und es liefen leise Tränen über ihre Wangen. Sasuke ließ sich neben ihr nieder und legte seinen Arm um sie. Sakura wimmerte leise und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Sie war gerade so knapp dem sicheren Tod entronnen. Und das war ihre Schuld. Statt aufzustehen und weg zu laufen war sie sitzen geblieben und hatte seelenruhig zugesehen wie Hinata mit erhobenem Messer auf sie zu gerannt kam. Ohne Gaara und Sasuke wäre sie garantiert gestorben. „Ich bring sie ein Stück weg“, sagte Gaara. „Dann müssen wir sie nicht die ganze Nacht angucken.“ Sakura spürte Sasuke nicken. Gaara packte Hinata am Handgelenk und schleifte sie in das Gestrüpp. „Sie war doch so nett“, sagte Sakura leise. Sasuke seufzte. „Wahrscheinlich werden hier früher oder später alle verrückt.“ Sakura schwieg darauf. Noch immer liefen Tränen über ihr Gesicht und sie rückte noch ein Stück näher an Sasuke heran. „Zwei von uns dreien werden auf jeden Fall sterben. Das ist doch seltsam nicht?“, fragte sie schließlich. Sasuke legte sich hin und zog Sakura mit sich. Diese drehte sich auf die Seite und klammerte sich fest an ihn. In diesem Moment war er ihre Stütze und sie vergaß völlig, dass sie ihn eigentlich nicht leiden konnte. „Ja das ist seltsam“, sagte Sasuke. „Man kann niemandem trauen.“ „Kann ich dir trauen?“, fragte Sakura leise. „Mal sehen.“ Sakura lachte leise. Dann schlief sie ein, immer noch dicht an Sasuke gedrängt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)