Lasset die Spiele beginnen! von Ravengirl (SasuxSaku) ================================================================================ Kapitel 1: Auf die Plätze... ---------------------------- Es war verschwommen. Ihr Kopf tat verdammt weh. Wo war sie? Was war passiert? Ihre Sicht klärte sich langsam. Sie war umgeben von Mauern. Langsam richtete sie sich auf und sah sich um. Ein kleiner Raum, unmöbliert bis auf eine kreisrunde Metalplatte neben ihr. Wie war sie hier herein gekommen? Sie war doch auf dem Nachhauseweg gewesen. Und dann… dann wurde sie auf einmal in eine Seitengasse gezogen. Was dann passiert war wusste sie nicht. Sie begutachtete ihren Körper. Keine Verletzungen, nur ein Band war um ihr Handgelenk gebunden, von dem ein Kabel weg führte. Angst hatte sie nicht, noch nicht, aber ein gewisses Unbehagen breitete sich in ihr aus. „Sakura!“ Eine männliche Stimme, offenbar über einen Lautsprecher, durchhallte den Raum. „Die Messwerte zeigen mir an, dass du wach bist.“ Sakura blickte auf das Band auf ihrem Handgelenk. „Du fragst dich sicherlich wer ich bin und was du hier machst.“ Die kalten Steinwände ließen die Stimme kalt und gruselig wirken. „Nun, du kannst mich Tobi nennen, auch wenn du mich wahrscheinlich niemals zu Gesicht bekommen wirst. Und was du hier machst ist eine schwierige Situation, deshalb rate ich dir gut zuzuhören.“ Sakura war verwirrt. Das ging alles so schnell und war so verwirrend. Tobi, wenn er wirklich so hieß, sprach weiter. „Du bist nicht alleine hier. Außer dir befinden sich noch 23 andere in diesem Gebäude, jeweils in einer anderen Zelle. Einige kennst du. Ihr alle habt etwas gemeinsam. Entweder seit ihr faule, arrogante und ignorante Vollidioten, die nichts Besseres zu tun haben als Schwächere fertig zu machen, oder ihr habt etwas wirklich schlimmes gemacht. Auf jeden Fall hat niemand eine weiße Weste, obwohl es einigen bestimmt nicht bewusst war. Und ich finde: Strafe muss sein. Deshalb werdet ihr alle an einem von mir inszenierten Spiel teilnehmen. Eine technische Meisterleistung, wenn ich mich selbst loben darf. Eine riesige Arena und in ihr werdet ihr alle eingesperrt und gegeneinander kämpfen. Fast jeder von euch hat ja besondere Fähigkeiten und außerdem sind in der gesamten Arena Waffen verstreut. Es gibt keine Regeln. Am Ende wird nur noch einer übrig bleiben, das heißt ihr kämpft bis zum Tod.“ Sakura stockte der Atem. Was dieser Mann sagte war unbegreiflich. 24 Menschen sollten sich auf grausamste Weise abschlachten bis nur noch einer übrig war? Das war doch krank! Sie träumte das sicher nur. Ja, das war alles nur ein Alptraum. Bitte. „Und komm ja nicht auf die Idee nicht mitzuspielen. Dir wurde ein Chip eingepflanzt, das heißt ich weiß ganz genau wo du dich befindest und wenn ich der Meinung bin das du rebellierst muss ich nur einen Knopf drücken und du wirst auf sehr schmerzhafte Weise sterben.“ In ihr stieg Panik auf. Zum fünften Mal hatte sie sich inzwischen in den Arm gekniffen, um sich zum Aufwachen zu bringen. Doch das brachte nichts. Das hier war kein Traum. „Bald wirst du in die Arena gebracht. Denk dran. Deine Überlebungschance ist zwar gering aber sie existiert. Wer am Ende übrig bleibt wird begnadigt. Viel Glück! Du wirst es brauchen.“ Tobi verstummte und eine unheimliche Stille breitete sich im Raum aus. Sakura stand auf, wenn auch etwas taumelig und ging zu einer großen Eisentür, die in der Wand eingelassen war. Sie rüttelte daran, warf sich ein paar Mal dagegen und versuchte sie mit einem besonders starken Schlag zu zertrümmern, alles vergeblich. Ob die anderen auch in so einem Steinraum saßen? Wenn sie alle besondere Fähigkeiten hatten, würde es doch bestimmt einige geben die es schaffte diese Tür aufzubrechen. Sie selbst hatte sich aufs Heilen spezialisiert und das war in dieser Situation ziemlich nutzlos. Aber wenn es nicht nur dummes und krankes Gerede gewesen war, was Tobi gesagt hatte und sie wirklich in diese Arena musste, dann würde es sich wahrscheinlich als nützlich erweisen. Wieso mussten sie da überhaupt mitspielen? Tobi hatte zwar gesagt wenn sie es nicht täten, würden sie auf schmerzhafte Art und Weise draufgehen, aber das taten nach den Regeln sowieso 23 von ihnen! Also konnte sie doch gleich aufgeben, sich auf den Boden setzten und auf ihren Tod warten. Aber ob die anderen genauso denken würden bezweifelte sie, denn erstens spielte hier der menschliche Überlebenswille eine Rolle, jeder würde sich an die noch so kleine Überlebenschance klammern wie ein Ertrinkender an einen Strohhalm. Und zweitens hatte Tobi doch gesagt einige hatten etwas Schlimmes gemacht, also vielleicht waren auch Psychopaten dabei die Spaß am Töten hatten. Sakura stockte. Was hatte sie gemacht, um hier zu landen? Sie arbeitete in einem Krankenhaus als Heiler, verdiente dort nicht gerade viel, lebte allein und sonderlich bekannt war sie auch nicht. Deshalb hatte sie nie einen Grund gehabt arrogant zu sein und Leute die auf Schwächeren rumhackten konnte sie leiden wie Zahnschmerzen. Aber ihr fiel auch nichts Kriminelles ein was sie jemals getan hatte. Plötzlich hörte sie Schritte vor der Tür. Entsetzt wich Sakura an die gegenüberliegende Wand zurück. Ein Schlüssel wurde im Schloss umgedreht und die Tür wurde aufgestoßen. Ein Mann trat ein, er war komplett in schwarz gekleidet. Selbst sein Gesicht, wurde komplett von einer Maske verdeckt. War das Tobi? „Du wirst jetzt in die Arena gebracht“, sagte der Mann. Nein, Tobis Stimme hatte anders geklungen. Sakuras Atem ging schneller. War das wirklich kein Traum? Der Mann holte eine Spritze aus seiner Tasche und kam auf mich zu. „Nein!“, rief Sakrura. „Kommen Sie näher!“ Der Mann lachte kalt, während er weitere Schritte auf sie zukam. „Keine Angst. Es tut auch überhaupt nicht weh. Jedenfalls noch nicht.“ Der Mann packte sie am Arm. Sakura spürte einen kurzen Stich, dann empfing sie Schwärze. Als Sakura erwachte war um sie herum nur Dunkelheit. Sie war gefesselt und konnte sich nicht bewegen, aber sie spürte, dass der Boden vibrierte. Befand sie sich in einem Auto? Auf jeden Fall war sie nicht in der Zelle, denn der Boden fühlte sich nicht mehr kalt und steinig an. Mit aller Kraft versuchte sie ihre Fesseln zu lösen, vergeblich. „Hey.“ Sakura erstarrte. Eine männliche Stimme hatte die Dunkelheit durchschnitten. Aber es war weder Tobi, noch der Mann der sie aus dem Steinraum rausgeholt hatte. „Wer ist da?“ Verdammt warum musste ihre Stimme nur so zittern? „Keine Angst. Wir sind ein der gleichen Situation“, sprach die Stimme. „Dann wurdest du auch entführt?“ „Ja. Glaubst du wir müssen wirklich mit anderen um Leben und Tod kämpfen?“ „Keine Ahnung“, anwortete Sakura. „Wie heißt du überhaupt?“ „Sasuke. Und du?“ „Sakura.“ „Warum bist du hier?“ „Ich weiß es nicht. Wirklich.“ Sasuke seufzte. „Du hast es gut. Ich gehöre wohl in die Kategorie arrogante und ignorante Vollidioten die auf Schwächeren rumhacken.“ Sakura zischte. „Und das sagst du so einfach?“ „Hey, meine Eltern sind beide steinreich. Ich wurde so erzogen.“ „Na, das ist doch mal ne Entschuldigung.“ „Tzz warte erst mal ab welchen Dreck du am stecken hast. Außerdem haben wir im Moment andere Sorgen.“ „Da hast du Recht“, erwiderte Sakura. „Wie sollen wir daraus kommen? Es werden garantiert einige mitspielen!“ „Hast du irgendwelche brauchbare Kampffähigkeiten?“ „Ich kann heilen.“ „Na ja, das könnte noch nützlich werden. Aber auf jeden Fall sollten wir zusammen arbeiten.“ „Warum willst du mit mir zusammenarbeiten?“, fragte Sakura verwirrt. „Ganz einfach, zu zweit sind unsere Chancen höher. Außerdem wärst du ohne mich sowieso verloren.“ „Arrogantes Arschloch.“ „Danke. Das hör ich öfter.“ „Meinst du das Zusammenschlüsse erlaubt sind?“ „Ich weiß nicht, aber es wurde nicht ausdrücklich verboten. Und wenn dieser Tobi dagegen ist hätte er uns alleine in die Arena transportieren lassen und nicht zu zweit. Damit provoziert er das ja geradezu.“ Sakura nickte, dann viel ihr ein, dass Sasuke das ja gar nicht sehen konnte. „Ja, du hast Recht. Wir sollten zusammen arbeiten.“ Dann herrschte eine Weile schweigen. „Wie lange fahren wir denn schon?“ Sasuke lachte. „Fahren? Wir fliegen!“ „Was!?“ Sakura wimmerte. Schon von Kleinkindalter auf hatte sie panische Flugangst. „Oh Gott! Woher weißt du das? Haben sie dich nicht auch betäubt?“ „Schon, aber irgendwie hat mich die Spritze nicht komplett ausgeschaltet. Ich konnte noch alles hören und- sag mal was hast du denn?“ „Nur… nur ein bisschen Flug… Flugangst“, antwortete Sakura gepresst und versucht verzweifelt ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen. „Meine Güte jetzt stell dich nicht so an!“ Sakura schnaubte. „Na, du bist lustig! Davon hast du keine Ahnung.“ „Da hast du wohl Recht.“ Plötzlich kippte der Raum ein Stück. Sakura rutschte in Senkrichtung und fing an zu schreien. „Mein Gott hör mit dem Gekreische auf! Wir landen wahrscheinlich nur.“ Sakura biss sich auf die Lippe. Landen? Also würde es gleich losgehen. Sie würde wahrscheinlich sterben. Von dieser Erkenntnis wurde ihr schlecht. Wenigstens hatte sie einen Verbündeten. Aber konnte sie Sasuke wirklich trauen? Ihr blieb wohl nichts anders übrig. Und vielleicht konnten sie noch andere finden die sich ihnen anschlossen. Es gab garantiert noch andere Vernünftige. Aber auch ein paar Psychopathen. Es gab einen Ruck und der Raum stand wieder gerade. Sakura wagte es nicht zu atmen. Eine Tür wurde aufgerissen. Gleisendes helles Licht, durchflutete den Raum und Sakaura konnte im ersten Moment nur eine schwarze Silhouette erkennen. Ein Mann kam auf sie zu, packte sie an den Fesseln und zerrte sie mit sich aus dem Raum. Ein anderer Mann kam ihnen entgegen, offenbar um Sasuke zu holen. Es war ein Hubschrauber der sie hierher gebracht hatte, dass erkannte Sakura als sie weggezerrt wurde. Der Mann ließ ungefähr zehn Meter vom Hubschrauber entfernt Sakura los und machte sie von ihren Fesseln los. Sie wagte es nicht sich zu bewegen. Schließlich war sie frei. Der Mann grinste dreckig. „Viel Spaß Kleine!“ Damit ging er zurück zum Hubschrauber. Sakura schloss die Augen um sich zu beruhigen. Sie lag auf Gras und auf irgendwas hartem, ein Stock vielleicht oder ein Stein. Sie hörte irgendwo einen Vogel zwitschern, allerdings keinen ihr bekannten. Ein lautes dröhnen durchbrach die Stille, als der Hubschrauber abhob. Sakura hielt ihre Augen immer noch geschlossen bis sie ihn nicht mehr hörte. „Ist alles in Ordnung?“ Sasuke war ja auch noch da. „Ja“, sagte Sakura, schlug die Augen auf und setzte sich auf. Dann sah sie Sasuke an. Er passte in das typische Beispiel für ein arrogantes Arschloch. Das hieß er sah wahnsinnig gut aus. Er hatte schwarze längere Haare die er sich nach hinten gestylt hatte, allerdings hingen ihm ein paar Strähnen ins Gesicht. Seine Augen waren tiefschwarz. Er hatte ziemlich blasse Haut und generell ein sehr hübsches Gesicht. Das er einen sehr gut gebauten Körper hatte, machte sein Gesamtbild perfekt. „Sag mal“, fing er an, „ist das deine Naturhaarfarbe?“ Damit deutete er auf Sakuras Haare. Sie seufzte. Jeder fragte das und das regte sie immer wieder auf. Nur weil ihre Haare rosa waren! Sie mochte ihre Haare. Sie passten perfekt zu ihren Smaragdgrünen Augen. „Ja, wieso?“, fragte sie mit einer deutlichen Warnung in der Stimme. Sasuke sagte nichts, er sah sich stattdessen um. Sakura tat es ihm gleich. Sie standen am Fuß eines Berges der sich hoch in den Himmel reckte. Ungefähr zwanzig Meter hinter Sakura befand sich ein Fluss. Das war schon mal gut, da hatten sie wenigstens Wasser. Aber das würde auf Dauer auch nicht viel bringen. Tiere waren keine zu sehen, Sakura hatte aber das Gefühl, dass es hier ein paar nette Raubtiere gab. „Also ich schlage vor das wir hier erst mal Wasser holen und dann-“ „Und womit Wasser holen Hohlkopf? Wir haben keinen Behälter dafür!“ „Also ich schon“, grinste Sasuke und ging zu einem kleineren schwarzen Etwas was noch im Gras lag. „Mir wurde ein Rucksack gegeben und gesagt, dass da einige nützliche Dinge drin wären. Ich schätze mal auch ein Wasserbehälter.“ „Und warum haben sie dir einen gegeben und mir nicht?“, fragte Sakura verwirrt. „Vielleicht weil sie mir die höheren Überlebenschancen anrechnen. Zu Recht würde ich sagen.“ Sakura schnaubte. Dieser Kerl war doch wirklich das letzte Arschloch. Obwohl er wahrscheinlich recht hatte. Nur hätte er das nicht sagen müssen. „Ich denke eher, dass ist dazu, die zwei Kandidaten dazu zu bekommen um den Rucksack zu kämpfen. Oder sich eben zusammen zu schließen.“ „Wenn du die Antwort sowieso schon weißt, wieso fragst du dann?“, fragte Sasuke während er den Inhalt des Rucksacks studierte. „Ich wollte dir auch mal die Chance geben deine Intelligenz zum Ausdruck zu bringen. Fehlgeschlagen würde ich sagen“, erwiderte Sakura bissig. Sasuke antwortete nichts darauf und zog stattdessen einige leere Wasserflaschen aus dem Rucksack. Mit denen ging er zum Fluss und begann sie zu füllen. „Ist da noch irgendwas drin?“, fragte Sakura und deutete auf den Rucksack. „Ja, ein Seil und ein Buschmesser. Leider nichts zu Essen. Das müssen wir uns schon selbst jagen.“ „Jagen?“ „Ja was denn sonst? Ein Hotel wird es hier nicht geben.“ „Ist ja gut. Wär trägt die Waffe?“ „Ich“, sagte Sasuke. „Wieso gerade du?“ „Das Männchen beschützt das Rudel.“ Sakura stöhnte innerlich. Der Kerl war ja nicht zum Aushalten! Ihr war nicht wohl dabei Sasuke die einzigste Waffe zu überlassen. Schließlich war er noch ein fremder und Sakura wusste immer noch nicht ob sie ihm Vertrauen konnte. Was hielt ihn davon ab ihr während er hinter ihr lief, das Messer in den Rücken zu stoßen? Aber wenn er vorhatte sie zu erledigen, hätte er das doch schon gemacht als er das Messer gefunden hatte. Und ihr nicht noch davon erzählt. Oder? Sasuke hatte inzwischen alle Flaschen mit Wasser gefüllt und sie im Rucksack verstaut. Den warf er Sakura mit dem Satz ‘Hier, damit du nicht ganz so nutzlos bist‘ zu. Sakura ignorierte die erneute Beleidigung. „Wo gehen wir lang? Und was machen wir jetzt überhaupt?“ „Ich schlage vor wir klettern erst mal auf diesen Berg. Da haben wir einen guten Überblick“, antwortet Sasuke. Sakura wollte erst etwas dagegen einwenden, aber der Vorschlag war gar nicht mal so übel und ihr viel im Moment auch nichts Besseres ein. Also zuckte sie nur mit den Schultern und folgte Sasuke in Richtung Berg. Hinein in ein Horrorspiel aus dem sie höchstwahrscheinlich nie mehr lebend herauskam. Kapitel 2: Fertig... -------------------- „Nun mach schon!“, rief Sasuke Sakura zu, die keuchend ungefähr zehn Meter unter ihm an einem Felsen hing. „Tut mir ja leid, aber ich bin es nicht gerade gewohnt irgendwelche Berge hoch zu klettern!“ „So hoch ist der jetzt auch nicht außerdem bist du gleich oben!“ Sasuke war bereits oben angekommen und streckte Sakura seine Hand entgegen um sie hoch zu ziehen. Allerdings müsste Sakura erst einmal so hoch kommen um seine Hand zu erreichen. Dreimal war sie inzwischen schon abgerutscht. Ihre Hände waren wundgescheuert und ihre Arme konnten ihr Gewicht nicht mehr halten. Mit äußerster Kraft zog sie sich die letzten Meter nach oben und griff nach Sasukes Hand. Der zog sie hoch, Sakura ärgerte es das er sich noch nicht mal dafür anstrengen musste. „Na endlich.“ Für eine schnippische Antwort fehlte Sakura der Atem, sie warf Sasuke nur einen bösen Blick zu. Dann sah sie auf. Sie standen auf einer Ebene, die Spitze des Berges. Er war wirklich nicht besonders hoch, aber er reichte um eine gewaltige Aussicht zu haben. Richtung Norden, befand sich offenbar nur bergiges und steiniges Gebiet, voller Klippen. Ohne eine einzige Pflanze, dafür viele Möglichkeiten zum Verstecken. Im Westen erstreckte sich ein großer Wald. Im Süden befand sich ein riesiger See mit einigen Inseln auf ihm verteilt. Und im Osten sah es so aus als wäre man in einen Vulkan gestiegen, alles war voller Krater und es sah ziemlich heiß aus. „Also wir scheinen uns in der Mitte der Arena zu befinden“, sagte Sakura leise. „Ja und fällt dir was auf?“, fragte Sasuke. „Das das alles ziemlich beunruhigend aussieht?“ „Nein, das meine ich nicht. Die haben das hier nach den Elementen aufgebaut.“ „Was?“ „Sieh doch mal hin. Der Wald ist Erde. Die Berge mit den Klippen ist Luft, der See ist Wasser und das da ist Feuer.“ „Du hast Recht“, sagte Sakura überrascht. „Natürlich hab ich Recht. Wir sind wohl am Anfang von dem Luftgebiet.“ „Und in welches gehen wir? Ich meine z.B. der Wald wäre von der Nahrung am günstigsten. Aber da werden sich auch am meisten von unseren Gegnern aufhalten. Auf dem Wasser kann man sich nicht verstecken aber, dafür von den Inseln aus verteidigen. Die Feuer und Luftgebiete sind beide von der Umwelt her gefährlich, aber Konkurrenten wird es da auch nicht besonders viele geben“ zählte Sakura auf. „Das weiß ich selbst, jetzt sei still und lass mich denken!“, erwiderte Sasuke bissig. Sakura schnaubte. Wieso behandelte er sie immer wie ein dummes Kind? Plötzlich hallten Stimmen zu ihnen herauf. Sasuke zückte direkt das Messer. Dann ging er auf den Rand zu von dem die Stimmen kamen. Sakura folgte ihm, wenn auch etwas zögerlich. Sie hatte keine Lust, jetzt schon auf Gegner zu treffen. Sasuke duckte sich hinter einem Felsen und zog Sakura neben sich. So konnten sie beide nach unten spähen, ohne selbst entdeckt werden. Unten auf der Lichtung bei dem Fluss, standen fünf Typen in einem größeren Kreis. Offenbar zwei Teams und eine Einzelperson. Das eine Team bestand aus einem Jungen mit roten Haaren und einem mit braunen. Im anderen Team waren ein ziemlich klein aussehender Junge und ein etwas dickerer. Alle mit angespannten Gesichtern. Von der Einzelperson konnte man von oben nicht viel erkennen nur das er wohl ein paar Jahre älter als die anderen war, eine große Sense dabei hatte und weiß graue Haare hatte. „Ach, auch am Wasser holen?“, fragte der Kerl mit der Sense. „Scheint so“, antwortete der rothaarige Junge. Der Typ neben ihm sagte nichts, aber er trat unruhig von einem Bein aufs andere. „Tja da scheint das Spiel hier wohl endlich loszugehen“, sagte der Typ mit den weißen Haaren und zückte seine Sense. Sasuke fragte sich wo er die gefunden hatte. „Also ich bin Hidan. Im Gegensatz zu euch bin ich allein wie ihr seht, mein Partner hat durch einen bedauerlichen, äh, Zufall den Löffel abgegeben.“ „Ich habe kein Interesse an einer Vorstellungsrunde“, sagte der rothaarige Junge. „Wie du meinst“, erwiderte Hidan. Der etwas dickere Junge ergriff das Wort. „Hey wir können das doch wohl friedlich regeln, oder? Schließlich ist genug Wasser für-“ Weiter kam er nicht, denn Hidan hatte seine Sense geworfen und ihn damit durchbohrt. Zuerst stand er noch für eine Sekunde erstarrt da, dann öffnete er den Mund und spuckte einen Schwall Blut auf den Boden. Sasuke drückte Sakura schnell seine Hand auf den Mund um sie am Schreien zu hindern. Voller Entsetzten sah er zu wie dem Junge die Beine wegknickten und er zu Boden fiel. Hidan lief auf ihn zu. Der Teampartner des toten Jungen starrte diesen erst mit offenem Mund und mit Grauen im Gesicht an, dann sah er zu Hidan auf der immer näher kam. ‚Lauf doch weg!‘, dachte Sasuke. ‚Wieso bleibst du stehen?‘ Der Junge hatte sich immer noch nicht bewegt, als Hidan bei ihm ankam. Der zog die Sense aus dem Körper des Jungen und hob hoch über seinen Kopf. Blut tropfte auf seine weißen Haare. „Mach’s gut“, sagte er zu dem Jungen. Dann sauste die Sense herab. Innerhalb einer Sekunde legte Sasuke seine Hand diesmal auf Sakuras Augen. Das sollte sie nun wirklich nicht angucken müssen. Es gab ein hässliches Geräusch als die Sense die gesamte Brust des Jungen aufschlitzte. Der kippte sofort hinten über und verteile sein Blut auf dem Gras. Hidan wandte sich den anderen beiden zu. „Und jetzt seit ihr an der Reihe.“ Der braunhaarige Junge trat einen Schritt zurück. „Lass uns abhauen Gaara!“ Gaara, der rothaarige Junge, trat stattdessen einen Schritt vor. „Ich bin noch nie weggelaufen.“ „Das wäre aber eindeutig besser für dich“, sagte Hidan. Gaara ignorierte ihn und streckte seine Hand in Richtung seines Teampartners aus. „Gib mir den Rucksack.“ „Aber-“ „Gib. Mir. Den. Rucksack.“ Er bekam den Rucksack. Daraus holte er einen etwas größeren braunen Sack. „Was ist da drin?“, fragte Hidan grinsend. „Steine?“ „So ähnlich“, erwiderte Gaara und band den Sack auf. „Ok das reicht jetzt“, sagte Hidan und ging langsam auf Gaara zu. Der bewegte sich nicht, schaute ihn nur weiter kalt an. „Hast du jetzt doch Angst gekriegt, wärst doch besser weggelaufen oder?“ Gaara hob seine Hand in Richtung Hidan. Eine große Sandwolke stieg aus dem Sack empor. Hidan blieb überrascht stehen. „Was machst du da?“ „Ich kann Sand kontrollieren. Er kämpft für mich und beschützt mich. Du wirst mit deiner Sense nicht mal an mich herankommen“, antwortete Gaara. „Das wollen wir doch mal sehen“, knurrte Hidan, rannte auf Gaara zu und versuchte Gaara mit seiner Sense zu verletzen. Doch die Sandwolke hatte schneller reagiert und sich wie eine Schutzmauer vor Gaara gestellt. Die Sense prallte einfach an ihr ab. Hidan hielt kurz verwirrt inne, doch dann machte er ein wütendes Geräusch und schlug wie ein Irrer auf Gaara ein. Doch den beschützte sein Sand perfekt, er bekam keinen einzigen Kratzer ab, obwohl er sich nicht ein Stück bewegt hatte. Hidan hielt inne, es schien zu ihm durchgesickert sein, das es nichts brachte. „Vielleicht kann ich dich nicht erreichen, aber dein Teampartner versteckt sich nicht hinter einer Sandmauer“, sagte er grinsend und sah zu dem braunhaarigen Jungen der etwas im Hintergrund stand. Dann stürmte er auf einmal auf ihn zu, die Sense hoch über seinen Kopf gehoben. Doch kurz bevor die Sense den Jungen traf, wurde sie aufgehalten. Gaara hatte seine Hand in die Richtung des Jungen gestreckt und der Sand war in Höchstgeschwindigkeit dorthin geflogen und hatte sich schützend vor ihm aufgebaut. Doch das schien Hidan erwartet zu haben. Blitzschnell drehte er sich um und warf seine Sense nach Gaara. Der Sand schoss augenblicklich zurück, doch er war langsamer als die Waffe. Gaara wollte noch ausweichen, doch auch er schaffte es nicht mehr. Die Sense traf ihn in der Magengegend. „Gaara!“, schrie der Junge entsetzt. Hidan lachte. „So, du bist wohl der letzte.“ Er ging zu Gaara der zu Boden gesackt war, zweifellos um sich seine Waffe zurückzuholen. Der braunhaarige Junge drehte sich um und rannte ihn Richtung Wald. „Es nützt nichts“, rief Hidan ihm fröhlich hinterher. Er war inzwischen bei Gaara angekommen und zog die Sense aus dessen Leib. Dann rannte er hinter dem Jungen her. Der war am Wald angekommen und verschwand zwischen den Bäumen. Hidan folgte ihm. Ein paar Sekunden herrschte Stille, dann hörte man einen markerschütternden Schrei, der nur von dem geflüchteten Jungen stammen konnte. Sasuke und Sakura saßen immer noch wie erstarrt oben auf dem Berggipfel. Sasuke riss seinen Blick von den Leichen auf der Lichtung los und sah zu Sakura. Sie hatte die Augen geschlossen und atmete flach, als könnte sie das Grauen, was sich gerade eben vor ihr abgespielt hatte immer noch nicht fassen. „Oh Gott“, sagte Sasuke leise. Sakura öffnete die Augen. „Wir müssen da runter. Vielleicht kann ich noch irgendeinen von ihnen helfen.“ „Bist du irre? Dieser Verrückte könnte zurückkommen!“ „Der Fluss führt doch auch in den Wald. Er wird da hingehen, es ist näher.“ „Trotzdem. Meinst du im Ernst da untern lebt noch einer? Wir werden da nicht runtergehen!“ „Dann bleib du eben hier oben und versteckst dich. Meine Aufgabe ist es Leben zu retten. Und das genau werde ich jetzt tun.“ Sakura stand auf und begann den Abhang zur Richtung runter zu klettern. „Sakura!“, rief Sasuke hinter ihr her. „Bleib hier!“ Er wurde ignoriert. Sasuke schnaubte wütend und begann ebenfalls den Berg herunter zu klettern. Immerhin konnte der Irre wirklich zurückkommen. Und dann wäre das Mädchen komplett ungeschützt. Nicht das ihm irgendwas an ihr liegen würde. Es sprach nur gegen sein Männer Prinzip. Als Sasuke unten ankam, hatte Sakura die Lichtung bereits halb überquert und war fast bei den leblosen Körpern angekommen. Als erstes ging sie zu dem dickeren Jungen und kniete sich neben ihn. Dann legte sie ihre Hand an seine Hals, zweifellos um seinen Puls zu fühlen. Ein paar Sekunden harrte sie aus, dann schüttelte sie traurig den Kopf und stand wieder auf. Sasuke kam bei ihr an. „Kannst du wirklich nichts mehr tun?“ Eine dumme Frage wenn man den völlig zerfetzten Unterleib des Jungen besah. Sakura schüttelte erneut den Kopf. „Ich kann zwar heilen aber Tote wiedererwecken steht leider nicht in meiner Macht.“ Sie ging zu Gaara herüber. Das Ganze war doch hoffnungslos. Sasuke fragte sich ob Sakura wirklich glaubte noch irgendwas ausrichten zu können. Wahrscheinlich nicht, sonst würde sie sich nicht so langsam bewegen. Sakura kniete sich neben Gaara. Er sah bei weitem nicht so schlimm aus wie der andere Junge, doch seine Verletzungen waren schwerwiegend und Sakura glaubte nicht das er noch lebte. Trotzdem drückte sie ihre Hand an seinen Hals. Nichts. Wie sie erwartet hatte. Sakura schloss die Augen. Wieso hatten sie nicht früher eingegriffen? Sie hatten doch das Messer. Man hätte dieses Monster von hinten angreifen können. Fraglich ob es funktioniert hätte, aber vielleicht hätte man ein Leben retten können. Oder mehrere. Etwas pochte einmal leicht gegen ihre Finger. Sakura riss die Augen auf. Ein Herzschlag! Schnell drückte sie ihre Hände gegen Gaaras Wunde. Ein grünes Licht erschien und begann ihn zu heilen. Sasuke kam näher. „Er lebt noch?“ „Quatsch nicht rum, geh zu dem anderen Jungen und fühl ob er noch Puls hat!“ Sakura glaubte, dass er wieder anfangen würde zu diskutieren doch Sasuke machte ohne einen Kommentar das was sie gesagte hatte. Sie konzentrierte dich wieder voll und ganz auf die Heilung. Gaaras Herz schlug jetzt etwas häufiger und stärker. Sie könnte es schaffen. Es sah gut aus. Sasuke kümmerte sich inzwischen um den dritten Jungen. Als er näher kam sah er schon das es hier wohl hoffnungslos war. Die komplette Brust des Jungen war aufgeschlitzt und er lag in einer riesigen Blutlache. Sein Gesicht hatte eine gräuliche Farbe, sonst sah es noch ziemlich jung aus. Vielleicht fünfzehn. Sasuke wandte sich von dem Jungen ab. Wie konnte man so grausam sein? Wie konnte man so viele Menschen einfach mal gerade so dem Tode opfern? Und dann auch noch mit solchen Typen wie diesem Hidan. Dem wollte man besser nicht begegnen. Weder tagsüber, noch nachts. „Sasuke!“, rief Sakura von hinten. „Was ist mit dem Jungen?“ „Da gibt’s nichts mehr zu machen“, antwortete Sasuke. „Dann hilf mir mit Gaara! Wir müssen ihn von der Lichtung schaffen!“ Sasuke ging zu ihr herüber. Gaara sah schon wesentlich besser aus, seine Wunde war verschlossen, allerdings war er immer noch voller Blut. „Am besten wir schaffen ihn erstmal in den Wald. Dort können wir irgendeinen Schutz suchen. Hier auf der Lichtung kann man uns zu leicht angreifen“, schlug Sakura vor. Sasuke nickte und hob Gaara etwas schwerfällig hoch. „Man ist der schwer“, ächzte er. „Jetzt stell dich nicht so an, der ist garantiert leichter als du und jetzt mach schon!“ „Jaja.“ Sakura ging auf den Waldrand zu der entgegengesetzt lag zu der Richtung in die Hidan gegangen war. Sasuke schleppte Gaara hinterher. Dort angekommen sah sich Sakura nach einem günstigen Platz um. „Machst du mal schneller?“, fragte Sasuke gequält. „Ich kann ihn nicht mehr ewig halten!“ Sakura ignorierte ihn und suchte noch eine Weile herum, während Sasuke ihr mehr oder weniger schleppend hinterher lief. „Hier“, sagte sie schließlich und deutete auf einen unnatürlich riesigen Baum dessen Wurzeln eine Art Höhle gebildet haben in der man gut Schutz fand. Sasuke legte Gaara in dieser Höhle ab. Sakura kniete sich neben ihn und machte mit der Heilung weiter. Es dauerte nur ein paar Minuten, da begann sich Gaara zu bewegen. Sasuke kam ein Stück näher. Ihm fiel auf das Gaara sich seine Augen schwarz umrandet hatte. Doch er hatte keine Zeit sich das näher zu betrachten, denn Gaara machte auf einmal die Augen auf. Wohl in Panik versuchte er sofort sich aufzusetzen. „Hey ganz ruhig, ja?“, sagte Sakura leise und drückte ihn zurück auf den Boden. „Du bist in Sicherheit. Hidan ist weg.“ Gaara sah erst sie verwirrt an, dann Sasuke. „Was ist mit Kankuro?“, fragte er schließlich. Vermutlich meinte er seinen Teampartner. „Er ist weggelaufen als die Sense dich erwischt hatte. Aber…wir vermuten das Hidan ihn noch erwischt hat. Er ist tot“, sagte Sasuke. Sakura sah ihn wütend an. Wahrscheinlich war sie der Ansicht, dass man so etwas jemanden sanfter beibringen sollte. „Was?“, fragte Gaara entsetzt. „Es tut mir leid“, antwortete Sakura leise. „Er war mein Bruder“, sagte Gaara. Sakura öffnete den Mund um etwas zu erwidern doch ihr fiel offenbar nichts Passendes ein. Gaara erwartete offenbar auch keine Antwort, er sah ausdruckslos nach oben. Sakura sah hilflos zu Sasuke, doch der zuckte nur mit den Schultern. „Danke“, kam es von Gaara. Sakura lächelte schwach. Sasuke wandte sich ab. Offensichtlich war alles hier noch viel komplizierter als er gedacht hatte. Kapitel 3: Die Teams -------------------- Keuchend zog sich Temari an Land. Der Weg zu dieser kleinen Insel war doch länger gewesen als sie anfänglich gedacht hatte. Sie drehte sich zu ihren Teampartner um, der noch gute zehn Meter vom Land entfernt war. „Nun mach schon Shikamaru!“, rief sie ihm zu. „Jaja. Warum mussten wir noch einmal hier hin und konnten nicht ihm Wald bleiben?“, kam es zurück. „Ich dachte du hattest keine Lust ständig nach Feinden Ausschau zu halten. Hier sind wir erst einmal sicher!“ Shikamaru erreichte ebenfalls das Land und zog sich aus dem Wasser. Temari und Shikamaru kannten sich schon seit Kindertagen. Und seit drei Jahren waren sie ein Paar. Dass sie nun zu zweit in dieser Arena saßen war ein dummer Zufall. Glaubten sie jedenfalls. Sie waren mitten im Wald ausgesetzt worden und hatten zuerst keine Ahnung wo sie hinsollten. Das einzige Gute war, dass in dem Rucksack der ihnen mitgegeben wurde etwas zu Essen war. Dann hatten sie den riesigen See entdeckt und beschlossen auf eine der kleinen Inseln zu schwimmen. Shikamaru kam auf Temari zu. „Und jetzt?“, fragte er. „Vielleicht sollten wir erst einmal abwarten. Ewig können wir hier nicht bleiben. Die Nahrung reicht nicht aus. Aber was wir dann machen sollen, weiß ich auch nicht.“ Shikamaru strich ihr eine blonde Strähne aus dem Gesicht die sich gelöst hatte, dann beugte er sich vor und küsste sie kurz. „Wir kriegen das schon hin“, sagte er leise. Temari nickte traurig. Sie sagte nicht, dass sie nicht glaubte, dass sie beide diese Arena lebend verlassen würde. Sie hatte keine Angst vor dem Tod, aber sie hatte Angst davor Shikamaru sterben zu sehen. Das würde sie nicht verkraften. Dafür liebte sie ihn zu sehr. Aber er würde alles tun um sie zu beschützen. Notfalls auch sich zwischen sie und die Waffe werfen. Und das durfte sie nicht zulassen. Temari beschloss selbst etwas zu tun. Sie würde Shikamaru beschützen. Auch wenn er es nicht zuließ, was garantiert der Fall sein würde. Und das wiederum hieß, dass sie am Ende draufgehen würde. Aber dafür würde er leben. Diese Erkenntnis ließ sie lächeln. Shikamaru fasste dieses Lächeln als eine optimistisch wirkende Geste auf. „Siehst du“, sagte er und nahm sie in den Arm. „Es wird alles gut werden.“ „Ja“, erwiderte Temari. „Das wird es.“ *********** „Jetzt warte doch, Sai!“ Er blieb stehen und drehte sich um. Das Nerv tötende Mädchen, das sich ihm als Ino vorgestellt hatte, rannte ihm hinterher. Dabei hatte er doch so nett gelächelt und gesagt, dass sie sich besser trennen sollten! Trotzdem war sie so dumm und rannte ihm hinterher. Das war schlecht für sie. Er hatte keine Gefühle, also sah er sie als unnötigen Ballast. Er hatte sie nur am Leben gelassen, weil er gedacht hatte, dass sie sowieso nicht lange durchhalten würde. Doch wenn sie ihm jetzt hinterher lief, wurde sie zu einem nervenden Problem. Er hatte keine Probleme damit Menschen zu töten. Er war ein Auftragskiller, es war sein Job. Und darin war er gut, noch nie war er erwischt worden. Aber Menschen umzubringen machte ihm auch keinen Spaß. Er fühlte nur einfach nichts. Keine Trauer, keine Freude, keine Wut, kein gar nichts. Trotzdem war er ständig am Lächeln. Ein falsches Lächeln, um Menschen zu täuschen. „Was willst du denn noch?“ „Ich finde wir sollten uns zusammen tun!“, sagte sie keuchend. „Ich finde das aber nicht.“ „Und warum bekommst du überhaupt den Rucksack?“ „Weil du wahrscheinlich in den nächsten Stunden draufgehen wirst, dann wäre das doch Verschwendung“, erwiderte Sai und lächelte. Es dauerte bis Ino diese Worte verstand. „Hey!“, rief sie empört, doch Sai hatte sich schon umgedreht um war weiter gegangen. „Sai, komm zurück!“ Sai blieb stehen und wandte sich um. Ino stand ein paar Meter hinter ihm und weinte haltlos und laut. Sie würde ihn noch verraten und obwohl er vorhin glücklicherweise ein Schwert gefunden hatte, gegen eine größere Gruppe von starken Gegnern hätte er keine Chance. Er ging zurück zu Ino. Die dachte wahrscheinlich er würde sich jetzt wohl doch mit ihm zusammen tun, denn sie lächelte hinter ihren Tränen hoffnungsvoll. „Diese Situation ist schon extrem blöd“, sagte sie. „Sieh mal ich habe mir meine Nagelneuen Designerschuhe versaut!“ Offensichtlich war sie eine der reichen arroganten Personen von denen dieser Tobi oder wie auch immer er hieß, gesprochen hatte. Und besonders intelligent schien sie auch nicht zu sein. „Das ist doch jetzt egal.“ Sie schniefte wieder. „Ja wahrscheinlich hast du Recht.“ „Natürlich habe ich Recht.“ Wieder bekam sie einen Heulkrampf und schluchzte. „Sai wir werden alle sterben!“ „Nein“, sagte Sai. Er holte sein Schwert von seinem Rücken. „Heißt das du wirst mich beschützen?“, fragte Ino hoffungsvoll. Wie naiv sie doch war. Sai lächelte. „Nein so meinte ich das nicht. Wir werden nicht aller sterben. Ich werde überleben.“ Er holte mit seinem Schwert aus und stieß es ihr durch die Brust. „Du hingegen…“ Ino starrte ihn mit aufgerissen Augen an. Sai zog das Schwert aus ihrem Körper. Ino sackte sofort zu Boden. Sie atmete schwer. „…wirst sterben, da hattest du recht.“ Sai drehte sich um und lief in den Wald davon und ließ die sterbende Ino auf dem Boden liegen. *********** Hinata rannte. Wo war nur ihre Teamkollegin? War sie erwischt worden? Sie hätte sich gleich denken können das nichts Gutes dabei heraussprang wenn vor ihnen ein Mann auftauchte der mehr einem Fisch ähnelte als einem Menschen. Er hatte aber erst so nett gewirkt, hatte mit ihnen geredet, wie barbarisch das hier doch wäre und so was. Doch irgendwann hatte er auf einmal ein riesiges Schwert in der Hand gehabt und auf sie eingeschlagen. Sie konnten gerade noch so ausweichen. Dann waren sie zusammen davon gerannt. Der Typ hinterher. Doch irgendwie mussten sie sich verloren haben. Hinata strauchelte. Wieso waren sie nur in so einem blöden Bergland abgesetzt worden. Überall nur Steine, nichts anderes und alle sahen gleich aus. Wo sollte sie hinlaufen? Hinata hatte Angst. Schreckliche Angst sogar. Auf einmal stolperte sie über einen Stein und fiel hin. Sie wollte direkt aufstehen und weiterrennen aber ihr fehlte die geistige Kraft dazu. So blieb sie einfach liegen das Gesicht im Dreck und wartete auf ihren Tod. Es konnte nur noch eine Frage der Zeit sein bis ihr Verfolger sie aufgespürt hatte. Sie war doch so schwach. Sie konnte nicht kämpfen, sie war völlig wehrlos. Tränen vermischten sich mit dem Gestein. Wieso gerade sie? Ihr ganzes Leben hatte sie darauf verschwendet anerkannt zu werden. Immer alles gegeben. Und was hatte sie zurückbekommen? „Nichts“, flüsterte Hinata. Ständig war sie verarscht worden, niemandem konnte sie vertrauen. Aber sollte das hier wirklich ihr Ende sein? Nein. Sie würde nicht aufgeben. Niemals. Schwerfällig stand sie auf und rannte wieder los. „Hey, Mädchen!“ Hinata keuchte entsetzt auf. Ihr Verfolger hatte sie eingeholt. „Ziemlich dumm von dir einfach weg zu laufen. Ich kriege dich doch sowieso.“ Der Typ musste sich nicht einmal anstrengen um ihr hinterher zu laufen. Er hatte ja auch nicht die totale Todesangst. Hinata sprintete über das steinige Gebiet, ließ ein paarmal höhere Absätze runterfallen und rannte von ihrer Angst angetrieben immer schneller. Sie gewann wieder einen Vorsprung. Sie würde es schaffen zu fliehen und sich irgendwo zu verstecken. Da sah Hinata das Ende eines ziemlich großen Vorsprungs auf sich zukommen. Sie hielt an und starrte entsetzt nach unten. Weit unter ihr befand sich nichts als Wasser. Sollte sie springen? Das könnte sie umbringen. Allerdings wenn sie hier stehen blieb würde sie auch sterben. Viel Zeit zum Nachdenken hatte sie nicht, ihr Verfolger kam näher. „Nun kleines Mädchen ich sehe du sitzt in der Scheiße!“ Er hob sein Schwert hoch und kam immer näher. Noch einmal schaute Hinata auf das bedrohlich wirkende Wasser unter ihr. Dann holte sie einmal tief Luft und sprang. Die Wellen schlugen über ihr zusammen und sie wurde einmal hart gegen den Felsen geworfen. Sie blieb aber bei Bewusstsein und versuchte verzweifelt an die Oberfläche zu kommen. Sie schaffte es, doch sofort überspülte sie eine Welle und drückte sie wieder nach unten. Mit letzter Kraft schaffte sie es unter Wasser von den gröbsten Wellen wegzuschwimmen. Dann versuchte sie erneut aufzutauchen. Sie wusste, das war ihre letzte Chance. Ihre Sicht war schon verschwommen und sie spürte wie sich ihre Gedanken vernebelten. Dann durchstieß sie die Wasseroberfläche und holte Luft. Schon nach ein paar Sekunden ging es ihr besser und sie begann weg zu schwimmen. Sie hörte einen Wutschrei von der Klippe herunterschallen, doch sie schaute nicht zurück. Sollte er sich doch die Lunge aus dem Hals brüllen. Erst einmal musste sie Land finden. Und das möglichst schnell, für ewiges Geschwimme hatte Hinata keine Kraft. Aber sie war entkommen. Sie lebte. Jedenfalls noch. *********** Sasori drehte sich zu seinem Teampartner um, der ein paar Meter hinter ihm lief. Der hatte sich ihm als Deidara vorgestellt, Sasori war zuerst überrascht das er keine Frau war, aufgrund seiner langen blonden Haare. Gesagt hatte er es allerdings nicht. Sie hatten beschlossen, dass sie sich erst einmal zusammen taten um stärkere Gegner aus dem Weg zu räumen. Sie waren in einem Gebiet abgesetzt worden was einem Vulkan ähnelte. An vielen Stellen schossen kochend heiße giftige Gase aus dem Boden und das in unregelmäßigen Abständen. Man musste höllisch aufpassen wo man hintrat sonst wurde man gegart. „Sag mal meinst du die ganze Arena ist so aufgebaut wie hier?“, fragte Deidara. „Ich glaube eher nicht“, antwortete Sasori. „Wo soll man sich hier denn Bitteschön Nahrung besorgen.“ „Da hast du Recht. Apropos Nahrung, wo sollen wir die überhaupt herbekommen?“ Sasori überlegte und strich sich dabei seine roten Haare aus dem Gesicht, die von dem Staub der verbrannten Erde, eigentlich eher braun aussahen. „Wir sind bestimmt nicht die einzigen in dieser Umgebung“, sagte er schließlich. „Und wo andere Leute sind, ist vielleicht auch etwas zu Essen. Und gleichzeitig hätten wir ein paar Gegner weniger.“ „Die Idee ist gut“, sagte Deidara nachdenklich. „Hoffen wir mal, dass der Gegner uns nicht zuerst findet. Und vielleicht finden wir auch unterwegs ein besseres Gebiet. Sasori nickte. Dann erstarrte er plötzlich. „Hast du das gehört?“ „Was gehört?“ „Ssssssssscccht da sind Stimmen!“ Jetzt horchte auch Deidara auf. „Du hast Recht“, hauchte er. Sie versteckten sich hinter einem Felsen und warteten bis die Stimmen näher kamen. Es waren ein Junge mit langen braunen Haaren und so hellen Augen das sie schon fast komplett weis wirkten und ein Mädchen, ebenfalls mit braunen Haaren die ein bisschen kleiner war als der Junge. „Neji, ich finde wir sollten zurück in den Wald gehen“, sagte das Mädchen. „Ja“, erwiderte ihr Teampartner, der offenbar Neji hieß. „Hier gibt es nichts außer gefährlichen Stellen und von Gegnern ist auch nichts zu sehen.“ „Sollen wir sie angreifen?“, flüsterte Deidara Sasori zu. „Womit den?“ „Mit Bomben. Es ist explosiver Lehm im Rucksack.“ „Diese schleimige Pampe?“ Deidara nickte. „Die wollte ich nicht anfassen, deshalb habe ich sie nicht genauer untersucht. Du kannst also daraus Bomben machen?“ Wieder nickte Deidara. „Dafür habe ich ein Talent. Was kannst du?“ „Das ist zu kompliziert um dir das jetzt zu erklären, außerdem kann ich es im Moment eh nicht anwenden also egal“, erwiderte Sasori. „Wie du meinst. Also sollen wir sie jetzt angreifen?“, fragte Deidara und nickte in Richtung der beiden Personen die sich immer noch leise unterhielten. „Nein“, sagte Sasori bestimmt. „Sie haben gesagte das sie zurück in den Wald gehen wollen. Wenn wir ihnen folgen kommen wir auch dort hin. Außerdem haben wir keine Ahnung wie stark die sind und was sie können. Dieser Neji hat eindeutig ein Messer dabei, es steckt in seinem Gürtel. Wir müssen davon ausgehen das er weiß wie man es einsetzt.“ Neji und seine Teampartnerin hatten sich inzwischen wieder umgedreht und machten sich auf den Rückweg. „Gut von mir aus“, sagte Deidara. „Wenn wir den Wald erreicht haben und wir genug über sie wissen, können wir sie angreifen, dann sind sie dran.“ Sasori nickte und er und Deidara begannen den zwei Personen unauffällig zu folgen. *************************************************************************** Hey^^ Das Kapitel ist eher so ein Zwischending, um die anderen Teams ein bisschen kennen zu lernen. Im nächsten geht es dann weiter mit der eigentlichen Haupthandlung  Ich wollte mich hier mal für meine Kommentare und Favoriten bedanken! Echt lieb von euch :** Kapitel 4: Ruhe vor dem Sturm ----------------------------- Sakura saß auf einem flachen Stein und versuchte vergeblich ein Feuer anzuzünden. Sie hatte weder ein Feuerzeug noch Streichhölzer und dieser blöde Trick aus dem Fernsehen, bei dem man mit zwei Steinen Funken erzeugen musste, wollte einfach nicht funktionieren. Es war schon ziemlich dunkel und Sakura machte sich Sorgen wie sie wohl die Nacht überstehen sollten. Sie waren bestimmt nicht das einzige Team das bemerkt hatte, dass es in der Arena vier Bezirke gab. Und der Wald war mit Sicherheit der Beliebteste. Das hieß es gab viele Unbekannte Feinde und dieser Psychopath Hidan war auch irgendwo im Wald. Sie mussten über Nacht auf jeden Fall in Schichten Wache schieben. Hinter ihr ertönte ein gedämpftes Stöhnen. Sakura fuhr herum. „Gaara! Ich hab gesagt du sollst noch nicht aufstehen!“ Gaara machte unbeirrt weiter mit dem Versuch seine Beine zu belasten. „Ich bin schon fast wieder in Ordnung, du hast mich perfekt geheilt. Danke dafür übrigens.“ Sakura lächelte. „Kein Ding. Wir konnten dich ja nicht einfach sterben lassen.“ Kaum hatte sie das gesagt bereute sie es. Damit hatte sie irgendwie wieder auf die andern Toten angespielt. Immerhin war Gaaras Bruder auch umgekommen. Aber Sakura hatte es gewundert wie er mit dieser Situation umging. Er hatte weder geweint, noch das Thema in irgendeiner Art und Weise angesprochen. Man konnte ihm nicht ansehen ob ihn der Tod von Kankuro berührte oder nicht. Vielleicht war einer von den Menschen die ihre Gefühle nicht gern zeigten. So wie Sasuke. Apropos, wo blieb der überhaupt? Er war vor einiger Zeit ihren Rucksack holen gegangen, der immer noch auf der Lichtung lag. Hoffentlich war ihm nichts passiert. Ohne ihn währen sie hier aufgeschmissen. Zwar waren Gaaras Fähigkeiten eindeutig brauchbar, aber erstens hatte er keinen Sand mehr und zweitens war er immer noch nicht ganz gesund. Auch wenn er immerhin schon mal im Kreis humpeln konnte. „Buh!“, sagte eine Stimme direkt bei Sakuras Ohr. Ihr Herz machte einen Satz und sie fiel vor Schreck von ihrem Stein. „Meine Güte bist du schreckhaft.“ Sasuke stand vor ihr und sah grinsend auf sie herab. „Sag mal bist du völlig bescheuert!? Was schleichst du dich einfach von hinten an? Ich dachte das wäre ein Feind du Vollpenner!“ „Stell dich nicht so an. Sieh es als Training. Wär ich jetzt wirklich ein Feind gewesen wärst du jetzt tot. Du solltest besser auf deine Umgebung achten“, sagte Sasuke. Sakura schloss die Augen und zählte bis zehn um sich abzureagieren. Als sie die Augen wieder öffnete hatte Sasuke sich inzwischen Gaara zugewandt, der seine Laufübungen wohl beendet hatte, er saß wieder auf dem Boden. „Ich habe deinen Sand eingesammelt“, sagte Sasuke und warf Gaara einen braunen Beutel vor die Füße. „Es ist nicht alles drin aber der größte Teil.“ Gaara sah ihn überrasch an. „Danke“, sagte er dann. „Und ich hab noch was“, sagte Sasuke und holte etwas großes Glitzerndes von seinem Rücken. „Ein Schwert?“, fragte Gaara. „Wo hast du das gefunden?“ „Es lag im Fluss. Ich hab es nur zufällig gesehen. Cool was?“ Sakura schnaubte. „Ein neues Spielzeug für den Obermacker? Kannst du damit überhaupt umgehen?“ „Natürlich kann ich das Baby“, sagte Sasuke. „Jetzt kannst du übrigens das Messer haben.“ „Wow, wie gütig von dir.“ Genervt ging Sakura zu dem Rucksack den Sasuke achtlos fallen gelassen hatte und holte das Messer heraus. Vielleicht konnte sie es wirklich irgendwann einmal gebrauchen. Dann ging sie zurück zu ihrem Stein und versuchte weiter Feuer zu machen. „Sag mal was soll das werden wenn es fertig ist?“, fragte Sasuke. „Siehst du doch“, knurrte Sakura. „Ich mach Feuer.“ „Du machst Feuer?!“, fragten Sasuke und Gaara entsetzt im Chor. „Ja wo ist das Problem?“, fragte Sakura zurück. „Da kannst du gleich den Wald ausschildern mit ‚Hey lieber Gegner, hier befinden wir uns, bitte angreifen‘. Die dümmste Idee die du jemals hattest“, sagte Sasuke. Gaara nickte. Sakura verdrehte die Augen. Aber wenn sie so darüber nachdachte hatten sie eigentlich Recht. Strategisch sinnvoll war das nicht gewesen. „Moment mal“, sagte sie dann. „Gaara, du warst die ganze Zeit über hier, während ich versucht habe Feuer anzuzünden. Wieso hast du nichts gesagt?“ „Das sah für mich nicht nach Feuer anmachen aus.“ „Und warum glaubst habe ich dann die zwei Steine wie irre aufeinander geschlagen? Weil ich Klopfzeichen in den Wald morse, oder was?“ „Was weiß ich denn was bei dir im Kopf abgeht.“ „Wie wolltest du überhaupt darauf Feuer anzünden?“, mischte sich Sasuke ein und deutete auf mein Brennholz. „Ok, ich geb zu, besonders viel ist es nicht aber…“ „Nicht viel? Das ist ein Stöckchen!“ Sakura schmiss beleidigt ihre Stein in die Büsche. „Könnt ihr mal aufhören auf mir rum zu hacken?“ Inzwischen war es fast komplett dunkel geworden. Es herrschte eine beunruhigende Stille. Kein Vogel sang mehr, nur die Bäume rauschten unheimlich. Der Mond warf einen schwachen Lichtschein in den Wald. „Ich schlage vor das wir erst einmal schlafen, morgen können wir überlegen was wir jetzt machen“, schlug Gaara vor. Sakura nickte müde. „Ok wer hält die erste Wache?“, fragte Sasuke. „Ich“, antwortete Gaara. „Gut dann mach ich die zweite und Sakura macht die dritte.“ Sasuke zog sich seine Jacke aus und legte sie auf den Boden. „Hier leg dich da drauf“, sagte er zu Sakura. „Was? Wieso?“, fragte sie verwirrt. „Damit du nicht auf dem kalten Waldboden schlafen musst.“ „Und du?“ „Mir macht das nichts aus.“ Sakura sah verwirrt von der Jacke auf dem Boden zu Sasuke der sie auffordernd ansah. Das war schon wieder so eine Machonummer. Aber eigentlich süß das er sie Gentlemanlike auf seiner Jacke schlafen ließ, während er selbst auf dem Boden lag. Deshalb lächelte Sakura ihn an und tat was Sasuke gesagt hatte. Sasuke legte sich etwa einen Meter neben sie auf den Boden. Sakura drehte sich auf den Rücken und sah in den Nachthimmel hinauf. Der Anblick der funkelnden Sterne war tröstlich. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass sie hier sterben würde. Sie war nicht so stark wie Sasuke oder Gaara, die hatten wenigstens eine reelle Chance. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl das Sasuke sie beschützen wollte. Doch er konnte doch nicht sein Leben für sie aufs Spiel setzen. Das würde er auch bestimmt nicht tun. Dafür war er zu selbstverliebt. Oder? Sakura wusste nicht mehr was sie von Sasuke halten sollte. Erst war er nett und hilfsbereit und dann wieder der arrogante Arsch. Sie seufzte leise, schloss die Augen und lauschte auf die Geräusche des Waldes. Die Bäume rauschten und irgendwo schrie ein Rabe. Langsam dämmerte Sakura weg. „Sakura!“ Sie schreckte auf. Sasuke saß neben ihr. „Du bist jetzt dran mit Wache halten.“ Sakura nickte und setzte sich benommen auf. „Wie lange hab ich denn?“ „Bis die Sonne aufgeht.“ Sasuke legte sich auf den Boden. Gaara lag zwei Meter von Sakura entfernt und hatte ihr den Rücken zugewandt, man konnte nicht sagen ob er wach war oder schlief. Sakura setzte sich auf einen Stein und versuchte zwanzig Minuten lang ihre Müdigkeit zu vertreiben. Wenn sie jetzt einschlief konnte das fatal enden. Und was sollte sie machen wenn ein Angriff kam? Sie hatte zwar ein Messer, aber vernünftig anwenden konnte sie es nicht. In der Aufregung würde sie sich garantiert noch selbst damit verletzten. Plötzlich tauchte ein schwarzes Etwas vor ihr auf. Sakura erschreckte sich tierisch und fiel fast rückwärts von ihrem Stein. Panisch sah sie auf um zu sehen was das gerade gewesen war. Ein Rabe saß vor ihr auf dem Boden. Sakura atmete auf. Zum Glück hatte sie nicht geschrien und damit die anderen geweckt. Dann wäre sie garantiert wieder ausgelacht worden. „Kscht“, machte sie in Richtung Rabe um ihn zu verscheuchen. Doch er wollte nicht wegfliegen. Er saß nur ruhig auf dem Boden und sah sie an. Verwirrt sah Sakura ihn an. Der war aber ganz schön anhänglich. Auf einmal flog der Rabe auf und wirkte aufgeregt. Er schrie nicht, aber er kreist um Sakura herum, als wollte er ihr irgendwas mitteilen. Sie schlug nach dem schwarzen Vogel, doch der wich aus und flog ein Stück in den Himmel. Dann zog er dort ein paar Kreise, flatterte zu Sakura zurück und flog aufgeregt vor ihr auf und ab. Das wiederholte er ein paar mal. Immer ein Stück zum Himmel und wieder zu ihr zurück. Was sollte das? Sakura war verwirrt. Da fiel ihr etwas auf. Der Himmel war nicht mehr sternenklar. Sie war sich sicher, dass er das vorhin noch gewesen war. ‚Ok‘, dachte Sakura. ‚Dann hat sich der Himmel eben zugezogen, na und?‘ Doch irgendwas war komisch. Wieso wollte ihr der Rabe das unbedingt mitteilen und wieso überhaupt ein Rabe? Der zog inzwischen ungefähr eineinhalb Meter über dem Waldboden seine Kreise. Gehetzt sah Sakura im Kreis. Bildete sie sich das nur ein oder war der Wind um einiges stärker geworden? Nein, die Bäume rauschten eindeutig um einiges lauter als vorher. Kam ein Sturm auf? Durchaus möglich. Sakura sprang auf. „Sasuke! Gaara! Wacht auf! Wir müssen hier weg!“ Gaara sprang sofort auf, Sasuke bewegte sich keinen Millimeter. „Wieso müssen wir weg?“ „Es zieht ein Sturm auf! Wir müssen irgendwo einen Unterschlupf finden, sonst werden wir vielleicht noch von einem Baum erschlagen und – man Sasuke jetzt beweg endlich deinen Arsch!“ Verschlafen setzte Sasuke sich auf. „Was schreist du hier so rum?“ Sakura rannte wütend zu ihm herüber und riss ihn am Arm auf die Beine. Der Wind wurde immer stärker. „Ein Sturm kommt! Wir müssen uns schnell irgendwas suchen wo wir sicher sind!“ „Reg dich ab Süße“, sagte Sasuke. „Nein ich reg mich jetzt nicht ab! Wir haben nicht viel Zeit weil wir nicht schnell vorankommen, denn falls es dir entgangen ist, kann Gaara immer noch nicht richtig laufen!“ „Ist gut wir gehen ja.“ Zu dritt hasteten sie durch den Wald. Allerdings mussten sie öfter anhalten, da Gaara strauchelte und mit der Zeit immer langsamer wurde. Schließlich musste Sasuke ihn stützen. Sakura wurde immer ungeduldiger. Der Wind war inzwischen noch eine Spur stärker geworden. Wenn sie lange suchen mussten, wären sie in Lebensgefahr. Da sah Sakura den Raben. Er flog vor ihr her und schien sie nach links schicken zu wollen. Sollte sie ihm folgen? Immerhin hatte er ihr schon einmal geholfen. „Folgt mir!“, brüllte sie durch den Wind zu Sasuke und Gaara. Dann bog sie nach links ab und folgte dem Raben. „Wo rennen wir hin?“, überbrüllte Sasuke den Wind. „Erklär ich euch später!“ Der Rabe führte sie durch die Dunkelheit. Sakura fragte sich nicht zum ersten Mal wieso sich ein Vogel so seltsam intelligent benahm. Vor ihnen tauchte eine große Felswand auf. Und in dieser Wand war eine Höhle. „Da rein!“, schrie Sakura. Sie stürmten in die Höhle. Sasuke setzte den völlig erledigten Gaara auf dem Boden ab und ließ sich selbst dann daneben nieder. „Wir sind glaube ich wieder am Rand vom Luftgebiet. Wie hast du das gefunden?“ „Innere Eingebung“, erwiderte Sakura. Wo war der Rabe? Sie hatte gedacht er wäre ihnen in die Höhle gefolgt, aber er war nirgendwo zu sehen. Draußen wurde der Sturm immer schlimmer. Es hatte auch schon zu regnen begonnen und die Bäume ächzten unter dem Gewicht des Windes. Nicht mehr lange und die ersten würden umkippen. Sie fragte sich wie viele andere im Wald waren und jetzt keinen Schutz hatten. Vielleicht würden einige von Bäumen zerquetscht oder lebensgefährlich verletzt. Sakura schüttelte den Kopf. Daran durfte sie jetzt nicht denken. Stattdessen wandte sie sich Gaara zu. „Wie geht es dir?“ „Na ja es war schon mal besser“, antwortete der. „Leg dich hin, du musst dich ausruhen. Und du auch Sasuke es ist eh noch meine Wache.“ Sasuke zuckte mit den Schultern und legte sich auf den Boden. Er war wahrscheinlich zu müde um zu diskutieren. Sakura setzte sich an die Höhlenöffnung, so, dass sie nicht nass wurde und sah nach draußen. Bald würde die Sonne aufgehen. Dann würde Tag zwei beginnen. Wie sie wohl sterben würde? Vielleicht durch einen Angriff von diesem Irren Hidan. Oder die Höhle stürzte ein. Besorgt sah sie zur Decke. So bröckelig wie die aussah war das gar nicht so unwahrscheinlich. Seufzend lehnte Sakura ihren Kopf an die Steinwand. Vielleicht wäre dieser Tod sogar ganz gut. Kein großes Trara, keine Todesangst, kein anstrengender Kampf, einfach ein großer Stein und alles wäre vorüber. Wieder schüttelte sie den Kopf um die Gedanken zu vertreiben. So dachten nur Versager. Wenn sie jetzt aufgab, würde sie die ganze Gruppe gefährden. Und sie wollte nicht schuld sein das Menschen starben. Nicht so wie dieser seltsame Tobi. Der hatte bald 23 Menschen auf dem Gewissen. Wer war dieser Typ überhaupt? Und was wollte er mit diesem Wahnsinnsspiel bezwecken? Kapitel 5: Los! --------------- Erschöpft lehnte sich Hinata an einen Baum. Sie war jetzt schon gefühlte 10 Kilometer gelaufen und hatte noch nicht geschlafen. Das war auch viel zu gefährlich, immerhin konnten überall Feinde lauern. Nicht eine Sekunde war sie davon ausgegangen das es auch normale Leute in dieser Arena gab. Noch nie hatte Hinata jemanden vertrauen können und so war es jetzt auch. Aber alleine hatte sie auch keine Chance. Sie hatte weder eine Waffe, noch körperliche Kraft. Trotzdem würde sie jetzt bestimmt nicht aufgeben. Immerhin konnte sie vor diesem mutierten Irren fliehen. Er hatte Hinata unterschätzt. So wie es die meisten taten. Vielleicht war das auch hier ihr Vorteil. Wenn sie so tat als wäre sie vollkommen hilflos, könnte sie einen günstigen Augenblick abpassen und ihre Gegner ausschalten. Mit dieser Taktik würde sie nicht gewinnen, aber zumindest eine gewisse Zeit überleben. Und das war ein großer Vorteil. Denn es gab nichts was Hinata mehr Angst einjagte als der Tod. Da riss sie ein Rascheln in ihrer Nähe aus ihren Gedanken. Hinata erstarrte, wagte es nicht einmal zu atmen. Ihr Herz ragte, genauso wie ihre Gedanken. Vielleicht war es ja nur ein Tier, versuchte sie sich zu beruhigen. Angestrengt starrte sie in die Richtung von der das Rascheln gekommen war. Aber nichts regte sich. Alles war so still wie es vorher gewesen war. Hinata atmete erleichtert auf. Das hätte ihr Ende sein können. „Es ist ziemlich gefährlich nicht auf seine Rückendeckung zu achten“, sagte eine Stimme dicht an ihrem Ohr. Hinatas Herz machte einen Satz, sie schrie auf und fuhr herum. Ein Junge lehnte an ihrem Baum und sah sie ausdruckslos an. Er hatte flammendrote Haare und blau-grüne Augen die stark schwarz umrandet waren. Zwar hielt er ein Messer in seiner Hand, aber seine Haltung wirkte nicht feindselig. Trotzdem wich Hinata ein paar Schritte zurück. „Ich tu dir schon nichts“, sagte der Junge. „Ich bin Gaara.“ „Hinata“, flüsterte Hinata leise. „Bist du alleine?“, fragte Gaara. Hinata nickte. „Ich und meine Teampartnerin wurden getrennt. Und du?“ „Ich bin mit zwei Leuten unterwegs. Sie warten einen knappen Kilometer von hier entfernt auf mich, ich war jagen.“ Wie zum Beweis holte er ein totes Tier von seiner Rücken, das Hinata nicht irgendeiner bekannten Gruppe zuordnen konnte. „‘Mit diesen Leuten unterwegs‘? Das klingt als wärst du auf einer Wandertour und nicht in einem Psychospiel. „Willst du nicht mitkommen?“, fragte Gaara, ohne auf ihren Satz einzugehen. „Warum willst du mir helfen?“, frage Hinata misstrauisch zurück. „Nun ja allein kommst du nicht weit. Und ich glaube nicht das von dir eine Gefahr für uns ausgeht.“ Etwas in Hinata krampfte sich zusammen. Noch jemand der sie für schwach, dumm und hilflos hielt. Aber der würde sich noch wundern. Schnell setzte sich ein leichtes Lächeln auf. „Ok, du hast wohl recht das ich allein nicht zurecht kommen werde. Aber was ist mit deinen Teammitgliedern? Was wenn die mich gar nicht dabeihaben wollen?“ „Die kann ich schon irgendwie umstimmen. Und jetzt komm.“ Gaara ging an ihr vorbei und verschwand im dichteren Gestrüpp. Hinata zögerte noch ein paar Sekunden. Sollte sie es wirklich versuchen? Es waren immerhin gleich drei. Aber wenn sie sie alle täuschen konnte, hatte sie eine Chance. Und wenn nicht… nun ja das war immerhin ihre einzige Chance. Also atmete Hinata noch einmal tief durch und folgte Gaara. ********* „Warum hast du sie mitgebracht!?“ Sakura seufzte. Sasukes Aussage war mal wieder sehr charmant. Obwohl sie auch nicht gerade begeistert war das Gaara ein wildfremdes Mädchen anschleppte. „Weil sie völlig allein war und ohne Hilfe sicher nicht weit kommt“, sagte Gaara ruhig. „Und wenn sie uns aus dem Hinterhalt angreift? Oder eine Absprache mit ihren Freunden hat um uns auszutricksen? Schon mal daran gedacht?“ „Jetzt wirst du aber paranoid Sasuke“, brummte Sakura. Angesprochener drehte sich genervt zu ihr um. „Hast du vergessen wo wir hier sind?“ „Nein“, antwortete Gaara für sie. „In einem Psychospiel und zwar wir alle, also sitzen wir alle im selben Boot.“ „Ich tue euch ganz bestimmt nichts“, kam es leise von Hinata. „Ich glaube auch gar nicht, dass ich dazu in der Lage wäre. Und meine Teamkameradin habe ich ohnehin verloren.“ Sasuke sah immer noch nicht begeistert aus, aber er sagte nichts mehr. „Okay, du kannst erst mal bleiben Hinata. Morgen können wir ja immer noch weitersehen“, sagte Gaara. Hinata nickte. „Sag mal Mädchen, hast du irgendwelche Kampfvorteile?“, fragte Sasuke, nachdem er die anderen volle zwanzig Minuten mit seinem eisernen Schweigen bestraft hatte. Doch bevor Hinata antworten konnte, tat Sakura das für sie. „Sie hat auch einen Namen und hör endlich auf so zu tun als wären wir hier in einem Ausbildungslager für Soldaten, den das sind wir ganz sicher nicht!“ „Nein, aber offenbar ein Asylheim für Obdachlose“, erwiderte Sasuke bissig. Sakura schnaubte darauf wütend und setzte sich, abgewandt von Sasuke ins Gras. „Nein ich hab keine Kampferfahrung oder so was. Ich bin dafür auch nicht geeignet“, sagte Hinata. Sasuke murmelte etwas was sich stark nach „wie könnte es auch anders sein“ anhörte und legte sich ins Gras, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. „Es ist ja auch kein Drama wenn man nicht fürs Töten geboren ist“, sagte Gaara in Richtung Sasuke und setzte sich neben Hinata die sich leise bei Sakura niedergelassen hatte. Diese war immer noch sauer und sah stur in den Wald. „Sag mal streiten die sich immer?“, hörte sie Hinata Gaara fragen. „Ja“, war dessen knappe Antwort. Sakura glaubte einen leicht genervten Tonfall dort rauszuhören. „Er fängt ja auch immer an“, sagte Sakura gepresst. „Wie im Kindergarten. ‚Er hat aber angefangen!‘“, rief Sasuke von hinten herüber. Sakura presste daraufhin die Lippen aufeinander und sagte gar nichts mehr. Sie hörte aber zu wie Gaara mit Hinata sprach und ein paar Mal versuchte ihr irgendwas über ihre Vergangenheit zu entlocken. Sie blockte aber jedes Mal ab und wechselte das Thema. Sakura war leicht beunruhigt. Was wenn das Mädchen doch nicht so unschuldig war wie sie sich gab? Und sie in ihrer Vergangenheit etwas getan hatte was ihre Anwesenheit in diesen Spielen rechtfertigte wenn das überhaupt möglich war? Dann hätte Sasuke recht gehabt. Aber Sakura verwarf diese Gedanken schnell wieder. Hinata hatte bisher nichts getan oder gesagt was darauf hinweisen könnte das sie nicht der war der sie zu sein vorgab und das sie irgendetwas Böses plante. ********* Hinata saß auf einem Stein und sah Sakura und Gaara beim Schlafen zu. Sie hatte darum gebeten eine Nachtwache halten zu dürfen, um sich den dreien wenigstens ein bisschen behilflich zu sein, wie sie gesagt hatte. Allerdings war sie nicht davon ausgegangen, dass sie ihr schon so weit vertrauten, dass sie ihr diese Aufgabe wirklich übertrugen. Aber Sakura und Gaara hatten ohne Wiederspruch zugestimmt, nur Sasuke hatte wieder einen bissigen Kommentar übrig, von wegen, dass die beiden sie noch alle in den Tod stürzen würden. Aber da er überstimmt wurde, saß Hinata jetzt hier. Sasuke hatte sich einige Meter entfernt schlafen gelegt, eine Hand umklammerte sein Schwert. Vor ihm musste sie sich am meisten in Acht nehmen. Auch wenn er ihr im Moment den Rücken zugewandt hatte. Hinata lachte innerlich. Zum ersten Mal seit langer Zeit, fühlte sie sich nicht schwach sondern überlegen. Sie griff nach Sakuras Rucksack der zu ihren Füßen am Stein lehnte. Ein paar Wasserflaschen waren darin und noch zwei Jacken. Und endlich fand sie den Gegenstand den sie suchte. Ein großes Buschmesser. Hinata hatte gesehen wie Gaara es Sakura gegeben hatte. Er schien keine Waffe zu brauchen. Warum war aber im Moment egal. Sie packte Griff des Messers und zog es aus dem Rucksack heraus. Dann stand sie auf. Hinata zögerte. Sollte sie wirklich? Sollte sie zu einer Mörderin werden? Aber es war ihre einzige Chance. Niemand würde sie je wieder für schwach halten. Langsam ging sie auf Gaara zu, der auf dem Rücken lag und fest schlief. Es war fast zu einfach. Hinata hockte sich lautlos neben ihn und hob das Messer. Plötzlich bekam sie Panik. Wie war es so weit gekommen? Sie war zwar immer betrogen und verraten worden, aber das rechtfertigte nicht was sie hier gerade tat. Ihre Hand mit dem Messer, das immer noch auf Gaaras Brust gerichtet war, zitterte. Sie schloss die Augen und versuchte ihren Pulsschlag wieder zu normalisieren. Ihre Gedanken rasten. Und weil sie ihre Aufmerksamkeit auf sich selber gerichtet hatte, bemerkte sie nicht das Sasuke hinter ihr stand. ********* Keine Einzige Sekunde hatte er die Augen schließen können. Nicht solange dieses Mädchen Wache hielt. Sasuke umklammerte sein Schwert noch ein Stück fester. Von der ersten Sekunde an hatte er ihr nicht getraut und dass ihr gleich eine Nachtwache zugeteilt worden war, zeigte nur wieder wie naiv seine beiden Teammitglieder waren. Sie kauften Hinata ihre ‚schwaches kleines Mädchen‘ Nummer doch tatsächlich ab. Vielleicht hätte er das ja auch getan, wenn sie nicht diesen speziellen Ausdruck in den Augen hatte. Der von vollkommender Verzweiflung. Und Menschen die verzweifelt waren, neigten dazu vor nichts zurück zu schrecken. Und tatsächlich hatte er gehört wie sie in Sakuras Rucksack herumgekramt hatte. Dann war sie aufgestanden. Das hatte auch Sasuke getan und sich langsam an sie herangeschlichen. Gerade beugte sie sich über Gaara und hob das Messer. Sasuke, trat noch einen Schritt näher, beugte sich vor und hielt Hinata sein Schwert an die Kehle. „Ich wusste man kann dir nicht trauen“, sagte er leise in ihr Ohr. Sie erstarrte. „Steh auf“, befahl Sasuke. Sie gehorchte und Sasuke erhob sich mit, ohne das Schwert von ihrer Kehle zu nehmen. Langsam entfernten sie sich von Gaara. „Also hattest du wirklich vor uns alle abzumurksen. Wie man sich doch nur in einem unschuldigen Gesicht täuschen kann, hm? Außerdem– hey ich seh genau was du da machst, wenn ich du wär würd ich mir das noch mal überlegen. Ich bin mit Sicherheit schneller.“ Hinata ließ das Messer fallen was sie gerade noch langsam erhoben hatte. „Was willst du jetzt mit mir machen?“, fragte Hinata. Ihre Stimme klang hoch und ängstlich. „Was denkst du denn? Mir bleibt ja nichts anders übrig als dich auszuschalten. Du bist eine Gefahr für uns“, erwiderte Sasuke kalt. „Du willst wirklich zum Mörder werden?“ „Früher oder später wird das wohl jeder hier. Und jeder will hier wieder raus- Hey!“ Während Sasuke geredet hatte, hatte er den Griff um das Schwert ein Stück gelockert. Diesen Moment hatte Hinata ausgenutzt um es mit der einen Hand von sich weg zu schieben und Sasuke mit anderen weg zu stoßen. Ihr war klar das, hätte er das erwartet, wäre er nicht mal einen Millimeter zurückgewichen und ihr war ebenfalls klar, dass sie im Moment die schlechteren Karten hatte. Trotzdem riss sie das Messer an sich und hielt es schützend vor sich. „Was ist denn hier los?“ Hinata sah gehetzt zu Sakura. Auch Gaara war aufgewacht, er hatte sich wie Sakura aufgesetzt und schaute verwirrt von einem zum andern. Da hatte Hinata einen Einfall. Gegen Sasuke würde sie nicht gewinnen können, aber vielleicht könnte sie jetzt einen der anderen ausschalten und dann fliehen. Sie wirbelte herum und stürmte auf Sakura zu die sich sie entsetzt ansah. „Nein!“, hörte sie Sasuke von hinten schreien, er rannte ihr hinterher. Aber sie war sich sicher, dass er sie nicht mehr rechtzeitig erreichen würde. Sie hatte Sakura fast erreicht und holte mit dem Messer aus. Jetzt würden sie sehen, dass sie nicht schwach war. Da packte sie auf einmal etwas am Knöchel und zog sie zurück. Etwas schleuderte sie quer durch die Luft und sie schrie auf. Hart kam Hinata auf dem Boden auf, sie schnappte nach Luft und sah außer kleinen schwarzen Punkten überhaupt nichts. Dann spürte sie kurz einen stechenden Schmerz an ihrem Hals und alles war vorüber. Sasuke atmete schwer. Er hielt sein Schwert kraftlos in der rechten Hand. Gaara hatte schnell reagiert und Hinata mithilfe seines Sandes direkt vor Sasukes Füße geschleudert. Sasuke hatte ihr daraufhin mit dem Schwert die Kehle aufgeschlitzt. Jetzt lag sie vor ihm auf dem Boden, immer noch mit weit aufgerissenen Augen, die ihn glasig ansahen. Blut sickerte unaufhörlich aus ihrem Hals. „Oh mein Gott“, flüsterte Gaara leise. Er war inzwischen aufgestanden und starrte das tote Mädchen am Boden an. Sakura saß immer noch auf dem Boden. Sie hatte die Knie dicht an ihren Körper angezogen und es liefen leise Tränen über ihre Wangen. Sasuke ließ sich neben ihr nieder und legte seinen Arm um sie. Sakura wimmerte leise und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Sie war gerade so knapp dem sicheren Tod entronnen. Und das war ihre Schuld. Statt aufzustehen und weg zu laufen war sie sitzen geblieben und hatte seelenruhig zugesehen wie Hinata mit erhobenem Messer auf sie zu gerannt kam. Ohne Gaara und Sasuke wäre sie garantiert gestorben. „Ich bring sie ein Stück weg“, sagte Gaara. „Dann müssen wir sie nicht die ganze Nacht angucken.“ Sakura spürte Sasuke nicken. Gaara packte Hinata am Handgelenk und schleifte sie in das Gestrüpp. „Sie war doch so nett“, sagte Sakura leise. Sasuke seufzte. „Wahrscheinlich werden hier früher oder später alle verrückt.“ Sakura schwieg darauf. Noch immer liefen Tränen über ihr Gesicht und sie rückte noch ein Stück näher an Sasuke heran. „Zwei von uns dreien werden auf jeden Fall sterben. Das ist doch seltsam nicht?“, fragte sie schließlich. Sasuke legte sich hin und zog Sakura mit sich. Diese drehte sich auf die Seite und klammerte sich fest an ihn. In diesem Moment war er ihre Stütze und sie vergaß völlig, dass sie ihn eigentlich nicht leiden konnte. „Ja das ist seltsam“, sagte Sasuke. „Man kann niemandem trauen.“ „Kann ich dir trauen?“, fragte Sakura leise. „Mal sehen.“ Sakura lachte leise. Dann schlief sie ein, immer noch dicht an Sasuke gedrängt. Kapitel 6: Explosion -------------------- „Ist alles vorbereitet?“ Deidara nickte. Er und Sasori hatten Neji und seine Teampartnerin die, wie sie nach einiger Zeit herausfanden, TenTen hieß nun eine Weile verfolgt und beobachtet. Allerdings war immer noch nicht wirklich klar was für Fähigkeiten die beiden hatten und wie gefährlich sie wirklich waren. Also hatten sie irgendwann beschlossen ihnen eine Falle zu stellen. „Im Umkreis von 700 Metern habe ich überall deine Netzfallen positioniert. Sobald sie in eine hinein geraten, sprenge ich sie in die Luft. Ich finde übrigens noch immer das Netzfallen ziemlich Klischeehaft sind“, sagte Deidara. „Ob Klischeehaft oder nicht, das tut hier gar nichts zur Sache!“, fauchte Sasori. „Wie werden wir eigentlich von deinen Knallerbsen verschont, hm?“, fügte er noch unwirsch hinzu. „Nenn meine Bomben nicht so!“, zischte Deidara zurück. „Und es ist ganz einfach. Ich habe eine Zeitbombe. So haben wir noch genug Zeit zum Abhauen.“ Jedenfalls würde er sie haben. Sasori flog mit der Bombe in die Luft, dafür würde Deidara schon sorgen. „Du hast aus dem schleimigen Zeug aus dem Rucksack eine Zeitbombe gebaut?“ Sasori verzog das Gesicht. „Wie widerlich.“ Deidara zog die Stirn in Falten Wie er es doch hasste, wenn Sasori sich über seine Bomben lustig machte. Immerhin waren das ihre einzigen Waffen. Aber dem würde das Lachen schon noch vergehen. Dass er ein kranker Mensch war, wusste Deidara selber. Schon von klein auf hatte er mit Sprengstoff experimentiert und Insekten und kleinere Tiere in die Luft gejagt. Inzwischen konnte es ihn nur befriedigen wenn er lebende Menschen als Objekte benutzte. Irgendwann hatte er aufgehört zu zählen, wie viele Leben er schon auf dem Gewissen hatte. Aber dank der Explosionen die absolut jede Spur vernichteten, war er nie erwischt worden. Aber irgendwie musste dieser Spinner Tobi rausbekommen haben das Deidara ein kranker Psychopath war. Und mit ein bisschen Glück könnte er sogar hier lebend rauskommen. Auch wenn das unwahrscheinlich war. Aber sein Leben bedeutete ihm nichts. Alles was er brauchte war der Kick den er bekam, wenn er Menschen explodieren ließ, wenn er ihre Körperteile durch die Luft fliegen sah. Mehr benötigte er nicht. „Na komm lass uns sie wenigstens aufschreckten, damit es schneller geht. Ich hasse es zu warten“, Sasori und riss Deidara so aus seinen Gedanken. Nicht zum ersten Mal fragte er sich was Sasori wohl für einen Dreck am Stecken hatte. Aber das ging ihn ja nichts an. Ebenso wenig wie Sasori es anging das er gleich in seine Einzelteile zerbombt werden würde. Deidara lacht innerlich leise. „Ist gut, wir müssen nur aufpassen das wir nicht selber in eine Falle reintreten. Oder das sied anderen kein Messer dabei haben, sonst befreien sie sich am Ende noch und das wäre doch schade.“ Sasori nickte und sie gingen gemeinsam in die Richtung des Lagers von Neji und TenTen, langsam und immer den Boden im Blick behaltend. ******** Sakura erwachte genauso wie sie eingeschlafen war. Noch immer lag sie dicht an Sasuke gedrängt und hatte ihre Arme um ihn geschlungen. Erst war gar nichtbewusst warum sie überhaupt hier lag, dann kamen die Erinnerungen der letzten Nacht zurück. Erschrocken fuhr Sakura aus ihrem noch Halbschlaf auf und setzte sich abrupt auf. Davon erwachte auch Sasuke. „Was ist denn, greift schon wieder jemand an?“, fragte er verschlafen. Sakura seufzte, atmete noch ein paar Mal tief ein und aus und strich sich ihre Haar aus dem Gesicht die beim Schlafen ziemlich wirr geworden waren. Überhaupt könnte sie dringend mal eine Bürste gebrauchen. Ach was machte sie da, letzte Nacht wären sie alle beinahe gestorben und sie machte sich Gedanken darüber wie ihre Haare aussahen! „Nein es ist alles in Ordnung“, sagte Sakura schließlich. „Kann man so sagen, ja.“ Sakura wandte den Kopf in die Richtung der Stimme. Gaara saß auf dem flachen Stein, die Arme verschränkt und sah zu ihnen herüber. „Hast du etwa die ganze restliche Nacht Wache gehalten?“, fragte Sasuke und setzte sich ebenfalls auf. „Nun einer musste das ja machen. Und ich dachte ihr zwei hattet schon genug Aufregung da könntet ihr mal ein bisschen Ruhe gut vertragen. Außerdem wollte ich euch in eurer, ähm, „trauten Zweisamkeit“ nicht stören“, sagte Gaara und lächelte wissend zu ihnen herüber. Sakura wurde rot und stand hektisch auf. „Wie auch immer“, sagte sie. „Einigen wir uns jetzt darauf, dass wir keine Besucher von außerhalb mehr aufnehmen. Das bringt nichts Gutes.“ Gaara nickte, doch Sasuke setzte eine beleidigte Miene auf. „Du tust ja so als wärst du diejenige die uns die ganze Zeit vor Hinata gewarnt hat.“ Er fing sich einen bösen Blick von Sakura ein die sich schon mal ein paar Sätze für die folgende Diskussion zurechtlegte. Doch bevor es dazu kommen konnte hob Sasuke beschwichtigend die Hände „Ist gut okay, keine neue Gruppenmitglieder.“ Sakura sah ihn überrascht an. Normalerweise lies Sasuke keine Gelegenheit aus, um mit ihr zu streiten. „Wo hast du Hinata hingebracht?“, fragte Sasuke Gaara. „Ein Stück von hier in den Wald. Vielleicht sollten wir mal den Lagerplatz wechseln“, erwiderte dieser. „Sehe ich auch so“, sagte Sakura. „Wer weiß wie viele Irre hier noch rum laufen und denen will ich lieber nicht begegnen.“ „Und wir sollten uns überlegen wie es weiter geht“, warf Sasuke ein. „Wie meinst du das?“ „Nun ja, jeder will hier lebend rauskommen oder?“ „Nein!“, schrie Sakura los und fing sich direkt zwei böse Blicke ein. „Hör gefälligst auf hier so rum zu kreischen“, sagte Sasuke wütend. Und schon war er wieder zu seinem alten Ich zurück gekehrt. Aber darüber machte sich Sakura im Moment keine Gedanken. „Du denkst ernsthaft darüber nach hier Menschen umzubringen?!“ „Sakura“, fing Sasuke an, doch sie viel ihm ins Wort. „Das ist doch Wahnsinn! Dieses Spiel ist doch schon krank genug, da musst du nicht noch dazu beitragen!“, rief sie aufgebracht. „Bitte eine Spur leiser“, mischte sich Gaara von der Seite ein. Sakura ignorierte ihn und starte weiterhin Sasuke aufgebracht und wütend an. Dieser hatte die Augen geschlossen und machte ein Gesicht, als versuche er krampfhaft sich zu beherrschen. „Sakura“, begann er schließlich noch einmal. „Was glaubst du haben die anderen mit uns vor? Die werden keine Gnade zeigen, die werden uns so qualvoll wie nur möglich umbringen! Und weißt du warum? Weil die vollkommen irre sind. Irgendwelche Geistesgestörte Psychopathen die wahrscheinlich entweder aus dem Knast oder der Psychiatrie geholt wurden. Du hast doch diesen Hidan gesehen! Der hatte Spaß am blutigen Töten! Oder Hinata. Wir drei sind vielleicht die einzigen, die noch relativ normal ticken. Aber nicht mehr lange wenn wir hier nur rumsitzen und auf irgendwelche Angriffe warten. Wir können nicht ewig jagen gehen und jedes Mal Wasser holen ist verdammt gefährlich. Ich meine deine grenzenlose Gutmütigkeit in allen Ehren, aber die gehört nicht hierher.“ Sakura sah ihn ein paar Sekunden lang entsetzt an. Sie konnte nicht fassen was er gerade gesagt hatte. Kannte er überhaupt die ganze Bedeutung seiner Worte? Wenn man die Spielregeln genau nahm, konnte nur einer gewinnen. Und das hieß das, wenn Sasuke hier um jeden Preis Lebend rauskommen wollte, er Gaara und sie auch ausschalten müsste. „Es ist mir völlig egal, wie krank die anderen sind oder was die mit uns machen wollen! Das sind immer noch Menschen! Und du sprichst von ihnen als wären sie Gegenstände! Ich werde niemanden umbringen hörst du?“ Sakura drehte sich um und rannte in den Wald. In diesem Moment dachte sie nicht daran, wie dumm diese Aktion war, dumm und gefährlich. Das Einzige an das sie im Moment denken konnte war ihre Angst. Die Angst den Verstand zu verlieren oder umgebracht zu werden. Was wenn Sasuke eines Nachts beschloss, dass es an der Zeit war zu gewinnen und sie umbrachte? Was wenn urplötzlich ein Feind mit schwingender Axt aus dem Gebüsch sprang? Sakura strauchelte und wäre beinahe hingefallen. Doch sie fing sich wieder und rannte kopflos weiter. Äste schlugen ihr ins Gesicht und dorniges Gestrüpp zerkratzten ihr die Beine. Doch das spürte sie nicht. Gaara konnte doch auch auf einmal angreifen. Sie wusste rein gar nichts über ihn, außer dass er relativ gelassen auf den grausamen Tod seines eigenen Bruders reagiert hatte. Hieß dass das völlig emotionslos war? Das er ihnen nur etwas vorspielte? Zweige zerbrachen unter immer seltener unter ihren Füßen und langsam lichteten sich die Bäume. Der Wald endete langsam, bestimmt kam bald das nächste Gebiet. Das machte es noch gefährlicher, je nach dem was für ein Element dort vorherrschte. Egal. Es war doch alles egal. Oder vielleicht drehte sie irgendwann selbst durch und griff die beiden anderen an oder tötete sie sogar. Auch wenn das mit ihrem schwachen Körper wohl kaum möglich sein würde. Vielleicht würde sie sich dann wie Hidan an dem Tod anderer ergötzen und nach Blut geiern wie ein Ertrinkender nach Sauerstoff. Nein, nein soweit durfte es auf keinen Fall kommen. Vielleicht hatte sie Glück und kam in die Luft Region. Dann könnte sie sich direkt von der nächstbesten Klippe stürzen. Diesen Wahnsinn hier ertrug sie keine Sekunde länger. Was für einen Grund gab es bitte schön am Leben zu bleiben? Augenblicklich schoss ihr die Antwort durch den Kopf: Sasuke. Was? Nein, das war bestimmt kein vernünftiger Grund. Oder doch? Hatte sie sich in ihn verliebt? Sie kannte ihn doch erst ein paar Tage und sie hatte aufgehört zu zählen wie oft sie sich inzwischen gestritten hatten. Andererseits war er letzte Nacht an Sakuras Seite gewesen und hatte sie vor ihrer Angst beschützt. Als sie in Sasukes Armen lag hatte sie sich sicher gefühlt. Und er sah wirklich verdammt gut aus. Aber das war eine völlig falsche Umgebung, die völlig falsche Situation für so was! Plötzlich stoppte Sakura. Sie hatte Stimmen gehört, ganz in ihrer Nähe. Sie schienen aufgebracht und stritten offenbar miteinander. Sakura blieb stocksteif stehen, wagte es nicht einmal zu atmen. Die Dummheit ihrer Aktion wurde ihr erst jetzt wirklich bewusst. Sie hatte schreckliche Angst. Aber die Stimmen schienen sich weder von ihr weg noch zu ihr hin zu bewegen. Wenn sie sich ganz leise und langsam versuchte von hier zu verschwinden, würde sie niemand entdecken. Sakura drehte sich um. Die Stimmen wurden lauter, nicht weil sie näherkamen sondern weil sie sich jetzt offenbar richtig anschriehen. Sakura hörte nicht zu, sie war zu sehr damit beschäftigt keinen Ast zu zerbrechen. Obwohl das bei dem Geschrei wahrscheinlich eh keiner hören konnte. Aber wenn schon andere angelockt worden waren, dann würde es kritisch für sie werden. Deshalb verhielt sie sich lieber so leise wie möglich. Langsam tat sie einen Fuß vor den andern und entfernte sich von den streitenden Stimmen. Sakura atmete auf und lächelte. Sie würde es schaffen, zu den anderen zurückkehren und sich entschuldigen. Da ertönte auf einmal ein Ohrenbetäubender Knall im Hintergrund und die Erde schien zu erzittern. Sakura wurde von der Druckwelle der Explosion erfasst und einige Meter durch sie Luft geschleudert. Unsanft kam sie auf dem harten Waldboden auf. Sie sah außer schwarzen Punkten überhaupt nichts, ihre Hand hatte sie sich beim Aufprall verknackst und ihre Ohren waren noch taub vom Knall. Sie wollte sich aufsetzten doch ihr Kopf war wie Butter. Sakura stürtzte fast sofort wiede zu Boden und dort verlor sie das Bewusstsein. ******** Der Weg zum Lager von Neji und TenTen war nicht sonderlich weit, sie hatten es ziemlich am Waldrand erbaut, dort wo die Bäume nicht so dicht zusammen standen. Deshalb war es ziemlich kompliziert die Fallen unbemerkt anzubringen. Deidara hatte es aber trotzdem geschafft. Sie standen nun beide hinter einem Baum und beobachteten die Besitzer des Lagers, die beide auf dem Boden saßen. „Sollen wir sie nur aufschrecken oder zum Schein angreifen?“, fragte Deidara Sasori leise. „Ich denke wir sollten angreifen, wenn wir sie nur aufschrecken verteidigen sie sich vielleicht und wir wissen immer noch nicht was sie eigentlich für Fähigkeiten haben“, flüsterte Sasori zurück. Deidara nickte. Es war schon eigentlich ein kleines Wunder das Neji und/oder TenTen noch nicht in eine der Fallen getreten waren. Sie schienen sich seit er diese angebracht hatte noch kein besonders großes Stück bewegt zu haben. Sasori gab ihm ein Zeichen. Aha jeden Moment würde es losgehen. Deidara spannte sämtliche Muskeln in seinem Körper an. Es war an der Zeit seine Bombe einzusetzen. Viel zu lange hatte er schon keinen Menschen mehr in Stücke gesprengt. Zusammen sprangen sie aus ihrem Versteckt heraus und stürmten auf Neji und TenTen zu. Diese sprangen fast sofort auf und wichen mehrere Schritte zurück. Sasori tat als wöllte er auf Neji losgehen, doch eigentlich trieb er ihn so nur in die Richtung einer Falle. Deidara kümmerte sich währenddessen um TenTen. Er schlug ihr einmal in Gesicht, sodass sie zu Boden ging und rückwärts von ihm wegkroch. Glücklicherweise schien weder sie noch ihr Teampartner ein Messer oder eine andere Waffe bei sich zu tragen. Deidara hörte ein Surren, dicht gefolgt von einem Fluchen. Neji war in eine der Fallen getreten. „Neji!“, schrie das Mädchen, das immer noch Versuchte Deidara auf Abstand zu halten. Doch dieser lächelte nur spöttisch. „Tut mir echt leid TenTen.“ Er sprang einen Schritt nach vorne, raffte das um sich schlagende Mädchen vom Boden auf und warf es unsanft auf einen Auslöser. Ein erneutet Surren ertönte und TenTen war ebenfalls gefangen. „Ihr verdammten Mistkerle!“, fauchte Neji, der versuchte das Netz irgendwie zu zerstören. „Das ging einfache als gedacht“, sagte Sasori ruhig. „Eigentlich wollten wir euch viel weiter Richtung Feuergebiet jagen. Dort sind auch überall Fallen. Aber so ist es natürlich günstiger. Deidara! Die Bombe.“ Angesprochener tat was ihm gesagt wurde, wenn auch mit einem leicht angesäuerten Blick. Ihm schien es nicht gerade zu passen, das Sasori sich selbst zum Anführer ihres Teams gemacht hatte. Aber Sasori war der Meinung, dass er eindeutig das Recht dazu hatte, immerhin war er älter und hatte diese ganze Sache hier geplant. „Wann geht sie hoch?“ „In fünf Minuten“, antwortete Deidara. „Ihr wollt uns in die Luft sprengen?“, fragte TenTen entsetzt. „Na, irgendwie müssen wir euch ja los werden“, sagte Sasori und ging schon mal los während Deidara die Bombe unter dem Netz platzierte. „Und da wir leider keine vernünftige Waffe haben mussten wir leider- Hey!“ Er hatte einen heftigen Stoß in den Rücken bekommen und stolperte nach vorne. Instinktiv versuchte er das Gleichgewicht wieder zu erlangen indem er sich während dem Fall umdrehte und wahr los nach hinten griff. Er erblickte Deidara der ihn im ersten Moment noch angrinste. Doch als sich Sasoris Hand um sein Handgelenkt schloss, keuchte er entsetzt auf. Beide kamen unsanft auf dem Boden auf, doch nur für eine Sekunde. In der nächsten wurden sie nach oben gerissen. Sasori versuchte seine Gedanken zu ordnen. Er und Deidara saßen im selben Netz, ungefähr eineinhalb Meter über dem Boden. Deidara lag halb auf ihm drauf, was noch an ihrer ungünstigen Fallposition lag. „Du verdammtes Arschloch!“, schrie Deidara ihn an. „Ich? Du hast mich in die Falle gestoßen! Du wolltest mich umbringen!“ „Ja, aber warum musstest du mich mitziehen?! Wegen dir sterbe ich jetzt auch!“ Die Bombe. Sasori realisierte jetzt erst den Ernst der Situation. Die Bombe konnte jeden Moment in die Luft fliegen. Er würde jetzt sterben. Sasori hörte ein Lachen. „Tja das nenn ich dumm Gelaufen“, sagte Neji. Auch TenTen lachte. „HALTET EUER DUMMES MAUL!“, brüllte Deidara. „SCHREI HIER NICHT SO RUM!“, brüllte Sasori zurück. Es passte ganz und gar nicht zu ihm das er so schnell die Fassung verlor. Aber das war wohl eine Ausnahmesituation. „ICH SCHREI WENN ES MIR PASST, HÖR ENDLICH AUF MICH RUM ZUKOMMANDIEREN!“ „JETZT BESTIMMT NICHT MEHR DU GEHIRN AMPUTIERTES DUMMES-“ Die Bombe ging in die Luft und die Welt versank in einem Ohrenbetäubendem Knall und einem grellgelben Licht. Kapitel 7: Lichtblicke ---------------------- Sie schwebte. Das war das erste was Sakura wahrnahm. War sie tot? War alles vorbei. Sie spürte eine Wärmequelle neben sich. Langsam öffnete sie sie Augen. „Na endlich.“ Sasuke sah mit kaltem Blick auf sie herab. Er trug Sakura im Braut-Style und lief mit eiligen Schritten durch den Wald. „Sasuke?“ Sie wollte sich aufrichten und von seinen Armen springen um alleine zu laufen, doch als sie sich bewegte durchzuckte eine Schmerzwelle ihren Körper. „Alles in Ordnung?“, fragte Sasuke, als Sakura das Gesicht verzog. „War schon mal besser“, antwortete Sakura gepresst. „Wie hast du mich überhaupt gefunden?“ „Ich bin dir hinterhergerannt. Aber du warst verdammt schnell und hattest einen ziemlichen Vorsprung Und dann war da auf einmal dieser Knall. Ich bin sofort hin und dann fast über dich gestolpert. Was ist passiert?“ Sakura dachte nach. Es viel ihr schwer sich zu konzentriere, allein das Sasuke sie trug und berührte machte sie wahnsinnig. Außerdem waren sie ja in einem ziemlich unschönen Streit auseinander gegangen. Aber das schien Sasuke nicht zu kümmern. „Also irgendwann bin ich stehen geblieben weil ich Stimmen hörte“, sagte Sakura langsam. Ihr war es unangenehm über ihre dumme Weglaufaktion zu reden. Sasuke musste sie doch jetzt für noch bekloppter halten als vorher. Sakura stöhnte innerlich auf. Allein das sie darüber nachdachte wofür Sasuke sie hielt, machte sie noch bekloppter als vorher. „Und dann?“, fragte Sasuke leicht ungeduldig. Noch immer lief er recht eilig und sein Blick war noch immer kalt und abweisend. „Ich wollte mich umdrehen und da weglaufen, als auf einmal alles in die Luft flog. Ich bin ein paar Meter weg geschleudert worden und wahrscheinlich irgendwo gegengeknallt auf jeden Fall war ich dann bewusstlos“, erzählte Sakura. „Du scheinst nicht das Ziel gewesen zu sein sonst hätten die dich doch kaltgemacht als du noch nicht tot warst. Also entweder sind die Besitzer der Stimmen die Bombenleger oder sie sind die Opfer.“ „Oder beides.“ „Oh bitte. Wer ist denn schon so dumm und sprengt sich mit seiner eigenen Bombe in die Luft?“, fragte Sasuke spöttisch. Sakura fragte sich warum sein Gesichtsausdruck die ganze Zeit eiskalt blieb. War er doch noch sauer wegen ihrem Streit? „Sasuke“, begann sie, „es tut mir leid, dass ich vorhin so ausgetickt bin. Das war ziemlich kindisch von mir.“ „Tss, das ist doch egal.“ „Und wieso guckst du dann so böse?“ Sasuke blieb abrupt stehen. „Weißt du eigentlich, was ich mir für Sorgen gemacht habe als du einfach so und unbewaffnet weggerannt bist?“, rief er aufgebracht. „Dir hätte wer weiß was passieren können! Jeder konnte dich angreifen! Und du bist um ein Haar in eine Bombe gelaufen! Du hast verdammt viel Glück gehabt. Mach so was nie wieder!“ Sakura sah ihn geschockt an. Sasuke hatte sich Sorgen gemacht? Wegen ihr? „Es tut mir leid“, brachte sie schließlich vor. „Ich weiß das war wirklich dumm, aber im Moment kann ich einfach nicht klar denken, wegen dieses ganzen Todesspiels und so…“ Das ‚und so‘ musste sie ihm ja nicht näher erläutern. „Ich weiß die ganze Situation ist ziemlich abstrakt“, sagte Sasuke mit müder Stimme. Sein Blick war nicht mehr kalt. „Aber wir kriegen das schon irgendwie hin. Wir sind doch bestimmt alle als vermisst gemeldet. Die Polizei wird uns suchen und höchstwahrscheinlich diesen Irren, der hinter der ganzen Sache steckt, kriegen. Und bis dahin halten wir durch.“ „Ich bin im Kampf nicht gerade brauchbar“, sagte Sakura leise. Sasuke schwieg ein paar Sekunden. „Du brauchst keine Angst zu haben“, sagte er schließlich. „Ich werde dich beschützen. Das verspreche ich dir.“ Dann lächelte er zu ihr herab. Es war das erste ehrliche Lächeln, das sie von ihm sah und Schmetterlinge begannen in ihrem Bauch zu flattern. Ihre Gedanken rasten. Sollte sie? Vielleicht war das keine so gute Idee. Aber dann fiel ihr wieder ein wo sie hier war. Also, jetzt oder nie. Sakura richtete sich auf, ignorierte dabei die Schmerzen die sie durchzuckten und schlang ihre Arme um Sasukes Hals. Ihr Gesicht war jetzt direkt vor seinem und ihre Nasenspitzen berührten sich. Doch erneut zweifelte sie. Was wenn er sie abwies? Aber- Ihre Gedanken wurden jäh unterbrochen, denn Sasuke hatte den Rest Abstand zwischen ihnen überbrückt und seine Lippen auf die Sakuras gelegt. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl explodierte in ihr und sie schloss die Augen. Sasukes Zunge strich leicht über ihre Lippen, bat stumm um Einlass. Sakura gewährte diesen sofort und erwiderte den Kuss indem sie mit ihrer Zunge die Sasukes, sanft umspielte. Sakura hatte keine Ahnung ob das was sie hier taten richtig war. In so einer Situation, wo sie jeden Moment sterben könnten, besonders jetzt, da sie beide unaufmerksam waren und jeder Gegner leichtes Spiel hätte. Aber es fühlte sich so verdammt richtig an. War das möglich? Konnte man sich so schnell in jemanden verlieben? Sasuke intensivierte den Kuss und brachte damit den bisher sanften Zungenkampf auf die nächste Stufe. Sakura seufzte glücklich in den Kuss hinein und zog Sasuke noch ein Stück näher an ihren Körper. Ja, es war möglich. Sie war definitiv in Sasuke verliebt. Auch wenn er sich so oft wie ein arrogantes Arschloch verhielt, dann war er auf einmal so süß, charmant und beschützte sie. Und er sah wirklich verdammt gut aus. Jemand räusperte sich. Sakura und Sasuke schreckten auseinander. Gaara stand ein paar Meter entfernt an einen Baum gelehnt und sah aus als verkniff er sich gerade krampfhaft ein Grinsen. „Ähm, wie lange stehst du schon da?“, fragte Sakura und lief feuerrot an. „Lange genug“, antwortete Gaara. „Ich wollte euch auch gar nicht stören, aber da ihr zwei ziemlich lange weg wart, bin ich euch suchen gegangen. Übrigens hättet ihr jetzt schon tot sein können, so aufmerksam wie ihr wart.“ Sowohl Sasuke als auch Sakura schwiegen peinlich berührt. „Und?“, fragte Gaara nach einer Weile. „Was und?“, fragte Sasuke zurück. „Seit ihr jetzt zusammen?“ Sakuras Gesichtsfarbe wurde noch ein Stück röter. Darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht. Waren sie jetzt ein Paar oder nicht? Doch bevor sie antworten konnte, machte Sasuke das für sie. „Ja, sind wir.“ Sakura wusste in diesem Moment überhaupt nicht was sie tun oder sagen sollte. In ihrem Gehirn war nur Butter. Sie war also mit Sasuke zusammen. In der bescheuertsten Situation die es geben konnte. „Ok“, sagte Gaara. „Dann lasst uns zum Lager zurückgehen.“ Er drehte sich um und lief los. „Begeistert schien er aber nicht gewesen zu sein“, sagte Sakura, die endlich ihre Stimme wieder gefunden hatte. „Er hat wahrscheinlich nur Angst uns die ganze Zeit zugucken zu müssen wie wir… äh… sonst was machen.“ Sakura nickte langsam. Ihr kam das alles so vor wie ein Traum aus dem sie jeden Moment aufwachen konnte. Sasuke setzte sich in Bewegung und folgte Gaara. Sakura legte einen Arm um seine Schultern und bettete ihren Kopf auf seiner Schulter. Noch immer schmerzten ihr sämtliche Körperteile und sie wollte einfach nur noch schlafen. Aber sie hatte ja jetzt Sasuke. Bei ihm fühlte sie sich vollkommen sicher. Bei ihm hatte sie keine Angst die Augen zu schließen. Obwohl sie sich erst seit kurzer Zeit kannten. „Hast du das wirklich ernst gemeint?“, fragte Sakura. „Was?“ „Das wir jetzt ein Paar sind.“ „Natürlich hab ich das ernst gemeint. Oder hast du was dagegen?“ Sasuke klang wieder leicht spöttisch. „Nein“, erwiderte Sakura und verdrehte die Augen. So kannte sie ihn. Als liebenswertes, arrogantes und charmantes Arschloch. Und so liebte sie ihn auch. Sasuke versuchte so schnell wie möglich zu gehen. Aber Sakura wurde nach der langen Tragerei langsam schwer, obwohl sie wirklich nicht sonderlich viel wog. Gaara schien schon einen ziemlichen Vorspruch zu haben, jedenfalls sah und hörte man nicht von ihm. Sasuke fragte sich wer die Bombe ihm Wald gezündet und wem sie gegolten hatte. Höchstwahrscheinlich irgendjemanden der jetzt tot war. Wie viele waren überhaupt noch im Spiel? Was wenn am Ende nur noch sie drei übrig blieben? Was wenn die Polizei sie überhaupt nicht fand? Aber eine Arena dieser Größe konnte doch gar nicht übersehen werden. „AHHHHHHHHHHHHH!“ Sasuke zuckte zusammen. Ein Mädchen kam in einem ziemlichen Tempo auf ihn zu gerannt. Er wich ein paar Schritte zurück. Aber sie sah nicht so aus als wöllte sie angreifen. Ihr Gesicht war vor Angst verzerrt und sie sah ziemlich malträtiert aus. Sie erreichte Sasuke und viel vor seinen Füßen auf die Knie. „Bitte“, keuchte sie. „Bitte, du… du musst mir helfen! Ich werde verfolgt!“ Flehend sah sie zu ihm hinauf. Das Mädchen hatte Pink rote hatte, die wirr in alle Richtungen abstanden, Augen in derselben Farbe wie ihre Haare und sie trug eine Brille. „Jetzt beruhig dich erst einmal“, sagte Sasuke. Sakura sah entgeistert zu dem Mädchen herab. „Wer verfolgt dich?“ Sasuke versuchte seine Stimme möglichst ruhig klingen zu lassen, obwohl sich ein ungutes Gefühl ihm ausbreitete. Wenn der Verfolger des Mädchens hier gleich auftauchen würde, ständen die Chancen schlecht. Er musste sich und Sakura verteidigen und das könnte sich als schwierig gestalten. Das kreischende Mädchen war ihm erst einmal egal. „Das Monster“, sagte das Mädchen. „Monster?“, fragte Sakura. Ihre Stimme war in eine höhere Tonlage gerutscht. „Es verfolgt mich. Es ist riesig und wirklich widerlich und will mich umbringen!“ Hektisch drehte sie sich um. „DA! Da ist es! Oh Gott wir werden alle sterben!“ Sasuke starrte angestrengt in die Richtung in die das Mädchen zeigte. „Da ist nichts“, sagte er bestimmt. „Natürlich ist da was! Es kommt näher es ist nur noch wenige Meter entfernt! O Bitte tu doch was!“ Sie sackte in sich zusammen und begann zu weinen. Sasuke versuchte immer noch zu sehen was das Mädchen meinte. Aber alles war friedlich. Ein paar Vögel zwitscherten über seinem Kopf und die Sonne beschien fast jeden Winkel des Waldes. Ein ziemlich trügerischer Frieden, wenn man bedachte wo man sich befand. „Siehst du irgendwas?“, kam es leise von Sakura. „Nein“, gab Sasuke zurück und warf ihr einen vielsagenden Blick zu. Das Mädchen tickte eindeutig nicht mehr ganz richtig. Wahrscheinlich geistig krank oder im schlimmsten Fall noch ein Psychopath. „Hör mal“, fing Sasuke an und versuchte möglichst freundlich zu klingen, „da ist kein Monster oder irgendetwas was dir etwas tun will.“ Das Mädchen wimmerte immer lauter. „Es steht direkt vor dir! Töte es! Töte es!“ Sasuke verzweifelte. Er hatte keine Ahnung was er jetzt damit anfangen sollte. Wenn das Mädchen weiter so laut war, konnten sie gleich entdeckt werden. „Tu einfach so als ob du kämpfst“, flüsterte Sakura ihm ins Ohr. Sasuke seufzte. So weit war schon gekommen, dass er sich mit Luft duellierte? Er setzte Sakura auf den Boden ab und zog sein Schwert. „Ja! Töte es!“, schrie das Mädchen zu ihm hoch. Sasuke stach einmal ziemlich lustlos vor sich in die Luft. Er kam sich gerade ziemlich albern vor. „Du hast es geschafft!“, kreischte das Mädchen los, sprang auf und umarmte Sasuke. Dieser versuchte das aufdringliche Mädchen von sich zu schieben. „Ok, ist gut, jetzt kannst du ja wieder gehen.“ „Nein! Du hast mir das Leben gerettet und ich werde für immer bei dir bleiben!“ Sasuke sah hilfesuchend zu Sakura. Die saß auf dem Boden und kicherte leise. Sasuke war sich sicher, dass das Mädchen verschwinden musste. Und zwar schnell. Grob schob er sie von sich. „Du wirst nicht bei mir bleiben. Du wirst jetzt abhauen.“ Das Mädchen wich ein paar Schritte zurück und lächelte in dabei unentwegt an. „Alles was du willst.“ Damit drehte sie sich um und lief davon. Sasuke wartete ab, bis nicht mehr zu sehen war. Dann ging er zu Sakura und hob sie wieder auf seine Arme. „Was hier alles rumläuft“, sagte er kopfschüttelnd. „Irgendwie tut sie mir Leid“, wandte Sakura ein. „Sie hat offensichtlich eine psychische Erkrankung. Und damit hält sie hie bestimmt nicht lange durch.“ „Schon, aber bis hier hin hat sie es ja geschafft. Und ich will gar nicht wissen wie.“ „Naja“, sagte Sakura, stemmte sich hoch und drückte Sasuke einen kurzen Kuss auf die Wange, „Du hast aber ganz toll gekämpft.“ „Tssss“, sagte Sasuke und grinste. Hauptsache sie trafen das Mädchen nie wieder. ********** Er hatte ihr das Leben gerettet. Karin war ihm dafür für immer dankbar. Sie würde ihm auf ewig folgen. Sie liebte ihn. Und er liebte sie. Das hatte sie in seinen Augen gesehen. Und sonst hätte er sie ja nicht vor dem Monster beschützt oder? Er hatte sie nur weggeschickt weil dieses Mädchen dabei war. Also musste sie nur dieses dumme Miststück aus dem Weg räumen und ihrem gemeinsamen Glück stand nichts mehr im Weg. Karin setzte sich in Bewegung und folgte ihrem Verehrten in einigem Abstand. Kapitel 8: Grausamkeit des Spiels --------------------------------- Die nächste Nacht verlief ohne weitere Zwischenfälle, doch Sakura konnte keine einzige Sekunde die Augen schließen. Sie lag einfach nur still und bewegungslos neben Sasuke, der einen Arm um sie gelegt hatte und lauschte seinem Herzschlag und den Geräuschen des Waldes. Und das die ganze Nacht. Deshalb war sie auch am nächsten Morgen komplett übermüdet. Sasuke hatte das nur mit einem Kopfschütteln kommentiert. Jetzt saß sie auf der Erde, bohrte mit ihrem Messer Löcher in den Boden und passte auf das sie nicht im Sitzen einschlief. Sie spürte wie sich jemand neben sie setzte. „Wir wollen heute noch das Lager wechseln“, sagte Sasuke. „Wieso? Hier ist es doch ganz nett.“ „Von ‚ganz nett‘ kommen wir leider nicht weiter. Wir wissen nicht wer schon alles weiß, dass wir hier sind. Gaara meint das wir beobachtet werden.“ Sakura sah auf und schaute zu Gaara. Er saß auf dem flachen Stein und starrte angestrengt in den Wald. „Beobachtet? Ist er sich da sicher?“, fragte Sakura leise. In ihrer Stimme schwang eine Spur Angst mit. Sasuke zog sie an sich. „Er sagt, dass er jemanden gesehen hatte, aber nur ganz kurz, es war wahrscheinlich nur ein Tier. Wir gehen aber lieber auf Nummer sicher.“ Ok“, seufzte Sakura. „Wann geht’s los?“ „Gleich“, erwiderte Sasuke. „Wenn wir alles fertig gepackt haben und Gaara genug davon hat den Wald böse anzustarren.“ Er safte das als wäre es ein Witz, aber Sakura konnte den leicht besorgten Tonfall heraushören. Erneut seufzend stand sie auf und begann ihre Sachen aufzusammeln. „Nicht das du uns auf dem Weg noch umkippst“, rief Sasuke ihr zu, nachdem sie fast über den Rucksack gestolpert wäre. „Das geht schon“, sagte Sakura verbissen und hob eine Wasserflasche vom Boden auf. Wieso musste sie sich vor Sasuke immer so blamieren? „Ganz sicher?“, hauchte Sasuke ihr ins Ohr als sie sich wieder aufrichtete. Vor Schreck lies Sakura die Flasche wieder fallen. Sasukes Atem streifte ihre Wange und schlagartig wurde sie rot. „Erschreck mich nicht so“, sagte Sakura, doch es kam nicht mal halb so selbstsicher heraus wies sie es gewollt hatte Sasuke legte seinen Arm um ihre Taille und zog sie an sich. Sakura drohte zusammenzubrechen, zu ihrer Müdigkeit kam noch dazu, dass sich ihre Beine im Moment ziemlich buttrig anfühlten. „Du scheinst ja wirklich in keiner guten Fassung zu sein“, sagte Sasuke leise und gab ihr einen Kuss auf den Hals. „Vielleicht solltest du mich dann wieder tragen“, flüsterte Sakura. „Und was bekomm ich dafür?“ „Mal sehen.“ Sasuke küsste erneut ihren Hals und sie unterdrückte ein Aufstöhnen. Sakura legte ihren Hinterkopf auf Sasukes Schulter ab, schloss die Augen und presste ihren Körper noch ein Stück näher an seinen. „Euer Liebesglück in allen Ehren, aber müsst ihr das unbedingt hier machen?“ Sakura öffnete wiederwillig die Augen und hob ihren Kopf. Gaara hatte sich auf seinem Stein umgedreht und schaute missbilligend zu ihnen herüber. Sasuke drehte Sakura zu sich und hauchte ihr einen letzten Kuss auf die Lippen. Dann ließ er sie los. „Du bist ja nur neidisch.“ „Unheimlich“, sagte Gaara genervt, lächelte dann aber und begann ebenfalls damit ihre Sachen zu parken. Sakura, immer noch mit geröteten Wangen, hob die fallen gelassene Flasche vom Boden auf. Warum musste Sasuke auch so verdammt sexy sein und klingen? Sakura fing, bei solchen Momenten wie der eben, entweder an zu stammeln, zu krächzen oder sie sprach fünf Oktaven höher als normal und das war nun nicht gerade verführerisch. „Packst du die Flasche auch irgendwann einmal ein?“ Sakura erwachte aus ihrer Gedankenwelt. „Was?“, fragte sie Gaara. Dieser deutete auf den Rucksack den er ihr wohl schon eine Weile hingehalten hatte. „Oh. Tut mir Leid“, sagte Sakura peinlich berührt und ließ die Flasche ins Rucksackinnere gleiten. „Dann können wir ja aufbrechen“, sagte Sasuke. „Wohin wollen wir eigentlich gehen?“, fragte Sakura. „In die Richtung in die du gestern gerannt bist“, antwortete Gaara. „Ja, da wo ich dich gefunden hab wurden die Bäume immer weniger, das heißt die Grenze zum nächsten Gebiet ist von dort aus nicht mehr weit“, fügte Sasuke hinzu. „Und wenn wir Glück haben ist es eins wo sich kaum bis gar keine von den anderen aufhalten, ich für meinen Teil habe nämlich genug von Konfrontationen mit Mitspielern.“, sagte Gaara nun wieder. Sakura sah verwundert von einem zum andern. „Habt ihr das abgesprochen?“ Beide nickten. „Und wieso war ich nicht dabei?“ Sakura war sauer. Sie war doch immerhin auch ein Mitglied dieses Teams! „Na, du warst doch damit beschäftigt den Boden zu malträtieren“, sagte Sasuke und grinste. Sakura schob beleidigt ihre Unterlippe vor. „Jetzt sei nicht beleidigt. Du hättest doch eh keinen vernünftigen Vorschlag gebracht.“ „Was soll das denn heißen?“, schnauzte Sakura Sasuke an. „Das soll heißen das d kurz vor dem Einschlafen warst und bitte schrei nicht so.“ Sakura schluckte ihren Ärger herunter. Eigentlich hatte Sasuke ja Recht, sie hätte wirklich keinen vernünftigen Vorschlag gemacht. *********** Temari und Shikamaru standen an einem Fluss, der sich mitten durch das Feuergebiet zog. „Das hätte ich hier ja nicht erwartet“, sagte Shikamaru. Temari schüttelte langsam den Kopf. Eigentlich hatten sie nicht in dieses Gebiet gewollt, ihr festgelegtes Ziel war das Luftgebiet. Sie hatten eine Karte von der Grundstruktur der Arena in ihrem Rucksack gefunden, so verstanden sie auch das System der Elemente. Beide waren sich einig, dass sie auf keinen Fall in den Wald wollten. Keiner von ihnen hatte eine Waffe und deshalb konnten sie gut auf Gegner verzichten. Deshalb umgingen sie jetzt den Wald und nahen den Umweg durchs Feuergebiet. Vorher hatten sie sich ausreichend mit Wasser eigedeckt, es konnte ja keiner ahnen, dass hier ein Fluss war. „Tja, es hilft wohl nichts“, sagte Temari. „Wir werden hier drüber müssen.“ Shikamaru stöhnte entnervt. „Heißt das etwa schon wieder schwimmen?“ Temari grinste. Das war typisch für ihn. Bloß keine Anstrengung. „Man, stell dich nicht so an. Wir können froh sein das wir bis jetzt auf niemanden getroffen sind“, sagte sie aufmunternd. Shikamarus Miene änderte sich nicht. Temari verdrehte die Augen und machte kurzen Prozess, indem sie ihn einfach ins Wasser stieß. Prustend tauchte er wieder auf und versuchte gleichzeitig Temari einen bösen Blick zuzuwerfen und gegen die Strömung anzuschwimmen. Die war zwar nicht besonders stark, man musste sich aber trotzdem bewegen, um nicht mitgerissen zu werden. „Ich bleibe so lange hier stehen bis du rüber geschwommen bist“, sagte Temari gespielt streng. Shikamaru streckte ihr noch die Zunge heraus, machte sich aber doch auf den Weg zum anderen Ufer. Temari lachte. Es war ihr schleierhaft, dass sie immer noch gute Laune hatte, trotz der ganzen Scheiße in der sie sich befanden. Aber das lag wahrscheinlich an Shikamaru. Bei ihm lachte sie immer, egal wie schlecht es ihr vorher ging. Es gab keinen Menschen auf dieser Welt, den sie mehr liebte. Shikamaru war ungefähr in der Mitte des Flusses angekommen, als Temari die Säure sah. Wie eine kristallklare Todeswand schob sie sich mit der Strömung den Fluss hinab. Zuerst hatte Temari sie nur für eine Spiegelung des Wassers gehalten, aber dann erkannte sie, dass der Dreck den das Wasser vorher enthalten hatte einfach verschwand. Die Säure verätzte ihn erbarmungslos und sie bewegte sich unaufhaltsam auf ihrem Freund zu. „Shikamaru!“, schrie sie über das Wasser. „Komm zurück! Schnell!“ Er drehte sich um. „Was?“ „Da kommt Säure! Bitte! Komm zurück!“ Temari war einem hysterischen Heulkrampf nahe. Jetzt sah auch Shikamaru die Säure. Er mache drei hastige Schwimmbewegungen in Temaris Richtung doch dann stoppte er. „Dreh dich um!“ Temari erstarrte. Wieso kam er nicht? Die Zeit rannte. „Das sollst du nicht sehen!“, schrie Shikamaru weiter gegen den Lärm des Wassers an. „Was redest du da?! Beeil dich!“, brüllte Temari. Shikamaru schwamm weiter so, dass er auf einer Stelle blieb. „Ich schaffe das nicht mehr! Selbst wenn ich mit der Strömung schwimme, die Säure holt mich ein!“ Sie war jetzt schon gefährlich nahe. „Ich komme und hole dich!“, schrie Temari verzweifelt. Sie war eine bessere Schwimmerin als Shikamaru, vielleicht würde sie es schaffen. Sie wollte gerade in den Fluss springen, als sie erneut seine Stimme hörte. „NEIN! Du wirst dann auch sterben! Das lasse ich nicht zu! Wenn du jetzt in den Fluss springst, werde ich dir das niemals verzeihen!“ Temari blieb stehen. „Nein.“ Sie hatte das Wort nur geflüstert, aber Shikamaru schien es ihr von den Lippen abgelesen zu haben. „Doch! Und jetzt dreh dich um!“ Die Säure würde ihn jeden Moment erreichen. „Ich liebe dich!“ Temari formte mit den Lippen stumm die Worte ‚Ich dich auch‘, dann drehte sie sich um. Fast in selben Moment fing Shikamaru an vor Schmerzen zu schreien. Es war der reinste Horror. Temari fiel auf die Knie und hielt sich die Ohren zu, aber sie hörte die Schreie trotzdem. Unentwegt liefen Tränen über ihre Wangen. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Nicht er. Bette nicht er. Warum war sie nicht voraus geschwommen? Sie hatte sich doch vorgenommen ihn zu beschützen. Mit allen Mitteln. Also warum starb sie nicht an seiner Stelle? Er war doch immer da gewesen. Sie konnte ihn jetzt nicht verlieren. Sie konnte hier jetzt nicht alleine zurückbleiben. Noch immer erfüllten schmerzerfüllte Schreie die Gegend und Temaris Gedanken drehten sich inzwischen nur noch um eins: Wann war es denn endlich vorbei? Wann war er endlich von dieser Qual erlöst? Und noch während sie das dachte, fiel ihr auf dass es nicht mehr Shikamarus Stimme war die hier schrei. Es war ihre eigene. ********** Karin war ihrem Geliebten und den anderen schon eine ganze Weile auf den Fersen. Ihr wäre es lieber gewesen wenn sie an ihrem alten Lagerplatz geblieben wären, da sie so viel näher kommen konnte ohne gesehen zu werden. Aber der Rothaarige mit dem gruseligen Blick hatte sie trotzdem bemerkt, wenn auch nur ganz kurz. Jetzt musste Karin die Gruppe in einigem Abstand verfolgen und aufpassen, dass sie sie nicht aus den Augen verlor. Wenn sie den Wald verließen würde es noch komplizierter werden. Aber sobald sie ein neues Lager gefunden hatten, musste Karin sich als erstes um das pinke Scheusal namens Sakura kümmern. Sie war sich inzwischen sicher, dass das Biest eine Hexe war. Eine Hexe die ihren Sasuke verzaubert hatte, damit er sich in sie verliebte. Karin hatte sich am Morgen schwer beherrschen müssen um ihr nicht dort schon an die Kehle zu springen, als sie mit ihren Zauberkräften dafür sorgte, dass Sasuke zu ihr kam und sie umgarnte. Aber sie, Karin, würde schon dafür sorgen, dass die Hexe ihre verdiente Strafe bekam. Sie würde den bösen Bann brechen und Sasuke würde ihr dankbar sein und für immer mit ihr zusammenbleiben. Das etwas zwischen ihnen war konnte wohl niemand abstreiten. Immerhin hatte Sasuke sie vor dem grässlichen Monster gerettet. Karin hörte die Stimmern der Gruppe und blieb stehen. Sie war wohl wieder in Gedanken ein Stück zu schnell gelaufen. Sie wartete circa zwanzig Sekunden, dann wollte sie langsam weiter gehen. Doch etwas hinderte sie daran und zwar das Gefühl vom kalten Stahl an ihrem als. „Wohin willst du?“ Karin erstarrte. Sie hatte doch niemanden kommen gehört? Aber vielleicht gab es noch mehr Monster in diesem Wald. „Bitte tu mir nichts“, sagte Karin flehend. „ich bin nicht bewaffnet!“ Das kalte Gefühl an ihrem Hals verschwand und sie drehte sich um. Das war kein weiteres Monster. Im ersten Moment hielt sie den Mann vor sich für Sasuke. Er hatte ein ähnliches Gesicht, dieselben schwarzen Augen und dieselben schwarzen Haare, auch wenn er diese lang trug und sie sich im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden hatte. „Wer bist du?“, fragte Karin. Der Mann ignorierte ihre Frage. „Warum verfolgst du dieses Team? Ich habe dich schon eine ganze Weile beobachtete.“ „Ich plane kein Attentat, falls du das meinst. Ich will nur Sasuke retten.“ „Sasuke retten?“ Der Mann zog eine Augenbraue in die Höhe. „Ja“, nickte Karin eifrig. „Vor der bösen Hexe Sakura Sie hat ihn in ihrem Bann gefangen.“ Der Mann verzog keine Miene. „Das Mädchen mit den rosanen Haaren?“ Karin nickte wieder. „Sie ist eine echte hexe und ich werde sie töten damit Sasuke befreit ist. Dann können er und ich endlich ungestört zusammen sein.“ Sie strahlte den Mann an. Dieser seufzte leise. „Du hast anscheinend ein sehr schwerwiegendes psychisches Problem. Jetzt tut es mir noch mehr leid. „“ „Was meinst du-“ Karin brach ihren Satz ab, da ein unvorstellbarer Schmerz ihren Körper durchzuckte. Sie sah an sich herunter. Der Griff eines Messers ragte aus ihrem Bauch heraus. Entsetzt schaute sie wieder auf, dem Mann ins Gesicht. Dessen Blick zeigte Mitleid. „Es tut mir wirklich leid. Aber du bist eine viel zu große Gefahr für Sasuke.“ Karin sackte in die Knie. „Du wirst keine Schmerzen haben.“ Es stimmte. Karin spürte nach dem anfänglichen Stechen, nicht den geringsten Schmerz. Das einzigste was sie spürte war, dass sie langsam immer schwächer wurde. Sie fiel auf die Seite und sah noch ein letztes Mal auf, zu dem Mann der immer noch vor ihr stand. Er sah wirklich fast genauso aus wie Sasuke. Sasuke… Schade, dass sie ihn niemals retten können würde. Kapitel 9: Der Grund, warum du hier bist ---------------------------------------- Einen ganzen Tag waren sie jetzt schon unterwegs. Die Nacht hatten sie an einer Klippe am Rande des Luftgebiets verbracht. Sasuke wollte aber auf jeden Fall tiefer in die felsige Landschaft eindringen und die anderen beiden hatten ihm zugestimmt. Also kletterten sie am nächsten Morgen die steile Bergwand herunter, wobei Sasuke mehr auf Sakuras Abstieg achtete als auf seinen eigenen. Seit dem waren sie unterwegs und suchten einen geeigneten Lagerplatz. „Die Arena ist wirklich verdammt groß, findet ihr nicht?“, fragte Sasuke leise. Sakura und Gaara nickten stumm. „Die kann doch nie im Leben lange unbemerkt bleiben.“ „Wollen wir es hoffen“, erwiderte Sakura. „Aber dieses Gebiet ist wirklich unheimlich.“ Sasuke gab ihr im Stillen Recht. Links und rechts ragten steile Felswände in den Himmel und verdeckten die Sonne. Daher war es deutlich dunkler und kälter als im Wald und ständig kamen Abzweigungen die von ihrem Weg abführten. Sich hier zu verlaufen war nicht sonderlich schwer. Dreimal hatten sie schon in einer Sackgasse gestanden und mussten sich einen neuen Weg suchen. Sasuke spürte eine warme Präsens neben sich und schaute auf. Sakura hatte sich während dem Laufen dicht an ihn gedränt. In ihm Gesicht stand Sorge und auch ein wenig Angst. Sasuke nahm ihre Hand und verschränkte ihr Finge mit seinen. Dafür schenkte sie ihm ein Lächeln. Eigentlich war es schon komisch. Er kannte Sakura seit noch nichts so langer Zeit und trotzdem empfand er schon so viel für sie. Dabei war sie eigentlich die Art von Mensch, die er vor einiger Zeit noch täglich fertig gemacht hatte. Seine Familie war schon seit Generationen steinreich, seine Großeltern hatten seinem Vater sämtlichen Familienbesitz vererbt inklusive der Firmen, die schon seit vielen Jahren Unmengen von Geld einbrachten. Sasuke würde einen Teil davon erben, den Rest, und den eindeutig größeren Teil, würde sein fünf Jahre älterer Bruder Itachi bekommen. Dieser war schon immer das Lieblingskind der Eltern gewesen obwohl er eigentlich auch ziemlich vernachlässigt wurde. Ihre Eltern hatten einfach nie Zeit für sie gehabt und wenn sie mal da waren, hatten sie sich nur um Itachi gekümmert. Doch Itachi hatte praktisch den Ersatz für ihre Eltern gespielt, er hatte sich immer um Sasuke gesorgt und war immer für ihn da gewesen. Doch irgendwann hatte er angefangen zu studieren und Sasuke war wieder alleine gewesen. Aus purer Langweile und aus Frust hatte er angefangen das Hauspersonal herum zu scheuchen. Dabei blieb es nicht und irgendwann behandelte er alle Menschen in seiner Umgebung wie den Letzten Dreck. Alle bis auf seinen Bruder. Und jetzt war Sasuke hier und beschützte jemanden der sich nicht selbst verteidigen konnte. Ein lautes Donnern riss ihn aus seinen Gedanken. Sie blieben stehen und sahen sich entsetzt um. Die Welt um sie bebte. Einzelne Steine fielen von oben und zerbrachen sobald sie die Erde berührten. „Ein Erdbeben!“, kreischte Sakura los. „Lauft!“, schrie Sasuke. Hals über Kopf rannten die drei los, immer bemüht das Gleichgewicht durch das ständige zittern der Erde nicht zu verlieren. Immer größere Fels brocken lösten sich von den Klippen und stürzten nach unten. „Auf keinen Fall stehen bleiben! Immer in Bewegung bleiben sonst werden wir erschlagen?“ Sasuke hörte Gaaras Ruf und biss die Zähne zusammen. Noch immer hatte er Sakuras Hand fest umklammert und zog sie hinter sich her. Ihr durfte auf keinen Fall etwas passieren. Konnten sie nicht einmal Ruhe haben? Auf eine Katastrophe folgte die nächste. Ein großer Felsen schlug dicht neben ihnen auf und zerplatzte. Sasuke höre Sakura aufschreien und sein Griff um ihre Hand verstärkte sich noch etwas. Da bebte der Boden erneut heftig. Sasuke war darauf nicht vorbereitet gewesen und er verlor das Gleichgewicht. Er spürte wie er zu Boden ging und Sakura ihm mit Gewalt ihre Hand entzog. Das ständige Donnern schwoll zu einem durchgehenden Lärm an. Jemand riss ihn vom Boden hoch und zog ihn mit sich voran. Allerdings nur ein paar gefühlte Meter, dann stürzte er wieder mit der Person zu Boden. Ein letztes Mal donnerte es laut- dann war es still. Sasuke versuchte seine Gedanken zu ordnen. „Alles in Ordnung?“, vernahm er Gaaras Stimme. Sasuke nickte, richtete sich auf, drehte sich zu Sakura um- und erstarrte. Hinter ihm war nicht Sakura, sondern nur eine Meter hohe Geröllwand. Hektisch sah er sich um, doch die Rosahaarige war nirgend zu sehen. War sie etwa verschüttet worden? Nein, dass durfte nicht passiert sein. „Sakura!“, schrie er die Steinwand an. „Sakura, wo bist du?!“ Alles bleib still. Sasuke hörte nur seine eigenen hektischen Atemzüge. Zum ersten Mal seit langem, hatte er wieder Angst. Sakura durfte nicht tot sein. „Sakura!“, brüllte er erneut. „Sasuke lass es gut sein“, sagte Gaara leise. Sasuke ignorierte ihn und begann damit die Steine des Geröllhaufens wegzuschaffen, obwohl er wusste, dass diese Aktion ziemlich aussichtslos war. „Sasuke?“, ertönte eine gedämpfte Stimme. Er schreckte auf. „Sakura?“ „Sasuke, ich bin hier!“ Die Stimme kam offenbar von hinter dem Steinhaufen. „Bist du verletzt?“, rief Sasuke. „Nein!“, kam als Antwort. „Ich war nur kurz weg, aber es ist alles in Ordnung! Und bei euch?“ „Hier ist auch alles ok!“ Schön, dass es uns alles gut geht, aber wie kommen wir wieder zusammen?“, fragte Gaara ungeduldig. „Ich schlage vor,“, sagte Sasuke, „dass wir versuchen irgendwie zu Sakura zu kommen, während sie an ihrem jetzigem Standpunkt wartet.“ Gaara nickte langsam. „Das ist wohl die beste Lösung.“ „Was redet ihr da? Ich versteh hier kein Wort!“ „Pass auf Sakura“, rief Sasuke. „Wir kommen zu dir! Du bleibst da wo du jetzt bist und wartest, verstanden?“ „Na gut!“, kam es zurück. Sie klang genervt wie Sasuke feststellte, wahrscheinlich passte es ihr nicht das er wieder den Befehlston anschlug. Sasuke und Gaara setzten sich in Bewegung. Sasuke zeigte sich nach außen gelassen, aber innerlich war er nervös. Sie mussten Sakura so schnell wie möglich finden. Was wenn noch andere hier daußen waren und sie entdeckten? Aber sie hatte ein Messer bei sich und würde im Notfall damit bestimmt auch umgehen können. Oder? ************ Temari wusste nicht wie lange sie schon gegangen war. Sie konnte sich ja noch nicht mal daran erinnern wie sie es geschafft hatte über den Fluss zu kommen. Vielleicht war da ja eine Brücke gewesen. Sie wusste es nicht. Es war ihr aber auch egal. Wie in Trance setzte Temari ihren Weg durch das Feuergebiet fort. Immer weiter. Sie weinte nicht mehr und war auch nicht wütend. In ihr war nur noch eine schreckliche Leere. Sie hatte alles verloren. Shikamaru war ihr Leben ganzes Leben gewesen. Und jetzt war er weg. Für immer. Temari hatte sich immer vorgestellt, wie sie mit Shikamaru alt werden würde. Irgendwann heiraten. Vielleicht ein paar Kinder. Zusehen wie diese aufwachsen. Und irgendwann zusammen sterben. Friedlich im Schlaf. Und jetzt war Shikamaru gestorben. Alleine grausam dahingeschieden, unter den schlimmsten Qualen. Wieso hatte sie ihm nicht helfen können? Sie hatte ihn sterben gelassen. Es war ihre Schuld. Sie hasste sich dafür. Temari blieb stehen. Vor ihr erstreckte sich das Luftgebiet. Sie hatte es geschafft. Und jetzt? Es gab für sie nichts mehr für was es sich zu leben lohnte. Sie trat näher, an den Rand einer großen Klippe. Das Gebiet war bestens dafür geeignet sich vor Gegnern zu verstecken. Aber wie lange? Ihre Vorräte würden nicht ewig halten. Temari lachte einmal kurz freudlos auf. Was machte es schon wenn sie verhungerte. Dann war sie halt tot, na und? Sie würde wenigstens nie mehr diese schrecklichen Erinnerungen und qualvolle Leere ertragen müssen. Sie sah zum Himmel hinauf. Ob Shikamaru da oben irgendwo war? Als Engel vielleicht? Temari hatte keine Ahnung oder Vorstellung wie das mit dem Tod funktionierte. Vielleicht stand Shikamaru ja gerade hinter ihr und beobachtete sie. Hoffungsvoll drehte sie sich um. Doch da war niemand. Natürlich nicht. Aber sie war sich sicher, dass er noch irgendwo war. Im Jenseits. Dort wartete er auf sie. Sollte sie auch warten? Endlose einsame Jahrzehnte, bis sich das Schicksal erbarmte und sie endlich erlöste? Nein. Temari wusste was sie tun würde. Sie stellte sich an den äußersten Rand der Kloppe und sah hinab. Das Leben würde sie nicht vermissen. Dann lies sie sich fallen. Sie dachte nur noch einen Satz, als sie auf dem Boden aufschlug und ab da für immer schlafen würde. ‚Ich habe versprochen, dass ich dir folgen würde wohin du auch gehst, mein Liebling.‘ ************ Itachi stand einem Mann gegenüber, der aussah als ob er aus einem Aquarium abgehauen wäre. Er sah mehr saus wie ein Fesch als ein Mensch. Aber besonders lustig war die Situation nicht. Der Typ hatte nämlich ein riesiges Schwert dabei, mit dem er Itachi bedrohte. „Es sieht ziemlich schlecht für dich aus“, sagte der Fischtyp mit einem höhnischen Grinsen auf den Lippen. Itachi schnaubte verächtlich gab ihm aber im Stillen recht. Die einzige Waffe die er besaß war ein Messer und es war ihm von Anfang an klar gewesen, dass er damit im Ernstfall nicht besonders weit kommen würde. Und das hier war wohl jetzt sein Untergang. Ob er es wohl verdient hatte zu sterben? Er war nicht so unschuldig wie die Welt immer geglaubt hatte. Immerhin hatte er vor einigen Jahren seinen besten Freund Shisui und seine damalige Freundin Ria umgebracht. Shisui, weil er mit seiner Freundin geschlafen hatte. Itachi hatte nie geplant ihn dafür zu töten, aber es hatte ein Gerangel gegeben in dem Shisui irgendwann zurück gestoßen wurde, mit dem Kopf unglücklich auf einer Schrankkante aufkam und praktisch sofort tot war. Dumm nur Das Ria genau in dem Moment im Türrahmen stand und alles gesehen hatte. Erst war sie zu Shisui gerannt und hatte festgestellt das kein Leben mehr in ihm steckte. Dann hatte sie Itachi angeschrien war für ein krankes Arschloch er wäre und das sie nun die Polizei rufen würde. Aus Angst, sie würde ihn ins Gefängnis bringen, hatte er sie kurzerhand erwürgt. Und anschließend jede seiner Spuren verwischt. Niemand hatte je von seinen Teten erfahren. Ein ungeklärter Fall. Er war zwar kurz verdächtigt worden, aber sein Familienname und sein guter Ruf als Wunderkind hatten ihn beschützt. Es war ihm schleierhaft warum dieser Tobi davon wusste. Noch lange hatte er sich gefragt ob er das was er getan hatte eigentlich bereute. Bei Shisui vielleicht, aber bei dieser Schlampe Ria… Itachi hätte es gerne zutiefst bereut, aber dafür besaß er nicht die Veranlagungen. Er hatte Freunde gehabt. Shisui war sein erster gewesen. Er und Ria waren zwei der drei Menschen, von denen Itachi sich wirklich ernsthaft gemocht, vielleicht sogar geliebt gefühlt hatte. Deshalb hatte ihm der Verrat der beiden auch so sehr wehgetan. Eine Beziehung zu seinen Eltern war praktisch nie vorhanden gewesen. Itachi hatte sie immer dafür verachte und gehasst, dass sie nie Zeit für ihn und seinen kleinen Bruder gehabt hatten, dass sie nie da waren wenn man sie brauchte. Deshalb war er derjenige gewesen, der sich um Sasuke kümmerte. Das war die dritte Person die ihn bis heute gemocht hatte. Sasuke hatte sich nicht von Itachi abgewandt oder ihn verraten. Man konnte ihm also vorwerfen was man wollte, aber Sasuke hatte er immer geliebt. Itachi lächelte. „Hey was gibt es da zu lachen? Du bist dazu, glaube ich, nicht gerade in der Position dazu.“ Und erneut gab Itachi ihm Recht. Aber was machte das schon? Dann würde das hier eben sein Ende sein. Aber wie wollte er sterben? Sollte er sich umbringen, um dem Fischmenschen nicht die Chance zu geben, ihn qualvoll hinzurichten? Itachi verwarf den Gedanken schnell wieder. In seinen Augen war Selbstmord der erbärmlichste Tod den es gab. Wenn er schon starb, dann wollte er wenigstens mit Stolz diese Welt verlassen. Verächtlich sah er den Mann vor sich an, immer noch ohne ein Wort zu sagen. Der andere schwenkte bedrohlich sein Schwert. „Du glaubst wohl du bist was Besseres als ich?“ Das glaubte Itachi allerdings. „Gott, ich hasse solche Arroganz. Aber die wird dir schon noch vergehen.“ Das Schwert sauste herab und traf Itachi in die Seite. In ihm explodierte der Schmerz und er ging zu Boden. Allerdings ohne einen Laut von sich zu geben. Er spürte warmes Blut an seinem Körper hinablaufen. Jetzt würde er Sasuke wohl nicht mehr beschützen können. Er war immer in der Nähe der Gruppe geblieben, hatte einen Raben geschickt um sie vor dem Sturm zu warnen und er hatte diese Irre davon abgehalten die kleine Freundin seines Bruders umzubringen. „Noch immer so arrogant? Obwohl du kurz vor dem Tod stehst? Ich muss ehrlich, zugeben ich bin fast beeindruckt.“ Itachi ignorierte ihn, er war zu sehr damit beschäftigt ja keinen Laut von sich zu geben. Er hörte den Fischmenschen leise lachen. „Aber das ist jetzt auch egal. Es ist vorbei.“ Noch einmal traf Itachi das Schwert, noch einmal durchfuhr ihn ein grausamer Schmerz, noch einmal biss er die Zähne zusammen und ein letztes Mal schloss er die Augen. Und das für immer. ********** „Na, wen haben wir denn da?“ Sakura sah auf. Schon eine Weile saß sie hier und wartete, auf Sasuke und Gaara. Sie brauchten wohl eine Weile um durch das Labyrinth zu ihr zu finden. Vor ihr stand ein Junge. Er hatte kurzes schwarzes Haar und eine ziemliche blasse Haut. Und er hielt ein kleines Schwert in der Hand. Sakura hatte das Gefühl ihn schon mal irgendwo gesehen zu haben. Aber darüber hatte sie keine Zeit nachzudenken, da die Angst in ihr immer größer wurde. Langsam stand sie auf. „Was für ein Zufall, dass ich dich hier treffe, Sakura.“ Sakura erstarrte. „Woher kennst du meinen Namen?“ „Ich verfolge dich schon seit eineinhalb Jahren. Aber leider konnte ich dich nie erwischen.“ „W-was? Warum verfolgst du mich?“, fragte Sakura erschaudernd. Der Typ war eineinhalb Jahre lang ihr persönlicher Stalker? „Erkennst du mich denn nicht?“, erwiderter er. Sakura schüttelte den Kopf. „Ich bin Sai. Der Bruder von einem deiner ehemaligen Patienten.“ „Ich verstehe nicht ganz…“, flüsterte Sakura. „Du warst eine der zuverlässigsten Heilerinnen des Krankenhauses. Jedenfalls hat man sich das erzählt. Deshalb habe ich auch darum gebeten das du dich um meinen Bruder kümmern würdest. Seine Krankheit war schwerwiegend, aber heilbar. Er brauchte nur eine Menge sehr starker Medikamente.“ Sakura sah ihn verwirrt an. An diesen Fall konnte sie sich nicht erinnern. Aber das lag wohl daran das sie schon so viele Menschen behandelt hatte. Aber der Typ würde bestimmt nicht ewig reden. Irgendwann würde er angreifen. Langsam und unauffällig zog Sakura ihren Rucksack mit dem Fuß näher zu sich. Irgendwie musste sie es schaffen an das Messer zu kommen und zwar ohne das er es merkte. Sai sprach inzwischen weiter. „Du warst an einem Tag ziemlich unkonzentriert. Und du hast ein wichtiges Medikament falsch dosiert. Ich habe noch gefragt ob das nicht ein bisschen zu viel wäre, aber du hast mich ignoriert. Mein Bruder ist noch am selben Tag gestorben. Alle haben gedacht es wäre die Krankheit gewesen, aber ich wusste es besser. Du hast ihn umgebracht.“ Sakuras Beine knickten ein und sie ging auf die Knie. Sie konnte nicht glauben was sie da gerade gehört hatte. Sie sollte jemanden umgebracht haben? Das konnte doch gar nicht sein- oder? Auf einmal erinnerte sie sich an Sais Gesicht. Er war 24 Stunden Besucher von einem ihrer Patienten gewesen. Und am besagten Tag hatte sie sehr schlechte Laune, da sie am Vortag feiern war und noch einen ziemlichen Kater hatte. Dass das unprofessionell gewesen war wusste sie selber, aber sie hatte auf ihre bisherige Unfehlbarkeit vertraut. Und als dieser Sai ihr gesagt hätte, dass sie das Medikament eventuell falsch dosiert hätte, hatte sie sich schwer beherrschen müssen um ihn nicht anzublaffen. Immerhin war das ihr Job und es war noch nie etwas passiert. Der Patient war wirklich noch am selben Tag gestorben, das wusste sie noch da sie noch am Abend die Dokumente dazu ausfüllen durfte. Allerdings hatte sie den Todesfall nie mit sich selbst in Verbindung gebracht, denn es passierte nicht selten, dass Menschen in einem Krankenhaus starben. Sollte das wirklich ihr Verschulden sein? Hatte sie wirklich einen Menschen auf dem Gewissen? War das der Grund warum sie hier war? „Seitdem habe ich dich verfolgt, um mich irgendwann rächen zu können. Aber ich konnte dich nie erreichen, immer hattest du jemanden um dich. Aber jetzt… sieh an wir sind hier ganz alleine. Und offenbar hat noch jemand herausgefunden was du getan hast, sonst wärst du ja wohl jetzt nicht hier.“ Noch während er sprach ließ Sakura ihre Hand in den Rucksack gleiten und zog das Messer heraus. Dann stand sie auf und hielt die Waffe so an ihr Bein gedrückt, dass Sai sie nicht sehen konnte. Im Moment konnte sie nicht darüber nachdenken das sie unabsichtlich getötet hatte. Dieser Typ würde sie gleich töten, wenn sie sich nicht zu Wehr setzte. Auch wenn das hieß das sie selbst töten musste. Bei dem Gedanken erschauderte sie innerlich. Wie tief war sie schon gesunken? Sai kam näher. „Du bist unbewaffnet wie ich feststelle und hast keine Chance gegen mich. Also stirb ehrenhaft und nimm dein Schicksal an.“ Sie musste warten bis er nah genug war. Ihr Herz klopfte bis zum Hals und der kalte Schweiß stand ihr auf der Stirn. „Hast du Angst? Keine Sorge gleich ist es vorbei“, sagte Sai höhnisch. Er stand nun direkt vor ihr. Sie musste warten. Warten bis er den Angriff startete. Sai hob sein Schwert. Blitzschnell schoss Sakuras Hand vor und rammte das Messer bis zum Heft in Sais Brust. Dieser taumelte erschrocken ein paar Schritte zurück und ließ sein Schwert fallen. Sakura liefen Tränen über die Wangen. „Es tut mir so leid!“, schluchzte sie. „Das mit deinem Bruder auch! Wenn du ihn im Jenseits triffst, sag ihm das ich das nicht gewollt habe!“ Sie wusste selber wie abscheulich und geheuchelt diese Entschuldigung klang, immerhin hatte sie dem Jungen gerade ein Messer in den Leib gestoßen, aber sie wusste nicht was sie sonst tun sollte. Sai brach zusammen und blieb reglos am Boden liegen. Sakura wankte zu ihm hin um seinen Puls zu fühlen. Er hatte keinen mehr. Aber das hatte sie erwartet. Heulend kroch sie ein paar Meter zurück und lehnte sich an den Stein auf dem sie vorher gesessen hatte. Sie weinte immer noch, als eine halbe Stunde später Sasuke und Gaara eintrafen. Kapitel 10: Das Finale ---------------------- Es passierte zwei Tage später. Sakura hatte sich nach dem Vorfall mit Sai einigermaßen wieder erholt, aber sie war noch etwas schweigsam. Es war nichts mehr passiert, das hatte die ganze Gruppe beunruhigt, vor allem weil keiner wusste wie viele überhaupt noch übrig waren. Und immer noch schwebte die Frage über ihnen, was war wenn sie die letzten waren die übrig blieben. Eine Stimme schallte über die Arena. Eine Stimme die von mehreren Richtungen gleichzeitig zu kommen schien. Eine Stimme die ihnen allen erschreckend bekannt war. „Hallo, meine lieben Spieler.“ „Tobi“, sagte Sasuke leise und schloss seine Hand um den Griff seines Schwertes. „Ich hoffe ihr hattet in der letzten Zeit viel Vergnügen.“ Sakura schnaubte verächtlich. Aber innerlich hatte sie wahnsinnige Angst. Wer war der Mann der den ganzen Horror hier zu verantworten hatte? „Ihr habt euch gut geschlagen, bei vielen Szenen hab ich mich richtig gut amüsiert. Und ich kann euch gratulieren. Es sind nur noch fünf Spieler übrig. Das Finale steht kurz bevor. Aber damit es ausgetragen werden kann müsstet ihr euch alle auf den großen Felsenvorsprung zwischen Luft- und Waldgebiet begeben. Und denkt erst gar nicht daran zu kneifen. Ab jetzt wird niemand mehr Wild zum Jagen oder Wasser finden. Und in jedem Gebiet werden Gefahren auftauchen, die sehr schmerzvoll für euch werden. Vielleicht lösch ich auch einen von den Feiglingen per Knopfdruck aus. Also geht zu eurem letztem Kampf und es wird endlich einen Gewinner geben. Viel Glück!“ Tobis zwei letzte Worte klangen höhnisch und eiskalt. Sakura versuchte ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen. „Was machen wir jetzt?“, fragte Gaara leise. „Wir haben wohl keine Wahl“, antwortete Sasuke. „Wenn wir nicht sterben wollen, müssen wir hingehen.“ „Aber da werden wir auch sterben!“, rief Sakura aufgebracht. „Du hast ihn gehört es sind außer uns nur noch zwei andere übrig! Das werden die totalen Psychopathen sein!“ Gaara nickte erst langsam, schüttelte aber dann den Kopf. „Wir haben keine Wahl Sakura. Ich will nicht wissen was dieser Tobi noch alles geplant hat um uns zu quälen. Und ich bin sicher das der nicht blufft.“ Sasuke schloss die Augen, als würde er überlegen wie sie aus dieser Situation raus kommen könnten. Sakura sackte innerlich zusammen. Gaara hatte Recht. Wohl oder übel mussten zu diesem Kampf gehen. Schweigend hatten sie sich auf den Weg gemacht. Bis zu der Klippe war es nicht sonderlich weit, aber jede Sekunde schien zehnmal so lang zu sein als normal. Sakura hatte sich an Sasukes Arm geklammert und versuchte ihre Angst unter Kontrolle zu bringen. Es würde höchstens einer von ihnen daraus kommen. Und sie würde es nicht sein. Sie war eindeutig die schwächste. ‚Bitte Lieber Gott, wenn es dich gibt, dann lass es wenigstens schnell zu Ende gehen!‘ Ach, was dachte sie da. Wenn es einen Gott gäbe, säße sie jetzt nicht hier. Aber das war jetzt nicht relevant. Was wenn niemand von ihnen überlebte? Was wenn sie Sasuke sterben sehen musste? Das würde sie nicht überstehen. Aber es war eh wahrscheinlicher das sie als erster das Zeitliche segnen würde. Sakura schluckte schwer. Sie dachte schon wie jemand der jede Hoffnung aufgegeben hatte. Aber war das nicht der Fall? Eigentlich hatte sie alles darauf gesetzt, dass die Polizei sie schon irgendwann finden würden. Das war bis jetzt nicht eingetreten. Aber vielleicht saßen sie schon diesem Tobi im Nacken und er musste sich beeilen die Sache schnell zu beenden. Dann wäre es sinnvoll Zeit zu schinden. Aber vielleicht war ihm einfach nur langweilig, weil es keine Morde mehr gab. Und in diesem Fall würde er seine Drohung wahrmachen. Sasuke blieb stehen und Sakura verdrängte ihre Gedanken so gut es ging und sah auf. Sie standen am Fuß der Klippe. „Ich hab Angst“, flüsterte Sakura. „Sollen wir da wirklich einfach so raufklettern?“, fragte Gaara. „Was meinst du“, erwiderte Sasuke der seinen Blick starr nach oben gerichtet hielt. „Naja wenn wir oben sind stehen wir mitten auf dem Kampf Gebiet. Und es kann gut sein das wir schon tot sind bevor wir überhaupt ein Bein über die Kante getan haben.“ Sakura wimmerte leise. Das war alles so schrecklich und irgendwie so unwahr. Als wäre das alles nur ein böser Traum. „Tja“, sagte Sasuke. „Wir haben aber keine andere Wahl. Und ob wir jetzt oder gleich sterben ist doch egal.“ Damit begann er mit dem Aufstieg. Er musste sich nicht umdrehen um zu wissen dass die beiden andern ihm folgten. Schnell packte er Sakura am Arm und zog sie immer ein Stück mit sich, in ihrem Zustand hatte er zu viele Bedenken das sie abstürzen konnte. Sasuke wusste selber nicht, woher er sich die Kraft für die selbstsicheren Worte nahm. In ihm war alles wie erstarrt. Als wäre jeder Gedanke in seinem Kopf wie weggewischt. Und jetzt arbeitete er wie eine Maschine. Was würde wohl passieren wenn sie oben angekommen waren? Würden sie direkt angegriffen werden? Oder glaubten die Gegner vielleicht das sie, wenn sie es bis hierher geschafft hatten, stark sind und würden nicht direkt angreifen? Sasuke kannte die Gegner nicht und so konnte er sich auch nicht vorstellen wie sie tickten. Aber eines wusste er. Er selbst hatte nur sein Schwert, Gaara seinen Sand und Sakura das Messer. Mit dem sie nicht gerade perfekt umgehen konnte. Die Chancen standen also denkbar schlecht. Und wer sagte überhaupt dass der Sieger dieses Wahnsinns wirklich nach Hause durfte? Tobi konnte doch einfach nach diesem Endkampf ein ‚Verarscht‘ durch die Lautsprecher flüstern und den Letzten auch noch draufgehen lassen. Immerhin hatte dieser sonst belastendes Material gegen ihn. Falls er überhaupt bisher verbergen konnte das 19 Menschen auf einem riesigem Gebiet zum Teil grausam zu Tode gekommen sind. Sie waren jetzt fast oben angekommen. Sakura erschauderte. Jetzt. Jetzt würde sie sterben. Sasuke hievte sich mit einem Zug auf die Kante und verharrte eine Sekunde. Sakura hielt den Atem an. Aber nichts passierte. Niemand sprang hinter einem Felsen hervor, kein Messer wurde geworfen. Fast sofort danach hockte Gaara neben Sasuke und dieser zog Sakura neben sich. Gähnende Leere. Ungefähr Zweihundert Meter entfernt begann der Wald. Hier und da war auf Plateau ein paar Felsen verstreut. Sakura vermutete hinter jedem davon den Feind. Langsam standen sie auf. Sasuke zog Sakura ein Stück hinter sich. Gaara nahm jeden Felsen genauestens in Augenschein. Sakura hatte ihr Messer griffbereit unter ihrem Shirt. Man konnte die Anspannung fast in der Luft fühlen. Plötzlich löste sich ein Steinchen von dem Felsen der ihnen am nächsten war und kam mit einem leisen Kacken auf dem Boden auf. Alle drei zuckten zusammen. Sasuke hatte innerhalb einer Sekunde sein Schwert in der Hand und Gaaras Sand schwebte um sie aller herum. Sakuras Herz raste. Aber es schien tatsächlich nur ein harmloser Stein gewesen zu sein. Da schallte ein Lachen zu ihnen herüber. „Ich glaube es nicht. Das sollen meine Gegner sein? Die schon Angst vor einem Steinchen haben?“ Ein Mann trat hinter einem Felsen hervor, der ungefähr fünfzehn Meter entfernt war. „Kennen wir den nicht?“, fragte Sasuke leise. Sakura zwang sich den Mann genauer an zu gucken. Ja, die weißen zurück gegeelten Haare und diese riesige Sense kamen ihr schrecklich bekannt vor. „Ist das nicht-?“, begann sie. „Ja“, knurrte Gaara. „Das ist der Mistkerl der Kankuro ermordet hat.“ Sakura wimmerte leise. Ausgerechnet dieser Psychopath Hidan? Schlimmer konnte es doch wohl nicht mehr werden. Grinsend nahm Hidan jeden einzelnen von ihnen in Augenschein. Sakura hatte den Eindruck dass bei ihr nur in ihren Ausschnitt glotzte. Reflexartig verschränkte sie die Arme vor der Brust. Hidans Blick blieb bei Gaara hängen. Man konnte förmlich zusehen wie sein Gehirn arbeitete. Schließlich setzte er einen bösen Blick auf und zeigte auf Gaara. „Hey! Hab ich dich nicht schon längst umgebracht?“ Gaara schnaubte verächtlich. „Offenbar nicht, sonst würde ich ja jetzt nicht hier stehen.“ „Seht mal. Da kommt der nächste“, sagte Sasuke. Sakura sah an Hidan vorbei. Aus dem Wald war soeben ein weiterer Mann herausgetreten der nun langsam auf sie zu schlenderte. Er machte keinerlei Anstalten sich zu verstecken. Noch konnte man von ihm nicht viel erkennen, nur das er irgendetwas verdammt Großes in der Hand hielt. Auch Hidan hatte sich umgedreht. Sakuras erster Impuls war es ihr Messer zu schmeißen, aber sie unterdrückte ihn. Erstens war es auf der Entfernung unwahrscheinlich das sie treffen würde, zweitens konnte er die Bewegung bestimmt noch aus den Augenwinkeln wahrnehmen und drittens musste das Messer bei einem Treffer nicht unbedingt tödlich sein. Und dann hätte sie nicht nur keine Waffe mehr, sondern hätte dem Typen auch noch eine dazugegeben. Aber Gaara reagierte. Der Sand hatte Hidan innerhalb zwei Sekunden erreicht und umschloss seinen Oberkörper. Hidan fuhr herum. Vielleicht war er nicht der Hellste aber sein Reaktionsvermögen im Kampf war hoch. Er riss seine Sense hoch, durchschnitt den Sand der ihn mit Gaara verband und verhinderte so dass er zerquetscht wurde. Wütend richtete er seine Sense in Richtung Gaara. „Mir ist egal ob du schon tot sein solltest oder nicht. Jetzt wirst du auf jeden Fall draufgehen!“ Gaara wandte sich zu Sakura und Sasuke. „Ich lock ihn hier weg. Ihr müsst euch um den anderen Kerl kümmern.“ Damit rannte er los. „Hey!“, brüllte Hidan und stürmte ihm hinterher. Gaara hielt sich nahe am Klippenrand, wohl darauf bedacht dem anderem Mann nicht in zu nahe zu kommen. „Ist der völlig übergeschnappt?“, fragte Sasuke entgeistert während er ihnen entgeistert hinterher sah. „Der wird mit dem doch nie im Leben alleine fertig!“ „Ich glaub wir haben gerade ein größeres Problem. Und zwar ein verdammt größeres“, erwiderte Sakura. Sasuke blickte auf und sah was sie meinte. Der Typ war inzwischen ein ganzes Stück näher gekommen und stand nun einige Meter entfernt. Sakura erschauderte. Sie hatte sich geirrt. Es konnte noch Schlimmer werden. Der Mann sah eher einem Fisch ähnlich, als einem Menschen. Und er war garantiert über zwei Meter groß. Aber das mit Abstand beunruhigteste war seine Waffe. Ein wirklich monsterhaftes Schwert was er mit nur einer Hand auf seiner Schulter hielt. „Scheiße“, hörte Sakura Sasuke leise sage. Er hatte Recht. Scheiße. „Und wer bist du?“, fragte Sasuke. Jeder seiner Muskeln war angespannt. Sakura schob ihren Körper noch ein Stück hinter ihn. Dieser komische Fischtyp machte ihr Angst, noch mehr als Hidan. „Ich bin Kisame“, sagte der Typ. „Und dich hab ich doch schon mal irgendwo gesehen.“ „Ich glaube eher nicht“, erwiderte Sasuke bissig. „An dich würde ich mich erinnern.“ „Nein, ich bin mir sicher, dein Gesicht kommt mir bekannt vor.“ „Der Typ ist auch nicht mehr ganz dicht“, flüsterte Sasuke Sakura zu. „Ich frag mich aus was für einem Genmanipulationslabor der entsprungen ist“, flüsterte Sakura zurück. „Ahhhh. Jetzt weiß ich es.“ Sasuke zog die Augenbrauen hoch. „Ja?“ „Dieser Typ aus dem Wald, der ist dir wie aus dem Gesicht geschnitten. Bist du mit dem verwandt oder so?“ „Typ aus dem Wald?“, fragte Sakura und vergaß vor Verwirrung für einen kurzen Moment ihre Angst. Irgendwie lief das Gespräch nicht die richtige Richtung. Warum griff Kisame nicht an? Wen interessierten jetzt irgendwelche Bekanntschaften? „Ja. Ich habe ihn vor ein paar Tagen erledigt. War eindeutig älter als du, Junge. Aber dein Gesicht und deine Haarfarbe. Auch wenn er seine lang getragen hat. Bisschen Tuntenhaft wenn du mich fragst.“ Sakura verstand jetzt überhaupt nichts mehr. Irgendwas war hier verdammt falsch. Sie schaute hoch um Sasuke zu fragen ob er wusste wovon der Typ redete, doch dann erstarrte sie. In Sasukes Gesicht stand pures Entsetzten. Sasukes Gedanken überschlugen sich. Itachi? Was machte er hier? Es konnte nur er gemeint sein. Wieso war er auch in diesem kranken Spiel? Und was sollte das heißen Kisame hätte ihn erledigt? Bedeutete das etwa- „Erledigt?“ „Hat sich nicht gerade gewehrt. Auch ziemlich Tuntenhaft. Also kennst du ihn doch? Dann hoffe ich doch mal das du nicht so schnell den Löffel abgibst.“ Tot. Itachi war tot. Sein Bruder. Derjenige der sich um ihn gekümmert hatte wenn seine Eltern wieder einmal nicht da waren. Derjenige der ihm einmal bei einem Mathetest die Lösungen per SMS geschickt hat obwohl er eigentlich in der Uni sein müsste. Derjenige der immer für ihn da gewesen war. Und jetzt war er nicht mehr da. Dieser Kerl hatte ihn umgebracht. Es war als hätten Kisames Worte einen Schalter umgelegt. Sasuke hörte Hintergrundgeräusche nur noch gedämpft und wie von selbst hob er sein Schwert und stürmte los. Sakura konnte nur erstarrt dastehen und zusehen wie Sasuke losrannte. Was war verdammt noch mal mit ihm los? „Sasuke, nein!“ Doch er hatte Kisame schon fast erreicht. Dieser nahm sein Schwert von seiner Schulter und schlug damit nach ihm. Doch Sasuke duckte sich und rollte zur Seite ab. „Was ist denn das für ein plötzlicher Gefühlsausbruch?“, fragte Kisame belustigt. „Du Bastard hast meinen Bruder umgebracht!“, schrie Sasuke ihm entgegen. In Sakuras Kopf drehte sich alles. Bruder? Sasuke hatte einen Bruder? Der auch hier und jetzt tot war? Ihr wurde erst jetzt klar, wie wenig sie eigentlich über ihren Freund wusste. „Oh das war dein Bruder? Na das tut mir aber Leid“, sagte Kisame sarkastisch und versuchte erneut Sasuke mit seinem Schwert zu erwischen. Doch dieser wich erneut aus. „Keine Sorge. Gleich seht ihr euch wieder.“ Dieser Satz rüttelte Sakura wach. Sie konnte doch jetzt nicht einfach hier rumstehen und zugucken wie Sasuke starb. Ihre Hand schloss sich fest um den Griff ihres Messers. Jetzt oder nie. Sakura rannte los. Kisame hatte ihr den Rücken zugedreht und war abgelenkt, so sah er sie nicht kommen. Sie hob das Messer und rammte es ihm bis zum Heft in den unteren Teil des Rückens. Sie hörte den Schmerzensschrei, zog ihre Waffe wieder aus der Wunde heraus und wich einige Schritte zurück. Kisame drehte sich zu ihr um, eine Hand an seinen Rücken gepresst. „Du Miststück“, knurrte er und schlug mit seinem Schwert nach ihr. Sakura war viel zu überrascht das er nicht wenigstens umkippte, so konnte sich nicht ausweichen und das Schwert erwischte sie im Brustbereich. Sie spürte wie sie durch die Luft geschleudert wurde, während ein brüllender Schmerz durch ihren Körper jagte. Hart schlug sie irgendwo auf dem Boden auf. „Sakura!“ Sie hörte Sasuke ihren Namen schreien und zwang sich die Augen zu öffnen. Vor ihr erschloss sich ein grausames Bild. Sasuke stand, in ihre Richtung gewandt, da, sein eigens Schwert durchbohrte seinen Oberkörper. „Nein.“ Langsam begann er auf sie zu zu wanken. „Nein.“ Sie hörte Kisames Lachen der immer noch viel zu nah an ihnen am Klippenrand stand. Sasuke kam bei ihr an und brach sofort zusammen. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er gepresst. Das Schwert steckte immer noch in seinem Körper. „Nein“, sagte Sakura. Sie war den Tränen nahe. Das konnte doch nicht war sein. Er durfte jetzt nicht sterben. Sie hatten sich doch gerade erst getroffen. Kisame lachte immer noch. Sakura sah zu ihm hin. Er stand dem Klippenrand so nahe. Wenn sie jetzt das Messer- Ein Versuch war es wert. Unter größter Anstrengung und Schmerzen gelang es ihr mit einem Arm sich ein Stück hoch zu drücken. Dann hob sie den anderen Arm und warf das Messer. Es war kein starker Wurf, doch Kisame war nicht besonders weit entfernt. Und er sah das Messer nicht kommen. Es erwischte ihn Oberschenkel wo es stecken blieb. Unter schmerzvollem Aufkeuchen stolperte er zwei Schritte zurück und fiel- direkt über den Rand der Klippe. Nach ein paar Sekunden hörte man den Aufprall in Form eines hässlichen Krachens. „Wow. Toller Wurf“, sagte Sasuke leise. Sakura legte ihren Kopf wieder auf dem Boden ab und und wandte sich ihm zu. Er lag auf der Seite, Blut sickerte aus seiner Wunde und der Schweiß stand ihm auf der Stirn. „Nun, hier endet es wohl.“ Etwas in seinem Tonfall machte Sakura stutzig. Sie sah an sich herab. Und schluckte ihr blankes Entsetzen herunter. Ihr Shirt war mit ihrem Blut durchtränkt und darunter befand sich eine klaffende Wunde. Sasuke hatte Recht. Hier würde es enden. Aber nicht nur für ihn. „Es tut mir leid“, brachte Sakura hervor. „Das mit deinem Bruder.“ Sasuke lächelte leicht. „Mit ein bisschen Glück, sehe ich ihn gleich wieder.“ Jetzt liefen ihre Tränen doch über. „Hey. Nicht weinen.“ Sasuke legte seine Hand an Sakuras Wange. „Dann werden wir uns auch gleich wiedersehen.“ „Ich hab Angst“, flüsterte Sakura. „Brauchst du nicht. Sterben ist einfacher als ich gedacht habe.“ Er hatte Recht. Sakura spürte kaum noch Schmerzen. Sie wurde nur immer müder. „Sasuke?“ „Mhm?“ „Ich liebe dich.“ Er sah sie überrascht an. Dann lächelte er wieder. „Ich… ich liebe dich auch, Sakura.“ Sie lächelte auch. „Das ist übrigens wirklich meine Naturhaarfarbe.“ „Glaub ich dir nicht.“ Seine Stimme war auch nur noch ein heiseres Flüstern. Sakuras Lieder wurden schwer. Die Welt verschwamm vor ihren Augen. Ein letztes Mal strengte sie sich an und für einen kurzen Moment wurde ihre Sich wieder klar. Ein kurzer Moment indem sie noch einmal in Sasukes schwarze Augen sah. Und das war das allerletzte was sie in ihrem Leben erblickte. Dann war alles vorbei. Epilog: Epilog -------------- „Und wie sieht es aus? Ich habe gehört es ist eine Verbesserung eingetreten?“ Der Angesprochene nickte. „Aber das muss nichts heißen. Mit ihm ist es ein ständiges auf und ab. Mal geht es ihm gut und er spricht ganz normal mit einem und dann wirkt er wieder als wäre er ganz woanders.“ Die Krankenschwester seufzte. „Und dabei ist er so ein netter Junge. Neuerdings mal er gerne, dass scheint ihn zu beruhigen. Wir hoffen das sie ihm helfen können, Doktor. Immerhin sind sie einer der besten Psychologen im Land.“ „Aber um ihn behandeln zu können müsste ich zuerst etwas über ihn wissen. Was ist passiert?“ Die Krankenschwester senkte den Blick. „Er wurde aus einer riesigen Arena gerettet. 24 Menschen sollten sich dort auf den Tod bekämpfen. Der arme Junge war der einzig Überlebende.“ Der Psychologe runzelte die Stirn. „Ich habe davon glaube ich in den Nachrichten gehört. Was ist mit dem Verantwortlichen passiert?“ „Er hat keinen Widerstand geleistet, sich abführen lassen und alles gestanden. Er sitzt jetzt im Hochsicherheitsgefängnis und da wird er zum Glück sein Leben lang bleiben“, erzählte die Krankenschwester mit belegter Stimme. „Wieso hat man diese Arena nicht früher gefunden?“ „Sie war in einem verlassenem Ödland gut versteckt. Die Polizei fand sie nur zufällig bei der Suche nach den vielen Vermisstenmeldungen. Aber sie kam zu spät.“ Sie unterdrückte ein Schluchzen. Nach all der Zeit nahm sie diese Geschichte immer noch mit. „Und wo hat man ihn genau gefunden?“, fragte der Psychologe, während sie in den nächsten Gang einbogen. „Bei der Leiche eines Mädchens. Vielleicht waren sie zusammen unterwegs. Vielleicht hat er sie sterben sehen. Vielleicht hat er sie auch selbst umgebracht, er war ja auch selbst schwer verletzt. Ich weiß es nicht. Er hat nie etwas über sie gesagt. Oder über andere die dabei beteiligt waren. Schrecklich nicht? 23 Leichen. Und einige davon waren gesuchte Schwerverbrecher.“ Der Psychologe schüttelte den Kopf. „Unvorstellbar was dieser Junge durchgemacht haben muss. Aber ich werde ihn mir jetzt mal anschauen.“ Sie standen vor einer schlichten weißen Tür. Die Krankenschwester klopfte an und öffnete. „Gaara? Du hast Besuch!“ Sie trat ein, der Psychologe folgte. Sein erster Blick viel auf einen Jungen mit roten Haaren der auf einem Stuhl saß und sie mit leerem Blick ansah. Offenbar hatte es wieder einen Rückfall gegeben. Der Psychologe lächelte ihn an. „Hallo Gaara, mein Name ist-“ Er verstummte weil die Krankenschwester ihn auf einmal hart am Arm gepackt hatte. „Was ist los?“ Er wandte sich ihr zu und sah wohin sie deutete. „Oh.“ An die Wand über dem Bett hatte Gaara mit großen Buchstaben etwas geschrieben. In blutroter Farbe. GAME OVER Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)