Federschwingen von RhapsodosGenesis ================================================================================ Sie hatte ihm für Samstag abgesagt. Er hatte sie eingeladen, mit ihm auf ein Konzert zu gehen – aber sie hatte erklärt, dass sie lernen müsste. Das war schade. Ray wäre gerne mit Kyrie hingegangen. Dann eben nur Ken, Maggie und Mark. Ted war schon abgefahren. Sie hatten sich nicht groß verabschiedet. Sie waren keine engen Freunde. Nur … Bekannte. Ray fühlte sich zu ihm nicht auf diese Weise hingezogen wie zu anderen Leuten. Das mit Kylie war ganz anders. Sie war seine beste Freundin. Von ihr hatte er sich eine gefühlte Woche lang verabschiedet. Er war richtig deprimiert bei dem Gedanken gewesen, dass er sie bis zum Sommer nicht mehr sehen würde – und jetzt kam sie doch tatsächlich schon früher! Dafür war der Nachrichtenstrom zu ihr wieder abgebrochen. Sie hatte ihm mitgeteilt, dass sie in den letzten Wochen vor ihrer Abreise doppelt so hart arbeiten musste, um auch wirklich genug Geld dabei zu haben, und um nicht im Nachhinein hinausgeworfen zu werden. Er fand es schade, dass sie nicht einfach ewig bleiben konnte, doch … Sonst würde er seine Mutter in die Hände einer Unfähigen geben müssen und das wollte er ganz bestimmt nicht. Diane wäre zwar noch immer dort, aber … Er traute Kylies Fähigkeiten mehr als denen seiner Schwester. Vor allem, da Kylie ihm auch wirklich mehr Nachrichten übersendete als die andere – mit Diane hatte er schon ewig nicht mehr geschrieben. Aber solange Kylie ihm am Laufenden hielt, sah er darin kein großes Problem … Außerdem hatte Kylie ihre besondere Fähigkeit, durch welche sie jedem Wunsch ihrer Mutter gerecht war. Dieses kleine Superhirn, das einfach immer alles wusste … Aber ... das machte seine Mutter dennoch nicht gesund. Das mit dem Heilen würde er eines Tages übernehmen müssen. „Guten Tag!“, begrüßte Kyrie ihn. „Hey“, antwortete er daraufhin lächelnd. Sie nahm neben ihm auf der Mauer Platz. Ray fragte sich, ob seine Mutter Kyrie mögen würde. Er wollte sie ihr vorstellen. Nachdem Kylie sie kennen lernte, würde ihre Mutter sowieso zwangsläufig von ihr erfahren. „In gut zwei Wochen kommt eine Freundin aus dem Roten Dorf zu mir“, erklärte er Kyrie. Er hatte ihr schon von Kylie erzählt, aber noch nie, dass sie schon so bald kommen würde, „Sie bleibt in etwa eine Woche.“ Kyrie schaute ihn fragend an. „Ich würde euch einander gerne vorstellen“, fügte er dann hinzu, „Sie heißt …“ Kyrie nickte. „Kylie“, beendete sie seinen Satz, „Ja, ich würde mich freuen, sie einmal zu treffen.“ Sie lächelte. Er lächelte zurück. Also hörte sie ihm doch hin und wieder zu! „Gut!“, kommentierte er es, „In der Woche werde ich Kylie die Stadt zeigen … Da habe ich dann vermutlich keine Zeit, mit dir zu lernen oder zu essen …“ Er stockte kurz, ehe er fortfuhr: „Oder mich hier mit dir zu treffen …“ Seine Stimme war automatisch leiser geworden, beinahe … bedauernd … Ja, er bedauerte es wirklich, nicht hierher kommen zu können … Aber er würde vermutlich einige Tage der Uni fern bleiben. Das war natürlich nicht sehr schlau, aber … für Kylie! Wenn sie schon so viel Geld ausgab, nur um ihn zu treffen … Er musste ihr etwas bieten. Plötzlich wirkte sie bestürzt. „Ach so“, murmelte sie, „Ich … verstehe … Schade …“ „Aber danach machen wir gleich weiter wie zuvor!“, beruhigte er sie daraufhin, „Aber ich kann nicht noch ein hungriges Maul mitbringen.“ Er hoffte, ihr genügte das. Er wollte sie nicht traurig sehen! Sie sollte wieder … lächeln. Es war ja kein Abschied für immer! Nur … eine Woche! Kyrie lächelte ihn an. „Ich verstehe schon, keine Sorge!“ Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter. Auf die rechte Schulter. Die Berührung jagte ihm einen Schauer durch den Rücken – aber … einen guten Schauer. Einen, den man immer wieder erleben wollte … Wenn sie ihn jetzt umarmen könnte … Wenn er sie jetzt umarmen könnte … Er begutachtete das Mädchen neben sich, schaute ihr dabei tief in diese dunklen Augen. Sie war so klein und zierlich … Als würde sie zerbrechen, sobald man sie berührte … Und doch war sie wie eine Porzellanpuppe von unvorstellbarem Wert … Unvorstellbarer Wert … Wie viel bedeutete sie ihm eigentlich wirklich? Das fragte er sich schon eine Zeit lang. Aber er fand darauf keine Antwort … Er … konnte dieses Gefühl einfach nicht beschreiben. Es war da … Tief in ihm drinnen … Allerdings wollte er es nicht herauslassen. Er wollte niemanden so nahe an sich heran lassen. Kyries Anwesenheit heiterte ihn auf, machte ihn glücklich – er vertraute ihr. Vertraute ihr mit ganzer Kraft und hegte keinen Zweifel an ihr. Er wollte bei ihr bleiben. Die Zeit mit ihr, war traumhaft schön … Ja, traumhaft, das beschrieb es wohl am besten. Und dieses Vertrauen war wunderbar, aber … er wollte nie wieder jemanden vertrauen. Konnte es nicht. Und doch tat er es … Es war grotesk. Er verstand sich selbst nicht mehr! Was war nur los mit ihm? Er wurde das Gefühl nicht los, dass es wirklich nur ein Traum war. Dass er aufwachen würde, sobald sich die Situation änderte. Dass alles zerstört wäre, sobald er diesem Gefühl nachgab. Doch er hätte nicht auf sie verzichten können. Was hätte er ohne sie tun sollen? Nichts. Rein gar nichts. Ohne Kyrie … wäre er leer. Genauso leer, wie er es war, als er in die Nördliche Hauptstadt gekommen war. Er würde sich mit den anderen Leuten ablenken, würde sein Haus meiden, indem er Dinge tat, die keinen Sinn ergaben … Aber … mit Kyrie … Egal was er mit ihr unternahm – es fühlte sich sinnvoll an. Es fühlte sich richtig an. Als sei er genau dort, wo er sein sollte … Sein Blick wandte sich gen Himmel. Ob er am richtigen Weg war? „… Essiggurken auf die Augen“, beendete Kyrie gerade einen Satz. „Wa – Was?“ Er war abgedriftet. „Man merkt, dass du nicht zuhörst“, ermahnte sie ihn, „wenn du lustlos in der Gegend herumstarrst.“ Er musterte sie blinzelnd. „Hast du etwas gesagt?“ „Ja“, meinte sie, wobei sie die Arme verschränkte, „Aber ich werde es niemals wiederholen.“ Er schaute sie bittend an. „Ach, komm schon!“ Sie schüttelte beinhart den Kopf. Er legte den seinen schief. „Diesmal höre ich zu!“ „Woran hast du denn gedacht?“, wollte sie neugierig wissen. Betroffen schaute er von einer Seite zur anderen. Er wollte sie jetzt nicht anlügen – aber was hätte er sagen sollen? Na ja – die Wahrheit … Er räusperte sich. „Um ehrlich zu sein“, begann er langsam, „habe ich über dich nachgedacht.“ Zu ihrem Interesse kam nun auch Überraschung hinzu. „Über … mich?“ Sie wirkte angespannt. Er nickte. „Ich … habe mich gefragt, ob du … morgen mit mir zum Eisessen gehen möchtest, anstatt zu lernen“, redete er sich heraus. Sie dachte über sein Angebot nach – schweigend. Dann sah sie ihn interessiert an. „Das kaufe ich dir zwar nicht ganz ab“, erklärte sie wohl überlegt, „doch ich bin damit einverstanden.“ Er fühlte Erleichterung. Auch wenn sie ihm nicht glaubte – aber sie hatte zugestimmt! Natürlich würde das bedeuten, dass ihnen Zeit zum Lernen verloren ging – und das war wirklich nicht gut, denn er würde sie ganz dringend benötigen -, aber für Kyrie … für sie opferte er seine Zeit liebend gerne. … Wenn es um seine Freunde ging, war er wirklich spendabel mit der Zeit … Daran sollte er wohl besser etwas ändern, wenn er nicht in allen drei Fächern durchfallen wollte. Aber … darüber konnte er sich übermorgen noch genug Gedanken machen. „Gut!“, meinte er fröhlich, „Und was hast du gesagt?“ „Dass ich keine Essiggurken mag“, meinte sie sachlich, „Vor allem nicht im Auge, weil der Essig so brennt.“ Er runzelte die Stirn. „Und wie bist du darauf gekommen?“ „Du hast einfach nur gestarrt, da wusste ich, dass du nicht zuhörst“, erklärte sie, „Aber weil ich von Natur aus nett bin, wiederhole ich gerne, was ich zuvor angesprochen habe.“ Er lauschte gespannt. „Ich kann mich beschäftigen“, gab sie trocken heraus. „Das war alles?“, wollte er wissen, nachdem nicht mehr kam. Sie nickte zufrieden. Und er konnte nicht anders, als zu lachen. Als Kyrie Ray nachschaute und noch einmal wank, verspürte sie diesen plötzlichen Anflug von Traurigkeit. Oder mehr Betrübtheit. Die Zeit mit ihm war so schön … Immer wenn er ging, ging auch dieses Glück, das er mit sich brachte. Das, das sie so liebte. Sein Lachen. Diesmal waren sie früher dran – aber das war auch gut so: Wenn die anderen nämlich die neue Planung nicht vergessen hatten, dann würden sie auf die Erde kommen, um noch einmal Kuchen zu probieren. Und sonst würden sie eben wieder Zeit im Himmel verbringen. Das war auch schön. Zumindest … das mit dem Zeitverbringen. Kyrie stand in ihrem Garten und starrte in den Himmel. Halbengelhasser im Himmel. Angst davor, dort alleine zu sein … Wenn sie dort war, nahm sie ihr Schwert in die Hand und bereitete sich darauf vor, anzugreifen … Und für diejenigen, die sich ihrer dort annahmen, stellte sie eine Belastung dar, die man wie ein Kleinkind nicht aus den Augen lassen konnte … Sie ließ sich auf die Gartenbank fallen. Und das, obwohl es schon gut drei Monate her war. Seit drei Monaten könnte sie frei sein, wenn sie nur stark genug wäre, sich von ihrer Angst zu befreien … Doch alleine beim Gedanken daran, ihre Flügel ohne Begleitung auszustrecken, ein Hochhaus ohne Begleitung zu betreten, ließ diese Furcht ausbrechen, Die Furcht davor, sich wirklich wehren zu müssen. Und sie gefror auf der Stelle. Nicht in der Lage, sich zu bewegen. Unmöglich, klar zu denken … Keine Chance … Wieder im Angesicht des Todes zu stehen … Todesengel. Das waren die Halbengelhasser. Unfassbar … dass sie es geschafft hatten, ihr all die Freude am Himmel zu nehmen. Und das an nur einem Tag. Sie waren wie Melinda … Nur dass sie vor ihr keine Angst mehr hatte. Sie war zwar immernoch unangenehm berührt, wenn sie ihr begegnete oder von ihr angeschaut wurde, aber … sie fürchtete sie nicht mehr. Sie hatte sie das letzte Mal von sich aus abgelehnt … Aber der Unterschied bestand einfach darin, dass Melinda unbewaffnet war und keinen Grund hatte, sie umbringen zu wollen! Sie seufzte … Was sollte sie nur tun, wenn Nathan jemals an einem Mittwoch keine Zeit hatte? Sie vertraute den anderen Freunden voll und ganz … Aber wenn Xenon ein Assistent war, dann überstiegen seine Kräfte die der anderen bei weitem. Und sie konnte nicht zulassen, dass die anderen verletzt wurden. In Nathan hatte sie vollstes Vertrauen – er war stark, aber … aber … Er hatte sie alleine gelassen … Manchmal flog er einfach weg … Unbedacht, ohne zurückzuschauen … Sie blickte wieder auf die Straße. Wenn Ray weg ging, wusste sie, dass er wiederkommen würde. Sie wusste es einfach. Vertraute darauf. Und wenn er sich für eine Woche abmeldete, dann wusste sie, dass er in der nächsten wieder dastehen würde. Sie vertraute ihm. Als hätte er ihre Gedanken gehört, drehte er sich noch einmal kurz und winkte ihr zu, ehe er um eine Ecke bog und aus ihrem Sichtfeld verschwand. Sie hatte zurückgewunken. Bei Nathan allerdings … Was sollte sie tun, wenn er eines Tages einfach nicht erscheinen würde? Als etwas in der Halle laut schepperte, wusste sie, dass heute nicht dieser Tag war – ihre Freunde waren da. „Ist jemand verletzt?“, wollte John wissen, als er zu den Engeln eilte. Plötzlich blieb er stehen. Nathan zog seine Flügel ein. „Hopp, Flügel einziehen!“, befahl er. John starrte auf die weißen Federschwingen. Ja, es musste wirklich unnatürlich aussehen. Aber mittlerweile sollte er den Anblick doch schon gewöhnt sein! Obwohl es vermutlich immer wieder aufs Neue eine Überraschung war. Nathan grinste. Magdalena kam dann auch aus der Küche. „Guten Tag!“ Die anderen hatten bereits ihre Schwingen verschwinden lassen. „Hallo“, begrüßte er sie, „Ist Kyrie da?“ Die Eingangstür wurde geöffnet und seine Schülerin trat ein. „Hallo“, sagte sie fröhlich an alle gerichtet und lächelte kurz. Dann schaute sie sich um. „Ist Thi schon wieder nicht da?“, fragte sie überrascht. „Kyrie!“, rief Liana hocherfreut und stürmte auf sie zu, wobei ihr grüner Mantel, der zur Farbe der Blume in ihrem Haar passte, wild herumflog. Sie umarmte ihre Freundin. Nathan schüttelte den Kopf. „Nein“, bedauerte er. Kyrie umarmte Liana weiterhin, wobei diese fragte: „Dürfen wir einmal dein Zimmer anschauen? Ich bin neugierig!“ Sie strahlte. Und als Kyrie ein zustimmendes Nicken gab, vervielfachte sich das Strahlen. „Ja!“, rief sie, „Danke!“ Und schon düste sie die Treppen nach oben. Deliora ging ihr langsam hinterher, hinter ihm Joshua. Nathan wartete auf Kyrie, welche das Schlusslicht bildete. „Wohin?“, erklang Lianas fragende Stimme. Kyrie kicherte. „Ich bin schon unterwegs.“ Sie stiegen die Treppe nach oben. Für Nathan war es ja nichts Neues – er kannte ihr Zimmer. „Sie freuen sich alle schon gewaltig auf den Kuchen“, erklärte Nathan, „Haben schon die ganze Zeit davon geschwärmt.“ „Dann wird es euch hoffentlich freuen, dass meine Mutter schon welchen gekauft hat!“ Sie lächelte. „Und dass der Kartenvorverkauf für die Sieben Sünden erst am Anfang des nächsten Jahres startet.“ „Oh, hast du endlich einmal voraus gedacht?“, neckte Nathan sie, „Danke!“ Sie warf ihm einen entrüsteten Blick zu und ging dann zu ihrem Zimmer, wo sie auch die Tür öffnete. „Bitte einzeln eintreten!“ Nathan wollte als letzter eintreten, doch plötzlich fühlte er eine Hand auf seiner Schulter. Er wandte sich um – John. „Kann ich kurz mit dir reden?“, wollte der Mann wissen. Nathan schaute zur Tür, aber alle waren bereits im Zimmer. Es würde schon nicht lange dauern. „Klar“, meinte er und ging mit ihm wieder nach unten. Bis in die Küche, wo sie Platz nahmen, herrschte Schweigen. Nathan bemerkte, dass Magdalena gar nicht mehr da war. „Wo ist denn deine Frau?“ „Im Garten“, beantwortete er die Frage, „Sie kümmert sich um den letzten Rest der Blumen.“ Er nickte. „Ihr habt auch immer einen schönen Garten gehabt.“ „Danke.“ John lächelte. Sein Lächeln erinnerte ihn irgendwie an Kyrie – es war gutherzig. „Worum geht es?“, informierte sich Nathan. „Um Kyrie.“ Ihr Vater senkte die Stimme. „Ich glaube, dass sie auf der Erde nicht glücklich sein kann.“ Nathan runzelte die Stirn. „Ach ja?“ „Sie schaut immer in den Himmel und wirkt dabei traurig. In letzter Zeit ist sie so verschlossen – ich denke, dass sie hier unten Angst hat“, erklärte John seine Vermutung, „Und im Himmel hat sie Freunde.“ Er verschränkte die Arme. „Dort kann sie bestimmt auch auf eigenen Beinen stehen.“ Er nickte langsam, um eine Reaktion auf die Worte zu zeigen. Aber er hatte ehrlich keinen Plan, was er darauf antworten sollte. John hatte einfach ein komplett falsches Bild! Und er wusste ja nicht einmal, dass Halbengel nur vierundzwanzig Stunden im Himmel bleiben konnten! Hatte Kyrie ihren Eltern überhaupt irgendetwas erzählt? Ein paar Sachen durfte sie nicht sagen, da war es klar, dass sie es geheim hielt, aber … so etwas? Und warum kam er damit zu ihm? Er war zwar ihr alter Kumpel, er war ihr Lehrmeister, er war immer für sie da – aber … das konnte er doch nicht für sie entscheiden! Sie auf eigenen Beinen stehen zu lassen? Was John da gerade tat, war wohl das Gegenteil davon. „Rede bitte mit ihr darüber“, bat John ihn mit Flehen im Blick, „Nur so kann sie davon überzeugt werden. Sie soll nicht in Angst leben.“ Betroffenes Schweigen machte sich breit. Und Nathan wusste noch immer nicht, was er antworten sollte. Kyrie würde ihm nichts vom Übergriff der Halbengelhasser erzählen wollen, um seinen Glauben nicht zu beeinträchtigen. Und er selbst hatte nicht vor, das ihrer statt zu tun. Er wollte sich gar nicht in ihr Leben einmischen. „Rede du mit ihr“, riet Nathan ihm, „Sie wird dir ihre Gefühle offenbaren, wenn es an der Zeit ist. Ich habe nicht die Zeit, mich auf diese Weise mit ihr zu beschäftigen.“ Hoffentlich klang das jetzt nicht zu abweisend – aber … Es musste sein. Er war nicht ihr Lebensberater. Er war nicht ihr Pfarrer. Der Pfarrer saß vor ihm. „Aber danke, dass du mir zugehört hast“, meinte John sichtlich unglücklich. Er seufzte. „Hoffentlich findet sie den richtigen Weg …“ „Lass sie nur“, gab Nathan ihm den letzten Tipp, „Sie weiß, was sie tut. Sie ist mutiger und robuster, als sie aussieht.“ Er grinste, als er sich erhob. Die anderen würden sich noch Sorgen machen, wenn er nicht bald aufkreuzte. „Lass sie auf eigenen Beinen stehen.“ „Bist du dir sicher?“, fragte der Mann noch ein letztes Mal nach. Nathan nickte. „So sicher, wie ein Engel nur sein kann!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)