One Heart & One Soul von Raila (Wie alles begann) ================================================================================ Kapitel 5: Ein Geburtstag mit Folgen ------------------------------------ Auch heute noch wenn ich auf diese Zeit zurück blicke, erscheint mir das ganze wie ein wundervoller Traum. Ich meine wer hat schon einmal von einem sechsjährigen Jungen gehört der sich in seinen besten Freund verliebt, der zudem noch um einige Jahre älter war als ich selbst? Sicher gibt es viele dieser ach so tollen Dramageschichten, alte Freunde treffen aufeinander, verlieben sich und hast du nicht gesehen. Aber dass war nun wirklich nicht das Gleiche. Nach diesem Tag an dem ich Shusei endlich wieder traf verbrachten wir einige Jahre zusammen unter dem selben Dach und wuchsen Seite an Seite gemeinsam auf. Es war alles fast wieder wie früher als ich mit ihm immer zusammen gewesen war, doch irgendwie war es trotzdem anders. Vermutlich lag es an dieser „Ich-Liebe-Dich-Geschichte“, doch kann ich dass nicht mit Sicherheit sagen immerhin war ich erst sechs. In den Folgejahren ist meine Erinnerung etwas verschwommen, ich erinner mich dass wir zusammen viel Spaß hatten und eine Menge miteinander unternahmen, ich war zu dieser Zeit wohl glücklich, aber nach allem was noch passierte kamen mir diese Jahren wohl mit der Zeit einfach nicht mehr so wichtig vor. Jedenfalls setzt meine Erinnerung erst wieder zu dem Zeitpunkt richtig ein als ich zwölf wurde, denn dieser Tag wurde zu dem wohl schlimmsten als auch schönsten Tag in meinem Leben. Es war genau der Tag meines Geburtstages ich war lächerlich aufgeregt gewesen und hatte kein Auge zu tun könne, da mir Shuu am Vortag erzählt hatte er hätte eine ganz besondere Geburtstagsüberraschung für mich. Wie ihr dass sicher selbst kennt ist es nur schwer Ruhe zu finden, wenn einem von einer Überraschung erzählt wird. Die ganze Zeit überlegt man hin und her was diese `Große Überraschung` sein könnte und zerbrecht euch für nichts und wieder nichts den Kopf. Ich stand bereits sehr früh am Morgen wieder auf, machte mich etwas frisch, wusch mich und zog mich an bevor ich die Treppen hinunter lief in die Küche. Selbstverständlich war meine Mutter auch schon auf und werkelte konzentriert an allerlei Torten herum, die für meine Party am Nachmittag gedacht waren. Nicht dass ich besonders begeistert gewesen wäre von Torten in diesen Größen und Ausmaßen, es war nur leider so dass man schlecht eine Geburtstagsparty geben konnte ohne etwas zu essen, um dann noch Geschenke zu verlangen. Nach wie vor finde ich auch heute noch das Geburtstage eine ziemlich üble Zeitverschwendung sind, wenn ich auch sagen muss dass Geburtstage zur jetzigen Zeit doch einen attraktiven Wert für mich haben mit `ihm´ an meiner Seite. Doch ich schweife wieder vom Thema ab, wo waren wir gleich nochmal, ach ja. Ich lief also zu meiner Mutter in die Küche und musterte eher minder interessiert meine Geburtstagstorten, bis mich meine Mutter letztlich bemerkte. „Jou-chan?! Was machst du denn hier? Du sollst doch heute nicht in die Küche kommen, bevor deine Feier beginnt. Geh nach draußen und spiele noch etwas mit Shuusei, hörst du!“ scheuchte sie mich aus der Küche und kehrte dann wieder zu ihrer Arbeit zurück. //Lächerlich als wüsste ich nicht was sie vorbereiten würde.// dachte ich ermüdete und trat hinaus in unseren Garten. Leicht kniff ich die Augen zusammen als die warmen Sonnenstrahlen mich für einen kurzen Augenblick blendeten und mir das Gesicht wärmten. Doch schnell hatte ich mich an das helle Licht gewöhnt und öffnete meine Augen wieder. Ich entdeckte ´ihn´ an einem Baum lehnend mit einem Buch in der Hand und lief zu ihm hinüber um mich neben ihm im Schneidersitz auf dem Boden fallen zu lassen. Neugierig warf ich einen Blick auf den Einband des Buches und versuchte den Titel zwischen seine schmalen Finger hindurch zu entziffern. „Musikgeschichte...“ las ich leise vor und legte den Kopf etwas zur Seite. Shuu hatte sich schon immer sehr für Musik interessiert gehabt und mir sogar beigebracht auf dem Piano zu spielen, inzwischen war ich sogar schon sehr gut geworden, aber das spielte jetzt wohl kaum eine Rolle. Als ich de Titel so leise vor mich hinsprach, breitete sich ein Lächeln auf dem Gesicht des Braunhaarigen aus und er hob seinen Kopf und richtete seinen warmen Blick auf mein Gesicht. „Du bist ja schon auf. Konntest du vor Aufregung schon nicht mehr schlafen?“ fragte der nun mehr junge Mann und wuschelte mir zärtlich durchs Haar. „He...lass dass.“ grummelte ich leise und errötete etwas. Eigentlich wollte ich nicht wirklich dass er damit aufhörte mir meine Frisur zu zerstören. Ich mochte es sogar ziemlich gerne, wenn er mich auf diese sanfte Weise berührte, aber dass würde ich nie zugeben wollen, war ich doch auch schon damals keiner dieser Menschen die gerne Schwäche gegenüber anderen zeigten. Doch Shuusei lachte nur über meine Bemerkung und ließ die Hand dann sinken, wobei er leicht meine Wange streifte. „Lach nicht.“ maulte ich leise und drehte meinen Kopf zur Seite und tat so als würde ich schmollen, damit er die Röte auf meinen Wangen nicht sehen konnte. „Bist du jetzt sauer auf mich?“ fragte Shuu mit bedrückter Stimme und ich konnte hören wie er das Buch zusammen klappte und es beiseite legte. Ich schüttelte leicht den Kopf, „Nein bin ich nicht.“. Sanft schoben sich zwei Finger unter mein Kinn und mit zärtlicher Gewalt drehte Shuusei mein Gesicht wieder zu ihm zurück. „Du brauchst dein Gesicht nicht vor mir zu verstecken Jou.“ sprach er und seine Stimme war fast nur ein Flüstern, als er meinem Gesicht näher kam und mir einen kleinen Kuss auf die Wange drückte. „Heyy!!“ setzte ich an, doch ich kam gar nicht dazu mich zu beschweren da Shuu mich in seine starken Arme zog und fest an sich drückte. Ich schnappte kaum hörbar nach Luft und zappelte leicht, was war nur in ihn gefahren? So war er doch sonst nicht. Sicher hatte er mich schon des öfteren umarmt, doch nie so verlangend und besitzergreifend, als wollte er mich nie wieder gehen lassen und nicht zu lassen dass mich wer anderes berührte. „Shuu?“ fragte ich leise und versuchte den Kopf zu drehen, um ihm ins Gesicht sehen zu können, doch Shuusei hielt mich so fest dass ich mich kaum rühren konnte. „Hast du dir schon deinen hübschen Kopf zerbrochen was meine Geburtstagsüberraschung sein könnte?“ hörte ich ihn fragen und nickte leicht, ich hatte es letztlich aufgegeben ihm ins Gesicht zu sehen und hatte meinen Kopf an seine Schulter gelehnt. „Ich habe fast die ganze Nacht darüber nachdenken müssen und deswegen kaum geschlafen.“ gab ich ihm zur Antwort und konnte spüren wie er ein Lachen zu unterdrücken versuchte. Er ließ mich los und sah mir wieder in die Augen. „Tut mir Leid Jou, ich hätte dir besser heute erst von der Überraschung erzählen sollen.“ sagte er mit einem warmen Lächeln und strich mir leicht über die Wange. „Shuusei, Jou-chan! Kommt frühstücken!“ rief meine Mutter von der Haustür aus und sofort richtete sich Shuusei auf und hielt mir dann letztlich seine Hand hin um mir auf zu helfen. „Na komm, lass uns gehen.“. Ich ergriff seine Hand und ließ mir auf die Beine helfen, doch bevor ich mich auf den Weg nach drinnen machen konnte, hielt mich Shuu noch einmal am Arm fest und beugte sich zu meinem Ohr hinab. „Ich liebe dich Renjou~“ flüsterte er leise und mir schoss das Blut in die Wangen, dann nahm er meine Hand und führte mich in die Küche und ließ meine Hand erst dann wieder los als wir vor dem reich gedeckten Frühstückstisch standen. Ihr kennt doch sicher alle dieses warme Gefühl, dass einen durchströmt wenn man mit der Person, die einem sehr wichtig ist, auch nur zusammen ist oder? Es ist als würden tausende von Schmetterlingen durch deinen gesamten Körper flattern und dein Kopf hört auf klar zu denken. Eine etwas kitschige Umschreibung, aber trotz allem sehr passen wenn ihr mich fragt. Jedenfalls hatte ich dieses Gefühl in meinem jetzigen Leben bei nur zwei Menschen. Nun ja ihr könnt euch sicherlich denken bei wem, aber ich werde es trotzdem nochmal für euch sagen. Die erste Person, bei der ich dieses wahnsinns Gefühl hatte war Shuusei und die zweite Person, die um die es in meiner ganzen Biografie geht. Kommen wir jetzt aber zurück zur Geschichte, sonst werde ich ja nie damit fertig, meine ganzen Memorien schriftlich nieder zu schreiben, damit Menschen wie du sie lesen können. Während wir zusammen Frühstück aßen konnte ich mich keinen Augenblick richtig konzentrieren, noch immer schwirrten mir diese drei Worte im Kopf herum und hallten immer und immer wieder in meinen Ohren, wie ein Echo.//Dieses Gefühl wird mich noch in den Wahnsinn treiben.// dachte ich verzweifet und schloss für einen Augenblick die Augen. „Renjou, alles in Ordnung? Du wirkst etwas blass.“ fragte mein Vater besorgt und musterte mich eingehend. Ich schreckte leicht aus meinen Gedanken auf und blickte ihn etwas verwundert an. „Huh?...Nein alles in Ordnung, mach dir keine Sorgen.“ gab ich noch immer leicht verdutzt zur Antwort und schüttelte über mich selbst den Kopf. Wieso brachten mich diese Worte nur so aus dem Konzept? Ich hatte sie doch auch schon früher oft von Shuusei gehört. Wobei dass letzte Mal schon eine ganze Weile her sein musste, wenn ich es mir Recht überlegte. War ich deshalb etwa so überrascht, weil die Worte so plötzlich gekommen waren? Nein dass konnte es nicht sein. Ich überlegte das gesamte Frühstück über was es war dass mich so aus der Bahn warf, kam aber am Ende zu keinem richtigen Ergebnis. Ihr lacht jetzt vielleicht gerade über mich und denkt euch, dass es doch wohl mehr als offensichtlich ist was mich so durcheinander bringt, aber ihr solltet nicht vergessen dass ich zu diesem Zeitpunkt erst zwölf war. Mag sein dass es heute anders ist und Kinder wie ihr der Überzeugung seid ihr wisst genau was Liebe ist, aber zu meiner Kindheit war dem nicht so. Ich hatte überhaupt keine Ahnung von Liebe und mir hatte dieses Thema auch noch nie jemand erklärt. Doch seien wir mal ehrlich, selbst wenn uns eine ganze Gruppe würde erklären wollen was Liebe denn genau ist, würden wir es dennoch nicht verstehen. Denn die Liebe ist wirklich nichts was man mit dem Verstand begreifen kann, Liebe ist etwas dass man nur praktisch erfahren kann. Nach dem wir die Mahlzeit beendet hatten liefen die Vorbereitungen zu meiner Geburtstagsparty auf hochtouren und selbst mein Vater half dabei mit. Da mir selbst nicht wirklich danach war zu helfen und ich so oder so auch nicht mit hätte anpacken dürfen, da es ja meine Party war meiner Mutter zu Folge, verzog ich mich für einige Stunden in mein Zimmer zurück. Ich kann euch nicht mehr sagen, was genau ich die Stunden über tat, aber mit großer Wahrscheinlichkeit zerbrach ich mir wohl weiter den Kopf über mein Gefühlschaos und was Shuusei vor hatte mir zu schenken. Jedenfalls war es dann endlich soweit und die ersten Gäste trubelten in unseren kleinen Vorgarten ein und nahmen an den Tischen Platz, die mein Vater zusammen mit Shuu aufgestellt hatte. Zuerst bekam ich gar nicht mit, dass die ersten Gäste bereits da waren, erst als Shuusei in mein Zimmer kam und mir sagte ich solle runter kommen warf ich einen Blick auf die Uhr. „Ist es schon soweit?“ murmelte ich leise und hievte mich aus meinem Bett. „Dann mal auf in die Schlacht.“ witzelte ich im vorbeigehen zu Shuu und stieg die Treppen hinunter. Unten wurde ich sofort von den ersten Verwandten in Beschlag genommen und überschwänglich beglückwünscht. Es war eine ziemliche Tortur, wenn ihr mich fragt, schließlich mochte ich große Massen von Menschen nicht sonderlich und auch Körperkontakt mied ich zumeist, es sei denn es ging um Menschen die mir wirklich sehr wichtig waren oder die ich insbesondere interessant fand. Der Nachmittag verlief ohne irgendwelche besonderen Zwischenkommnisse und bis zum Abend hin wurde gefeiert. Als es bereits zu dämmern begann verabschiedeten sich die ersten Gäste und ich geleitete sie der Höflichkeits halber bis zum Ausgang eh ich zurück zu den anderen ging. „Shuusei, ich habe gehört du willst bald einige Jahre im Ausland studieren? Wann genau fliegst du denn?“ hörte ich eine meiner Tanten fragen und blieb wie versteinert stehen. Shuu flog bald ins Ausland? Warum wusste ich davon nichts? Warum hatte er es mir nicht erzählt? Unzählige Fragen schossen mir durch den Kopf und eine quälte mich schlimmer als die andere. Still lehnte ich mich an die Außenwand des großen Festzelts und lauschte dem Gespräch. „Ah..dass ist richtig. Ich werde für zwei Jahre in Amerika Lehramt für Musik studieren und dann vielleicht einige Jahre an einer dortigen Schule unterrichten.Mein Flug geht bereits Morgen in der Früh.“ kam es von Shuusei als Antwort und mir war als würde mir das Herz stehen bleiben. „Morgen schon? Dass ist aber schon sehr zeitig...“ ich schwankte leicht auf den Beinen und trat auf einen trockenen Ast, der auf dem Boden lag. Sofort wandten sich alle Köpfe in Hörweite zu mir und sahen mich überrascht an. „Renjou.“ gab Shuusei leicht bestürzt von sich und richtete sich halb auf. Ich sah ihn nur für einen kurzen Augenblick an, wand mich dann ab und lief davon. Ich lief solange mich meine Beine tragen konnten und sank dann vor dem alten Kirschblütenbaum zu Boden. Ich konnte nicht fassen dass Shuusei wirklich gehen würde und och weniger konnte ich es fassen, dass mir keiner etwas gesagt hatte. Er flog schon Morgen! Wann hatte er gedacht es ihm zu erzählen, oder seine Eltern? Das Gefühl zu wissen, dass der Braunschopf bald nicht mehr bei mir sein würde war unerträglich und schmerzte so furchtbar in der Brust, dass es mir die Tränen in die Augen trieb. „Jou! Jouuuu!“ hörte ich es in der Ferne rufen und blickte über meine Schulter zurück auf den Weg, den ich gekommen war. Ich sah wie Shuusei völlig außer Atem auf mich zugerannt kam und etwa einen Meter von mir entfernt abbremste und um Luft rang. „Verdammt nochmal Jou, du kannst doch nicht einfach so abhauen. Hast du eine Ahnung was für Sorgen sich deine Eltern machen?“ belehrte er mich mit strenger Miene und noch immer etwas außer Atem. „Komm lass uns zurück gehen, deine Gäste warten...“ er streckte seine Hand nach mir aus um mich an der Schulter zu berühren, doch ich schlug seine Hand nur beiseite und sah ihn vollkommen aufgelöst entgegen. „Was glaubst du wer du bist?! Für wen hälst du dich dass du mir verschweigst dass du nach Amerika gehst?!“ schrie ich ihn an und kam mit einem Mal auf die Beine und stieß ihm die Hände so fest gegen die Brust, dass er etwas rückwärts strauchelte. „Was bildest du dir nur ein....mir einfach zu verschweigen dass du fortgehst?!“ mit einem Mal brach alles aus mir heraus und Tränen liefen mir unkontrolliert über die Wangen. Wütend wischte ich sie mit dem Handrücken weg, doch es half nichts immer wieder liefen mir warme Rinnsale über die Wangen und tropften von meinem Kinn auf den Boden. Wieso musst ich ausgerechnet jetzt weinen? Ich wollte doch wütend sein, ich wollte wütend sein und ihn einfach nur anschreien, ihn dafür bestrafen dass er so mit mir gespielt hatte. Doch ich konnte einfach nicht. Meine Hände hielten sich an seinem Shirt fest und mein Kopf sank auf meine Brust . //Wie kann er sowas nur tun? Wie kann er mir nur so weh tun.// schluchzte ich in Gedanken und ließ meinen Tränen einfach freien Lauf. „Weißt du noch, als ich vor sechs Jahren zu euch kam standen wir auch hier und du hast geschrien du würdest mich hassen.“ Shuus Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, was mich veranlasste doch wieder den Kopf zu heben um ihn anschauen zu können. Sein Gesichtsausdruck wirkte so traurig auf mich, dass es mir das Herz nur noch schwerer machte. „Dass war damals der schlimmste Augenblick in meinem Leben. Ich dachte: Was mache ich nur, wenn er mich wirklich hasst? Dass könnte ich nicht ertragen. Es war das furchtbarste was du damals zu mir hattest sagen können. Umso glücklicher war ich, als du dich dann wieder an mich erinnert hast und einfach nur meinen Namen gesagt hast. Ich war so glücklich, dass ich dachte jetzt wird sicher alles gut und wir können für immer zusammen sein...“ er legte eine kurze Pause ein und wand seinen Blick hinauf zum Wipfel des Baumes. „Doch du warst erst sechs Jou, du verstandst noch nicht einmal was ich für dich empfand. Es war wirklich naiv von mir zu glauben, dass wir von nun an immer zusammen sein werden. Selbst heute noch verstehst du noch immer nicht was du mir bedeutest.“ erneut wanderte sein Blick nach unten und richtete sich auf mich. Sanft legte er mir eine Hand an die Wange und rieb mir leicht mit seinem Daumen die Tränen von der Wange. „Ich bin ganze zehn Jahre älter als du Renjou, ich bin bereits 22 und hab mir über viele Dinge den Kopf zerbrechen müssen, an die du sicher noch nie gedacht hast. Ich habe darüber nachgedacht was ich tun würde, wenn du älter wirst und dich vielleicht in ein hübsches Mädchen verliebst. Was ich dir mit meinen Gefühlen für dich antue und wie ich dich damit beeinflusse. Ich habe daran gedacht was deine Eltern von mir halten würden, wenn sie herausfinden was ich für dich empfinde und was für dich das Beste wäre. Was das Einzig richtige wäre um dich zu beschützen.“ erneut überkam ihn Stille und er beugte sich leicht zu mir hinunter und küsste mich auf die Wange. „Ich hasse den Gedanken mehr als alles andere fortzugehen, aber es ist das Einzig richtige was ich tun kann um die zu beschützen und dir ein besseres Leben zu ermöglichen, damit du eines Tages ein hübsches Mädchen kennen lernst und mit ihr zusammen eine Familie gründest. Ich wollte dass du alles von mir vergisst und dich ganz auf deine Zukunft konzentrierst, aber ich kann den Gedanken nicht ertragen dass du mich wirklich vergisst. Ich bin so ein Egoist.“ Was redete er da nur? Wovor will er mich beschützen? Schoss es mir durch den Kopf und brachte mich vollkommen durcheinander. Ich konnt nicht verstehen was Shuusei mit seinen Worten meinte und weshalb er mir dass alles erzählte. Ich war einfach noch zu jung, um zu begreifen dass er dass alles nur wegen mir tat, um mir eine bessere Zukunft zu ermöglichen in der er keine besondere Rolle spielen würde, als die eines alten Freundes aus frühster Kindheit. Auch Shuusei standen nun Tränen in den Augen und ein einzelner Tropfen bahnte sich seinen Weg die Wange des braunhaarigen hinab, bevor er mich in eine feste Umarmung zog. Ich war zu schockiert als dass ich etwas hatte sagen könne, ich war vollkommen durcheinander und wie erstarrt. Selbst meine Tränen waren aufgrund des Schocks versiegt. „Vergiss mich Renjou. Du musst mich vergessen. Vergess alles was ich dir erzählt habe. Ich will dass du glücklich wirst, also bitte, vergiss alles über mich. Vergiss mich Jou...Vergiss mich...“ Ich kann euch nicht sagen wie lange wir dort noch so standen und Shuusei diese Worte immer und immer wieder wièderholte `Vergiss mich` und dabei warme Tränen auf meinen Hals vergoss, aber je öfter er es sagte umso mehr schmerzte mir das Herz und Tränen suchten sich ihren Weg aus meinen Augenwinkeln. Als Shuu am nächsten Morgen abreiste, blieb ich in meinem Zimmer und sah aus dem Fenster den fahrenden Taxi nach in dem er saß. Und zusammen mit Shuuseis Verschwinden starb ein Teil von mir und mir blieb nichts als die Erinnerung an ihn. Dass war das erste Mal, dass er mir das Herz brach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)