Chaos im OP von Redgrave (Sweet Doctor Life) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2: Kennenlernen die Erste… --------------------------------------------- Kapitel 2: Kennenlernen die Erste… Newgate blieb noch eine Weile, um alles mit seinen Enkeln so zu organisieren, dass auch Ecki zufrieden war. Nachdem er sich während der Diskussion doch noch von seiner Enkelin eine Tasse Tee hatte aufdrängen lassen, verabschiedete er sich schließlich. „Ich hole dich morgen rechtzeitig ab, Amy. Schlaf bitte genügend; dieser Mann stellt hohe Ansprüche.“ „Keine Sorge ich werde schon mit ihm klarkommen.“ „Wir werden morgen sehen wie es läuft.“ Als Law am nächsten Morgen aufwachte, hatte er das Bedürfnis unter die Decke zu kriechen und dort zu bleiben. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass irgendetwas passieren würde, was ihm nicht gefiel, und auf seine Intuition konnte er sich für gewöhnlich verlassen. Dummerweise sah sein Dienstplan vor, dass er pünktlich zur Frühschicht im Krankenhaus anzutanzen hatte, und nachdem am Vortag mal wieder eine Assistentin „gegangen“ war, würde Shanks heute wohl nicht viel Nachsicht mit ihm haben. Der junge Chirurg seufzte und quälte sich aus dem Bett. In seiner Küche genehmigte er sich erst mal eine Tasse Kaffee und überlegte, ob er nicht einfach einen Kollegen um einen gelben Zettel bitten sollte. Shanks würde ihn aber sicher durchschauen und ihm das gerade nach dem gestrigen Tag nicht durchgehen lassen. Law sah ein, dass er wohl keine Chance hatte. Also trank er den Kaffee aus und gönnte sich erst mal eine Dusche. Nachdem er geduscht und umgezogen war, füllte er seine Tasse erneut. Doch das ungute Gefühl in seiner Magengegend wollte nicht verschwinden. Edward Newgate war hochzufrieden, als er bei seinen Enkeln klingelte und Amy gleich fertig mit ihrer Tasche aus der Wohnung kam. „Lass uns gehen. Ecki ist schon wieder soweit, mit seiner Entscheidung von gestern zu hadern.“ „Oh dann verschwinden wir lieber schnell, bevor er es sich doch noch anders überlegt.“, grinste Newgate und führte seine Enkelin aus dem Haus. Auf dem Weg zum Krankenhaus war sie aber dann ungewöhnlich schweigsam. „Was ist los, Schätzchen?“, fragte Newgate. „Naja, dieser Kerl…wie ist der denn so?“ „Hast du Angst, dass du doch nicht mit ihm klarkommst?“ „Ich denke ich komme schon klar, aber wie alt ist er zum Beispiel?“ „Er ist nur ein Jahr älter als du. Mach dir keine Sorgen; Shanks ist auch noch da und hat ein Auge auf ihn. Der Kerl wird sich heute sowieso benehmen nach der Aktion, die er gestern wieder gebracht hat.“ „Was heißt, Shanks ist auch noch da?“ fragte sie und zog einen Schmollmund. „Ich bin ein großes Mädchen, Opa. Ich kann auf mich selbst aufpassen, und dem Kerl eine knallen könnte ich sowieso.“ Newgate lachte. „Lass ihn bitte ganz. Er ist trotz allem einer meiner besten Chirurgen und ich weiß, wie du zuschlagen kannst.“ „Tja, bei Eckis Unterricht bleibt einiges hängen.“ Von ihrem Bruder zu lernen war eine Voraussetzung gewesen, ausgehen zu dürfen, als sie sechzehn geworden war. Ihr Großvater lächelte und führte sie in einen Coffeeshop. „Was hältst du davon, wenn ich dir eine große…Wie heißt dieses Zeug, das so magst doch gleich…?“ „Hot White Chocolate, Großvater.“ „Ja, genau das.“ „Gibt’s auch einen Cookie dazu? Einen von den schwarzen mit weißer Schokolade?“ „Nun, ich denke wir legen dir erst mal einen Tagesvorrat davon zu…für‘s erste.“ „Law! Da bist du ja!“ um ein Haar hätte der junge Arzt seinen Kaffee fallen lassen. „Was ist los, Shanks?“ fragte er leicht verstimmt. „Der Chef ist da; er will dich sprechen.“ „Der Chef? Du meinst Newgate?“ „Diesen Chef, ja. Jetzt komm schon, Newgate wartet nicht gerne.“ Law knurrte etwas unverständlich und folgte Shanks. Er hatte schon so ein Gefühl, dass ihm gleich etwas Furchtbares geschehen würde. Das Gefühl in seiner Magengegend, das den ganzen Tag nicht abgeklungen war, meldete sich plötzlich noch heftiger als am Morgen. Irgendetwas war da doch im Busch. Er schüttelte den Kopf, um den Gedanken loszuwerden. Was auch immer los sein mochte, der Alte konnte unmöglich jetzt schon irgendeine neue Anwärterin auf die offene Stelle haben. ‚Oder doch? ‘, meldete sich eine kleine penetrante Stimme in seinem Hinterkopf. Law verdrängte mühsam den Gedanken, dass der alte Mann ihm womöglich eine Nebelkrähe vorsetzen würde. Immerhin war der Alte der Leiter der Klinik. Doch Law beschloss, sich überraschen zu lassen. Schließlich konnte er nicht hellsehen. Edward Newgate wartete im Gang und ein merkwürdig zufriedenes Lächeln zierte seine Lippen, als er Law sah. Neben ihm stand eine junge Frau mit blonden Haaren und blauen Augen. Allerdings konnte Law nicht einschätzen, ob sie eingeschüchtert, irgendwie verunsichert oder selbstbewusst wirkte. Etwas war seltsam an ihr. „Sie wollten mich sprechen, Chef?“, fragte Law. „Allerdings.“, grummelte Newgate. „Wie du weißt, habe ich gestern beschlossen, mich selbst um deine nächste Assistentin zu kümmern. Ich möchte dir jemanden vorstellen.“ Damit schob er die junge Frau ein Stück vor. „Das ist Amy Newgate. Sie wird deine neue Assistentin.“ Law erbleichte. „Sagten…Sie Newgate…Sir?“, rang er sich mühsam ab. „Genau das sagte ich. Sie ist meine Enkelin.“ Newgate grinste noch breiter. „Ich bin sicher, du wirst dich gut mit ihr verstehen. Shanks, den Rest überlasse ich dir. Falls mich einer von euch braucht, ich bin in meinem Büro.“ Damit verschwand Newgate durch die Tür. Shanks blieb mit Amy und Law zurück, die sich nur ausdruckslos ansahen. Shanks seufzte und kratzte sich am Hinterkopf. „Ich muss mit dir sprechen, Shanks.“, sagte Law plötzlich kühl. „Unter vier Augen.“ Shanks sah Amy an. „Da drüben ist die Küche. Nimm dir Kaffee oder Tee; was du willst.“ Amy nickte nur und verschwand in der Küche. Shanks wandte sich wieder Law zu. „Also?“ „Das geht nicht.“, sprach Law nur knapp. „Ich habe dir gesagt, der Chef kümmert sich jetzt darum, und ich habe dir auch gesagt, er wird nur noch wenig Nachsicht für dich haben. Du kannst noch froh sein. Es könnte wirklich schlimmer sein.“ „Ich soll Babysitter für die Enkelin des Alten spielen?“ „Amy ist sehr klug, sehr gut ausgebildet und sie ist nicht das kleine schwache Mädchen für das du sie vielleicht hältst. Ich rate dir zu deinem eigenen Besten und zu Gunsten deiner Gesundheit davon ab, dich mit ihr anzulegen oder sie wütend zu machen.“, warnte Shanks seinen Schützling. „Hör zu; du redest mit dem Alten oder ich werde die Kleine einfach auf meine Art wieder los.“ Shanks seufzte erneut. „Na schön. Versuch bitte dich wenigstens mal normal mit ihr zu unterhalten. Ich rede mit Newgate.“ Kurz darauf erschien Shanks bei Edward Newgate. „Wie läuft es da unten?“ wollte der Klinikleiter wissen und lehnte sich zufrieden grinsend in seinem Stuhl zurück. Shanks schüttelte den Kopf.“Er will nicht mit ihr zusammenarbeiten.“ „Er soll froh sein, dass sie den Job angenommen hat. Aufgrund der ganzen Zahlungen, die ich wegen ihm leisten muss, kann ich nicht mal volles Gehalt an sie zahlen und es ist ihr sogar egal. Sie will nur den Job machen und von ihm lernen.“ „Er sagte, wenn du sie nicht wegschickst, dann wird er sie auf seine Art los.“ Eigentlich hatte der Rothaarige mit einem Wutausbruch gerechnet, denn sein Freund liebte seine Enkelin über alles. Doch das Erwartete blieb aus. Stattdessen lachte Newgate laut. „Soll er es doch versuchen! An der Kleinen beißt er sich die Zähne aus. Die hat schon ganz andere Kaliber kleingemacht und viel schlimmere Typen ausgehalten- ihren Bruder zum Beispiel.“ Inzwischen saß Amy in der Küche und trank eine Tasse Tee als Trafalgar Law hereinkam und die Tür hinter sich zuwarf. Sie zeigte keine Reaktion auf den lauten Knall und sah zu, wie er sich eine Tasse Kaffee einschenkte. „Wieso sind Sie so sauer?“, fragte sie ganz ungerührt. „Ich dachte, Sie wollten eine neue Assistentin?“ „Eine Assistentin!“, knurrte er. „Kein kleines Mädchen, für das ich Babysitten muss.“ „Ich glaube, Sie schätzen mich falsch ein.“ „Ach, und wieso?“ „Weil ich 23 bin und niemanden brauche, der auf mich aufpasst. Ich komme gut allein zurecht. Merken Sie sich das.“ Sie nahm einen Schluck Tee und er musterte sie. Für den Moment hatte sie ihn tatsächlich sprachlos gemacht. Das war noch keiner gelungen. ‚Irgendwie faszinierend‘, dachte er, und wunderte sich im nächsten Moment, was er da dachte. „Ich glaube“, fuhr sie plötzlich fort. „Ihre Wut ist eine Angstreaktion, weil Sie die Konsequenzen fürchten, wenn Sie mich so behandeln, wie diese Tussen vor mir.“ Bei dieser Wortwahl verschluckte er sich kurz. „Ich habe keine Angst vor deinem Großvater, Kleine.“, murrte er. „Aber vielleicht davor, doch nicht der allerbeste zu sein. Ich glaube, Sie haben Angst vor Konkurrenz. Deshalb vergraulen sie alle. Wenn sie gehen, dann kann keiner merken, ob sie gut sind. Haben Sie vielleicht Angst, doch nicht der größte Stecher des Universums zu sein?“, erwiderte sie ungerührt und nahm noch einen Schluck. „Wenn ich dich loswerden will, dann werde ich dich los, und zwar schneller als dir lieb ist. Glaub mir, in ein paar Tagen spätestens rennst du hier heulend raus.“ Dabei beugte er sich bedrohlich über sie. Alle anderen vor ihr waren dabei in sich zusammengesunken. Doch sie blieb völlig unberührt und stand einfach von ihrem Stuhl auf. „Ich habe schon viel von Ihnen gehört, aber wenn Sie glauben, dass Sie mich so leicht loswerden wie die anderen Luschen vorher, dann haben sie sich gewaltig geschnitten, Herr Doktor.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)