Chaos im OP von Redgrave (Sweet Doctor Life) ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8: Kennenlernen die Zweite... ------------------------------------------------ Kapitel 8: Kennenlernen die Zweite… Law hatte fast anderthalb Stunden da gesessen und seinen Gedanken nachgehangen, als er endlich zu einem Schluss kam. Er konnte das alles nicht so stehen lassen, nicht wenn es ihn so belastete. Er musste das alles wieder zu einer Ordnung bringen, bevor er so durcheinander kam das er seine Arbeit nicht mehr richtig machen konnte. Es sah so aus als könne er das vorherrschende Chaos nicht allein bewältigen. Sein Entschluss stand fest. „Oh oh, Ärger auf drei Uhr.“ Raunte Ace Amy zu als er ihr eine Cola hinstellte. Amy sah auf das Glas und erkannte im Spiegelbild, das Law aufgestanden war und anscheinend auf sie zukam. Bevor sie irgendetwas tun konnte stand Law auch schon vor ihr. Er sah zu irgendetwas entschlossen aus, allerdings schien es als sei er selbst nicht ganz sicher ob ihm sein Entschluss auch gefiel. „Kann ich dich kurz sprechen?“ fragte er plötzlich. Amy wäre fast vom Stuhl gefallen. Law sprach mit ihr wie ein normaler Mensch, ohne dämliches Grinsen, rumschreien, oder blöde Witze. „Wird das hier versteckte Kamera?“ fragte sie leicht ironisch. So einfach traute sie ihm nicht über den Weg. „Nein wird es nicht.“ Antwortete er und fuhr sich durchs Haar. Amy sah, dass er hart mit sich kämpfte um nicht irgendetwas Freches zu erwidern. „“Was willst du?“ hakte sie nach und trank einen Schluck. „Ich denke wir hatten einen schlechten Start und könnten das vielleicht noch zurechtbiegen solange es nicht zu spät ist.“ Er hatte eine Ewigkeit gebraucht um sich so diplomatische Worte zurechtzulegen. Amy warf Ace einen fragenden Blick zu. Er nickte kaum merklich. Er würde alles im Auge behalten und eingreifen, wenn ihm irgendetwas nicht koscher vorkam und Amy wusste, dass sie sich auf ihn verlassen konnte. „Na schön.“ Stimmte sie zu griff ihr Glas und erhob sich. „Dann gehen wir rüber an deinen Tisch.“ Law wartete bis Amy es sich mit ihrer Cola auf der Bank bequem gemacht hatte, dann setzte er sich ihr gegenüber. „Als erstes…“ setzte er an und holte tief Luft. „Als erstes möchte ich mich für den Ausraster vorhin entschuldigen. Ich bin heute einfach etwas überspannt, aber das hätte nicht passieren dürfen.“ Er hatte sich jedes Wort genau zurechtgelegt, wenn sie jetzt anders reagierte als er geplant hatte, dann war das Gespräch total im Eimer, aber bis jetzt hielt er sich ganz gut fand er. Amy sah ihn einen Moment an, dann grinste sie leicht. „Es muss dir echt Ernst sein, das dieses Gespräch gut läuft.“ Bemerkte sie. „Wie kommst du darauf?“ fragte er verdutzt, ohne groß nachzudenken. „Na wenn du schon das ganze Gespräch bis ins letzte Wort vorbereitest.“ Sie hatte es bemerkt. Law lief es kalt den Rücken herunter als ihr stechender Blick ihn traf. Wie machte dieses Mädchen das nur? Amy bemerkte, dass seine Finger so fest ineinander verschränkt waren, dass die Knöchel weiß hervortraten. Er wollte wirklich, dass dieses Gespräch gut lief. Fragte sich nur warum. „Hör mal…“ setzte er wieder an. Irrte sie sich, oder zitterte seine Stimme jetzt doch ein wenig? „Ich bin oft sehr ungehalten und heute war ein wirklich schlechter Tag, aber deswegen hätte ich dich vorhin nicht so anmachen dürfen.“ Jetzt tat er ihr tatsächlich Leid, dieser verdammte Mistkerl. „Jetzt entspann dich mal.“ Sagte sie und lehnte sich zurück. „Ich verstehe, dass es manchmal solche Tage gibt und ich wusste von Anfang an auf was ich mich mit dir eingelassen habe.“ Natürlich hatte sie Geschichten über ihn gehört aber so schlimm hatte sie ihn sich nicht vorgestellt. Naja das musste er ja nicht wissen, dachte sie, vor allem weil er gerade wie das letzte Weichei vor ihr saß. Sie fragte sich ob er das spielte, oder ob sie gerade eine ganz geheime Seite an ihm kennenlernte. Normalerweise war es kein Problem für sie Menschen zu durchschauen, aber dieser Kerl verwirrte sie immer wieder aufs Neue. Law merkte wie ihm das Gespräch entglitt. Das war nicht geplant gewesen, aber woher hätte er auch wissen sollen, dass die Kleine auch noch einem Nebenjob als Profilerin nachging, dachte er. Eine andere Erklärung dafür, dass sie ihn so genau durchschaut hatte gab es seiner Meinung nach nicht. Dass sie sich plötzlich so anders, quasi nett ihm gegenüber benahm machte es ihm nicht gerade leichter. All die diplomatisch perfekten Sätze die er sich zurechtgelegt hatte waren wie weggefegt und in seinem Kopf schwirrte nur noch eine Frage umher, die sich langsam ihren Weg zu seiner Zunge bahnte und schließlich herausbrach, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. „Warum?“ Amy blinzelte verwirrt. „Warum was?“ erwiderte sie überrascht. „Warum sitzt du überhaupt hier mit mir? Ich hatte damit gerechnet mir höchstens eine zu fangen, wenn ich dich anspreche.“ Amy lachte leise. „Naja ich bin einfach nicht nachtragend.“ Erklärte sie. „Und außerdem hast du da gesessen wie ein geschlagener Hund. Du hast mir irgendwie leidgetan und ich dachte die anderen hier schauen dich nicht mehr so böse an, wenn ich dir die Chance gebe dich zu entschuldigen.“ Da war es wieder diese subtile Art ihn irgendwie in Schutz zu nehmen. „Warum nimmst du mich in Schutz?“ platzte es aus ihm heraus. „Du hättest mich heute einfach loswerden können.“ Amy seufzte. „Ich weiß wie es ist wenn man sich selbst dauernd in Schwierigkeiten bringt. Ich glaube bei dir ist das nicht mal immer Absicht, zumindest war es bei mir so. Ich habe einfach erst gehandelt und dann gemerkt, dass ich Mist gebaut habe. Mein Bruder und mein Großvater haben mich damals immer wieder rausgeboxt, bis ich irgendwann wieder in der Spur war. Du bist ein wirklich guter Chirurg, aber ich fürchte wenn dich keiner in Schutz nimmt wirst dir das alles selbst verbauen.“ „Aber warum kümmert dich das überhaupt?“ jetzt klang er leicht ungeduldig. „Keine Ahnung.“ Sie zuckte die Schultern. „Es ist einfach so.“ Sie hatte sich bis jetzt tatsächlich noch nicht gefragt warum sie das Gefühl hatte ihn in Schutz nehmen zu müssen. So kurzfristig fand sie darauf auch keine Antwort. Obwohl einen logischen Grund gab es vielleicht doch. „Weißt du vielleicht erinnerst du mich einfach ein bisschen an mich selbst.“ Murmelte sie. „Ich hätte mir damals beinah alles verbaut.“ Law wollte etwas erwidern doch die Worte blieben ihm im Hals stecken als ein scharfer Blick ihn traf. „Ich denke jetzt bin ich dran eine Frage zu stellen.“ Murmelte sie. Ohne Vorwarnung lehnte sie sich über den Tisch zu ihm hinüber soweit, dass er zurückwich. „Woher wusstest du das mit dem Blut?“ zischte sie. Verdammt, schoss es ihm durch den Kopf. „Ich…ähm…ist das denn so wichtig?“ stotterte er. Zu seiner Überraschung lächelte sie zufrieden und stützte das Kinn in die Hand. „Wusste ich es doch, dass du dahinter gesteckt hast.“ Law blinzelte sie verwirrt an. „Du…“ „War ein kleiner Trick.“ Gestand sie und kicherte leise. „Ich wollte nur wissen ob ich mit meinem Verdacht richtig liege.“ Jetzt lächelte Law und beugte sich mit auf dem Tisch verschränkten Armen nach vorne. „Du bist ein gerissenes kleines Biest.“ Stellte er grinsend fest. „Das gefällt mir.“ Amy lächelte und nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Glas. „Ich glaube, dass sie auch ganz gerissen sind Herr Doktor.“ Gestand sie. „Immerhin kann nicht jeder meinen Großvater belauschen ohne seinen Kopf zu verlieren.“ „Du…weißt davon?“ „Und wieder ein Verdacht bestätigt. 2 zu 0 für mich Herr Doktor.“ Law starrte sie mit großen Augen an. Innerlich schlug er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Zweimal auf den gleichen Trick reingefallen, das passiert mir nur bei dir.“ Merkte er ruhig an und lächelte sogar dabei. Amy dachte einen Moment darüber nach ob er nur wieder ein Spielchen spielte. Wie weit konnte sie ihm trauen? Law riss Amy aus ihren Gedanken. „Also was ist mit deinen Eltern?“ sie sah überrascht auf. „Wie kommen sie auf meine Eltern?“ er verschränkte die Hände und stützte die Ellbogen auf den Tisch. „Du redest immer nur von deinem Bruder und deinem Großvater, aber du hast noch nie etwas über deine Eltern gesagt.“ Erklärte er. „Und da wir uns gerade doch wie ich meine relativ gut verstehen, können wir doch auch beim du bleiben, oder?“ „Klar.“ Sagte sie nur knapp. Law hatte sie genau beobachtet, etwas hatte sich verändert als er das Gespräch auf ihre Eltern gebracht hatte. „Es ist in Ordnung wenn du nicht darüber reden willst.“ Sagte er plötzlich ganz automatisch. „Woher weißt du das?“ fragte sie. „Als ich deine Eltern angesprochen habe, da hast du diesen Ausdruck in deinen Augen gehabt.“ Er seufzte. „Den gleichen Ausdruck den ich immer habe wenn ich über etwas nicht reden will.“ „Verstehe. Danke.“ „Willst du noch was trinken?“ fragte er und deutete auf ihr inzwischen leeres Glas. „Geht auf mich.“ Plötzlich lächelte sie wieder. „Ich glaube wir werden uns vielleicht doch noch ganz gut verstehen Herr Doktor.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)