Vom Lied des Blutes von 19Rei-Sama ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Langsam aber sicher gaben seine Knie nach und er sank schwerfällig zu Boden, fiel dann zur Seite in den weichen, reinen Schnee. Sein Blick ging gen Himmel, sein Atem war schwer und rasselnd. Wie flüssiges Feuer bahnte sich sein Blut den Weg durch seine Adern und troff schließlich aus seinen Wunden wie frischer Harz aus den Rinden der Bäume, die er schon lange nicht mehr gesehen hatte. Zitternd erhob er seine Hand, aber sogleich fiel sie zurück in den Schnee und schaffte eine neue Bahn für weiteres Blut. Alles fühlte sich so schwer an, als würde er die Welt auf seinem Körper tragen. Er blinzelte leise und kaum merklich, niemand war in seiner Nähe. Er lag allein im weichen Schnee, keine Blicke die ihn verurteilten, keine Stimmen, die ihn verachteten. Und keine Hände, die an seine Kehle griffen. Etwas legte sich auf seine Wangen, kalter, unbefangener Schnee – warum hatte er die fallende Unschuld nicht bemerkt, die langsam zu ihm niedersank und seinem Blick den schönsten Himmel seit Jahren zeigten? Ein hartes, rasselndes Husten entrann sich seiner heiseren Kehle und zeigte der brennenden Flüssigkeit einen weiteren Weg hinaus in die Freiheit. Er versuchte, einen tiefen Atemzug zu nehmen, aber sein ganzer Körper wehrte sich dagegen. Während seine Muskulatur gegen jedwede Bewegung ankämpfte, drohten seine Lungen zu bersten, während irgendeine unbekannte Kraft sie zusammenzuschnüren schien. Er schluckte und ließ noch einmal die Flammen in seinem Körper lodern, dann erhob er abermals seine Hand, hielt sie mit aller Macht gen Himmel. Wie war es dazu gekommen, dass ihn alle verhasst ansahen? Dass aus jeder Stimme Abscheu und Angst sprachen? Dass jede Hand ein Messer in sein Herz stechen wollte, jedes Ohr sich von ihm abwandte und jedes Licht zerbrach, wenn es auf ihn traf? Wie kam es dazu, dass er allein in dem kalten Schnee weit ab anderer Lebensenergie lag, ohne dass sich jemandes Gedanken um ihn drehten? Ein schwaches Lächeln zog sich auf seine Lippen, während er die weißen Flocken beobachtete. „Wenigstens ihr seid gewillt, mir ein weiches Bett zu geben … Ich werde wohl auf ewig hier verweilen.“ Er hatte einst diesen Weg gewählt, also würde er ihn auch zu Ende gehen. Er würde in seiner Einsamkeit sterben, hier in der endlosen, verschneiten Ebene, würde hier darauf warten, dass die Finsternis ihn aufgrund seines Lebens zu sich in die Tiefe riss. Sein Blick war klar und richtete sich langsam auf die Sterne, während der Schnee langsam seine Tugend und Reinheit an das warme Rot verlor … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)