Demon Love von _Haruka-chan_ ================================================================================ Kapitel 3: Welcome to the Phantomhives -------------------------------------- Sebastian führt mich hinunter in die Eingangshalle. Am Fuße der Treppe stehen vier Personen. Ich hatte etwas mehr erwartet. Aber nachdem der Earl sich als Kind entpuppt hat, wundert mich nichts mehr. Obwohl die vier ein seltsames Quartett abgeben. Der Erste ist ein Junge mit blonden Haaren und einem unschuldigen Lächeln. Er hat fünf rote Spangen im Haar, was auf den ersten Blick doch etwas seltsam aussieht, und von einer Schnur um seinen Hals baumelt am Rücken ein Strohhut. Neben ihm steht ein Mädchen mit rot-lila Haaren und einer großen, runden Brille und Hausmädchenuniform. Der Mann neben ihr hat blonde Haare, eine Zigarette im Mund und eine Art Schutzbrille um den Hals hängen. Außerdem trägt er eine Schürze. Und als letztes in der Reihe steht ein kleiner, sehr seltsamer Mann mit Butleruniform und einer japanischen Teetasse in der Hand. Wo bin ich hier nur gelandet?! „Hört mal her. Wir haben einen Neuzugang im Personal. Das hier ist Abbygale Primes und sie ist unser neues Hausmädchen. Sie wird größtenteils Maylene unterstützen, aber auch andere Aufgaben erledigen. Bitte kümmert euch um sie.“ Und mit diesen Worten lässt Sebastian mich einfach mit den vieren zurück und überlasst mich meinem Schicksal. „Ohhh wie schööön, endlich jemand neues! Ich bin Finny, der Gärter.“ sagt er Junge mit dem unschuldslächeln und umarmt mich so fest, dass ich das Gefühl habe, dass mir sämtlich Knochen gebrochen werden. „Ja das ist toll, dann bin ich nicht mehr so alleine. Oh, und ich bin übrigens Maylene.“, sagt das Mädchen mit der Brille und lächelt. Ich werde immer noch erdrückt. „Finny, is gut lass sie leben.“ kommt nun der Dritte mir zu Hilfe. Sofort lässt Finny mich los. Ich atme erleichtert auf. „Danke.“, keuche ich und Finny kratzt sich verlegen am Hinterkopf. „Haha tut mir leid, ich war nur so aufgeregt.“ „Schon gut.“, sage ich und ignoriere meine schmerzenden Rippen. „Ich bin übrignes Bard, der Chefkoch hier. Und das hier...“ er deutet auf die kleine Gestalt neben ihm, „... das hier ist Tanaka.“ Der kleine Mann blickt auf. „Ho hoho“ sagt er nur. „Ähm... freut mich auch euch alle kennenzulernen. Nennt mich einfach Abby.“ gebe ich zurück. „Na dann komm ich zeige dir zuerst den Garten.“ ruft Finny freudig, packt mich am Arm und zieht mich mit, sodass ich beinahe durch die Luft fliege. „Moment mal Finny! Sie soll mir helfen, also sollten wir ihr zuerst das Haus zeigen!“ wirft Maylene ein. „Quatsch die Küche ist das Wichtigste!“, gibt Bard dazu. „Ho hoho“, dringt noch von irgendwo Tanaka's Stimme zu uns durch und schon bin ich mitten in einer Diskussion, welcher Teil des Hauses am Wichtigsten ist und wer mich zuerst herum führen darf. In was für einem Irrenhaus bin ich eigentlich gelandet? Nach drei Stunden tun mir sämtliche Knochen weh und ich habe das gesamte Anwesen von oben bis unten kennengelernt, aber ich verlaufe mich andauernd. Es ist mittlerweile Mittagszeit und ich soll Bard beim Kochen helfen. Zuerst schneiden wir das Gemüse. Sebastian kommt vorbei uns bringt uns das Fleisch. Ich nehme es entgegen und will es in den Ofen schieben, da hält Bard mich auf. „Das geht doch viel schneller mit dem hier.“ sagt er und holt einen Flammenwerfer hervor. „Bist du vollkommen bekloppt?!!“, kreische ich und springe ein paar Schritte zurück. „Wir sollen kochen und nicht die Küche einäschern!“ Sowas hab ich ja noch nie erlebt! Allein die Idee ist doch schon vollkommen hirnvebrannt! „Dachte halt so geht es schneller...“ sagt er und zuckt mit den Schultern. „Wenn du danach Asche löffeln willst.“ Ich seufze entnervt. „Ich mach das Fleisch und du kümmerst dich um das Gemüse, okay?“ Ich will gar nicht wissen, was er noch so auf Lager hat. Nach einem normalen und vor allem genießbaren Mittagessen, helfe ich Maylene beim Putzen. Wie sich herausstellt ist sie ziemlich tollpatschig, aber im Grunde eine liebenswürdige Person. Allerdings lässt sie andauernd das Geschirr fallen, und ich bin beinahe von einer Leiter gefallen, weil sie so gezittert hat. Als ich später am Tag nach draußen in den Garten gehe, um Finny zu suchen, werde ich beinahe von einem fliegenden Baumstamm erschlagen. Das war wirklich unheimlich, vor allem weil niemand zu wissen schien, woher der kam, aber doch alle irgendwie eine Ahnung hatten. Alle, außer mir. Am Nachmittag erzählte Sebastian mir, dass ein Gast aus Italien zum Dinner kommen würde und er höchste Perfektion erwarte, woraufhin die drei eine Aktion starteten und mich mitreinzogen. Sie wollten Sebastian übertrumpfen und ihm „immer einen Schritt vorraussein.“ Das ging komplett nach hinten los und auf wundersame Weise konnte Sebastian dann doch noch alles retten und so standen wir um Punkt 6 Uhr abends tiptop vor dem Anwesen und warteten auf die Ankunft unseres Gastes. Schließlich fährt die Kutsche vor und Sebastian öffnet die Tür. „Herzlich Willkommen im Hause Phantomhive.“ sagt er mit einem lächeln. „Herzlich Willkommen.“ sagen ich und die anderen im Chor. Tanaka führt unseren Gast, Herr Damiano, zu seinen Gemächern und wir anderen wollten nun das Abendessen vorbereiten. Keiner von uns, auch ich nicht, wusste so wirklich wie Sebastian das Abendessen retten wollte, doch offensichtlich hatte er schon eine Idee. Unten in der Küche drückt Bard mir erstmal zwei kleine Kartons in die Hand. „Hier halt mal.“ Uff. Die sind doch etwas schwer. Bard macht sich am Fleisch zu schaffen und Sebastian gibt Anweiungen. „Sebastiaaaaaan!!“ höre ich Maylene's Stimme rufen. „Ich hab den Auftrag ausgeführt!! Alles so vorbereitet wie du es gesagt hast!“ Sie rennt in die Küche, sieht mich zu spät und rempelt mich an. Durch die Kartons verliere ich das Gleichgewicht, sie rutschen mir aus der Hand und ich kippe nach vorne. Doch anstatt auf dem Boden zu landen, werde ich von Sebastian aufgefangen. Die beiden Kartons hat er ebenfalls aufgefangen, in jeder Hand einen und ich, ich liege in seinen Armen und mein Gehrin weigert sich logisch zu denken. Es ist beinahe so als würde seine Ausstrahlung mich vollkommen fesseln und ich kann meinen Blick nicht von seinem Gesicht lösen. „Hast du dich verletzt?“ fragt er, und seine Stimme holt mich wieder in die Realität zurück. Schnell richte ich mich wieder auf. „Nein, alles okay. Vielen Dank!“ Ich nehme ihm die Kartons wieder ab. „Dann ist gut. Maylene, sei in Zukunft vorsichtiger.“ Er wirft ihr einen strengen Blick zu. „J-ja Sebastian.“, sagt sie. Dann rennt sie mir hinterher, denn ich bringe die Kisten nach unten in die Abstellkammer. Auf dem Weg entschuldigt sie sich mindestens tausendmal und obwohl ich ihr mindestens genauso oft erkläre, dass es schon okay wäre, beschäftigt mich etwas ganz anderes. Sebastian. Was ist das für ein komisches Gefühl, was ich in seiner Gegenwart spüre? Dieses vertraute Gefühl? Warum reagiere ich so seltsam auf ihn? Warum setzt mein Verstand aus, wenn ich ihm in die Augen sehe? Ich kann mir das alles nicht erklären. Es verwirrt mich. Ich schüttle den Kopf. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt um sich darüber Gedanken zu machen. Es ist wichtiger, dafür zu sorgen, dass der Gast zufrieden ist und außerdem geht es meinem Knöchel schlechter. Ich werde in den nächsten Tagen zu einem Arzt gehen, aber das muss warten. Ich stelle die Kisten ab und gehe mit Maylene zurück. Ein Blick aus dem Fenster verrät uns, dass Ciel und Herr Damiano draußen beim Dinner sind und von Sebastian bewirtet werden. Wir wollen gerade zurück in die Küche gehen, da kommt uns Bard entgegen. „Hey da seit ihr ja! Sebastian hat gesagt, dass wir uns zurückziehen können. Er wird alles weitere erledigen.“, sagt er fröhlich und geht wieder. Ich ziehe mich ebenfalls in mein Zimmer zurück. Ich lasse mich erschöpft aufs Bett fallen. Ich bin todmüde. So viel Arbeit bin ich nicht gewöhnt. Aber hier ist es immer noch besser als daheim. Ich schließe die Augen und denke an meine Schwester Cho. Ich liebe sie sehr. Vielleicht schleiche ich mich nochmal nach Hause und besuche sie, damit sie weiß, dass es mir gut geht. Aber zurück will ich trotzdem nicht. Ich drehe mich auf die Seite und schließe die Augen. Erstmal ausruhen. Ich schrecke hoch. Ich habe gerade einen furchtbaren Schrei gehört. Oder habe ich mir das nur eingebildet? Ich nehme eine Kerze und gehe aus dem Zimmer. Es ist schon dunkel draußen und in Flur sind keine Lichter. Ich sehe mich um. Es ist eine unheimliche Atmophäre und ich bekomme eine Gänsehaut. Plötzlich sehe ich aus dem Gang zu meiner Rechten ein weiteres Licht. Sebastian! „Ist alles in Ordnung?“. Er sieht mich fragend an. „Ja... alles in Ordnung. Ich dachte nur, ich hätte etwas gehört. Aber ich habe mir das wahrscheinlich nur eingebildet.“ sage ich. Er lächelt. „Dann ist es ja gut. Aber wie geht es deinem Fuß? Du solltest ihn verarzten lassen.“ „W-was?“ Wie zum Teufel hat er das schon wieder herausgefunden?! Wenn das so weitergeht, weiß er bald noch wo ich herkomme! „Das ist nichts schlimmes.“ sage ich schnell. „Achja? Das glaube ich aber nicht.“ Er spricht mir ruhiger Stimme und drängt mich langsam in mein Zimmer bis ich vor meinem Bett stehe und nicht weiter zurückweichen kann. „Warte einen Moment.“ Er verlässt das Zimmer und kommt kurz darauf mit Verbandszeug zurück. Er kniet sich vor mich und zieht mir den Schuh aus. Er tastet vorsichtig meinen Knöchel ab. Dann verbindet er ihn sorgfältig. Ich kann nur faszniert zusehen. Es ist fast als wäre ich in Trance. Als gäbe es nur ihn und mich. „So ist es besser. Allerdings solltest du trotzdem noch damit zum Arzt gehen.“ Er steht auf und lächelt. „D-danke.“, ist alles was ich momentan hervorbringe. „Ich wecke dich dann morgen früh. Gute Nacht, Abby.“ sagt er noch und geht. Erst Minuten später finde ich meine Sprache wieder. „Gute Nacht.“, flüstere ich, und obwohl er nicht mehr hier ist, habe ich das Gefühl, als könnte er meine Worte trotzdem hören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)